DE4240621A1 - Verfahren zur Steuerung und Regelung der Lastübernahme bei einem automatischen Schaltgetriebe - Google Patents
Verfahren zur Steuerung und Regelung der Lastübernahme bei einem automatischen SchaltgetriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung und
Regelung der Lastübernahme bei einem automatischen
Schaltgetriebe nach dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
Bei einem automatischen Schaltgetriebe erfolgt die
Lastübernahme während des Schaltvorgangs durch mechanische
oder hydraulische Mittel, z. B. einem Freilauf oder
Abschaltventil. Eine andere Ausführung der Lastübernahme ist
eine Überschneidungsschaltung. Bei dieser Schaltungsart
übernimmt eine erste, zuschaltende Kupplung das Moment von
einer zweiten, abschaltenden Kupplung. Damit keine
Zugkraftunterbrechung auftritt, fällt der Druckaufbau der
ersten Kupplung in den Bereich des Abschaltvorgangs der
zweiten Kupplung, sie überschneiden sich.
Aus der DE-41 14 382 ist eine Kupplungsumschaltung bei
einem automatischen Getriebe bekannt. Hierbei wird eine
erste Kupplung in Eingriff gebracht und eine zweite Kupplung
freigegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Überschneidungsschaltung den Verlauf der zweiten,
abschaltenden Kupplung davon abhängig zu machen, in welcher
Weise die erste, zuschaltende Kupplung die zu schaltende Last
übernimmt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung stellt ein Steuerungsverfah
ren dar. Ein Steuerungsverfahren bietet den Vorteil, daß es
Schnelligkeit, einfache Ausführung mit einem hohen Maß an
Störsicherheit verbindet. Beim Steuerungsverfahren wird
davon ausgegangen, daß der zeitliche Verlauf und der Druck
aufbau an einer ersten, zuschaltenden Kupplung bekannt sind,
z. B. aus Versuchen. Der tatsächliche Verlauf, der Druckauf
bau an der ersten Kupplung und die Druckabsenkung an einer
zweiten, abschaltenden Kupplung folgen der gesteuerten Vor
gabe. Damit der Lastübernahmepunkt sicher erkannt wird, wird
das Druckniveau an der zweiten Kupplung so weit abgesenkt,
daß sich eine geringe Drehzahldifferenz an dieser einstellt,
z. B. < 10 U/min. Durch den Druckaufbau an der ersten Kupp
lung beginnt diese, ein Moment zu übertragen, so daß die
Drehzahldifferenz kleiner wird. Sinkt diese auf Null, so wird
die zweite Kupplung abgeschaltet, da die erste Kupplung die
Last vollständig übernommen hat. Der Lastübernahmepunkt, d. h.
der Druckwert, an dem das übertragene Moment an der ersten
Kupplung größer als an der zweiten Kupplung ist, bleibt kon
stant.
Aufgrund von Störgrößen kann es zu einer zeitlichen Ver
schiebung des Übernahmepunktes kommen. Störgrößen sind z. B.
Toleranzen mechanischer Bauteile und die Temperatur des
Druckmediums. Dies führt zu einer größeren Reibbelastung der
Kupplungslamellen. Eine Verbesserung wird erreicht, indem
eine Regelung dem Steuerungsverfahren überlagert wird.
Bei diesem Regelungsverfahren wird davon ausgegangen,
daß der zeitliche Verlauf und der Druckaufbau an einer ersten
Kupplung unbekannt sind. Eine zweite Kupplung darf erst dann
vollständig öffnen, wenn die erste Kupplung die Last sicher
übernehmen kann. Der Grad der Lastübernahme der ersten
Kupplung wird aus einer rückgemeldeten Größe abgeleitet. Dazu
wird während der Schnellfüllphase der ersten Kupplung das
Druckniveau an der zweiten Kupplung abgesenkt, bis sich ein
konstanter Schlupfwert einstellt. Über die Veränderung der
Regelgröße Kupplungsschlupf bzw. Drehzahldifferenz wird
erkannt, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Weise die erste
Kupplung ein Moment zu übertragen beginnt. Durch den
Vergleich einer vorgegebenen Soll-Drehzahldifferenz mit der
Ist-Drehzahldifferenz wird in gleichem Maße, wie sich ein
Druck an der ersten Kupplung aufbaut, der Druck an der
zweiten Kupplung abgesenkt.
