DE4234368A1 - Verfahren zur gesicherten Parametrierung von Steuer- und/oder Überwachungssystemen - Google Patents
Verfahren zur gesicherten Parametrierung von Steuer- und/oder ÜberwachungssystemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gesicherten Parametrierung von
Steuer- und/oder Überwachungssystemen, insbesondere in Hochspannungs- und
Versorgungsanlagen, bei dem mit Hilfe eines Parametriergerätes ein im Para
metriergerät gespeicherter, vom Bediener veränderbarer Parametersatz - di
rekt oder indirekt - in das Steuer- und/oder Überwachungssystem eingegeben
und dort gespeichert wird.
Die Steuerung und Überwachung komplexer Anlagen, insbesondere von Hochspan
nungs- und Versorgungsanlagen ist in den vergangenen Jahren von konventio
neller Relaistechnik auf moderne Datenverarbeitungstechnik umgestellt worden.
Dabei sind die verschiedenen Funktionen durch entsprechende Datenverarbei
tungsprogramme nachgebildet, die in der Regel auf funktionsspezifischer Hard
ware laufen. Die vielseitigen Anforderungen der unterschiedlichsten Anlagen
haben zu einem erheblichen Aufwand bei der Erstellung der speziellen Soft
ware geführt. Nunmehr kommen Datenverarbeitungsprogramme zur Anwendung, die
durch Parametrierung an die einzelnen Anforderungen der jeweiligen Anlage
angepaßt werden können.
Bei der Steuerung und Überwachung von komplexen Anlagen, insbesondere auch
von Hochspannungs- und Versorgungsanlagen können Fehlfunktionen nicht ausge
schlossen werden. Um solchen Fehlfunktionen nachgehen zu können bzw. um auf
getretene Fehler eliminieren zu können, müssen die einzelnen Parametrierungen
nachvollzogen werden können. Es ist deshalb üblich, nach jeder Parametrierung
den Parametersatz auszudrucken oder auf andere Weise abzuspeichern, z. B. auf
einer Diskette.
Zur Thematik "gesicherte Parametrierung" gehören im Stand der Technik einer
seits Zugangsbarrieren, Stichwort: "Bediener-Paßwort", andererseits Über
prüfungsmöglichkeiten. Zugangsbarrieren können zwar sicherstellen, daß nur
eingewiesene und verantwortliche Personen als Bediener Parametrierungen vor
nehmen; sie können jedoch Fehler der Bediener nicht verhindern, z. B. die
irrtümliche Verwendung eines unzulässigen Parametersatzes. Angewandte Über
prüfungsmöglichkeiten beinhalten das Zurücklesen des vollständigen Parameter
satzes; das ist einerseits jedenfalls bei größeren Anlagen relativ zeitauf
wendig, ermöglicht andererseits nicht das Zurückverfolgen von mehreren Para
metrierungen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein besonders sicheres und vor
zugsweise auch besonders aussagekräftiges Verfahren zur Parametrierung von
Steuer- und/oder Überwachungssystemen anzugeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun zunächst und im wesentlichen dadurch
gekennzeichnet, daß im Parametriergerät und im Steuer- und/oder Überwachungs
system zusätzlich - zum vom Bediener veränderbaren Parametersatz - eine vom
Bediener nicht veränderbare Parametrierschutzinformation gespeichert wird,
daß zum Zwecke des Parametrierens der Parametersatz und die Parametrierschutz
information vom Parametriergerät auf das Steuer- und/oder Überwachungssystem
übertragen wird, daß im Steuer- und/oder Überwachungssystem die vom Parame
triergerät übertragene Parametrierschutzinformation mit der im Steuer- und/oder
Überwachungssystem gespeicherten Parametrierschutzinformation verglichen
wird und daß dann und nur dann, wenn die vom Parametriergerät übertragene
Parametrierschutzinformation mit der im Steuer- und/oder Überwachungssystem
gespeicherten Parametrierschutzinformation übereinstimmt, der zu speichernde
Parametersatz im Steuer- und/oder Überwachungssystem gespeichert wird.
Der Lehre der Erfindung liegt die ganz wesentliche Erkenntnis zugrunde, daß
eine gesicherte, d. h. eine richtige Parametrierung voraussetzt, daß bei der
n-ten Parametrierung die (n-1)-ten Parametrierung berücksichtigt wird. Dies
geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß jeder Parametrierung ein Vergleich
der im Steuer- und/oder Überwachungssystem gespeicherten Parametrierschutz
information mit der im Parametriergerät gespeicherten Parametrierschutzin
formation vorausgeht und eine Parametrierung nur vorgenommen werden kann,
wenn die beiden gespeicherten Parametrierschutzinformationen übereinstimmen.
Im einzelnen gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, daß erfindungsgemäße
Verfahren auszugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispiel
haft erläutert werden soll.
