DE4222417A1 - Fernglas mit Zusatzinformation - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Fernglas mit einer Einrichtung zur wahlweisen Beobachtung von Zusatzinformationen.

Es sind bereits Ferngläser bekannt, bei denen Zusatzinfor­ mationen, wie die Himmelsrichtung, in die Bildfläche ein­ geblendet sind. Nachteilig bei diesen bekannten Ausfüh­ rungsformen ist, daß ein Teil der Bildfläche auf Dauer für die Zusatzinformation gebraucht wird, so daß nie die gesamte Bildfläche zur Beobachtung der Primärinformation genutzt werden kann. Solche Ferngläser sind beispielsweise in der britischen Patentschrift 1 603 599 und dem deutschen Gebrauchsmuster 83 01 958 beschrieben.

Es sind auch Ferngläser bekannt, bei denen ein LC (liquid crystal) Informationsträger die ganze Bildfläche einnimmt. Solche Geräte haben aber den Nachteil, daß man einen beträchtlichen Lichtverlust in Kauf nehmen muß.

In der europäischen Patenschrift 170 655 ist ferner eine Einrichtung zum Einspiegeln von Zusatzinformationen in ein Fernglas beschrieben. Dabei wird die Zusatzinformation zusätzlich in den Strahlengang eingeblendet. Nachteilig dabei ist die technisch aufwendige und voluminöse Kon­ struktion.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fernglas zu schaffen, bei dem wahlweise die gesamte Bildfläche zur Beobachtung der Primärinformation genutzt werden kann oder Zusatzinformationen visualisiert werden können.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese Aufgabe durch wahlweises Einbringen eines Informationsträgers oder einer Informationsumlenk­ einrichtung in den Strahlengang gelöst werden kann.

Gegenstand der Erfindung ist ein Fernglas mit einer Ein­ richtung zur wahlweisen Beobachtung von Zusatzinformatio­ nen, wobei ein Informationsträger oder eine Informations­ umlenkeinrichtung im Strahlengang angeordnet sind, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Informationsträger bzw. die Informationsumlenkeinrichtung wahlweise in den Strahlengang ein- und ausbringbar sind.

Das erfindungsgemäße Fernglas hat den Vorteil, daß bei nicht eingebrachtem Informationsträger bzw. Informations­ umlenkeinrichtung ein optimal helles und die ganze Bildfläche umfassendes Bild erhalten wird. Gewünschten­ falls können durch Einbringen der Informationsträger bzw. die Informationsumlenkeinrichtung Zusatzinformationen abgefragt werden.

Da der Informationsträger bzw. die Informationsumlenk­ einrichtung für die Zusatzinformation aus der Bildfläche ausgebracht werden kann, ist es andererseits von Vorteil, daß die Zusatzinformation beim Einbringen des Informa­ tionsträgers bzw. der Informationsumlenkeinrichtung die ganze Bildfläche umfassen kann.

Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform können auf einem Informationsträger bzw. durch eine Informations­ umlenkeinrichtung verschiedene Zusatzinformationen abgefragt werden, z. B. Himmelsrichtung, Zeit etc.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können mehrere Informationsträger bzw. Informationsumlenkein­ richtungen vorgesehen sein, die wahlweise und mit ver­ schiedenen Informationen in die Bildfläche eingebracht werden können. Dies hat auch den Vorteil, daß verschiedene Informationen an verschiedenen Stellen der Bildfläche, z. B. oben, unten oder seitlich, gleichzeitig oder hinter­ einander, eingeblendet werden können.

Unter Fernglas werden hier Monokulare und Binokulare sowie Spektive aber auch Zielfernrohre verstanden.

Als Zusatzinformationen können alle Arten von Informatio­ nen eingebracht werden, wie beispielsweise Himmelsrich­ tung, Zeit, Entfernung, Temperatur, Strichplatten, Landkarten. Die Informationen können mechanisch-optisch übertragen werden, wie beispielsweise die Anzeige eines mechanischen Kompasses über eine entsprechende Belichtung und Optik. Andererseits können die Informationen elektro­ nisch, beispielsweise von einem elektronischen Kompaß oder einer elektronischen Uhr, übernommen werden.

