DE4236630A1 - Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden

Info

Publication number
DE4236630A1
DE4236630A1 DE19924236630 DE4236630A DE4236630A1 DE 4236630 A1 DE4236630 A1 DE 4236630A1 DE 19924236630 DE19924236630 DE 19924236630 DE 4236630 A DE4236630 A DE 4236630A DE 4236630 A1 DE4236630 A1 DE 4236630A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
spray
degradation products
starch degradation
drying
dried
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19924236630
Other languages
English (en)
Other versions
DE4236630C2 (de
Inventor
Rainer Dr Eskuchen
Paul Dr Schulz
Bernd Dr Fabry
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DE19924236630 priority Critical patent/DE4236630C2/de
Priority to EP93923519A priority patent/EP0666863A1/de
Priority to JP6510648A priority patent/JPH08502739A/ja
Priority to PCT/EP1993/002912 priority patent/WO1994010183A1/de
Publication of DE4236630A1 publication Critical patent/DE4236630A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4236630C2 publication Critical patent/DE4236630C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/02Acyclic radicals, not substituted by cyclic structures
    • C07H15/04Acyclic radicals, not substituted by cyclic structures attached to an oxygen atom of the saccharide radical

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Saccharide Compounds (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

Gebiet der Erfindung
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden, bei dem man wäß­ rige Stärkeabbauprodukte einer Sprühtrocknung unterwirft und anschließend das getrocknete Gut in an sich bekannter Weise mit Alkoholen acetalisiert.
Stand der Technik
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside stellen wichtige nicht­ ionische Tenside dar, die infolge ihrer guten Detergenseigen­ schaften und ihrer hohen ökotixologischen Verträglichkeit zu­ nehmend an Bedeutung für die Herstellung oberflächenaktiver Mittel gewinnen.
Zu ihrer Herstellung geht man üblicherweise von wasserfreier Glucose und Fettalkoholen aus, die in Gegenwart saurer Kata­ lysatoren direkt acetalisiert werden. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum auf diesem Gebiet sei auf die Inter­ nationale Patentanmeldung WO 90/03 977 verwiesen.
Aus ökonomischen Gründen und wegen der leichten Verfügbarkeit hat es in der Vergangenheit nicht an Versuchen gemangelt, Al­ kyl- und/oder Alkenylglucoside auf Basis wäßriger Stärkeab­ bauprodukte, sogenannter Glucose- bzw. Dextrosesirupe herzu­ stellen. Als gangbarer Weg wurde gefunden, den Glucosesirup in einem ersten Schritt zu entwässern, das entwässerte Gut zunächst mit Butanol zum Butylglucosid umzusetzen und letz­ teres wiederum einer Umacetalisierung mit dem Alkohol der gewünschten Kettenlänge zu unterwerfen [EP-A1 0 319 616].
Abgesehen davon, daß der Trocknungsvorgang Einfluß auf Quali­ tät und Zusammensetzung der wasserfreien Produkte nehmen kann, schmilzt ein Teil der nach herkömmlichen Verfahren ge­ trockneten Stärkeabbauprodukte nicht wie wasserfreie Glucose bei ca. 145°C, sondern weist vielmehr einen mehr oder weniger breiten Schmelzbereich auf, der bei wesentlich niedrigeren Temperaturen (z. B. 60°C) beginnen kann. Alle Versuche, solche Zucker ohne den Umweg der Bildung von Butylglucosiden direkt mit Alkoholen umzusetzen, waren bislang zum Scheitern verur­ teilt, da unter Reaktionsbedingungen der geschmolzene Zucker zum Verklumpen und Verkleben neigt und die Reaktion nicht normal ablaufen kann. Ein weiteres Problem in Verbindung mit nach üblichen Verfahren getrockneten Stärkeabbauprodukten kann ferner dadurch entstehen, daß der Trocknungsprozeß zu kompakten, wenig reaktionsfähigen Kornstrukturen führt, die verlängerte Reaktionszeiten erfordern und dadurch Abbaureak­ tionen begünstigen.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, ausgehend von getrocknetem Glucosesirup ein Direktverfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden zu entwickeln, das frei von den geschilderten Nachteilen ist.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden, bei dem man
