DE4236527A1 - Verfahren zum Anschweißen von Schweißbolzen an ein Werkstück im Wege des Kondensatorentladungsschweißverfahrens - Google Patents
Verfahren zum Anschweißen von Schweißbolzen an ein Werkstück im Wege des KondensatorentladungsschweißverfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anschweißen
von Schweißbolzen oder dergleichen Bauteilen an ein
Werkstück im Wege des Kondensatorentladungsschweißver
fahrens mit Spitzenzündung, wobei der Schweißbolzen
mit seiner einen konischen Schweißzugabebereich des
Bolzens überragenden Zündspitze voraus einem Schweiß
kopf automatisch zugeführt und von diesem an das Werk
stück herangeführt wird, wobei ferner mittels einer
elektrischen oder elektronischen Steuerung die not
wendigen Schweißparameter wie Ladespannung der Schweiß
kondensatoren, Schweißenergie und Eintauchgeschwindig
keit des Schweißbolzens eingestellt, überwacht und ge
gebenenfalls korrigiert werden.
Beim Verschweißen von Schweißbolzen mittels des soge
nannten Kondensatorentladungsschweißverfahrens mit
Spitzenzündung (Graham-Verfahren) ist es erforderlich,
bestimmte Schweißparameter einzuhalten, um ein ein
wandfreies und qualitativ hochwertiges Schweißergebnis
zu erzielen. Hierzu ist es im Stand der Technik schon
bekannt, mittels einer elektronischen Steuerung be
stimmte variable Schweißparameter zu überwachen und
zu korrigieren, um ein gutes Schweißergebnis zu er
halten. Beispielsweise kann die Ladespannung der Schweiß
kondensatoren, die Schweißenergie und die Eintauchge
schwindigkeit der Schweißbolzen in das auf der Werk
stückoberfläche erzeugte Schmelzbad erfaßt, überwacht
und gegebenenfalls korrigiert werden. Im Stand der
Technik geht man bisher davon aus, daß die jeweils zu
verschweißenden Schweißbolzen innerhalb der vorge
gebenen Toleranzfelder gefertigt sind. Tatsächlich ent
stehen aber durch diese Toleranzen Qualitätsunterschiede
beim Ablauf des Schweißverfahrens, die nachteilig sind.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gattungs
gemäßer Art zu schaffen, mit dem ein qualitativ hoch
wertiges Schweißergebnis zu erzielen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß vor
dem Schweißvorgang und vor dem Zuführen der Schweiß
bolzen zum Schweißkopf bolzentypische Parameter wie
Zündspitzengeometrie (Länge und/oder Durchmesser),
Dimensionierung der konischen Schweißzugabe, Durch
messer und Material des Schweißbolzens, insbesondere
während der Fertigung der Schweißbolzen erfaßt und die
erfaßten Parameter am Schweißbolzen unmittelbar oder
an einem den Schweißbolzen halternden Hilfsmittel, insbe
sondere elektrisch oder elektronisch, abfragbar
gespeichert werden, und daß diese Parameter unmittelbar
vor oder während der Bolzenzuführung zum Schweißkopf
oder nach dem Zuführen zum Schweißkopf vor Beginn des
Schweißvorganges aus dem Speicher abgefragt und in die
Steuerung des Schweißvorganges eingelesen werden, wobei
in die Steuerung vorzugsweise zusätzlich die notwendigen
Parameter des Grundmaterials des Werkstückes, an das
der jeweilige Bolzen angeschweißt wird, eingegeben
werden, nachfolgend die Steuerung die für den jeweiligen
Bolzen und das Grundmaterial erforderlichen variablen
Parameter unter Einbezugnahme der obigen konstanten
Parameter errechnet, einstellt und den Schweißvorgang
dann entsprechend steuert.
Durch diese Vorgehensweise ist es möglich, zunächst
bolzentypische Parameter zu erfassen und zu speichern,
die dann beim Ablauf des Schweißvorganges in die
Steuerung eingelesen werden können, so daß die variablen
Parameter, wie Ladespannung der Schweißkondensatoren,
Schweißenergie und Eintauchgeschwindigkeit auf diese
konstanten Parameter eingestellt werden können, was
automatisch durch die Steuerung erfolgt. Die Ermitt
lung der bolzentypischen Parameter ist sehr einfach
schon während der Bolzenfertigung möglich, wobei un
mittelbar im Anschluß an die Fertigung die entsprechen
den erfaßten Daten an den Bolzen selbst oder an diesen
haltenden Elementen ablesbar abgelegt werden. Die so
gefertigten Bolzen können dann der entsprechenden
Schweißvorrichtung zur Durchführung des Schweißver
fahrens zugeführt werden, wobei dann automatisch dort
die entsprechenden Parameter abgelesen und von der
Steuerung verarbeitet werden, um die geeigneten variablen
Parameter einzustellen. Es ist damit erreicht, daß
jeder Schweißvorgang eindeutig auf die erfaßbaren Para
meter eingestellt ist. Hierdurch wird die Schweiß
qualität verbessert und insbesondere auch vermieden,
daß durch die Bedienungsperson Fehler beim Ablauf des
Schweißvorganges vorgenommen werden. Durch die Steuerung
erfolgt während des Schweißvorganges eine ständige Über
wachung des Schweißstromes, der Schweißspannung und
der Zuführgeschwindigkeit (Annäherungsgeschwindigkeit
des Bolzenhalters zum Werkstück), wobei bei Abweichungen
von vorgegebenen Soll- und Istwerten die variablen
Parameter automatisch korrigiert werden.
