DE4228068A1 - Verfahren und vorrichtung zur individuellen behandlung von fleischstuecken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur individuellen behandlung von fleischstueckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zur individuellen Behandlung von Fleisch
stücken, wobei folgende Schritte durchgeführt werden:
Beleuchtung des Fleischstucks mit Licht von einer
Lichtquelle, Aufnahme eines Videobildes der Fleisch
oberfläche mit einer Videocamera, Registrierung des
aufgenommenen Bildes, Datenverarbeitung des Bildes in
einem Computer zur Lokalisierung bestimmter Bereiche
der Fleischoberfläche, wie zum Beispiel bestimmter
anatomischer Bereiche, Ausgabe eines Signals, das von
der Lokalisation abhangt, und Verwendung des Signals zur
Steuerung der nachfolgenden Behandlung des Fleisch
stücks.
In Verbindung mit der automatischen Behandlung von
Schlachttierkarkassen wurde bereits angegeben, Videoauf
zeichnungen zur Bestimmung der äußeren Eigenschaften der
Karkasse zu verwenden und die Behandlung auf der Basis
der ermittelten Eigenschaften durchzufuhren. Videoauf
zeichnungen können beispielsweise in Verbindung mit der
halb- oder vollautomatischen Klassifizierung von
Karkassen verwendet werden. Dabei wird ein Videobild der
Karkasse registriert und die registrierten Bilddaten
werden einer Verarbeitung unterzogen, um so die
jeweilige Form und Farbe zu ermitteln, die signifikante
Parameter für die Klassifizierung einer Karkasse
darstellen.
Eine andere Anwendung finden Videoaufzeichnungen bei der
Bestimmung des Fleisch/Fettverhältnisses einer Karkasse.
Dabei wird ein Bild der durch Zerteilen der Karkasse in
zwei Hälften erzeugten Oberfläche aufgezeichnet, das
dann einer Datenverarbeitung unterzogen wird. Die grauen
Bereiche des Bildes werden hierbei als Fleisch betrach
tet, während die hellen Bereiche Fett darstellen.
Schwarze Bereiche werden nicht berücksichtigt, da sie
den Untergrund bilden.
Videoaufzeichnungen können ferner auch in Verbindung mit
der halb- oder vollautomatischen Verarbeitung von
Karkassen, zum Beispiel zur automatischen Einstellung
einer Säge, mit der Karkassen in zwei Hälften geteilt
werden, herangezogen werden. Durch geeignete Datenverar
beitung der Bilddaten der Karkasse kann die Position
vorgegebener anatomischer Teile ermittelt werden, die
mit der Schneidposition korreliert ist. Die Position der
Säge oder der Karkasse kann dann entsprechend der
ermittelten Position eingestellt werden, so daß der
Schnitt korrekt gelegt wird. Anatomische Teile, die
hierfür herangezogen werden können, sind zum Beispiel
die Vorderbeine oder das Rückgrat einer zerteilten
Karkasse.
In den meisten Fällen wird das registrierte Bild
lediglich zur Bestimmung der Kontur der Karkasse
verwendet; die Lokalisierung des anatomischen Bereichs
muß daher auf der Basis der Konturdaten vorgenommen
werden. Hierbei sind jedoch die Genauigkeit und die
Variabilität der Behandlung, die an Karkassen auf der
Basis solcher Lokalisationen vorgenommen werden kann,
begrenzt.
Innere anatomische Teile, die bei zerteilten Karkassen
sichtbar sind, stellen genauere Bezugsgrößen für die
automatische Behandlung dar. Die Lage der einzelnen
Wirbel könnte beispielsweise eine erheblich höhere
Genauigkeit bei der Bestimmung der Schneidpositionen
ermöglichen, als dies beispielsweise auf der Kontur
möglich ist. Die Genauigkeit ist andererseits beim
Zerschneiden zerteilter Karkassen, zum Beispiel in drei
Teile, von wesentlicher Bedeutung.