  • a) wäßrige Stärkeabbauprodukte einer Sprühtrocknung unter­ wirft,
  • b) thermisch nachbehandelt und
  • c) das resultierende Gut anschließend in an sich bekannter Weise mit Alkoholen acetalisiert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sprühgetrocknete Stärkeabbauprodukte eine für die Direktumsetzung mit Fettal­ koholen optimale Kornstruktur aufweisen. Der Schmelzpunkt dieser Produkte ist zudem ausreichend hoch, um Suspensionen mit Fettalkoholen zu ergeben, die bis zu Temperaturen von 120°C noch stabil sind. Auf diesem Wege ist es möglich, unter den Bedingungen der Acetalisierung eine sehr reaktionsfähige Suspension aus Glucose und Fettalkohol herzustellen und die Umsetzung nach dem Direktverfahren durchzuführen, ohne daß es im Reaktionsansatz zu einer Koaleszenz der Glucoseteilchen kommt. Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß durch die Sprühtrocknung Qualität und Zusammensetzung des getrock­ neten Gutes - sofern sie für die Synthese von Alkyloligoglu­ cosiden relevant sind - nicht beeinflußt werden und insbeson­ dere keine erhöhten Gehalte an Polyzuckern oder sonstigen für diese Produkte kritischen Nebenbestandteile entstehen.
Unter wäßrigen Stärkeabbauprodukten oder Glucosesirupen sind raffinierte wäßrige Lösungen von D-Glucose, Maltose und hö­ heren Polymeren der Glucose (Oligosaccharide, Dextrine) zu verstehen, die durch saure Hydrolyse und/oder enzymatischen Abbau von Stärke hergestellt werden. Vorzugsweise finden Glucosesirupe Verwendung, die einen Feststoffanteil von 50 bis 85, vorzugsweise 75 bis 80 Gew.-% und einen DP1 Grad (monomerer Glucosegehalt) von 80 bis 99, vorzugsweise 92 bis 97 Gew.-% - bezogen auf den Feststoffanteil der Produkte - aufweisen.
Konventionelle Sprühtrocknung
Bei der Sprühtrocknung handelt es sich um ein an sich bekann­ tes Verfahren, bei dem man beispielsweise wäßrige Tensidauf­ schlämmungen zu trockenen Pulvern verarbeiten kann. Eine kur­ ze Übersicht findet sich in ROEMPP Chemielexikon, Thieme Ver­ lag, Stuttgart, 9. Aufl., 1992, Bd. 5, S. 4259/60. Bei den kon­ ventionellen Sprühtrocknungsverfahren werden prinzipiell zwei Trocknungsschritte unterschieden. Zunächst wird das wäß­ rige Medium - der geeignet vorkristallisierte, d. h. mit feinverteilten Kristallisationskeimen durchsetzte Glucose­ sirup - bis zur Entstehung einer kristallisierenden, porösen Matrix vorentwässert. Anschließend erfolgt in einer zweiten Stufe die Entfernung des in den Poren der kristallisierenden Matrix eingeschlossenen Wassers. Die vollständige Entfernung des Restwassers wird dadurch erschwert, daß sich die Kruste der kristallisierenden porösen Matrix mit zunehmender Trock­ nungszeit und abnehmendem Wassergehalt verhärtet. Zur Erzeu­ gung feiner, leichter zu trocknender Tröpfchen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Glucosesirup vor dem Versprühen auf eine Temperatur von z. B. 50 bis 85°C, insbesondere 55 bis 80°C vorzuwärmen und den Druck vor den Sprühdüsen auf 30 bis 90 bar, insbesondere 35 bis 80 bar zu erhöhen.
Des weiteren kann es von Vorteil sein, die Erzeugung feiner Tröpfchen im Trocknungsraum durch den Einsatz von Düsen mit kleinen Öffnungen zu unterstützen. Bevorzugt eingesetzte Dü­ sen besitzen Öffnungen von 3 mm oder weniger, vorzugsweise von 0,5 bis 2 mm. Als optimal haben sich in diesem Zusammen­ hang sogenannte "Zweistoffdüsen" erwiesen, mit deren Hilfe ein gasförmiges Hilfsmedium, vorzugsweise Luft, zusammen mit dem sprühzutrocknenden Glucosesirup in den Trockenraum gebla­ sen wird. Die Verwendung derartiger Düsen erlaubt es, den Druck des Glucosesirups vor der Zerstäubung auf 5 bis 10 bar zu mindern.
