DE4225009A1 - Schwerstange für einen bei Erdbohrungen eingesetzten Bohrstrang - Google Patents
Schwerstange für einen bei Erdbohrungen eingesetzten BohrstrangInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schwerstange für einen bei
Erdbohrungen eingesetzten Bohrstrang mit endseitigen, in der
Bohrstrangachse angeordneten Anschlußelementen für ein
Bohrwerkzeug sowie für einen Werkzeugträger und mit einer
die Anschlußelemente verbindenden Durchgangsbohrung für
Spülflüssigkeit. Der Werkzeugträger ist regelmäßig ein
Bohrgestänge, das über Tage an einen Drehtisch angeschlossen
und von diesem in Rotation versetzbar ist. Der Werk
zeugträger kann im Rahmen der Erfindung jedoch auch zu einem
Bohrlochsohlenantrieb gehören, der eine hydraulisch ange
triebene Turbine oder einen Elektromotor aufweist.
Schwerstangen der eingangs beschriebenen Art unterstützen
ein vertikales, lotrechtes Bohren. Sie sind massiv ausge
bildet und haben in der Praxis eine Länge von mehreren
Metern. Sie belasten das Bohrwerkzeug mit ihrem Gewicht und
halten den Bohrstrang gespannt. Im Rahmen der bekannten
Maßnahmen sind die Anschlußelemente für das Bohrwerkzeug und
den Werkzeugträger sowie die Durchgangsbohrung für Spül
flüssigkeit in der Mittelachse der Schwerstange angeordnet.
In einem gegenüber der Vertikalen geneigten Bohrloch übt das
Gewicht der Schwerstange eine Pendelkraft auf das Bohr
werkzeug aus. Ist die Pendelkraft ausreichend groß, so kann
eine bereits aufgebaute, unerwünschte Bohrlochneigung
verringert werden. Durch die Dimensionierung der Schwer
stangen und durch eine zusätzliche Zentrierung der Schwer
stangen im Bohrloch mit Hilfe eines Stabilizers, der ver
hindert, daß die Schwerstangen die Bohrlochwand zwischen
Stabilizer und Bohrwerkzeug berühren, kann die Pendelkraft
beeinflußt werden. Der Möglichkeit, die Pendelkraft durch
die beschriebenen Maßnahmen zu beeinflussen, sind jedoch
Grenzen gesetzt. Ein Abbau der Bohrlochneigung ist in der
Praxis zumeist nur dann erreichbar, wenn gleichzeitig auch
die Meißelbelastung herabgesetzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schwerstange
der eingangs beschriebenen Art anzugeben, die bei
vorgegebener Masse eine bessere Vertikalführung des
Bohrstranges ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die
Anschlußelemente gegenüber der Mittelachse der Schwerstange
versetzt angeordnet sind und dadurch die um die Bohr
strangachse in Drehung versetzte Schwerstange eine radial
wirkende Unwucht aufweist. - Die Unwucht der um die
Bohrstrangachse rotierenden Schwerstange erzeugt eine
Zentrifugalkraft, die in einem gegenüber der Vertikalen
geneigten Bohrloch die Pendelkraft, soweit diese auf
Schwerkraft beruht, unterstützt. Überraschenderweise ver
bessert die Unwucht der in Drehung versetzten Schwerstange
die Vertikalführung des Bohrstranges bei Erdbohrungen
signifikant. Die Anschlußelemente können als Gewindezapfen
und/oder Gewindemuffen ausgebildet sein, die erfindungsgemäß
exzentrisch an den Stirnseiten der Schwerstange angeordnet
sind.
Die Erfindung ermöglicht eine überraschend gute Vertikal
führung des Bohrstranges. Eine Bohrlochneigung gegenüber der
Vertikalen, die sich aus geologischen Gründen ergeben hat
oder im Rahmen eines Richtbohrverfahrens eingestellt wurde,
kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen Schwerstange wieder ab
gebaut werden. Diese ist fertigungstechnisch auf einfache
Weise herstellbar. Massive Stangen ohne Schwächung ihres
vorzugsweise runden Querschnitts können eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Stangen weisen ausreichende Steifig
keit und Festigkeit auf. Sie können im Bohrstrang in an sich
bekannter Weise mit Stabilizern kombiniert werden, die
rotationssymmetrisch um die Bohrachse ausgebildet sind und
den Bohrstrang im Bohrloch zentrieren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen ausführlicher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Schwerstange,
Fig. 2 die Draufsicht auf den Gegenstand gemäß Fig. 1 in
Richtung A-A.
