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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Blutdruckmeßgerät zum automatischen,
unblutigen Messen des systolischen und/oder diastolischen Blutdrucks
mit einer am Probanden anzubringenden Druckmanschette, Pumpmitteln
zum Einbringen eines Füllmediums
in die Manschette und zum Ändern
des Manschettendruckes, Feststellmitteln zum Feststellen von zum
Bestimmen des systolischen und/oder diastolischen Blutdrucks notwendigen
Daten, Speichermitteln zum Speichern von Informationskomponenten
zum Bilden von dem Benutzer mitzuteilenden Informationen, Datenanzeige-
und Dateneingabemitteln.
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Ein konventionelles, automatisches
Blutdruckmeßgerät umfaßt eine
elastische, aufpumpbare Manschette und eine elektrische Pumpe. Die
Pumpe wird von einem Mikroprozessor gesteuert, um so die Manschette
mit Hilfe eines Mediums, beispielsweise Luft, auf einen vorbestimmten
Druck aufzupumpen. Außerdem umfaßt dieses
automatische Meßgerät einen
Druckwandler, der die momentanen Luftdruckwerte in der Manschette
mißt.
Das vom Wandler erzeugte Drucksignal wird benutzt, um sowohl den
momentanen Luftdruck in der Manschette als auch den Puls der Einzelperson
zu bestimmen. Dieses Drucksignal wird im allgemeinen digitalisiert
und vom Mikroprozessor verarbeitet, um so Werte zu erzeugen, die
die an der Einzelperson durchgeführten
systolischen und diastolischen Blutdruckmessungen darstellen.
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Zur Durchführung der Messung wird die
Manschete um den Oberarmbereich des Patienten gelegt und anschließend auf
einen Druck aufgepumpt, der über
dem vermuteten systolischen Druck liegt, beispielsweise 150 bis
200 Millimeter Quecksilber (mmHg). Dieser Druckwert drückt die
Hauptararterie im Arm zusammen und unterbindet so wirksam jegliche Blutzufuhr
zum Unterarm. Nun wird die Manschette langsam entlüftet und das
Wandlerdrucksignal dabei entsprechend überwacht, um so Änderungen
des Manschettendruckes, die durch den in die Manschette übertragenen
Puls des Patienten verursacht werden, zu ermitteln. Durch die Überwachung
der Amplitude des gemessenen Pulssignals kann das System den systolischen
und diastolischen Blutdruck des Patienten bestimmen.
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Ein beispielhaftes System wird im
US-Patent Nr. 4,949,710 unter dem Titel "METHOD OF ARTIFACT REJECTION FOR NONINVASIVE
BLOOD-PRESSURE MEASUREMENT BY PREDICTION AND ADJUSTMENT OF BLOOD-PRESSURE
DATA" beschrieben,
das hiermit wegen seiner Ausführungen über automatische
Blutdruckmeßgeräte als Referenz
in diese Schrift aufgenommen wird. Dieses System überwacht
das Blutdrucksignal des Patienten, um so die höchste festgestellte Pulsamplitude
zu ermit- teln. Im allgemeinen wird dies als der mittlere arterielle
Blutdruck (MAB) bezeichnet. Die systolischen und diastolischen Blutdruckwerte
werden dann als die jeweiligen Drücke bestimmt, die der Amplitude
des Pulssignales mit 60% vom Maximalwert vor Erreichen des Maximalwertes
sowie mit 80% vom Maximalwert nach Erreichen des Maximalwertes entsprechen.
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Um höchste Wirksamkeit zu erreichen,
sollte ein automatisches Blutdruckmeßgerät in der Lage sein, die Manschette
schnell auf einen vorbestimmten Druckwert aufzupumpen und dann entsprechend
einer bekannten Entlüftungskurve
zu entlüften.
Dabei ist es erwünscht,
dies in relativ kurzer Zeit zu beenden, um so schnell zu Ergebnissen
zu kommen sowie Angst und Unbehagen des Patienten auf ein Mindestmaß zu beschränken. Kompliziert
wird dies durch Blutdruckunterschiede, wie sie von Person zu Person
sowie bei Einzelpersonen innerhalb eines einzigen Tages auftreten.
So kann beispielsweise der systolische Blutdruck einer Einzelperson
an ein und demselben Tag zwischen Schlaf- und Tätigkeitsperioden innerhalb
eines Bereiches von 90 mmHg bis 180 mmHg schwanken.