Eine weitere Maßnahme, die zur vorteilhaften Sprühtrocknung der wäßrigen Stärkeabbauprodukte beiträgt, besteht darin, eine entsprechend hohe Verweilzeit des Sirups im Trockenraum in Abhängigkeit von der Trocknungstemperatur in der Weise zu wählen, daß ein gewünschter Restwassergehalt von weniger als 3 Gew.-%, vorzugsweise von weniger als 2 Gew.-% erreicht werden kann. Wegen der begrenzten Stabilität der Glucose im Sirup hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Temperatur bei der konventionellen Sprühtrocknung in Gegenwart von Luftsauerstoff auf 140 bis 200°C zu begrenzen; unterhalb von 140°C kommt es zu einer starken Verringerung der Anlagenlei­ stung, oberhalb von 200°C muß mit einem rasch fortschreiten­ den thermischen Abbau der Glucose gerechnet werden. Innerhalb dieses Rahmens kann es schwierig sein, den gewünschten Rest­ wassergehalt zuverlässig und reproduzierbar einzustellen. Die konventionelle Sprühtrocknung kann daher auch in zwei Stufen durchgeführt werden, wobei man den Glucosesirup zunächst bei z. B. 140 bis 160°C bis auf einen Restwassergehalt von 10 bis 15 Gew. -% und anschließend bei 160 bis 200°C bis auf einen Restwassergehalt kleiner 3 Gew.-% trocknet. Die sprühge­ trockneten Produkte zeichnen sich gegenüber konventionell getrockneten Glucosesirupen durch eine um den Faktor 4 größere innere Oberfläche von beispielsweise 300 bis 400 mm3/g aus.
Grundsätzlich ist es ebenfalls möglich, Glucosesirupe einer Vorentwässerung nach den bekannten Verfahren des Stands der Technik zu unterwerfen und eine abschließende Sprühtrocknung anzuschließen.
Die Verweilzeit des sprühzutrocknenden Glucosesirups kann da­ durch vorteilhaft verlängert werden, indem beispielsweise ein größerer Trocknungsraum mit einer längeren axialen Trock­ nungsstrecke gewählt wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bei Anwendung des Gegenstromverfahrens die Menge des axialen Luftstroms pro Zeiteinheit zu erhöhen bzw. zusätzlich zum axialen Luftstrom einen nicht-axialen Luftstrom, soge­ nannte "Dralluft", in den Trocknungsraum einzublasen. Prinzi­ piell werden hierbei für die mögliche Luftmenge nur von der apparatetechnischen Seite her Grenzen gesetzt. In der Sprüh­ trocknung von Glucosesirup hat es sich jedoch gezeigt, daß eine zu hohe im Gegenstrom geführte Luftmenge zu einem über­ mäßig hohen Abrieb des getrockneten Gutes führt. Im Rahmen dieser Erfindung haben sich axiale Luftmengen von 15 000 bis 25 000 m3/h bei einer Dralluftmenge bis 5000 m3/h, vorzugs­ weise 1.500 bis 3.500 m3/h als besonders vorteilhaft er­ wiesen.
Trocknung mit überhitztem Wasserdampf
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Sprühtrocknung unter Ausschluß von Luftsauerstoff in Gegenwart von überhitztem Wasserdampf. Das Prinzip dieses neuartigen technischen Verfahrens ist von der Anmelderin in ihrer Deutschen Patentanmeldung DE-A1 40 30 688 offengelegt worden.
Dem als "Heißdampftrocknung" oder "Wasserdampftrocknung" be­ zeichnetes Verfahren liegt das Prinzip zugrunde, daß durch Kondensation des Heißdampfes auf dem kühleren Einsatzgut und Abgabe der Kondensationswärme an das zu trocknende Gut eine spontane Aufheizung des wäßrigen Tropfens auf die Siedetem­ peratur des Wassers unter Arbeitsbedingungen, bei Normaldruck also auf Temperaturen von etwa 100°C, stattfindet. Diese Siedetemperatur wird als Mindesttemperatur während des ge­ samten Trocknungszeitraums im Guttropfen beibehalten. Ein erwünschter Effekt der Heißdampftrocknung von Glucosesirup ist darin zu sehen, daß ein getrocknetes Gut mit hoher inne­ rer Oberfläche gewonnen wird, welches sich besonders leicht im Fettalkohol dispergieren läßt. Grundsätzlich gilt, daß im geschlossenen System mit einem Wasserdampfkreislaufstrom ge­ arbeitet wird, dem der verdampfte Wasseranteil des Einsatz­ gutes entzogen wird, während der insbesondere im Trocknungs­ schritt abgegebene Energiebetrag dem Kreislaufstrom wieder zugeführt wird. Während bei der konventionellen Sprühtrock­ nung ein Arbeiten bei höheren Temperaturen stets mit der Ge­ fahr einer partiellen Verkohlung des zu trocknenden Gutes verbunden ist, macht hier die Abwesenheit von Luftsauerstoff Trocknungstemperaturen von 200 bis 250°C ohne weiteres mög­ lich. Der abgezogene Wasserdampfteilstrom kann nach der Rei­ nigung von mitgetragenen Gutanteilen vorteilhafterweise als Brauchdampf anderweitiger Verwendung zugeführt werden.