Die in den Figuren dargestellte Schwerstange ist für einen
bei Erdbohrungen eingesetzten Bohrstrang bestimmt. Die
Schwerstange ist aus Rundmaterial gefertigt und weist eine
Länge von mehreren Metern auf. Das Rundmaterial hat eine
Mittelachse 1.
An den Stirnseiten der Schwerstange sind Anschlußelemente 2,
3 für ein Drehbohrgestänge sowie für ein Bohrwerkzeug vorge
sehen. Das Anschlußelement 2 für das Drehbohrgestänge ist im
Ausführungsbeispiel als Gewindemuffe, das Anschlußelement 3
für das Bohrwerkzeug als Gewindezapfen ausgebildet. Die
Schwerstange weist ferner eine Durchgangsbohrung 4 für
Spülflüssigkeit auf, welche die Anschlußelemente 2, 3 ver
bindet.
Die Anschlußelemente 2, 3 für das Drehbohrgestänge und das
Bohrwerkzeug sowie die Durchgangsbohrung 4 für Spülflüssig
keit sind in der Bohrstrangachse 5 angeordnet. Die Bohr
strangachse 5 entspricht der Mittelachse des Bohrwerkzeuges
und der damit fluchtenden Mittelachse des Drehbohrgestänges.
Einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt
man, daß die Anschlußelemente 2, 3 gegenüber der Mittelachse
1 der Schwerstange versetzt angeordnet sind und daß dadurch
die um die Bohrstrangachse 5 in Drehung versetzte Schwer
stange eine radial wirkende Unwucht aufweist. Die auf
tretende Unwucht verbessert die Vertikalführung des Bohr
stranges.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, an der Mantelfläche der
Schwerstange Nuten, beispielsweise mit spiralwendelförmigem
Verlauf, vorzusehen, welche den Rücktransport der Spül
flüssigkeit fördern. Solche Nuten zur Verbesserung der Spül
flüssigkeitsrückführung sind an sich bekannt und wurden
zeichnerisch nicht dargestellt. Zweckmäßig ist ferner eine
Zentrierung der Schwerstange im Bohrloch mit Hilfe eines
Stabilizers, der rotationssymmetrisch um die Bohrstrangachse
angeordnet und an der Bohrlochwand abgestützt ist. Der
Stabilizer soll eine Berührung der Schwerstange mit der
Bohrlochwand im Bereich zwischen Stabilizer und Bohrwerkzeug
verhindern. Die erfindungsgemäße Schwerstange kann nicht nur
in Verbindung mit über Tage antreibbaren Drehbohrgestängen,
sondern auch in Verbindung mit einem Bohrlochsohlenantrieb
eingesetzt werden. In diesem Falle ist die Schwerstange an
den Rotor einer von der Spülflüssigkeit angetriebenen
Turbine oder an den Abtrieb eines Elektromotors ange
schlossen.
Claims (2)
1. Schwerstange für einen bei Erdbohrungen eingesetzten
Bohrstrang mit endseitigen, in der Bohrstrangachse
angeordneten Anschlußelementen für ein Bohrwerkzeug sowie
für einen Werkzeugträger und mit einer die Anschlußelemente
verbindenden Durchgangsbohrung für Spülflüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlußelemente (2, 3) gegenüber der Mittelachse (1) der
Schwerstange versetzt angeordnet sind und dadurch die um die
Bohrstrangachse (5) in Drehung versetzte Schwerstange eine
radial wirkende Unwucht aufweist.
2. Schwerstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußelemente (2, 3) als Gewindezapfen und/oder
Gewindemuffen ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
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DE19924225009 DE4225009C2 (de) | 1992-07-29 | 1992-07-29 | Verfahren zum Beseitigen einer Bohrlochneigung gegenüber der Vertikalen bei Erdbohrungen |
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DE19924225009 DE4225009C2 (de) | 1992-07-29 | 1992-07-29 | Verfahren zum Beseitigen einer Bohrlochneigung gegenüber der Vertikalen bei Erdbohrungen |
Publications (2)
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DE (1) | DE4225009C2 (de) |
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1992
- 1992-07-29 DE DE19924225009 patent/DE4225009C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: TANKE OIL FIELD DEVELOPMENT GMBH, 48455 BAD BENTHE |
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8181 | Inventor (new situation) |
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