DE4240093A1 - Anhänger-Steuerventil - Google Patents
Anhänger-SteuerventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Anhänger-Steuerventil für eine
druckluftbetätigte Zweileitungs-Bremsanlage gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Anhänger-Steuerventil ist aus der DE 34 27 560 A1
bekannt.
Das in dieser Schrift gezeigte und beschriebene Anhänger-
Steuerventil weist eine mittels eines Steuerkolbens
betätigbare, aus einer ungedrosselten Betriebsstellung
heraus zu kleineren Durchlaßquerschnitten hin veränder
bare Drossel auf. Der Steuerkolben wird einerseits vom
Steuerdruck des Anhänger-Steuerventils und andererseits
im wesentlichen von dem hinter der Drossel anstehenden
Vorratsdruck so beaufschlagt, daß die das Anhänger-
Steuerventil speisende Vorratsleitung des Zugfahrzeugs
bei einem Bruch der Anhänger-Bremsleitung gedrosselt
wird. Die so erreichte Drosselung des Druckluftdurch
satzes durch die erwähnte Vorratsleitung bewirkt eine
Entlüftung des der Drossel nachgeschalteten und die
Anhänger-Vorratsleitung speisenden Teiles dieser Vorrats
leitung und ermöglicht somit mittels eines entsprechend
reagierenden Anhänger-Bremsventils an dem Anhängerfahr
zeug eine schnelle automatische Bremsung des Anhänger
fahrzeugs beim Bruch der Anhänger-Bremsleitung.
Bei ungünstigen Nachströmbedingungen, wie sie z. B.
vorhanden sind bei einem Anhänger-Steuerventil, dessen
Durchlaßöffnung zur Anhänger-Bremsleitung kleiner ist als
der Leitungsquerschnitt der Anhänger-Bremsleitung, ist es
nicht ganz auszuschließen, daß in der vom Steuerkolben
für die Drossel begrenzten, mit dem Versorgungsdruck des
Zugfahrzeugs gespeisten Steuerkammer, auch bei intakter
Anhänger-Bremsleitung bei jeder Bremsbetätigung der Druck
in der Druckmitteleingangskammer des Anhänger-Steuerven
tils und somit auch in besagter Steuerkammer der Drossel
einrichtung so weit absinkt, daß der Steuerkolben von dem
entgegengerichtet auf ihn einwirkenden Druck aus der
Steuerkammer des Anhänger-Steuerventils in Richtung einer
Verringerung des Durchlaßquerschnitts der Drossel bewegt
wird, woraus eine unbeabsichtigte Drosselung des Druck
mittelstromes zur Anhänger-Vorratsleitung hin resultiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Anhänger-
Steuerventil der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei
welchem eine Fehlfunktion der Drosseleinrichtung, ins
besondere eine unbeabsichtigte Drosselung des Vorrats
druckes, ausgeschlossen ist.
Diese Aufgabe wird mit der im Patentanspruch 1 angege
benen Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprü
chen aufgezeigt.
Die Erfindung bietet insbesondere den Vorteil, daß eine
unbeabsichtigte Drosselung des Vorratsdruckes während
einer Betriebsbremsung bei intakter Bremsanlage ausge
schlossen ist. Durch den verlangsamten Druckaufbau in der
vom Steuerkolben begrenzten zweiten Steuerkammer wird die
Drossel erst dann in eine ihren Durchlaßquerschnitt
verringernde Stellung gebracht, wenn der Druck in der
Druckmitteleingangskammer des Anhänger-Steuerventils sich
über einen Zeitraum auf einem unter seinem Normalniveau
liegenden Niveau hält, der nicht durch eine Bremsung bei
intakter Bremsanlage bestimmt worden sein kann. Der
verlangsamte Druckaufbau in der vom Steuerkolben be
grenzten zweiten Steuerkammer wird dadurch erreicht, daß
in der Verbindungsleitung zwischen der ersten Steuer
kammer der Drossel und der Steuerkammer des Anhänger-
Steuerventils eine zweite Drossel angeordnet ist.
Der Steuerkolben für die erste Drossel wird direkt oder
indirekt von einer Feder im Sinne einer Verringerung des
Durchlaßquerschnittes der ersten Drossel belastet. Durch
diese Maßnahme ist sichergestellt, daß bei defekter
Anhänger-Bremsleitung das Drosselglied der ersten Drossel
auch dann in eine ihren Durchlaßquerschnitt verringernde
Stellung gelangt, wenn der Steuerdruck gleich dem oder
kleiner als der Druck in der Druckmitteleingangskammer
des Anhänger-Steuerventils ist.
Das erfindungsgemäße Anhänger-Steuerventil läßt sich
zudem auch dann einsetzen, wenn die Bremsanlage des
Zugfahrzeugs und die Bremsanlage des Anhängerfahrzeugs
mit Drücken unterschiedlichen Druckniveaus betrieben
werden.
Vorteilhafterweise ist zwischen dem Steuerkolben für die
erste Drossel und der zweiten Drossel eine als Zusatz
volumen zur Aufnahme des von der zweiten Drossel kommen
den Steuerdruckes für den Steuerkolben der ersten Drossel
dienende Kammer vorgesehen.
In vorteilhafter Weise ist das Drosselglied der zweiten
Drossel so ausgebildet und so zum Steuerkolben der ersten
Drossel angeordnet, daß die Kraft der Feder mittels des
Drosselgliedes der zweiten Drossel auf den Steuerkolben
der ersten Drossel übertragen wird.
Die Drossel ist in vorteilhafter Weise als eine vom
Druckmittel aus der Steuerkammer des Anhänger-Steuer
ventils schaltbare Drossel ausgebildet.
Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Anhänger-Steuerventil für eine Zwei
kreis-Zweileitungsbremsanlage mit inte
grierter schaltbarer Drosseleinrichtung
und
Fig. 2 ein Anhänger-Steuerventil für eine Zwei
kreis-Zweileitungsbremsanlage gemäß
Fig. 1 in einer Ansicht, in der die
Druckmittelanschlüsse des Anhänger-Steuer
ventils dargestellt sind, jedoch die
Drosseleinrichtung durch das Anhänger-
Steuerventil verdeckt ist.
