DE4237826A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung mechanischer Energie aus Wärme - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung mechanischer Energie aus WärmeInfo
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- F02G1/02—Hot gas positive-displacement engine plants of open-cycle type
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewinnung mecha
nischer Energie aus Wärmeenergie nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 3.
Wärme-Kraft-Maschinen sind schon lange Gegenstand vielfältiger Entwicklungen
und fast in jedem Haushalt in Form eines Kraftwagenmotors zu finden. Im Alltag
haben sich sogenannte Hubkolbenmotoren mit zyklischer Verdichtung, Verbrennung
und Expansion durchgesetzt.
In der neueren Entwicklung sind zwei Ziele bei der Konstruktion eines solchen
Motors im Hinblick auf eine bessere Umweltverträglichkeit in den Vordergrund
gerückt. Zum einen werden die Motoren immer sparsamer im Treibstoffverbrauch
und zum anderen wird auf größere Reinheit der Abgase geachtet.
Hierzu wird ein eminenter Aufwand bei der Erforschung und Entwicklung von Ein
flußmöglichkeiten auf die extrem kurzeitige Reaktionsdynamik bei der Verbrennung
des Luft/Brennstoffgemisches betrieben.
Gute Emissionswerte ohne zusätzliche Einrichtungen haben bislang Systeme mit
kontinuierlicher Verbrennung, wie beispielsweise der Stirling-Motor, erreicht. Ein
zusätzlicher Vorteil eines solchen Systems ist sein leiser Lauf ohne Verbren
nungsgeräusche und die Vielstoffähigkeit.
Der Stirling-Motor hat einen sehr guten, mit modernen Diesel-Motoren vergleich
baren thermischen Wirkungsgrad, konnte sich jedoch wegen seiner vergleichswei
se aufwendigen Bauweise und des sehr hohen Aufwands für die Lastregelung
nicht durchsetzen.
Ebenfalls mit kontinuierlicher Verbrennung und den damit verbundenen Vorteilen
arbeitet die aus Triebstrahlantriebssystemen bekannte Gasturbine. Sie arbeitet
nach einem sogenannten Gleichdruckprozeß, der theoretisch einen mit bekannten
Kolbenmotoren vergleichbaren thermischen Wirkungsgrad erwarten läßt, ist jedoch
leider in ihrer maximalen Verdichtung sehr eingeschränkt. Somit läßt der Wir
kungsgrad trotz der in diesem Prozeß einsetzbaren Wärmetauscher und Arbeit
stemperaturen, die an der Grenze der Materialbelastbarkeit liegen, zu wünschen
übrig.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Wärme-Kraft-Kopplung vorzuschlagen, wobei die Vorteile bekannter Motoren mit
zyklischer Verbrennung mit den Vorteilen bekannter Antriebsaggregate mit konti
nuierlicher Verbrennung kombiniert werden. Die Bauweise sollte also bei ver
gleichbarer Leistung und vergleichbarem thermischen Wirkungsgrad keinen höhe
ren Aufwand in der Herstellung gegenüber Motoren mit zyklischer Verbrennung,
wie beispielsweise die bekannten Otto- oder Dieselmotoren, erfordern. Gleichzeitig
sollen jedoch die Vorteile, die eine kontinuierlichen Verbrennung gegenüber der
zyklischen Verbrennung aufweist, wie insbesondere die Möglichkeit einer vollstän
digen und damit sauberen Verbrennung, vorliegen.
Die wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1
und 3 erreicht.
