DE4240685C1 - Apparatur zur Exposition von Versuchstieren - Google Patents
Apparatur zur Exposition von VersuchstierenInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61D—VETERINARY INSTRUMENTS, IMPLEMENTS, TOOLS, OR METHODS
- A61D3/00—Appliances for supporting or fettering animals for operative purposes
-
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Description
Die Erfindung betrifft eine Apparatur zur Exposition von Ver
suchstieren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zur Abschätzung der Gefährdung des Menschen im Umgang mit ver
schiedenen Arbeitsstoffen ist die Ermittlung der Aufnahme über
die Atemwege und die Haut von Bedeutung. Um die für eine Risi
koabschätzung nötigen Daten zu messen und die Anzahl der Tier
versuche möglichst klein zu halten, ist es nötig, neben der
Ermittlung der Aufnahme des betreffenden Stoffes, pro Versuch
auch möglichst viele Daten zu seiner Verstoffwechselung zu er
arbeiten.
Bei leicht flüchtigen Stoffen ergibt sich somit die Notwendig
keit eines geschlossenen Behältnisses in dem ein Labortier
kontrolliert exponiert werden kann. Viele Stoffe werden vom
arbeitenden Menschen sowohl über die Atemwege, als auch über
die Haut aufgenommen. Es ist somit wichtig, eine Apparatur zu
haben, die es ermöglicht diese beiden Aufnahmewege zu erfas
sen. Dabei muß sichergestellt sein, daß es zu einer wirkungs
vollen Trennung dieser beiden Wege im Versuch kommt, um quan
titative Aussagen über die Aufnahmeroute machen zu können. Die
bisher beschriebenen Apparaturen erfüllen die genannten Anfor
derungen nicht. Auch sind diese von der Materialwahl unge
eignet für Untersuchungen mit reaktiven Stoffen.
Aus Dorsch et al.; Pflückers Arck. 391, 236-241 (1981) ist
eine Apparatur aus Kunststoff bekannt, welche aus zwei Kammern
besteht und die zur Lungenfunktionsmessung bei Meerschweinchen
dient. Dabei sind Kopf- und Körperraum durch eine Gummiman
schette voneinander getrennt. Eine dermale oder inhalative
Expositionsmöglichkeit ist nicht vorgesehen.
Für Ratten kann diese Apparatur nicht eingesetzt werden, da
diese Tiere die trennende Gummimanschette durchbeißen würden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Apparatur der e. g. Art zur
Verfügung zu stellen, bei der es möglich ist Versuchstiere ge
trennt dermal und inhalativ zu exponieren.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1.
Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen
der Apparatur.
Ein weiterer Vorteil der Apparatur besteht darin, daß durch
Probennahme währende der Exposition die exakten Konzentrationen
der zu untersuchenden Substanzen im Kopf- und Körperraum immer
bestimmt werden können.
Durch Sammeln und Trennen der Exkremente können Metabolismus
studien durchgeführt werden.
Der Anmeldungsgegenstand wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels mit Hilfe der Figur näher erläutert.
Dabei zeigt die Figur einen schematischen Längsschnitt durch
eine exemplarische Expositionsapparatur.
Die Apparatur besteht aus Materialien, welche inert gegen die
zu untersuchenden Substanzen sind. Als Beispiele seien Gläser
wie z. B. Duran, oder Teflon genannt. Für das unten beschrie
bene Beispiel ist das verwendete Material Glas, wenn nicht
ausdrücklich andere Materialien genannt sind.
Der Apparatur besteht im wesentlichen aus einer 30,7 cm langen
Glasröhre als Gehäuse mit einem Innendurchmesser von 9,92 cm.
An beiden Enden ist die Röhre mit Planschliffen versehen, an
denen die Verschlußkappen 9 aufgesetzt und mit Schnellver
schlüssen aus Metall (hier nicht dargestellt) fixiert werden
können. An den Verschlußkappen 9 befindet sich in der Mitte je
ein Schraubansatz 13, auf den Normseptumhalter aus Kunststoff
angeschraubt werden können. Es werden nur teflonbeschichtete
Gummisepten verwendet.