Hierbei besteht allerdings das Problem, daß es extrem
schwierig ist, ein Videobild zu erzeugen, in dem die
anatomischen Teile mit ausreichender Sicherheit
identifiziert und lokalisiert werden können. Dies ist
zum Teil durch den relativ geringen Kontrast zwischen
den einzelnen Teilen im Bild, zum Teil dadurch, daß die
Karkassen eine unterschiedliche Konstitution aufweisen
können, und zum Teil dadurch bedingt, daß in manchen
Fällen lose Haut- oder Fleischstücke beim Zerteilen so
hereingezogen wurden, daß sie auf den gesuchten
anatomischen Teilen liegen und daher die Erfassung
dieser Teile erschweren oder verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen anatomische
Teile mit guter Sicherheit unter den in Schlachthäusern
vorliegenden Bedingungen lokalisiert werden können.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausführungs
formen der Erfindungskonzeption.
Das erf indungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeich
net, daß die Datenverarbeitung der registrierten
Bilddaten im Computer eine Richtungsfilterung umfaßt,
wodurch eine bestimmte Richtung im Bild hervorgehoben
wird.
Durch die erf indungsgemäße Richtungsfilterung werden die
anatomischen Strukturen, die in Richtung der Richtungs
filterung im Bild verlaufen, klar erkennbar. Die Lage
der anatomischen Teile, die solche Strukturen enthalten,
kann daher mit größerer Sicherheit bestimmt werden. Auf
diese Weise ist es im Rahmen der Erfindung möglich, eine
verbesserte automatische Behandlung von Fleischstücken,
insbesondere in Schlachthäusern, durchzuführen.
Das erf indungsgemäße Verfahren ermöglicht die Lokalisie
rung bestimmter anatomischer Bereiche, insbesondere auf
zerteilten Schweinekarkassen, mit ausreichender
Genauigkeit, so daß die entsprechende Information dann
in automatischen Schneid- oder Zerteileinrichtungen
verwendet werden kann. Unter Steuerung durch die
erhaltenen Lokalisationsdaten kann so eine Karkas
senhälfte automatisch beispielsweise in drei Teile, das
Vorderende, das Mittelstück und den Schinken, zerteilt
werden.
In Tests wurde festgestellt, daß in dieser Weise
gesteuerte Schnitte maschinell so genau durchgeführt
werden, wie dies bei der derzeitigen manuellen Zer
teilung möglich ist.
Anatomische Bereiche, die sich als zur Zerteilung einer
Karkasse in drei Teile geeignet erwiesen haben, sind die
Wirbelgelenke des Rückgrats, insbesondere die Bandschei
ben zwischen bestimmten Rückenwirbeln und die Band
scheibe zwischen dem letzten Rückenwirbel und dem ersten
Kaudalwirbel (scharfe Biegung des Rückgrats).
Ein Vorteil des erf indungsgemäßen Meßverfahrens besteht
darin, daß es ohne Personal durchgeführt werden kann.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß es
zerstörungsfrei durchführbar ist, also keine Beeinträch
tigung der Fleischeigenschaften im Gefolge der Messung
auftreten kann.
Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der Erfindung besteht
darin, daß das Verfahren schnell genug durchgeführt
werden kann, so daß beispielsweise 360 Karkassen pro
Stunde vermessen und behandelt werden können, was unter
den meisten Schlachthausbedingungen ausreichend ist.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert.
Die Richtungsfilterung kann unter Verwendung einer
Matrix durchgeführt werden, wobei die Richtungsfilterung
erfolgt, wenn die Zahlenwerte in einer Richtung der
Matrix größer sind als in anderen Richtungen.
Vorteilhafterweise wird eine Matrix mit mindestens 3×3
und höchstens 7×7 Elementen verwendet.
Die Datenverarbeitung ist ferner vorzugsweise so
ausgelegt, daß Bereiche mit einer bestimmten Breite
hervorgehoben werden.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform wird für jede
Linie, die parallel zu einer bestimmten Richtung im Bild
gezogen werden kann, eine Summation der Helligkeitswerte
der Pixels des Bildes vorgenommen; die erhaltenen
Summenwerte können zur Lokalisation eines bestimmten
Bereichs verwendet werden. Die Summenwerte können einer
nichtlinearen Transformation unterzogen werden.
