DE4239316A1 - Filteranordnung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Filteranordnung mit einem Filter
gehäuse, wobei auf der dem zu filtrierenden Fluidstrom zuge
wandten Seite mit einem Filtermedium bespannte Bereiche vorge
sehen sind und das auf einer dem zu filtrierenden Fluidstrom
abgewandten Seite mit einer Abflußeinrichtung für das fil
trierte Fluid verbunden ist.
Derartige Filteranordnungen sind beispielsweise als Trommel
filter bekannt. Bei der Vakuum- oder Druckfiltration auf
Trommelfiltern wird die Mantelfläche der Filtertrommel häu
fig mit einer Einteilung in einzelne Zellen ausgeführt, die
gegeneinander vakuumdicht isoliert sind. Auf diese Weise
entstehen einzelne eigenständige Filtrationseinheiten, für
die die Betriebsbedingungen individuell eingestellt werden
können, wenn jede Zelle nacheinander die Phasen "Kuchenbil
dung", "Kuchenwaschen", "Trockensaugen" und "Kuchenabnahme"
durchläuft. Die Abtrennung der Zellen untereinander erfolgt
durch Trennleisten auf dem Trommelmantel, die mit diesem
durch Kleben oder Schweißen fest verbunden sind. Da sich an
den Stirnseiten der Trommel in Umfangsrichtung ebenfalls
Leisten befinden, entstehen auf der Mantelfläche separate
Kammern.
Die Kammern sind in aller Regel mit einer Zelleneinlage aus
gefüllt, die verschiedene Aufgaben hat. Zum einen dient sie
als Stütze, um ein Durchbeulen des Filtertuches in das Zelle
ninnere zu verhindern, zum anderen sorgt sie für einen kon
trollierten und schnellen Ablauf des Filtrats aus der Zelle.
Zelleneinlagen werden von vielen Herstellern in verschieden
sten Formen und aus unterschiedlichsten Werkstoffen herge
stellt. Das am häufigsten zur Fertigung von Zelleneinlagen
verwendete Material ist Kunststoff.
Die Leisten zwischen den Zellen besitzen üblicherweise soge
nannte "Ω-Profile" (Omega-Profile), das sind Profile mit
einer Ω-förmigen Nut, deren Nutgrund breiter als die Nutbreite
im Bereich der Öffnung ist. In diese Ω-Nut wird das Filtertuch
und evtl. ein weiteres Unterlagsgewebe, das zusammen mit dem
Filtertuch auf dem Trommelmantel und den Leisten aufliegt, mit
einem Seil, einem Draht, einem Schlauch oder ähnlichem einge
schlagen.
Die Druckverhältnisse in jeder Zelle sind für die einzelnen
Schritte "Kuchenbilden", "Kuchenwaschen", "Trockensaugen"
und "Kuchenabstoßen" individuell über einen Steuerkopf, mit
dem jede Zelle über eine Filtratleitung verbunden ist, regel
bar.
Auch bei anderen Filtrationsapparaten, wie z. B. Nutschenfil
tern, Tellerfiltern, Plattenfiltern u. dgl. wird die Filter
fläche komplett bespannt. Das hat zur Folge, daß bei Beschä
digung oder Verstopfung des Filtertuches in nur einer Zelle
das gesamte Tuch - also auch über den anderen Zellen - ge
löst und komplett erneuert werden muß. Diese Vorgehensweise
ist zeit-, personal- und daher kostenaufwendig. Zudem müssen
bei schwer zugänglichen Anlagen evtl. sogar Anlagenteile de
montiert werden, um am Filter selbst arbeiten zu können. Wäh
rend dieser Wartungs- oder Reparaturarbeiten ist das Filter
für längere Zeit außer Betrieb.
Die bekannten Filteranordnungen sind auf eine ganz bestimmte
Filtratmenge pro Zeiteinheit ausgelegt. Ändert sich die Sus
pensionskonzentration, so ändert sich auch die Menge an an
fallendem Filtrat pro Menge Filterkuchen, wodurch sich der
hydraulische Widerstand und der Druckverlust in der Zelle än
dern. Diese Veränderung bewirkt jedoch, daß die Filteranord
nung außerhalb ihres Auslegungsbereiches betrieben wird.