In einem von einem Deckel (1) verschlossenen Ventilge
häuse (6) sind ein erster Relaiskolben (3) und ein
zweiter Relaiskolben (5) in Richtung der Längsachse des
Ventilgehäuses (6) abgedichtet verschiebbar angeordnet.
Der zweite Relaiskolben (5) wird im ersten Relaiskolben
(3) abgedichtet verschiebbar geführt. Der erste Relais
kolben (3) und der zweite Relaiskolben (5) bilden eine
Baueinheit und trennen eine Steuerkammer (2) von einer
Druckmittelausgangskammer (10). Die Steuerkammer (2) ist
über einen nicht dargestellten Steueranschluß mit einem
ersten Bremskreis des Motorfahrzeugs verbunden. Über
einen als Druckmittelausgang dienenden, nicht dargestell
ten Druckmittelanschluß steht die Druckmittelausgangs
kammer (10) mit einer zum Anhänger-Bremsventil eines
Anhängerfahrzeugs führenden Anhänger-Bremsleitung in
Verbindung. Die aus dem ersten Relaiskolben (3) und
zweiten Relaiskolben (5) bestehende Baueinheit wird von
einer am zweiten Relaiskolben (5) angreifenden Feder (7)
in Richtung auf die Steuerkammer (2) zu belastet.
Die aus dem ersten Relaiskolben (3) und dem zweiten
Relaiskolben (5) bestehende Baueinheit enthält eine
Einrichtung (4), mittels welcher bei Einleitung eines
Bremsvorganges eine Voreilung des Druckaufbaus in der
Bremsanlage des Anhängerfahrzeugs bewirkt wird. Durch den
zweiten Relaiskolben (5) wird sichergestellt, daß bei
einem Defekt im ersten Bremskreis die Funktion des
Anhänger-Steuerventils noch sichergestellt ist.
Der Einfachheit halber wird nachfolgend die aus dem
ersten Relaiskolben (3) und dem zweiten Relaiskolben (5)
bestehende Baueinheit als Relaiskolben (3, 5) bezeichnet.
Unterhalb des Relaiskolbens (3, 5) ist eine aus einem
ersten Steuerkolbenteil (9, 20) und einem zweiten Steuer
kolbenteil (18) bestehende Steuerkolbeneinheit (9, 18)
angeordnet, wobei die beiden Steuerkolbenteile (9) und
(18) fest miteinander verbunden sind. Zur Verbindung der
beiden Steuerkolbenteile (9) und (18) dient ein rohrför
miger Fortsatz (20) des ersten Steuerkolbenteils (9),
welcher sich durch eine Öffnung in einer Gehäusewand
hindurch in Richtung auf einen zur Atmosphäre führenden
Druckmittelauslaß (22) des Ventilgehäuses (1) zu er
streckt. Das erste Steuerkolbenteil (9) begrenzt mit
seiner dem Relaiskolben (3, 5) zugewandten Seite die
Druckmittelausgangskammer (10) und mit seiner dem Relais
kolben (3, 5) abgewandten Seite eine Druckmitteleingangs
kammer (59, 15). Die dem ersten Steuerkolbenteil (9)
abgewandte Seite der Gehäusewand begrenzt zusammen mit
der der Gehäusewand zugewandten Seite des zweiten Steuer
kolbenteiles (18) eine Druckmittelkammer (17), die über
einen nicht dargestellten Druckmittelanschluß mit einem
Handbremsventil des Zugfahrzeugs verbunden ist.
Das erste Steuerkolbenteil (9) trägt auf seinem Umfang
einen Dichtring (13) und das zweite Steuerkolbenteil (18)
trägt auf seinem Umfang einen Dichtring (19). Die Dicht
ringe (13) und (19) liegen dichtend an der Innenwand des
Gehäuses (6) an, so daß zwischen der Druckmitteleingangs
kammer (59, 15) und der Druckmittelausgangskammer (10)
kein Austausch von Druckmittel stattfinden kann und von
der Druckmittelkammer (17) kein Druckmittel zum Druckmit
telauslaß (22) gelangen kann. Selbstverständlich ist auch
zwischen der die Durchgangsöffnung in der Gehäusewand
begrenzenden Wandung und der Umfangsfläche des rohrför
migen Fortsatzes (20) des ersten Steuerkolbenteiles (9)
ein Dichtring vorgesehen, welcher einen Druckmittelaus
tausch zwischen dem Druck der Druckmittelkammer (17) und
dem Druck der Druckmitteleingangskammer (58, 15) verhin
dert.
Im ersten Steuerkolbenteil (9) ist zentrisch eine Aus
nehmung vorgesehen, in welcher ein als Ventilsitz (11)
ausgebildeter ringförmiger Körper angeordnet ist. Ein als
Ventilglied (12, 14) ausgebildetes rohrförmiges Teil wird
im rohrförmigen Fortsatz (20) des ersten Steuerkolben
teils (9) abgedichtet verschiebbar geführt und mittels
einer Feder (16) unter Zwischenschaltung eines Federtel
lers in Richtung auf den Ventilsitz (11) zu belastet. Der
Relaiskolben (3, 5) besitzt auf seiner dem ersten Steuer
kolbenteil (9) zugewandten Seite einen rohrförmigen
Fortsatz, der an seinem freien Ende als Ventilsitz (8)
ausgebildet ist. Der Ventilsitz (11) und das Ventilglied
(12, 14) bilden ein Einlaßventil (11, 12, 14), und der
Ventilsitz (8) bildet mit dem Ventilglied (12, 14) ein
Auslaßventil eines kombinierten Einlaß- und Auslaßventils
(11, 12, 14, 8). Über das Einlaßventil (11, 12, 14) ist
die Druckmittelausgangskammer (10) mit der Druckmittel
eingangskammer (59, 15) und über das Auslaßventil (12,
14, 8) ist die Druckmittelausgangskammer (10) über einen
Durchlaß (21) im rohrförmigen Fortsatz (20) des ersten
Steuerkolbenteiles (9) mit dem Druckmittelauslaß (22)
verbindbar.