Der von den Summenwerten abgeleitete Datensatz kann
ferner in vorteilhafter Weise mit einer vorgegebenen
Schablone, welche den gesuchten anatomischen Bereich
darstellt, auf Übereinstimmung verglichen werden. Die
Schablone wird dabei vorzugsweise verschoben und/oder
gedehnt, bis größte Ähnlichkeit mit der durch die Werte
des Datensatzes gebildeten Kurve erreicht ist.
Die Lichtquelle kann derart angeordnet werden, daß sie
im Gesichtsfeld der Videocamera bei einem entsprechenden
Objekt einen Schattenbereich erzeugen kann, wobei die
optischen Achsen der Videocamera und der Lichtquelle
einen Winkel miteinander bilden.
Unter Bezug auf einen lokalisierten Bereich, zum
Beispiel zwischen zwei bestimmten Wirbelgelenken einer
Karkasse, kann eine Berechnung gemäß einem Algorithmus
durchgeführt werden, der gewünschtenfalls Daten über die
Abmessungen und das Gewicht der Karkasse und das
Geschlecht des betreffenden Tiers enthält, und es kann
ein von der Berechnung abhängiges Signal an eine
Einrichtung zur Behandlung des Fleischstücks zur
Einstellung der Position ihrer Werkzeuge ausgegeben
werden, zum Beispiel an eine Schneidmaschine zur
Einstellung der Position der Säge zum korrekten
Schneiden, zum Beispiel am Schinken einer Karkasse.
Die erf indungsgemäße Vorrichtung zur individuellen
Behandlung von Fleischstücken umfaßt eine Lichtquelle
zur Beleuchtung des Fleischstücks, eine Videocamera zur
Aufnahme eines Videobildes der Fleischoberfläche und
einen Computer, der zur Registrierung und Datenverar
beitung der Bilddaten zur Lokalisation bestimmter
Bereiche der Fleischoberfläche, wie zum Beispiel
bestimmter anatomischer Bereiche, und zur Ausgabe eines
von der Lokalisation abhängigen Signals ausgelegt ist,
das zur nachfolgenden Behandlung des Fleischstücks
verwendet werden kann. Die erf indungsgemäße Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Datenverarbeitungs
einheit des Computers so ausgelegt ist, daß sie eine
Richtungsfilterung vornimmt, aufgrund deren eine
bestimmte Richtung im Bild hervorhebbar ist.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform umfaßt der
Computer einen Signalausgabemodul zur Ausgabe des von
der Lokalisation abhängigen Signals.
Mit der erf indungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich,
anatomische Teile, die parallel mit der Richtung der
Richtungsfilterung verlaufen, mit verbesserter Sicher
heit zu lokalisieren. Daher kann auch die anschließende
Behandlung des Fleischstücks, die unter Steuerung mit
Hilfe der Lokalisationsdaten erfolgt, mit erhöhter
Genauigkeit durchgeführt werden.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezug auf die
Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform der erf indungsgemäßen
Vorrichtung, die insbesondere bei der Zerteilung
gespaltener Schweinekarkassen Verwendung finden
kann;
Fig. 2 ein aufgezeichnetes Videobild des Schinkenbe
reichs mit einer markierten Rückgratkurve;
Fig. 3 einen Abschnitt des Bilds nach Datenverarbeitung;
Fig. 4 den gleichen Bildabschnitt nach Richtungsfil
terung;
Fig. 5 eine Kurve von Summenwerten
und
Fig. 6a bis 6d
Kurven nach Datenverarbeitung.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt ein
Förderband 1 mit schwarzem Transportband, auf dem als
Fleischstücke 2 geteilte Schweinekarkassen so angeordnet
sind, daß die Schwarte nach unten zeigt. Die Karkassen
werden in Richtung des Pfeils P transportiert, wobei das
Hinterende in Transportrichtung angeordnet ist. Über dem
Förderband 1 sind drei CCD-Videocameras 3 angeordnet,
deren Gesichtsfelder das Vorderende, den Schinken, bzw.
das Hinterbein der Karkasse erfassen. Die Camera, die
das Vorderende erfaßt, und die Camera, die den Schinken
erfaßt, sind mit Grünfiltern ausgerüstet, während die
Camera, die das Hinterbein erfaßt, ein Rotfilter
aufweist. Drei Lichtquellen 4 beleuchten die Karkasse.