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Ein weiterer Faktor, dem Beachtung
geschenkt werden muß,
ist die Anpassungsfähigkeit
des Blutdruckmeßgerätes. Das
Meßgerät muß, um möglichst
vielseitig nutzbar zu sein, für
eine Anzahl unterschiedlicher Manschetten eingesetzt werden können. Dazu
zählen
Neonatalmanschetten für
Neugeborene sowie Finger-, Arm- und Schenkelmanschetten für Kinder
und Erwachsene. Jede dieser Manschettenausführungen kann, wenn sie auf
einen gegebenen Druck aufgepumpt wird, Medium in unterschiedlicher
Menge aufnehmen. Um allgemein entsprechend genutzt werden zu können, sollte
das Blutdruckmeßgerät in der
Lage sein, jede Manschettenausführung
mit etwa gleicher Exaktheit innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer
auf einen vorbestimmten Druck aufzupumpen. Es ist ebenfalls von
Bedeutung, daß die
Manschettenausführungen,
insbesondere die kleinen pädiatrischen
und Neonatalmanschetten, in keinem Fall vom Meßgerät zu hoch aufgepumpt werden.
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Es ist erwünscht, eine Erwachsenenmanschette
in fünf
bis sechs Sekunden auf ihren Anfangsdruck aufzupumpen. Der Medienstrom,
der diese Aufpumprate bei einer großen Manschette erzeugt, kann
für sehr kleine
Manschetten, wie sie beispielsweise für Neugeborene verwendet werden,
zu groß sein.
Würde diese Strömungsrate
bei allen Manschetten eingesetzt, so würden die gemeinamen Auswirkungen
der Verzögerung bei
der Messung und der Reaktion auf den Druck grenzwert sowie die Trägheit der
Pumpe und des Pumpenmotors zusammen bewirken, daß Drücke entstehen, die wesentlich über dem
Grenzdruck liegen, der für
eine Neonatalmanschette in Frage kommt.
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Nach US-Patent Nr. 4,493,326 mit
dem Titel "AUTOMATIC
BLOOD PRESSURE SYSTEM WITH SERVO CONTROLLED INFLATION AND DEFLATION", das hiermit als
Referenz in diese Schrift aufgenommen wird, unterliegt der Pumpenmotor
einem geschlossenen Steuersystem. Signale, die von einem mit der
Manschette verbundenen Druckmeßgerät erzeugt
werden, werden für
die Steuerung des Pumpenmotors benutzt, um so eine konstante Aufpumprate
beizubehalten. Die Pumpe wird ausgeschaltet, wenn der Drucksignalwert einen
vorbestimmten Grenzwert überschreitet.
Die Zeit, die erforderlich ist, um eine Manschette bei diesem System
aufzupumpen, hängt
vom Manschettenvolumen und von der gewählten Aufpumprate ab. Erfolgt
das Aufpumpen zu schnell, so kann der Fall eintreten, daß eine kleine
Manschette, beispielsweise eine Neonatalmanschette, zu hoch aufgepumpt
wird, bevor das System in der Lage ist, die Pumpe zu stoppen. Erfolgt
das Aufpumpen zu langsam, so kann ein relativ langer Zeitraum erforderlich
sein, um eine große
Manschette, beispielsweise eine Schenkelmanschette, bis auf den
gewünschten
Grenzdruck aufzupumpen.
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Nach US-Patent Nr. 4,360,029 mit
dem Titel "AUTOMATIC
MEAN BLOOD PRESSURE READING DEVICE", das hiermit als Referenz in diese
Schrift aufgenommen wird, wird die Manschette auf einen Druck aufgepumpt,
der 60 mmHg über
dem vorher gemessenen mittleren arteriellen Blutdruck (MAB) liegt.
Der MAB ist derjenige Druck, bei dem das vom Blutdruckmeßgerät erfaßte Pulssignal
seinen höchsten
Wert aufweist. Wurde vorher kein MAB-Wert ermittelt, so stoppt das
Meßgerät die Pumpe
bei Erreichen eines Druckes von 160 mmHg.
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Aus der
EP 0 399 189 A 1 ist ein
automatisches Blutdruckmessgerät
mit automatischer Druckbeaufschlagung einer Blutdruckmanschette
wählbarer
Größe bekannt,
das eine elektrische Pumpe mit einem Einlaß, durch den die Pumpe mit
Medium versorgt wird, sowie einen Auslaß, durch den die Manschette
mit Medium versorgt wird, und eine Vorrichtung zum Steuern der Umdrehungsgeschwindigkeit
der Pumpe abhängig von
der durch einen Bediener ausgewählten
und per Schalter an das Gerät übermittelten
Manschettengröße auf,
bei dem das Pumpen mit der so gewählten Umdrehungsgeschwindigkeit
fortgesetzt wird, bis ein vorgewählter
Druckwert in der Manschette erreicht wird.
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Die
US
5,022,403 offenbart die Verwendung unterschiedlich großer Öffnungen
an der Auslaßseite
einer Manschette bei einem automatischen Blutdruckmessgerät.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Blutdruckmessgerät
anzugeben, mit dem eine Vielzahl unterschiedlicher Manschetten schnell
und exakt aufgepumpt werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
ein Blutdruckmessgerät
nach Anspruch 1.
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Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die Vorrichtung umfaßt eine
kleine Blende für
eine relativ niedrige Strömungsrate
und eine große
Blende für
eine höhere
Strömungsrate,
die jedoch von einem Regelventil geöffnet oder geschlossen werden
kann. Der Pumpe kann, abhängig
von der Einstellung des Ventiles, durch eine oder beide dieser Blenden
Medium zugeführt
werden. Bei Manschetten, die ein kleines Volumen aufweisen, wird
das Ventil geschlossen, und das der Pumpe zugeführte Medium strömt lediglich
durch die kleine Blende. Dadurch wird sichergestellt, daß die Manschette
mit relativ niedriger Rate aufgepumpt wird. Bei Manschetten, die
ein größeres Volumen
aufweisen, wird das Ventil geöffnet,
und der Pumpe wird Medium durch die große Blende zugeführt, so
daß es
möglich ist,
die Manschette mit einer relativ hohen Rate aufzupumpen.
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Es wird eine elektrische Pumpe eingesetzt,
die eine relativ niedrige Trägheit
aufweist und einen Steuerschaltkreis besitzt, der den Pumpenmotor
bei Erreichen des vorbestimmten Anfangsdruckwertes einem dynamischen
Ausschaltvorgang unterzieht.
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Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt
umfaßt
die Vorrichtung einen Überdrucksensor,
der dem Pumpenmotor Leistung entzieht, wenn ein Überdruckzustand festgestellt
wird.
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1 ist
ein Blockdiagramm einer automatischen Blutdruckmeßvorrichtung
nach vorliegender Erfindung.
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2 ist
eine Prinzipskizze, teilweise in Form eines Ablaufdiagramms, eines
Motorreglers, der für
die in 1 dargestellte
automatische Blutdruckmeßvorrichtung
geeignet ist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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1 ist
ein Blockdiagramm eines beispielhaften automatischen Blutdruckmeßgerätes nach
vorliegender Erfindung. Dieses Meßgerät umfaßt eine konventionelle Blutdruckmanschette 110,
die von einer elektrischen Pumpe 112 über einen Luftkanal 111 aufgepumpt
werden kann. Der Pumpenmotor wird von einem Motorregler 114 ein-
und ausgeschaltet, der über
von einem Mikroprozessor 116 gelieferte Signale gesteuert wird.
Als eine für
dieses Ausführungsbeispiel
der Erfindung geeignete Pumpe kann eine von einem Gleichstrommotor
mit niedriger Trägheit
angetriebene Membranpumpe eingesetzt werden. Der Motorregler wird nachstehend
unter Bezugnahme auf 2 ausführlich beschrieben.
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Luft wird der Pumpe 112 durch
eine Blende 1, die eine reduzierte Strömung bewirkt, sowie durch eine Blende 2 zugeführt, die
sich, obwohl sie keiner Reduzierung unterliegt, wahlweise dadurch
blockieren läßt, daß ein magnetbetätigtes Ventil
IV in Reihe mit der Blende 2 und der Eintrittsöffnung der
Pumpe 112 geschlossen werden kann. Das Ventil IV wird vom
Mikroprozessor 116 über
den Antriebsschaltkreis 136, wie nachstehend detailliert
beschrieben, gesteuert.
