DE4228271A1 - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung eines optischen Kabels - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung eines optischen KabelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ei
nes optischen Kabels, bei dem mindestens ein Lichtwellen
leiter samt Füllmasse in ein zu einem Rohr geformtes
Bandmaterial eingeführt wird, wobei außen auf das Rohr
eine Bewehrung aufgeseilt wird.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der DE-C2-27 43 260 be
kannt. Wenn außen auf das Rohr mittelbar oder unmittelbar
eine Bewehrung aufgeseilt wird, dann besteht die Gefahr,
daß durch diese Bewehrung ein Torsionsmoment erzeugt wird,
das sich entgegen der Fertigungsrichtung ausbreitet und so
zu Störungen bzw. Unregelmäßigkeiten beim Herstellungs
prozeß führen kann. Es ist insbesondere dann der Fall,
wenn die Bewehrung aus relativ steifem Material besteht,
wie zum Beispiel bei der Aufbringung von Bewehrungs
drähten wie sie für Luft- oder Seekabel oder auch für
Erdseil-Luftkabel verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den durch die
Aufseilung der Bewehrung sich ergebenden Torsionsmomenten
so zu begegnen, daß eine ungehinderte und zuverlässige
Fertigung eines optischen Kabels gewährleistet wird.
Gemäß der Erfindung, welche sich auf ein Verfahren der
eingangs genannten Art bezieht, wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß das Rohr unmittelbar vor der Aufbringung der
Bewehrung durch eine Torsionssperre hindurchgeführt wird.
Die Torsionssperre verhindert auf diese Weise, daß eine
Torsion, wie sie zwangsläufig durch die mit Schlag auf
gebrachten Bewehrungselemente erzeugt wird, sich längs der
Fertigungslinie entgegen der Fertigungsrichtung ausbreiten
kann. Dies ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil das
aus einem Band geformte Rohr, welches die Umhüllung für
die Lichtwellenleiter darstellt, im allgemeinen selbst
nicht steif genug ist, um die Torsionskräfte auffangen zu
können. Besonders problematisch ist die Wirkung derartiger
Torsionsmomente dann, wenn das aus dem Band geformte Rohr
nicht mit einer Längsnaht verschweißt wird, sondern ein
fach überlappend zusammengebogen wird. Die so erhaltene
mechanisch nicht zum Beispiel durch Schweißen oder sonsti
ge Verbindungselemente fixierte Überlappungsstelle wird
bei einer Torsion zusätzlich beansprucht und es könnte
sich sogar der Querschnitt des Rohres verändern. Auch kann
es bei derartigen Rückwirkungen von Torsionsmomenten zu
Schwierigkeiten bei der Einführung der Lichtwellenleiter
und/oder der Füllmasse kommen. Bei der Erfindung ist dage
gen sichergestellt, daß im Bereich vor der Torsionssperre
keine unerwünschten Torsionsmomente auftreten können, die
durch die Aufbringung der Bewehrung nach der Torsionssper
re verursacht sind. Da zwischen dem Verseilpunkt für die
Bewehrung und der Torsionssperre das Torsionsmoment weiter
hin wirksam ist, sollte der Abstand zwischen beiden so
klein wie möglich gehalten werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß nach einer Formungsein
richtung für die Bildung eines Rohres eine Torsionssperre
vorgesehen ist, durch welche das Rohr hindurchführbar und
dabei gegen Torsion sicherbar ist und daß nach der Tor
sionssperre eine Aufseileinrichtung für die Bewehrung vor
gesehen ist.
Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen wie
dergegeben.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 ein optisches Kabel, welches mit einer Einrich
tung nach Fig. 1 hergestellt wird.
In Fig. 1 ist eine Vorratstrommel VB dargestellt, von der
ein metallisches Band abgezogen wird. Dieses Band BD be
steht bevorzugt aus Stahl oder Kupfer und wird durch eine
Umformeinrichtung UF zu einem U-förmigen Gebilde UB gebo
gen. Dieses U-förmige Gebilde UB wird mit Lichtwellenlei
tern LW1 bis LWn beschickt, die von entsprechenden Vorrats
spulen VL1 bis VLn abgezogen werden. Weiterhin wird in das
offene U-förmige Gebilde UB eine Füllmasse FM eingeführt,
die von einem Vorratsbehälter BE entnommen wird. Die Zu
führung dieser Füllmasse FM erfolgt so, daß ein gewisser
Überschuß an Füllmaterial zugeführt wird, so daß bei der
nachfolgenden Rohr-Formungsstufe RF ein Teil FMA des Füll
materials FM abgestreift wird. Die Enden EB1 und EB2 des
Metallbandes BD werden überlappend aufeinander gelegt,
wie dies aus der Querschnittsdarstellung nach Fig. 2
ersichtlich ist. Ein Verschweißen oder eine sonstige me
chanisch feste Verbindung ist hier nicht vorgesehen und im
allgemeinen auch nicht erforderlich. Schweißvorgänge haben
vor allem im Hinblick auf die Temperaturempfindlichkeit
der Füllmasse FM gewisse Nachteile und sie schließen das
Überfüllen mit Füllmasse aus.
