DE4234016C2 - Positionsmessvorrichtung für Drehbewegungen mit einem kapazitiv arbeitenden Drehstellungssensor - Google Patents
Positionsmessvorrichtung für Drehbewegungen mit einem kapazitiv arbeitenden DrehstellungssensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Positionsmessvorrichtung für Drehbewegungen mit einem
kapazitiv arbeitenden Drehstellungssensor.
Aus der Vielzahl an Wandlern oder Sensoren, welche eine Drehbewegung in ein
elektrisches Signal abbilden, sind auch Wandler auf kapazitiver Grundlage bekannt.
Diese beruhen gewöhnlich darauf, dass geeignete leitfähige Oberflächen relativ
gegeneinander verdreht werden, so dass eine resultierende Veränderung von Teil-
oder Gesamtkapazitäten mit elektrischen Mitteln festgestellt werden kann. Diese
Veränderung von Kapazitätswerten ist mithin ein gewünschtes Mass für die
Verdrehung von z. B. Achsen gegenüber einer feststehenden Bezugsfläche.
Aus der Offenlegungsschrift DE 37 11 062 A1 ist eine absolut messende
Positionsmessvorrichtung für Drehbewegungen bekannt, die aus einem kapazitiven
Messaufnehmer und einer elektronischen Ansteuer- und Auswerteschaltung besteht.
Diese Vorrichtung wertet eine Vielzahl an Einzelsignalen aus. Hierzu ist jedoch eine
Bereichsumschaltungseinrichtung erforderlich, und die verwendeten
Elektronikbausteine müssen eine erhebliche Eigengenauigkeit aufweisen, um die
prinzipiell hohe Eigengenauigkeit jenes kapazitiven Sensors voll nutzen zu können.
Weitere Positionsmessvorrichtungen sind in DE 36 37 529 C2, DE 27 43 903 C2 und
US 3,125,716 beschrieben.
Es ist Ziel der Erfindung, eine kapazitiv arbeitende Positionsmessvorrichtung,
insbesondere einen Drehstellungssensor, bereitzustellen, welche bei vergleichbarer
oder besserer Genauigkeit ohne Bereichsumschaltungsmassnahmen funktioniert und
die eine vereinfachte und kostengünstigere Elektronik aufweist.
Diese Aufgabe wird mit den Mitteln gelöst, wie sie in Anspruch 1 angegeben werden.
Der Grundgedanke der Erfindung lässt sich folgendermassen abstrahieren:
Ein Drehstellungssensor in kapazitiver Ausführungsform besitzt mindestens zwei Teilkapazitäten. Deren Werte variieren mit der Drehstellung eines Rotorteils des Sensors. Die Variationen verlaufen angenähert oder exakt einer Sinusfunktion in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Rotorteils. Zu diesem Zweck weisen die Elektroden der Teilkapazitäten definierte Berandungen auf, die durch spezielle Funktionen beschrieben werden. Die je nach Drehstellung vorliegenden Kapazitätswerte der Teilkapazitäten werden vorzugsweise mittels RC-Oszilatoren direkt in Zeitkonstanten-Werte oder in Frequenz-Werte umgewandelt. Solche Werte definieren als geeignete, äquidistante Stützwerte eine periodische Funktion. Die Drehstellungsbestimmung beruht auf einer spektralen Analyse (oder einer anderen geeigneten Musteranalyse) solcher periodischen Funktionen (vgl. WO-90/15 473): Mittels einer Diskreten Fourier Transformation wird die erste Harmonische (Grundwelle) solcher periodischen Funktionen errechnet, und zwar in Hinblick auf Amplitude (Betrag) und Phasenwinkel. Der Phasenwinkel dieser ersten Harmonischen ist ein direktes Mass für die Drehstellung des Rotorteils. Für die Errechnung des Phasenwinkels wird bevorzugt eine elektronische Schaltung, insbesondere mit einem Mikroprozessor eingesetzt. Die Amplituden aller Harmonischen werden als Kontrollwerte für die korrekte Funktion des Sensors herangezogen. Auch die Phasenwinkel der zweiten und höheren Harmonischen werden als Kontrollwert für die korrekte Funktion des Sensors herangezogen.
