DE4228748A1 - Ein Verfahren zum Dehydrieren von nitrierten bzw. nitrocarburierten Stahlteilen sowie zur Messung des Effektes - Google Patents
Ein Verfahren zum Dehydrieren von nitrierten bzw. nitrocarburierten Stahlteilen sowie zur Messung des EffektesInfo
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- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C8/00—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C8/06—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
- C23C8/28—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases more than one element being applied in one step
- C23C8/30—Carbo-nitriding
- C23C8/32—Carbo-nitriding of ferrous surfaces
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Nitrieren bzw. Nitrocarburieren von Stahlteilen sind bekannte und
weit verbreitete Verfahren zur Verbesserung der Gebrauchseigen
schaften von Stahlteilen. Es ist ferner bekannt, daß bei diesen
Verfahren aber auch Wasserstoff in die Stahlteile eindiffundieren
und zur sogenannten Wasserstoffversprödung führen kann. Es ist
auch bekannt, daß Wasserstoff wieder ausdiffundiert, wenn der
Wasserstoffpartialdruck um die nitrierten bzw. nitrocarburierten
Stahlteile herum auf sehr kleine Werte absinkt. Je niedriger die
ser Wasserstoffpartialdruck und je höher die Temperatur, desto
rascher diffundiert der Wasserstoff aus.
Bisher sind Schadensfälle, die eindeutig auf die genannte Wasser
stoffversprödung zurückgeführt werden können, kaum bekannt. Um
aber auf alle Fälle die Gefahr der Wasserstoffversprödung zu min
dern, kann durch einen geeigneten zusätzlichen Verfahrensschritt
eine Verringerung des eindiffundierten Wasserstoffs erreicht wer
den. Dazu ist es notwendig, während der Abkühlung von der
Nitrier- bzw. Nitrocarburiertemperatur im Temperaturbereich zwi
schen ca. 250 und 150°C eine Verweildauer von mindestens 1 Stunde
zur gezielten Dehydrierung einzulegen. Dabei ist es im Prinzip
gleichgültig, ob die Temperatur in diesem Bereich besonders lang
sam durchlaufen wird, oder ob ein entsprechend langer Abkühlstop
eingelegt wird. Wichtig ist jedoch, daß bereits vor Erreichen der
Verweildauer oder zumindest kurz darauf deutlich weniger als 1
Vol% Wasserstoff + Ammoniak in der Ofenatmosphäre verblieben
sind, vorzugsweise sogar weniger als 0,1 Vol%.
Die geringen Anteile an Wasserstoff + Ammoniak können entweder
durch ausreichende Spülung mit Stickstoff oder durch Abpumpen der
restlichen Ofenatmosphäre verwirklicht werden. Letzteres ist von
Vorteil, da auch der ausdiffundierende Wasserstoff sofort abgeso
gen werden kann.
Für das Prinzip dieser Anmeldung ist es ohne Bedeutung, ob wäh
rend des Abkühlens von der Nitrier- bzw. Nitrocarburiertemperatur
als Zwischenschritt zunächst eine Oxidationsbehandlung der Ver
bindungsschicht eingelegt wird oder nicht. Falls oxidiert wurde,
muß vor der Dehydrierung auch der Wasserdampfanteil der Ofenat
mosphäre verringert werden. Dann gelten die oben genannten Gren
zen sinngemäß für die Summe aus Wasserstoff, Ammoniak und Wasser
dampf.
Es ist ferner von Vorteil, das Ergebnis der Dehydrierung an Stan
dardproben zu ermitteln. Dafür bietet sich beispielsweise die in
der Werkstoff- und Meßtechnik übliche Wasserstoffanalyse an.
Diese Untersuchungsmethoden sind jedoch relativ aufwendig. Ein
vergleichsweise einfacher Test ist das Erwärmen einer Stahlprobe
in einem heißen Silikonölbad. Sofern in der Probe diffusionsfähi
ger Wasserstoff, der gerade die Wasserstoffversprödung bedingt,
enthalten ist, tritt dieser deutlich sichtbar unter Blasenbildung
aus der Probe aus. Diese Methode ist zwar bekannt, wurde bislang
aber nicht zur quantitativen Wasserstoffanalyse verwendet, da
neben Wasserstoff ja auch andere gasförmige Komponenten - wie
etwa Stickstoff bei nitrierten Stahlteilen - abgegeben werden
könnten. Im streng wissenschaftlichen Sinn ist eine derartige
Meßmethode daher auch nicht eindeutig. Wenn jedoch die Bildung
von Gasblasen nach einer Dehydrierung deutlich geringer geworden
ist als ohne Dehydrierung, so ist dies technologisch gesehen aber
immer noch eine positive Feststellung, da gleichbedeutend damit
die Gefährdung durch Wasserstoffversprödung vermindert wurde.
