DE4230717C2 - Verfahren und Reagenz zur quantitativen Wasserbestimmung - Google Patents
Verfahren und Reagenz zur quantitativen WasserbestimmungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Reagenz zur quantitativen
Wasserbestimmung.
Die Bestimmung von Wasser nach Karl Fischer hat sich zur
bevorzugten Methode entwickelt. Dieser Bestimmung liegt
die Karl-Fischer-Reaktion zu Grunde:
SO₂ + ROH + B → BHSO₃R (1)
BHSO₃R + I₂ + H₂O + 2 B → BHSO₄R + 2 BHI (2)
BHSO₃R + I₂ + H₂O + 2 B → BHSO₄R + 2 BHI (2)
B = Base, ROH = Alkohol
Bei der Bestimmung liegt im Reagenz ein Alkylsulfit vor, das in Gegenwart von Wasser zu Alkylsulfat oxidiert wird (G. Wünsch und A. Seubert, Fresenius Z. Anal. Chem. 334 (1989) 16-21). Die Karl-Fischer-Titrationen werden deshalb in alkoholischer Lösung oder, wenn andere Lösungen einge setzt werden, z. B. Propylencarbonat, in Gegenwart der stöchiometrischen oder einer Mindestmenge an Alkohol aus geführt.
Bei der Bestimmung liegt im Reagenz ein Alkylsulfit vor, das in Gegenwart von Wasser zu Alkylsulfat oxidiert wird (G. Wünsch und A. Seubert, Fresenius Z. Anal. Chem. 334 (1989) 16-21). Die Karl-Fischer-Titrationen werden deshalb in alkoholischer Lösung oder, wenn andere Lösungen einge setzt werden, z. B. Propylencarbonat, in Gegenwart der stöchiometrischen oder einer Mindestmenge an Alkohol aus geführt.
Der Alkohol begrenzt die Anwendung der Karl-Fischer-
Titration, denn er kann stören oder Nebenreaktionen ver
ursachen. So können Säuren mit dem in den Reagenzien ent
haltenen Alkohol eine Veresterung eingehen, die zur Bil
dung von Wasser führt (E. Scholz, Fresenius z. Anal. Chem.
303 (1980) 203-207). Fette und langkettige Kohlenwasser
stoffe lösen sich nur schlecht in Alkoholen, was zur An
wendung von Halogenkohlenwasserstoffen als Lösungsmittel
bestandteil führte, jedoch aufgrund der Toxizität proble
matisch ist.
Bei der Wasserbestimmung in Ketonen kann eine Ketalbil
dung auftreten, die ebenfalls unter Wasserabspaltung ver
läuft, sich jedoch bei Verwendung des toxischen Chlor
ethanols als Lösungsmittel zurückdrängen läßt (E. Scholz,
Karl-Fischer-Titration, Springer Verlag 1984, Heidelberg,
New York, Tokyo).
Die DE 33 29 020 A1 beschreibt die Verwendung niedriger
Alkanole, die mit Halogenatomen und/oder Phenylresten
substituiert sind, als Lösemittel in Karl-Fischer-Reagen
zien.
Es wurde auch beschrieben, Reagenzien einzusetzen, die
SO₂ und Pyridin enthalten, so bereits von Karl Fischer
(Angew. Chemie 48 (1935), 394-396). Dabei kommt das Pyri
din im Überschuß zum Einsatz. Es wurde jedoch festge
stellt, daß das ermittelbare wasseräquivalent stark von
den experimentellen Bedingungen abhängt. Ein Grund dafür
ist das sich bildende Pyridin-SO₃-Addukt, das eine was
servortäuschende Nebenreaktion eingeht und das Analysen
ergebnis verfälscht. Durch Zusatz von Alkohol lassen sich
zwar bessere Werte erhalten (D. M. Smith, W. M. D. Bryant,
J. M. Mitchel, J. Am. Chem. Soc. 61 (1939), 2407), jedoch sind
dann wieder die Nachteile des Alkohols zu beobachten.