Ein Drehstellungssensor in kapazitiver Ausführungsform besitzt mindestens zwei Teilkapazitäten. Deren Werte variieren mit der Drehstellung eines Rotorteils des Sensors. Die Variationen verlaufen angenähert oder exakt einer Sinusfunktion in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Rotorteils. Zu diesem Zweck weisen die Elektroden der Teilkapazitäten definierte Berandungen auf, die durch spezielle Funktionen beschrieben werden. Die je nach Drehstellung vorliegenden Kapazitätswerte der Teilkapazitäten werden vorzugsweise mittels RC-Oszilatoren direkt in Zeitkonstanten-Werte oder in Frequenz-Werte umgewandelt. Solche Werte definieren als geeignete, äquidistante Stützwerte eine periodische Funktion. Die Drehstellungsbestimmung beruht auf einer spektralen Analyse (oder einer anderen geeigneten Musteranalyse) solcher periodischen Funktionen (vgl. WO-90/15 473): Mittels einer Diskreten Fourier Transformation wird die erste Harmonische (Grundwelle) solcher periodischen Funktionen errechnet, und zwar in Hinblick auf Amplitude (Betrag) und Phasenwinkel. Der Phasenwinkel dieser ersten Harmonischen ist ein direktes Mass für die Drehstellung des Rotorteils. Für die Errechnung des Phasenwinkels wird bevorzugt eine elektronische Schaltung, insbesondere mit einem Mikroprozessor eingesetzt. Die Amplituden aller Harmonischen werden als Kontrollwerte für die korrekte Funktion des Sensors herangezogen. Auch die Phasenwinkel der zweiten und höheren Harmonischen werden als Kontrollwert für die korrekte Funktion des Sensors herangezogen.
Die Erfindung geht dabei von folgenden Erkenntnissen aus:
Um eine vorteilhafte elektronische, vorzugsweise mikroprozessorgerechte Auswertung eines Drehstellungssensors vornehmen zu können, sollten dessen Kapazitätswerte zunächst in Frequenz- bzw. Zeitwerte umgewandelt werden.
Um eine vorteilhafte elektronische, vorzugsweise mikroprozessorgerechte Auswertung eines Drehstellungssensors vornehmen zu können, sollten dessen Kapazitätswerte zunächst in Frequenz- bzw. Zeitwerte umgewandelt werden.
Dies ist deswegen vorteilhaft, da Zeit- bzw. Frequenzmessungen
mit hoher Genauigkeit, aber geringen Kosten mittels
Schaltungen vorgenommen werden können, welche einen
Quarzoszillator aufweisen. Ein solcher Quarzoszillator
dient dabei gewöhnlich als präziser Zeitgeber oder
als Referenzfrequenz.
Weiterhin erübrigt die Messung von variablen Frequenzen
den Einsatz von Analog-Digital-Wandlern, die analoge
Signale in binäre Signale umsetzen und einen gewissen
Kostenfaktor darstellen.
Um möglichst schnell ablaufende Drehbewegungen
erfassen zu können, ist es nützlich, hohe
Oszillatorfrequenzen vorzusehen, um in möglichst kurzer
Zeit ein positionsabhängiges Signal zu erhalten, welches
nicht nennenswert durch die Drehbewegung verändert wird.
Ein besonders wichtiger Aspekt der Erfindung ist es, die
Meßwerte (hier Kapazitätswerte bzw. davon abgeleitete
physikalische Größen) möglichst exakt sinusförmig mit
fortschtreitendem Drehwinkel des Rotorteils des Sensors
variieren zu lassen. Sind nämlich z. B. drei Teilkapazi
täten vorhanden, deren Werte gemäß obiger Vorschrift
variiert werden können, so kann man aus drei aktuellen
Kapazitätsmeßwerten die genaue Winkellage des Rotorteils
zurückrechnen. Bis jetzt gab es jedoch noch keine Vorschrift,
wie eine solche Variation der Meßwerte über den Drehwinkel exakt
herbeigeführt werden kann.
