DE4236175A1 - Tauchgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Tauchgerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Der Tauchsport macht Geräte erforderlich, die es dem Taucher gestatten, längere Zeit und in größeren Tiefen im Wasser zu verweilen.

Die herkömmliche Tauchausrüstung umfaßt neben Taucheranzug und Druckluftflaschen mit Mundstückanschluß und Dosierventil Meß- und Überwachungsvorrichtungen, um eine Reihe von Parametern festzustellen, die dem Taucher fortlau­ fend oder in Intervallen lebensnotwendige Informationen vermitteln.

Als Überwachungs- und Sicherheitsvorrichtungen werden für Tauchzwecke derzeit Tiefenmesser zum Kontrollieren der Tauchtiefe, Manometer zum Überwachen des Preßluftdrucks in den Druckluftflaschen, Tauchuhren zum Anzeigen und Überwachen der Tauchzeit sowie der Dekompressionszeit bzw. Auftauchzeit, und Kompaß zur Orientierung unter Wasser verwendet. Es gibt bereits Geräte, die mehrere dieser Funktionen anzeigen. Beispielsweise gibt es Tauchcomputer, die den Taucher in die Lage versetzen, die Tauchzeit, die Dekompressionszeit und die Tauchtiefe zu speichern und optisch anzuzeigen.

Die Gefahren, denen ein Taucher ausgesetzt ist, sind mannig­ faltig und sind vor allen Dingen in einem zu schnellen Abtauchen ohne Druckausgleich in den Ohren, einem zu schnel­ len Auftauchen bzw. Außerachtlassen der Dekompressionszeit, Undichtigkeiten an den Armaturen von Preßluftflaschen mit gleichzeitigem Luftverlust, falscher Einschätzung der Restmenge an Luft in Verbindung mit dem Auftauchen, falscher Einschätzung der Luftreserve und dergl. zu sehen.

Die Überwachung dieser Gefahrenquellen macht eine dauernde Kontrolle der Geräte und Hilfsvorrichtungen, die der Taucher mit sich führt, erforderlich, so daß der Taucher einen wesentlichen Teil seiner Zeit dafür verwenden muß, sich auf diese Gefahrenquellen zu konzentrieren, was eine optische Kontrolle dieser Geräte erfordert. Dabei kommt es häufig vor, daß der Taucher, z. B. bei besonders schönen Taucherlebnissen, diese Kontrollen vernachlässigt oder vergißt, und sich dadurch in Lebensgefahr begibt; andererseits führt die ständige Sorge um die ausreichende und fortlaufende Kontrolle der Hilfsgeräte dazu, daß der Taucher besondere Taucherleb­ nisse nicht voll genießen kann, weil er durch das Kontrollie­ ren der Geräte regelmäßig abgelenkt und seine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen wird.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, dem Taucher die Möglichkeit zu verschaffen, sich voll und ganz auf seinen Tauchvorgang und die Taucherlebnisse zu konzentrieren, ohne daß er fortlaufend die die einzelnen Informationen und Parameter anzeigenden Geräte beobachten muß.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, daß der Taucher seine Informationen ausschließlich auf akustischem Wege über den Unterwasser-Kopfhörer erhält, kann er sich voll auf die Beobachtung seiner Umgebung konzentrieren, ohne daß das Auge etwas anderes als die Umgebung beobachten muß, also der Blick in keiner Phase des Tauchvorganges von dem eigentlichen Zweck des Tauchens abgelenkt werden braucht. Zusätzlich ergibt sich mit der Erfindung die Möglichkeit, dem Taucher akustische Informatio­ nen, Befehle und/oder Musik zu übermitteln, so daß beispiels­ weise von einem Boot über Wasser Instruktionen an den Taucher gegeben werden können, mittels Tonträger eine Beschreibung dessen, was ihn beim Tauchen erwartet, z. B. Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt, eingespielt werden können, oder der Taucher zur Steigerung des Taucherlebnisses Musik hören kann.

Die mit dem Zentralgerät dem Taucher akustisch zur Verfügung gestellten Informationen bzw. Angaben sind vorzugsweise Angaben zur Tauchtiefe, zur Dekompressionszeit, zum Preßluft­ druck, zur Verfügbarkeit der Reserve, zur Auftauchgeschwin­ digkeit, zum Druckausgleich, zur Zeit, zur Wassertemperatur. Der Tauchvorgang wird somit begleitet von akustischen Informationen, mit denen beim Ab- und Auftauchen die jewei­ lige Tauchtiefe, z. B. alle 2-3 m Tiefendifferenz, gemeldet, der Flaschendruck regelmäßig mitgeteilt, der korrekte Druckausgleich konstatiert, die Dekompressionszeit nach Berechnung angegeben, die effektive Tauchzeit unter Berück­ sichtigung der Dekompressionszeit gemeldet, die Öffnung der Reserve signalisiert, eine Warnung bei geöffneter Reserve zum Tauchbeginn gegeben, die tatsächliche Tauchzeit übermittelt, die Zeitdauer angegeben und die Wassertemperatur regelmäßig gemeldet wird.