In einem zweiten Gehäuse (53), welches einstückig mit dem
Gehäuse (6) ausgebildet ist, ist ein topfförmiges Teil
(24, 27, 31, 34) angeordnet. Im Bereich seines Bodens
(24) weist das topfförmige Teil (24, 27, 31, 34) einen
sich radial nach außen erstreckenden ersten umlaufenden
Vorsprung (27) und im Bereich seines sich vom Boden (24)
weg erstreckenden Teiles weist das topfförmige Teil (24,
27, 31, 34) einen sich radial nach außen erstreckenden
zweiten umlaufenden Vorsprung (31) auf. Der erste umlau
fende Vorsprung (27) trägt auf seinem Umfang einen
Dichtring (23), und der zweite umlaufende Vorsprung (31)
trägt auf seinem Umfang einen Dichtring (32). Die beiden
Dichtringe (23) und (32) liegen dichtend an der Innenwand
des Gehäuses (53) an.
Mittels einer vor dem ersten umlaufenden Vorsprung (27)
gelegenen Stufe in der den Gehäuseinnenraum begrenzenden
Wand und einem hinter dem umlaufenden Vorsprung (27)
angeordneten Sicherungsring wird das topfförmige Teil
(24, 27, 31, 34) in axialer Richtung, und durch die
beiden umlaufenden Vorsprünge (27) und (31) sowie die den
Gehäuseinnenraum begrenzende Wand wird das topfförmige
Teil (24, 27, 31, 34) in axialer und radialer Richtung im
Gehäuseinnenraum fixiert. Von den einander zugewandten
Seiten des ersten umlaufenden Vorsprungs (27) und des
zweiten umlaufenden Vorsprungs (31) sowie der Innenwand
des Gehäuses (53) und der äußeren Mantelfläche des
zwischen den beiden umlaufenden Vorsprüngen (27) und (31)
gelegenen Bereiches des topfförmigen Teiles (24, 27, 31,
34) wird eine Ringkammer (30) begrenzt, die über in der
Wandung des topfförmigen Teiles vorgesehene Durchlässe
(28, 29) mit einer vom Boden (24) und der Innenwand des
topfförmigen Teiles (24, 27, 31, 34) begrenzten ersten
Steuerkammer (26) in Verbindung steht. Über einen die
Wand des Gehäuses (6) und des Gehäuses (53) durchdrin
genden Kanal (58) ist die Ringkammer (30) mit der Druck
mitteleingangskammer (59, 15) des Anhänger-Steuerventils
verbunden.
Ein ebenfalls topfförmig ausgebildeter Steuerkolben (41,
49) ist koaxial zum topfförmigen Teil (24, 27, 31, 34) im
Gehäuse (53) in Richtung seiner Längsachse bewegbar
angeordnet. Der Steuerkolben (41, 49) weist an seinem dem
topfförmigen Teil (24, 27, 31, 34) abgewandten Endbereich
einen sich radial nach außen erstreckenden umlaufenden
Vorsprung auf. Der Vorsprung trägt einen Dichtring (42),
welcher dichtend an der den Gehäuseinnenraum begrenzenden
Wand anliegt. Der Steuerkolben (41, 49) besitzt an seinem
dem topfförmigen Teil (24, 27, 31, 34) zugewandten Ende
einen sich in das topfförmige Teil (24, 27, 31, 34)
hinein erstreckenden, als Drosselglied (38) ausgebildeten
rohrförmigen Fortsatz, dessen äußere Mantelfläche in
Kontakt mit der Innenwand des freien Endbereiches des
topfförmigen Teiles (24, 27, 31, 34) steht. Das Bodenteil
(49) des Steuerkolbens (41, 49) begrenzt so mit seiner
dem Boden (24) des topfförmigen Teiles (24, 27, 31, 34)
zugewandten Seite die erste Steuerkammer (26). An der dem
topfförmigen Teil (24, 27, 31, 34) zugewandten Stirnseite
des Drosselgliedes (38) sind vorteilhafterweise im
gleichen Abstand zueinander sich auf das topfförmige Teil
(24, 27, 31, 34) zu erstreckende Vorsprünge (37) vorge
sehen.
Die die erste Steuerkammer (26) begrenzende Innenwand des
topfförmigen Teiles (24, 27, 31, 34) ist in ihrem dem
Drosselglied (38) zugewandten freien Endbereich abgestuft
ausgebildet. Die so gebildete Stufe dient als ein erster
Anschlag (33) für das Drosselglied (38) und den Steuer
kolben (41, 49) bei einer Bewegung in Richtung auf das
topfförmige Teil (24, 27, 31, 34) zu. Auf der Höhe des
Anschlags (33) ist in der Wand des Bereiches (34) des
topfförmigen Teile (24, 27, 31, 34) eine Öffnung (36)
vorgesehen, die an den von der Stirnseite und den Vor
sprüngen (37) des Drosselgliedes (38, 37) sowie dem
Anschlag (33) begrenzten Durchlaß (35) anschließt. Über
den Durchlaß (35) und die Öffnung (36) ist die erste
Steuerkammer (26) mit einer weiteren Druckmittelkammer
(39) verbunden, die über einen Druckmittelanschluß (40)
mit der Vorratsleitung des Zugfahrzeugs verbunden ist.
Das Drosselglied (38, 37), der erste Anschlag (33) und
der vom ersten Anschlag (33) und dem Drosselglied (38,
37) begrenzte Durchlaß (35) bilden eine aus einer un
gedrosselten Betriebsstellung heraus zu kleineren Durch
laßquerschnitten hin veränderbare erste Drossel (38, 37,
33, 35).
Am Boden (24) des topfförmigen Teiles (24, 27, 31, 34)
stützt sich eine Feder (25) mit ihrem einen Ende ab und
beaufschlagt mit ihrem anderen Ende den Steuerkolben (41,
49) im Sinne einer Vergrößerung des Durchlaßquerschnittes
(X) der ersten Drossel (38, 37, 33, 35). Der Steuerkolben
(41, 49) liegt in der ungedrosselten Betriebsstellung der
ersten Drossel (38, 37) mit seiner dem topfförmigen Teil
(24, 27, 31, 34) abgewandten Seite an als zweiter An
schlag (50) dienenden Rippen an. Der zweite Anschlag (50)
ist innerhalb einer Druckmittelkammer (60) gelegen, die
einerseits von der der ersten Steuerkammer (26) abgewand
ten Seite des Steuerkolbens (41, 49) und andererseits von
einer Gehäusewand (46) sowie einem zweiten Drosselglied
(52, 48) begrenzt wird.