Eine bevorzugte Weiterbildung wird darin gesehen, daß
die bolzentypischen Parameter während oder nach der
Fertigung der einzelnen Schweißbolzen erfaßt werden,
die Bolzen dann entweder gegurtet werden und an den
Gurten die elektrisch oder elektronisch abfragbaren
Daten abgelegt werden, oder die Bolzen entsprechend
den ermittelten Parameter sortiert und in Stangen oder
Schläuchen abgelegt werden, auf die entsprechend ab
lesbare Datenträger aufgebracht werden.
Die Kennzeichnung der Schweißbolzen selbst mit ent
sprechenden bolzentypischen Daten ist einigermaßen auf
wendig und schwierig, so daß vorzugsweise so vorge
gangen wird, daß die entsprechenden Bolzen nach der
Fertigung in Gurten oder anderen ähnlichen Elementen
magaziniert werden, wobei diese Gurte oder Magazin
streifen entsprechend mit elektrisch oder elektronisch
ablesbaren Daten bestückt werden, die die bolzentypischen
Parameter wiedergeben. Es ist aber auch möglich, die
hinsichtlich der konstanten Parameter während der Ferti
gung erfaßten Bolzen in Stangen oder Schläuchen abzu
legen, wobei vorzugsweise in einer Stange oder einem
Schlauch solche Bolzen abgelegt werden, die gleiche
konstante Parameter aufweisen oder innerhalb eines
äußerst engen Toleranzfeldes liegende Parameter be
ritzen. Die entsprechenden Stangen oder Schläuche können
dann mit ablesbaren Datenträgern versehen werden, die
die entsprechenden bolzentypischen Parameter speichern
und für entsprechende Abfrageorgane ablesbar aufweisen.
In die Steuerung wird jeweils zusätzlich vor Beginn
des Schweißvorganges noch die Zusammensetzung des Grund
materials (des Werkstückes) eingelesen. Falls ständig
gleiches Grundmaterial verarbeitet wird, ist es auch
möglich, das Grundmaterial als Konstante in die Steuerung
einzugeben.
In der einzigen Zeichnungsfigur ist schematisch das
Schweißverfahren gezeigt. Es handelt sich hierbei um
ein Verfahren zum Anschweißen von Schweißbolzen 1 an
ein Werkstück 2 im Wege des Kondensatorentladungs
schweißverfahrens mit Spitzenzündung.
Der Schweißbolzen 1 weist an seinem zum Werkstück 2
hin vorragenden Ende einen konischen Schweißzugabebereich
3 und eine Zündspitze 4 auf. Er ist in einem Schweißkopf
5 gehaltert, welchem er durch geeignete Förderorgane
automatisch zugeführt werden kann. Der Schweißkopf 5
ist üblicherweise pneumatisch betätigt und somit der
Werkstückoberfläche des Werkstückes 2 annäherbar bzw.
von dieser entfernbar. Mittels einer elektronischen
Steuerung 6 werden die notwendigen Schweißparameter,
wie Ladespannung der Schweißkondensatoren, Schweißenergie
und Eintauchgeschwindigkeit eingestellt, überwacht und
gesteuert. Hierzu ist im Ausführungsbeispiel eine
Spannungsquelle 7, ein Schweißstromspannungsmeßgerät
8, ein Meßgerät für die Eintauchgeschwindigkeit 9
und ein Steuergerät zur Veränderung der
Eintauchgeschwindigkeit 10 vorgesehen. Zusätzlich ist
die Steuerung 6 noch mit einer Materialerkennung 11
bezüglich des Grundmateriales 2 und mit einem
Einspeisungsgerät für konstante Bolzenparameter 12 in
Verbindung. Vorzugsweise schon bei der Fertigung
der Schweißbolzen 1 werden die bolzentypischen Parameter
wie beispielsweise die Zündspitzengeometrie, die
Dimensionierung der konischen Schweißzugabe 3, der Durch
messer und das Material des Schweißbolzens 1 erfaßt.
