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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schweißen von Nahtfugen an metallenen Bauteilen unter Verwendung einer Mehrelektrodenanordnung mit wenigstens zwei Schweißelektroden, die in einer Schweißrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei die Schweißelektroden der Mehrelektrodenanordnung gleichzeitig ein gemeinsames Schmelzebad erzeugen, wobei das Verfahren eine Steuerung des Schweißstroms jeder Schweißelektrode umfasst.
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Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Unterpulver-Schweißen von Nahtfugen an metallenen Werkstücken unter Verwendung einer Anordnung von Schweißköpfen zur Bereitstellung jeweils einer Draht- oder Bandelektrode als Mehrelektrodenanordnung zwecks Erzeugung mehrerer Schweißlichtbögen in einem einzigen Schmelzebad in einer einzigen Nahtfuge, wobei die Schweißköpfe mit einer Schweißstromquelle in elektrischer Wirkverbindung stehen.
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Die Erfindung betrifft ebenso eine Vorrichtung zum Schweißen von Nahtfugen an metallenen Bauteilen umfassend eine Mehrelektrodenanordnung (1) mit wenigstens zwei Schweißelektroden, die in einer Schweißrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei die Schweißelektroden der Mehrelektrodenanordnung gleichzeitig ein gemeinsames Schmelzebad erzeugen, wenigstens einen Schweißstromgenerator mit Mitteln zur Steuerung des Schweißstroms jeder Schweißelektrode.
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Das Unterpulver-Schweißen ist ein Lichtbogenschweißverfahren, bei dem der Schweißlichtbogen zwischen dem Drahtelektrodenwerkstoff und dem zu schweißenden Werkstück brennt. Die Besonderheit des Verfahrens ist, dass der Schweißlichtbogen durch ein körniges Pulver abgedeckt wird. Als Schweißzusätze dienen üblicherweise Draht- oder Bandelektroden sowie ein Schweißpulver. Die Draht- oder Bandelektroden werden durch ein Vorschubsystem zur Schweißstelle gefördert. Das Schweißpulver gelangt aus einem Vorratsbehälter über einen Schlauch durch Schwerkraft oder durch einen Druckluftfördersystem ebenfalls zu der Schweißstelle und deckt dadurch das von dem Schweißlichtbogen erzeugte Schmelzebad gegen schädliche Einflüsse der Atmosphäre ab.
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Das Unterpulver-Schweißverfahren wird üblicherweise als sogenanntes Eindrahtschweißverfahren als auch als Paralleldrahtschweißverfahren oder Tandemschweißverfahren durchgeführt. Beim Paralleldrahtschweißen werden zwei oder drei Drahtelektroden mit geringerem Durchmesser anstelle eines Drahtes mit einem gemeinsamen Lichtbogen abgeschmolzen. Der Vorteil dieser Verfahrensvariante besteht in einer Erhöhung der Abschmelzleistung, die einhergeht mit einer höheren Schweißgeschwindigkeit. Grundsätzlich sind der Steigerung der Schweißgeschwindigkeit Grenzen gesetzt. Um gleiche Querschnitte durchzuschweißen, müssen dabei die Schweißstromstärken erhöht werden. Je höher die Anzahl der verwendeten Schweißköpfe und damit der erzeugten Lichtbögen in ein einziges Schmelzebad ist, desto stärker beeinflussen sich die Magnetfelder der einzelnen Schweißelektroden der Mehrelektrodenanordnung. Die sogenannte Einbrandtiefe ist nur für den in Schweißrichtung führenden ersten Lichtbogen gegeben, die Wirkungsweise der nacheilenden Lichtbögen wird stark gedämpft. Die Folge ist, dass mit Erhöhung der Anzahl der hintereinander herlaufenden Lichtbögen und der einhergehenden Erhöhung der Gesamtstromstärke sich zwar die Schweißgeschwindigkeit steigern lässt, der aber mit der Stromerhöhung in Folge der Geschwindigkeitssteigerung eintretende Einbrandverlust immer weniger ausgeglichen wird. Die Schweißgeschwindigkeit lässt sich daher nicht linear mit der Anzahl der verwendeten Schweißköpfe steigern. Insbesondere beeinflussen sich die Lichtbögen der einzelnen Schweißköpfe so, dass ab einer bestimmten Anzahl der verwendeten Schweißköpfe auch kein stabiles Schmelzebad mehr erzielbar ist.