Das Band BD kann mit einem Korrosionsschutz zum Beispiel
durch Verzinken versehen sein. Statt einer Verzinkung kann
auch eine Aluminisierung in Betracht gezogen werden, wobei
zum Beispiel als Grundelement ein Stahlblech von 100 µm
Dicke verwendet wird, auf dem beidseitig eine Korrosions-
Schutzschicht von 20 µm aufgetragen ist.
Als Füllmasse kommt bevorzugt eine leicht vernetzende
Silikongummi-Masse oder Abwandlungen derselben in Frage.
Sofern eine hinreichend tropf- und temperaturbeständige
Füllmasse verwendet wird, ist auch ein solches Material
hierfür verwendbar, bei dem keine Vernetzung erfolgt, zum
Beispiel Massen bestehend aus Öl, einem Thixotropierungs
mittel sowie einem Verdickungsmittel.
Die Überfüllung oder Überdosierung bei dem Auffüllen des
U-förmigen Gebildes UB hat den Vorteil, daß im Überlap
pungsbereich EB1/EB2 mit Sicherheit Füllmasse vorhanden
ist, welche das Innere des so gebildeten Rohres gegen das
Eindringen von Wasser sichert. Ein weiterer Vorteil be
steht darin, daß das so gebildete Rohr im Durchmesser
leicht federnd ausgestaltet ist, was seine Anpassung an
den Verseildurchmesser der Drähte erleichtert.
Das Rohr RB sollte zweckmäßig mit Querrillen versehen wer
den, um seine Biegbarkeit zu verbessern. Hierzu sollte
zweckmäßig von einem bereits gerillten Band BD ausgegangen
werden.
Bei der Darstellung nach Fig. 2 ist das Rohr RB in einem
Bereich seines größten Durchmessers geschnitten, so daß in
Längsrichtung gesehen dahinter ein gestrichelt gezeich
neter Bereich RBR mit einem entsprechend verringerten Durch
messer infolge der Wellung oder Rillung liegt.
Für die Längsbewegung des so erhaltenen Zwischenproduktes
ist ein Raupenabzug AZ vorgesehen, welcher die Längsbewe
gung von links nach rechts durch die dargestellte Ferti
gungseinrichtung bewirkt. Der Raupenabzug dient der Kompen
sation der Rohrformkräfte. Hinter ihm soll das Rohr RO ent
spannt sein.
Anschließend wird eine Bewehrung bestehend aus einzelnen
Drähten oder sonstigem steifen Material AD1 bis ADn auf
das Rohr RB aufgebracht werden. Hierzu ist eine Verseil
einrichtung erforderlich, die mit dem Bezugszeichen EA
versehen ist. Die einzelnen Bewehrungselemente zum Bei
spiel in Form von Stahldrähten werden von Vorratsspulen
VA1 bis VAn abgezogen, die in einem rotierenden Verseil
korb untergebracht sind. Der dazu gehörige Verseilnippel
liegt im Inneren der Verseileinrichtung EA. Die Beweh
rungselemente AD1 bis ADn bilden eine geschlossene Lage,
wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Es ist auch mög
lich, mehrere derartige Lagen aus Bewehrungselementen
übereinander anzuordnen.
Die so aufgeseilte Lage aus Bewehrungsdrähten AD1 bis
ADn bewirkt wegen der Steifigkeit dieser Elemente ein er
hebliches Torsionsmoment, das sich ausgehend von der
Aufseil- und Bewehrungseinrichtung EA auch nach links
erstrecken würde. Diese Moment würde also auch auf
das zu einem Rohr geformte Band BD einwirken und könn
te zu Schwierigkeiten bei der Bandformung führen, wodurch
auch die Einführung der Lichtwellenleiter LW1 bis LWn und/
oder die Zuführung der Füllmasse FM erschwert bzw. gefähr
det würden. Um dies zu verhindern ist in Durchlaufrichtung
gesehen unmittelbar vor der Bewehrungseinrichtung EA eine
Torsionssperre TS vorgesehen. Diese Torsionssperre TS hält
das Rohr RB so fest, daß die durch die aufgeseilte Lage
von Bewehrungselementen AD1 bis ADn erzeugte Torsion sich
nicht weiter als bis zur Torsionssperre ausbreiten kann.
Als Torsionssperre kommt ein Scheibenabzug oder eine Schei
benbandeinrichtung in Frage, wobei deren Wirkung durch die
genannte Abzugsraupe unterstützt, bzw. übernommen werden
kann. Die in der Fig. 1 dargestellte Abzugseinrichtung AZ
kann also ganz oder teilweise als Torsionssperre ausgebil
det werden. Ohne eine eigene Torisionssperre TS ist es
zweckmäßig, den Raupenabzug AZ entsprechend lang auszubil
den und entsprechend griffige, vorzugsweise dem Profil des
Rohres RB angepaßte Führungselemente vorzusehen.
