DE4219992C2 - Thermisches Spritzverfahren und Spritz- und Beschleunigungsdüse zur Erzeugung von Metallschichten - Google Patents
Thermisches Spritzverfahren und Spritz- und Beschleunigungsdüse zur Erzeugung von MetallschichtenInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein thermisches Spritzver
fahren zur Erzeugung von Metall- oder Metall-Hartstoff-
Schichten, wobei die die Schichten bildenden Partikel er
hitzt und in einer Düse mittels eines Gasstromes beschleu
nigt und auf die zu beschichtende Oberfläche gespritzt wer
den sowie auf eine Spritz- und Beschleunigungsdüse, insbe
sondere zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Es sind eine Reihe von Hochgeschwindigkeitsspritzverfahren
bekannt, bei denen Material durch hohe Temperaturen ver
flüssigt und mittels einer schnell strömenden Gasströmung
zerstäubt und auf eine Oberfläche, die es zu beschichten
gilt, aufgespritzt wird.
Es ist bekannt, in Staubform vorliegende Partikel zentrisch
in eine Düse einzusprühen, dort zu schmelzen und dann aus
zutragen, oder aber stangenförmiges Material abzuschmelzen,
wobei es auch bekannt ist, hier beispielsweise Lichtbögen
einzusetzen. Bei den Materialien kann es sich um Metall
oder keramisches Material handeln, es ist dabei auch be
kannt, etwa durch den Einsatz sogenannter Fülldrähte, die
mit einem von der Außenumhüllung abweichenden Material in
ihrem Inneren gefüllt sind, verschiedenartige Werkstoffe zu
versprühen.
Aus der Fülle existierender Literaturstellen seien hier nur
einige genannt, z. B. EP 0 361 709 A1, EP 0 361 710 A1, EP 0
249 790 A2, EP 0 232 919 A1 und EP 0 049 915 A1. Unter
schiedliche zu versprühende Materialien sind beispielsweise
in der EP 0 118 249 A1 angegeben.
Mit den bekannten Verfahrensweisen und entsprechenden Düsen
können nur zum Teil schon die erforderlichen Schichteigen
schaften erreicht werden. So zeichnen sich alle in den Li
teraturstellen angegebenen Verfahren dadurch aus, daß die
Flammenatmosphäre nur durch die Verbrennung zweier Gase,
dem Brenngas und Sauerstoff und/oder Luft entsteht. Zur
Stabilisierung der Flammenströmung werden meistens hohe
Mengen an Sauerstoff, d. h. oxidierende Flammen, benutzt.
Die Verwendung dieser typischen Flammenströmung ermöglicht
zwar dichte porenarme Schichten, aber der Sauerstoffgehalt
der Schichten ist um ein Erhebliches höher als der des Zu
satzwerkstoffes. Durch einen Überschuß an Brenngasen ist
eine neutrale bis reduzierende Flammenatmosphäre einstell
bar, jedoch nur im Bereich der Zusammensetzung Brenngas-
Sauerstoff, welcher ausreichend hohe Zündgeschwindigkeiten
ermöglicht. Eine Einstellung der Flammenatmosphäre, die ei
nen höheren Brenngasgehalt als der Zündbereich des verwen
deten Brenngases erlaubt, ist aufgrund der Brennerkonstruk
tionen nicht möglich. So enthalten die entsprechend ge
spritzten Schichten neben einem in den metallischen Phasen
zwangsgelösten Sauerstoff eine erhebliche Menge an Oxidpha
sen. Durch diese Oxidphasen werden die mechanischen, tribo
logischen und korrosionstechnischen Eigenschaften der Be
schichtung wesentlich verschlechtert. Es müssen deshalb, um
die Bildung von Oxidoberflächen an den Spritzpartikeln ver
hindern zu können, bisher vergleichsweise große Anstrengun
gen unternommen werden, etwa muß der gesamte Spritzvorgang
in einer Schutzgasatmosphäre oder unter Vakuum mit dem da
mit verbundenen großen Aufwand vorgenommen werden.