Zunächst empfiehlt es sich, dann, wenn die vom Parametriergerät übertragene
Parametrierschutzinformation mit der im Steuer- und/oder Überwachungssystem
gespeicherten Parametrierschutzinformation nicht übereinstimmt, vom Steuer-
und/oder Überwachungssystem eine Nicht-Koinzidenz-Information an das Para
metriergerät zu übertragen - und vorzugsweise im Parametriergerät zu spei
chern. Das erlaubt einerseits dem Bediener des Parametriergerätes die - in
der Regel notwendige - Feststellung, daß es nicht zu der gewollten Parame
trierung gekommen ist, andererseits, insbesondere in Verbindung mit einer
Überprüfung der entsprechenden Anlage, die Feststellung, wie häufig fehler
hafte Versuche zur Parametrierung gemacht worden sind.
Der letzte Verfahrensschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß dann und nur dann, wenn die vom Parametriergerät über
tragene Parametrierschutzinformation mit der im Steuer- und/oder Überwachungs
system gespeicherten Parametrierschutzinformation übereinstimmt, der zu spei
chernde Parametersatz im Steuer- und/oder Überwachungssystem gespeichert
wird. Folglich empfiehlt sich eine Realisierung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens dergestalt, daß zuerst nur die Parametrierschutzinformation vom Para
metriergerät zum Steuer- und/oder Überwachungssystem übertragen wird und daß
der Parametersatz dann und nur dann vom Parametriergerät zum Steuer- und/oder
Überwachungssystem übertragen wird, wenn die vom Parametriergerät übertragene
Parametrierschutzinformation mit der im Steuer- und/oder Überwachungssystem
gespeicherten Parametrierschutzinformation übereinstimmt. Bei dieser Reali
sierung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird also der Parametersatz vom
Parametriergerät zum Steuer- und/oder Überwachungssystem erst gar nicht
übertragen, wenn er vom Steuer- und/oder Überwachungssystem ohnehin "nicht
angenommen wird".
Eine besonders vorteilhafte Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist weiter dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn die vom Parametriergerät
übertragene Parametrierschutzinformation mit der im Steuer- und/oder Über
wachungssystem gespeicherten Parametrierschutzinformation übereinstimmt, das
Steuer- und/oder Überwachungssystem eine Koinzidenz-Information an das Para
metriergerät überträgt, bzw. daß dann, wenn die vom Parametriergerät über
tragene Parametrierschutzinformation mit der im Steuer- und/oder Überwachungs
system gespeicherten Parametrierschutzinformation übereinstimmt und der Para
metersatz im Steuer- und/oder Überwachungssystem abgespeichert worden ist,
das Steuer- und/oder Überwachungssystem eine Koinzidenz- und Abspeicher-In
formation an das Parametriergerät überträgt. Die vom Steuer- und/oder Über
wachungssystem an das Parametriergerät übertragene Koinzidenz-Information bzw.
Koinzidenz- und Abspeicher-Information wird zweckmäßigerweise dann im Para
metriergerät zur Aktualisierung der Parametrierschutzinformation verwendet.
Danach wird dann die aktualisierte Parametrierschutzinformation vom Parame
triergerät auf das Steuer- und/oder Überwachungssystem übertragen und im
Steuer- und/oder Überwachungssystem gespeichert.
Im übrigen gibt es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verschiedene
Möglichkeiten der Realisierung der Parametrierschutzinformation. Z. B. kann
einerseits als Parametrierschutzinformation ein Zahlwort aus einem Zahlen
kontinuum, andererseits als Parametrierschutzinformation die aktuelle
Zeit - Datum und Uhrzeit - verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist es, im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens als Parametrierschutzinformation so
wohl ein Zahlwort aus einem Zahlenkontinuum als auch die aktuelle Zeit - Da
tum und Uhrzeit - zu verwenden.
Im folgenden wird eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens nochmals anhand der einzelnen Verfahrensschritte erläu
tert:
Es wird davon ausgegangen, daß im Parametriergerät und im Steuer- und/oder
Überwachungssystem gespeichert sind einerseits der Parametersatz U, anderer
seits die Parametrierschutzinformation X; die Parametrierschutzinformation X
besteht aus einem Zahlwort aus einem Zahlenkontinuum, angenommen aus dem Zahl
wort 17, und aus der aktuellen Zeit - Datum und Uhrzeit - der zuletzt vorge
nommenen Parametrierung, angenommen 8. Oktober 1992, 10.42.12 Uhr.
Am 8. Oktober 1992 soll um 12.00.00 Uhr eine neue Parametrierung vorgenommen
werden. Der Bediener ändert nun zunächst im Parametriergerät den Parameter
satz U in den Parametersatz V. Danach wird die Parametrierschutzinformation
X vom Parametriergerät zum Steuer- und/oder Überwachungssystem übertragen.
Das Steuer- und/oder Überwachungssystem stellt fest, daß die vom Parametrier
gerät übertragene Parametrierschutzinformation X mit der im Steuer- und/oder
Überwachungssystem gespeicherten Parametrierschutzinformation X übereinstimmt.
Nach dieser Feststellung überträgt das Steuer- und/oder Überwachungssystem
eine Koinzidenz-Information an das Parametriergerät. Daraufhin wird der im
Parametriergerät geänderte Parametersatz, der Parametersatz V vom Parame
triergerät zum Steuer- und/oder Überwachungssystem übertragen und dort ge
speichert.