Als Informationsträger kommen sowohl LC (liquid crystal) als auch LD (Leuchtdioden) Displays in Betracht. Diese haben den Vorteil, daß sie auch direkt in den Strahlengang einbringbar sind. Für das LD-Display kann eine Zusatz­ beleuchtung vorgesehen sein.

Als Informationsumlenkeinrichtungen kommen in erster Linie Prismen und Spiegel, auch halbdurchlässige, in Betracht.

Die Informationsträger bzw. Informationsumlenkeinrichtun­ gen können so eingebracht werden, daß sie die ganz Bild­ fläche oder nur einen Teil derselben umfassen.

Es ist möglich, mehrere Informationsträger bzw. Informa­ tionsumlenkeinrichtungen in die Bildfläche einbringbar vorzusehen.

Das Einbringen der Informationsträger bzw. Informationsum­ lenkeinrichtungen kann durch Einschwenken, Einkippen oder Einschieben erfolgen. Als Beispiel sei das Einschwenken mittels Drehknopf angesprochen. Das Einbringen kann mecha­ nisch oder elektrisch erfolgen.

Es ist vorteilhaft, die Zusatzinformationseinrichtung aus­ wechselbar zu gestalten.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen näher erläutert, die beispielhafte Ausführungsformen dar­ stellen.

Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt einer Fernrohrhälfte mit ausgeschwenktem Informationsträger,

Fig. 2 einen Längsschnitt einer Fernrohrhälfte mit eingeschwenktem Informationsträger und

Fig. 3 einen Längsschnitt einer Fernrohrhälfte mit eingebrachter Informationsumlenkeinrichtung.

Die in Fig. 1 gezeigte Fernrohrhälfte umfaßt ein Gehäuse 2, Prismen 3, die Blende 7 und das Okular 5. Der Strahlengang ist mit 4 bezeichnet.

Von einer Zusatzinformationseinrichtung 8, die mechanisch oder elektronisch arbeiten kann, führt eine Verbindung 9 zum Informationsträger 6.

Über einen Bedienungsschiebeknopf 11 kann der Informations-träger 6 über eine Schubstange 1 in den Führungen 10 bewegt, das heißt in den Strahlengang eingeschwenkt und ausgeschwenkt werden. In Fig. 1 ist der Informationsträger 6 in ausgeschwenktem Zustand gezeigt.

Fig. 2 zeigt die gleiche Anordnung wie Fig. 1, jedoch mit eingeschwenktem Informationsträger 6.

Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt einer Fernrohrhälfte, die das Gehäuse 2, die Prismen 3, die Blende 7 und das Okular 5 umfaßt.

Die Zusatzinformation, die in der Zusatzinformationsein­ richtung 8, die mechanisch oder elektronisch arbeiten kann, erhalten wird, wird über die Zusatzoptik 16 auf die Informationsumlenkeinrichtung 6′, hier ein Prisma, proji­ ziert.

Die Informationsumlenkeinrichtung 6′ ist in den Strahlen­ gang 4 einschiebbar. Die Bewegung der Informationsumlenk­ einrichtung 6′ erfolgt durch den Bedienungsdruckknopf 12, der über die Übertragungsschwenkstange 15 und die Hal­ terung 13, die in einer Führung 10 verschiebbar ist, auf die Informationsumlenkeinrichtung 6′ wirkt. Mit 14 ist eine Zugfeder bezeichnet. In der Darstellung ist die In­ formationsumlenkeinrichtung 6′ im eingeschobenen Zustand gezeigt.

Claims (4)

1. Fernglas mit einer Einrichtung zur wahlweisen Beob­ achtung von Zusatzinformationen, wobei ein Informations­ träger oder eine Informationsumlenkeinrichtung im Strah­ lengang angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträgen (6) bzw. die Informationsumlenkein­ richtung (6′) in den Strahlengang (4) ein- und ausbring­ bar sind.

2. Fernglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger (6) bzw. die Informationsumlenk­ einrichtung (6′) die ganze Bildfläche umfassen.

3. Fernglas nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß verschiedene Zusatzinformationen über einen Informationsträger (6) bzw. eine Informationsumlenkein­ richtung (6′) abfragbar sind.

4. Fernglas nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß mehrere Informationsträger (6) bzw. Informations­ umlenkeinrichtungen (6′) vorgesehen sind.