Thermische Nachbehandlung
Ein adäquater Schmelzbereich und eine optimale Proestruktur der Glucoseteilchen resultieren aus einer thermischen Nach­ behandlung des Trockengutes, bei der die Kornbereiche der Granalien durchkristallisieren und weitere geringe Wasser­ mengen eliminiert werden. Dieser Behandlungsschritt ergibt die für die Glucosidsynthese essentiellen Granulateigenschaf­ ten, wie beispielsweise Reaktivität und Haftung, und kann in geeigneten Apparaturen, beispielsweise langsam laufenden Mischern, Wirbelschichtanlagen, langsamen Förderanlagen oder Lagerung in entsprechend temperierten Bereichen durchgeführt werden. Eine im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens opti­ male Kornstruktur kann durch eine thermische Nachbehandlung der sprühgetrockneten Stärkeabbauprodukte bei Temperaturen von 20 bis 110°C, vorzugsweise 50 bis 90°C und Verweilzeiten von 10 min bis 20, vorzugsweise 2 bis 5 h erzielt werden. Es bleibt dem Fachmann dabei überlassen, Temperatur und Verweil­ zeit auf die jeweilige Zusammensetzung der getrockneten Pro­ dukte, den Kristallisationsgrad und den Restfeuchtegehalt abzustimmen; hierzu bedarf es keiner erfinderischen Tätig­ keit.
Acetalisierung
Als Alkohole für die Acetalisierung der sprühgetrockneten Stärkeabbauprodukte kommen Hydroxyverbindungen der Formel (I) in Betracht,
R1OH (I)
in der R1 für lineare oder verzweigte Alkyl- und/oder Alke­ nylreste mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen steht. Typische Bei­ spiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinal­ kohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palm­ oleylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behe­ nylalkohol und/oder Erucylalkohol sowie technische Schnitte, die diese Alkohole in unterschiedlichen Mischungsverhältnis­ sen enthalten können. Bevorzugt ist ein technischer Fettal­ koholschnitt auf Basis von gehärtetem Kokosöl mit 12 bis 18, insbesondere 12 bis 14 Kohlenstoffatomen.
Das molare Einsatzverhältnis von sprühgetrockneten Stärkeab­ bauprodukten zu Alkohol kann 1 : 2 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 3 bis 1 : 6 betragen.
Üblicherweise wird die Reaktion in Gegenwart von 0,1 bis 3 Gew.-% - bezogen auf die sprühgetrockneten Stärkeabbaupro­ dukte - eines sauren Katalysators durchführt. Typische Beispiele sind hier p-Toluolsulfonsäure, Dodecylbenzolsulfon­ säure, Sulfobernsteinsäure, Sulfoessigsäure oder Sulfotri­ acetin.
Die Umsetzung als solche kann in an sich bekannter Weise er­ folgen. Dies beinhaltet beispielsweise, daß man das entste­ hende Kondensationswasser kontinuierlich aus dem Reaktions­ gleichgewicht entfernt, den sauren Katalysator durch Zusatz von Magnesiumoxid und/oder Natriumhydroxid neutralisiert und überschüssigen Fettalkohol beispielsweise mit Hilfe eines Fallfilmverdampfers abtrennt. Falls gewünscht, können die Produkte durch Zugabe von Wasserstoffperoxid gebleicht wer­ den. Die Stabilisierung wäßriger Zubereitungen der Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside gegen mikrobiellen Befall er­ folgt zweckmäßiger Weise durch Anhebung des pH-Wertes in den Zubereitungen auf Werte von 10 bis 13. In diesem Zusammenhang kann es erforderlich sein, Austrübungen durch den Zusatz von Natriumboranat zu entfernen.
Gewerbliche Anwendbarkeit
Die nach dem erfindungsgemäßen Alkyl- und/oder Alkenylgluco­ side eignen sich zur Herstellung oberflächenaktiver Mittel, beispielsweise Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln sowie Pro­ dukten zur Haar- und Körperpflege, in denen sie in Mengen von 1 bis 70, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-% - bezogen auf die Mit­ tel - enthalten sein können.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