Die Glasröhre wird durch eine Glaswand in zwei Kammern unter
teilt, welche den Kopf- und Körperraum 1, 2 bilden. Die Kopf-
Kammer mit einer Länge von 6,1 cm bis zum Schliff der Ver
schlußkappe 9 hat ein Volumen von 840 ml, die Körperkammer mit
einer Länge von 24 cm bis zum Schliff der Verschlußkappe ein
Volumen von 2100 ml, bei jeweils aufgesetzten Verschlußkappen.
Am Körperraum 2 sind als Anschlußstücke 10, 12 Oliven/Norm
schliffe angebracht. Diese können mit teflonbeschichteten Gum
mikappen verschlossen werden oder es können Anbauteile ange
bracht werden. Am Kopf-Raum 1 sind als Anschlußstücke 11, 12
zwei Oliven/Normschliffe angebracht, die wie oben verschlos
sen, oder mit Anbauteilen versehen werden können.
Die beiden Kammern 1, 2 werden durch eine Glaswand voneinander
getrennt, die mit einem Normschliffansatz 45/39 als Koppel
stück 5 durchbrochen ist. In diesen wird der Träger 6 für ein
Versuchstier in Form eines Fixierschlittens (Beschreibung
siehe unten) eingeschoben.
Der Schlitten mit der Ratte befindet sich demnach in der Kör
per-Kammer, die das größere Volumen aufweist.
Im ventralen Bereich dieser Kammer befindet sich der trichter
artige Ansatz für den Exkrementseparator 14. Dieser Ansatz be
findet sich genau unter dem Fixierschlitten.
Dieser trichterförmige Ansatz ist bei der Figur nur angedeu
tet. Die Steigung des Trichters muß so groß sein, daß die Fe
ces leicht nach unten rollen können.
Am Ansatz für den Exkrementseparator 14 befindet sich eine
Tropfspitze 15, die zur Ableitung des Urins dient.
An diesen geschliffenen Ansatz 29/32 wird der Verteiler ange
schlossen, der den Kot und den Urin in die verschiedenen Sam
melgefäße leitet. Der Kot fällt durch ein Fallrohr direkt in
das Sammelgefäß 17. Der Urin wird mittels der Tropfspitze in
einen abgeschrägten Raum geleitet, der das Fallrohr umschließt
und der in einen Urinsammelbehälter 16 mündet. Der separierte
Urin und der Kot können nach Versuchsende (z. B. auf Metabo
liten) analysiert werden.
Das Sammelgefäß 17 für den Kot ist ein Rundkolben mit einem
Gesamtvolumen von 168 ml. Dieser Kolben wird über einen 29/32
Schliff an den Verteiler angeschlossen.
Das Sammelgefäß 16 für den Urin ist ein Meßzylinder mit einem
abgerundetem Boden und einem Gesamtvolumen von 34 ml.
Dieser Zylinder wird über einen 14,5/23-Schliff an den Vertei
ler angeschlossen.
Sämtliche Schliffe der Apparatur sind mit geeignetem Schlif
fett einzufetten.
Das verwendete Material für den Fixierschlitten ist Glas, wenn
nicht ausdrücklich andere Materialien genannt sind.
Der Schlitten besteht aus einer 13 cm langen, reichlich perfo
rierten Glasröhre mit 5 cm Durchmesser. Das Gefäß hat eine 13 cm
lange und 2,3 cm breite durchgängige, rechteckige Öffnung.
Dieser Öffnung gegenüber befinden sich in einer Reihe fünf 2 cm
lange und 2,5 cm breite, rechteckige Öffnungen. Diese sind
durch 0,4 cm breite, abgerundete Stege voneinander getrennt.
Das eine Ende der Röhre ist offen, das andere mit einem offe
nen Normschliff 45/39 versehen. An diesen Schliff schließt
sich eine 2 cm lange Verjüngung auf einen Röhrendurchmesser
von 2,2 cm am Ausgang der Röhre an, wobei dieser Durchmesser
dem Kopfumfang von Ratten zwischen 180 und 250 g angepaßt ist.
