DE4232742A1 - Verfahren zum Herstellen endformnaher Formteile aus Rotguß - Google Patents
Verfahren zum Herstellen endformnaher Formteile aus RotgußInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen endform
naher Formteile aus Rotguß.
Zum Herstellen endformnaher Formteile aus Aluminiumlegie
rungen kennt man das Thixocasting. Nach dem Thixocasting
wird ein thixotropes Gemenge aus flüssigen und festen
Bestandteilen einer Aluminiumlegierung in Formwerkzeugen
verpreßt. Der Feststoffanteil besteht aus hochschmelzenden
Aluminium-Mischkristallen, während der Flüssiganteil von
niedriger schmelzenden Gefügebestandteilen gebildet wird.
Allerdings muß die Bildung von Dendriten bei den an sich
dendritisch erstarrenden Aluminiumlegierungen verhindert
werden. Denn Dendrite führen zu Rissen beim Verpressen, da
sich die Dendritenarme verhaken. Aus diesem Grunde wird das
thixotrope Rohmaterial im Zuge seiner Erstarrung auf mecha
nische oder elektromagnetische Weise gerührt, um die Dendri
ten zu brechen, so daß sich ein körniges Gefüge einstellt.
Außerdem ist es bekannt, das Rohmaterial einer Kaltver
formung und einer anschließenden Wärmebehandlung zu unter
werfen, um im Wege einer Rekristallisation ein körniges
Gefüge zu erhalten. Beide Maßnahmen sind in fertigungs- und
anlagentechnischer Hinsicht aufwendig. - Grundsätzlich will
man im Wege des Thixocasting Formteile herstellen, die sich
durch verbesserte mechanische Eigenschaften und insbesondere
erhöhte Dichtheit auszeichnen.
Die Probleme um die Verarbeitung von Rotguß zu endformnahen
Formteilen sind durch das Thixocasting von Aluminiumlegie
rungen nicht maßgebend beeinflußt worden. Rotguß - bei dem
es sich um Kupfer-Zinn-Zink-Legierungen handelt - bzw.
Rotguß-Formteile werden regelmäßig im Sandgußverfahren her
gestellt, in zunehmendem Maße auch im Strangguß- und
Schleudergußverfahren. Solche Kupfer-Zinn-Zink-Legierungen
weisen in Abhängigkeit ihrer Zusammensetzung ein verhältnis
mäßig breites Erstarrungsintervall auf von beispielsweise
1010°C bis 854°C. Das bedeutet, daß Rotguß-Formteile zu
Mikroporösitäten neigen. Solche Mikroporösitäten stören,
weil sie einen negativen Einfluß auf die mechanischen
Eigenschaften und insbesondere die Dichtheit der Formteile
haben. - Diese Nachteile will die Erfindung vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, wonach sich endformnahe Formteile aus Rotguß mit
optimierten mechanischen Eigenschaften, insbesondere mit
erhöhter Dichtheit, Festigkeit und Zähigkeit rationell und
wirtschaftlich herstellen lassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen endformnaher Formteile aus Rotguß, wonach
zunächst im Zuge der Herstellung des zu verwendenden Rotguß
materials aus einem Rotguß-Ausgangsmaterial eine Rotguß
schmelze erzeugt und diese Rotgußschmelze mit einem Korn
feinungsmittel behandelt und mit vorgegebener hoher Ge
schwindigkeit abgekühlt wird, so daß feine Dendriten ent
stehen. Das erstarrte Rotgußmaterial wird einer Temperatur
bis zu 1010°C ausgesetzt, wobei sich die Dendriten ein
kugeln bzw. abrunden und einen thixotropen Zustand mit einem
vorgegebenen Feststoffanteil und einem entsprechenden
Flüssigkeitsanteil überführt wird, und daß die thixotrope
Rotgußmasse in einem Formwerkzeug verpreßt wird. - Im Rahmen
der Erfindung wird das in der beanspruchten Weise vorbe
handelte Rotgußmaterial im Wege des Thixocastings ver
arbeitet, ohne daß jedoch ein mechanisches oder elektro-
magnetisches Rühren oder eine Kaltverformung mit an
schließender Wärmebehandlung zur Rekristallisation erforder
lich sind. Vielmehr wird im Zuge des erfindungsgemäßen
Verfahrens das Gefüge der jeweils verwendeten Kupfer-Zinn-
Zink-Legierung gefeint. Dazu dient nicht nur das Behandeln
der Rotgußschmelze mit einem Kornfeinungsmittel, sondern
auch eine hinreichende Abkühlungsgeschwindigkeit, damit nach
der Erstarrung der Rotgußschmelze eine hinreichend feine
Dendritenstruktur zur Verfügung steht. In der erzeugten
Rotgußschmelze beträgt der Feststoffanteil ca. 60% bis 80
%, vorzugsweise 70% und der Flüssigkeitsanteil 40% bis 20
%, vorzugsweise 40%.