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Ein Unterpulver-Mehrdrahtschweiß-System ist beispielsweise aus der
EP 0 116 664 A1 bekannt.
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Die Druckschrift geht davon aus, dass beim Unterpulver-Schweißen mit zwei Drähten die mögliche Schweißgeschwindigkeit verdoppelt wird, bei drei Drähten verdreifacht und bei vier Drähten vervierfacht wird, wobei allerdings die Verwendung von mehr als vier Drähten nach dem Stand der Technik nicht üblich sei.
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In der Praxis hat sich allerdings herausgestellt, dass eine Vervierfachung der Schweißgeschwindigkeit bei Verwendung von vier Drähten tatsächlich nicht erzielt wird und dass die Verwendung von vier Drähten wegen eines verhältnismäßig unkontrollierten Schmelzebades in der Praxis kaum beherrschbar ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen, dass ebenfalls hinsichtlich der zu erreichenden Schweißgeschwindigkeit verbessert ist, wobei das Verfahren grundsätzlich nicht auf die Verwendung der Anzahl der Drahtelektroden bzw. der Schweißköpfe an einer Mehrelektrodenanordnung beschränkt ist.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche 1 und 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nach einem Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Verfahren zum Schweißen von Nahtfugen an metallenen Bauteilen unter Verwendung einer Mehrelektrodenanordnung mit wenigstens zwei Schweißelektroden vorgeschlagen, die in einer Schweißrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei die Schweißelektroden der Mehrelektrodenanordnung gleichzeitig ein gemeinsames Schmelzebad erzeugen, wobei das Verfahren eine Steuerung des Schweißstroms jeder Schweißelektrode umfasst, wobei die erste in Schweißrichtung führende Schweißelektrode mit Gleichstrom oder Wechselstrom oder Dreiphasenwechselstrom betrieben wird und wenigstens eine zweite in Schweißrichtung nacheilende Schweißelektrode mit Wechselstrom betrieben wird, wobei die Wechselspannung der zweiten Schweißelektrode wenigstens einmal während jeder Periode über eine vorgegebene Haltezeit auf einer Spannung gehalten wird, die höchstens 50%, vorzugsweise höchstens 20 % des maximalen Betrages der Spannung der ersten oder zweiten Schweißelektrode beträgt.
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Eine Periode im Sinne der Erfindung ist eine aufeinanderfolgende positive und negative Halbschwingung. Die Periodendauer ist gleich dem Kehrwert der Frequenz des Wechselstroms.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass wenigstens einmal während jeder Periode die Spannung der Schweißelektrode über eine vorgegebene Haltezeit, beispielsweise in der Größenordnung von Microsekunden, Millisekunden, oder Sekunden auf einem verhältnismäßig geringen Niveau gehalten wird, welches höchstens 50%, vorzugsweise höchstens 20 % des maximalen Betrages der Spannung der ersten oder zweiten Schweißelektrode beträgt. Die Spannung kann beispielsweise über die Haltezeit auf null gehalten werden. Der Begriff „Betrag“ in diesem Sinne ist mathematisch zu verstehen. Während der Periodendauer hat die Spannung ein positives Maximum und ein negatives Maximum. Zwischen dem positiven und dem negativen Maximum ist eine Haltezeit vorgesehen, in der die Abschmelzleistung der zweiten Schweißelektrode maximal 50%, vorzugsweise maximal 20 % der möglichen vollen Abschmelzleistung beträgt.
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Der an der mit Wechselstrom betriebenen Schweißelektrode anliegende Wechselstrom muss nicht notwendigerweise ein sinusförmiges Signal aufweisen, vielmehr kann das Signal auch rechteckförmig, dreiecksförmig oder sägezahnförmig ausgebildet sein.
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Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die Spannung der zweiten Schweißelektrode nach jeder Halbperiode über eine vorgegebene Haltezeit auf einer Spannung gehalten wird, die höchstens 50%, vorzugsweise höchstens 20 % des maximalen Betrages der Spannung der ersten oder zweiten Schweißelektrode beträgt.
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Bei einer bevorzugten Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die zweite Schweißelektrode mit einer gepulsten Wechselspannung betrieben.
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Beispielsweise kann die Wechselspannung der zweiten Schweißelektrode mittels eines Funktionsgenerators moduliert werden.
