DE4238753A1 - Verfahren zum Gießen von dünnwandigen Teilen aus Eisenwerkstoffen - Google Patents
Verfahren zum Gießen von dünnwandigen Teilen aus EisenwerkstoffenInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C9/00—Moulds or cores; Moulding processes
- B22C9/06—Permanent moulds for shaped castings
- B22C9/061—Materials which make up the mould
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- B22C1/02—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by additives for special purposes, e.g. indicators, breakdown additives
- B22C1/12—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by additives for special purposes, e.g. indicators, breakdown additives for manufacturing permanent moulds or cores
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gießverfahren zum Herstellen
von dünnwandigen Teilen aus Eisenwerkstoffen.
Gießen ist ein wesentliches Verfahren zur Herstellung von
Bauteilen. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß eine Metallschmelze unter dem Zwang der Gießform in
eine definierte Gestalt gebracht wird und durch Wärmeent
zug in einen festen, gestaltsbehaltenden Körper überführt
wird.
Im allgemeinen bestehen Gießformen für den einmaligen
Gebrauch aus geeignetem Feuerfestmaterial (Quarzsand-Bin
der-Mischung) oder für den mehrmaligen Gebrauch (Dauerfor
men) aus Metall. Die Verwendung von Siliziumkarbid und
Graphit als Werkstoff zur Herstellung von Dauerformen ist
bekannt [1].
Das Gießen von Bauteilen mit dünnen Wänden bereitet im
allgemeinen Schwierigkeiten und bedarf eines erhöhten Auf
wandes. Für Bauteile aus Eisenwerkstoffen ist die minimale
Wanddicke aufgrund der mit zunehmender Abkühlgeschwindig
keit auftretenden Gefahr der Erstarrung des Werkstoffs
während der Formfüllung und für Gußeisen wegen der karbi
dischen Erstarrung des Werkstoffs begrenzt. Für den Werk
stoff Gußeisen mit Lamellengraphit beträgt die minimale
Wanddicke gem. DIN 1691 zwischen 2,5 und 10 mm, für Stahl
guß 8 mm. Extreme Anforderungen an Genauigkeit und Dünn
wandigkeit werden durch das Feingußverfahren erfüllt. Der
Aufwand für die Herstellung von Bauteilen nach diesem Ver
fahren beträgt etwa das Zehnfache im Vergleich zu konven
tionellen Gießverfahren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, extrem dünnwan
dige gegossene Bauteile aus Eisenwerkstoffen zu fertigen,
ohne den Aufwand für die Fertigung gegenüber konventionel
len Gießverfahren wesentlich zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Aufheizen der
Gießformen bis kurz unter die Erstarrungstemperatur des
Gießmetalls gelöst. Dazu wird es erforderlich, für die
Formherstellung einen Werkstoff zu verwenden, der die er
forderliche mechanische und thermische Stabilität besitzt.
Dafür haben sich hitzebeständiger Stahl, Elektrographit
und für höchste mechanische Beanspruchung ein kohlenstof
faserverstärkter Kohlenstoff als besonders geeignet erwie
sen. Die Gefahr der Oxidation der Dauerform wird durch die
Verwendung unter Schutzgas oder durch Aufbringen eines
schützenden Überzuges begegnet.
Die hohe Wärmeleitfähigkeit des Formwerkstoffs, die ver
minderte Temperaturwechselbelastung durch hohe Arbeitstem
peratur und die Porosität verschiedener Formwerkstoffe
sowie zusätzliche Maßnahmen zur gesteuerten Temperaturfüh
rung (z. B. partielle oder vollständige Wärmeisolation oder
Kühlung) der Dauerform gewährleisten einen minimalen ther
mischen Verschleiß der Form bei kurzen Taktzeiten für die
Gußteilfertigung.
Im kontinuierlichen Betrieb der Gußteilfertigung ist eine
zusätzliche Beheizung der Dauerform nicht erforderlich,
durch den Fertigungsrhythmus und die Maßnahmen zur Tempe
raturführung wird die erforderliche Formtemperatur einge
stellt.