Das zweite Drosselglied (52, 48) erstreckt sich durch
eine in der Gehäusewand (46) vorgesehene Öffnung hindurch
in Richtung auf den Steuerkolben (41, 49) zu. Es weist
einen umlaufenden Vorsprung (48) auf, der an parallel zur
Längsachse des Gehäuses (53) verlaufenden Vorsprüngen der
Gehäusewand (46) zur Anlage bringbar ist. Das zweite
Drosselglied (52, 48) ist topfförmig ausgebildet und so
im Gehäuse (53) angeordnet, daß es mit seiner offenen
Seite zum Steuerkolben (49) hinweist. Von einer Feder
(56), die sich an einem Federteller (54) abstützt, wird
das zweite Drosselglied (52, 48) in Richtung auf den
Steuerkolben (41, 49) zu belastet, wobei es mit seinem
offenen Ende an einem deckelartigen Teil (45) des Steuer
kolbens (41, 49) anliegt. Die Wand des zweiten Drossel
gliedes (52, 48) weist einen Durchlaß (47) auf, der so zu
der Gehäusewand (46) angeordnet ist, daß er in der einen
Endlage des zweiten Drosselgliedes (52, 48) seinen
größten Querschnitt hat und in der anderen Endlage des
zweiten Drosselgliedes (52, 48) der überwiegende Teil des
Durchlasses (47) von der Gehäusewand (46) abgedeckt ist,
so daß der Durchlaß (47) seinen kleinsten Querschnitt
hat.
Im deckelartigen Teil (45) des Steuerkolbens (41, 49) ist
eine Öffnung (44) vorgesehen, über welche die Druckmit
telkammer (60) mit einem als Zusatzvolumen dienenden Raum
(43) im Steuerkolben (41, 49) verbunden ist. Die Druck
mittelkammer (60) und das Zusatzvolumen (43) bilden eine
zweite Steuerkammer (60, 43) für die Drosseleinrichtung.
Auf der der zweiten Steuerkammer (60, 43) abgewandten
Seite des zweiten Drosselgliedes (52, 48) ist eine Kammer
(55) gelegen, die einerseits über einen Gehäusekanal (57)
mit der Steuerkammer (2) des Anhänger-Steuerventils und
andererseits über im äußeren Randbereich des umlaufenden
Vorsprungs (48) des zweiten Drosselgliedes (52, 48)
vorgesehene Ausnehmungen mit der zweiten Steuerkammer
(60, 43) verbunden ist.
Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 dargestellte Anhänger-
Steuerventil, jedoch um seine Längsachse um 90° ver
dreht. Der besseren Übersicht halber sind die den in
Fig. 1 gezeigten Bauteilen gleichen Bauteile mit glei
chen Bezugsziffern versehen.
Die vom ersten Relaiskolben (3, 5) begrenzte Steuerkammer
(2) ist über einen Druckmittelanschluß (62) mit dem
ersten Bremskreis des Zugfahrzeugs verbunden. Über einen
Druckmittelanschluß (61) ist die vom zweiten Relaiskolben
(5) begrenzte Steuerkammer mit dem zweiten Bremskreis des
Zugfahrzeugs verbunden. Die Druckmittelausgangskammer
(10) steht über einen Druckmittelanschluß (63) und eine
Anhänger-Bremsleitung mit einem Anhängerbremsventil des
Anhängerfahrzeugs in Verbindung. An einen mit der Druck
mitteleingangskammer (59, 15) in Verbindung stehenden
Druckmittelanschluß (64) ist eine Anhänger-Vorratsleitung
angeschlossen. Die Druckmittelkammer (17) steht über
einen Druckmittelanschluß (65) mit der Vorratsleitungen
des Zugfahrzeugs in Verbindung.
Die Funktion des im vorstehenden beschriebenen Anhänger-
Steuerventils wird nachfolgend näher erläutert.
Im Ruhezustand steht Vorratsdruckluft vom Zugfahrzeug
über den Druckmittelanschluß (40) in der ersten Steuer
kammer (26) der Drosseleinrichtung sowie über den Kanal
(58) in der Druckmitteleingangskammer (59, 15) des Anhän
ger-Steuerventils und schließlich über den Druckmittel
anschluß (64) in der Anhänger-Vorratsleitung an. Der
Relaiskolben (3, 5) und der Steuerkolben (9, 18) des
Anhänger-Steuerventils sowie der Steuerkolben (41, 49)
der Drosseleinrichtung befinden sich in der gezeigten
Stellung.
Bei Betätigung des Motorwagen-Bremsventils strömt Druck
luft vom ersten Bremskreis des Zugfahrzeugs in die vom
Relaiskolben (3, 5) begrenzte Steuerkammer (2) des
Anhänger-Steuerventils. Der sich in der Steuerkammer (2)
aufbauende Druck verschiebt den Relaiskolben (3, 5) in
Richtung auf den Steuerkolben (9, 18) zu. Dabei setzt der
Ventilsitz (8) auf das Ventilglied (12) auf. Das Auslaß
ventil (8, 12) ist jetzt geschlossen und das Einlaßventil
(11, 12) gelangt bei der weiteren Abwärtsbewegung des
Relaiskolbens (3, 5) in die Offenstellung. Die in der
ersten Steuerkammer (26) der Drosseleinrichtung und in
der Druckmitteleingangskammer (59, 15) des Anhänger-
Steuerventils anstehende Druckluft gelangt durch das
geöffnete Einlaßventil (11, 12) des kombinierten Einlaß- und
Auslaßventils (11, 12, 8) in die Druckmittelausgangs
kammer (10) und weiter durch den als Druckmittelausgang
dienenden Druckmittelanschluß (63) und die Anhänger-
Bremsleitung zum hier nicht gezeigten Anhängerbremsven
til.