Beispiele Beispiel 1 a) Sprühtrocknung von Glucosesirup
Die Sprühtrocknung er­ folgte zweistufig in einem Sprühturm der Fa. NIRO-ATOMI- ZER nach dem Gegenstromverfahren. Eingesetzt wurde ein handelsüblicher Glucose-Sirup mit einem Feststoffanteil von ca. 70 Gew.-%. An die Sprühtrocknung schloß sich eine thermische Nachbehandlung des Gutes über 4 h bei 60°C an.
Sprühtrocknungsbedingungen
Teilchengrößenverteilung
X10 =  80,76 µm
X50 = 300,49 µm
X90 = 484,81 µm
Kenndaten des Produktes
Wassergehalt (Stufe 1):
12,4 Gew.-%
Wassergehalt (Stufe 2): 1,7 Gew.-%
DP1-Grad (Stufe 2): 94,0 Gew.-%
DP2-Grad (Stufe 2): 1,5 Gew.-%
DP3-Grad (Stufe 2): 1,5 Gew.-%
Polyzucker (Stufe 2): 3,0 Gew.-%
b) Acetalisierung
In einem 2-l-Dreihalskolben mit Rührer, Destillationsaufsatz und Innenthermometer wurden 371 g (2 mol) sprühgetrocknete Glucose aus Beispiel 1a) vor­ gelegt und mit 1800 g (9,3 mol) C12/14-Kokosfettalkohol (Lorol® Spezial, Hydroxylzahl 290, Fa. Henkel KGaA, Düsseldorf/FRG) und 3,9 g p-Toluolsulfonsäure versetzt. Die Reaktionsmischung wurde bei einem verminderten Druck von 15 mbar auf 105°C erhitzt und das sich bildende Re­ aktionswasser kontinuierlich aus dem Gleichgewicht ab­ destilliert. Nachdem die Wasserabscheidung beendet war, wurde der Reaktionsansatz mit 25 gew.-%iger Natriumhy­ droxidlösung neutralisiert und der überschüssige Kokos­ fettalkohol in an sich bekannter Weise über einen Dünn­ schichtverdampfer abgetrennt.
Kenndaten:
Ausbeute:
520 g = 95% der Theorie
DP-Grad: 1,32
Polyzucker: 5,2 Gew.-%
Beispiel 2 a) Sprühtrocknung von Glucose
Beispiel 1a) wurde wieder­ holt. Die erste Stufe der Trocknung erfolgte jedoch nicht durch Versprühen, vielmehr wurde der Wasseranteil destillativ in einem Fallfilmverdampfer (180°C, 10 mbar) bis auf 10,4 Gew.-% vermindert. In der 2. Stufe wurde das vorgetrocknete Gut im NIRO-Sprühturm bis auf 1,7 Gew.-% entwässert. Die Sprühtrocknungsbedingungen sind Beispiel 1a) zu entnehmen. Es wurde ein vergleichbares Trockengut erhalten. Die thermische Nachbehandlung er­ folgte über 3 h bei 70°C.
b) Acetalisierung
Analog Beispiel 1b) wurden 371 g des sprühgetrockneten Gutes aus Beispiel 2a) mit 1800 g Ko­ kosfettalkohol und 3,9 g p-Toluolsulfonsäure umgesetzt. Nach Abtrennung des Fettalkohols wurden 520 g C12/14-Kokosfettalkohololigoglucosid mit einem DP-Grad von 1,34 und einem Polyzuckergehalt von 5,6 Gew.-% er­ halten.
Beispiel 3 a) Wasserdampftrocknung
Der Glucosesirup aus Beispiel 1a) wurde einstufig in einem Sprühturm der Fa. NIRO-ATOMIZER mit überhitztem Wasserdampf getrocknet. Die thermische Nachbehandlung erfolgte über 4 h bei 60°C.
Wasserdampftrocknungsbedingungen
Dampfeintrittstemperatur:|250°C
Dampfaustrittstemperatur: 175-180°C
Turmunterdruck: 16 mbar
Feedpumpendruck: 5,5 bar
Feedtemperatur: 80°C
Feedmenge: 12 kg/h
Dampfmenge: ca. 350 m3/h
Treibgas der Zweistoffdüse @ - Menge: 3,3 m3/h
- Druck: 0,2 bar
Das erhaltene Produkt hatte einen Trockensubstanzgehalt von 98,9 Gew.-%.
b) Acetalisierung
Analog Beispiel 1b) wurden 371 g des wasserdampfgetrockneten Gutes aus Beispiel 3a) mit 1800 g Kokosfettalkohol und 3,9 g p-Toluolsulfonsäure umge­ setzt. Nach Abtrennung des Fettalkohols wurden 520 g C12/14-Kokosfettalkohololigoglucosid mit einem DP-Grad von 1,33 und einem Polyzuckergehalt von 4,9 Gew.-% er­ halten.
Vergleichsbeispiel V1 a) Trocknung
Analog Beispiel 2a) wurde der Glucosesirup zunächst bis auf einen Rest-Wassergehalt von 10,4 Gew.-% getrocknet. Das vorgetrocknete Gut wurde anschließend in einem Dünnschichtverdampfer bis auf einen Wassergehalt von 1,7 Gew.-% entwässert.
b) Acetalisierung
Analog Beispiel 1a) wurden 371 g des getrockneten Gutes aus Beispiel V1a) mit 1800 g Kokos­ fettalkohol und 3,9 g p-Toluolsulfonsäure umgesetzt. Schon beim Aufheizen der Reaktionsmischung (ca. 55°C) begann das Stärkeabbauprodukt zu schmelzen. Es bildeten sich zwei Phasen, wobei die Zuckerkomponente rasch ver­ klumpte, den Rührer verklebte und sich zu verfärben be­ gann. Eine Acetalisierung fand nicht statt.