Demgemäß wird eine Verdichtung eines Arbeitsgases nach dem Verdrängerprinzip
durch Verschieben wenigstens einer der das Gas umgebenden Wände gegen den
Druck von bereits verdichtetem und der Wärmezufuhr unterliegendem Gas durch
geführt, so daß ein dem Gleichdruckprozeß angenäherter thermodynamischer
Zyklus mit kontinuierlicher Wärmezufuhr durchlaufen wird.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführung
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
Zur Expansion wird eine Expansionseinheit verwendet, die im zeitlichen Mittel und
im Vergleich mit der Kompressionseinheit betrachtet ein, bezogen auf einen Ver
gleichsdruck, größeres Gasvolumen, beispielsweise eine gleiche Gasmenge bei
höherer Temperatur, expandiert, als zuvor verdichtet wurde. Durch eine solche
Expansionseinheit, die im zeitlichen Mittel gegenüber der Kompressionseinheit einen
größeren Gasvolumendurchsatz aufweist, wird, bei vergleichbaren Drücken, ähnlich
einer Gasturbine mehr mechanische Energie frei als durch die Kompressionsein
heit verbraucht wird.
Vorteilhafterweise werden zur Expansion und zur Kompression verschiedene Ein
heiten benutzt, zwischen denen sich ein Druckreservoir befindet.
Die Verdichtungseinheit verdichtet das Arbeitsgas in das Druckreservoir, in der
sich zuvor verdichtetes und bereits der Erwärmung unterliegendes Gas, was
beispielsweise durch innere Verbrennung von komprimierter Luft mit eingespritz
tem Kraftstoff geschehen könnte, befindet. Die Expansionseinheit ist w.o. angeführt
großvolumiger ausgelegt.
Natürlich könnte in einer solchen Vorrichtung die Wärme wie bei einem Stirling-
Motor durch äußere Verbrennung zugeführt werden, wobei auch ein geschlossener
Kreislauf des Arbeitsgases möglich wäre, wenn eine zusätzliche Kühlvorrichtung
für das Arbeitsgas eingebaut wäre. Dies würde die Verwendung eines einatomigen
Arbeitsgases erlauben, das einen höheren Adiabatenexponenten als Luft besitzt,
was sich, wie später erläutert, positiv auf den thermischen Wirkungsgrad aus
wirken würde.
Wie bei den meisten bekannten Motoren liegt es auch hier nahe, eine Vorrichtung
in Form einer Kolbenmaschine zu wählen, wobei dies keine notwendige Vorausset
zung dargestellt. Da, wie später erläutert, der thermische Wirkungsgrad der Vor
richtung vom Verdichtungsverhältnis abhängt, sind jedoch hohe Verdichtungsver
hältnisse wünschenswert, wie sie durch bewährte Kolbenmaschinen erreicht werden.
Durch die Verwendung mehrerer Kolben und eine entsprechende Dimensionierung
des Druckreservoirs ist ein einem Gleichdruckprozeß angenäherter thermodynami
scher Kreisprozeß möglich.
Der Unterschied zwischen der Expansions- und Verdichtungseinheit einer erfin
dungsgemäßen Kolbenmaschine könnte beispielsweise darin liegen, daß die Expan
sionseinheit über eine größere Anzahl von Kolben verfügt. Weitere Möglichkeiten
wären ein größerer Querschnitt, eine höhere Taktfrequenz oder ein längerer Hub
eines Expansionskolbens in seinem Zylinder.
Bei einer Kolbenmaschine sollten die Verdichtungs- und die Expansionseinheit wie
bei üblichen 4-Takt Motoren zweckmäßigerweise über Ein- und Auslaßventile ver
fügen, wobei wenigstens die Ventile der Expansionseinheit steuerbar sein sollten.
Die Ventile der Verdichtungseinheit können auch als reine Unter- bzw. Über
druckventile ausgebildet sein.
Für den Übergang des erhitzten Gases aus dem Druckreservoir in die Expansion
seinheit ist wenigstens ein Auslaßventil aus dem Druckreservoir erforderlich, das
der hohen Arbeitstemperatur und dem entsprechenden Arbeitsdruck dauerhaft
gewachsen ist. Da ein unerwünschtes Gasrestvolumen innerhalb der Expansion
seinheit nach Beendigung eines Auspufftaktes in dem Moment, wenn ein solches
Auslaßventil der Druckkammer geöffnet wird, kaum zu vermeiden ist, sollte die
Expansionseinheit während des Auspufftaktes so zeitig geschlossen werden, daß
das verbliebene Restgas noch einmal möglichst adiabatisch auf den Arbeitsdruck,
der in dem Druckreservoir herrscht, verdichtet wird. Dadurch werden Verluste, die
durch Expansion des heißen Arbeitsgases ohne gleichzeitige Verrichtung mechani
scher Arbeit beim Öffnen des Auslaßventils des Druckreservoirs entstehen könnten,
vermieden. Außerdem ergeben sich so zur Konstruktion eines solchen Ventils, das
ja hochgradig thermisch isolierend sein muß, größere Möglichkeiten, da das Ventil
nicht unmittelbar und ohne offenes Restvolumen an der Expansionseinheit ange
ordnet sein muß.