Aus der EP 0 239 584 B1 ist ein Verfahren zum Beschichten
von Werkstückoberflächen durch Schmelzen von Drähten mit
einem elektrischen Lichtbogen unter Förderung der geschmol
zenen Partikel mittels eines Zerstäubergases bekannt, wel
ches über eine Düse auf den Lichtbogenbereich gerichtet
ist, und unter Einsatz eines Hüllgases, welches über wenig
stens eine Ringblende zum seitlichen Umströmen des mit den
geschlossenen Partikeln geladenen Zerstäubergaskegels im
Bildungsbereich des Lichtbogens zugeführt wird, sowie unter
Zuführung eines weiteren Gasstromes, welcher stromabwärts
hinter dem Lichtbogen den aus Zerstäubergas und Hüllgas
gebildeten Gaskegel umhüllt, wobei als Zerstäubergas,
Hüllgas und für den weiteren Gasstrom unterschiedliche Gase
bzw. Gasgemische eingesetzt werden und das weitere Gas bzw.
Gasgemisch umgebungsluftfrei zugeführt wird. Diese Druck
schrift betrifft somit ein Beschichtungsverfahren mit einem
elektrischen Lichtbogen, das, wie sich herausgestellt hat,
ebenfalls nicht befriedigend dazu geeignet ist, homogene
riß- und spaltenfreie Oberflächenbeschichtungen zu errei
chen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit
der homogene, riß- und spaltenfreie Oberflächenbeschichtun
gen geschaffen werden können, die frei von Oxidschichten
oder Oxideinbindungen sind, wobei dies mit einfachen Mit
teln bei geringem Energiebedarf und guter Energieausbeute
erreichbar sein soll.
Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird die
se Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Er
hitzung der die Oberflächen bildenden Spritzpartikel in ei
ner weitgehend sauerstofffreien und reduzierend wirkenden
Gasatmosphäre vorgenommen und neben dem die reduzierend
wirkende Gasatmosphäre bedingenden Gasstrahl ein weiterer
neutral oder reduzierend wirkender Gasstrom in die Düse
eingedüst wird.
Mit der Erfindung wird erreicht, daß eine Oxidbildung bei
den Spritzpartikeln schon im Bereich ihrer Erhitzung nicht
nur vermieden wird, sondern durch die reduzierende Gas
atmosphäre auch sichergestellt wird, daß eventuell kurz
fristig erzeugte Oxide sofort reduziert werden. Das Ver
fahren arbeitet dabei unter atmosphärischen Bedingungen,
ohne den Einsatz einer Vakuumkammer und ermöglicht dichte,
porenarme, duktile und fest haftende Beschichtungen. Mit
tels dieses Verfahrens sind alle typischen Spritzwerk
stoffe, sofern sie metallischen oder hartmetallischen Cha
rakter besitzen, zu hochwertigen Beschichtungen verarbeit
bar.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß zunächst in einem Brennkammerbereich die
pulverförmigen Spritzpartikel durch ein erhitzendes Brenn
gas vorgewärmt werden und anschließend stromabwärts des
Brennkammerbereiches ein konzentrisch umhüllendes weiteres
Brenngas sowie konzentrisch zu diesem ein Kühlgas zugeführt
wird, derart, daß sich stromabwärts eine Gasatmosphäre mit
einer Zusammensetzung einstellt, die unterhalb der unteren
Zündgrenze des eingesetzten Brenngas-Sauerstoff-Gas-
Gemisches liegt.
Durch das erhitzende Brenngas im Brennkammerbereich wird
die notwendige Wärme zur Erhitzung der Spritzpartikel zur
Verfügung gestellt, während durch die Zuführung des weite
ren Brenngases die gewünschte stark reduzierende Gasatmos
phäre eingestellt wird. Da durch diese Gasatmosphäre die
Partikeltemperatur unterhalb des Schmelzpunktes der Parti
kel verbleibt, können ohne großen Energiebedarf auch große
Partikel eingesetzt werden, die eine geringere spezifische
Oberfläche aufweisen und somit weniger Oxidationsflächen
bieten. Dabei wird durch den Sauerstoff nur eine geringe
Menge der Kohlenwasserstoffe oder des Wasserstoffes ver
brannt, die dabei entstehende Energie wird zur Aufheizung
des Heißgasgemisches verwandt. Durch die Zuführung des
Kühlgases ist eine genaue Einstellung der gewünschten Pro
zeßtemperatur im Bereich von 200 bis 2500°C möglich.
Vorteilhafte Gaszusammensetzungen für die Gasatmosphäre be
stehen aus Propan, Sauerstoff, Stickstoff, Argon, Helium
und/oder Wasserstoff.
Als Brenngase können bevorzugt typische Flüssiggase, wie
Propan, Propen, Propylen, Methylacetyl-Propadien, Methan,
Crylen, Acetylen und Wasserstoff oder deren Mischungen ein
gesetzt werden.
In Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Erhitzung der pul
verförmigen Spritzpartikel im Brennkammerbereich in einer
einen hohen Wasserstoff- bzw. Wasserstoff/Kohlenstoffgehalt
aufweisenden Gasatmosphäre vorgenommen wird.
Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung be
steht darin, daß die pulverförmigen Spritzpartikel mittels
eines neutralen Gases eingedüst, dazu konzentrisch zur Er
zeugung einer Flamme das erhitzende Brenngas und dazu wie
derum konzentrisch das weitere Brenngas eingedüst wird. Mit
dieser Ausgestaltung wird erreicht, daß die Brenngasatmos
phäre der Flamme zwar zur Erhitzung der Spritzpartikel her
angezogen wird, durch die Hinzuführung des weiteren Brenn
gases jedoch wird die gewünschte, stark reduzierende Gas
atmosphäre bereitgestellt.
Die Erfindung sieht auch vor, daß zusätzlich konzentrisch
zur ersten Flamme außen wenigstens ein weiteres Brenngas
zur Erzeugung wenigstens einer weiteren Flamme und/oder ein
weiteres neutrales oder reduzierend wirkendes Gas zugeführt
wird, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, daß zur Er
zeugung einer ersten schnell brennenden Flamme ein H2/O2-
Gas und zur Erzeugung einer zweiten langsam abbrennenden
Flamme ein Propan-Luftgemisch zugeführt wird.
Durch eine schnellbrennende Flamme einerseits und eine
zweite nahezu konzentrisch angeordnete langsam abbrennende
Flamme andererseits in Verbindung mit dem Schutzgasstrom
und dem Förderstrom der Spritzpartikel kann eine exakte
Temperatureinstellung und eine entsprechend exakte Steue
rung vorgenommen werden. Hier sei angemerkt, daß statt des
angegebenen H2/O2-Gases als schnell abbrennendes Brenngas
und statt des Propan-Luftgemisches als langsam abbrennendes
Brenngas auch gleichwirkende andere Gase bzw. Gasgemische
erfindungsgemäß herangezogen werden können.
Die Erfindung sieht auch vor, daß die Beschleunigung der
Spritzpartikel in einer Beschleunigungsdüse mit einem Län
gen/Durchmesserverhältnis l/d von 10 bis 200 vorgenommen
wird. Diese sogenannten Langdüsen haben den Vorteil, daß in
ihnen die Verfahrensparameter den jeweiligen Wünschen ent
sprechend eingestellt werden können. Mit der Erfindung ist
es dabei gleichzeitig möglich, vergleichsweise nahe an die
zu beschichtende Oberfläche heranzurücken, so ist ein
Spritzabstand unter 120 mm problemlos möglich.
Erfindungsgemäß erfolgt die Erhitzung der Spritzpartikel
auf eine Temperatur knapp unterhalb des jeweiligen Schmelz
punktes. Mit dieser Maßnahme wird nicht nur Erhitzungsener
gie gespart, sie kann je nach Material auch dem Ziel die
nen, die eingangs bereits beschriebene, ungewünschte Oxid
bildung zu vermeiden.
Ohne daß die Erfindung hierauf beschränkt wäre, kann zur
Erzeugung einer neutralen Gasatmosphäre Stickstoff und zur
Erzeugung einer reduzierenden Gasatmosphäre Wasserstoff
eingesetzt werden, zusätzlich auch Argon oder Kohlenwas
serstoff, wie Propan, Propylen, Methan oder dgl.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß eine Be
schleunigung der Spritzpartikel auf eine Geschwindigkeit
oberhalb 100 m/sek., insbesondere auf 300 bis 800 m/sek. am
Düsenausgang vorgenommen wird. Durch die erfindungsgemäße
Verfahrensweise wird erreicht, daß die Partikel in optima
ler Weise zur Oberflächenbeschichtung und zur Erzeugung ho
mogener Beschichtungen geeignet sind, da sie mit hoher Par
tikelgeschwindigkeit, nämlich insbesondere mit Schallge
schwindigkeit, und gleichwohl unter vergleichsweise hoher
Partikeltemperatur aufgespritzt werden. Damit ergibt sich
ein Verschmieden der Partikel auf der Oberfläche, wobei
durch die reduzierenden Gasatmosphären oxidfreie Spritz
partikel vorliegen, so daß ein Verschweißen dieser Partikel
untereinander stattfinden kann, was ansonsten eine Oxidhaut
in der Grenzschicht zwischen den Partikeln verhindert.
