DE4239096A1 - Antriebsmaschine zur Simulation von Verbrennungsmotoren - Google Patents
Antriebsmaschine zur Simulation von VerbrennungsmotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsmaschine zur Simulation
von Verbrennungsmotoren an Prüfständen zur Prüfung von Rota
tionseinheiten.
Eine solche Antriebsmaschine ist aus der EP 0274 052 B1 be
kannt. Verbrennungsmotoren erzeugen Drehschwingungen, die auf
nachgeordnete, abtriebsseitige Baueinheiten übertragen oder
überlagert werden. Die Drehschwingungen entstehen durch wech
selnde Gaskräfte und Massenkräfte sowie durch unregelmäßige
Zündungen im Verbrennungsmotor. Verbrennungsmotoren erfordern
einen hohen irreversiblen Energieeinsatz und verursachen eine
hohe Belastung der Umwelt durch Gas- und Schallemissionen.
Deshalb ist es unerwünscht, Verbrennungsmotoren bei Prüfstän
den zu verwenden. Jedoch müssen die Prüfstände bei gleichen
Betriebssituationen betrieben werden, wie die zu testende Ro
tationseinheit in der Praxis benutzt wird. Zu testende Rota
tionseinheiten sind bspw. Getriebe von Kraftfahrzeugen,
Schiffen, Flugzeugen, welche üblicherweise von Verbrennungs
motoren angetrieben werden. Zu testende Rotationseinheiten
können aber auch Teile von solchen Getrieben sein, bspw.
Zahnräder, Wellen, Kupplungen und Lager.
Aus der deutschen Patentschrift DE 34 24 923 C2 (=US 4.615212)
ist ein Verspannprüfstand mit einer Verspannkupplung be
kannt, welche in ein Zahnrad integriert ist. Der Verspann
prüfstand bildet mit der Verspannkupplung einen in sich ge
schlossenen Antriebskreis, in welchem durch die Verspannkupp
lung verschiedene Drehmomente und Drehmomentschwingungen er
zeugt werden können. Weitere Prüfstände ähnlicher Art sind
aus den veröffentlichten deutschen Patentanmeldungen 35 01342
und 36 23 264 bekannt.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine An
triebsmaschine zur Simulation von Verbrennungsmotoren an
Prüfständen zu schaffen, mit welcher für viele Anwendungen,
z. B. für Getriebeprüfstände, wirklichkeitsgetreue Bedingungen
am Prüflingseingang erfüllt werden können, insbesondere Dreh
schwingungen wirklichkeitsgetreu wie die von Verbrennungsmo
toren erzeugt werden, ohne auf die charakteristischen Eigen
schaften vom Verbrennungsmotor verzichten zu müssen, wie
bspw. Ungleichförmigkeit der Drehmomentabgabe, dynamischer
Antrieb für instationären Zug- und Schubbetrieb, und geringe
Massenträgheit.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale von
Anspruch 1 gelöst.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen
anhand einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als
Beispiel beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine An
triebsmaschine nach der Erfindung und
Fig. 2 einen vergrößerten Axialschnitt durch einen
wesentlichen Teil der Antriebsmaschine von Fig. 1 in
größerem Maßstab als Fig. 1.
Die Antriebsmaschine nach der Erfindung besteht im wesentli
chen aus den Hauptkomponenten Antriebsmotor 2, Anpaßgetriebe
4 und Drehzylindereinheit 6. Das prinzipielle Prinzip der An
triebsmaschine ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. Fig. 2
zeigt im Achsialschnitt wichtige Details. Der Antriebsmotor 2
kann ein Elektromotor, ein Druckluftmotor oder vorzugsweise
ein Hydraulikmotor sein. Das Anpaßgetriebe 4 besteht bei der
dargestellten Ausführungsform aus einem ersten Zahnrad 8 und
einem mit ihm in Eingriff befindlichen zweiten Zahnrad 9, die
miteinander in Zahneingriff sind. Eine Welle 10 des ersten
Zahnrades 8 ist über eine Kupplung 12 mit dem Antriebsmotor 2
antriebsmäßig verbunden. Das Gehäuse 14 des Antriebsmotors 2
ist an ein Getriebegehäuse 16 angeflanscht, in welchem sich
das Anpaßgetriebe 4 und die Drehzylindereinheit 6 befinden.