Alle beweglichen mechanischen Bauteile mit Ausnahme des Auslaßventils des
Druckreservoirs sind der gleichen thermischen Belastung ausgesetzt, wie bei
herkömmlichen Motoren. Das Druckreservoir, in der die Erwärmung stattfindet,
kann aus modernen keramischen Materialien hergestellt werden, die die für einen
befriedigenden thermischen Wirkungsgrad notwendigen Drücke und Temperaturen
dauerhaft verkraftet. Dieses Reservoir muß entsprechend thermisch isoliert werden,
was ebenfalls mit heute bekannten Methoden zu bewerkstelligen ist.
Der Übergang aus der Verdichtungseinheit in die Druckkammer ist in laufendem
Betrieb ständig einem Gasstrom ausgesetzt, der die Endtemperatur der Verdich
tung aufweist und ist somit nicht so temperaturkritisch. An dieser Stelle können
zur Verbesserung der thermischen Isolation auch mehrere Einlaßventile in die
Druckkammer in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet werden, wobei nur
das erste Ventil die Druckdifferenz zwischen dem Außendruck und dem Arbeits
druck, der in der Druckkammer herrscht, aushalten müßte. Die anderen Ventile
könnten mit großem Querschnitt aus Material mit niedriger Wärmeleitfähigkeit als
Überdruckventile ausgebildet sein und würden lediglich der thermischen Isolation
dienen.
Die Leistungsabgabe eines solchen Motors kann wie allgemein üblich über eine Variation
des Ansaugquerschnitts vorgenommen werden. Vorteilhaft wäre auch hier eine Steu
erung des Einlaßventils der Verdichtungseinheit. Besonders von Vorteil wäre
allerdings eine synchrone Steuerung der Einlaßventile der Verdichtungs- sowie der
Ventile der Expansionseinheit bei möglichst konstanter Temperatur- und Druckre
gelung in der Druckkammer. Der effektive Hubraum des Motors könnte somit zur
Lastregelung variiert werden.
In einem solchen Fall sollte das Einlaßventil der Kompressionseinheit vor der
maximalen Füllung geschlossen werden, so daß das Füllgas zunächst möglichst
adiabatisch, d. h.: ohne großen Energieverlust reversibel, expandiert wird. Ebenso
ist in einem solchen Fall der Auslaß der Expansionseinheit so zu steuern, daß er
erst öffnet, wenn das Arbeitsgas nach einer kurzen Unterdruckphase bei maxi
maler Expansion wieder den Außendruck erreicht hat.
Des weiteren könnte zusätzlich ein Druckspeicher angebracht werden, der bei
spielsweise beim Einsatz in einem Kraftfahrzeug im Falle eines Schiebebetriebs
gefüllt werden könnte. Dies brächte eine zusätzliche Treibstoffersparnis, da die
verdichtete Luft bei offen verbleibender Verdichtungseinheit entweder direkt der
Expansionseinheit zugeführt oder zur Erwärmung verwendet werden könnte.
Hiebei wäre auch ein Anlasser nicht mehr notwendig, wenn ständig ein zum
Anlaufen der Maschine benötigter Mindestdruck gesichert wäre.
Eine weitere Gelegenheit zur Treibstoffersparnis ergäbe sich aus den zahlreichen
Stops im innerörtlichen Verkehr. In diesem Fall könnte der Motor durch einfaches
Schließen der Ventile unter hohem Druck stehend angehalten werden und
durch die Steuerung der Ventile selbsttätig wieder anlaufen.