Zudem ist der Umgang mit Pyridin bei Routineuntersuchun
gen aufgrund der Toxizität und der Geruchsbelästigung
problematisch.
Schließlich ist aus der DD 3 00 661 A5 in pyridinfreies
Titrationsmittel auf Natriumacetatbasis zur Bestimmung
des Wassergehalts nach Karl-Fischer beschrieben, das als
zwei Komponenten-System aufgebaut ist.
Der in den Ansprüchen angegebenen Erfindung liegt das
Problem zugrunde, ein neues Verfahren und ein neues
Reagenz für die Wasserbestimmung zu finden, welche die
Nachteile der Alkohol und/oder Pyridin enthaltenden
Reagenzien nicht aufweisen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur quantitativen
Bestimmung von Wasser in einer wasserhaltigen Probe wird
die Probe mit einem in einem aprotischen Lösungsmittel
gelösten molaren 1 : 1-Addukt von Schwefeldioxid an ein
Amin mit einem PKA-Wert von über 6 vermischt und mit Iod
oxidiert. Aus dem Iodverbrauch kann dann der Wassergehalt
der Probe berechnet werden.
Die Probe wird dabei insbesondere mit einem in einem
aprotischen Lösungsmittel gelösten molaren 1 : 1-Addukt von
Schwefeldioxid an Trimethylamin vermischt.
Zur volumetrischen Wasserbestimmung wird die wasserhalti
ge Probe
- a) mit dem in dem aprotischen Lösungsmittel gelösten molaren 1 : 1-Addukt von Schwefeldioxid an ein Amin ver mischt und anschließend mit einer Iodlösung titriert, oder
- b) in einem aprotischen Lösungsmittel gelöst und mit einer Lösung titriert, die in einem aprotischen Lösungs mittel ein molares 1 : 1-Addukt von Schwefeldioxid an ein Amin mit einem PKA-Wert von über 6 und Iod enthält.
Zur coulometrischen Wasserbestimmung wird die wasserhal
tige Probe mit einer Lösung vermischt, die in einem
aprotischen Lösungsmittel neben dem molaren 1 : 1-Addukt
von Schwefeldioxid an ein Amin ein lösliches Iodid
enthält und daraus Iod durch anodische Oxidation erzeugt.
Das erfindungsgemäße Reagenz kann ein Zwei-Komponenten-
oder ein Ein-Komponenten-Reagenz für die volumetrische
Wasserbestimmung oder ein Reagenz für die coulometrische
Wasserbestimmung sein. Ein erfindungsgemäßes Zwei-Kompo
nenten-Reagenz für die volumetrische Wasserstimmung be
steht aus einer Solventkomponente und einer Iodlösung als
Titrantkomponente und ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Solventkomponente ein molares 1 : 1-Addukt von Schwefeldi
oxid an ein Amin eines PKA-Werts von über 6 in einem
aprotischen Lösungsmittel enthält.
Ein erfindungsgemäßes Ein-Komponenten-Reagenz für die
volumetrische Wasserbestimmung enthält in einem aproti
schen Lösungsmittel ein molares 1 : 1-Addukt von Schwefel
dioxid an ein Amin eines PKA-Werts von über 6 und Iod.
Ein erfindungsgemäßes Reagenz für die coulometrische
Wasserbestimmung enthält in einem aprotischen Lösungs
mittel ein molares 1 : 1-Addukt von Schwefeldioxid an ein
Amin eines PKA-Werts von über 6 und ein Iodid.