Für kapazitive arbeitende Senso
ren ergibt sich der erfindungsgemäße Vorteil, daß der geforderte
exakt sinusförmige Verlauf der Meßfunktionen prinzipiell und mit
sehr einfachen Mitteln bereitstellbar ist. Hierzu werden die
beteiligten Elektroden mit definierten
Berandungen (Konturen) versehen. Diese Berandungen
zeichen sich erfindungsgemäß durch einen möglichst geringen
Anteil an Oberwellen aus. Unter Oberwellen ist in diesem
Zusammenhang der Oberwellenanteil der sog. Raumfrequenzen der
Konturen zu verstehen. Beispielsweise besitzt eine kreisförmige
Kontur wenige Oberwellen, während eine rechteckige
oder zahnradartige Kontur erhöhten Oberwellengehalt besitzt.
Die Erfindung besteht im besonderen darin, den Elektroden die
Form einer allgemeinen Konchoide zu geben, welche praktisch
keine Oberwellen besitzt. Es können sowohl Stator- als auch
Rotorelektroden von solcher Konchoidenform sein. Mindestens
eine Elektrodenart muß jedoch zumindest angenähert durch
eine oberwellenarme Kontur charakterisiert sein.
Unter diesen Voraussetzungen ergibt sich nämlich die geforderte
sinusförmige Variation der Meßwerte über den Drehwinkel und
damit ein exakt rekonstruierbarer Positionswert.
Da die erfindungsgemäße Anordnung auch als mehrfach wirkendes
Differenzmeßverfahren betrachtet werden kann, sind
verbleibende Fehlereinflüsse erst in zweiter Näherung wirksam.
Sie können darüberhinaus auch zumeist durch eine diesbezügliche
Rückrechnung weiter reduziert werden.
Dies geschieht erfindungsgemäß zum Beispiel bei Messungen
an einem in Bewegung befindlichen Sensor. Dieser kann mit
zunehmender Geschwindigkeit proportional anwachsende Differen
zen zu exakten Positionswerten aufweisen. Wird also durch
kurzfristig nacheinander erfolgende Positionsmessungen nicht
nur eine Position, sondern auch eine Geschwindigkeit ermittelt,
so werden die Positionswerte aufgrund der errechneten
Geschwindigkeit mit geeigneten, vorbekannten Korrekturwerten
versehen.
Auf diese Weise wird eine gesteigerte Genauigkeit für die
Positionswerte erreicht.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den
Zeichnungen und den Unteransprüchen wiedergegeben.
Es zeigt:
Fig. 1 ein vorzugsweise feststehendes Teil eines Drehstellungssensors
mit Elektroden R, S, T.
Fig. 2 eine im Vergleich zu Fig. 1 vereinfachte Ausführungsform
Fig. 3 eine Berandung (Kontur) einer vorzugsweise drehbaren Elektrode
Fig. 4 eine ähnliche Kontur, jedoch mit asymmetrischem Schwerpunkt
Fig. 5 eine weitere, vereinfachte Kontur
Fig. 6 eine sog. Abwicklung für Berandungen gemäß Fig. 1
Fig. 7 die Berandung einer einzelnen Elektrode gemäß Fig. 1
Fig. 8 Berandungen einer Rotor-Elektrode und von feststehenden
Elektroden, wobei die feststehenden Elektroden aus
drei Gruppen zu je 4 Elektroden bestehen sowie
die Zusammenschaltung von je 4 Teilelektroden und deren
Anschluß an eine Oszillator-Endstufe
Fig. 9 die Beschaltung von drei Kapazitäten oder Kondensatorbatterien
mit jeweils eigenen Oszillatorstufen
Fig. 10 eine Konstruktion zur Ermittlung der Rotorposition
aus drei Frequenzwerten, in vektorieller Darstellung
Fig. 11 eine Ausführungsform mit besonders einfach geformten
Rotor- und Stator-Elektroden
Fig. 12 eine andere Rotor-Elektrodenform mit besonders einfach
geformter Berandung.