Der Schlagwinkel für die Aufbringung der Drähte AD1-ADn
sollte zweckmäßig zwischen 75 und 80° gewählt werden. Der
Winkel wird der späteren Konstruktion der Röhre angepaßt,
d. h. die Drahtbewehrung wird als geschlossene Lage aufge
bracht.
Die Drähte AD1-ADn werden zweckmäßig vorgedehnt aufge
seilt und auch das Rohr wird vorteilhaft etwas vorgedehnt.
Nach der Entspannung kommt es zu einem "Rückschrumpfen",
das im Hinblick auf die so erzielbare Überlänge der Licht
wellenleiter vorteilhaft ist.
Mit der so aufgebauten Einrichtung lassen sich Kabel in
einem Arbeitsgang herstellen, wobei die Lichtwellenlei
ter LW1 bis LWn optimal geschützt werden. Der Herstel
lungsvorgang ist einfach durchführbar und auch große
Durchlaufgeschwindigkeiten lassen sich realisieren. Die
Lichtwellenleiter sind durch die Füllmasse hinreichend
vor Feuchtigkeit geschützt. Schließlich kann außen auf der
ein- oder mehrlagigen Bewehrung noch ein Mantel MA zum Bei
spiel durch den Extruderkopf EK eines Extruders EX aufge
bracht werden, so daß ein besonders als See- oder Luftka
bel einsetzbares optisches Kabel OC gebildet wird. Das so
erhaltene optische Kabel OC ist gut gegen Witterungsein
flüsse geschützt und auch gegen Korrosion weitgehend ge
sichert.
Es ist aber auch möglich, den Fertigungsvorgang nach der
Aufseileinrichtung EA für die Bewehrung zu beenden. Dies
ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn ein Hochspannungs-
Luftkabel hergestellt werden soll, wobei die - normaler
weise mehrlagig aufgebrachten - Bewehrungselemente AD1
bis ADn als metallische Leiter den Blitzschutz der Hoch
spannungsleitung darstellen bzw. bei Verwendung als Pha
senseil den Phasenleiter.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines optischen Kabels (OC),
bei dem mindestens ein Lichtwellenleiter (LW1-LWn) samt
Füllmasse (FM) in ein zu einem Rohr (RB) geformtes Band
material (BD) eingeführt wird, wobei außen auf das
Rohr (RB) eine Bewehrung (AD1-ADn) aufgeseilt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (RB) unmittelbar vor der Aufbringung der
Bewehrung (AD1-ADn) durch eine Torsionssperre (TS)
hindurchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (RB) durch ein Überlappen der seitlichen
Enden (EB1, EB2) des Bandmaterials (BD) geformt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Enden (EB1, EB2) des Bandmaterials
(BD) nicht fest miteinander verbunden werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Füllmasse (FM) eine Überfüllung des Band
materials (BD) vor der endgültigen Formung des Rohres (RB)
durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (RB) gewellt wird.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach einer Formungseinrichtung (RF) für die Bildung eines Rohres (RB) eine Torsionssperre (TS) vorgesehen ist, durch welche das Rohr (RB) hindurchführbar und dabei gegen Torsion sicherbar ist und
daß nach der Torsionssperre (AZ) eine Aufseileinrichtung (EA) für die Bewehrung (AD1-ADn) vorgesehen ist.
daß nach einer Formungseinrichtung (RF) für die Bildung eines Rohres (RB) eine Torsionssperre (TS) vorgesehen ist, durch welche das Rohr (RB) hindurchführbar und dabei gegen Torsion sicherbar ist und
daß nach der Torsionssperre (AZ) eine Aufseileinrichtung (EA) für die Bewehrung (AD1-ADn) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924228271 DE4228271A1 (de) | 1992-08-26 | 1992-08-26 | Verfahren und Einrichtung zur Herstellung eines optischen Kabels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924228271 DE4228271A1 (de) | 1992-08-26 | 1992-08-26 | Verfahren und Einrichtung zur Herstellung eines optischen Kabels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4228271A1 true DE4228271A1 (de) | 1994-03-03 |
Family
ID=6466414
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924228271 Ceased DE4228271A1 (de) | 1992-08-26 | 1992-08-26 | Verfahren und Einrichtung zur Herstellung eines optischen Kabels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4228271A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19713306C1 (de) * | 1997-03-29 | 1998-04-23 | Alsthom Cge Alcatel | Optisches Element oder optisches Kabel und Verfahren zu dessen Herstellung |
-
1992
- 1992-08-26 DE DE19924228271 patent/DE4228271A1/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19713306C1 (de) * | 1997-03-29 | 1998-04-23 | Alsthom Cge Alcatel | Optisches Element oder optisches Kabel und Verfahren zu dessen Herstellung |
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