Claims (10)

1. Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyl­ oligoglucosiden, bei dem man
  • a) wäßrige Stärkeabbauprodukte einer Sprühtrocknung unterwirft,
  • b) thermisch nachbehandelt und
  • c) das resultierende Gut anschließend in an sich be­ kannter Weise mit Alkoholen acetalisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Stärkeabbauprodukte einsetzt, die einen Glu­ coseanteil (DP1-Grad) von 80 bis 99 Gew.-% - bezogen auf den Feststoffanteil der Produkte - aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Stärkeabbauprodukte einsetzt, die einen Feststoffanteil von 50 bis 85 Gew.-% aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sprühtrocknung in Gegenwart von Luftsauerstoff bei Temperaturen von 140 bis 200°C durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sprühtrocknung in zwei Stufen durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sprühtrocknung in Gegenwart von überhitztem Wasserdampf bei Temperaturen von 200 bis 250°C durch­ führt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die thermische Nachbehandlung über einen Zeitraum von 10 min bis 20 h bei Temperaturen von 20 bis 110°C durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die sprühgetrockneten Stärkeabbauprodukte mit Alko­ holen der Formel (I) umsetzt,
R1OH (I)
in der R1 für einen aliphatischen, linearen oder ver­ zweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Koh­ lenstoffatomen steht.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die sprühgetrockneten Stärkeabbauprodukte und die Alkohole im molaren Verhältnis 1 : 2 bis 1 : 10 ein­ setzt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Acetalisierung in Gegenwart von 0,1 bis 3 Gew.-%
  • - bezogen auf die sprühgetrockneten Stärkeabbauprodukte
  • - eines sauren Katalysators durchführt.
DE19924236630 1992-10-30 1992-10-30 Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden Expired - Fee Related DE4236630C2 (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19924236630 DE4236630C2 (de) 1992-10-30 1992-10-30 Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden
EP93923519A EP0666863A1 (de) 1992-10-30 1993-10-21 Verfahren zur herstellung von alkyl- und/oder alkenyloligoglucosiden
JP6510648A JPH08502739A (ja) 1992-10-30 1993-10-21 アルキルおよび/またはアルケニルオリゴグルコシドの製造方法
PCT/EP1993/002912 WO1994010183A1 (de) 1992-10-30 1993-10-21 Verfahren zur herstellung von alkyl- und/oder alkenyloligoglucosiden