Fig. 13 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Sensor mit
besonders einfach berandetem Rotor gemäß Fig. 11 und 12.
Fig. 1 zeigt ein vorzugsweise feststehendes Teil (Stator)
eines Drehstellungssensors mit Elektroden R, S, T.
Dieses befindet sich in einem Abstand von einem drehbeweglichen
Teil (Rotor), wobei das Abstandsvolumen mit Luft oder einem
Isolierstoff ausgefüllt ist und vorzugsweise flächig
erstreckt ist (vgl. Fig. 13), aber auch sinngemäß von Hohl
zylinderform sein kann. - Es sind drei Elektroden gezeigt,
jedoch steigert die Anzahl weiterer Meßelektroden im
allgemeinen die erreichbare Meßgenauigkeit.
Die in Fig. 3 gezeigten Elektroden sind symmetrisch um
ein Zentrum Z angeordnet und weisen eine äußere Berandung
auf, deren Radius von einem Minimalwert sich kontinuierlich
bis auf einen Maximalwert vergrößert, um dann entsprechend
in symmetrischer Weise auf den gleichen Minimalwert zurück
zufallen. Eine zugehörige Abwicklung, wie in Fig. 6 gezeigt,
ist durch eine Funktion f(alpha) gekennzeichnet und weist
vergleichsweise wenig Oberwellenanteile auf, d. h.
f(alpha) entspricht einer in x-Richtung und in y-Richtung
verschobenen Sinusfunktion.
Eine ähnliche Betrachtung gilt für die in der Nähe des Zentrums
Z befindlichen Konturenanteile Elektroden der Fig. 1.
Deren Abwicklung ist in Fig. 6 durch die Funktion g(alpha)
gekennzeichnet, welche ebenfalls möglichst oberwellenfrei ist
und daher ebenfalls einer allgemeinen Sinusfunktion ähnlich
ist.
Eine Stator-Elektrodenform dieser beschriebenen Art
ist erforderlich für eine Rotorelektrodenform, wie sie in
Fig. 12 wiedergegeben ist. Andererseits ist es aber auch
möglich, eine einfache Stator-Elektroden-Kontur vorzusehen, wie
sie in Fig. 2 wiedergegeben ist, wenn ein Rotorteil mit
angepaßter Kontur gemäß Fig. 3 und 4 verwendet wird. -
Bei reduzierten Anforderungen an die Meßgenauigkeit ist auch
eine Rotorelektrodenkontur gemäß Fig. 5 geeignet.
In einer meßtechnisch besten Ausführungsform sind jedoch die
speziell geformten Statorelektrodenkonturen gemäß Fig. 1
kombiniert mit einem Rotor, welcher Elektrodenkonturen gemäß
Fig. 3 oder 4 aufweist.
Die Rotorelektroden befinden sich wie bei der genannten
DE-OS 37 11 062 zwischen einem Satz Statorelektroden, sie
können aber auch direkt gegenüber nur einer Stator-Oberfläche
angeordnet sein wie dies in Fig. 13 gezeigt ist.
Auch für die Konturen der Rotorelektroden gilt, daß sie
vorzugsweise eine Abwicklung in Form einer allgemeinen
Sinusfunktion, mit geringen Oberwellenanteilen,
besitzen.
Der grundlegende Vertreter solcher Kurven kann in der Form
r(phi) = sin(phi) + konst. dargestellt werden (Konchoide),
wobei r ein Radius (Fahrstrahl) ist, welcher von einem belie
bigen Zentrum ausgeht.
Eine noch allgemeinere Darstellung hat die Form
r(phi) = c1.sin(c2.phi) + c3 (allgemeine Konchoide),
wobei c1, c2 und c3 wählbare Konstanten darstellen.