Von Vorteil sind Kombinationen beider Verfahren. Bei
niederer Temperatur des Druckmediums wird mit dem Regelungs
verfahren begonnen. Hat das Druckmedium einen höheren Tempe
raturbereich erreicht, wird auf das Steuerungsverfahren ge
wechselt. Es wird immer dann auf das Regelungsverfahren ge
wechselt, wenn beim Steuerungsverfahren aufgrund der
schlechten Befüllung der ersten Kupplung die Drehzahldiffe
renz anwächst.
Bei beiden Verfahren läßt sich aus dem Wert der
Drehzahldifferenz in der elektronischen Getriebesteuerung
ein neues Signal generieren. Wenn die Drehzahldifferenz Null
oder nahezu Null ist, kann dieses neue Signal z. B. dazu
verwendet werden, um in einer elektronischen Motorsteuerung
den Zündwinkel zu verändern. Eine Änderung des Zündwinkels in
Richtung auf den oberen Totpunkt bewirkt eine Verringerung
des Motormoments.
Gegenüber den bisher bekannten Systemen ist von Vorteil, daß
die Änderung des Zündwinkels bereits zu dem Zeitpunkt erfolgt,
an dem die erste Kupplung ein Moment zu übertragen beginnt.
Eine frühe Motormoment-Reduktion bedeutet, daß die
Reibleistung der Kupplung verringert wird und Momentspitzen
unterdrückt werden. Dadurch wird eine längere Lebensdauer der
Reibbeläge erzielt.
In der Zeichnung sind die Ausführungsbeispiele des
Steuerungs- und Regelungsverfahrens dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 das Drehzahl-Zeit-Diagramm des Steuerungsver
fahrens;
Fig. IA das Druck-Zeit-Diagramm des Steuerungsver
fahrens;
Fig. 2 das Drehzahl-Zeit-Diagramm des Regelungsver
fahrens;
Fig. 2A das Druck-Zeit-Diagramm des Regelungsver
fahrens;
Fig. 3 als Blockschaltbild den Regelkreis.
Das Steuerungsverfahren wird anhand der Fig. 1 und 1A
erklärt. Dargestellt ist eine Hochschaltung. Der Schaltungs
ablauf einer zuschaltenden Kupplung 1 besteht aus: Schnell
füllphase, Füllausgleichsphase, Druckaufbaurampe nach einer
Zeitfunktion F2 und Übergang auf Maximaldruck.
Der Schaltungsablauf einer abschaltenden Kupplung 2 besteht
aus: Übergang vom Maximal- auf Haltedruck, Steuerphase mit
einer Zeitfunktion F1, Druckreduktion nach einer Zeitfunk
tion F3 und dem vollständigen Abschalten.
Die Schaltung beginnt zum Zeitpunkt t0 mit dem Schaltbefehl.
Die Kupplung 1 wird im Zeitraum t1 bis t3 mit hohem Druck,
dem Schnellfülldruck, beaufschlagt. Durch den
Schnellfülldruck wird die Kupplung 1 vorgefüllt. Nach der
Schnellfüllphase beginnt im Zeitpunkt t3 die
Füllausgleichsphase der Kupplung 1. In der
Füllausgleichsphase wird die Kupplung 1 mit dem Druckmedium
befüllt. Die Füllausgleichsphase ist bei t4 beendet. Im
Zeitpunkt t4 liegt ein Kupplungsanlegeelement an den
Reibelementen der Kupplung 1 an. Es wird noch kein
Moment übertragen.