Zur Lösung der oben angegebenen Aufgabe sieht die Erfindung
auch eine Spritz- und Beschleunigungsdüse mit einer zentri
schen Spritzpartikelzuführung, unterschiedlichen Gaszufüh
rungen und mit einem gekühlten Düsenkanal vor, die sich da
durch auszeichnet, daß sie neben der zentrischen Spritzpar
tikelzuführung im Düsengrund eine Heizeinrichtung aufweist
sowie einen Düsenkanal mit einem Längendurchmesserverhält
nis l/d von 10 bis 200.
Wie an sich bekannt, kann erfindungsgemäß eine solche Düse
konzentrisch zur Düsenmittelachse wenigstens zwei Gaszufüh
rungen zur Erzeugung der gewünschten Gasatmosphäre aufwei
sen. Es sei darauf hingewiesen, daß eine derartige kon
struktive Ausgestaltung für sich gesehen bekannt ist, z. B.
aus DE 39 30 726 A1.
Die Erfindung sieht in weiterer Ausgestaltung auch vor, daß
die Kühleinrichtung des Düsenkanals von getrennt beauf
schlagten, nacheinander abgestuften Kühlzonen gebildet ist,
wobei insbesondere auch vorgesehen sein kann, daß insbeson
dere im Düsengrund Gaszuführungen vorgesehen sind, deren
wirksame Einströmrichtung zur Düsenmittelachse einen von 0
abweichenden Winkel aufweist.
Zur Einstellung der einzelnen zuzuführenden Gasgemische,
insbesondere Brenngasgemische, ist vorgesehen, daß den Gas
zuführungen Injektoren vorgeschaltet sind.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Düsenkanal wenig
stens bereichsweise porös ausgebildet und in diesem Bereich
mit einer Kühlluftzuführung versehen ist. Mit dieser zu
sätzlichen Zuführung von Kühlluft am Düsenrand senkrecht
zur Hauptströmungsrichtung in der Düse wird eine stabile
Grenzschicht am Düsenrand geschaffen, wobei durch die Ver
brennung des Sauerstoffes der zugeführten Kühlluft ein
gleichbleibendes Temperaturprofil über der gesamten Länge
der Düse ermöglicht wird.
Eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Oberflächenschicht ist gekennzeichnet durch die Verschmie
dung von an ihrer Oberfläche oxidfreien Partikeln und weist
einen Gesamtsauerstoffgehalt kleiner/gleich demjenigen des
Spritzmaterials auf.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in der einzigen
Figur das Prinzipbild einer Spritz- und Beschleunigungsdüse
nach der Erfindung.
In der Figur ist lediglich schematisch eine Spritz- und Be
schleunigungsdüse, allgemein mit 1 bezeichnet, wiedergege
ben. Der mit 1a bezeichnete Düsenkanal soll ein Längen
durchmesserverhältnis l/d von 10 bis 200 aufweisen.
Im dargestellten Beispiel ist jeweils nur andeutungsweise
zentrisch eine Spritzpartikelzuführung 2, eine diese kon
zentrisch umgebende Zuführung eines neutralen bzw. reduzie
rend wirkenden Gases 3, eine diese wiederum zentrisch umge
bende erste Brenngaszuführung 4 wiedergegeben und eine die
se wiederum zentrisch umgebende weitere zweite Brenngaszu
führung 5.
Durch seitlich horizontal angedeutete Pfeile 3a, 4a und 5a
soll angedeutet sein, daß noch weitere gasförmige Komponen
ten hier mit eingebracht werden können. Eine weitere kon
zentrische Gaseinführung ist weiter unten durch zusätzliche
Pfeile 6 angedeutet, deren Einspeisung etwa im Düsengrund
liegt, ohne daß die Erfindung hierauf beschränkt wäre.
Durch diese Einführung wird im Gleichstrom Kühlgas einge
führt, mittels welchem eine exakte Steuerung der Prozeß-
bzw. Flammentemperatur zwischen 200 und 2500°C möglich
ist.
Schließlich ist in der Figur noch angedeutet, daß ein Kühl
medium, z. B. im Gegenstrom, den Düsenkanal 1a kühlt, dies
ist durch Pfeile 7 angedeutet. Zusätzlich kann hier auch
vorgesehen sein, was in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, daß der Düsenkanal 1a im Randbereich wenigstens be
reichsweise porös ausgebildet und mit einer Kühlluftzufüh
rung versehen ist.