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Die Manschette wird mit Hilfe von
zwei digital gesteuerten Magnetventilen DV1 und DV2 entlüftet. Das Ventil
DV1 weist, wenn es geöffnet
ist, eine relativ niedrige Strömungsrate
auf, und das Ventil DV2 besitzt eine relativ hohe Strömungsrate.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung werden die Ventile durch ein pulsbreitenmoduliertes
Signal mit einer Sollnennfrequenz gesteuert.
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Der Mikroprozessor 116 steuert
die Ventile DV1 und DV2 über
einen Arbeitszyklusmodulator 130. Der Modulator 130 erzeugt
ein variables Arbeitszyklusschwingungssignal, von dem wahlweise
eines der Ventile DV1 und DV2 gesteuert wird. Der Arbeitszyklus
dieses Signales unterliegt einer Steuerung, um so die wirksame Durchgangsöffnung des
ausgewählten
Ventils und damit die Rate, mit der die Manschette 110 entlüftet wird,
festzulegen.
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Der Mikroprozessor 116 überwacht
den Luftdruck in der Manschette mit Hilfe eines konventionellen Druckwandlers 118,
der über
einen Schlauch 117 mit dem Luftkanal 111 verbunden
ist. In der beispielhaften Ausführung
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Druckwandler
um ein konventionelles Halbleiterdehnungsmeßgerät. Das vom Wandler 118 erzeugte
Signal wird von einem hochwertigen, einen geringen Geräuschpegel
aufweisenden Verstärker 120 verstärkt, der
ein Signal erzeugt, das einem Analog/Digital-Wandler 122 zugeführt wird.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung handelt es sich bei dem A/D-Wandler 122 um
einen 16-Bit-Sigma-Delta-A/D-Wandler. Der Wandler 122 erzeugt
Abtastsignale mit einer Rate von etwa 50 Hz. Ein angeschlossener
Frequenzteiler 126 nimmt ein 8 MHz-Taktsignal CLK auf,
das von einem schwingungskristallgesteuerten Taktsignalgeber 124 erzeugt
wird. Dieses Signal wird nach Bedarf in Frequenzen aufgeteilt, um
so das Taktsignal für
den A/D-Wandler 122 zu erzeugen.
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Der vom A/D-Wandler 122 abgetastete
Drucksignalwert wird vom Mikroprozessor 116 überwacht,
um die Pumpe bei einer durchgeführten
Druckmessung zu starten, die Pumpe 112 bei Erreichen des
gewünschten Anfangsdruckes
in der Manschette zu stoppen, die Strömung durch die Entlüftungsventile
DV1 und DV2 zu steuern sowie aus dem Pulssignal die systolischen
und diastolischen Blutdruckmessungen für die Einzelperson abzuleiten.
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Das in 1 dargestellte
automatische Blutdruckmeßgerät umfaßt einen
zweiten Druckwandler 140, der mit dem Druckwandler 118 identisch
sein kann. Der Druckwandler 140 wird jedoch vom System
nur benutzt, um Überdruckzustände festzustellen.
Das Ausgangssignal des Wandlers 140 wird, wie in 1 dargestellt, von einem
Verstärker 142 verstärkt, der
mit dem vorstehend beschriebenen Verstärker 120 identisch
sein kann. Das verstärkte
Ausgangssignal wird einem Vergleicher 144 zugeführt. Der
Vergleicher 144 liefert nur dann ein logisches hohes Ausgangssignal,
wenn das Signal vom Verstärker 142 anzeigt,
daß der
Manschettendruck größer als
ein vorgegebener Überdruckgrenzwert
ist. Bei der beispielhaften Ausführung
der Erfindung ist dieser Grenzwert auf 300 mmHg festgelegt.
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Das Ausgangssignal des Vergleichers 144 wird
dem Arbeitszyklusmodulator 130 und dem Motorregler 114 zugeführt. Wird
ein Überdruckzuutand
festgestellt, so stoppt der Motorregler 114 den Pumpenmotor
und der Arbeitszyklusmodulator 130 öffnet die beiden Entlüftungsventile
DV1 und DV2. Diese Steuerfunktionen werden ohne Hilfe des Mikroprozessors 116 durchgeführt, um
so auch in den Fällen
für eine
wirksame Steuerung zu sorgen, in denen ein Fehler im Mikroprozessor
den Überdruckzustand
bewirkt hat.
