DE4234578C1 - Temperiermittel-Leitung über Kupplungsmuffen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Temperiermittel-Leitung über Kupplungsmuffen zur Anwendung auf eine Werkzeugform zur Verarbeitung plastischer Massen, insbesondere Kunststoffspritzgießform, entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine derartige Temperiermittel-Leitung ist Gegenstand des DE-GM 71 33 055.

Die den Werkzeugelementen, beispielsweise den Formplatten, zugeführten flüssigen Temperiermittel dienen - je nach Anwendungsfall - der Kühlung oder der Erwärmung des die Gravur umgebenden Formbereichs, um das Fließ- und Erstarrungsverhalten der den Artikel bildenden Kunststoffschmelze zu beeinflussen.

Zur Fort- und Überleitung des Temperiermittels werden bei dem bekannten Werkzeug Anschlußnippel bzw. Kupplungsmuffen über flexible Schlauchabschnitte überbrückend miteinander verbunden.

In der Praxis hat sich gezeigt, daß man zwar mit derartigen Temperiermittelanschlüssen recht flexibel in der Lage ist, werkzeugseitige, unterschiedliche Überbrückungsabstände zu berücksichtigen. Jedoch sind die bekannten Temperiermittelanschlüsse im rauhen Betriebsalltag häufig nicht widerstandsfähig genug, so daß immer wieder Beschädigungen, gefolgt von lästigen Leckverlusten, auftreten.

Ausgehend von der bekannten Temperiermittel-Leitung gemäß dem DE-GM 71 33 055, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Temperiermittel-Leitung mit besonders widerstandsfähigen Temperiermittelanschlüssen zu versehen, die zugleich eine leichte Montagehandhabung bei Berücksichtigung unterschiedlicher Abstände zwischen den Kupplungsmuffen bzw. den Anschlußnippeln gestatten.

Diese Aufgabe ist entsprechend der Erfindung dadurch gelöst worden, daß die mit ihrer Längsachse etwa rechtwinklig zur Längsachse der Rastaufnahme verlaufende Aufnahme der Kupplungsmuffe für jeweils ein Einsteckende der Verbindungsleitung als Steckaufnahme ausgebildet ist, daß die Verbindungsleitung ein Brückenrohr bildet, dessen beide Einsteckenden jeweils mittels einer Dichtungsanordnung begrenzt beweglich in der Steckaufnahme gehalten sind.

Bei der erfindungsgemäßen Temperiermittel-Leitung haben die Temperiermittelanschlüsse zunächst einmal den wesentlichen Vorteil, daß die anstelle der Schläuche vorgesehenen Brückenrohre in der Praxis wesentlich widerstandsfähiger sind und somit dauerhaft eine zuverlässige Verbindung der Anschlußnippel garantieren.

Darüber hinaus hat die spezielle Art der Anordnung der Brückenrohre in der Kupplungsmuffe den Vorteil, daß das zumindest im wesentlichen starre, außen glatte Brückenrohr in Anpassung an die individuellen Gegebenheiten beliebig gekürzt werden kann, wobei zugleich funktionsfähige Einsteckenden entstehen.

Dadurch, daß die Einsteckenden des Brückenrohres begrenzt beweglich mittels einer Dichtungsanordnung in der jeweiligen Steckaufnahme gehalten sind, bietet die Erfindung die grundlegende Voraussetzung für eine unproblematische, verkantungsfreie Handhabung der mit recht enger Schiebesitzpassung versehenen Kupplungsverbindung zwischen Rastaufnahme der Kupplungsmuffe und Anschlußnippel. Hierbei ist die Steckverbindung zwischen muffenseitiger Steckaufnahme und brückenrohrseitigem Einsteckende völlig unproblematisch gestaltet, weil durch schlichtes Ineinanderstecken der beiden Teile eine zuverlässige Verbindung erreicht wird.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Steckaufnahme in bezug zum Außendurchmesser jedes Einsteckendes des Brückenrohres Übermaß auf, derart, daß ein eine Winkelbewegung des Brückenrohres relativ zur Muffe gestattender Ringraum zwischen der Außenmantelfläche des Brückenrohres und der Innenmantelfläche der Steckaufnahme vorhanden ist. Insbesondere diese vorbeschriebenen erfindungsgemäße Ausbildung gestattet die unproblematische Handhabung der relativ eng tolerierten Kupplungsverbindungen zwischen Rastaufnahme der Kupplungsmuffe und Anschlußnippel selbst für den Fall, daß zwei zu überbrückende Anschlußnippel über ein übliches Toleranzmaß hinaus nicht gänzlich parallel zueinander angeordnet sein sollten.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen sowie der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.

Eine Zeichnung zeigt einen Schnitt durch eine Temperiermittel-Leitung einer an zwei Anschlußnippeln angeordneten Verbindungsanordnung.

In der Zeichnung ist eine Verbindungsanordnung 10 für Temperiermittel-Anschlüsse 11 einer Spritzgießform 12 insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.

Eine Kupplungsmuffe 13 weist eine Rastaufnahme 14 für einen Anschlußnippel 15 auf, welcher in eine Temperiermittel-Anschlußbohrung 33 eingesetzt und dort durch eine Gewindeverbindung 34 gesichert ist. Ein Anlageflansch 35 des Anschlußnippels 15 sitzt oben auf der Formplatte 35 der Spritzgießform 12 auf. Ein Temperiermittelkanal 44 innerhalb der Formplatte 35 ist mit 45 bezeichnet.

Die Kupplungsmuffe 13 weist eine Steckaufnahme 16 für ein Brückenrohr 17 auf, deren Längsachse x senkrecht zur Längsachse y der Rastaufnahme 14 verläuft.

Die Rastaufnahme 14 und die Steckaufnahme 16 sind zur Fortleitung eines Temperiermediums, zum Beispiel einer Kühlflüssigkeit, über eine Kanalbohrung 18 miteinander strömungsverbunden, deren Längsachse z ist.

Die Kupplungsmuffe 13 weist im Bereich der Rastaufnahme 14 eine Außengewinde 19 auf, welches mit dem Innengewinde 36 einer Überwurfmutter 20 zusammenwirkt.

Des weiteren sind in der Kupplungsmuffe 13 im Bereich der Rastaufnahme 14 von außen nach innen hin konisch zulaufende Radialbohrungen 21 zur teilweisen Aufnahme von Rastkugeln 22 vorgesehen.

Innerhalb der Rastaufnahme 14 ist nahe der Kanalbohrung 18 eine Innenringnut 23 zur Aufnahme eines O-Ringes 24 angeordnet.

Auch die Steckaufnahme 16 weist in etwa mittiger Anordnung eine Innenringnut 25 zur Aufnahme eines O-Ringes 26 auf.

Beim Zusammenbau der Verbindungsanordnung 10 wird das Brückenrohr 17, dessen Außendurchmesser D1 deutlich geringer ist als der Innendurchmesser D2 der Steckaufnahme 16, vollständig in letztere eingeschoben. Hierbei wird der zwischen der Außenumfangsfläche 42 des Brückenrohres 17 und der Innenumfangsfläche 43 der Steckaufnahme 16 gebildete Ringraum 27 völlig durch den O-Ring 26 abgeschlossen.

Als nicht dargestellte Alternative wäre es auch denkbar, daß die Innenumfangsfläche 43 der Steckaufnahme 16 glatt ausgebildet ist, während der O-Ring 26 in einer entsprechenden Außenringnut endseitig auf dem Brückenrohr 17 angeordnet wäre. Dieses wäre insbesondere für Standardverbindungen mit festen Abständen zwischen den Anschlußnippeln 15 interessant.

Da die Rastaufnahme 14 mit der Steckaufnahme 16 verbindende Kanalbohrung 18 (mit ihrer Längsachse z) verläuft im Anschluß an das innere Ende der Rastaufnahme 14 in einem spitzen Winkel β von der Längsachse y der Rastaufnahme 14 nach außen. Durch diese Anordnung gelingt es, die Steckaufnahme 16, welche eine axiale Mindestlänge aufweisen muß, möglichst weit in den Kopf 37 der Kupplungsmuffe 13 hineinzuverlagern. Zugleich ist hierdurch ein hineinreichend großer axialer Einschubweg für das jeweils Einsteckende 38 des Brückenrohrs 17 gewährleistet. Die eingangsseitige Öffnung 28 der Steckaufnahme 16 ist mit 28 bezeichnet.

Beim Zusammenbau der Kupplungsmuffe 13 werden die Rastkugeln 22 in die Radialbohrungen 21 gesteckt und die Überwurfmutter 20 so weit auf das Außengewinde 19 aufgeschraubt, daß die Rastkugeln 22 mittels der schrägen Schulterfläche 31 der Überwurfmutter 20 durch die Radialbohrungen 21 nach innen verlagert werden und dort in eine als Außenringnut ausgebildete Verriegelungsnut 30 am Rastende 39 des Anschlußnippels 15 eingreifen können. Die Zustellung der Rastkugeln 22 geschieht demnach federlos rein formschlüssig. Das Aufstecken der Muffen 13 auf die Nippel 15 ist daher wegen nicht vorhandener Federrückstellkräfte sehr leichtgängig.