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19924236630 DE4236630C2 (de) 1992-10-30 1992-10-30 Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4236630A1 true DE4236630A1 (de) 1994-05-05
DE4236630C2 DE4236630C2 (de) 1995-04-06

Family

ID=6471704

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19924236630 Expired - Fee Related DE4236630C2 (de) 1992-10-30 1992-10-30 Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden

Country Status (4)

Country Link
EP (1) EP0666863A1 (de)
JP (1) JPH08502739A (de)
DE (1) DE4236630C2 (de)
WO (1) WO1994010183A1 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPH0931089A (ja) * 1995-07-20 1997-02-04 T Hasegawa Co Ltd グルコシド類の製法

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0319616A1 (de) * 1987-11-30 1989-06-14 HENKEL CORPORATION (a Delaware corp.) Glykosidherstellung
WO1990003977A1 (de) * 1988-10-05 1990-04-19 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Verfahren zur direkten herstellung von alkylglykosiden
WO1991019722A1 (de) * 1990-06-09 1991-12-26 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Modifiziertes verfahren zur direkten herstellung von alkylglykosiden

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0132046B1 (de) * 1983-06-15 1988-04-20 The Procter & Gamble Company Verfahren zur Herstellung von Alkyl-Glycoside
DE3827534A1 (de) * 1988-08-13 1990-02-22 Henkel Kgaa Verfahren zur herstellung von alkylglucosidverbindungen aus oligo- und/oder polysacchariden

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0319616A1 (de) * 1987-11-30 1989-06-14 HENKEL CORPORATION (a Delaware corp.) Glykosidherstellung
WO1990003977A1 (de) * 1988-10-05 1990-04-19 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Verfahren zur direkten herstellung von alkylglykosiden
WO1991019722A1 (de) * 1990-06-09 1991-12-26 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Modifiziertes verfahren zur direkten herstellung von alkylglykosiden

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Derwent 73-79234 U-D (JP-PS 48067447) *
ROEMPP: Chemielexikon, Bd. 5, 9. Aufl., Stuttgart 1992, Thieme Verlag, S. 4259/60 *

Also Published As

Publication number Publication date
WO1994010183A1 (de) 1994-05-11
JPH08502739A (ja) 1996-03-26
DE4236630C2 (de) 1995-04-06
EP0666863A1 (de) 1995-08-16

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0357969B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylglucosidverbindungen aus Oligo-und/oder Polysacchariden
DE3723826A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkylglykosiden
EP0231890A2 (de) Verfahren zur Reinigung von Alkylglycosiden, durch dieses Verfahren erhältliche Produkte und deren Verwendung
EP0635022B1 (de) Verfahren zur herstellung von alkylglykosiden
EP0514627B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylpolyglycosiden
EP0364852A2 (de) Substituierte Glucoside
DE19534371C1 (de) Verfahren zur Herstellung wasser- und staubfreier Zuckertensidgranulate
DE4236630C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden
DE69533216T2 (de) Nichtionisches oberflächenaktives mittel, emulsionszusammensetzung, und dispersion
EP1436306A2 (de) Verfahren zur herstellung von tensidgemischen
EP0268974B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Gemischen aus mono- und oligomeren Kohlenhydratestern, die so erhältlichen Kohlenhydratestergemische und ihre Verwendung
EP0699206B1 (de) Nichtionische emulgatoren
EP0621283B1 (de) Fettsäureester von Methylglucosid-Derivaten
DE3619796A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkyloligoglycosiden
EP0616611B1 (de) Verfahren zur herstellung von niedrigalkyloligoglucosiden
WO1995014519A1 (de) Verfahren zur herstellung wasserfreier, rieselfähiger zuckertensidpulver
DE19603629A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylglycosid
EP0656006B1 (de) Verfahren zur herstellung von alkylglykosiden
WO1990008154A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkylglucosiden
DE1300670B (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslicher und wasserunloeslicher Hydroxyalkylamylose
EP0706529B1 (de) Verfahren zur herstellung von alkyl- und/oder alkenyloligoglucosiden
EP0629207B1 (de) Verfahren zur herstellung von alkyl- und/oder alkenyloligoglucosiden
DE19641275C1 (de) Verfahren zur Herstellung wasser- und staubfreier Aniontensidgranulate
DE19619075A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Hydroxymethylfurfural aus Aldohexose
WO1994007901A1 (de) Verfahren zur herstellung von oberflächenaktiven stoffen mit verbesserter reinigungsleistung

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee