DE4221377A1 - Verfahren zur herstellung eines gerandeten brillenglases - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines gerandeten brillenglasesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her
stellung eines gerandeten Brillenglases, bei dem zu
nächst ein einseitig fertiges und noch nicht nach einer
vorgebbaren Scheibenform gerandetes Brillenglas, d. h.
ein sog. Blank mit lediglich einer fertigen Wirkungs
fläche, hergestellt und in einem weiteren Fertigungs
schritt die sog. Rezeptfläche gegebenenfalls unter
Optimierung der kritischen Dicke hergestellt wird.
Gegenwärtig erfolgt die Herstellung von gerandeten
Brillengläsern in der Regel in mehreren weitgehend
getrennten Herstellvorgängen:
Zunächst wird von einem Brillenglas-Hersteller ein sog.
Blank hergestellt. Hierunter wird ein in der Regel
"rohrundes" einseitig fertiges Brillenglas verstanden.
In bestimmten Fällen kann die Umfangskontur eines
Blanks jedoch von der Kreisform abweichen: so ist vor
geschlagen worden, Blanks in Ellipsenform herzustellen.
Die fertig bearbeitete Fläche - gelegentlich auch als
Wirkungsfläche bezeichnet - ist in der Regel die
"schwieriger herzustellende" Fläche, also bei einem
progressiven Brillenglas die progressive Fläche oder
bei einem torischen Brillenglas die torische Fläche.
Nach der Herstellung der Wirkungsfläche wird der Blank
in vielen Fällen in einem "Kunden-nahen" Lager "zwi
schengelagert". Erst nach einem konkreten Auftrag wird
die zweite Fläche gefertigt, die auch als Rezeptfläche
bezeichnet wird und meist eine "einfache" sphärische
oder eine torische Fläche ist. Die Fertigung der Re
zeptfläche, die häufig "Kunden-nah", d. h. dezentral in
sog. Rezeptglas-Fertigungsstätten durchgeführt wird,
erfolgt in der Regel ohne Berücksichtigung der Form der
Brille, in die das Brillenglas eingesetzt werden soll.
Das Randen des Brillenglases wird vielmehr von dem je
weiligen Augenoptiker, der die Brille an einen Kunden
verkauft hat, vorgenommen. Lediglich dann, wenn die
kritische Dicke des Brillenglases, d. h. die Mittendicke
bei Plusgläsern bzw. die Randdicke bei Minusgläsern
minimiert werden soll, erfolgt in Verbindung mit der
Herstellung der Rezeptfläche eine "Vorrandung" des
Brillenglases bzw. des Blanks entsprechend den in der
Patentliteratur beschriebenen Verfahren. Hierzu wird
exemplarisch auf die DE 38 01 384 A1 und die dort
genannte Literatur verwiesen.
Diese gegenwärtig praktizierten Abläufe zur Herstellung
von gerandeten Brillengläsern bedingen, daß eine Reihe
von Schritten mehrfach durchgeführt werden müssen:
Beispielsweise ist es immer dann, wenn das Glas vorge
randet werden soll, sowohl in der Rezeptglas-Ferti
gungsstätte als auch beim Augenoptiker erforderlich,
die Scheibenform der Brille als Datensatz zu erfassen.
Weiterhin ist es sowohl in der Rezeptglas-Fertigungs
stätte als auch beim Augenoptiker erforderlich, das
Glas für die Bearbeitung aufzunehmen, d. h. in einer
Weise zu spannen, daß das Glas in die jeweilige Bear
beitungsvorrichtung eingesetzt werden kann.
Diese mehrfache Durchführung von Vorgängen ist nicht
nur zeit- und damit kostenaufwendig, sondern auch eine
große Fehlerquelle.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines gerandeten Brillenglases, bei dem
zunächst ein einseitig fertiges und noch nicht nach
einer vorgebbaren Scheibenform gerandetes Brillenglas,
d.h ein sog. Blank mit lediglich einer fertigen Wir
kungsfläche, hergestellt wird, anzugeben, bei dem die
mehrfache Durchführung verschiedener Schritte, wie der
Erfassung und Abspeicherung der Scheibenform der Bril
lenfassung, vermieden wird.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im
Anspruch 1 angegeben. Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Patentansprüchen 2 folgende gekennzeichnet.
Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, die Her
stellung der Rezeptfläche und die Randbearbeitung ohne
erneute Aufnahme des Brillenglases mit einem nur einmal
erfaßten und abgespeicherten Datensatz für die Schei
benform auszuführen.
Hierzu wird die vorgegebene Scheibenform als Datensatz,
beispielsweise als Funktion r=r(Φ) (Anspruch 2) abge
speichert. Die einmalige Erfassung des Datensatzes kann
auf beliebige Weise erfolgen: Beispielsweise kann ein
sog. Tracer verwendet werden, der die Brillenfassung
abtastet und so die Funktion r=r(Φ) ermittelt. Wei
terhin ist es selbstverständlich möglich, den Datensatz
direkt aus den Herstelldaten des Herstellers der Fas
sung zu generieren.
Mit dem abgespeicherten Datensatz, der vorgegebenen
Scheibenform und der Kontur der bereits fertigen Fläche
des Blanks sowie den sog. Einschleifdaten (Durchblick
punkt etc.) wird die Lage der zweiten Fläche (Rezept
fläche) gegebenenfalls unter Minimierung der kritischen
Dicke berechnet.
Mit diesen Daten wird die Rezeptfläche unter gleichzei
tiger oder vorhergehender Vorrandung des Blanks (An
spruch 15) entsprechend der vorgegebenen Scheibenform
hergestellt. Die "Vorrandung" erfolgt insbesondere
dann, wenn die Bearbeitungsvorrichtung sowohl zur Flä
chen- als auch zur Randbearbeitung verwendet wird, be
vorzugt vor oder wenigstens gleichzeitig mit der Flä
chenbearbeitung, da hierdurch die Bearbeitungszeit
minimiert und der Fräs- und Polierprozeß günstiger
gestaltet wird.
Nach der Herstellung der Rezeptfläche wird das Glas
unter Verwendung des abgespeicherten Datensatzes fertig
gerandet, facettiert und im Randbereich poliert.
Die Erfindung ermöglicht damit die Herstellung eines
fertigen Brillenglases in kurzer Zeit unter Ausschal
tung der bisher vorhandenen Fehlerquellen.
Sämtliche Vorgänge können bevorzugt in einer einzigen
Bearbeitungsvorrichtung, beispielsweise einer Fräsvor
richtung (Anspruch 4) mit weitgehend handelsüblichen
Fräsern, wie sie für die Flächenbearbeitung verwendet
werden, und insbesondere ohne "Umspannen" des Blanks
ausgeführt werden (Anspruch 3).
Ferner ist es auch möglich, als Bearbeitungsvorrichtung
sowohl für den Rand als auch die Rezeptfläche eine Dreh
vorrichtung (Anspruch 5) zu verwenden, bei der die Zustel
lung zwischen Drehmeißel und einem das Brillenglas halten
den Drehsupport bei der Randbearbeitung mittels der die
Scheibenform beschreibenden Daten r=r(Φ) gesteuert wird.
Die Verwendung einer derartigen Drehvorrichtung ermöglicht
eine besonders schnelle Bearbeitung.
In jedem Falle, d. h. auch dann, wenn unterschiedliche
Bearbeitungsvorrichtungen für die Rand- und die Flächenbe
arbeitung verwendet werden (Anspruch 6), ist es jedoch
bevorzugt, wenn das Glas nach der Herstellung der Wir
kungsfläche mit einer Aufnahme (Block) aufgenommen wird,
die während des weiteren Herstellvorgangs auf der Wir
kungsfläche verbleibt.
Das Anbringen des Blocks erfolgt dabei bevorzugt be
reits durch den Hersteller des Blanks, wie dies in der
DE 40 03 002 A1 beschrieben ist, auf die im übrigen
bezüglich einer möglichen Ausbildung eines sowohl für
die Flächen- als auch für die Randbearbeitung verwend
baren Blocks ausdrücklich verwiesen wird.
Diese Aufnahme, die beispielsweise auf der Wirkungsflä
che mit Kleberingen oder dgl. befestigt werden kann
(Anspruch 8), ist bevorzugt ein Einmalblock, der wäh
rend der Vorrandung und/oder der Herstellung der Re
zeptfläche mit bearbeitet oder entsprechend der DE
40 03 002 A1 verkleinert wird.
Damit ist gemeint, daß auf die bereits fertig gestellte
"Wirkungsfläche" ein Block aufgebracht wird, der (zu
nächst) so groß ist, daß er das Glas bzw. den Blank
während der Herstellung der Rezeptfläche großflächig
abstützt. Bei der Randbearbeitung (oder auch bereits
bei der "Vorrandung") wird dann der Block von dem Bear
beitungswerkzeug, also beispielweise dem Fräser oder
dem Drehmeißel ebenfalls verkleinert, so daß seine
Umfangskontur in etwa dem Umfang des Rand-bearbeiteten
Brillenglases entspricht (Anspruch 9). Diese Vorgehens
weise hat den Vorteil, daß das Brillenglas bei der
Bearbeitung immer optimal abgestützt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann gemäß Anspruch
10 der Blank aktiv oder passiv dezentriert aufgenommen
werden, wie dies aus dem Stand der Technik für die
Randbearbeitung, nicht jedoch für die Flächenbearbei
tung bekannt ist. Die Berücksichtigung der Dezentrie
rung ist bei der Flächenbearbeitung mit numerisch ge
steuerten Bearbeitungsvorrichtungen ohne weiteres mög
lich.
Besonders vorteilhaft ist es in jedem Falle, wenn nach
Anspruch 11 die Höhenvariation der Scheibenform als
Funktion z=z(Φ) gespeichert wird, und nach Anspruch
12 die Herstellung der Facette gesteuert durch die
Funktion z=z(Φ) derart erfolgt, daß die Facette in
einer vorgegebenen Beziehung zu den beiden Flächen des
gerandeten Brillenglases steht.
Damit ergibt sich kein "unschönes" Vorspringen von
Gläsern mit großer Randdicke (Minusgläsern) über die
Fassung, wie man sie bei einer sogenannten frei laufen
den Facette erhalten würde.
Diese Maßnahme kann gegebenenfalls unabhängig von den
vorstehend genannten Maßnahmen eingesetzt werden.
Auch die weiteren gespeicherten Datensätze z(Φ) können
sowohl zur Flächen- als auch zur Randbearbeitung ver
wendet werden (Anspruch 13).
Weiterhin ist es möglich, auch das Entgraten und/oder
die Feinbearbeitung des Randes unter Verwendung der
gespeicherten Datensätze auszuführen (Anspruch 14).
Aufgrund der vorstehenden Beschreibung ist es einem auf
dem einschlägigen Gebiet tätigen Fachmann ohne weiteres
möglich, das erfindungsgemäße Verfahren mit ihm bekann
ten Mitteln, d. h. unter Verwendung numerisch gesteuer
ter Vorrichtungen zur Rand- und/oder Flächenbearbeitung
zu realisieren.
Auch die Verwendung einer einzigen Vorrichtung zur
Durchführung aller Bearbeitungsvorgänge ist bekannt
bzw. in älteren Anmeldungen des selben Anmelders be
schrieben.
Weiterhin ist die Generierung der Datensätze r=r(e) und
z=z(Φ) allgemein bekannt.
Deshalb wird auf die Beschreibung eines zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispiels verzichtet.