Der Steuerkolben (41, 49) der Drosseleinrichtung wird vom
Vorratsdruck in der ersten Steuerkammer (26), in einer
Stellung gehalten, in welcher die erste Drossel (38, 37,
36, 33, 35) unwirksam ist. Der Durchlaßquerschnitt (X)
der ersten Drossel (38, 37, 36, 33, 35) hat jetzt sein
größtmögliches Maß, d. h., die erste Drossel (38, 37, 36,
33, 35) befindet sich in ihrer ungedrosselten Betriebs
stellung.
Über die von dem Gehäusekanal (57) und der Druckmittel
kammer (55) der Drosseleinrichtung gebildete Verbindungs
leitung zwischen der zweiten Steuerkammer (60, 43) der
Drosseleinrichtung und der Steuerkammer (2) des Anhänger-
Steuerventils, die Ausnehmungen im umlaufenden Vorsprung
(48) des zweiten Drosselgliedes (52, 48) und den Durchlaß
(47) der zweiten Drossel (52, 48, 47, 46) strömt Druck
mittel von der Steuerkammer (2) für den Relaiskolben (3,
5) in die zweite Steuerkammer (60, 43) für den Steuer
kolben (41, 49).
Der sich in der Druckmittelausgangskammer (10) des
Anhänger-Steuerventils aufbauende Druck beaufschlagt die
der Steuerkammer (2) des Anhänger-Steuerventils abge
wandte Seite des Relaiskolbens (3, 5) und bewegt diesen
gegen die vom Druck in der Steuerkammer (2) auf den
Relaiskolben (3, 5) einwirkende, entgegengerichtete Kraft
in Richtung auf die Steuerkammer (2) zu. Das Einlaßventil
(11, 12) des kombinierten Einlaß- und Auslaßventils (11,
12, 8) gelangt in die Schließstellung, und eine Abschluß
stellung ist erreicht.
Da der Druck in der Druckmitteleingangskammer (59, 15)
des Anhänger-Steuerventils und somit auch der Druck in
der mit der Druckmitteleingangskammer (59, 15) über den
Kanal (58) verbundenen ersten Steuerkammer (26) der
Drosseleinrichtung bei geöffneten Einlaßventil (11, 12)
des kombinierten Einlaß- und Auslaßventils (11, 12, 8)
für kurze Zeit absinkt, überwiegen während dieser Zeit
die vom Steuerdruckmittel aus der Steuerkammer (2) des
Anhänger-Steuerventils auf den Steuerkolben (41, 49)
sowie die von der Feder (56) über das zweite Drosselglied
(52, 48) auf den Steuerkolben (41, 49) ausgeübten Kräfte
gegenüber der entgegengerichtet vom Druckmittel in der
ersten Steuerkammer (26) auf den Steuerkolben (41, 49)
einwirkenden Kraft. Das erste Drosselglied (38, 37) wird
dann um einen geringen Betrag in Richtung auf die erste
Steuerkammer (26) zu bewegt, wodurch jedoch keine nennens
werte Verringerung des Querschnittes des Durchlasses (35)
der ersten Drossel (37, 36, 33, 35) bewirkt wird. Diese
kurze Bewegung des Steuerkolbens wird gewünscht, um ein
Kleben der Dichtringe zu vermeiden.
Da durch den das Drosselglied (52, 48) der zweiten Dros
sel (52, 48, 47, 46) beaufschlagenden Druck aus der
Steuerkammer (2) des Anhänger-Steuerventils das zweite
Drosselglied (52, 48) in eine Stellung gebracht wird, in
welcher der umlaufende Vorsprung (48) des zweiten Dros
selgliedes (52, 48) an den Erhöhungen der Gehäusewand
(46) zur Anlage kommt, wird der Querschnitt des Durch
lasses (47) der zweiten Drossel (52, 48, 47), so weit
verringert, daß das Druckmittel aus der Steuerkammer (2)
des Relaiskolbens nur verzögert in die zweite Steuer
kammer (60, 43) des Steuerkolbens (41, 49) gelangen kann.
Der sich in der zweiten Steuerkammer (60, 43) aufbauende
Druck beaufschlagt, wie bereits erwähnt, das Drosselglied
(52, 48) der zweiten Drossel (52, 48, 47, 46) auf der der
Druckfeder (56) abgewandten Seite. Dadurch stellt sich
bezüglich der Druckmittel ein Kräftegleichgewicht am Dros
selglied (52, 48) der zweiten Drossel (52, 48, 47, 46)
ein. Auf den Steuerkolben (41, 49) wirkt jetzt nur noch
die über das zweite Drosselglied (52, 48) von der Feder
(56) auf den Steuerkolben (41, 49) ausgeübte Kraft in
Richtung auf die erste Steuerkammer (26) zu.
Da der Druck in der Druckmitteleingangskammer (59, 15)
und somit auch in der ersten Steuerkammer (26) der
Drosseleinrichtung nach dem kurzseitigen Absinken beim
Öffnen des Einlaßventils (11, 12) des kombinierten
Einlaß- und Auslaßventils (11, 12, 8) wieder ansteigt,
erhöht sich auch wieder die vom Druck in der ersten
Steuerkammer (26) auf den Steuerkolben (41, 49) einwir
kende Kraft.
Ist der Druck in der Druckmitteleingangskammer (59, 15)
des Anhänger-Steuerventils und somit auch der Druck in
der ersten Steuerkammer (26) der Drosseleinrichtung
soweit angestiegen, daß er eine auf den Steuerkolben (41,
49) einwirkende Kraft erzeugt, die größer ist als die von
der Feder (56) und von dem Druckmittel in der zweiten
Steuerkammer (60, 43) erzeugte und auf den Steuerkolben
(41, 49) entgegengerichtet einwirkende Kraft, wird der
Steuerkolben (41, 49) vom Druckmittel in der ersten
Steuerkammer (26) in Richtung auf die zweite Steuerkammer
(60, 43) zu verschoben. Das Drosselglied (38, 37) der
ersten Drossel (38, 37, 33, 35) gelangt wieder in eine
Stellung, in welcher die erste Drossel (38, 37, 33, 35)
ihren größten Durchlaßquerschnitt hat. Da das Drossel
glied (52, 48) der zweiten Drossel (52, 48, 47, 46) von
der Feder (56) in Anlage am Steuerkolben (41, 49) gehal
ten wird, wird das Drosselglied (52, 48) der zweiten
Drossel (52, 48, 47, 46) vom Steuerkolben (41, 49) gegen
die Kraft der Feder (56) in seine Ausgangsstellung
zurückgeschoben, in welcher die zweite Drossel (52, 48,
47, 46) ihren größten Durchlaßquerschnitt hat.