Ein weiteres Problem bei den bekannten Filteranordnungen ist
darin zu sehen, daß die Filterzellen üblicherweise Schweiß
konstruktionen sind, die aus einfachen geometrischen Elemen
ten aufgebaut sind. Dies hat den Nachteil, daß die Strömung
durch die Filteranordnung hohen Strömungswiderständen ausge
setzt ist. Durch die fest mit der Mantelfläche verbundenen
Trennleisten liegt die Geometrie einer Filterzelle unverän
derbar fest, so daß diese Filterzelle als kleinste Filterein
heit das eigentliche Filtrationselement auf einem Trommelfil
ter darstellt.
Neigt ein Filterkuchen zur Rißbildung und sind die durch
die - häufig regelmäßig angeordneten - Risse abgeteilten Filterku
chenstücke kleiner als dieser minimale Filtrationsbereich,
so wird ein Riß im Filterkuchen quer über die Filterzelle
verlaufen. Das verfahrenstechnische Ergebnis (Auswaschgrad,
Restfeuchte) und die Betriebskosten (Fluiddurchsatz) werden
dadurch erheblich verschlechtert. Bei der aus dem Stand der
Technik bekannten starren Filterzelle besteht keine Möglich
keit, durch Abtrennung kleinerer Bereiche dieser Rißbildung
entgegenzuwirken.
Ein weiteres Problem bei den bekannten Filteranordnungen ist
die aufwendige Wartung, insbesondere die Überprüfung und
Reinigung des Zellinneren. Dazu ist üblicherweise zunächst
die Demontage des kompletten Filtertuches notwendig. Eine
Alternative dazu ist die Reinigung des Tuches mittels Wa
schen des Filters mit einer Reinigungslösung. Dazu muß das
Filter vom Produktionskreislauf abgekoppelt und mit einer
Reinigungslösung betrieben werden. Abgesehen von verhältnis
mäßig hohen Kosten besteht dabei die Gefahr, daß Reinigungs
lösung in den Produktkreislauf gelangt. Eine besonders häu
fig verbreitete Verschmutzung bei den bekannten Filteranord
nungen sind Feststoffanlagerungen in den Ecken einer jeden
Zelle, also in Räumen, in denen eine verhältnismäßig niedri
ge Strömungsgeschwindigkeit vorherrscht.
Bei bisherigen Filterkonstruktionen wird häufig ein Spann
draht verwendet, der wendelförmig um den Umfang der Filter
trommel gewickelt wird, um ein Ausbeulen des Tuches nach
außen und eine Beschädigung des Tuches bei der Entfernung
des Filterkuchens zu verhindern. Der Filterkuchen kann bei
spielsweise durch einen Schaber, eine Bürste oder eine Schnecke
entfernt werden. Zum einen verschiebt sich der Spanndraht
während des Betriebs in Richtung zur Trommelstirnwand und
längt sich dabei, weshalb eine ständige Kontrolle und ggf. ein
Nachspannen des Spanndrahtes notwendig sind; zum anderen be
steht die Gefahr, daß durch das Wandern des Drahtes das Tuch
beschädigt wird.
Ein weiteres Problem bei Filteranordnungen der bekannten Art
ist die Faltenbildung beim Aufziehen des Filtertuches auf
die großflächige Filteranordnung. Ein Verhindern von Falten
bildung ist - wenn überhaupt - nur mit sehr hohem Aufwand
realisierbar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
Filteranordnung der gattungsgemäßen Art so auszugestalten,
daß die Betriebssicherheit erhöht und die Wartung und Repara
tur der Filteranordnung verbessert werden, wobei eine hohe
Einsatzflexibilität anzustreben ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
eine Mehrzahl einzelner Zellenelemente vorgesehen ist, die
jeweils individuell mit einer Filterschicht versehen, vor
zugsweise mit Filtermedium belegt sind und die baukasten
artig zur Filteranordnung zusammenfügbar und mechanisch ver
bindbar sind.
Durch das Vorsehen einer Mehrzahl von einzelnen Filterzellen
elementen ist eine einfache, schnelle und kostengünstige War
tung möglich. Bei Tuchverstopfung oder Beschädigung des Fil
termediums muß nur das jeweils defekte Zellenelement ausge
tauscht werden. Dieser Austauschvorgang ist im Gegensatz zum
beim Stand der Technik üblichen Vorgehen schnell, mit geringer
Arbeitsvorbereitung und von nur einer Person durchzuführen.