Alle Eindüsungen sind konzentrisch zu der mit 8 bezeichne
ten Mittelachse der Düse angeordnet, seitliche Eindüsungen
können auch im Winkel zur Mittelachse vorgenommen werden.
In der Figur ist zusätzlich auch angedeutet, daß im Bereich
des mit 9 bezeichneten Düsengrundes eine Heizeinrichtung 10
vorgesehen sein kann, etwa eine Induktionsheizung, eine
elektrische Heizeinrichtung oder dgl.
Durch die Zuführung des ersten Brenngases durch die Brenn
gaszuführung 4 entsteht ein Brennkammerbereich, der ge
strichelt wiedergegeben ist und mit dem Bezugszeichen 11
angedeutet ist. In diesem Bereich werden die Spritzpartikel
bis unterhalb des Schmelzpunktes erhitzt.
Stromabwärts dieses Brennkammerbereiches 11 stellt sich
durch die Zuführung des weiteren Brenngases durch die
Brenngaszuführung 5 durch eine konzentrische Umhüllung, die
gestrichelt wiedergegeben ist (Bezugszeichen 12), eine Gas
atmosphäre mit einer Zusammensetzung ein, die unterhalb der
unteren Zündgrenze des eingesetzten Gemisches liegt.
Des weiteren wird durch die Zuführung 6 ein inertes oder
reaktives Kühlgas, z. B. Stickstoff oder Stickstoff-
Wasserstoff, zugemischt, mittels welchem eine exakte
Steuerung der Prozeßtemperatur erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet somit im wesentli
chen mit einer Gasatmosphäre, welche in ihrer Zusammenset
zung außerhalb des Zündbereiches eines Brenngas-Sauerstoff-
Gemisches liegt. So ist ein Propan-Sauerstoff-Gemisch
innerhalb des Mischungsbereiches von 1 : 2,4 bis 1 : 5 m3
Brenngasmenge/m3 Sauerstoffmenge zündfähig und kann ver
brannt werden. Der Zündbereich wird dabei durch die soge
nannte obere und untere Zündgrenze beschrieben. Das er
findungsgemäße Verfahren benutzt eine reaktive Heißgas
strömung, deren Zusammensetzung unterhalb der sogenannten
unteren Zündgrenze liegt. Bei Propan wäre das ein Propan-
Sauerstoff-Gemisch <1 : 2,4 m3 pro m3.
In der folgenden Tabelle sind typische Heißgaszusammenset
zungen angegeben:
Heißgaszusammensetzung A | |
Propan|5 m³ | |
Sauerstoff | 8 m³ |
Stickstoff | 40 m³ |
Wasserstoff | 5 m³ |
Heißgaszusammensetzung B | |
Wasserstoff|20 m³ | |
Sauerstoff | 5 m³ |
Propan | 8 m³ |
Stickstoff | 8 m³ |
Heißgaszusammensetzung C | |
Wasserstoff|8 m³ | |
Sauerstoff | 2 m³ |
Propan | 1,5 m³ |
Stickstoff | 70 m³ |
Die stark reduzierend wirkende Heißgaszusammensetzung des
Verfahrens liegt unterhalb der typischen unteren Zündgrenze
eines Brenngas-Sauerstoff-Gemisches, wobei als Brenngas ty
pische Flüssiggase, wie Propan, Propylen, Methylacetyl-Pro
padien, Methan, Crylen, Acetylen und Wasserstoff oder deren
Mischungen eingesetzt werden.
Eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Oberflächenschicht weist abhängig von den eingesetzten
Werkstoffen beispielsweise die nachfolgenden Eigenschaften
auf:
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt, vielmehr läßt sie sich in
vielfacher Hinsicht abändern, ohne den Grundgedanken zu
verlassen. Statt der erwähnten gasförmigen Brennstoffe kön
nen auch Flüssigbrennstoffe eingedüst werden, z. B. um nur
langsam brennende Flammen zu erreichen. Hierzu kann bei
spielsweise Kerosin, Benzinalkohol eingesetzt werden und
dgl. mehr.