Zwei der Lichtquellen sind so angeordnet, daß sie ihr
Licht unter einem Winkel von etwa 45 Grad auf die
Karkasse richten, so daß in der Vertiefung der Karkasse
ein Schattenbereich gebildet wird, wobei eine Seite des
Schattenbereichs unmittelbar an das Rückgrat der
Karkasse angrenzt. Die dritte Lichtquelle 4 ist so
angeordnet, daß ihr Licht unter einem Winkel von 90 Grad
auf die Karkasse fällt.
Mit dem Ausgang jeder der Videocameras 3 ist ein
Framegrabber 5 verbunden. Der Framegrabber 5 speichert
ein Videobild, wenn er ein elektronisches Triggersignal
von einem zentralen Computer 6 erhält. Dieser Vorgang
kann beispielsweise durch eine am Förderband 1 ange
ordnete Lichtschranke 7 ausgelöst werden, die erf aßt, ob
eine Karkasse innerhalb des Gesichtsfelds der Camera
liegt, oder auch durch ein Signal von der Förder-
Steuereinrichtung.
Der Computer 6 umfaßt eine Steuer- und Recheneinheit,
die Daten vom jeweiligen interessierenden Fleischstück
vom Framegrabber 5 erhält und diese Daten nach einem
vorgegebenen Verfahren verarbeitet. Erforderlichenfalls
können andere Meßdaten Verwendung finden, beispielsweise
Informationen über das jeweilige Gewicht oder die Dicke
von Fleisch und Fett, die mit Hilfe einer Sonde gemessen
wurden.
Das Verfahren liefert ein Signal, das eine Information
über die Schnittposition enthält. Es dient als Steuer
signal zur automatischen Einstellung einer nachfolgenden
Bandsäge, so daß eine korrekte Schneidposition in Bezug
auf die anatomischen Teile erzielt wird.
Die Behandlung des Schinkenbildes und die Festlegung des
Bezugspunkts für den Schinkenschnitt (scharfer Ober
gangspunkt zwischen Rückgrat und Schwanzwirbel, der
manchmal als "scharfe Biegung" bezeichnet wird) werden
im Folgenden im Einzelnen erläutert.
Aufgrund der speziellen Schrägbeleuchtung der Karkasse
ist das Rückgrat voll beleuchtet, während der Fleischbe
reich, der an eine Seite des Rückgrats angrenzt, im
Schatten liegt, wie aus Fig. 2 hervorgeht.
Das aufgezeichnete und gespeicherte Bild ist aus Pixels
aufgebaut, die in einem Raster in Linien und Spalten mit
gleichen Abständen angeordnet sind. In den ersten
zwanzig Spalten des Bildes wird in dem Bereich gesucht,
der die Pixels mit den niedrigsten Helligkeitswerten
innerhalb eines Bereichs von 15×20 Pixels aufweist.
Aus diesem Schattenbereich wird das Rückgrat über einen
10 Pixels weiten Bereich als die Stelle gefunden, wo
die größte positive Änderung (Gradient) des Hellig
keitswertes vorliegt und wo der Mittelwert der Hellig
keitswerte vor dem Gradienten gleich einem vorgegebenen
Wert sind.
Wenn diese Stelle aufgefunden worden ist, erfolgt die
Suche nach dem Rückgrat innerhalb eines Intervalls von
± 15 Pixels. Der Rückgratpunkt ist als der Punkt
definiert, wo der größte positive Gradient vorliegt und
wo die gemittelten Pixelwerte vor dem Gradienten gleich
einem vorgegebenen Wert sind.