Fertig bespannte Zellen können bevorratet werden, so daß im
Falle eines notwendigen Zellenwechsels die Stillstandszeiten
des Filters sehr gering gehalten werden. Wird die Filterzelle
so gestaltet, daß sie leicht ist, so kann der gesamte Filter
austausch von einer einzigen Person ohne Mühe bewerkstelligt
werden.
Dadurch, daß die Zellen einzeln entnehmbar und austauschbar
sind, ohne daß das gesamte Filter für längere Zeit außer
Betrieb gehen muß, kann auch die Filterreinigung schneller
bewerkstelligt werden. So können nach einem Zellenwechsel
die verschmutzten Zellen ausgetauscht bzw. entnommen und
außerhalb des Filters zerlegt und gereinigt werden, während
der Filterbetrieb weiterläuft. Für diese Reinigung werden
nur geringe Mengen an Reinigungsmittel benötigt, wobei zudem
die Notwendigkeit entfällt, Teile der Produktionsanlage mit
Reinigungslösung zu durchspülen. Dadurch wird eine mögliche
Vermischung von Produkt und Spülflüssigkeit verhindert.
Dadurch, daß jede Zelle einzeln mit einem Filtermedium belegt
ist, ist auch der Weg der vom Druckluftrückstoß verursachten
Abhebebewegung des Filtermediums gering. Dadurch kann auf den
beim Stand der Technik das Filter umgebenden, wendelförmigen
Spanndraht verzichtet werden, so daß die damit zusammenhän
genden Probleme beim Filter der Erfindung nicht auftreten.
Ein weiterer Vorteil der einzeln belegten Zellen liegt dar
in, daß bei der Optimierung des Filtermediums, die für jedes
zu filtrierende Produkt neu durchgeführt werden muß, im Test
betrieb gleichzeitig mehrere unterschiedliche Filtermedien
unter identischen Bedingungen getestet und verglichen werden
können. Auch eine Umrüstung der Filteranordnung bei Produkt
wechsel ist schnell durchführbar.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß durch die gegenüber
der Gesamtfilterfläche verhältnismäßig kleine Filterfläche
der einzelnen Filterzelle auch Filtermedien verwendet werden
können, die nur in kleinen Lieferbreiten zur Verfügung stehen,
wie dies beispielsweise bei Prototypen von Filtertüchern oder
keramischen Medien der Fall ist. Diese können dadurch nicht
nur im Laborfilter sondern auch auf einem Betriebsfilter unter
Betriebsbedingungen gefahren werden.
Die flächenmäßig kleinen Filtertuchabschnitte, die beim
Gegenstand der vorliegenden Erfindung Verwendung finden,
machen eine einfache Reinigung, die im einfachsten Fall in
der Waschmaschine erfolgen kann, und damit ein Tuchrecycling,
möglich.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die
verhältnismäßig kleinen Filterflächen der einzelnen Fil
terzellen einem Reißen des Filterkuchens entgegenwirken.
Verbessert werden kann diese Eigenschaft noch dadurch, daß
die einzelnen Zellenelemente zusätzlich zu den im Bereich
des Umfangs der Filterfläche vorgesehenen Befestigungsein
richtungen für das Filtertuch auch noch die Filterfläche
unterteilende Befestigungseinrichtungen für das Filtertuch
aufweisen, so daß die freie Filtertuchfläche eines Zellenele
ments in kleinere Abschnitte, vorzugsweise unterschiedlicher
Größe, unterteilbar ist.
Vorteilhaft ist gemäß Anspruch 3 das Vorsehen von Schnellver
schlußvorrichtungen zur Befestigung der Filterzellenelemen
te, wodurch ein schnelles Auswechseln ohne spezielles Werk
zeug möglich ist.
Das Vorsehen einer jedem Zellenelement zugeordneten Ventil
einrichtung gemäß Anspruch 5 oder Anspruch 6 gestattet den
Betrieb der Filteranordnung auch dann, wenn nicht alle Fil
terzellen eingesetzt sind.
Das Innere der Filterzelle kann von der üblichen Kastenform
abweichen, um einen optimalen Filtratfluß zu ermöglichen und
um Feststoffablagerungen zu vermeiden; so können gemäß An
spruch 7 strömungsmechanisch optimierte Wandabschnitte bzw.