Claims (20)
1. Thermisches Spritzverfahren zur Erzeugung von Metall- oder
Metall-Hartstoff-Schichten, wobei die die Schichten bilden
den Partikel erhitzt und in einer Düse mittels eines Gas
stromes beschleunigt und auf die zu beschichtende Oberflä
che gespritzt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhitzung der die Oberfläche bildenden Spritzparti
kel in einer weitgehend sauerstofffreien und reduzierend
wirkenden Gasatmosphäre vorgenommen und neben dem die re
duzierend wirkende Gasatmosphäre bedingenden Gasstrahl ein
weiterer neutral oder reduzierend wirkender Gasstrom in die
Düse eingedüst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst in einem Brennkammerbereich die pulverförmigen
Spritzpartikel durch ein erhitzendes Brenngas vorgewärmt
werden und anschließend stromabwärts des Brennkammerberei
ches ein konzentrisch umhüllendes weiteres Brenngas sowie
konzentrisch zu diesem ein Kühlgas zugeführt wird, derart,
daß sich stromabwärts eine Gasatmosphäre mit einer Zusam
mensetzung einstellt, die unterhalb der unteren Zündgrenze
dieser Gasatmosphäre liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasatmosphäre aus Propan, Stickstoff, Argon, Helium
und/oder Wasserstoff gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Brenngase Propan, Propen, Propylen, Methylacetyl-
Propadien, Methan, Acethylen und Wasserstoff oder deren
Mischungen eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhitzung der pulverförmigen Spritzpartikel im
Brennkammerbereich in einer einen hohen Wasserstoff bzw.
Wasserstoff/Kohlenstoffgehalt aufweisenden Gasatmosphäre
vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pulverförmigen Spritzpartikel mittels eines neu
tralen Gases eingedüst, dazu konzentrisch zur Erzeugung
einer Flamme das erhitzende Brenngas und dazu wiederum kon
zentrisch das weitere Brenngas eingedüst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich konzentrisch zur ersten Flamme außen wenig
stens ein weiteres Brenngas zur Erzeugung wenigstens einer
weiteren Flamme und/oder ein weiteres neutrales oder redu
zierend wirkendes Gas zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung einer ersten schnell brennenden Flamme
ein H2/O2-Gas und zur Erzeugung einer zweiten langsam ab
brennenden Flamme ein Propan-Luftgemisch zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigung der Spritzpartikel in einer Be
schleunigungsdüse mit einem Längen/Durchmesserverhältnis
l/d von 10 bis 200 vorgenommen wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhitzung der Spritzpartikel auf eine Temperatur
knapp unterhalb des jeweiligen Schmelzpunktes vorgenommen
wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung einer neutralen Gasatmosphäre Stickstoff
und zur Erzeugung einer reduzierenden Gasatmosphäre Wasser
stoff eingesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich Argon oder Kohlenwasserstoffe, wie Propan,
Propylen, Methan oder dgl. als Gasbestandteile mit zuge
führt werden.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Beschleunigung der Spritzpartikel auf eine Ge
schwindigkeit oberhalb 100 m/sek., insbesondere auf 300 bis
800 m/sek. am Düsenausgang vorgenommen wird.
14. Spritz- und Beschleunigungsdüse, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche, mit einer zentrischen Spritzpartikelzuleitung,
unterschiedlichen Gaszuführungen und mit einem gekühlten
Düsenkanal,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie neben der zentrischen Spritzpartikelzuführung (2)
im Düsengrund eine Heizeinrichtung aufweist sowie einen Dü
senkanal mit einem Längen/Durchmesserverhältnis l/d von 10
bis 200.
15. Spritz- und Beschleunigungsdüse nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß, wie an sich bekannt, konzentrisch zur Düsenmittelachse
(8) wenigstens zwei Gaszuführungen (3, 4) zur Erzeugung der
gewünschten Gasatmosphäre vorgesehen sind.
16. Spritz- und Beschleunigungsdüse nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühleinrichtung (7) des Düsenkanals (1a) von ge
trennt beaufschlagten, nacheinander abgestuften Kühlzonen
gebildet ist.
17. Spritz- und Beschleunigungsdüse nach Anspruch 14 oder einem
der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß insbesondere im Düsengrund (9) Gaszuführungen (6) vor
gesehen sind, deren wirksame Einströmrichtung zur Düsen
mittelachse einen von 0 abweichenden Winkel aufweist.
18. Spritz- und Beschleunigungsdüse nach Anspruch 14 oder
einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Gaszuführungen (3, 4, 5) Injektoren vorgeschaltet
sind.
19. Spritz- und Beschleunigungsdüse nach Anspruch 14 oder einem
der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkanal (1a) wenigstens bereichsweise porös aus
gebildet und in diesem Bereich mit einer Kühlluftzuführung
versehen ist.
20. Oberflächenschicht, hergestellt durch ein Verfahren nach
Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung einen Gesamtsauerstoffgehalt klei
ner/gleich demjenigen des Spritzmaterials aufweist.
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