Sicherlich wären außer diesen angedeuteten Details noch viele weitere vorteilhafte
Entwicklungen möglich, z. B.: der Einsatz von Wärmetauschern wie bei Gasturbi
nen.
Hauptvorteil der Erfindung ist jedoch nach wie vor die Möglichkeit einer ver
gleichsweise langsamen, vollständigen und damit sauberen Verbrennung.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung schematisch verdeutlicht und Überle
gungen, die zu der Annahme führen, daß eine solche Maschine unter mit her
kömmlichen Otto- bzw. Dieselmotoren vergleichbarem Aufwand mit einer wenig
stens vergleichbaren Leistungsabgabe und ebensolchem thermischen Wirkungsgrad
herstellbar ist, sind anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt im einzelnen
Fig. 1 eine schematische Anordnung zweier Kolben, aus der anschaulich das
Funktionsprinzip einer erfindungsgemäßen Maschine hervorgeht ist,
Fig. 2 eine schematische Anordnung, bei der die Kombination einer zyklischen
Verdichtung bzw. Expansion mit einer kontinuierlichen Erwärmung sichtbar
ist und
Fig. 3 ein Vergleichsdiagramm des Druckes p als Funktion vom Volumen V für
einen herkömmlichen 4-Takt-Otto-Motor und für einen erfindungsgemäßen
Motor.
In Fig. 1 sind ein kleiner Kolben 1 mit einem kleineren Querschnitt und ein großer
Kolben 2 mit einem größeren Querschnitt mit ihren Pleuelstangen 3, 4 über eine
gemeinsame Kurbelwelle 5 mechanisch so verbunden, daß der kleine Kolben 1 nach
oben läuft, wenn der große 2 nach unten geht und umgekehrt. Über eine Leitung
6 sind die Volumina zwischen den Kolben 1, 2 und ihren Zylindern 7, 8 verbunden.
Wenn nun über den Anschluß 9 in der Druckleitung 6 beispielsweise Druckluft
zugeführt wird, so wird natürlich der große Kolben 2 nach unten und der kleine
Kolben 1 nach oben gehen, obwohl der kleine Kolben 1 dabei gegen den vorliegenden
Druck arbeitet. Die gesamte Anordnung wird die Position mit dem größtmöglichen
unter Druck stehenden Volumen einnehmen. Auf den großen Kolben 2 wirkt eine
größere Kraft nach unten, da die Kraft sich aus dem Produkt von Druck und
Fläche ergibt, und da beide Kolben fest über die Kurbelwelle 5 gekoppelt sind,
bewegt sich der kleine Kolben 1 gegen die nach unten wirkende Kraft nach oben.
In Fig. 2 ist nun eine ähnliche Anordnung zu sehen, die zusätzlich Ein- und Aus
laßventile 10, 11, 12, 13 sowie eine beheizbare Druckkammer 14 mit einer Zuleitung
15 und einer Ableitung 16 aufweist. Zum Starten einer solchen Anordnung muß
zunächst einmal die Druckkammer 14 unter Druck gesetzt werden. Anschließend
werden die Ventile 10, 11, 12, 13 vorzugsweise so gesteuert, daß der große Kolben 2
genau die gleiche Gasmenge pro Takt expandiert, die der kleine Kolben 1 der
Druckkammer 14 zuführt, die aber aufgrund der Wärmezufuhr Q in der Druck
kammer bei gleichem Vergleichsdruck ein größeres Volumen einnimmt. Im näch
sten Takt saugt der kleine Kolben 1 Frischluft an und der größere Kolben 2 stößt
das Abgas aus. Anschließend wiederholt sich der ganze Vorgang.