Konturen, die annähernd durch eine solche Funktion dargestellt
werden, sind erfindungsgemäß besonders für die Elektroden
des Drehstellungssensors geeignet, da sie ebenfalls nur
geringe (räumliche) Oberwellenanteile für ihre Berandung
aufweisen.
Fig. 3 zeigt eine zweiarmige, symmetrische Konchoide,
für die c2 der obigen Formel zu 2 gewählt worden ist.
Fig. 4 zeigt eine einarmige, eher asymmetrische Konchoide
bei der c2 der obigen Formel zu 1 gewählt worden ist.
Eine Kontur dieser Art ist in der Regel besser für
Absolut-Winkelmessungen geeignet, da keine periodische
Wiederholung der Meßwerte über den Vollwinkel auftreten.
Demgegenüber hat eine Ausführungsform gemäß Fig. 3
eine verbesserte Winkelauflösung. Die Winkelauflösung wird
weiter gesteigert, wenn drei-, vier- etc. -armige Konchoiden
verwendet werden.
Eine einfache Näherung an eine exakte Kontur gemäß Fig. 4
stellt Fig. 5 dar, mit einer exzentrisch drehbaren
Kreisfläche. Anstelle eines Kreises ist natürlich auch
eine Ellipse etc. vorsehbar, welche Kurvenformen
zwar auch relativ geringe Obewellenanteile aufweisen, aber
nicht vollständig der oberwellenfreien Form einer
allgemeinen Konchoide gleichen.
Fig. 7 stellt die Berandungsverhältnisse dar für eine
Stator-Elektrodenanzahl von etwa 6. . .10 Elektroden.
Fig. 8A zeigt eine weitere Ausführungsform, welche für höhere
Auflösung geeignet ist. Dort ist ein vierarmiger Rotor in
Form einer allgemeinen Konchoide bzw. mit entsprechender
Näherungskontur vorgesehen. Dieser Rotor arbeitet mit
3 Grupppen a 4 Statorelektroden zusammen.
In der gezeigten Rotorposition ist z. B. Elektrode 3,
Elektrode 6, 9 und 12 (Gruppe R) durch die Rotorelektrode
überdeckt.
Bei Rechtsdrehung des Rotors werden also sukzessive
zu einem späteren Zeitpunkt zunächst Elektroden 1, 4, 7 und
10 (Gruppe S) vollständig überdeckt, sodann
Elektroden 2, 5, 8, 11 (Gruppe T), wobei natürlich alle
Zwischenwerte zwischen einer Maximal-Überdeckung und einer
Minimalüberdeckung durchlaufen werden.
Dies bedeutet, daß bei Drehung des Rotors die Kapazitätswerte
der Gruppen R, S und T annähernd sinusförmig um einen
Mittelwert schwanken, jedoch nicht phasengleich, sondern
um Winkelabstände von 120 deg. el. versetzt.
Dieser Phasenversatz von mindestens drei Signalen ermöglicht
es, alle denkbaren Zwischen-Winkellagen gemäß geeigneter
Verfahren oder Konstruktionen zu rekonstruieren (vgl. Fig.
10).
Zur vereinfachten Auswertung der variablen Kapazitätswerte ist
es jedoch vorteilhaft, eine Anordnung von mehreren Oszillator
schaltungen vorzusehen, welche mit jeder der drei Kapazitäts
gruppen R, S, oder T unabhängig voneinander schwingende
Oszillatoren aufweist.
Die elektrischen Verhältnisse zeigt Fig. 8b).
Die zusammengeschalteten Elektroden E1, E4, E7 und E10
bilden einen Kapazitätsbelag, der zusmmen mit dem Kapazitäts
belag der Rotorelektrode einen Kondensator C1 bildet, welcher
mittels CMOS-Invertern oder höherfrequent arbeitenden
Schottky-Bausteinen zu einem RC-Oszillator geschaltet
wird, wie er an sich bekannt ist.
Eine grundlegende Schaltungsanordnung mit drei
Oszillatoren zeigt Fig. 9.
