DE4226463C2 - Abschirmeinrichtung für ein elektrisches Kabel - Google Patents
Abschirmeinrichtung für ein elektrisches KabelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abschirmeinrichtung für ein elek
trisches Kabel.
Derartige Abschirmeinrichtungen dienen z. B. dem Schutz von
Datenübertragungsleitungen in Schienenfahrzeugen vor Stör
strahlung und Betriebsströmen. Insbesondere ein Übergang
niederfrequenter Betriebsströme (50 und 16 2/3 Hz bei Bahn
fahrzeugen) auf die für die Datenübertragung benutzten elek
trischen Kabel muß vermieden werden, da die im Vergleich zu
den hochfrequenten Betriebsströmen relativ starken nieder
frequenten Betriebsströme zum Verschmoren der Leitungsschir
me führen.
Ein Übergang von Betriebsströmen auf die elek
trischen Kabel wird bisher dadurch verhindert, daß der frei
gelegte Leitungsschirm einseitig auf Fahrzeugmasse gelegt
wird. Eine derartige Abschirmung ist im Hinblick auf die
erforderliche elektromagnetische Verträglichkeit nicht ideal,
da auftretende Störstrahlungen nicht zuverlässig genug ab
geschirmt werden.
Durch die DE-OS 36 15 281 ist eine flexible Signalleitung
zur Übertragung kleiner elektrischer Spannungen und Ströme
sowie kleiner elektrischer Spannungsimpulse oder Strom
impulse bekannt. Die flexible Signalleitung besteht aus
einem flexiblen, gut leitenden Innenleiter, einer darauf
aufbauenden hochwertigen elektrischen Isolierung, einem
darüberliegenden, gut leitenden Metallgeflecht, einer sich
daran anschließenden, hochwertigen elektrischen Isolierung
und einem darüber liegenden, die darunter befindlichen Teile
koaxial vollständig umschließenden, gut leitenden und quer
zur Längsachse gewellten Metallmantel sowie einem eventuell
darüber angeordneten Kunststoffmantel. Der quer zur Längs
achse gewellte Metallmantel schützt das Innere der flexiblen
Signalleitung weitgehend von hochfrequenten Störströmen
und/oder hochfrequenten elektromagnetischen Störfeldern. Ein
Schutz vor niederfrequenten Betriebsströmen ist durch das
Metallgeflecht bzw. durch den gewellten Metallmantel nicht
gegeben.
Durch die DE-AS 10 64 583 ist ein Metallgeflechtschlauch
bekannt, der zum Abschirmen von elektrischen Leitungen dient
und der eine Endfassung aufweist. Die Endfassung besteht aus
einer inneren und einer äußeren Blechhülse, zwischen denen
der Metallgeflechtschlauch festgeklemmt ist. Beide Blech
hülsen sind derart ausgebildet, daß mit dem Aufschieben der
äußeren Blechhülse gleichzeitig die über die innere Blech
hülse hinausragenden Drahtenden des Metallgeflechtschlauchs
abgeschert werden. Für das Abschneiden der Drahtenden ist
damit kein besonderer Arbeitsgang erforderlich. Die End
fassung selbst ist nicht zum Abschirmen von elektrischen
Leitungen geeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abschirm
einrichtung zu schaffen, die den Übergang von niederfrequen
ten Betriebsströmen auf elektrische Kabel, insbesondere Da
tenübertragungsleitungen, zuverlässig verhindert ohne dabei
die elektromagnetische Verträglichkeit einzuschränken.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Abschirmeinrichtung wird der Über
gang von niederfrequenten Betriebsströmen durch eine kapazi
tive Trennung der Leitungsschirme elektrischer Kabel vom
Massepotential zuverlässig verhindert. Der für die kapazi
tive Trennung erforderliche Kondensator wird hierbei von
einer inneren sowie von einer äußeren Kondensatorhülse ge
bildet, zwischen denen ein Dielektrikum eingebracht ist. Die
innere Kondensatorhülse ist über ihre Innenfläche elektrisch
leitend mit dem freigelegten Leitungsschirm des elektrischen
Kabels verbunden, wohingegen die äußere Kondensatorhülse auf
Massepotential liegt.