Wird eine Betriebsbremsung durchgeführt nachdem die
Anhänger-Bremsleitung gerissen ist, oder reißt die
Anhänger-Bremsleitung während einer Betriebsbremsung, so
sinkt der Druck in der Druckmittelausgangskammer (10)
sowie in der Druckmitteleingangskammer (59, 15) des
Anhänger-Steuerventils und damit in der ersten Steuer
kammer (26) der Drosseleinrichtung ab. Verursacht wird
das Absinken des Druckes in den besagten Kammern dadurch,
daß der Druck in der Druckmitteleingangskammer (59, 15)
des Anhänger-Steuerventils sich über das Einlaßventil
(11, 12) des kombinierten Einlaß- und Auslaßventil (11,
12, 8) sowie die Druckmittelausgangskammer (10) und die
Bruchstelle an der Anhänger-Bremsleitung schnell abbaut.
Da jetzt der vom Steuerdruck in der Steuerkammer (2) des
Anhänger-Steuerventils und in der zweiten Steuerkammer
(60, 43) der Drosseleinrichtung gegenüber dem Druck in
der ersten Steuerkammer (26) der Drosseleinrichtung
überwiegt, wird der Steuerkolben (41, 49) der Drossel
einrichtung nach unten, in Richtung auf die erste Steuer
kammer (26) der Drosseleinrichtung zu verschoben. Das
Drosselglied (38, 37) der ersten Drossel (38, 37, 33, 35)
der Drosseleinrichtung kommt an dem Anschlag (33) zur
Anlage. Die erste Drossel (38, 37, 33, 35) hat jetzt
ihren kleinsten Durchlaßquerschnitt "X". Die weitere
Belüftung der ersten Steuerkammer (26) und somit auch der
über die Ringkammer (30) und den Kanal (58) mit dieser
verbundenen Druckmitteleingangskammer (59, 15) des
Anhänger-Steuerventils erfolgt jetzt nur noch gedrosselt
über den verringerten Durchlaßquerschnitt der Öffnung
(35) der ersten Drossel (38, 37, 33, 35). Jetzt kann
Druckmittel aus der zum Anhängerfahrzeug führenden
Vorratsleitung über das Einlaßventil (11, 12) des kombi
nierten Einlaß- und Auslaßventils (11, 12, 8) und die
defekte Anhänger-Bremsleitung entweichen. Die erste
Drossel (38, 37, 33, 35) ist so dimensioniert, daß nach
Abriß der Anhänger-Bremsleitung der Druck in der Vorrats
leitung zum Anhänger innerhalb von zwei Sekunden nach dem
Betätigen des Motorwagen-Bremsventils auf einen vorgege
benen Wert, z. B. 1,5 bar nach ECE abgesunken ist. Da das
am Anhängerfahrzeug angeordnete Anhänger-Bremsventil so
aufgebaut ist, daß es durch einen Druckabfall der genann
ten Art in der Anhänger-Vorratsleitung automatisch in
einen eine Anhänger-Bremsung aus lösenden Betriebszustand
umgeschaltet wird, führt der oben unterstellte Abriß der
Anhänger-Bremsleitung bei einer Betriebsbremsung des
Motorfahrzeugs zur Zwangsbremsung des Anhängerfahrzeugs.
Die das Drosselglied (52, 48) der zweiten Drossel (52,
48, 47, 46) in Richtung auf den Steuerkolben (41, 49) zu
belastende Feder (56) ist so ausgelegt, daß sie auch dann
den Steuerkolben (41, 49) bewegt, wenn in der
Steuerkammer (2) des Anhängersteuerventils nur ein
geringer Steuerdruck vorhanden ist und der Druck in der
ersten Steuerkammer (26) der Drosseleinrichtung bedingt
durch Luftverbrauch bei Belüftung der Bremsleitung über
den Druckmittelanschluß (62) kurzzeitig abgesunken ist.
Die überschüssige Kraft der Feder (56) wird dann beim
Schliefen der zweiten Drossel (47, 52) am Sitz des
Gehäuses (46) (Gehäusewand) abgefangen, so daß keine
weitere Bewegung der ersten Drossel (38, 37, 33, 35) im
Sinne einer Verringerung des Durchlaßquerschnittes mehr
erfolgt. Damit erfolgt eine ständige Spielbewegung des
Steuerkolbens (41, 49) bei jeder Betriebsbremsung.
Bei unbetätigter Betriebsbremse des Zugfahrzeugs wird der
Steuerkolben (41, 49) vom Druckmittel in der ersten
Steuerkammer (26) der Drosseleinrichtung am Anschlag (50)
gehalten. Das zweite Drosselglied (52, 48) liegt dabei an
dem deckelartigen Teil (45) des Steuerkolbens (41, 49) an
und wird von der das zweite Drosselglied (52, 48)
beaufschlagenden Druckfeder (56) an diesem gehalten. In
dieser Stellung haben die erste Drossel (38, 37, 33, 35)
und die zweite Drossel (52, 48, 46, 47) ihren größten
Durchlaßquerschnitt.