Das zweite Zahnrad 9 ist ein Zahnkranz, in welchem koaxial
die Drehzylindereinheit 6 untergebracht ist. Die Drehzylin
dereinheit 6 besteht im wesentlichen aus einem Drehzylinder
18 und einem koaxial darin untergebrachten Drehkolben 20.
Zwischen dem Drehzylinder 18 und dem Drehkolben 20 ist eine
Vielzahl von in Umfangsrichtungen verteilten Druckkammern 22
gebildet, in welche Druckfluid, vorzugsweise Druckflüssigkeit
der Art eingebracht werden kann, daß der Drehkolben 20 rela
tiv zum Drehzylinder 18 verspannt wird und gegebenenfalls
Drehschwingungen ausführt. Der Zahnkranz 9 ist mit dem Dreh
zylinder 18 drehfest verbunden, bspw. indem der Zahnkranz 9
und der Drehzylinder 18 entsprechend Fig. 2 zusammen aus ei
nem einzigen Materialstück gebildet sind. Durch diene ein
stückige Ausbildung und die koaxiale Anordnung der Drehzy
lindereinheit 6 mit dem Zahnkranz 9 bilden diese beiden
zusammen eine kompakte kleine Einheit mit kleiner Masse. Der
Drehzylinder 18 und der Drehkolben 20 der Drehzylindereinheit
6 sind in Gehäuseteilen 24 und 26 auf der einen axialen Seite
durch ein Rollenlager 28 und auf der anderen axialen Seite
durch ein Kugellager 30 drehbar gelagert. Der Rotationskolben
20 ist durch eine mit ihm einstückig gebildete Welle 32 mit
einem Abtriebsflansch 36 drehfest verbunden und über zwei
weitere Kugellager 38 in dem einen Gehäuseteil 24 drehbar ge
lagert. Zur Messung des von der Antriebsmaschine übertragenen
Drehmoments ist eine Drehmomentmeßeinrichtung 40 vorgesehen,
bspw. in Form von Dehnungsmeßstreifen, welche auf die Welle
32 aufgebracht sind. Die von den Dehnungsmeßstreifen 40 er
zeugten Meßsignale werden drahtlos über eine Telemetrieein
richtung 42 auf einen nichtrotierenden Empfänger 44 der
Telemetrieeinrichtung 42 übertragen, welcher sich auf dem
ortsfesten Gehäuseteil 24 befindet. Der Sender 46 der Te
lemetrieeinrichtung 42 kann bspw. eine Spule, also ein Induk
tivgeber sein, und befindet sich auf einem Wellenteil des
Abtriebsflansches 36. Er könnte sich auch unmittelbar auf der
Welle 32 befinden. Auf der vom Abtriebsflansch 36 abgewandten
Seite der Drehzylindereinheit 6 ist ausreichend Platz zur
Verfügung für die Zufuhr und Abfuhr des Druckfluides, bspw.
Drucköls zu und von den Druckkammern 22. Hierzu ist auf die
ser Seite der Drehzylindereinheit 6 der Drehkolben 20 in Form
einer Hohlwelle 50 axial verlängert und in dieser Hohlwelle
50 befindet sich mit radialem Abstand eine weitere Hohlwelle
52, so daß durch die innere Hohlwelle 52 Druckfluid in die
Druckkammern 22 zugeführt und aus den Druckkammern 22 durch
den Ringraum 51 zwischen den beiden Hohlwellen 50 und 52 ab
geführt werden kann, oder umgekehrt. Zwischen den Druckkam
mern 22 und den durch die Holwellen 50 und 52 gebildeten
axialen Kanälen verlaufen radiale Bohrungen 54 und 56 durch
den Drehkolben 20.