Diese erfaßten Parameter werden am Schweißbolzen 1 selbst
oder an einem den Schweißbolzen 1 nach dessen Fertigung
halternden Hilfsmittel elektrisch oder elektronisch
abfragbar gespeichert. Unmittelbar vor der Zuführung
des Schweißbolzens 1 zum Schweißkopf 5 werden diese
bolzentypischen Parameter abgelesen und durch die Ein
gabeeinrichtung 12 der Steuerung 6 zugeführt. Desweiteren
wird vor Beginn des Schweißvorganges der Parameter für
das Werkstück 2 über die Materialerkennung 11 in die
Steuerung eingelesen. Mittels der Steuerung werden dann
die entsprechenden variablen Parameter eingestellt
(Ladespannung, Schweißenergie und Eintauchgeschwindig
keit), woraufhin der Schweißvorgang unter Berücksichti
gung aller Parameter ablaufen kann. Durch die Messung
der tatsächlichen Geschwindigkeit mittels des Meßge
rätes 9 kann die Eintauchgeschwindigkeit überwacht und
geregelt werden. Auch der Schweißstrom bzw.
Schweißspannung kann durch das Gerät 8 ermittelt und
in die Steuerung eingelesen werden, so daß die
entsprechende Spannungsquelle 7 auf den gewünschten
Wert automatisch einreguliert wird.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach
variabel.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden
als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Anschweißen von Schweißbolzen oder
dergleichen Bauteilen an ein Werkstück im Wege
des Kondensatorentladungsschweißverfahrens mit
Spitzenzündung, wobei der Schweißbolzen mit seiner
einen konischen Schweißzugabebereich des Bolzens
überragenden Zündspitze voraus einem Schweißkopf
automatisch zugeführt und von diesem an das Werk
stück herangeführt wird, wobei ferner mittels
einer elektrischen oder elektronischen Steuerung
die notwendigen Schweißparameter wie Ladespannung
der Schweißkondensatoren, Schweißenergie und Ein
tauchgeschwindigkeit des Schweißbolzens einge
stellt, überwacht und gegebenenfalls korrigiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Schweiß
vorgang und vor dem Zuführen der Schweißbolzen zum
Schweißkopf bolzentypische Parameter wie Zünd
spitzengeometrie (Länge und/oder Durchmesser),
Dimensionierung der konischen Schweißzugabe,
Durchmesser und Material des Schweißbolzens, ins
besondere während der Fertigung der Schweißbolzen
erfaßt und die erfaßten Parameter am Schweißbolzen
unmittelbar oder an einem den Schweißbolzen haltern
den Hilfsmittel, insbesondere elektrisch oder
elektronisch, abfragbar gespeichert werden, und daß
diese Parameter unmittelbar vor oder während der
Bolzenzuführung zum Schweißkopf oder nach dem Zuführen
zum Schweißkopf vor Beginn des Schweißvorganges aus
dem Speicher abgefragt und in die Steuerung des
Schweißvorganges eingelesen werden, wobei in die
Steuerung vorzugsweise zusätzlich die notwendigen
Parameter des Grundmaterials des Werkstückes, an
das der jeweilige Bolzen angeschweißt wird, eingegeben
werden, nachfolgend die Steuerung die für den
jeweiligen Bolzen und das Grundmaterial erforderlichen
variablen Parameter unter Einbezugnahme der obigen
konstanten Parameter errechnet, einstellt und den
Schweißvorgang dann entsprechend steuert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die bolzentypischen Parameter während oder
nach der Fertigung der einzelnen Schweißbolzen er
faßt werden, die Bolzen dann entweder gegurtet
werden und an den Gurten die elektrisch oder elek
tronisch abfragbaren Daten abgelegt werden, oder
die Bolzen entsprechend den ermittelten Parameter
sortiert und in Stangen oder Schläuchen abgelegt
werden, auf die entsprechend ablesbare Daten
träger aufgebracht werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924236527 DE4236527A1 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verfahren zum Anschweißen von Schweißbolzen an ein Werkstück im Wege des Kondensatorentladungsschweißverfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924236527 DE4236527A1 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verfahren zum Anschweißen von Schweißbolzen an ein Werkstück im Wege des Kondensatorentladungsschweißverfahrens |
Publications (1)
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DE4236527A1 true DE4236527A1 (de) | 1994-05-05 |
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Family Applications (1)
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DE19924236527 Withdrawn DE4236527A1 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verfahren zum Anschweißen von Schweißbolzen an ein Werkstück im Wege des Kondensatorentladungsschweißverfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4236527A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003011510A2 (de) * | 2001-07-23 | 2003-02-13 | Newfrey Llc | Verfahren zum kurzzeit-lichtbogenschweissen und kurzzeit-lichtbogenschweisssystem |
EP3466581A1 (de) * | 2017-10-06 | 2019-04-10 | HILTI Aktiengesellschaft | Bolzenschweissvorrichtung und -verfahren |
-
1992
- 1992-10-29 DE DE19924236527 patent/DE4236527A1/de not_active Withdrawn
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