Die Erfindung ist zur Herstellung von Brillengläsern so
wohl bei Herstellern von "Blanks" als auch in sog. Ein
schleifbetrieben oder bei Augenoptikern einsetzbar.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines gerandeten Brillen
glases, bei dem zunächst ein einseitig fertiges und
noch nicht nach einer vorgebbaren Scheibenform gerande
tes Brillenglas, d.h ein sog. Blank mit lediglich einer
fertigen Wirkungsfläche, hergestellt und in einem wei
teren Fertigungsschritt die sog. Rezeptfläche gegebe
nenfalls unter Optimierung der kritischen Dicke herge
stellt wird,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Schritte:
- - die vorgegebene Scheibenform wird als Datensatz ab gespeichert,
- - mit dem abgespeicherten Datensatz der vorgegebenen Scheibenform und der Kontur der bereits fertigen Fläche des Blanks wird die Lage der zweiten Fläche (Rezeptflä che) gegebenenfalls unter Minimierung der kritischen Dicke berechnet,
- - anschließend wird die Rezeptfläche unter gleichzei tiger oder vorhergehender Vorrandung des Blanks ent sprechend der vorgegebenen Scheibenform hergestellt,
- - nach der Herstellung der Rezeptfläche wird das Glas in einer Aufspannung unter Verwendung des abgespeicher ten Datensatzes gerandet, facettiert und im Randbereich poliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorgegebene Scheiben
form als Funktion r=r(Φ) gespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung der Rezept
fläche und zumindest die Vorrandung des Blanks ohne
erneute Aufnahme des Blanks in einer Bearbeitungsvor
richtung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Bearbeitungsvorrichtung
eine Fräsvorrichtung verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Bearbeitungsvorrichtung
eine Drehvorrichtung verwendet wird, bei der die Zu
stellung zwischen Drehmeißel und einem das Brillenglas
haltenden Drehsupport bei der Randbearbeitung mittels
der die Scheibenform beschreibenden Daten r=r(Φ)
gesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Bearbeitungsvorrich
tungen für den Rand und die Rezeptfläche getrennte
bekannte Bearbeitungsvorrichtungen verwendet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Glas nach der Herstel
lung der Wirkungsfläche mit einer Aufnahme (Block)
aufgenommen wird, die während des weiteren Herstell
vorgangs auf der Wirkungsfläche verbleibt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme auf der Wir
kungsfläche mit Kleberingen oder dgl. befestigt ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Block ein Einmalblock
ist, der während der Vorrandung und/oder der Herstel
lung der Rezeptfläche mit bearbeitet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Blank aktiv oder passiv
dezentriert aufgenommen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 oder
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenvariation der
Scheibenform als Funktion z=z(Φ) gespeichert und
hieraus die Facettenlage bestimmt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung der Facette
gesteuert durch die Funktion z=z(Φ) derart erfolgt,
daß die Facette in einer vorgegebenen Beziehung zu den
beiden Flächen des gerandeten Brillenglases steht.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die gespeicherten Datensät
ze sowohl zur Flächen- als auch zur Randbearbeitung
verwendet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß auch das Entgraten und/oder
die Feinbearbeitung des Randes unter Verwendung der
gespeicherten Datensätze erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Blank vor der Herstel
lung der Rezeptfläche vorgerandet wird (Cribben).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221377 DE4221377A1 (de) | 1991-07-01 | 1992-07-01 | Verfahren zur herstellung eines gerandeten brillenglases |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4121714 | 1991-07-01 | ||
DE19924221377 DE4221377A1 (de) | 1991-07-01 | 1992-07-01 | Verfahren zur herstellung eines gerandeten brillenglases |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4221377A1 true DE4221377A1 (de) | 1993-01-07 |
Family
ID=25905095
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924221377 Withdrawn DE4221377A1 (de) | 1991-07-01 | 1992-07-01 | Verfahren zur herstellung eines gerandeten brillenglases |
Country Status (1)
Country | Link |
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Legal Events
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