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Bei einer besonders bevorzugten und vorteilhaften Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Sollspannungsfunktion für die Wechselstromcharakteristik der zweiten Schweißelektrode vorgegeben wird und mittels eines Funktionsgenerators einer Steuerungselektronik eines Schweißstromgenerators nachgefahren wird.
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Dabei ist es sowohl möglich, die zweite Schweißelektrode mit einer Einphasenwechselspannung als auch mit einer Dreiphasenwechselspannung zu betreiben.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Mehrelektrodenanordnung wenigstens drei Schweißelektroden umfasst, wobei eine dritte oder weitere in Schweißrichtung nacheilende Schweißelektrode wenigstens einmal während jeder Periode über eine vorgegebene Haltezeit auf einer Spannung gehalten wird, die höchstens 50%, vorzugsweise höchstens 20 % der Maximalspannung der betreffenden Schweißelektrode beträgt.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite, dritte oder jede weitere in Schweißrichtung nacheilende Schweißelektrode jeweils periodisch mit stark verminderter Leistung betrieben wird, so dass diese Schweißelektrode während der Haltezeit im Wesentlichen nur passiv aufgeschmolzen wird, nämlich durch die Hitze des bereits von der voreilenden Schweißelektrode erzeugten Schmelzebades.
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Besonders günstig ist es, wenn bei einer Mehrelektrodenanordnung bzw. bei einer Mehrelektrodenschweißung mit drei oder mehr Elektroden die Haltezeit der dritten oder weiteren Schweißelektrode mit dem maximalen Betrag der Spannung einer jeweils in Schweißrichtung vorauseilenden, vorzugsweise einer unmittelbar benachbarten Schweißelektrode zusammenfällt. In diesem Falle wird die nacheilende Schweißelektrode immer dann mit verringerter oder ohne nennenswerte Schweißleistung betrieben, wenn die jeweils vorauseilende Schweißelektrode mit maximaler Leistung betrieben wird.
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Die Begriffe „vorauseilend“ und „nacheilend“ im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnen die räumliche Anordnung der Schweißelektroden zueinander, da die Schweißelektroden einer Schweißelektrodenanordnung im Sinne der vorliegenden Erfindung zeitlich parallel relativ zu dem Werkstück bewegt werden. Der Fachmann wird erkennen, dass es in diesem Zusammenhang nicht wichtig ist, ob die Schweiß-elektroden bezüglich des ortsfesten Werkstücks oder das Werkstück bezüglich der ortsfesten Schweißelektroden bewegt werden.
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Bei einer vorteilhaften Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung, bei welchem die Nahtfuge des Werkstücks mehrlagig zugesetzt wird, wobei eine erste Lage in einem ersten Schweißvorgang in einer ersten Schweißrichtung und eine zweite Lage mit derselben Mehrelektrodenanordnung in einer zweiten Schweißrichtung erzeugt wird, wobei die erste und die zweite Schweißrichtung verschieden voneinander sind Kann vorgesehen sein, dass jeweils eine Umschaltung der Bestromung der ersten und der nacheilenden Schweißelektrode von Wechselstrom auf Gleichstrom oder umgekehrt erfolgt. Bei einer Anordnung von zwei Schweißelektroden als sogenanntes Tandem kann vorgesehen sein, beide Schweißelektroden von Wechselstrom auf Gleichstrom oder umgekehrt umzuschalten. Bei einer Anordnung von drei Schweißelektroden muss die mittlere Schweißelektrode nicht umgeschaltet werden, bei einer Anordnung von vier oder mehr Schweißelektroden können jeweils nur die erste führende und die letzte nacheilende Schweißelektrode umgeschaltet werden Eine solche Umschaltung ist nur dann sinnvoll, wenn die erste in Schweißrichtung führende Schweißelektrode mit Gleichstrom betrieben wird.
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Im Rahmen der Erfindung kann auch vorgesehen sein, die erste in Schweißrichtung führende Elektrode mit Wechselstrom als ein Phasen Wechselstrom oder als Dreiphasen Wechselstrom zu betreiben.