Wenn der Rückgratpunkt ermittelt ist, wird der nächste
Punkt nach den gleichen Kriterien wie oben erläutert
gesucht. Wenn die Koordinate nicht erfaßt wird, wird
festgesetzt, daß sie der vorherigen Koordinate äqui
valent ist. Die Koordinaten für das Rückgrat werden
gemittelt, bevor sie für die nachfolgenden Berechnungen
verwendet werden. Die gefundenen Punkte sind als
Rückgratkurve in Fig. 2 markiert.
Die vorläufige Position der "scharfen Biegung" wird als
die Position ermittelt, wo die Änderung der Krümmung der
Rückgratkurve am größten ist. Diese Stelle ist in Fig. 2
durch die mit "F" bezeichnete Linie markiert.
Mit Hilfe der Rückgratkurve wird ein Bildausschnitt von
50×300 Pixels gebildet, der das Rückgrat und die
"scharfe Biegung" enthält. Der obere Rand dieses
Abschnitts entspricht der Kurve. Bezüglich der durch die
gerade Ausrichtung dieses Abschnitts hervorgerufenen
Verzerrung wird eine Korrektur durchgeführt.
Das erhaltene Teilbild des Rückgrats, das in Fig. 3
dargestellt ist, wird einer Richtungsfilterung unter
zogen, aufgrund deren Strukturen rechtwinklig zum
Rückgrat hervorgehoben werden. Es ist hierbei ferner
auch möglich, die Strukturen einer bestimmten Breite
hervorzuheben.
Für diese Verarbeitung wird folgende Matrix verwendet:
-1 1 2 1 -1
-1 1 2 1 -1
-2 2 4 2 -2
-1 1 2 1 -1
-1 1 2 1 -1.
-1 1 2 1 -1
-2 2 4 2 -2
-1 1 2 1 -1
-1 1 2 1 -1.
Mit den Lichtwerten in einer Ecke des Teilbildes wird
eine 5×5 Matrix erzeugt. Aus den ermittelten numeri
schen Werten wird das skalare Produkt der beiden
Matrices berechnet und anstelle der ursprünglichen
Pixelwerte in den gespeicherten Bildbereich eingesetzt.
Dann wird eine neue 5×5 Matrix aus den Pixelwerten
erzeugt, die einer einzelnen Pixelspalte rechts von der
ersten Matrix entsprechen. Dann wird das Produkt aus
dieser Matrix und der oben erläuterten Matrix gebildet,
worauf die erhaltenen Werte anstelle der ursprünglichen
Werte in den gespeicherten Bildbereich eingesetzt
werden.
Das Verfahren wird in dieser Weise so lange wiederholt,
bis die rechte Ecke des Bildabschnitts erreicht ist.
Anschließend bewegt sich das Verfahren um einen Pixel
nach oben, und die Auswertung wird wiederholt. Wenn die
gesamte Reihe von Pixels auf dieser Höhe verarbeitet
ist, wird wiederum um einen Pixel nach oben gegangen,
worauf das Verfahren fortgesetzt wird, bis die Daten der
Pixelwerte des gesamten Bildabschnitts mit Hilfe der
Matrix verarbeitet sind, wodurch die betreffende
Richtung hervorgehoben wird. Das Bild sieht nunmehr so
aus wie das von Fig. 4, worin die Bandscheiben zwischen
den Wirbeln klarer sichtbar sind als auf dem Original
bild (Fig. 3).
Von dem Bildabschnitt wird dann ein fünf Pixels breiter
Randbereich ringsherum abgeschnitten, worauf eine
einfache Summation der Pixel-Helligkeitswerte in jeder
Spalte der Pixels im Bild vorgenommen wird. Die
erhaltene Summenkurve ist in Fig. 5 dargestellt.
In den Fig. 6a und 6b sind zwei Summenkurven darge
stellt, wie sie in der Praxis oft auftreten. Es ist
bekannt, daß die gesuchte "scharfe Biegung" in der Nähe
der Position 50 liegt, jedoch ist zur Bestimmung der
genauen Position der "scharfen Biegung" der Kurven eine
Datenverarbeitung erforderlich, für welche die Informa
tion herangezogen wird, daß der Abstand zwischen den
Bandscheiben im Rückgrat für ein und dieselbe indivi
duelle Karkasse weitgehend gleich ist.