Leiteinrichtungen für die Fluidströmung vorgesehen sein. Bei
der Gestaltung des Bodens kann eine hydraulische Dimensionie
rung bezüglich der Strömungsführung und der Abflußquerschnit
te vorgenommen werden. Auf diese Weise können Totvolumina
vermieden werden.
Das Vorsehen von in die Zellenelemente eingebauten Waschvor
richtungen gemäß Anspruch 8 gestattet eine Reinigung der Fil
terzellenelemente im eingebauten Zustand ("cleaning in place")
ohne daß dazu die Filterzelle demontiert werden muß. Es können
in die Zellenelemente auch Sensoren für die Erfassung verfah
renstechnischer Parameter eingebaut sein, beispielsweise zur
Erfassung der Temperatur, der Trübung, des pH-Wertes und/oder
der elektrischen Leitfähigkeit.
Durch die auskippsichere Konstruktion gemäß Anspruch 10 kann
bei Trommelfiltern ein Rückfeuchten des Filterkuchens beim
Überschreiten der "12-Uhr-Marke" verhindert werden.
Bei der Tuchabnahme mit ablaufendem Tuch kann jede Zelle mit
einem zusätzlichen Filtertuch (z. B. Membranfiltertuch) be
spannt werden. Durch die Vermeidung des Spanndrahtes kommen
beide Tücher direkt aufeinander zu liegen und erfüllen so
ideal die Forderungen nach Funktionentrennung. Während das
obere Tuch den Kuchen trägt und Partikel zurückhält, kann
durch das untere Filtertuch beispielsweise der Gasdurchsatz
durch Einsatz von Membranfiltertüchern stark reduziert wer
den. Im Bereich des ablaufenden oberen Filtertuchs kann ein
Raum zur Reinigung, zur Kontrolle und/oder zur Reparatur des
unteren am Zellenelement angeordneten Filtertuchs vorgesehen
sein. In diesem Raum können auch geeignete Vorrichtungen dazu
angeordnet sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den verbleibenden Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser
zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführung einer Filteranordnung
gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht eines Fil
terzellenelements,
Fig. 3 eine weitere Ausführung einer Filteranord
nung gemäß der Erfindung,
Fig. 4 eine schematische Funktionsdarstellung einer
Filteranordnung gemäß der Erfindung,
Fig. 5 einen Ausschnitt einer dritten Variante einer
Filteranordnung gemäß der Erfindung und
Fig. 6 ein Trommelfilter mit zusätzlich vorgesehe
nem ablaufenden Tuch.
Fig. 1 zeigt eine Filteranordnung 1, die aus einem trommelar
tigen Filtergehäuse 10 besteht. Auf einer dem Fluidstrom zuge
wandten Seite 11 des Filtergehäuses 10 sind eine Mehrzahl
von Einschuböffnungen 14 (Fig. 3) zur Aufnahme von Filterzel
lenelementen 2 vorgesehen.
Die Filterzellenelemente 2 sind an ihrer Vorderseite mit
einem Filtermedium 20 belegt und sind beispielsweise schub
ladenartig in das Filtergehäuse einsetzbar, wobei die mit dem
Filtermedium 20 belegte Fläche vorzugsweise bündig mit dem
Filtergehäuse 10 abschließt, wenn die Filterzelle vollstän
dig eingesetzt ist. Das Filtergehäuse 10 ist an einer vom zu
filtrierenden Fluidstrom abgewandten Seite 12 mit einer Ab
flußeinrichtung 3 für das filtrierte Fluid verbunden.
In Fig. 2 ist eine Filterzelle 2 in teilweise geschnittener
Ansicht gezeigt. Die Filterzelle ist an ihrer vorderen, mit
dem Filtermedium 20 belegten Seite mit einer das Filtermedium
20 stützenden Zelleinlage 28 versehen, in der Öffnungen 29
zum Fluiddurchtritt ausgebildet sind. Die sich an die mit
Filtermedium belegte Vorderseite anschließenden vier Seiten
wände sind als geschlossene Flächen ausgebildet, während die
von der Vorderseite abgewandte Rückseite 26 des Filterzellen
elements 2 eine Öffnung zum Fluidaustritt aufweist. Inner
halb des Filterzellenelements 2 können strömungsmechanisch
optimierte Innenwände 25 vorgesehen sein, die ein optimales
Durchströmen des Filterzellenelementes gewährleisten und
Toträume verhindern.