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Die Blutdruckmessungen werden dem
Benutzer des Gerätes
auf einer Anzeigevorrichtung 131 angezeigt. Um diese Werte
zu erzeugen, arbeitet der Mikroprozessor 116 nach einem
im Spei cher 128 abgespeicherten Programm. Der Speicher 128 enthält ebenfalls
Zellen, die zur Speicherung temporärer Datenwerte genutzt werden
können.
Bei der beispielhaften Ausführung
der Erfindung handelt es sich bei dem Programmspeicherabschnitt
des Speichers 128 um ein Read Only Memory (ROM), während der
Datenspeicherabschnitt ein Random Access Memory (RAM) ist.
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Befehle, die der Benutzer in das
Blutdruckmeßgerät eingibt,
gelangen über
ein Tastenfeld 133 zum Mikroprozessor 116. Die
beiden wichtigsten Befehle bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind der Befehl, der die Art der benutzten Manschette definiert
(Neonatal- oder Erwachsenenmanschette), sowie der Befehl, der eine
Blutdruckmessung einleitet.
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Der Mikroprozessor 116 erfaßt die vom
A/D-Wandler 122 mit einer Frequenz von 50 Hz erzeugten
Abtastsignale. Die gesammelten Abtastsignale werden in 45er Gruppen
verarbeitet, um so ein geräuschreduziertes
Manschettendrucksignal und dessen erste Ableitung zu erhalten, die
die tatsächliche
Veränderungsrate des
Manschettendruckes darstellen. Diese Signale weisen eine effektive
Abtastrate von 1,11 Hz auf. Während die
Manschette 110 aufgepumpt wird, bestimmt der Mikroprozessor 116 für jeden
Abtastwert dieses Signales, ob die Pumpe 112 gestoppt werden
soll. Während
die Manschette entlüftet
wird, benutzt der Mikroprozessor 116 dieses Signal, um
neue Einstellungen für
das Entlüftungsventil
DV1 oder DV2 zu berechnen. Der Mikroprozessor 116 steuert
die Entlüftungsventile
DV1 und DV2 über
den Arbeitszyklusmodulator 130, so daß Medium mit konstanter Rate
aus der Manschette freigesetzt wird, um so eine lineare Verringerung
des Manschettendruckes zu erzielen.
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2 ist
eine Prinzipskizze eines beispielhaften Schaltkreises, der für eine Verwendung
als Motorregler 114 geeignet ist. Dieser Schaltkreis umfaßt einen
Rückkoppelungsregler
mit geschlossenem Wirkungskreis, der den vom Pumpenmotor 112m ent nommenen
Strom auf weniger als 300 Milliampere (mA) begrenzt. Außerdem umfaßt der Regler
einen Schaltkreis, der den Motor 112m als Reaktion auf
ein vom Mikroprozessor 116 kommendes Stoppsignal einem
dynamischen Ausschaltvorgang unterzieht. Durch die Begrenzung des Maximalstromes,
den der Motor entnehmen kann, reduziert der Motorregler 114 den
Strombedarf und sichert damit eine kostengünstigere Stromversorgung für das Blutdruckmeßgerät. Durch
das rasche Abstoppen des Pumpenmotors ermöglicht der Regler 114 dem
Meßgerät eine exaktere
Kontrolle des Aufpumpdruckes. Dies ist für Neonatal- und kleine pädiatrische
Manschetten von besonderer Bedeutung.
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Bei dem Steuersignal vom Mikroprozessor 116 handelt
es sich um ein zweiwertiges Signal: ein logisches Hochsignal, wenn
die Pumpe laufen soll, und ein logisches Tiefsignal, wenn die Pumpe
stoppen soll. Dieses Signal wird einem Ende eines Spannungsteilerschaltkreises
zugeführt,
der die Widerstände 212 und 214 umfaßt. Der
Widerstand 214 ist mit einer Bezugspotentialquelle (z.B.
Erde) in Parallelschaltung mit einem Kondensator 216 verbunden.
Die Kombination aus dem Widerstand 214 und dem Kondensator 216 bildet
ein Filter mit geringem Durchgang, das die Hochfrequenzkomponenten
aus dem Steuersignal herausfiltert, so daß der Motor vom Steuerschaltkreis
nicht zu schnell eingeschaltet wird.