In Fig. 2 ist schwach zu sehen, daß die Bandscheiben als
weiße Streifen zwischen den dunklen Knochen erscheinen.
Mit Hilfe der Gradientenfilterung der Kurven in den Fig.
6a-6b werden am Anfang eines Streifens ein positives
Signal und am Schluß des Streifens ein negatives Signal
erhalten. Dabei wird angenommen, daß sich die Band
scheibe dort befindet, wo die Kurve beim Übergang von
oben nach unten den mittleren Pegel kreuzt.
Die in den Fig. 6a, 6b dargestellten Kurven werden
zunächst folgender Transformation unterzogen
p2 (x) = abs (p(x - 3) - p (x + 3).
Nach der Transformation sehen die Kurven so aus, wie in
den Fig. 6c, 6d dargestellt. Man erkennt, daß an den
Stellen ein Peak auftritt, wo in der Horizontalrichtung
des Bildes ein starker Abfall über sechs Einheiten
(Pixels) vorliegt.
Ein starker Abfall tritt bei den Bandscheiben auf; ein
kleiner Abfall kann an zahlreichen Stellen durch
Rauschen bedingt sein. Wenn ein solcher Abfall von
Werten zweimal so groß ist wie ein Werteabfall an einer
anderen Stelle, sollte dieser Abfall nicht mit dem
Faktor 2 bewertet, sondern mit einer noch höheren
Signifikanz versehen werden. Zur Verringerung des
Rauschens wird folgende nichtlineare Transformation von
P2(x) angewandt:
p3 (x) = p2 (x)³.
Die Positionen der Bandscheiben sind nunmehr ziemlich
erkennbar, wobei eine maximal einem Pixel entsprechende
Abweichung vorliegt.
Zur Hervorhebung schwacher Peaks in ziemlich rausch
freien Bereichen wird eine örtliche Renormierung durch
Faltung mit der Funktion k vorgenommen:
k(s) = exp (abs(s/a))
p4 (x) = k o p3 (x) = ∫ k(s) p3 (x-s) ds.
p4 (x) = k o p3 (x) = ∫ k(s) p3 (x-s) ds.
Die erhaltenen Kurven sind in den Fig. 6e-6f darge
stellt.
Die Funktion p4(x) wird auf Übereinstimmung mit einer
Schablone mit sechs äquidistanten Kanten geprüft, welche
die Positionen der Bandscheiben zwischen den Wirbeln
darstellen sollen. Die zugrundeliegende Idee ist dabei,
daß die Kurve, nach geeigneter Verschiebung und
Skalierung, als Mittelwertkurve anzusehen ist, die so
als Prototyp oder Schablone dienen kann. Wenn die Kurve
ausgewertet wird, wird sie innerhalb bestimmter
vorgegebener Grenzen gedehnt oder verschoben. Die
Transformation, die die größte Oberlappung mit der
Schablone ergibt, ist die richtige. Die Größe der
Oberlappung ist ein Ausdruck für die Sicherheit, mit der
das Profil ausgewertet wurde.
Das angewandte Berechnungsverfahren führt entsprechend
auf der Basis einer Gesamtbeurteilung eine Bildmusterer
kennung durch.
Dabei ist vorgegeben, innerhalb welcher Grenzen die
erste und die letzte Bandscheibe zu suchen sind.
Innerhalb der Grenzen wird jede mögliche Position
berechnet, wobei die Schablone mehr oder weniger gedehnt
wird, und auf der Basis einer Gesamtbeurteilung wird die
Schablone aufgefunden, welche die größte Ahnlichkeit mit
der Kurve ergibt. Die Position der Bandscheiben,
einschließlich der in den Fig. 6b, 6d und 6f angegebenen
unsichtbaren Bandscheibe am Obergangspunkt zwischen
Rückgrat- und Kaudalwirbeln (an der "scharfen Biegung")
wurde so mit großer Sicherheit ermittelt. Die Positionen
der Bandscheiben sind in Fig. 2 mit senkrechten Linien
markiert. Die vorher verwendete vorläufige Position der
"scharfen Biegung" kann nunmehr durch die genauere
Position ersetzt werden, die in Fig. 2 mit "K" markiert
ist.