In Fig. 3 sind zwei Vergleichsdiagramme zu sehen. Vergleichsdiagramme heißen
sie deshalb, weil eine tatsächliche Maschine die gezeigten Kennlinien nur annä
hernd erreicht. Ein herkömmlicher 4-Takt Motor beginnt am Punkt 1 eine adiaba
tische oder isentrope Kompression. Dabei erhöht sich der Druck und, was im Di
agramm nicht zu sehen ist, die Temperatur. Im Punkt 2a wird ein Verbrennungs
gemisch gezündet, wodurch Druck und Temperatur weiter ansteigen. Unter dem
höheren Druck vom Punkt 3 ab wird nun das Gas wieder adiabatisch expandiert,
wobei sich wiederum die Temperatur verringert. Am Punkt 4a schließlich wird das
Auslaßventil des Zylinders geöffnet, wodurch der Druck auf den Ausgangsdruck
abfällt. Im letzten Takt, bis Punkt 1 wieder erreicht ist, wird das noch heiße Ab
gas ausgestoßen, wodurch wieder Wärme abgegeben wird. Die Fläche die von den
beschriebenen Linien umschlossen wird, gibt eine Maß für die geleistete mechani
sche Arbeit.
Das entsprechende Vergleichsdiagramm für eine erfindungsgemäßen Kreisprozeß
stellt im Gegensatz zum o.a. Gleichraumprozeß einen Gleichdruck- oder Joule-
Prozeß dar. Der Prozeß kann mit exakt den gleichen Werten wie im vorigen
Prozeß bei Punkt 1 beginnen. Die isentrope Kompression geht aber über Punkt 2a
hinaus bis zum Punkt 2b, der sich auf dem gleichen Druck wie Punkt 3 befin
det. Anschließend wird das Gas unter Erwärmung und Ausdehnung bei konstantem
Druck expandiert, bis bei Punkt 3 das Einlaßventil des Expansionszylinders ge
schlossen wird. Dann beginnt die isentrope Expansion bis zum Punkt 4b, wo das
Auslaßventil geöffnet und das wiederum heiße Abgas im nächsten Arbeitsschritt bis
Punkt 1 ausgestoßen wird. Die bei diesem Kreisprozeß geleistete Arbeit ist, wie
anhand der umschlossenen Fläche zu sehen ist, sogar größer als im vorigen
Beispiel.
Natürlich wird auch hier die isobare Expansion zwischen den Punkten 2b und 3
nur näherungsweise mit zyklischen Expansions-bzw. Verdichtungstakten zu reali
sieren sein. Mit einer Mehrzylindermaschine, beispielsweise jeweils 4 Zylindern für
Expansion und Verdichtung, und entsprechend großer Druckkammer sollte jedoch
eine gute Annäherung möglich sein, bei der die Schwankungen des Arbeitsdruckes
klein gegenüber dem Druck selbst sind.
Die hier dargestellten Zustandsänderungen bewegen sich in den gleichen Druck-
und Temperaturintervallen wie ein herkömmlicher 4-Takt-Motor und sollten des
halb mit den gleichen Vorrichtungen realisierbar sein.
Der thermische Wirkungsgrad ist für beide dargestellte Kreisprozesse durch fol
genden Ausdruck gegeben:
η = (Qzu - Qab)/Qzu
Dieser Ausdruck gibt das Verhältnis von in mechanische Arbeit umgesetzter
Wärme zur gesamten zugeführten Wärmemenge an, wobei
Qzu die im Kreisprozeß zugeführte Wärme und
Qab die im Kreisprozeß abgeführte Wärme bedeuten.
Qzu die im Kreisprozeß zugeführte Wärme und
Qab die im Kreisprozeß abgeführte Wärme bedeuten.
Für den Gleichraumprozeß folgt mit der Adiabatengleichung und der Zustandsglei
chung für ideale Gase:
ηa = 1 - εa 1- γ
mit dem Verdichtungsverhältnis εa = V1/V2a
Diese Gleichung ist aus der Literatur( z. B.: Handbuch für Kraftfahrzeugtechnik/
Bosch) bekannt. Der thermische Wirkungsgrad hängt demnach beim Gleichraum
prozeß nur vom Verdichtungsverhältnis und dem Adiabatenexponenten γ ab.
In analoger Weise kann man beim Gleichdruckprozeß zur Berechnung des thermi
schen Wirkungsgrades verfahren.