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Die Verbindung der Widerstände 212 und 214 ist
mit der nichtinvertierenden Eingangsbuchse eines Funktionsverstärkers 210 verbunden.
Der Funktionsverstärker 210 ist
als Integrator mit einem Kondensator 220 vorgesehen, der
zwischen der invertierenden Eingangsbuchse und der Ausgangsbuchse
des Verstärkers gekoppelt
ist. Die invertierende Eingangsbuchse des Verstärkers 210 ist so gekoppelt,
daß sie
ein Eingangssignal von einem Steuernetzwerk empfangen kann, das
die Widerstände 218 und 234 umfaßt. Der
Widerstand 218 ist mit einer Funktionspotentialquelle 250 gekoppelt,
bei der es sich im Falle des Ausführungsbeispieles der Erfindung
um eine 5 Volt-Quelle handelt. Ein Abtastwiderstand 232,
der zwischen dem Widerstand 234 und der Erde vorgesehen
ist, führt
ein Eingangssignal dem invertierenden Eingang des Verstärkers 210 dadurch zu,
daß er
das Potential an der Verbindung der Widerstände 218 und 234 auf
der Basis des vom Motor 112m abgenommenen Stromes verändert.
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Der Verstärker 210 wird über Anschlüsse an eine
8 Volt-Funktionspotentialquelle 248 und an Erde mit Betriebsstrom
versorgt. Ein Kondensator 246 ist zwischen der Quelle 248 und
der Erde gekoppelt, um auf das 8 Volt-Betriebsstromsignal einwirkende,
transiente Signale herauszufiltern, die beispielsweise durch den
Motor 112m bewirkt werden können, und um so den Funktionsverstärker 210 mit
niederohmigem Strom bei hohen Frequenzen zu versorgen.
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Die Ausgangsbuchse des Funktionsverstärkers 210 ist
mit der Gate-Elektrode eines Transistors 224 über einen
Widerstand 222 gekoppelt. Ein Kondensator 244 absorbiert
die Drain/Gate-gekoppelte Ladung des Transistors 224, wenn
ein weiterer Transistor 226 eingeschaltet ist. Dadurch
wird ein parasitäres
Einschalten des Transistors 224 in einem solchen Moment
verhindert. Die Drain-Elektrode des Transistors 224 ist
mit einer Buchse des Motors 112m gekoppelt, während die
Source-Elektrode des Transistors 224 mit Erde über den
Widerstand 232 gekoppelt ist. Die andere Buchse des Motors 112m ist über einen
Schalter 230 mit der Betriebsstromquelle 248 gekoppelt.
Der Schalter 230 wird durch das vom Vergleicher 144 gelieferte Überdruckausgangssignal
gesteuert; siehe 1.
Wenn das Ausgangssignal des Vergleichers 144 zum logischen
Hochsignal wird, was ein Zeichen dafür ist, daß ein Überdruckzustand festgestellt
wurde, so wird der Schalter 230 geöffnet und dadurch Betriebsstrom
vom Pumpenmotor 112m abgezogen.
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Der Motorregler umfaßt neben
dem vorstehend beschriebenen Basisschaltkreis noch einen Schaltkreis,
der eine dynamische Ausschaltfunktion für den Motor 112m vorsieht.
Dieser Schaltkreis umfaßt
einen bipolaren Transistor 238, die Feldeffekttransistoren 226 und 242 sowie
die Widerstände 228, 236 und 240.
Der Transistor 226 sorgt für einen geringen Widerstand
zwischen den Buchsen des Motors 112m, wenn der Motor gestoppt
werden soll. Bei dieser Konfiguration dient der Motor 112m als
ein Generator, der eine niederohmige Last antreibt, wodurch ein
dynamischer Ausschalteffekt erzeugt wird.
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Im stabilen Zustand, wenn das vom
Mikroprozessor 116 gelieferte Signal ein logisches Tiefsignal
ist, liegt die nichtinvertierende Eingangsbuchse des Funktionsverstärkers 210 auf
Erdpotential und ein Gleichstrompotential von etwa 50 Millivolt
(mV) wird der invertierenden Eingangsbuchse zugeführt. Bei
dieser Konfiguration liefert der Verstärker 210 ein Ausgangssignal
auf Erdpotential. Dieses Signal schaltet den Transistor 224 ab
und unterbricht damit die Verbindung zwischen dem Motor 112m und
der Erde. Außerdem
schaltet das Ausgangssignal des Verstärkers 210 den bipolaren
Transistor 238 ab und bewirkt damit, daß die Transistoren 242 und 226 eingeschaltet
werden. Wenn der Transistor 226 eingeschaltet ist, wird
dadurch der Motor 112m wirksam kurzgeschlossen.