Nach dem Speichern des geänderten Parametersatzes, des Parametersatzes V im
Steuer- und/oder Überwachungssystem überträgt das Steuer- und/oder Über
wachungssystem eine Koinzidenz- und Abspeicher-Information an das Parame
triergerät. Die vom Steuer- und/oder Überwachungssystem an das Parametrier
gerät übertragene Koinzidenz- und Abspeicher-Information aktualisiert im
Parametriergerät die Parametrierschutzinformation; aus der früheren Parame
trierschutzinformation X wird nun die Parametrierinformation Y - mit dem
Zahlwort 18 und der aktuellen Zeit 8. Oktober 1992, 12.00.00 Uhr. Die aktu
alisierte Parametrierschutzinformation Y wird vom Parametriergerät auf das
Steuer- und/oder Überwachungssystem übertragen und im Steuer- und/oder Über
wachungssystem gespeichert.
Claims (10)
1. Verfahren zur gesicherten Parametrierung von Steuer- und/oder Überwachungs
systemen, insbesondere in Hochspannungs- und Versorgungsanlagen, bei dem mit
Hilfe eines Parametriergerätes ein im Parametriergerät gespeicherter, vom Be
diener veränderbarer Parametersatz - direkt oder indirekt - in das Steuer-
und/oder Überwachungssystem eingegeben und dort gespeichert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß im Parametriergerät und im Steuer- und/oder Überwachungs
system zusätzlich eine vom Bediener nicht veränderbare Parametrierschutzin
formation gespeichert wird, daß zum Zwecke des Parametrierens der Parameter
satz und die Parametrierschutzinformation vom Parametriergerät auf das Steuer-
und/oder Überwachungssystem übertragen wird, daß im Steuer- und/oder Über
wachungssystem die vom Parametriergerät übertragene Parametrierschutzinfor
mation mit der im Steuer- und/oder Überwachungssystem gespeicherten Parame
trierschutzinformation verglichen wird und daß dann und nur dann, wenn die
vom Parametriergerät übertragene Parametrierschutzinformation mit der im
Steuer- und/oder Überwachungssystem gespeicherten Parametrierschutzinforma
tion verglichen wird und daß dann und nur dann, wenn die vom Parametriergerät
übertragene Parametrierschutzinformation mit der im Steuer- und/oder Über
wachungssystem gespeicherten Parametrierschutzinformation übereinstimmt, der
zu speichernde Parametersatz im Steuer- und/oder Überwachungssystem gespei
chert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn die vom
Parametriergerät übertragene Parametrierschutzinformation mit der im Steuer-
und/oder Überwachungssystem gespeicherten Parametrierschutzinformation nicht
übereinstimmt, das Steuer- und/oder Überwachungssystem eine Nicht-Koinzidenz-
Information an das Parametriergerät überträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß vom Steuer- und/oder
Überwachungssystem an das Parametriergerät übertragene Nicht-Koinzidenz-In
formationen im Parametriergerät gespeichert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zuerst nur die Parametrierschutzinformation vom Parametriergerät zum Steuer-
und/oder Überwachungssystem übertragen wird und daß der Parametersatz dann
und nur dann vom Parametriergerät zum Steuer- und/oder Überwachungssystem
übertragen wird, wenn die vom Parametriergerät übertragene Parametrierschutz
information mit der im Steuer- und/oder Überwachungssystem gespeicherten
Parametrierschutzinformation übereinstimmt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
dann, wenn die vom Parametriergerät übertragene Parametrierschutzinformation
mit der im Steuer- und/oder Überwachungssystem gespeicherten Parametrier
schutzinformation übereinstimmt, das Steuer- und/oder Überwachungssystem eine
Koinzidenz-Information an das Parametriergerät überträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
dann, wenn die vom Parametriergerät übertragene Parametrierschutzinformation
mit der im Steuer- und/oder Überwachungssystem gespeicherten Parametrier
schutzinformation übereinstimmt und der Parametersatz im Steuer- und/oder
Überwachungssystem abgespeichert worden ist, das Steuer- und/oder Überwa
chungssystem eine Koinzidenz- und Abspeicher-Information an das Parametrier
gerät überträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine vom
Steuer- und/oder Überwachungssystem an das Parametriergerät übertragene Ko
inzidenz-Information bzw. Koinzidenz- und Abspeicher-Information im Para
metriergerät die Parametrierschutzinformation aktualisiert.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die im Parametrier
gerät aktualisierte Parametrierschutzinformation vom Parametriergerät auf
das Steuer- und/oder Überwachungssystem übertragen und im Steuer- und/oder
Überwachungssystem gespeichert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
als Parametrierschutzinformation ein Zahlwort aus einem Zahlenkontinuum ver
wendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
als Parametrierschutzinformation die aktuelle Zeit - Datum und Uhrzeit - ver
wendet wird.
Priority Applications (1)
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DE4234368A DE4234368C2 (de) | 1992-07-21 | 1992-10-12 | Verfahren zur gesicherten Parametrierung von Steuer- und/oder Überwachungssystemen |
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