Bei der Abschirmeinrichtung nach Anspruch 1 erhält man ei
ne großflächige und deshalb niederohmige elektrische Verbin
dung, zwischen der inneren Kondensatorhülse und dem Lei
tungsschirm des elektrischen Kabels. Eine solche Verbindung
zwischen innerer Kondensatorhülse und Leitungsschirm unter
bricht die flächige Abschirmung durch den Leitungsschirm
nicht.
Der von den beiden Kondensatorhülsen und dem dazwischenlie
genden Dielektrikum gebildete Kondensator ist nur für die
hochfrequenten, für den Leitungsschirm ungefährlichen Be
triebsströme durchlässig, die niederfrequenten Betriebsströ
me werden jedoch zuverlässig gesperrt. Damit ist es möglich,
die für die Datenübertragung benutzten elektrischen Kabel
beidseitig auf Fahrzeugmasse zu legen um auftretende Stör
strahlung zuverlässig abzuschirmen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den An
sprüchen 2 bis 9 beschrieben.
Eine von den Abmessungen des elektrischen Kabels weitgehend
unabhängige Dimensionierung der Kapazität erhält man bei
einer Abschirmeinrichtung nach Anspruch 2, wobei man bei
einer Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 wiederum eine groß
flächige, niederohmige elektrische Verbindung zum Leitungs
schirm erhält.
Eine Abschirmeinrichtung gemäß Anspruch 6 bzw. 7 ermöglicht
eine besonders zuverlässige elektrisch leitende Verbindung
mit dem freigelegten Leitungsschirm des elektrischen Kabels.
Bei einer Abschirmeinrichtung nach Anspruch 7 ist es darüber
hinaus möglich, die elektrische Kontaktierung mit dem Lei
tungsschirm mittels einer beheizbaren Zange vorzunehmen.
Bei einer Abschirmeinrichtung nach Anspruch 8 sind auf be
sonders einfache Weise kleinere Toleranzen in den Kabelstär
ken ausgleichbar.
Ein schematisch dargestelltes Ausführungsbei
spiel der Erfindung ist in der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist mit 1 eine besonders vorteilhafte Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Abschirmeinrichtung für
ein elektrisches Kabel 2 bezeichnet. Im dargestellten Aus
führungsbeispiel umfaßt die Abschirmeinrichtung 1 eine
innere Kondensatorhülse 11 sowie eine äußere Kondensator
hülse 12. Die innere Kondensatorhülse 11 besteht aus einem
kleineren Zylinderteil 111 und einem größeren Zylinderteil
112, die beide durch ein kegelstumpfförmiges Übergangsstück
113 mechanisch und elektrisch leitend miteinander verbunden
sind. Im vorliegenden Fall ist die innere Kondensatorhülse
11 einstückig ausgebildet; es ist jedoch auch möglich, das
kleinere Zylinderteil 111, das größere Zylinderteil 112 so
wie das Übergangsstück 113 einzeln zu fertigen und dann nach
dem Baukastenprinzip zu einer inneren Kondensatorhülse 11 zu
sammenzufügen.
Auf dem größeren Zylinderteil 112 ist ferner ein Dielektri
kum 13 aufgebracht, so daß man nach dem Aufschieben der äuße
ren Kondensatorhülse 12 auf das größere Zylinderteil 112 der
inneren Kondensatorhülse 11 einen Kondensator erhält.
Um das elektrische Kabel 2 vor niederfrequenten Betriebs
strömen abzuschirmen, muß dessen Mantel 21 stellenweise bis
zum Leitungsschirm 22 abisoliert werden. Auf den freigeleg
ten Leitungsschirm 22 wird dann die innere Kondensatorhülse
11 mit ihrem kleineren Zylinderteil 111 aufgeschoben. Nach
dem Aufschmelzen einer auf der Innenfläche des kleineren
Zylinderteils 111 aufgebrachten Zinnschicht (z. B. mit einer
beheizbaren Zange) erhält man eine elektrisch leitende Ver
bindung zwischen der inneren Kondensatorhülse 11 und dem
freigelegten Leitungsschirm 22 des elektrischen Kabels 2.