Während der Schnellfüllphase wird der Druck der Kupp
lung 2 im Zeitpunkt t2 abgesenkt. Im Zeitraum t2 bis t4
folgt der Druckverlauf der zweiten Kupplung einer ersten
Zeitfunktion F1. Der Druck an der Kupplung 2 wird reduziert,
bis sich eine geringe Drehzahldifferenz, z. B. < 10 U/min,
einstellt. Die Drehzahldifferenz berechnet sich aus der
aktuellen Getriebeeingangsdrehzahl 6 minus dem Produkt 7 aus
altem Übersetzungsverhältnis mal Getriebeausgangsdrehzahl.
Der Druckaufbau der Kupplung 1 nach einer zweiten Zeit
funktion F2 und der Druckabbau der Kupplung 2 nach einer
dritten Zeitfunktion F3 beginnen zeitgleich bei t4. Der
Betrag der Druckreduktion an der Kupplung 2 und des Druck
aufbaus an der Kupplung 1 sind gleich groß. Im Zeitpunkt t5
sinkt die Drehzahldifferenz auf nahezu Null, da die Kupp
lung 1 beginnt, ein Moment zu übertragen.
Die Kupplung 1 hat bei t5 die Last vollständig übernom
men, der Hydraulikdruck der Kupplung 2 wird auf Null abge
senkt. Die zweite Zeitfunktion F2 der Kupplung 1 ist in t6
beendet und in t7 liegt der Maximaldruck an der Kupplung an.
Das Regelungsverfahren wird anhand der Fig. 2 und 2A
erklärt. Dargestellt ist eine Hochschaltung. Der Schaltungs
ablauf der Kupplung 1 besteht aus: Schnellfüllphase, Füllaus
gleichsphase, Druckaufbaurampe nach einer Zeitfunktion F2 und
Übergang auf Maximaldruck.
Der Schaltungsablauf für die Kupplung 2 besteht aus: Übergang
vom Maximal- auf Haltedruck, Regelphase mit einer Zeitfunk
tion F1, Druckreduktion nach einer Zeitfunktion F3 und dem
vollständigen Abschalten.
Die Schaltung beginnt zum Zeitpunkt t0 mit dem Schaltbefehl.
Die Kupplung 1 wird im Zeitraum t1 bis t3 mit hohem Druck,
dem Schnellfülldruck, beaufschlagt. Durch den Schnellfüll
druck wird die Kupplung 1 vorgefüllt. Nach der Schnellfüll
phase beginnt im Zeitpunkt t3 die Füllausgleichsphase der
Kupplung 1. In der Füllausgleichsphase wird die Kupplung 1
mit dem Druckmedium befüllt. Die Füllausgleichsphase ist bei
t4 beendet. Im Zeitpunkt t4 liegt ein Kupplungsanlegeelement
an den Reibelementen der Kupplung 1 an. Es wird noch kein
Moment übertragen.
Während der Schnellfüllphase wird der Druck an der Kupp
lung 2 im Zeitpunkt t2 abgesenkt. Dieser neue Druckwert liegt
geringfügig höher als der theoretische Haltedruck. Durch die
Druckabsenkung stellt sich an der Kupplung 2 eine geringe
Drehzahldifferenz ein. Die Drehzahldifferenz berechnet sich
aus der aktuellen Getriebeeingangsdrehzahl 6 minus dem
Produkt 7 aus altem Übersetzungsverhältnis mal Getriebeaus
gangsdrehzahl. Im Zeitpunkt t2 beginnt für die Kupplung 2
eine erste Zeitfunktion F1, durch die Regelung wird der
Kupplungsdruck so weit abgesenkt, bis die Drehzahldifferenz
einem Sollwert entspricht.
Im Zeitpunkt t4 beginnt die Druckrampe der Kupplung 1.