An den geschlossenen Seitenflächen des Filterzellenelementes
2 sind - zumindest an zwei voneinander abgewandten Seitenflä
chen - Teile 21 einer Schnellverschlußvorrichtung vorgese
hen, die mit einem Gegenelement 16 der Schnellverschlußvor
richtung, welches im Filtergehäuse vorgesehen ist (Fig. 3),
zusammenwirkt. Beispielsweise können die Teile 21 durch fe
dernde Laschen gebildet sein, die in ihrem vorderen Bereich
eine Anschlagkante 22 aufweisen, welche hinter eine Gegenkan
te 17 des Schnellverschlußteils 16 im Filtergehäuse greift
und das Filterzellenelement 2 im Filtergehäuse arretiert.
Durch Eindrücken der federnden Lasche 21, was beispielsweise
mittels eines von vorne einzuführenden Werkzeugs oder mit
tels eines nicht gezeigten, am Filterzellenelement oder am
Filtergehäuse vorgesehenen Betätigungsmechanismus erfolgen
kann, kann die Arretierung überwunden und die Filterzelle
wieder entnommen werden.
In den geschlossenen Seiten des Filterzellenelements 2 ver
läuft in der Nähe der vorderen, z. B. mit einem Filtertuch 20
bespannten Seite eine umlaufende, vorzugsweise Ω-förmig ver
laufende Nut 23, die zur Aufnahme einer das Filtermedium span
nenden Stemmschnur ausgebildet ist.
Eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fil
teranordnung ist in Fig. 3 gezeigt. Die Filterzellenelemente
2 entsprechen dabei den vorher beschriebenen Filterzellenele
menten, das Filtergehäuse ist jedoch zu einem Filtergrundge
rüst 13 reduziert, welches an der Vorderseite 11 zur Aufnah
me der Filterzellenelemente 2 die ebenfalls beim Filtergehäu
se 10 vorgesehenen Einschuböffnungen 14 aufweist, an seiner
Rückseite jedoch offen ist. Im Bereich der Rückseite ist
eine Anschlußöffnung 15 eines Filtratrohres vorgesehen, die
mit einer angepaßten Öffnung auf der Rückseite des Filter
zellenelementes 2 kuppelbar ist. Das Filtratrohr mündet in
die Abflußeinrichtung 3. Das hier beispielhaft rechteckig
gezeigte Filtergrundgerüst kann auch trommelartig ausgebil
det sein.
Das im Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebene-geschlossene Fil
terzellenelement, das auf der Rückseite einen mit dem Fil
tratrohranschluß 15 kuppelbaren Ablaufanschluß aufweist,
kann bei geeigneter Dimensionierung als eigenständig ein
setzbare Filterkassette verwendet werden, die unmittelbar
mit anderen Filterkassetten mechanisch, vorzugsweise über
Schnellverschlüsse, verbindbar ist, wodurch das Vorsehen
eines Filtergrundgerüstes auch entfallen kann.
In Fig. 4 ist der Aufbau einer Filteranordnung gemäß der
Erfindung anhand eines Funktionsschemas dargestellt. Die Fil
terzellenelemente 2 sind in das Filtergehäuse 10 eingesetzt,
wobei Dichtungen 24 jedes Filterzellenelements 2 zum Filter
gehäuse 10 hin abdichten. Auf der von der mit dem Filtermedium
20 belegten Vorderseite einer jeden Filterzelle abgewand
ten Rückseite ist ein mit einem Ventil 32 vorgesehener Fluid
anschluß ausgebildet, wobei dieser Fluidanschluß vorzugswei
se im Filtergehäuse vorgesehen und mit der Filterzelle kup
pelbar ist. Das Ventil 32 öffnet auf seiner vom Fluidan
schluß des Filterzellenelementes abgewandten Seite entweder
direkt in den Innenraum des mit der Abflußeinrichtung 3
verbundenen Filtergehäuses 10 oder, wie in Fig. 4 gezeigt,
über Fluidverbindungen 31 in eine Sammelleitung 30, die in
die Abflußeinrichtung 3 übergeht. Der Strom des zu filtrie
renden Mediums ist durch die Pfeile gekennzeichnet, wobei
die Pfeile SZ den zustromseitigen Fluß und der Pfeil
SA den abstromseitigen Fluß angibt.