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Dadurch, dass erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass jeweils eine Schweißlage in einer ersten Richtung und eine zweite Schweißlage in einer zweiten Richtung zugesetzt wird, wird einerseits die Schweißgeschwindigkeit erhöht, da ein Umsetzen der Elektrodenanordnung des und/oder der Werkstücke nicht erforderlich ist, andererseits hat das Verfahren gemäß der Erfindung den Vorzug, dass dreiachsige Spannungszustände oder dreidimensionale Spannungsverläufe vermieden werden. Dadurch ist automatisch weniger Nacharbeit, wie beispielsweise Kalibrieren, Nachwalzen oder Richten der Werkstücke erforderlich.
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Vorzugsweise wird das Verfahren als Verfahren zum Unterpulver-Schweißen unter Verwendung einer Anordnung von Schweißköpfen zur Bereitstellung der Schweißelektroden durchgeführt, wobei die Schweißelektroden als Draht- oder Bandelektroden ausgebildet sind.
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Die Erfindung ist nicht auf Unterpulver-Schweißen beschränkt, vielmehr sind auch andere Schweißverfahren unter Anwendung des erfindungsgemäßen Prinzips durchführbar und im Rahmen der Erfindung.
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Ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schweißen von Nahtfugen an metallenen Bauteilen umfassend eine Mehrelektrodenanordnung mit wenigstens zwei Schweißelektroden, die in einer Schweißrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei die Schweißelektroden (4) der Mehrelektrodenanordnung (gleichzeitig ein gemeinsames Schmelzebad erzeugen, wenigstens einen Schweißstromgenerator mit Mitteln zur Steuerung des Schweißstroms jeder Schweißelektrode, wobei die erste in Schweißrichtung führende Schweißelektrode mit Gleichstrom oder Wechselstrom oder Dreiphasenwechselstrom bestromt ist und wenigstens eine zweite in Schweißrichtung nacheilende Schweißelektrode mit Wechselstrom bestromt ist und der Schweissstromgenerator so ausgebildert ist, dass die Spannung der zweiten Schweißelektrode wenigstens einmal während jeder Periode über eine vorgegebene Haltezeit auf einer Spannung gehalten werden kann, die höchstens 50%, vorzugsweise höchstens 20 % des maximalen Betrages der Spannung der ersten oder zweiten Schweißelektrode beträgt.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren erläutert.
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1 zeigt eine Mehrelektrodenanordnung zur Verwendung mit dem Verfahren gemäß der Erfindung,
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2 zeigt den Schaltplan des Sekundärteils eines Schweißstromgenerators zur Verwendung bei dem Verfahren gemäß der Erfindung,
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3 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Sekundärteils des in 2 dargestellten Schweißstromgenerators,
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4 zeigt eine Spannungsfunktion für die Wechselstromcharakteristik einer gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren betriebenen Schweißelektrode,
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5 zeigt eine alternative Spannungsfunktion für die Wechselstromcharakteristik der Schweißelektrode und
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6 zeigt eine weitere alternative Spannungsfunktion für die Wechselstromcharakteristik einer mit Dreiphasenwechselspannung betriebenen Schweißelektrode nach dem Verfahren gemäß der Erfindung.
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Die 1 zeigt eine Mehrelektrodenanordnung 1 gemäß der Erfindung, die Teil einer Vorrichtung zum Unterpulver-Schweißen ist. Mittel zum Auftragen von Schweißpulver und Absaugen von Restpulver sowie Mittel zur Führung der Mehrelektrodenanordnung 1 relativ zu einem oder mehreren Werkstücken sind in der Zeichnung aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt.
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Das Verfahren gemäß Erfindung sieht ein Schweißen von Nahtfugen an metallenen Bauteilen unter Verwendung der in 1 gezeigten Mehrelektrodenanordnung 1 vor, wobei beispielsweise eine Nahtfuge zwischen den Bauteilen mehrlagig zugesetzt wird, wobei einer erste Lage beispielsweise in einem ersten Schweißvorgang in einer ersten Schweißrichtung und wenigstens eine zweite Lage mit einem zweiten Schweißvorgang in einer zweiten Schweißrichtung erzeugt wird.
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Die dazu verwendete, in 1 dargestellte Mehrelektrodenanordnung 1 umfasst drei Führungsrohre 2 mit einer Düse 3 und jeweils aus der Düse 3 austretenden Drahtelektrode 4. Die Drahtelektroden 4 werden jeweils über ein nicht dargestelltes Vorschubsystem der betreffenden Düse 3 zugeführt.