Kondensator C1 bildet mit Widerständen R11 und R21
und den Gatterstufen eines CMOS-Inverters einen
ersten Oszillator, dessen Ausgangssignal über einen
weiteren CMOS-Inverter in der Impedanz gewandelt wird,
so daß an dessen Ausgang ein geeignetes Signal mit einer
Grundfrequenz f1 ansteht.
Eine zweite, völlig gleichartig aufgebaute Oszillatorstufe
verwendet C2 bzw. Kondensatorgruppe S als frequenzbestimmendes
Element. Am Ausgang dieser Schaltung kann ein
Ausgangssignal (praktisch Rechtecksignal) mit der Frequenz
f2 abgegriffen werden.
Sinngemäß wird die dritte Oszillatorstufe mit C3 als
frequenzbestimmender Kondensatorgruppe betrieben, es ist
das Signal mit der Frequenz f3 abfgreifbar.
Diese Signale sind annähernd von Rechteckform und haben bereits
eine geeignete Amplitude, so daß sie ohne weitere oder
aufwendige Impulsformung geeigneten Zählerstufen und
Torschaltungen einer hier nicht gezeigten
Zähler/Zeitgeberschaltung zugeführt werden können, wie sie an
sich bekannt ist und in vielen Mikroprozessorbausteinen
bereits inkorporiert ist.
Ein geeignetes Auswerteverfahren ähnelt der Muster
erkennung aus der WO 90/15473. Sie ist hier aber
durch die direkt zu verarbeitenden Frequenzwerte
einfacher zu realisieren. Da ein direkter
Zusammenhang zwischen dem jeweils aktuellen
Kapazitätswert und der Schwingungszeit einer Oszillator
schwingung besteht, werden die geometrisch, d. h.
rotorstellungsmäßig bedingten Kapazitätswerte direkt in
entsprechende Zeitwerte umgesetzt. Es ist gemäß bekannten
Vorgehensweisen auch möglich, zur Verbesserung der Meßgenauig
keit die zeitliche Länge von vielen, z. B. mehreren hundert
Oszillationen zu bestimmen. Alternativ kann auch für eine feste
Zeit bestimmt werden, wieviele Oszillationen bei jedem der
RC-Oszillatoren aufgetreten sind. Dies führt jedoch auf eine
Frequenzmessung, deren Ergebnis umgekehrt proportional zu den
interessierenden Kapazitäten ist. Vorteilhafter ist ein Meßer
gebnis, welches direkt proportional zu den Kapazitäten bzw. dem
Verdrehwinkel der Sensorwelle ist und wie es durch eine
Schwingungszeit eines RC-Oszillators repräsentiert wird.
Da die Widerstände der RC-Oszillatoren ebenfalls eine
entscheidende Rolle für die Oszillatorfrequenz besitzen, ist
es vorteilhaft, diese auf einen integrierten Schaltkreis
zu integrieren, um Toleranzen niedrig zu halten und
Temperatureinflüsse in gleichem Maße wirksam werden zu lassen.
Eine absolute Konstanz der Widerstandswerte ist jedoch
nicht unbedingt erforderlich.
Das Prinzip der genannten Mustererkennung wird in Fig. 10 ge
zeigt. Die ermittelten Zeit- oder Frequenzwerte f1, f2 und f3
der Oszillatorstufen gemäß Fig. 9 werden vektoriell addiert,
für drei Werte also unter einschließenden Winkeln von
60 deg. Bei Anordnungen welche 4 Meßwerte liefern sind also ein
schließende Winkel von 90 deg. vorzusehen usw.
Bezogen auf einen Ursprung U wird auf diese Weise ein
Phasenwert phi' erhalten, welcher ein direktes Maß für die
Rotorposition darstellt und Werte von 0 bis 360 deg. annimmt.
Fig. 11 zeigt eine vergleichsweise einfache Ausführung
eines Drehstellungssensors mit kreisförmig berandeten
Rotorelektroden und Statorelektroden.
Eine solche Anordnung kann herstelltechnisch noch weiter verein
facht werden durch Verwendung einer rechteckigen Rotorelektrode
gemäß Fig. 12, welche exzentrisch um ein Drehzentrum Z
gelagert ist.