Im Rahmen der Erfindung wird als Rotguß-Ausgangsmaterial
vorzugsweise eine Kupfer-Zinn-Zink-Legierung mit Cu < 80%,
Sn < 1,5%, Zn < 1,0%, ggf. Pb < 2,5% und ggf. Ni < 1,5%
nach DIN 1705 verwendet. Bevorzugt wird eine Legierung mit
Cu 84% bis 86%, Sn 4% bis 6%, Zn 4% bis 6% und Pb 4%
bis 6% verwendet.
Als Kornfeinungsmittel finden zweckmäßigerweise Kupfer
zirkon, Kupfereisen, Kupfer Titanborid Verwendung. Das zu
verwendende Rotgußmaterial kann nach Behandlung der Rotguß
schmelze im Stranggußverfahren hergestellt oder durch Ver
gießen in Metallkokillen erzeugt werden, vielmehr wird auf
diese Weise eine für ein feines Gefüge hinreichend schnelle
Abkühlung erreicht. Nach bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung wird das Rotgußmaterial zur Erzeugung einer thixo
tropen Rotgußmasse auf eine Temperatur von 930°C bis 1010°C
vorzugsweise 960°C, in Abhängigkeit von der jeweiligen
Kupfer-Zinn-Zink-Legierung erwärmt, dabei kugeln sich die
Dendriten ein.
Im Ergebnis lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
endformnahe Formteile aus Rotguß herstellen, die gegenüber
in herkömmlicher Weise gegossenen Ausführungsformen beacht
liche Vorteile aufweisen, weil sie druckdicht und leckage
frei sind, eine höhere Zugfestigkeit, Dehnung und Zähigkeit
ebenso aufweisen wie eine höhere Maßgenauigkeit. Darüber
hinaus läßt sich die Produktion nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren rationalisieren und besonders wirtschaftlich ge
stalten. Da im übrigen anders als nach dem herkömmlichen
Sandguß-Verfahren kein Sand benötigt wird, entfallen auch
insoweit erhebliche Entsorgungskosten in bezug auf den
Altsand, so daß das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
auch in bezug auf Umweltschutz positiv ist.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen endformnaher Formteile aus
Rotguß, wonach zunächst im Zuge der Herstellung des zu
verwendenden Rotgußmaterials aus einem Rotguß-Ausgangs
material eine Rotgußschmelze erzeugt und diese Rotguß
schmelze mit einem Kornfeinungsmittel behandelt und mit
vorgegebener Geschwindigkeit abgekühlt wird, daß danach das
erstarrte Rotgußmaterial bei einer Temperatur bis zu 1000°C
- wobei sich die Dendriten einkugeln - in einen thixotropen
Zustand mit einem vorgegebenen Feststoffanteil und einem
entsprechenden Flüssigkeitsanteil überführt wird, und daß
die thixotrope Rotgußmasse in einem Formwerkzeug verpreßt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Rotguß -Ausgangsmaterial eine Kupfer-Zinn-Zink-Legierung
mit Cu < 80%, Sn < 1,5%, Zn < 1,0%, ggf. Pb < 2,5% und
ggf. Ni < 1,5% nach DIN 1705 verwendet wird, vorzugsweise
eine Legierung mit Cu 84% bis 86%, Sn 4% bis 6%, Zn 4%
bis 6% und Pb 4% bis 6%.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kornfeinungsmittel Kupferzirkon, Kupfereisen, Kupfer
TiB2Basis verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das zu verwendende Rotgußmaterial nach
Behandlung der Rotgußschmelze im Stranggußverfahren herge
stellt oder durch Vergießen in Metallkokillen erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rotgußmaterial zur Erzeugung einer
thixotropen Rotgußmasse mit kugelförmigen Dendriten auf eine
Temperatur von 930°C bis 1010°c, vorzugsweise 960°C
erwärmt wird, wobei die Dendriten in eine kugelige Form
überführt werden.
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DE4232742C2 DE4232742C2 (de) | 1996-02-01 |
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1992
- 1992-09-30 DE DE19924232742 patent/DE4232742C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
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NICHTS ERMITTELT * |
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Ipc: B22D 18/02 |
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