Das Amin mit einem PKA-Wert über 6 kann z. B. ein gegebe
nenfalls substituiertes aliphatisches, cyclisches, hete
rocyclisches oder aromatisches Amin sein. Derartige ge
eignete eine sind beispielsweise: Trialkylamine, wie
Trimethylamin, Triethylamin, Tri-n-propylamin, Tri-n
butylamin, N,N-Dimethylethylamin, N,N-Diethylmethylamin,
N,N-Dimethyl-n-butylamin, ferner N,N,N′,N′-Tetramethyl
ethylendiamin, Imidazol, 1-Ethylimidazol, 1-Methylpiperi
din, 1-Ethylpiperidin, 1,2-Dimethylpyrrolidin, 1-Methyl
pyrrolidin, N-Ethylmorpholin, N-Methylmorpholin. Auch
Mischungen verschiedener Amine können zur Herstellung der
molaren 1 : 1-Addukte eingesetzt werden. Die Amine Tri
methylamin, Imidazol, N,N,N′,N′-Tetramethylethylendiamin
oder Mischungen davon werden zur Herstellung der molaren
1 : 1-Addukte mit Schwefeldioxid bevorzugt verwendet. Das
molare 1 : 1-Addukt von Schwefeldioxid an Trimethylamin
wird ganz besonders bevorzugt verwendet.
Die molaren 1 : 1-Addukte von Schwefeldioxid und dem Amin
mit einem PKA-Wert von über 6 lassen sich leicht durch
Vereinigen der Komponenten Amin und SO₂, gegebenenfalls
in einem inerten Lösungs- oder Verdünnungsmittel herstel
len.
Geeignete aprotische Lösungsmittel für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und für die Herstellung
der erfindungsgemäßen Reagenzien sind z. B.: Ether, wie
Diisopropylether, Dibutylether, Dioxan, Tetrahydrofuran,
Nitrile, wie Acetonitril, Ester, wie Ethylacetat, Ethyl
propionat, Isobutylacetat, n-Butylacetat, Ethylencarbo
nat, Propylencarbonat, Butyrolacton, halogenierte Kohlen
wasserstoffe, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, 1,2-
Dichlorpropan, Methylenchlorid, Säureamide, wie Dimethyl
formamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon, Ketone,
wie Aceton, Methylethylketon, Diethylketon, Cyclohexanon,
Methylcyclohexanon, Acetylaceton und andere aprotische
Lösungsmittel, wie z. B. Dimethylacetat. Anstelle eines
aprotischen Lösungsmittels kann auch ein Gemisch mehrerer
aprotischer Lösungsmittel verwendet werden.
Bevorzugt werden als aprotisches Lösungsmittel Aceto
nitril, Propylencarbonat, Ethylacetat, Tetrahydrofuran,
Dioxan, Dimethylformamid oder Methylenchlorid oder
Mischungen davon.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Reagenzes werden in
dem aprotischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
ein oder mehrere der molaren 1 : 1-Addukte von Schwefel
dioxid an ein Amin mit einem PKA-Wert von über 6 gelöst
und/oder durch Vereinigen der Komponenten Amin und
Schwefeldioxid im Molverhältnis 1 : 1 erzeugt. Vorzugsweise
wird in dem aprotischen Lösungsmittel oder Lösungsmittel
gemisch von der wirksamen Komponente des molaren 1 : 1-
Addukts durch Auflösen oder durch Vereinigen der Kompo
nenten eine Konzentration von 0,01 bis 5 mol/l, besonders
bevorzugt von 0,25 bis 1,5 mol/l, erzeugt. Die so herge
stellte Lösung stellt die Solventkomponente eines erfin
dungsgemäßen Zwei-Komponenten-Reagenzes dar. Als zuge
hörige Titrantkomponente wird eine Lösung von Iod in
einem vorzugsweise aprotischen Lösungsmittel oder Lö
sungsmittelgemisch verwendet. Es ist dabei zweckmäßig für
die Titrantkomponente das gleiche Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch wie für die Solventkomponente zu
verwenden.
Aus der Solventkomponente läßt sich ein erfindungsgemäßes
Ein-Komponenten-Reagenz durch zusätzliches Auflösen von
Iod herstellen. Iod kann z. B. in 1/3 der Amin-SO₂-Addukt-
Konzentration zugesetzt werden. Wenn das Reagenz zur
coulometrischen Bestimmung von Wasser verwendet werden
soll, wird anstelle von Iod ein Iodid oder ein Gemisch
von Iodiden zugesetzt. Dabei werden solche Iodide
verwendet, die in dem aprotischen Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch löslich sind.
Die erfindungsgemäße Bestimmung von Wasser verläuft im
Unterschied zur Karl-Fischer-Reaktion (1) und (2) nach
folgender summarischer Gleichung (3):
Amin * SO₂ + H₂O + I₂ → Amin * SO₃ + 2 HI (3)
Aus dem Iodverbrauch wird der Wassergehalt berechnet.
Gegenüber dem Pyridin-SO₃-Addukt ist bei dem erfindungs
gemäß verwendeten Ein-Schwefeldioxid-Addukt im Molver
hältnis 1 : 1 keine wasservortäuschende Nebenreaktion zu
beobachten.
Das erforderliche Iod kann zugesetzt oder durch anioni
sche Oxidation aus zugesetztem Iodid erzeugt werden.
Während der Wasserbestimmung wird das zugesetzte oder
anodisch erzeugte Iod durch die Umsetzung mit Schwefel
dioxid und Wasser zu Iodid reduziert. Wenn kein Wasser
mehr vorhanden ist, bleibt freies Iod übrig. Der Iodüber
schuß kann zur Indikation des Endpunktes verwendet wer
den, z. B. für die visuelle oder photometrische Indika
tion. Es kann auch elektrochemisch indiziert werden, z. B.
bipotentiometrisch oder biamperometrisch.
Die Wasserbestimmung kann so durchgeführt werden, daß die
wasserhaltige Probe mit der Solventkomponente eines er
findungsgemäßen Zwei-Komponenten-Reagenzes vereinigt bzw.
vermischt wird, z. B. der Solventkomponente zugesetzt
wird, und daß anschließend mit einer Lösung von Iod bzw.
der Titrantkomponente des Zwei-Komponenten-Reagenzes
titriert wird.
Die Wasserbestimmung kann auch so durchgeführt werden,
daß die wasserhaltige Probe durch Vereinigen mit einem
aprotischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
gelöst und anschließend mit einem erfindungsgemäßen
Ein-Komponenten-Reagenz titriert wird.
Die coulometrische Wasserbestimmung kann z. B. so durch
geführt werden, daß ein erfindungsgemäßes iodidhaltiges
Reagenz für die Coulometrie in eine coulometrische Zelle,
vorzugsweise in eine geteilte Zelle, eingebracht wird und
danach entsprechend der Zellenkonstruktion die Probe zu
gesetzt und durch Einschalten des Elektrolysestroms
solange elektrolysiert wird, bis das vorhandene Wasser
umgesetzt ist.
Vor der eigentlichen Wasserbestimmung muß im Lösungsmit
tel enthaltenes Wasser in einer Blindtitration - bei der
coulometrischen Bestimmung durch Vorelektrolyse - ent
fernt werden.
Das erfindungsgemäße Reagenz und das erfindungsgemäße
Verfahren können leicht den verschiedenen Erfordernissen
der in der Praxis verwendeten Titriergeräte und/oder den
verwendeten Bestimmungsmethoden und/oder den speziellen
Eigenschaften der Probe angepaßt werden.
So werden dem erfindungsgemäßen Reagenz zur Verwendung
bei der coulometrischen Bestimmung ein oder mehrere lös
liche Iodide zugesetzt, z. B. anorganische Iodide, wie
Natriumiodid, oder Iodide von organischen Kationen, wie
Tetrabutylammoniumiodid, Imidazolhydroiodid oder Tri
methylaminhydroiodid. Da coulometrische Geräte ein Rea
genz mit einem Leitwert zwischen 1 und 10 mS/cm erfor
dern, kann es notwendig sein, zusätzliche Leitsalze zu
zusetzen. Dies können lösliche anorganische Salze sein.
Bevorzugt verwendet man dissoziierende organische Salze,
wie z. B. Tetrabutylammoniumchlorid, Diethanolaminhydro
bromid oder auch lösliche Iodide.