Das gesamte oben erläuterte Verfahren wird im Computer
durch elektronische Datenverarbeitung des gespeicherten
Bildes des Schinkenteils der Karkasse automatisch
durchgeführt. Auf der Basis der ermittelten Position der
"scharfen Biegung" wird der Verlegungspunkt mit einem
Algorithmus berechnet, der unter anderem auch Daten über
die Abmessungen und das Gewicht der Karkasse und das
Geschlecht des betreffenden Tiers enthalten kann; das
resultierende Signal wird zur Schneideeinrichtung
geleitet, um mit seiner Hilfe die Säge zum Schneiden des
Schinkens auf eine entsprechende Position einzustellen,
wonach die Säge automatisch einen korrekten Schnitt beim
Schinken durchführt, wenn die Karkasse im Verlauf der
Transportbewegung des Förderbandes bei dieser Einrich
tung vorbeiläuft.
Durch entsprechende Bild- und Datenverarbeitung des
Bildes, das vom Vorderende der Karkasse durch die zweite
Videocamera aufgenommen wurde, kann die Säge zum
Abschneiden des Vorderendes in der gleichen Weise
eingestellt werden. Als Bezugspunkt wird hier die
Bandscheibe zwischen bestimmten Rückenwirbeln herange
zogen, wobei die betreffende Schablone 14-zähnig ist und
sich die erste Kante am "Genick" der Karkasse befindet.
Die Bildaufzeichnung von der dritten Videocamera wird,
unter anderem, zur Lokalisation des Knöchels des
Hinterbeins der Karkasse verwendet. Hierzu wird eine
Profilkurve des Hinterbeins erzeugt, die in an sich
bekannter Weise geprüft wird. Auf der Basis eines
Signals über die Position des Knöchels kann eine dritte
Säge automatisch eingestellt werden, die den Hinterhuf
in korrekter Weise abtrennt.
Claims (24)
1. Verfahren zur individuellen Behandlung von Fleisch
stücken, das folgende Schritte umfaßt:
- - Beleuchtung des Fleischstücks mit Licht von einer Lichtquelle,
- - Aufnahme eines Videobildes der Fleischoberfläche mit einer Videocamera,
- - Registrierung des aufgenommenen Bildes,
- - Verarbeitung des registrierten Bildes in einem Computer zur Lokalisierung bestimmter Bereiche der Fleischoberfläche, wie bestimmter anatomischer Bereiche,
- - Ausgabe eines Signals, das von der Lokalisierung abhängt, und
- - Verwendung des Signals zur Steuerung der nachfol genden Behandlung des Fleischstücks, dadurch gekennzeichnet daß die Verarbeitung des registrierten Bildes im Computer eine Richtungsfilterung umfaßt und damit eine bestimmte Richtung im Bild hervorgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Richtungsfilterung eine Matrix verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Richtungsermittlung auf der Basis einer Matrix
durchgeführt wird, bei der die Zahlenwerte in einer
Richtung größer sind als in anderen Richtungen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß eine quadratische Matrix mit mindestens 3×3
und höchstens 7×7 Elementen verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verarbeitung der Daten des
registrierten Bildes so durchgeführt wird, daß Bereiche
einer bestimmten Breite hervorgehoben werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß für jede Linie, die parallel zu
einer bestimmten Richtung im Bild gezogen werden kann,
eine Summation der Helligkeitswerte der Pixels des
Bildes vorgenommen wird und die erhaltenen Summenwerte
zur Lokalisierung eines bestimmten Bereichs verwendet
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Summenwerte einer nichtlinearen Transformation
unterzogen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß der von den Summenwerten abgeleitete Datensatz
mit einer vorgegebenen Schablone, welche die gesuchten
anatomischen Bereiche darstellt, auf Obereinstimmung
verglichen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schablone verschoben und gedehnt wird, bis größte
Ähnlichkeit mit der durch die Werte des Datensatzes
gebildeten Kurve erreicht ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die optischen Achsen der Videocamera
und der Lichtquelle unter einem Winkel zueinander
angeordnet werden, so daß im Gesichtsfeld der Videoca
mera ein Schattenbereich erzeugt werden kann.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß, bezogen auf einen lokalisierten
Bereich, zum Beispiel zwischen zwei bestimmten Wirbelge
lenken einer Karkasse, eine Berechnung gemäß einem
Algorithmus durchgeführt wird und ein von der Berechnung
abhängiges Signal an eine Einrichtung zur Behandlung des
Fleischstückes zur Einstellung der Position ihrer
Werkzeuge ausgegeben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Algorithmus verwendet wird, der Daten über die
Abmessungen und das Gewicht der Karkasse und das
Geschlecht des betreffenden Tieres enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß das Signal an eine Zerteileinrichtung zur
Einstellung der Position der Wege ausgegeben wird, um so
eine korrekte Zerteilung durchführen zu können, zum
Beispiel beim Schinken einer Karkasse.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fleischstück eine Schlachttier
karkasse ist.