ηb = 1 - (T4b - T1)/(T3 - T2b)
Aus pVγ = konstant und (pV)/T= konstant erhält man leicht für den thermischen
Wirkungsgrad
hb = 1 - εb 1- γ
erhält, wobei εb = (V1/V2b) das Verdichtungsverhältnis des
Gleichdruckprozesses ist, das aufgrund der adiabatischen Verdichtung und der
gleichen Drücke wiederum bei Expansion und Verdichtung gleich ist.
Man erhält also für den Gleichdruckprozeß eine ganz ähnliche Beziehung wie für
den Gleichraumprozeß. Allerdings unterscheiden sich die beiden Verdichtungsver
hältnisse, sofern den gleichen Kurven für die adiabatischen Zustandsänderungen,
d. h.: sofern die Konstanten der Adiabatengleichung den gleichen Wert aufweisen,
gefolgt wird. Da beim genannten Gleichdruckprozeß auf ein kleineres Volumen
verdichtet wird, ist der thermische Wirkungsgrad bei den gleichen Extremwerten
in Druck und Temperatur sogar größer als beim Gleichraumprozeß.
Wie bereits erwähnt, ließe sich in einem geschlossenen Kreislauf ein Gas mit einem
größeren Adiabatenexponenten als Luft zur Steigerung des thermischen Wirkungs
grades verwenden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Gewinnung mechanischer Energie aus Wärmeenergie, bei dem ein
Gas durch Verschieben wenigstens einer der das Gas umgebenden Wände ver
dichtet und anschließend erwärmt und expandiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas gegen den Druck von vorher verdichtetem und bereits der Wärme
zufuhr unterliegendem Gas verdichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im zeitlichen Mittel
ein, bezogen auf einen Vergleichsdruck, größeres Gasvolumen, z. B.: die gleiche
Gasmenge bei höherer Temperatur, expandiert als verdichtet wird.
3. Vorrichtung zur Gewinnung mechanischer Energie aus Wärmeenergie, die ein
Gas durch Verschieben wenigstens einer der das Gas umgebenden Wände ver
dichtet und anschließend erwärmt und expandiert, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Verdichtungseinheit ein Gas gegen den Druck von vorher verdichtetem und
bereits der Wärmezufuhr unterliegendem Gas verdichtet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Expansionsein
heit mit der Verdichtungseinheit gekoppelt ist, die so ausgebildet ist, daß im zeit
lichen Mittel ein, bezogen auf einen Vergleichsdruck, größeres Gasvolumen, z. B.:
die gleiche Gasmenge bei höherer Temperatur, expandierbar als durch die Ver
dichtungseinheit verdichtbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Wärme von außen, d. h.: nicht durch Verbrennung des Gases mit
einem zugeführten Brennstoff, zuführbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Wärme durch innere Verbrennung des Gases mit einem zugeführten
Brennstoff erzeugbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorrichtung eine Kolbenmaschine ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Expansionseinheit im Vergleich mit der Verdichtungseinheit eine
größere Anzahl von Kolben und/oder Kolben größeren Querschnittes und/oder
einen längeren Hub der Kolben in ihrem Zylinder und/oder eine größere Takt
frequenz der Kolben aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß sie steuerbare Ventile aufweist.
10. Ventilsteuerung insbesondere für eine Vorrichtung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Auslaßventil der Expansion
seinheit vor der maximalen Entleerung schließbar ist, so daß das verbleibende
Restgas von der Expansionseinheit nochmals verdichtbar und das Einlaßventil an
schließend unter verringertem Druck betätigbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924237826 DE4237826A1 (de) | 1992-11-10 | 1992-11-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung mechanischer Energie aus Wärme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924237826 DE4237826A1 (de) | 1992-11-10 | 1992-11-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung mechanischer Energie aus Wärme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4237826A1 true DE4237826A1 (de) | 1994-05-11 |
Family
ID=6472462
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924237826 Withdrawn DE4237826A1 (de) | 1992-11-10 | 1992-11-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung mechanischer Energie aus Wärme |
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Country | Link |
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