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Wenn das Steuersignal vom Mikroprozessor 116 von
einem logischen Tiefsignal auf ein logisches Hochsignal übergeht,
unterliegt das dem nichtinvertierenden Eingang des Verstärkers 210 zugeführte Signal einem
allmählicheren Übergang
vom Erdpotential auf etwa 150 mV. Die Geschwindigkeit dieses Überganges wird
vom einen geringen Durchgang aufweisenden Filter 214, 216 bestimmt.
Wenn das Niveau dieses Signales auf über 50 mV ansteigt, nimmt das
vom Verstärker
gelieferte Ausgangssignal ebenfalls zu. Die erste Auswirkung dieses
zunehmenden Ausgangssignales besteht darin, daß der Transistor 238 einge schaltet
wird. Dadurch wird bewirkt, daß die
Transistoren 242 und 226 ausgeschaltet werden.
Mit auf ein höheres
Niveau steigendem Ausgangssignal des Verstärkers 210 wird der
Transistor 224 eingeschaltet, so daß Strom durch den Motor 112m fließen kann.
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Wenn das der Gate-Elektrode des Transistors 224 zugeführte Potential
zunimmt, beginnt sich der Motor 112m zu drehen. Es ist
eine bekannte Tatsache, daß ein
Gleichstrommotor, der gerade anläuft,
relativ mehr Strom entnimmt, als er während eines Betriebes mit konstanter
Drehzahl benötigt.
Bei dem in 2 dargestellten
Schaltkreis bewirkt der zusätzliche
Strom, der vom mit niedriger Drehzahl laufenden Motor entnommen wird,
einen Anstieg des Potentials im Widerstand 232, wodurch
das dem invertierenden Eingang des Verstärkers 210 zugeführte Potential
zunimmt. Das erhöhte
Potential an der invertierenden Eingangsbuchse neigt dazu, das Niveau
des der Gate-Elektrode des Transistors 224 zugeführten Signales
zu verringern, wodurch der Stromverbrauch des Motors begrenzt wird.
Bei dieser Konfiguration ist der vom Motor entnommene Strom auf etwa
300 mA begrenzt. Mit zunehmender Drehzahl des Pumpenmotors fällt der
von diesem entnommene Strom auf deutlich unter 300 mA ab.
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Wenn das vom Mikroprozessor 116 gelieferte
Signal auf einen logischen Tiefwert abfällt, nimmt das dem nichtinvertierenden
Eingang des Verstärkers 210 zugeführte Potential
mit einer vom einen geringen Durchgang aufweisenden Filter 214, 216 bestimmten
Rate ab. Wenn dieses Potential auf unter 50 mV absinkt, nähert sich
das vom Verstärker 210 gelieferte
Ausgangssignal dem Erdpotential. Das im Kondensator 244 gespeicherte
Potential wird relativ schnell über
den Widerstand 222 abgebaut. Als Folge davon nimmt das
der Gate-Elektrode des Transistors 224 zugeführte Potential
relativ schnell ab und bewirkt, daß der Transistor die Stromzufuhr
zum Pumpenmotor 112m abschaltet.
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Nachdem der Transistor 224 abgeschaltet
wurde, nimmt das Potential im Kondensator 244 weiter ab, bis
die Basis/Emitter-Verbindung
des Transistors 238 nicht länger einer Vorwärtsvorspannung
unterliegt, so daß der
Transistor 238 abgeschaltet wird. Während der Transistor 238 abgeschaltet
wird, nimmt das Potential an der Gate-Elektrode des Transistors 242 zu
und schaltet den Transistor 242 ein. Wenn der Transistor 242 eingeschaltet
wird, nähert
sich das Potential an der Gate-Elektrode des Transistors 226 dem
Erdpotentiale und es wird eine niederohmige Verbindung zwischen
den Source- und Drain-Elektroden des Transistors und damit zwischen
den Stromanschlüssen
des Motors 112m geschaffen.