Zur Endpunktsindikation wird sowohl bei der Volumetrie
als auch bei der coulometrischen Titration häufig die
bipotentiometrische oder die biamperometrische Indikation
verwendet. Um reproduzierbare Endprodukte zu erhalten,
kann es zweckmäßig sein, Substanzen zuzusetzen, die den
Endpunkt stabilisieren. Dazu eignen sich Leitsalze, wie
sie bei der Coulometrie verwendet werden. Ebenso kommt
der Zusatz von Iodiden in Frage, bevorzugt in Konzentra
tionen von 0,01 bis 0,1 mol/l. Auch puffernd wirkende
Substanzen, wie z. B. Carbonsäuren, wie z. B. Essigsäure,
oder deren Salze, wie z. B. Natriumacetat, oder schwache
Stickstoffbasen mit PKA-Werten, z. B. zwischen 4 und 9,
oder deren Salze können stabilisierend wirken.
Da die zu untersuchenden Proben nicht immer in dem ver
wendeten Reagenz löslich sind, müssen in solchen Fällen
dem Reagenz Lösungsvermittler für unpolare Proben, Form
amid für Salze und eiweißhaltige Proben oder halogenierte
Kohlenwasserstoffe für Fette oder fettartige Substanzen
zugesetzt werden.
Zur Neutralisation von sauer reagierenden Proben können
dem Reagenz geeignete Basen zugesetzt werden, z. B. Stick
stoffbasen, wie Imidazol, oder Salze von Carbonsäuren,
wie Tetramethylammoniumacetat, Trimethylammoniumacetat,
Tetrabutylammoniumbenzoat oder Lithiumpropionat. Basisch
reagierende Proben werden mit einer Säure neutralisiert,
z. B. wird das Reagenz mit einer schwachen Säure, wie
Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure oder auch Benzoe
säure versetzt. Eine pufferende Wirkung gegen Säuren und
Basen erreicht man durch Zusatz von Puffersubstanzen,
z. B. Diethanolammoniumbenzoat oder Imidazoliumacetat.
In 45 ml Acetonitril werden 3 g der molaren 1 : 1-Tri
methylamin-Schwefeldioxid-Additionsverbindung gelöst.
Durch Zudosieren von 0,05 molarer Iodlösung (Lösungs
mittel Acetonitril) wird in einem handelsüblichen
Karl-Fischer-Titrierautomaten vortitriert. Anschließend
wird die zwischen 2 und 5 mg Wasser enthaltende Probe
dosiert (z. B. wasserhaltiges Acetonitril) und mit der
Iodlösung austitriert.
In einem gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgedich
teten Titrationsgefäß werden in 45 ml Acetonitril 3 g
Trimethylamin-Schwefeldioxid-Additionsverbindung gelöst.
Durch Zudosieren von 0,125 molarer Iodlösung (Lösungs
mittel Acetonitril) wird ein definierter Überschuß von
etwa 0,5 ml Iodlösung erzeugt. Anschließend wird die
zwischen 4 und 15 mg Wasser enthaltende Probe dosiert
(z. B. eine Mischung von Wasser und Acetonitril) und mit
der Iodlösung bis zum Überschreiten des Äquivalenzpunktes
weitertitriert. Aus der Volumendifferenz der Iodlösung
zwischen den Äquivalenzpunkten wird die in der Probe
enthaltene Wassermenge berechnet. Die Bestimmung des
Äquivalenzpunktes erfolgt photometrisch mit Hilfe eines
Eintauchphotometers unter Verwendung des grünen Lichtes
einer Lichtemitterdiode.
Gemäß Beispiel 2 werden in je 100 µl Aceton mit einem
Wassergehalt von 4,02 mg folgende Wassermengen gefunden:
4,06 mg, 4,06 mg, 4,08 mg, 4,13 mg;
Mittelwert: 4,08 mg.
4,06 mg, 4,06 mg, 4,08 mg, 4,13 mg;
Mittelwert: 4,08 mg.
In 50 µl Aceton mit einem Wassergehalt von 5,038 mg
wurden folgende Wassermengen gefunden:
5,196 mg, 5,196 mg, 4,969 mg, 5,082 mg, 5,037 mg;
Mittelwert: 5,096 mg.