Die äußere Kondensatorhülse 12 wird mittels einer Kabel
schelle 14 elektrisch leitend mit dem Massepotential ver
bunden. Die Kabelschelle 14 dient gleichzeitig der mechani
schen Befestigung der Abschirmeinrichtung 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Abschirmeinrichtung 1
ist besonders gut für den Schutz von Datenübertragungslei
tungen in Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen, ge
eignet. Bei Verwendung der Abschirmeinrichtung 1 können die
für die Datenübertragung benötigten elektrischen Kabel 2
beidseitig auf Fahrzeugmasse gelegt werden, so daß auftre
tende Störstrahlungen zuverlässig abgeschirmt werden. Durch
die beidseitige Verbindung der elektrischen Kabel 2 mit
Massepotential können ohne die Abschirmeinrichtung 1 Be
triebsströme auf die Leitungsschirme 22 der elektrischen
Kabel 2 gelangen. Von diesen Betriebsströmen sind lediglich
die niederfrequenten für den Leitungsschirm 22 gefährlich.
Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Abschirmeinrichtung
1 erfolgt eine kapazitive Trennung des Leitungsschirms 22
des abgeschirmten elektrischen Kabels 2, so daß niederfre
quente Betriebsströme (50 und 16 2/3 Hz) nicht mehr auf den
Leitungsschirm gelangen können. Durch die erfindungsgemäße
Abschirmeinrichtung ist es also möglich, die aus EMV-Sicht
ideale Abschirmung mittels beidseitiger Leitungsschirmauf
lage auch gegen niederfrequente Betriebsströme zu schützen.
Claims (9)
1. Abschirmeinrichtung (1) für ein elektrisches Kabel (2), gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a) Eine innere Kondensatorhülse (11), die über ihre Innen fläche elektrisch leitend mit dem freigelegten Leitungs schirm (22) des elektrischen Kabels (2) verbunden ist;
- b) eine äußere Kondensatorhülse (12), die auf Massepotential liegt;
- c) zwischen beiden Kondensatorhülsen (11, 12) ist ein Dielek trikum (13) eingebracht.
2. Abschirmeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere Kondensator
hülse (11) aus einem kleinen Zylinderteil (111) und einem
größeren Zylinderteil (112) besteht, die beide durch ein
Übergangsstück (113) mechanisch und elektrisch leitend mit
einander verbunden sind, wobei das kleinere Zylinderteil
(111) elektrisch leitend mit dem freigelegten Leitungsschirm
(22) verbunden ist und das größere Zylinderteil (112) von
der äußeren Kondensatorhülse (12) umschlossen ist.
3. Abschirmeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Übergangsstück (113)
kegelstumpfförmig ausgebildet ist.
4. Abschirmeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das kleinere Zylinder
teil (111) der inneren Kondensatorhülse (11) mit seiner
Innenfläche elektrisch leitend mit dem freigelegten Leitungs
schirm (22) des elektrischen Kabels (2) verbunden ist.
5. Abschirmeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dielektrikum (13)
auf der Außenfläche des größeren Zylinderteils (112) aufge
bracht ist.
6. Abschirmeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere Kondensator
hülse (11) an ihrer Innenfläche verzinnt ist.
7. Abschirmeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das kleinere Zylinder
teil (111) an seiner Innenfläche verzinnt ist.
8. Abschirmeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das kleinere Zylinder
teil (111) einen Toleranzschlitz aufweist.
9. Abschirmeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die äußere Kondensator
hülse (12) mittels einer Kabelschelle (14) mit Massepoten
tial verbindbar ist.
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DE4226463C2 true DE4226463C2 (de) | 1994-06-01 |
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- 1992-08-10 DE DE19924226463 patent/DE4226463C2/de not_active Expired - Fee Related
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