Der Druckaufbau folgt einer zweiten Zeitfunktion F2. Während
dieser zweiten Zeitfunktion F2 beginnt die Kupplung 1 auf
grund des Druckniveaus ein Moment zu übertragen. Dadurch
nimmt die Drehzahldifferenz ab, Zeitpunkt t5. Der Regler
folgt einer Sollwertkennlinie für die Drehzahldifferenz und
senkt den Druck an der Kupplung 2 nach einer dritten Zeit
funktion F3 ab. Im Zeitpunkt t6 hat die Kupplung 1 die
Last vollständig übernommen, die Drehzahldifferenz ist nahezu
Null, so daß der Hydraulikdruck an der Kupplung 2 auf Null
abgesenkt wird. Die zweite Zeitfunktion F2 der Kupplung 1
ist im Zeitpunkt t7 beendet, bei t8 steht an der Kupplung 1
der Maximaldruck an. Die Schaltung ist beendet.
In Ausgestaltung der Erfindung wird zum Regelungsver
fahren vorgeschlagen, daß die dritte Zeitfunktion F3 der
Kupplung 2 maßgeblich durch eine Sonderfunktion bestimmt wird.
Die Sonderfunktion wird aktiviert, wenn der Druckaufbau an der
Kupplung 1 während der zweiten Zeitfunktion F2, Zeitraum t4
bis t7, zu rasch erfolgt. Dies wird erkannt, wenn die Dreh
zahldifferenz auf etwa 50% des Sollwerts abgesunken ist.
Durch diese Sonderfunktion wird verhindert, daß die Kupp
lung 2 durch zu langsames Regelverhalten wieder schließt.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß der Hydraulikdruck der Kupp
lung 2 zusätzlich lastabhängig gesteuert wird. Hierdurch wird
sichergestellt, daß bei Laständerungen während der Schaltung
der Druck der Kupplung 2 der Laständerung gesteuert schnell
folgen kann und nicht über große Änderungen der Drehzahldiffe
renz und damit der Regelabweichung erzeugt wird.
Weitere Vorschläge sind:
- - die Einführung einer Sollwertkennlinie für die Drehzahl differenz, die eine Funktion der Motordrehzahl dar stellt;
- - eine zeitliche Begrenzung der Rutschphase der Kupplung 2, um die Belastung der Reibelemente zu verringern. Die Rutschphase beginnt im Zeitpunkt t2 mit der Druckabsen kung und endet mit dem vollständigen Abschalten der Kupplung 2;
- - die Einführung einer weiteren Sonderfunktion. Die Sonder funktion wird aktiviert, wenn die Kupplung 1 während der Füllausgleichsphase, t3 bis t4, bereits ein Moment zu übertragen beginnt. Verursacht werden kann dies durch Bauteiltoleranzen. Durch die Sonderfunktion wird der Druck an der Kupplung 2 während der ersten Zeitfunk tion F1 verringert.
Beide Verfahren lassen sich miteinander kombinieren:
- - temperaturabhängig
Bei tiefen Temperaturen ist aufgrund der Viskosität des Druckmediums der Füllgrad und die Momentübernahme an der Kupplung 1 unsicher. Daher wird mit dem Regelungsverfah ren begonnen. Bei Erreichen der Betriebstemperatur folgt der Druckaufbau an der Kupplung 1 der gesteuerten Vor gabe, es wird auf das Steuerungsverfahren gewechselt; - - ereignisabhängig
Begonnen wird mit dem Steuerungsverfahren. Wenn aufgrund der unvollständigen Füllung der Kupplung 1 die Drehzahl differenz sich vergrößert, wird auf das Regelungsver fahren gewechselt. Nach dem Wechsel beginnt dieses mit der ersten Zeitfunktion F1 im Zeitpunkt t2 aus Fig. 2 und 2A. - Als Ergänzung wird die Einführung einer Lernfunktion vorschlagen. Diese wird immer dann aktiviert, wenn aufgrund einer Zunahme der Drehzahldifferenz vom Steue rungsverfahren auf das Regelungsverfahren gewechselt wird. Die Lernfunktion bewirkt eine schrittweise Ver längerung der Schnellfüllzeit. Dadurch wird die Vorbe füllung der Kupplung 1 verbessert. Die Schnellfüllzeit wird solange erhöht, bis bei der darauffolgenden Schal tung die Füllung der Kupplung 1 der gesteuerten Vorgabe folgt.