Bei anderen Versuchstieren ist diese Größe entsprechend zu va
riieren. Die Apparatur hat eine Gesamtlänge von 21 cm.
Der Schieber 3 zur Fixierung der Ratte in dem oben beschriebe
nen Schlitten besteht aus einer 1,2 cm dicken, reichlich per
forierten Teflonscheibe mit einem Durchmesser von 4,9 cm.
Durch die Scheibe ist am Rand eine Aussparung mit 1 cm Durch
messer für den Schwanz der Ratte gefräst. Der Aussparung ge
genüber, auf der Schmalseite der Scheibe, ist ein 6 mm Rechts
gewinde eingefräst. Eine Schraube mit Metall-Rädelrädchen
durchstößt eine 3 cm breite, 0,6 cm dicke und 5,4 cm lange,
der Krümmung des Röhrenanteils des Schlittens angepaßte Lasche
aus Teflon und wird mit dem Gewinde verschraubt. Diese Fixier
vorrichtung wird in den Schlitten eingeführt entlang der oben
beschriebenen, durchgängigen Aussparung, wobei die Lasche die
Aussparung rechtwinklig überspannt, der Schieber im rechten
Winkel zur Röhrenlängsachse steht. Durch Eindrehen der
Schraube am Rädelrädchen wird die Scheibe gegen die Glasröhre
gekontert, wodurch an variabler Stelle das Tier fixiert werden
kann.
Der Schlitten ist für Ratten mit einem Gewicht von 180 bis
250 g ausgelegt. Bei anderen Versuchstieren sind die kriti
schen Maße der Apparatur entsprechend anzupassen. Die Abdich
tung der beiden Kammern im Expositionsraum gegeneinander wird
durch das Tier selbst und eine Latexmanschette (hier nicht
dargestellt) gewährleistet, die dem Tier über den Kopf gezogen
wird.
Die Manschette wird aus einem Urinar (Rolltrichter) gefertigt
und sollte die Größe 4 haben, da dieser die beste Dichtwirkung
erzielt. Dem Rolltrichter wird die Schlauchansatzspitze abge
schnitten.
Die Ratte wird auf eine Unterlage gesetzt und vorsichtig mit
der rechten Hand an der Schulter festgehalten. Mit der linken
Hand wird der Trichter über den Kopf abgerollt. Die Gummiwulst
des Trichters muß hierbei bis über beide Ohren des Tiers abge
rollt werden.
Dann wird die Ratte von der hinteren Röhrenöffnung her in den
Fixierschlitten gesetzt und der oben beschriebene Teflonschie
ber 3 in den Schlitten eingeführt, durch den das Tier fixiert
wird.
Wenn die Ratte mittels Schieber ca. 2 cm aus dem Anschluß 7
der Röhre ragt, wird der Schieber festgeschraubt. Das körper
ferne Ende des Rolltrichters wird über den Rand des Fixier
schlittens, der flaschenhalsartig verjüngt ist und aus dem die
Schnauze der Ratte ragt, gestülpt und mit Tesafilm lückenlos
festgeklebt. Ist der Schlitten mit der Ratte soweit vorberei
tet, wird dieser in den Halterungsschliff 5 in der
Expositionskammer eingeschoben, der sich in der Trennwand der
beiden Kammern befindet (Beschreibung siehe oben).
Befindet sich der Schlitten im Schliff, wird/werden die Ver
schlußkappe/n (Beschreibung siehe oben) auf die Röhre aufge
setzt und mit Schnellverschluß/schlüssen aus Metall befestigt.
Mit der vorgestellten Apparatur ist es möglich, nicht nur der
mal, sondern auch inhalativ zu exponieren. Es können auch Sub
stanzen z. B. Salben auf die Haut aufgebracht werden und aus
diesen abdampfende Komponenten erfaßt werden (Konzentrations
überwachung im Körperraum durch Probennahme durch die Septen
13).
Die Verwendung von radioaktiv markierten Substanzen zur Bestim
mung der Resorption von Stoffen durch die Haut ist möglich, da
die Apparatur aus Materialien besteht, die leicht zu dekonta
minieren sind und das Gerät ein geschlossenes System bildet.