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Ein Führungsrohr 2 und eine Düse 3 bilden einen Schweißkopf 5a, 5b, 5c im Sinne der vorliegenden Erfindung.
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Mittels der Mehrelektrodenanordnung 1 wird in einer Nahtfuge eines metallenen Bauteils oder zweiter metallener Bauteile eine Schweißspur 6 erzeugt, die sich zwischen den Punkten A und B erstreckt.
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Die Mehrelektrodenanordnung 1 gemäß der Erfindung umfasst insgesamt drei Schweißköpfe, von denen ein ersten Schweißkopf 5a und ein dritter Schweißkopf 5c bezüglich eines Schweißkopfes 5b symmetrisch angeordnet ist. Alle Drahteletroden 4 der Mehrelektrodenanordnung 1 erzeugen während des Schweißvorgangs zeitgleich einen Lichtbogen, wobei alle Drahtelektroden 4 gleichzeitig ein gemeinsames Schmelzebad erzeugen.
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Die Drahtelektroden 4 als Schweißelektroden im Sinne der Erfindung sind an eine Schweißstromquelle, beispielsweise an einen Schweißstromgenerator angeschlossen.
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Der Schweißstromgenerator ist beispielsweise als Transformator mit einer Primärseite 7 und einem oder mehreren Sekundärteilen 8 ausgebildet.
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Der Schweißstromgenerator umfasst weiterhin wenigstens eine übergeordnete Steuerung 9 und wenigstens einen Mikroprozessor 10, der die Stromcharakteristik des von dem Sekundärteil 8 abgegebenen Stroms bestimmt. Das Sekundärteil 8 ist so ausgestaltet, dass es sowohl Gleichstrom als auch Wechselstrom einer vorgegebenen Charakteristik erzeugen kann. Das Sekundärteil 8 ist einerseits an das Werkstück und andererseits an einer Drahtelektrode 4 als Schweißelektrode angeschlossen.
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Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist jede Drahtelektrode 4 an ein Sekundärteil 8 angeschlossen. Für den Fall, dass das Sekundärteil 8 einen Drahtphasenwechselstrom erzeugen soll, ist vorzugsweise jede Drahtelektrode 4 an wenigstens zwei Sekundärteile 8 angeschlossen.
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Mittels des Mikroprozessors 10 lässt dich der Sekundärteil 8 des Schweißstromgenerators so steuern, dass beispielsweise ein gepulster Wechselstrom mit einer vorgegebenen Spannungsfunktion (Soll-Spannungsfunktion) an der betreffenden Drahtelektrode 4 erzeugbar ist.
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Der Mikroprozessor 10 umfasst einen Funktionsgenerator 11, welcher digital eine vorgegebene Spannungsfunktion erzeugt. Der Mikroprozessor 10 steuert zwei ideale Schalter 12 in dem Sekundärteil 8, mittels derer beispielsweise eine Wechselspannung mit der gewünschten Spannungscharakteristik an den Klemmen 13 und 14 für das Werkstück einerseits und die Drahtelektrode 4 andererseits erzeugt werden kann.
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Die Wechselspannung wird beispielsweise als gepulste Wechselspannung durch Pulsweitenmodulation erzeugt, wobei die Steuerung des Sekundärteils 8 bei der in 2 gezeigten Variante als sogenannte Class-D-Schaltung ausgeführt ist. Die Schaltung des Sekundärteils 8 gemäß dem in 3 dargestellten Schaltbild ist als sogenannte 2Q-Schaltung ausgeführt, bei welchem die idealen Schalter 12, die beispielsweise als Transistoren ausgeführt sein können, parallel angesteuert werden.
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Im Übrigen werden in den 2 und 3 gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen dargestellt.
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In den 4 bis 6 sind verschiedene Wechselspannungscharakteristiken für den Betrieb der Drahtelektroden 4 dargestellt, die mit den Schaltungen gemäß 2 und 3 grundsätzlich erzeugbar sind und die im Rahmen des Verfahrens der Erfindung beispielsweise einer in Schweißrichtung nacheilenden Drahtelektrode 4 aufgegeben werden.
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4 zeigt einen gepulsten Wechselstrom, dessen Spannung nach jeder Halbperiode in der zeitlichen Größenordnung von Millisekunden auf einer Spannung gehalten wird, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel Null beträgt. Die Spannung kann höchstens 20 % des maximalen Betrages der Spannung betragen. Hiermit ist der absolute Betrag der Spannung ungeachtet der Polarität zu verstehen.