Fig. 3 zeigt einen geschlossenen Regelkreis, bestehend
aus einem Regler 9, einem ersten Funktionsblock 12, der
Regelstrecke 13 und einem zweiten Funktionsblock 14.
Am Summationspunkt 8 wird ein Vergleich einer Führungs
größe und einer Regelgröße durchgeführt. Die Führungsgröße
ist eine Sollwert-Vorgabe der Drehzahldifferenz. Die Regel
größe ist der tatsächliche Drehzahldifferenzwert an der Kupp
lung 2, der die Ausgangsgröße des zweiten Funktionsblocks 14
ist. Aus dem Vergleich Führungsgröße minus Regelgröße ergibt
sich eine Regelabweichung. Die Regelabweichung ist eine Ein
gangsgröße des Reglers 9. Der Regler 9 stellt in Abhängigkeit
der Regelabweichung einen Druckwert, die Stellgröße, ein. Am
zweiten Summationspunkt 10 werden die folgenden Druckanteile
addiert:
Stellgröße, Druckanteil aus einer Sonderfunktion und der
Druckanteil aus dem dritten Summationspunkt 11.
Die Sonderfunktion bewirkt ein sofortiges vollständiges
Öffnen der Kupplung 2, wenn die Drehzahldifferenz auf Null
oder nahezu Null absinkt. Der dritte Summand des Summa
tionspunkts 10 stellt die Störgröße dar und ist das Ergebnis
des dritten Summationspunkts 11. Summationspunkt 11 addiert
einen lastabhängigen Druckanteil mit einem Druckanteil, der
die Ausgangsgröße des ersten Funktionsblocks 12 ist. Der
erste Funktionsblock 12 hat die Aufgabe, einen Druckwert in
Abhängigkeit des aktuellen Motormoments einzustellen.
Die Eingangsgrößen für die Regelstrecke 13 sind das Ergebnis
des Summationspunkts 10 und einer weiteren Sonderfunktion.
Die Kupplung 2 stellt die Regelstrecke 13 dar. Die Sonder
funktion wirkt direkt auf die Regelstrecke ein, wenn die
Drehzahldifferenz etwa 50% der Sollwert-Vorgabe beträgt und
verhindert, daß die Kupplung 2 wieder schließt. Eingangs
größen für den zweiten Funktionsblock 14 sind die beiden
Ausgangsgrößen der Regelstrecke, Getriebeeingangs- und
-ausgangsdrehzahl und die Übersetzung der Gangstufe vor
Beginn der Schaltung. Im zweiten Funktionsblock 14 wird die
aktuelle Drehzahldifferenz berechnet. Die Drehzahldifferenz
berechnet sich aus der aktuellen Getriebeeingangsdrehzahl 6
minus dem Produkt 7 aus altem Übersetzungsverhältnis mal
Ausgangsdrehzahl. Ausgangsgröße des zweiten Funktionsblocks 14
ist der aktuelle Drehzahldifferenzwert an der Kupplung 2 als
Regelgröße. Die Regelgröße wird am Summationspunkt 8 mit der
Führungsgröße verglichen, der Regelkreis ist geschlossen.
Die Funktion des Regelkreises aus Fig. 3 wird anhand des
Druck-Zeit-Diagramms der Fig. 2A erklärt.