Da eine Beurteilung der Intensität der Gasblasenbildung nur sub
jektiv erfolgen kann, ist es zweckmäßig, die sich bildenden Gas
blasen in geeigneter Weise in einem Meßröhrchen aufzufangen.
Diese objektiv meßbare und damit nachvollziehbare Meßmethode ist
Bestandteil dieser Patentanmeldung. Als Standardproben können
sowohl Eisenpulver wie auch kompakte Probestücke oder Folien ver
wendet werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Nitrieren bzw. Nitrocarburieren von Stahl
teilen dadurch gekennzeichnet, daß während des Abkühlens von der
eigentlichen Nitrier- bzw. Nitrocarburiertemperatur bei einer Tem
peratur im Bereich zwischen ca. 150 und 250 °C, vorzugsweise bei
200 °C, eine mindestens einstündige Haltepause eingelegt wird,
wobei während der gesamten Haltepause bei ausreichender Spülung
mit Stickstoff weniger als 1 Vol % Wasserstoff + Ammoniak in der
Ofenatmosphäre vorhanden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
statt der Stickstoffspülung während der mindestens einstündigen
Haltepause ein Vakuum um die Charge herum erzeugt und aufrecht
erhalten wird. Dabei liegt der Vakuumdruck vorzugsweise unter 1
mbar.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirksamkeit der Dehydrierung mittels einer einfachen Vor
richtung nachgeprüft wird, bei der die in Standardproben ver
bleibende diffusionsfähige Wasserstoffmenge in einem heißen Sili
konölbad ausgedampft und der aus tretende Wasserstoff in einer
Meßröhre aufgefangen und quantitativ angezeigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924228748 DE4228748A1 (de) | 1992-09-01 | 1992-09-01 | Ein Verfahren zum Dehydrieren von nitrierten bzw. nitrocarburierten Stahlteilen sowie zur Messung des Effektes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924228748 DE4228748A1 (de) | 1992-09-01 | 1992-09-01 | Ein Verfahren zum Dehydrieren von nitrierten bzw. nitrocarburierten Stahlteilen sowie zur Messung des Effektes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4228748A1 true DE4228748A1 (de) | 1994-03-03 |
Family
ID=6466698
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924228748 Withdrawn DE4228748A1 (de) | 1992-09-01 | 1992-09-01 | Ein Verfahren zum Dehydrieren von nitrierten bzw. nitrocarburierten Stahlteilen sowie zur Messung des Effektes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4228748A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006054280A1 (de) * | 2006-11-17 | 2008-05-29 | Durferrit Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit nitrocarburierter oder nitrocarburierter und oxidierter Oberflächen von aus Stahl bestehenden Bauteilen |
FR2925524A1 (fr) * | 2007-12-21 | 2009-06-26 | Durferrit Gmbh | Procede et dispositif pour augmenter la resistance a la corrosion de surfaces nitrocarburees et oxydees de pieces en acier |
RU2782413C1 (ru) * | 2021-11-11 | 2022-10-26 | Федеральное Государственное Унитарное Предприятие "Центральный научно-исследовательский институт черной металлургии им. И.П. Бардина" (ФГУП "ЦНИИчермет им. И.П. Бардина") | Способ газовой низкотемпературной нитроцементации инструмента из высоколегированных штамповых сталей (слои насыщения от 0,05 мм до 0,12мм) с оптимальным карбонитридным поверхностным слоем в вакуумных печах |
-
1992
- 1992-09-01 DE DE19924228748 patent/DE4228748A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006054280A1 (de) * | 2006-11-17 | 2008-05-29 | Durferrit Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit nitrocarburierter oder nitrocarburierter und oxidierter Oberflächen von aus Stahl bestehenden Bauteilen |
DE102006054280B4 (de) * | 2006-11-17 | 2011-01-05 | Durferrit Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit nitrocarburierter oder nitrocarburierter und oxidierter Oberflächen von aus Stahl bestehenden Bauteilen |
FR2925524A1 (fr) * | 2007-12-21 | 2009-06-26 | Durferrit Gmbh | Procede et dispositif pour augmenter la resistance a la corrosion de surfaces nitrocarburees et oxydees de pieces en acier |
RU2782413C1 (ru) * | 2021-11-11 | 2022-10-26 | Федеральное Государственное Унитарное Предприятие "Центральный научно-исследовательский институт черной металлургии им. И.П. Бардина" (ФГУП "ЦНИИчермет им. И.П. Бардина") | Способ газовой низкотемпературной нитроцементации инструмента из высоколегированных штамповых сталей (слои насыщения от 0,05 мм до 0,12мм) с оптимальным карбонитридным поверхностным слоем в вакуумных печах |
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