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Die zeitliche Periode T ist beispielsweise ein Zyklus über 360° einer Sinusschwingung, wobei dann die Halbperiode 180° beträgt. Die Haltezeit ist in dem gezeigten Diagramm, bei dem die Spannung über die Zeit eingezeichnet ist, mit th bezeichnet.
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4 zeigt einen Impulsstrom mit einem rechteckförmigen Signal mit der Periodendauer/Periode T.
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5 zeigt einen Wechselstrom mit einem etwa sinusförmigen Signal, wobei eine Haltezeit th im Millisekunden Bereich nach jeder Halbschwingung bzw. nach jeder Halbperiode vorgesehen ist.
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6 zeigt die Spannungsfunktion einer Dreiphasenwechselspannung mit drei etwa sinusförmigen Signalverläufen, wobei jedes Signal nach jeder Halbperiode im Bereich von Millisekunden im Bereich der Nullspannung gehalten wird. Der Betrag der Spannung während der Haltezeit th muss nicht notwendigerweise Null sein, dieser kann beispielsweise 50% oder 20 % oder beliebige Zwischenwerte zwischen 50% und 0% des Betrages der maximalen Spannung betragen.
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Bei den in 6 dargestellten Spannungsfunktionen sind die Haltezeiten th aller drei Phasen so zeitlich aneinander angrenzend vorgesehen, dass die Leistung der betreffenden Drahtelektrode zwischen zwei Phasen, d.h. nach 240° reduziert ist bzw. Null beträgt.
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Die 4 bis 6 zeigen jeweils die Spannungsfunktion für eine Drahtelektrode 4, wobei die 4 bis 5 die Spannungsfunktion für einen Einphasenwechselstrom und 6 die Spannungsfunktion für einen Dreiphasenwechselstrom zeigt.
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Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass beispielsweise die Mehrelektrodenanordnung 1 bezüglich des Werkstücks von Punkt A zu Punkt B geführt wird, wobei der mit 5c bezeichnete dritte Schweißkopf die in Schweißrichtung führende erste Drahtelektrode 4 umfasst, die mit Gleichstrom betrieben wird. Die zweite nacheilende Drahtelektrode 4, die über den zweiten Schweißkopf 5b zugeführt wird, wird mit Wechselstrom betrieben, dessen Charakteristik einer der Sollspannungsfunktionen gemäß den 4 bis 6 entspricht.
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Die dritte Drahtelektrode 4, die bei einer Schweißung von Punkt A nach Punkt B von dem ersten Schweißkopf 5a zugeführt wird, wird ebenfalls mit Wechselspannung gemäß einer Spannungsfunktion entsprechend den 4 bis 6 betrieben. Die Spannungsfunktionen der nacheilenden Drahtelektroden 4 (Schweißköpfe 5b und 5a) können dabei so gesteuert werden, dass die Haltezeit der in Bewegungsrichtung letzten Schweißelektrode 4 mit einem Maximum der unmittelbar in Schweißrichtung vorauseilenden Drahtelektrode 4 zusammenfällt.
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Bei einer Umkehr der Schweißrichtung von Punkt B nach Punkt A wird an dem ersten Schweißkopf 5a die in Schweißrichtung führende erste Schweißelektrode 4 zugeführt. In diesem Fall wird diese Schweißelektrode 4 mit Gleichstrom betrieben und die jeweils nacheilenden Schweißelektroden 4 mit einem Wechselstrom, der eine Spannungsfunktion gemäß der Abbildungen der 4 bis 6 aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mehrelektrodenanordnung
- 2
- Führungsrohr
- 3
- Düse
- 4
- Drahtelektroden
- 5a
- erster Schweißkopf
- 5b
- zweiter Schweißkopf
- 5c
- dritter Schweißkopf
- 6
- Schweißspur
- 7
- Primärseite des Schweißstromgenerators
- 8
- Sekundärteil des Schweißstromgenerators
- 9
- Steuerung
- 10
- Mikroprozessor
- 11
- Funktionsgenerator
- 12
- idealer Schalter
- 13
- Klemme für Werkstück
- 14
- Klemme für Drahtelektrode
- A
- Punkt A
- B
- Punkt B
- T
- Periode/Periodendauer
- th
- Haltezeit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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