15. Vorrichtung zur individuellen Behandlung von Fleisch
stücken,
mit
- - einer Lichtquelle (4) zur Behandlung des Fleisch stücks (2),
- - einer Videocamera (3) zur Aufnahme eines Videobil des der Fleischoberfläche und
- - einem Computer (6), der zur Registrierung und Verarbeitung der Bilddaten zur Lokalisation bestimmter Bereiche der Fleischoberfläche, wie zum Beispiel bestimmter anatomischer Bereiche, und zur Ausgabe eines von der Lokalisation abhängigen Signals ausgelegt ist, das zur nachfolgenden Behandlung des Fleischstücks herangezogen werden kann, dadurch gekennzeichnet daß die Datenverarbeitungseinheit des Computers (6) so ausgelegt ist, daß sie eine Richtungsfilterung vornimmt, aufgrund deren eine bestimmte Richtung im Bild hervor hebbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Videocameras (3) und/oder mehrere Lichtquel
len (4) vorgesehen sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Computer zur Ausgabe des von der
Lokalisation abhängigen Signals einen Signalausgabemodul
aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Datenverarbeitungseinheit so
ausgelegt ist, daß sie die Richtungsfilterung auf der
Basis einer Matrix durchführt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Datenverarbeitungseinheit so ausgelegt ist, daß
die Richtungsfilterung auf der Basis einer Matrix
durchgeführt wird, bei der die Zahlenwerte in einer
Richtung größer sind als in anderen Richtungen.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Datenverarbeitungseinheit so ausgelegt
ist, daß die Richtungsfilterung auf der Basis einer
quadratischen Matrix mit mindestens 3×3 und höchstens
7×7 Elementen durchgeführt wird.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (4) so angeordnet
ist, daß ihre optische Achse mit der optischen Achse der
Videocamera einen Winkel bildet, so daß im Gesichtsfeld
der Videocamera ein Schattenbereich erzeugt werden kann.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21,
gekennzeichnet durch einen Framegrabber (5), der mit dem
Ausgang der Videocamera(s) (3) verbunden ist und bei
Empfang eines elektronischen Triggersignals vom Computer
(6) ein Videobild speichert.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22,
gekennzeichnet durch ein Förderband (1), auf dem die
Fleischstücke (2) transportierbar sind, wobei die
Videocamera (3) oberhalb des Förderbands (1) so
angeordnet ist, daß ihre optische Achse etwa der
Normalrichtung auf der Oberfläche des Förderbands (1)
entspricht.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Verteileinrichtung
aufweist, die vom Ausgangssignal des Computers (6) so
steuerbar ist, daß eine gewünschte Zerteilung automa
tisch durchführbar ist, insbesondere bezogen auf
lokalisierte Bereiche, insbesondere anatomisch vorge
gebene Bereiche.
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- 1992-08-18 NL NL9201472A patent/NL9201472A/nl not_active Application Discontinuation
- 1992-08-21 IE IE260392A patent/IE922603A1/en not_active IP Right Cessation
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