Die verwendeten Materialien sind beständig gegen reaktive Sub
stanzen.
Bezugszeichenlisten
1 Kopfraum
2 Körperraum
3 Schieber zur Fixierung eines Versuchstieres
4 Trennwand
5 Koppelstück
6 Träger für ein Versuchstier
7 Anschluß
8 Öffnung
9 Verschlußkappe
10 Anschlußstücke mit Anschlüssen
11 Anschlußstücke mit Anschlüssen
12 Anschlußmöglichkeit
13 Schraubenseptum als Verschluß
14 Exkrementseparator
15 Tropfspitze für Urin
16 Sammelgefäß für Urin
17 Sammelgefäß für Kot
2 Körperraum
3 Schieber zur Fixierung eines Versuchstieres
4 Trennwand
5 Koppelstück
6 Träger für ein Versuchstier
7 Anschluß
8 Öffnung
9 Verschlußkappe
10 Anschlußstücke mit Anschlüssen
11 Anschlußstücke mit Anschlüssen
12 Anschlußmöglichkeit
13 Schraubenseptum als Verschluß
14 Exkrementseparator
15 Tropfspitze für Urin
16 Sammelgefäß für Urin
17 Sammelgefäß für Kot
Claims (5)
1. Apparatur zur Exposition von Versuchstieren, bestehend aus
einem dichten Gehäuse mit einem Kopfraum und einem Kör
perraum sowie einem Schieber zur Fixierung eines Ver
suchstieres gekennzeichnet durch
- a) eine Trennwand (4) zwischen Kopfraum (1) und Körperraum (2), welche ein Koppelstück (5) enthält,
- b) einen Trägerschlitten (6) mit einem zum Koppelstück (5) passenden Anschluß (7) zur gasdichten Ankopplung des Trägers (6) an die Trennwand (4), wobei der Anschluß eine Öffnung zwischen Kopfraum (1) und Körperraum (2) frei läßt,
- c) eine großflächige, gasdicht verschließbare Öffnung (8) im Gehäuseteil des Körperraumes (2) mit der passenden Verschlußkappe (9) und
- d) mindestens je eine dicht verschließbare Öffnung (10, 11) an Kopfraum (1) und Körperraum (2).
2. Apparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterseite des Körperraumes (2) trichterförmig ausgebildet
ist und einen Ansatz für Exkrementseparator (4) aufweist.
3. Apparatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (3) eine Klemmvorrichtung zu seiner Fixie
rung am Trägerschlitten (6) aufweist.
4. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Trägerschlitten zylinderförmig ausgebil
det und in seiner Mantelfläche perforiert ist.
5. Apparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß auch der Kopfraum eine großflächige Ver
schlußkappe (9) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240685 DE4240685C1 (de) | 1992-12-03 | 1992-12-03 | Apparatur zur Exposition von Versuchstieren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240685 DE4240685C1 (de) | 1992-12-03 | 1992-12-03 | Apparatur zur Exposition von Versuchstieren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4240685C1 true DE4240685C1 (de) | 1994-05-11 |
Family
ID=6474308
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DE19924240685 Expired - Fee Related DE4240685C1 (de) | 1992-12-03 | 1992-12-03 | Apparatur zur Exposition von Versuchstieren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4240685C1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0053253A2 (de) * | 1980-11-27 | 1982-06-09 | BASF Aktiengesellschaft | Inhalationsapparatur für Versuchstiere |
EP0157266A1 (de) * | 1984-03-22 | 1985-10-09 | Yuji Maruyama | Halterung für ein Versuchstier während einer biochemischen Untersuchung |
-
1992
- 1992-12-03 DE DE19924240685 patent/DE4240685C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0053253A2 (de) * | 1980-11-27 | 1982-06-09 | BASF Aktiengesellschaft | Inhalationsapparatur für Versuchstiere |
EP0157266A1 (de) * | 1984-03-22 | 1985-10-09 | Yuji Maruyama | Halterung für ein Versuchstier während einer biochemischen Untersuchung |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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