Neben dem Vorteil der Dünnwandigkeit weisen die nach die
sem Verfahren hergestellten Gußteile folgende Vorzüge auf:
- 1. Die Gußoberfläche ist entsprechend der Oberfläche der Dauerform vollkommen eben und glatt sowie sand- und oxid frei.
- 2. Durch die Wahl der Arbeitstemperatur der Dauerform bzw. einzelner Formenbereiche läßt sich das Erstarrungsgefüge im Gußteil bedarfsgerecht einstellen. Die Wanddickenabhän gigkeit der mechanischen Eigenschaften, insbesondere bei Gußeisen mit Lamellengraphit, wird vermindert. Das Ver fahren bietet günstige Voraussetzungen für die Herstel lung von Verbundteilen.
- 3. Die hohen Arbeitstemperaturen der Dauerform machen eine intensive Wärmeabführung und dadurch kurze Taktzeiten bei der Teilefertigung möglich. Es werden die Vorteile des Sandgusses (kurze Taktzeiten) mit den Vorteilen des Kokil lengusses (Verzicht auf Formstoffaufbereitung und aufwen dige Formherstellung, höhere Maßgenauigkeit, bessere Guß teiloberfläche) kombiniert.
- 4. Bei vergleichbarer Haltbarkeit sind die Kosten für die Anfertigung einer Graphitform aufgrund der besseren Bear beitbarkeit des Werkstoffs gegenüber Stahl wesentlich niedriger.
Die Anwendung des Verfahrens wird am Beispiel der Ferti
gung eines Rohrstutzens gem. Bild 1 in einer Graphitko
kille gem. Bild 2 erläutert. Die Temperatur der Gießform
betrug während der Fertigung 900°C. Diese Temperatur
wurde durch die abgegebene Wärme aus dem Gießmetall sowie
durch geeignete Maßnahmen zur Wärmeisolation gewährlei
stet.
Durch die Anwendung des Verfahrens konnte die Wanddicke
von 5 mm auf 2 mm reduziert werden. Diese führte zu einer
Massereduzierung auf 42% sowie zur besseren Gewährlei
stung der Gebrauchseigenschaften des Teils. Gleichzeitig
wurde eine wesentliche Verbesserung der Oberflächenqualität
sowie der Maßgenauigkeit erreicht.
Literatur
[1] Handbuch der Gießerei-Technik/hrsg. von Franz Roll -
Berlin/Göttingen/Heidelberg, Springer-Verlag 1963.
Claims (4)
1. Verfahren zum Gießen von Formgußteilen aus Eisenwerk
stoffen in Dauerformen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Gießform
zwischen 600°C und der Erstarrungstemperatur der Schmelze
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dauerform ganz oder teil
weise aus kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dauerform durch Schutzgas
gegen Oxidation geschützt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dauerform durch eine Be
schichtung, vorzugsweise aus einem silikatischen Werk
stoff, gegen Oxidation geschützt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924238753 DE4238753A1 (de) | 1992-11-17 | 1992-11-17 | Verfahren zum Gießen von dünnwandigen Teilen aus Eisenwerkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924238753 DE4238753A1 (de) | 1992-11-17 | 1992-11-17 | Verfahren zum Gießen von dünnwandigen Teilen aus Eisenwerkstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4238753A1 true DE4238753A1 (de) | 1994-05-19 |
Family
ID=6473088
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924238753 Withdrawn DE4238753A1 (de) | 1992-11-17 | 1992-11-17 | Verfahren zum Gießen von dünnwandigen Teilen aus Eisenwerkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4238753A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0900716A1 (de) | 1997-09-06 | 1999-03-10 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs |
-
1992
- 1992-11-17 DE DE19924238753 patent/DE4238753A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0900716A1 (de) | 1997-09-06 | 1999-03-10 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs |
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