5,196 mg, 5,196 mg, 4,969 mg, 5,082 mg, 5,037 mg;
Mittelwert: 5,096 mg.
50 ml Acetonitril, die 0,05 mol/l Trimethylammoniumiodid
und 0,5 mol/l der molaren 1:1-Trimethylamin-Schwefel
dioxid-Additionsverbindung enthalten, werden in eine
geteilte Zelle für die coulometrische Karl-Fischer-
Titration gegeben. An der Anode wird Iod erzeugt, an der
Kathode Wasserstoff.
Nach Erzeugen eines Iodüberschusses wird eine Probe mit
einem Gehalt zwischen 2 und 5 mg Wasser dosiert. Die In
dikation erfolgt photometrisch, wie in Beispiel 2 be
schrieben. Die geflossene elektrische Ladungsmenge zwi
schen den beiden Äquivalenzpunkten wird zur Berechnung
des Wassergehalts verwendet.
Claims (10)
1. Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Wasser in
einer Probe, bei dem die Probe mit einem in einem apro
tischen Lösungsmittel gelösten 1:1-Addukt von Schwefel
dioxid an ein Amin mit einem PKA-Wert von über 6 ver
mischt und mit Iod umgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Amin Trimethylamin verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Probe
- a) mit dem in dem aprotischen Lösungsmittel gelösten molaren 1:1-Addukt von Schwefeldioxid an ein Amin ver mischt und anschließend mit einer Iodlösung titriert wird, oder
- b) in einem aprotischen Lösungsmittel gelöst und mit einer Lösung titriert wird, die in einem aprotischen Lösungsmittel ein 1 : 1-Addukt von Schwefeldioxid an ein Amin mit einem PKA-Wert von über 6 und Iod enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur coulometrischen
Wasserbestimmung die Probe mit einer Lösung
vermischt wird, die in einem aprotischen Lösungsmittel
eine 1:1-Addukt von Schwefeldioxid an ein Amin und
ein lösliches Iodid enthält und daß daraus Iod durch
anodische Oxidation erzeugt wird.
5. Mittel zur quantitativen Bestimmung von Wasser in
einer Probe, enthaltend gelöst in einem aprotischen
Lösungsmittel ein 1 : 1-Addukt von Schwefeldioxid an ein
Amin eines PKA-Werts von über 6 und Iod oder ein Iodid.
6. Verwendung einer Lösung eines 1:1-Adduktes von
Schwefeldioxid an ein Amin eines PKA-Wertes über 6 in
einem aprotischen Lösungsmittel als Solventkomponente und
einer Iodlösung als Titrantkomponente zur quantitativen
Bestimmung von Wasser in einer Probe.
7. Mittel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein 1:1-Addukt von Schwefeldioxid an
Trimethylamin, Imidazol, N,N,N′,N′-Tetramethylethylen
diamin oder eine Mischung davon enthält.
8. Mittel nach Anspruch 5 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß es als aprotisches Lösungsmittel
einen Ether, Ester, halogenierten Kohlenwasserstoff, ein
Säureamid, Nitril, Keton oder eine Mischung ,davon,
vorzugsweise Acetonitril, Propylencarbonat, Ethylacetat,
Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid oder
Methylenchlorid oder Mischungen davon enthält.
9. Mittel einem der Ansprüche 5 oder 7 bis 9, gekennzeichnet
durch eine Konzentration des 1:1-Adduktes im
Lösungsmittel zwischen 0,01 und 5 mol/l, vorzugsweise
zwischen 0,25 bis 1,5 mol/l.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 5 oder 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein 1:1-Addukt von Schwefeldioxid
mit Trimethylamin enthält.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4230717A DE4230717C2 (de) | 1992-09-14 | 1992-09-14 | Verfahren und Reagenz zur quantitativen Wasserbestimmung |
Publications (2)
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US (1) | US5401662A (de) |
JP (1) | JPH075151A (de) |
DE (1) | DE4230717C2 (de) |
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