Die in der ersten Steuerkammer (26) angeordnete Feder
(25) ist in ihrer axialen Erstreckung so bemessen, daß
der Steuerkolben (41, 49) keinen Kontakt mit ihr hat,
wenn er am Anschlag (50) anliegt. In Abhängigkeit von den
Druckschwankungen in der ersten Steuerkammer (26),
verursacht durch Druckschwankungen in der Druckmittel
eingangskammer (59, 15) beim Öffnen und Schließen des
Einlaßventils (11, 12) des kombinierten Einlaß- und
Auslaßventils (11, 12, 8), führt der Steuerkolben (41,
49) kurze Hübe aus, welche jedoch keine derartige Ver
ringerung des Durchlaßquerschnittes des Durchlasses (35)
der ersten Drossel (38, 37, 33, 35) verursachen, daß eine
wirksame Drosselung des zur ersten Steuerkammer (26) hin
strömenden Druckmittels erreicht werden würde. Ein
ungewolltes Drosseln des in die erste Steuerkammer (26)
der Drosseleinrichtung und in die Druckmitteleingangs
kammer (59, 15) des Anhänger-Steuerventils strömenden
Druckmittels ist somit ausgeschlossen.
Da bedingt durch die zweite Drossel (52, 48) sich der
Druck in der zweiten Steuerkammer (60, 43) nur relativ
langsam aufbauen kann, ist gewährleistet, daß bei einer
normalen Betriebsbremsung die auf den Steuerkolben (41,
49) einwirkende Kraft des Druckes in der zweiten Steuer
kammer (60, 43) im Verlaufe der Betriebsbremsung nicht so
groß werden kann, daß die vom Druckmittel in der ersten
Steuerkammer (26) auf den Steuerkolben (41, 49) entgegen
gerichtet einwirkende Kraft überwunden wird.
Wenn die Bremsanlage des Zugfahrzeugs mit einem höheren
Druck betrieben wird als die Bremsanlage des Anhänger
fahrzeugs, z. B. Druckmittelkreise mit unterschiedlichem
Druckniveau, ist es aus vorstehenden Gründen ausgeschlos
sen, daß die erste Drossel (38, 37, 33, 35) bei intakter
Anhänger-Bremsleitung in eine Schaltstellung gelangt, in
der sie den Zustrom von Vorratsdruckmittel zur ersten
Steuerkammer (26) der Drosseleinrichtung und somit zur
Druckmitteleingangskammer (59, 15) des Anhänger-Steuer
ventils drosselt.
Dadurch, daß der Steuerkolben (41, 49) von der Druckfeder
(56) im Sinne einer Verringerung des Durchlaßquerschnit
tes der ersten Drossel (38, 37, 33, 35) belastet wird,
ist sichergestellt, daß bei einem Defekt an der Anhänger-
Bremsleitung und somit bei einem Druckabfall in der
ersten Steuerkammer (26) unter ein vorbestimmtes Niveau
das Drosselglied (38, 37) der ersten Drossel (38, 37, 33,
35) in eine Lage gebracht wird, in welcher die erste
Drossel (38, 37, 33, 35) ihren kleinsten Durchlaßquer
schnitt hat, auch dann, wenn der Druck in der Steuer
kammer (2) des Anhänger-Steuerventils und somit der Druck
in der zweiten Steuerkammer (60, 43) der Drosselein
richtung relativ niedrig ist.
Die zweite Drossel kann auch als Konstantdrossel ausge
bildet sein, wobei dann im Drosselglied selbst der
Durchlaß für das Druckmittel vorgesehen ist.
Bei entsprechender Auslegung der einander entgegengerich
teten Wirkflächen des Steuerkolbens (41, 49) kann auf die
Anordnung von mit dem Steuerkolben (41, 49) zusammenwir
kenden Federn (56, 25) verzichtet werden.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist die Drosseleinrichtung
in das Gehäuse des Anhänger-Steuerventils integriert. Es
ist aber auch möglich die Drosseleinrichtung in einem
separaten Gehäuse vorzusehen und die Gehäusekanäle (58
und 57) durch Druckmittelleitungen zu ersetzen. Desglei
chen ist es möglich die erste Drossel und die zweite
Drossel in separaten Gehäusen anzuordnen und die erfor
derlichen Druckmittelverbindungen durch Druckmittellei
tungen herzustellen.
Im Ausführungsbeispiel dienen der Gehäusekanal (57) und
die im Gehäuse (53) vor der zweiten Drossel (46, 47, 48,
52) gelegene Kammer (55) als Verbindungsleitung (55, 57)
zur Verbindung der Steuerkammer (2) für den Relaiskolben
(3, 5) mit der zweiten Steuerkammer (60, 43) für den
Steuerkolben (41, 49) der Drosseleinrichtung. Als zweite
Steuerkammer (60, 43) werden der Raum (60) hinter der
zweiten Drossel (46, 47, 48, 52) und der als Zusatzvo
lumen (43) dienende, im Steuerkolben (41, 49) angeordnete
Raum bezeichnet. Es ist natürlich auch denkbar, die
zweite Drossel im Gehäusekanal (57) oder in einer von der
Steuerkammer (2) für den Relaiskolben (3, 5) zu der aus
einem einzigen Raum bestehenden zweiten Steuerkammer für
den Steuerkolben (41, 49) führenden Druckmittelleitung
anzuordnen.
Das Zusatzvolumen (43) kann, wie im Ausführungsbeispiel
gezeigt, platzsparend im Steuerkolben (41, 49) angeordnet
sein, es kann aber auch außerhalb des Bereiches der
Wirkfläche des Steuerkolbens (41, 49) im oder am Gehäuse
angeordnet sein, wobei es auch dann als ein Teil der
zweiten Steuerkammer anzusehen ist.
Die erste Steuerkammer (26) der Drosseleinrichtung kann
mit der Druckmitteleingangskammer (59, 15) des Anhänger-
Steuerventils, und/oder mit der Vorratsleitung (40) des
Zugfahrzeugs, und/oder mit der Anhänger-Bremsleitung
verbunden sein.
Das Ansprechverhalten der Drosseleinrichtung wird be
sonders günstig beeinflußt, wenn der Durchlaßquerschnitt
des mit der Vorratsleitung des Zugfahrzeugs verbundenen
Druckmittelanschlusses (40) maximal halb so groß ist wie
der Durchlaßquerschnitt des mit der Anhänger-Bremsleitung
verbundenen Druckmittelanschlusses (63) und der Durchlaß
querschnitt des mit der Anhänger-Vorratsleitung verbun
denen Druckmittelanschlusses (64) mindesten gleich dem
Durchlaßquerschnitt der Anhänger-Vorratsleitung ist.