Der Computer des Zentralgerätes ist zweckmäßigerweise so ausgelegt, daß er nicht nur die Meldung der einzelnen, gemessenen Daten weitergibt, sondern daß die unterschied­ lichen Daten auch in Abhängigkeit voneinander in Form neuer und erweiterter Daten und Informationen berechnet und weitergegeben werden, insbesondere voneinander abhängige Parameter verarbeitet werden, um dem Taucher die entscheiden­ den Informationen zu vermitteln. Insbesondere ist der Computer im Zentralgerät auch so ausgelegt, daß er bei Informationswerten, die für den Taucher eine Gefahrenquelle angeben, ein akustisches Alarmsignal oder dergl. auslöst, und/oder dem Taucher akustisch auch die erforderlichen Reaktionen auf einen derartigen Alarm vermittelt.

Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeich­ nung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen Taucher mit Taucherausrüstung und dem erfin­ dungsgemäßen Tauchgerät, und

Fig. 2 eine schematische Prinzipdarstellung eines Tauchgerä­ tes nach der Erfindung.

Der Taucher trägt am Körper ein Zentralgerät 1, das einen Sprachcomputer 2 aufweist. Das Zentralgerät hat beispiels­ weise die Form einer Unterwasserkamera und wird an der Brust festgelegt. Vom Zentralgerät 1 besteht eine Verbindung zu einem Kopfhörer 3, der unter der Taucherkappe am Kopf getragen wird, mit der Taucherkappe integriert ist, oder so ausgebildet ist, daß er ohne Kappe getragen werden kann, ferner eine Meßvorrichtung 4 zur Messung des Flaschendruckes, eine Meßvorrichtung 5 zur Messung der Flaschenreserve, eine Meßvorrichtung 6 mit Tiefenmesser, einen Kompaß 7, eine Tauchuhr 8, und einen Kassettenrekorder 9. Die Informationen aus den verschiedenen Meßvorrichtungen werden dem Zentralge­ rät zugeführt, im Sprachcomputer 2 in Akustik umgewandelt und über den Kopfhörer 3 dem Taucher akustisch mitgeteilt.

Claims (10)

1. Tauchgerät zum Anzeigen und Kontrollieren von Tauchpara­ metern, z. B. Tauchtiefe, Preßluftdruck in der Druckluft­ flasche, Tauchzeit, Dekompressionszeit und dergl., dadurch gekennzeichnet, daß ein Zentralgerät (1) vorge­ sehen ist, das am Körper des Tauchers angeordnet ist und alle Parameter gemeinsam berechnet, speichert und akustisch an den Taucher weitergibt.

2. Tauchgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentralgerät (1) ein wasserdichtes, druckstabiles Gehäuse aufweist, das in Form und Art einer Unterwasser­ kamera entspricht.

3. Tauchgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß ein vom Taucher getragener Unterwasser-Kopfhörer (3) mit dem Zentralgerät (1) gekoppelt bzw. verbunden ist.

4. Tauchgerät nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentralgerät (1) einen Walkman zum Abspielen von Kassetten, nämlich Musik, Information oder dergl. aufweist.

5. Tauchgerät nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentralgerät (1) einen Sprachcom­ puter (2) aufweist, der die gemessenen bzw. festgestell­ ten, den Parametern entsprechenden Informationen spei­ chert und akustisch an den Kopfhörer (3) weitergibt.

6. Tauchgerät nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die festgestellten und in das Zentralgerät (1) bzw. den Sprachcomputer (2) eingegebenen Informationen zumindest einen Teil folgender Parameter umfassen: Tauchtiefe, Preßluftdruck in den Druckluftfla­ schen, Anzeige der Tauchzeit, Anzeige der Dekompressions­ zeit bzw. Auftauchzeit, Kompaßorientierung, Luftreserve.

7. Tauchgerät nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Parameter feststellenden Geräte wahlweise extern und/oder intern an den jeweiligen Überwachungsstellen vorgesehen sind und/oder im Inneren des Gehäuses eingebaut sind.

8. Tauchgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der Informationen in das Zentralgerät (1) drahtlos über Sensoren oder über Kabelverbindungen erfolgt.

9. Tauchgerät nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der Informationen vom Zentralgerät (1) an ein programmierbares Überwachungsge­ rät, z. B. ein Tauchschiff oder eine Tauchstation, erfolgt.

10. Tauchgerät nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zentralspeicher vorgesehen ist, der die festgestellten bzw. gemessenen Daten speichert.