Fig. 13 zeigt einen Querschnitt durch eine Anordnung
der genannten Art. Die mit einer Welle 130 gelagerte
Rotorelektrode 133 ist in axialer Richtung durch
Sicherungselemente 131, 132 gegen Verschiebung gesichert.
Gegenüber der Rotorelektrode befinden sich
Statorelektroden 135, von denen zwei mit ihren Anschlußpunkten
136, 137 gezeichnet sind.
Die Statorelektroden sind auf einem geeigneten Substrat,
z. B. einer Leiterplatte, befestigt.
Claims (11)
1. Positionsmessvorrichtung für Drehbewegungen mit einem kapazitiv arbeitenden Drehstellungssen
sor, welcher einen beweglichen Rotor (133) mit einer Rotorelektrode und einen feststehenden Stator
(134) mit mindestens drei Statorelektroden (1, 2, 3, . . . 12) aufweist, die mit der Rotorelektrode minde
stens drei Teilkapazitäten (C1, C2, C3) bilden, wobei eine Auswerteschaltung, die Kapazitätswerte
für jede dieser mindestens drei Teilkapazitäten (C1, C2, C3) erfasst, jeweils in Zeitkonstantenwerte
oder Frequenzwerte (f1, f2, f3) umwandelt und diese als Vektoren (Fig. 10) addiert, wobei dem Ergeb
nis dieser vektoriellen Addition ein Phasenwinkel (ϕ') für die Drehstellung des Rotors (133) entnehm
bar ist.
2. Positionsmessvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorelektrode
und/oder die Statorelektroden (1, 2, 3. . .12) mit einer Berandung versehen sind, deren Abwicklung zu
mindest angenähert einer Sinusfunktion entspricht.
3. Positionsmessvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorelek
trode eine einzige Elektrode aufweist.
4. Positionsmessvorrichtung nach einem der Ansprüch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Auswerteschaltung separate Oszillatoren aufweist, denen jeweils eine andere der Teilkapazitäten (C1,
C2, C3) als frequenzbestimmendes Element zugeordnet ist und die Ausgangssignale der Oszillatoren
der vektoriellen Addition zugeführt werden.
5. Postionsmessvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oszillatoren gleich
artig ausgebildet sind.
6. Positionsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Berandung der Rotorelektrode durch eine oberwellenfreie periodische Funktion beschrieben wird,
welche einen Gleichanteil und einen Sinusterm aufweist.
7. Positionsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Berandung der Rotorelektrode elliptisch, kreisförmig oder oval ist.
8. Positionsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass radial
ausgerichtete Berandungsanteile der Statorelektroden im wesentlichen geradlinig verlaufen.
9. Positionsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Berandungen der Statorelektroden im wesentlichen elliptisch, kreisförmig oder oval sind.
10. Positionsmessvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Berandung der Statorelektroden im wesentlichen durch mindestens eine sinusförmige Funktion be
schrieben wird.
11. Positionsmessvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass Rotor- oder Statorelektroden in Form einer gedruckten Schaltung gefertigt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4234016A DE4234016C2 (de) | 1991-10-10 | 1992-10-09 | Positionsmessvorrichtung für Drehbewegungen mit einem kapazitiv arbeitenden Drehstellungssensor |
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DE9112592U DE9112592U1 (de) | 1991-10-10 | 1991-10-10 | Kapazitiv arbeitende Positionsmeßvorrichtung |
DE4234016A DE4234016C2 (de) | 1991-10-10 | 1992-10-09 | Positionsmessvorrichtung für Drehbewegungen mit einem kapazitiv arbeitenden Drehstellungssensor |
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DE4234016A1 DE4234016A1 (de) | 1993-04-15 |
DE4234016C2 true DE4234016C2 (de) | 2003-07-31 |
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DE9112592U Expired - Lifetime DE9112592U1 (de) | 1991-10-10 | 1991-10-10 | Kapazitiv arbeitende Positionsmeßvorrichtung |
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