Zum Zeitpunkt t0 ist die Drehzahldifferenz Null. Der
Vergleich der Führungsgröße und der Regelgröße am Summa
tionspunkt 8 ergibt eine maximale Regelabweichung. Im Zeit
punkt t2 wird der Druck an der Kupplung 2 so weit abgesenkt,
daß nach einer nicht dargestellten Initialisierungsphase des
Reglers an der Kupplung 2 eine Drehzahldifferenz auftritt.
Wird das Motormoment und die Last während der Schaltung nicht
geändert, wirkt der Regler auf die Regelstrecke solange ein,
bis keine Regelabweichung mehr vorhanden ist, d. h., die tat
sächliche Drehzahldifferenz an der Kupplung 2 entspricht
einem vorgegebenen Drehzahldifferenzwert. In Fig. 2A ist dies
der Zeitbereich t2 bis t5. Nach Ablauf der Füllphase der
Kupplung 1 beginnt der Druckaufbau nach einer zweiten Zeit
funktion F2. Bei genügend hohem Druckniveau beginnt die Kupp
lung 1, ein Moment zu übertragen. Dadurch sinkt die Drehzahl
differenz, was zu einer Regelabweichung und einer Druckabsenk
ung an der Kupplung 2 führt. Eine zu rasche Momentübernahme
der Kupplung 1 wird nicht über den Regelkreis ausgeglichen,
sondern durch eine gesteuerte Sonderfunktion. Diese Sonder
funktion wirkt direkt auf die Kupplung 2 ein und senkt den
Druck an dieser nach einer Zeitfunktion F3 ab. Das vollstän
dige Abschalten der Kupplung 2 im Zeitpunkt t6 wird durch
eine gesteuerte Sonderfunktion über den zweiten Summations
punkt 10 bewirkt.
Bezugszeichen
1 zuschaltende Kupplung
2 abschaltende Kupplung
3 erste Zeitfunktion F1
4 zweite Zeitfunktion F2
5 dritte Zeitfunktion F3
6 Getriebeeingangsdrehzahl
7 Produkt alter Gangstufe mal Getriebeausgangsdrehzahl
8 erster Summationspunkt
9 Regler
10 zweiter Summationspunkt
11 dritter Summationspunkt
12 erster Funktionsblock
13 Regelstrecke
14 zweiter Funktionsblock
2 abschaltende Kupplung
3 erste Zeitfunktion F1
4 zweite Zeitfunktion F2
5 dritte Zeitfunktion F3
6 Getriebeeingangsdrehzahl
7 Produkt alter Gangstufe mal Getriebeausgangsdrehzahl
8 erster Summationspunkt
9 Regler
10 zweiter Summationspunkt
11 dritter Summationspunkt
12 erster Funktionsblock
13 Regelstrecke
14 zweiter Funktionsblock
Claims (11)
1. Verfahren zur elektronischen Steuerung und Regelung
eines automatischen Schaltgetriebes mit einem elektronischen
Steuergerät, elektronisch gesteuerten oder geregelten Kupp
lungen, von denen bei mindestens einem Gangwechsel mindestens
eine erste Kupplung (1) schließt, während mindestens eine
zweite Kupplung (2) öffnet, dadurch gekennzeich
net,
daß während einer Schnellfüllphase der ersten Kupplung (1) der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) bis kurz oberhalb der Rutschgrenze oder kurz darunter abgesenkt wird, während der Füllausgleichsphase der ersten Kupplung (1) der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) nach einer ersten Zeitfunktion (F1) abgesenkt wird,
nach der Füllausgleichsphase der Hydraulikdruck der ersten Kupplung (1) nach einer zweiten Zeitfunktion (F2) erhöht wird, während der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) mit einer dritten Zeitfunktion (F3) abgesenkt wird, wobei die Steigung dieser dritten Zeitfunktion (F3) betragsmäßig etwa den gleichen Wert hat wie die Steigung der zweiten Zeitfunk tion (F2) der ersten Kupplung (1)
und der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) auf Null abgesenkt wird, wenn die Eingangsdrehzahl (6) unter einen Wert gleich dem Produkt (7) aus altem Übersetzungsverhältnis mal Ausgangsdrehzahl abfällt.