Aus der Zeichnung wird auch ein besonderer Vorteil der Verbindungsanordnung deutlich:

Zwischen der Rastaufnahme 14 und der Außenmantelfläche 40 des Anschlußnippels 15 ist funktionsbedingt eine relativ genaue Schiebesitzpassung erforderlich. Erst dadurch, daß die Steckaufnahme 16 einen Ringraum 27 um das Brückenrohr 17 herum bildet, kann das Brückenrohr 17 in vorteilhafter, die Sicherheit und die mechanische Widerstandsfähigkeit erhöhender Weise starr ausgebildet sein, da ihm innerhalb der Steckaufnahme 16 bewußt in gewissen Grenzen eine raumgelenkige Beweglichkeit gestattet ist.

Wegen dieser begrenzten raumgelenkigen Beweglichkeit des Brückenrohres 17 innerhalb der ihm zugeordneten Steckaufnahmen 16 der beiden Kupplungsmuffen 13 können die Rastaufnahmen 14 sauber und verkantungsfrei auf die Rastenden 39 der beiden Anschlußnippel 15 aufgeschoben werden, selbst wenn letztere hinsichtlich ihrer geforderten Parallelität übergroße Toleranzabweichungen aufweisen sollten.

Zur Handbetätigung der Überwurfmutter 20 ist diese außen mit einer Rändelung 41 versehen.

Claims (7)

1. Temperiermittel-Leitung über Kupplungsmuffen zur Anwendung auf eine Werkzeugform zur Verarbeitung plastischer Massen, insbesondere Kunststoffspritzgießform, mit durch ein Temperiermittel beeinflußten Werkzeugelementen, wie Formplatten, bei welcher das Temperaturmittel durch Kupplungsmuffen und diese überbrückende Temperiermittel-Verbindungsleitungen fließt, wobei jede Kupplungsmuffe mindestens eine Aufnahme für einen Anschlußbereich der Verbindungsleitung und außerdem eine jeweils einen Temperaturmittel-Anschlußnippel übergreifende Rastaufnahme aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die mit ihrer Längsachse (x) etwa rechtwinklig zur Längsachse (y) der Rastaufnahme (14) verlaufende Aufnahme der Kupplungsmuffe (13) für jeweils ein Einsteckende (38) der Verbindungsleitung (17) als Steckaufnahme (16) ausgebildet ist, daß die Verbindungsleitung ein Brückenrohr (17) bildet, dessen beide Einsteckenden (38) jeweils mittels einer Dichtungsanordnung begrenzt beweglich in der Steckaufnahme (16) gehalten sind.

2. Temperiermittel-Leibung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckaufnahme (16) in bezug zum Außendurchmesser (D1) jedes Einsteckendes (38) des Brückenrohres (17) Übermaß aufweist, derart, daß ein eine Winkelbewegung des Brückenrohres (17) relativ zur Muffe (13) gestattender Ringraum (27) zwischen der Außenumfangsfläche (42) des Brückenrohres (17) und der Innenumfangsfläche (43) der Steckaufnahme (16) vorhanden ist.

3. Temperiermittel-Leitung nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Brückenrohr (17) einen starren, aus Metall gebildeten, Körper darstellt.

4. Temperiermittel-Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Steckaufnahme (16) eine Innenringnut (25) aufweist, in der ein als O-Ring (26) ausgebildeter Dichtungsring gehalten ist.

5. Temperiermittel-Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Brückenrohr (17) als geradliniges, außen glattes und kreiszylindrisches Rohr ausgebildet ist.

6. Temperiermittel-Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede Steckaufnahme (16) durchgehend glatt ausgebildet ist und daß jedes Einsteckende (38) des Brückenrohres (17) außen eine Ringnut aufweist, in welcher der als O-Ring ausgebildete Dichtungsring angeordnet ist.

7. Temperiermittel-Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine einen Verbindungs-Kanal bildende muffenseitige Sackbohrung zwischen der Rastaufnahme (14) und der Steckaufnahme (16), das innere Ende der Steckaufnahme (16) anschneidend, im Anschluß an das innere Ende der Rastaufnahme (14) im spitzen Winkel (β) zur Längsachse (y) der Rastaufnahme (14) nach außen verläuft.