Claims (7)
1. Anhänger-Steuerventil für eine druckluftbetätigte
Zweileitungs-Bremsanlage mit einer zwischen dem
Zugfahrzeug und dem Anhängerfahrzeug angeordneten
Anhänger-Vorratsleitung und mit einer ebenfalls
zwischen dem Zugfahrzeug und dem Anhängerfahrzeug
angeordneten Anhänger-Bremsleitung mit folgenden
Merkmalen:
- a) es ist eine Druckmittelausgangskammer (10) zur Speisung der Anhänger-Bremsleitung vorgesehen;
- b) die Druckmittelausgangskammer (10) ist über ein kombiniertes Einlaß- und Auslaßventil (11, 12, 8) mit einer Druckmitteleingangskammer (59, 15) oder mit der Atmosphäre verbindbar;
- c) zur Betätigung des kombinierten Einlaß- und Auslaß ventils (11, 12, 8) ist wenigstens ein von einem Steuerdruck in einer Steuerkammer (2) beaufschlag barer Relaiskolben (3, 5) vorgesehen;
- d) die Druckmitteleingangskammer (59, 15) ist über eine aus einer ungedrosselten Betriebsstellung heraus zu kleineren Durchlaßquerschnitten hin veränderbare erste Drossel (38, 37, 33, 35) mit einer Vorratsleitung des Zugfahrzeuges verbunden;
- e) die Anhänger-Vorratsleitung ist über die erste Drossel (38, 37, 33, 35) mit der Vorratsleitung (40) des Zugfahrzeugs verbunden;
- f) zur Betätigung der ersten Drossel (38, 37, 33, 35) ist ein auf seinen beiden Seiten über je eine Steuerkammer (43, 60, 26) mit Druckmittel beauf schlagbarer Steuerkolben (41, 49) vorgesehen, wobei die zweite Steuerkammer (43, 60) über eine Verbin dungsleitung (55, 57) mit der Steuerkammer (2) für den Relaiskolben (3, 5) verbunden ist und dessen erste Steuerkammer (26) mit der Druckmittelein gangskammer (59, 15) und/oder mit der Vorrats leitung (40) des Zugfahrzeugs und/oder mit der Anhänger-Bremsleitung verbunden ist, wobei das Druckmittel in der zweiten Steuerkammer (43, 60) auf den Steuerkolben (41, 49) eine Kraft ausübt, die in Richtung einer Verkleinerung des Durch laßquerschnittes der ersten Drossel (38, 37, 33, 35) wirkt; dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungs leitung (55, 57) zwischen der zweiten Steuerkammer (43, 60) für den Steuerkolben (41, 49) und der Steuerkammer (2) für den Relaiskolben (3, 5) eine zweite Drossel (46, 47, 48, 52) angeordnet ist.
2. Anhänger-Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Druckfeder (56) vorgesehen ist,
welche den Steuerkolben (41, 49) direkt oder indirekt
im Sinne einer Verringerung des Durchlaßquerschnittes
des Durchlasses (35) der ersten Drossel (38, 37, 33,
35) belastet.
3. Anhänger-Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine als Zusatzvolumen dienende Kammer
(43) vorgesehen ist, die mit der zweiten Steuerkammer
(60) in Verbindung steht.
4. Anhänger-Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Drossel (52, 48, 47, 46) als
eine aus einer ungedrosselten Betriebsstellung
heraus zu kleineren Durchlaßquerschnitten hin veränder
bare Drossel ausgebildet ist.
5. Anhänger-Steuerventil nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Drossel (38, 37, 33, 35) und die zweite
Drossel (52, 48, 47, 46) koaxial zueinander und
hintereinander liegend angeordnet sind.
6. Anhänger-Steuerventil nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die
folgenden Merkmale:
- a) die zweite Drossel (52, 48, 46, 47) wird von einem bewegbar angeordneten Drosselglied (52, 48) und einem in dem das Drosselglied (52, 48) aufneh menden Gehäuse vorgesehenen gehäusefesten Vorsprung (46) gebildet;
- b) das Drosselglied (52, 48) der zweiten Drossel (52, 48, 47, 46) ist so ausgebildet und so zum Steuer kolben (41, 49) angeordnet, daß es über den gesam ten Weg von der ungedrosselten Betriebsstellung heraus zur gedrosselten Stellung und umgekehrt mit dem Steuerkolben (41, 49) in Wirkverbindung steht.
7. Anhänger-Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein mit der Vorratsleitung des Zugfahr
zeugs verbundener Druckmittelanschluß (40), ein mit
der Anhänger-Bremsleitung verbundener Druckmittelan
schluß (63) und ein mit der Anhänger-Vorratsleitung
verbundener Druckmittelanschluß (64) vorgesehen ist,
wobei der Durchlaßquerschnitt des mit der Vorrats
leitung des Zugfahrzeugs verbundenen Druckmittelan
schlusses (40) maximal halb so groß ist wie der
Durchlaßquerschnitt des mit der Anhänger-Bremsleitung
verbundenen Druckmittelanschlusses (63) und daß der
Durchlaßquerschnitt des mit der Anhänger-Vorrats
leitung verbundenen Druckmittelanschlusses (64)
mindestens gleich dem Durchlaßquerschnitt der Anhän
ger-Vorratsleitung ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4240093A DE4240093A1 (de) | 1992-11-28 | 1992-11-28 | Anhänger-Steuerventil |
DE59306509T DE59306509D1 (de) | 1992-11-28 | 1993-09-29 | Anhänger-Steuerventil |
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DE4240093A Withdrawn DE4240093A1 (de) | 1992-11-28 | 1992-11-28 | Anhänger-Steuerventil |
DE59306509T Expired - Lifetime DE59306509D1 (de) | 1992-11-28 | 1993-09-29 | Anhänger-Steuerventil |
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EP (1) | EP0600178B1 (de) |
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EP0600178A2 (de) | 1994-06-08 |
EP0600178A3 (en) | 1995-09-06 |
DE59306509D1 (de) | 1997-06-26 |
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Legal Events
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