daß während einer Schnellfüllphase der ersten Kupplung (1) der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) bis kurz oberhalb der Rutschgrenze oder kurz darunter abgesenkt wird, während der Füllausgleichsphase der ersten Kupplung (1) der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) nach einer ersten Zeitfunktion (F1) abgesenkt wird,
nach der Füllausgleichsphase der Hydraulikdruck der ersten Kupplung (1) nach einer zweiten Zeitfunktion (F2) erhöht wird, während der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) mit einer dritten Zeitfunktion (F3) abgesenkt wird, wobei die Steigung dieser dritten Zeitfunktion (F3) betragsmäßig etwa den gleichen Wert hat wie die Steigung der zweiten Zeitfunk tion (F2) der ersten Kupplung (1)
und der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) auf Null abgesenkt wird, wenn die Eingangsdrehzahl (6) unter einen Wert gleich dem Produkt (7) aus altem Übersetzungsverhältnis mal Ausgangsdrehzahl abfällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der ersten Zeitfunktion (F1)
der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) so geregelt wird,
daß eine Drehzahldifferenz, berechnet aus Eingangsdrehzahl (6)
minus dem Produkt (7) aus altem Übersetzungsverhältnis mal
Ausgangsdrehzahl, nach einer Sollwertkennlinie angestrebt
wird und daß die Regelung von einer gesteuerten Sonderfunktion
überlagert wird, die die dritte Zeitfunktion (F3) maßgeblich
bestimmt, sobald die Drehzahldifferenz um einen bestimmten
Betrag, z. B. 50% vom Sollwert, von diesem abweicht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sollwertkennlinie eine Funktion
einer Motordrehzahl ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hydraulikdruck der zweiten Kupp
lung (2) zusätzlich lastabhängig gesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein überhöhter Fülldruck an der ersten
Kupplung (1) infolge von Bauteiltoleranzen durch eine erste
Zeitfunktion (F1) an der zweiten Kupplung (2) kompensiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rutschphase der zweiten Kupp
lung (2) zeitlich begrenzt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der ersten Zeitfunktion (F1)
der Hydraulikdruck der zweiten Kupplung (2) so geregelt wird,
daß eine sehr kleine Drehzahldifferenz (< 10 U/min) einge
regelt wird, so daß die zweite Kupplung (2) praktisch ge
schlossen ist, und daß die Regelung von einer gesteuerten
Sonderfunktion überlagert wird, um die dritte Zeitfunk
tion (F3) maßgeblich zu bestimmen, wenn nach Ende der Füll
ausgleichsphase die zweite Zeitfunktion (F2) der ersten Kupp
lung (1) startet.
8. Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb einer
Grenztemperatur das Verfahren nach den Ansprüchen 2, 3, 4, 5
oder 6 und oberhalb dieser Grenze das Verfahren nach An
spruch 7 angewendet wird.
9. Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß unabhängig von
der Temperatur das Verfahren nach Anspruch 7 verwendet wird
und nur dann auf das Verfahren nach den Ansprüchen 2, 3, 4,
5 oder 6 während der Schaltung gewechselt wird, wenn während
der dritten Zeitfunktion (F3) die Drehzahldifferenz anwächst,
wobei wieder auf die erste Zeitfunktion (F1) der zweiten
Kupplung (2) zurückgegangen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedesmal, wenn während der dritten
Zeitfunktion (F3) die Drehzahldifferenz der zweiten Kupp
lung (2) anwächst, die Schnellfüllzeit der ersten Kupp
lung (1) um einen bestimmten Betrag erhöht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das elektronische Steuergerät eine
Information bereitstellt, wenn die Differenz aus Eingangs
drehzahl (6) minus dem Produkt (7) aus altem Übersetzungs
verhältnis mal Ausgangsdrehzahl gegen Null geht.
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