Fig. 5 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform der
Filteranordnung gemäß der Erfindung, wobei die Bezugszeichen
gegenüber der vorstehend geschilderten Ausführungsform um
den Wert 100 erhöht sind. Das Filterzellenelement 102 weist
einen Filterrahmen 127 auf, der an seiner Vorderseite mit ei
nem Filtermedium 120 belegt ist und an seiner Rückseite 126
offen ist. In die in der Nähe der mit dem Filtermedium beleg
ten Vorderseite ausgebildete Ω-förmigen Nut ist eine Stemm
schnur 124′ zur Befestigung und zum Spannen des Filtermediums
120 eingeschlagen. Am Außenumfang des Filterzellenelements 102
ist im Bereich der Stemmschnur 124′ eine Dichtschnur 124 vor
gesehen, wobei die Stemmschnur 124′ an ihrer aus der Nut her
aus stehenden Seite mit der Dichtschnur 124 beispielsweise ein
stückig verbunden sein kann. Die Dichtschnur 124 dichtet das
Filterzellenelement gegen radial hervorstehend umlaufende
Stege 118′ der Filtertrommel 118 ab. Gehalten werden die Fil
terzellenelemente 102 auf der Filtertrommel durch an den Ste
gen 118′ angebrachte, knebelartig verschwenkbare Schnellver
schlüsse 119, die die Filterzellenelemente 2 federnd gegen
die Filtertrommel 118 drücken.
Erfolgt die Abdichtung zwischen dem Filterzellenelement und
der Filtertrommel 118 unmittelbar an deren Berührungsflä
chen, so kann der Steg 118′ auch aufgeschraubt sein. Wahl
weise kann der Steg 118′ auch als Profilleiste ausgebildet
sein, die zur Montage der Filterzellenelemente 2 geeignet
ist. Die Zelleneinlage 128 kann bei dieser Konstruktion auch
mit dem Filterzellengehäuse 127 integral ausgebildet sein.
Fig. 6 zeigt eine Ausführung einer trommelartigen Filter
anordnung mit auf dem Umfang der Trommel angeordneten Fil
terzellenelementen 202. Zusätzlich ist um die trommelartige
Filteranordnung herum ein ablaufendes Filtertuch 201 vor
gesehen, das in einer Spann- und Reinigungseinheit 200 stän
dig vom Filterkuchen befreit wird (Pfeil B). Durch die An
ordnung der Filterzellenelemente 202 auf dem Trommelumfang
gemäß der Erfindung kann auf den aus dem Stand der Technik
bekannten wendelförmig um die Filtertrommel herum angeord
neten Spanndraht verzichtet werden, so daß bei der hier ge
zeigten Anordnung beide Filtermedien direkt aufeinander zu
liegen kommen und so ideal die Forderung nach Funktionen
trennung erfüllen. Während das obere Tuch den Kuchen trägt
und Partikel zurückhält, kann durch das untere Filtermedium
z. B. der Gasdurchsatz durch Einsatz von Membranfiltertüchern
stark reduziert werden. Im Bereich des auf die Spann- und
Reinigungseinheit 200 ablaufenden oberen Tuches entsteht
ein Raum, der zum Waschen, zur Kontrolle und evtl. zur Repa
ratur der Filterzellenelement 202 nutzbar ist.
Die Filterzellenelemente können aus Kunststoff oder anderen
Werkstoffen gefertigt werden, wobei jede beliebige Formge
bung denkbar ist. Das Innere der Filterzellenelemente kann
auf diese Weise optimal hinsichtlich des Filtratablaufs und
der Reinigungsmöglichkeit gestaltet werden. Halterungen für
Zelleneinlage und Filtergewebe können bereits integriert
sein. Das jeweilige Zellenelement kann über ein "intelli
gentes Innenleben" (beispielsweise im Inneren angeordnete
Waschleisten, Waschdüsen oder eine auskippsichere Konstruk
tion) verfügen, um Bereiche der Filtration zu verbessern.
Die Geometrie der Zellenelemente ist nicht auf die hier ge
zeigte rechteckige Geometrie beschränkt. Bei anderen Filtra
tionsapparaten können andere Geometrien der Filterzellen
elemente sinnvoll sein. So würde sich z. B. bei einem runden,
ebenen Nutschenfilter eine sechseckige Variante anbieten.