Die Antriebsmaschine ermöglicht zusätzlich zum Drehzahlbe
reich und Drehmomentbereich der bekannten Antriebsmaschinen
mit Hilfe des innerhalb des Zahnkranzes 9 integrierten,
masse- und trägheitsarmen Drehzylinders 18 und Drehkolben 20
die Überlagerung oder Induzierung von Schwingungen auf einen
Prüfling innerhalb des gesamten Drehzahlbereiches des An
triebsmotors 2. Die Drehzahl des Antriebsmotors 2 ist vor
zugsweise regelbar. Die beiden Zahnräde 8 und 9 bilden zusam
men ein einstufiges Stirnradgetriebe. Das Anpaßgetriebe 4
dient zur Anpassung der Drehzahlen und Trägheitsmomente der
Antriebsmaschine 2 an die des simulierten Verbrennungsmotors.
Das Druckfluid, vorzugsweise Drucköl, wird über eine Hoch
druck-Rotationsdichtung 58 über die innere Hohlwelle 52 und
radiale Bohrungen 54 in die Druckkammern 22 geleitet und ver
ursacht dadurch eine Verdrehung des Drehkolbens 20 relativ
zum Drehzylinder 18 und damit auch relativ zum Zahnrad 9.
Die geringen rotierenden Massen der Antriebsmaschine sind
Voraussetzung für die Realisierung hoher Drehmomentdynamik
und Drehzahldynamik.
Durch die drahtlose Meßsignalübertragung der von den Deh
nungsmeßstreifen 40 oder einer anderen Drehmomentmeßeinrich
tung erzeugten Meßsignale durch die Telemetrieeinrichtung 42,
entstehen keine störenden Drehmomente oder Materialabnut
zungen.
Claims (2)
1. Antriebsmaschine zur Simulation von Verbrennungsmotoren
an Prüfständen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - eine Drehzylindereinheit (6), welche einen Drehzy linder (18) und einen darin untergebrachten Dreh kolben (20) aufweisen, der durch Druckfluid relativ zum Drehzylinder verspannt und gewünschtenfalls in Drehschwingungen versetzt werden kann,
- - ein Anpaßgetriebe (4), welches mindestens ein erstes Zahnrad (8), das mit dem Antriebsmotor (2) antriebsmäßig verbunden ist, und mindestens ein mit diesem Zahnrad antriebsmäßig verbundenes zweites Zahnrad (9) aufweist,
- - die Drehzylindereinheit (6) ist in dem zweiten Zahnrad (9) konzentrisch untergebracht, wobei der Drehzylinder (18) der Drehzylindereinheit konzentrisch innerhalb des zweiten Zahnrads (9) an geordnet und mit diesem drehfest verbunden ist,
- - Abtriebsflansch (36), welcher axial versetzt zum Drehkolben (20) angeordnet und mit diesem antriebsmäßig verbunden ist,
- - eine Drehmomentmeßeinrichtung an der Rotationsein heit, welche mindestens durch den Drehkolben (20) und den Abtriebsflansch (36) gebildet ist,
- - eine Telemetrieeinrichtung (42) zur drahtlosen Meß wertübertragung von der Drehmomentmeßeinrichtung (40) auf einen ortsfesten Teil (44) der Telemetrie einrichtung.
2. Antriebsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zahnkranz (9) und der in ihm unterge
brachte Drehzylinder (18) zusammen aus einem einteiligen
Materialstück bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924239096 DE4239096A1 (de) | 1992-11-20 | 1992-11-20 | Antriebsmaschine zur Simulation von Verbrennungsmotoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924239096 DE4239096A1 (de) | 1992-11-20 | 1992-11-20 | Antriebsmaschine zur Simulation von Verbrennungsmotoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4239096A1 true DE4239096A1 (de) | 1994-05-26 |
Family
ID=6473302
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924239096 Ceased DE4239096A1 (de) | 1992-11-20 | 1992-11-20 | Antriebsmaschine zur Simulation von Verbrennungsmotoren |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4239096A1 (de) |
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