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Aufgrund dieser niederohmigen Verbindung
wirkt der Gleichstrommotor 112m als ein Generator, der einen
dynamischen Ausschalteffekt im Motor erzeugt. Dadurch stoppt der
Motor schneller als bei einer einfachen Stromentnahme an den Stromanschlußbuchsen.
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Wenn der Benutzer des Gerätes, nunmehr
unter Bezugnahme auf 1, über das
Tastenfeld 133 eingibt, daß es sich bei der Manschette
110 um eine Neonatalmanschette handelt, liefert der Mikroprozessor 116 ein
Signal an den Antrieb 136, der dann das Ventil IV schließt. Bei
dieser Konfiguration ist die eine reduzierte Strömung bewirkende Blende 1 die
einzige Luftquelle für
die Pumpe 112. Bei alleiniger Verwendung der eine reduzierte
Strömung
bewirkenden Blende 1 werden Neonatalmanschetten in 1 bis
8 Sekunden aufgepumpt.
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Wenn der Benutzer eingibt, daß es sich
bei der Manschette 110 um eine pädiatrische
oder Erwachsenenmanschette handelt, wirkt der Mikroprozessor 116 so
auf den Antrieb 136 ein, daß das Ventil IV geöffnet wird.
Dadurch wird die Pumpenströmungsrate
etwa um einen Faktor von 5 gesteigert. Sind beide Wege 1, 2 geöffnet, so
lassen sich die kleinsten pädiatrischen
Manschet ten in etwa 1 Sekunde und die größten Erwachsenenmanschetten
in etwa 10 Sekunden aufpumpen.
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Bei der beispielhaften Ausführung der
Erfindung gibt der Benutzer über
das Tastenfeld 133 an, ob es sich bei der Manschette um
eine Neonatalmanschette oder um eine pädiatrische oder Erwachsenenmanschette
handelt. Aufgrund dieser Angabe wird das Ventil IV vom Mikroprozessor 116 entweder
geöffnet
oder geschlossen. Alternativ kann der Mikroprozessor 116 die
Manschettenart auch automatisch bestimmen. Wie bereits vorstehend
ausgeführt,
besteht ein Teil des Steuerungsvorganges darin, das Volumen der
Manschette zu bestimmen, während
sie auf ihren Anfangsdruck aufgepumpt wird. Es ist vorteilhaft,
diese anfängliche
Volumenbestimmung während
des Aufpumpvorganges zu nutzen, um so dynamisch festzustellen, ob
das Ventil IV geöffnet
oder geschlossen werden soll.
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Das Überschreiten beim Aufpumpen
der Manschette ist, wie bereits erwähnt, ein bedeutsamer Faktor. Bei
Verwendung eines Motorreglers, der keinen dynamischen Ausschaltvorgang
bewirkt, aber ansonsten dem in 2 dargestellten
Regler entspricht, wurden Drucküberschreitungen
von bis zu 22 mmHg für
Neonatal- und kleine
pädiatrische
Manschetten gemessen. Mit Hilfe des ein dynamisches Ausschalten
bewirkenden Schaltkreises wird die maximale Überschreitung bei diesen Manschetten
auf etwa 8 mmHg reduziert.
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In Tabelle 1 sind beispielhafte Werte
für die
Bauteile des in 2 dargestellten
Motorreglerschaltkreises aufgelistet.
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Das vorstehend beschriebene beispielhafte
Aufpumpkontrollsystem umfaßt
eine elektrische Pumpe, die Luft über eine eine reduzierte Strömung bewirkende
Blende zieht, sowie eine nichtreduzierte Blende, die mit Hilfe eines
Regelventiles entweder geöffnet
oder geschlossen werden kann. Außerdem umfaßt das System einen Motorreglerschaltkreis,
der ein dynamisches Ausschalten des Motors bewirkt, um so eine Drucküberschreitung
bei gestoppter Pumpe auf ein Mindestmaß zu verringern. Das Aufpumpkontrollsystem
kann außerdem
feststellen, wann der Druck einen Überdruckgrenzwert überschreitet.
In einem solchen Fall stoppt ein direkt zwischen dem Überdrucksensor,
dem Motorregler und einem Regler für die Entlüftungsventile angeschlossener
Schaltkreis den Motor und öffnet
beide Entlüftungsventile,
wenn ein Überdruckzustand
festgestellt wird.