Demnach ist ein Einsatz der Filteranordnung gemäß der Erfin
dung nicht auf die beschriebene Druck- oder Vakuumfiltration
beschränkt, sondern die Filteranordnung gemäß der Erfindung
ist auch bei anderen Filtrationsapparaten, wie beispiels
weise ebenen Nutschenfiltern realisierbar.
Claims (13)
1. Filteranordnung mit einem Filtergehäuse, wobei auf der
dem zu filtrierenden Fluidstrom zugewandten Seite mit
einem Filtermedium belegte Bereiche vorgesehen sind und
das auf einer dem zu filtrierenden Fluidstrom abgewandten
Seite mit einer Abflußeinrichtung für das filtrierte
Fluid verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mehrzahl einzelner Zellenelemente (2) vorgese
hen ist, die jeweils individuell mit einer Filterschicht
(20) versehen, vorzugsweise mit einem Filtermedium belegt
sind und die baukastenartig zur Filteranordnung (1) zusam
menfügbar und mechanisch verbindbar sind.
2. Filteranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellenelemente (2) jeweils an einem Filtergrund
gerüst (13) befestigbar sind.
3. Filteranordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verbindung der Zellenelemente (2) untereinander
und/oder zur Befestigung der Zellenelemente (2) am Fil
tergrundgerüst (13) Schnellverschlußvorrichtungen (16,
21; 18) vorgesehen sind.
4. Filteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Zellenelemente (2) gegeneinander,
gegen das Filtergrundgerüst (13) und/oder gegen das
Filtergehäuse (10) mittels Dichtungseinrichtungen (24)
abdichtbar sind.
5. Filteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Zellenelement (2) einzeln bezüglich der Fluid
strömung (S) mittels einer Ventileinrichtung (32) abrie
gelbar ist.
6. Filteranordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils eine einem Zellenelement zugeordnete Ventil
einrichtung (32) im Filtergehäuse (10) oder am Filter
grundgerüst (13) vorgesehen ist.
7. Filteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellenelemente (2) auf ihrer Innenseite strö
mungsmechanisch optimierte Wandabschnitte (25) und/oder
Leiteinrichtungen für die Fluidströmung aufweisen.
8. Filteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Zellenelemente (2) eingebaute Waschvorrichtun
gen vorgesehen sind.
9. Filteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Zellenelemente (2) Sensoren für die Erfassung
verfahrenstechnischer Parameter eingebaut sind.
10. Filteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellenelemente (2) zur Verwendung in Trommelfil
tern auf ihrer Innenseite mit Rückhaltevorrichtungen für
das filtrierte Fluid versehen sind, um so eine auskipp
sichere Konstruktion zu erhalten, die ein Rückfeuchten
des Filterkuchens verhindert.
11. Filteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellenelemente (2) jeweils an ihrer ausflußsei
tigen Seite (26) offen ausgebildet sind und daß das
Filtergehäuse eine Filtermantelfläche (18) aufweist, auf
der die einzelnen Zellenelemente (2) anbringbar sind.
12. Filteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellenelemente (2) jeweils eine abgeschlossene
funktionsfähige Filterzelle bilden, die lediglich mit
einem Filtratrohr-Anschluß (15) kuppelbar und mechanisch
mit dem Filtergehäuse (10) bzw. dem Filtergrundgerüst
(13) verbindbar ist.
13. Filteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Zellenelement (2) eine Mehrzahl von Vorrichtun
gen zur Befestigung des Filtermediums (20) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4239316A DE4239316A1 (de) | 1992-11-23 | 1992-11-23 | Filteranordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4239316A DE4239316A1 (de) | 1992-11-23 | 1992-11-23 | Filteranordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4239316A1 true DE4239316A1 (de) | 1994-05-26 |
Family
ID=6473427
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4239316A Ceased DE4239316A1 (de) | 1992-11-23 | 1992-11-23 | Filteranordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4239316A1 (de) |
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DE102016001486B4 (de) | 2015-02-16 | 2024-01-18 | Wenker Gmbh & Co. Kg | Vorrichtung zum Filtrieren von verunreinigter Luft und Filtermodul zur Verwendung in einer solchen Vorrichtung |
DE102022121991A1 (de) | 2022-08-31 | 2024-02-29 | Haver & Boecker Ohg | Filtereinrichtung, Trommelfiltervorrichtung und Verfahren zur Montage |
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