DE4219716A1 - Ableiten von Bearbeitungsrückständen - Google Patents
Ableiten von BearbeitungsrückständenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ableiten von Bear
beitungsrückständen, wie z. B. Späne, aus der mechanischen
Bearbeitung, insbesondere spanende Formgebung, von Werk
stücken sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens.
Bei der mechanischen Bearbeitung von Werkstücken, insbeson
dere bei der spanenden Formgebung fallen Rückstände an,
z. B. in Form von Spänen, die stetig entfernt werden müs
sen, um die erforderliche Bearbeitungsqualität zu gewähr
leisten. Dabei werden die am Schneidwerkzeug erzeugten
Rückstände durch das Schmier-, Schneid- oder Kühlmittel,
gegebenenfalls durch Druckluft vom Werkstück entfernt und
mittels Magnet- oder Kettenförderer einem neben der jewei
ligen Bearbeitungseinheit plazierten Lagerbehälter zuge
führt. Dieser Lagerbehälter füllt sich auf diese Weise in
Abhängigkeit der jeweiligen Bearbeitungsabläufe mehr oder
weniger schnell und muß regelmäßig geleert bzw. durch einen
leeren Behälter ersetzt werden.
Üblicherweise erfolgt die Leerung bzw. das Auswechseln der
Behälter durch Personal, welches weitgehend nur mit dieser
Tätigkeit beschäftigt ist und so die Herstellkosten erhöht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe
der Erfindung ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens anzugeben, mit welchem die Ent
sorgung von Rückständen, die an den jeweiligen Bearbei
tungsstationen anfallen, praktisch störungsfrei selbsttätig
erfolgt.
Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die
Merkmale der Patentansprüche 1 und 9 gekennzeichnet. Danach
ist vorgesehen, daß das Ableiten der Bearbeitungsrückstände
mittels eines Luftstromes erfolgt, der über Strömungswege
mit wenigstens einem Entstehungsort (= Bearbeitungsstation)
verbunden ist, an welchem die dort angefallenen Rückstände
von dem Luftstrom erfaßt und gegebenenfalls mit ihren Be
gleitstoffen, wie Schmier- oder Schneidflüssigkeit mitge
rissen und zu einem Sammelort gefördert werden, an welchem
die Rückstände von den Begleitstoffen und der Förderluft
separiert werden und gelagert werden, bis ein vorgegebenes
Lagervolumen erreicht ist, oder direkt einer Wiederverwer
tung zugeführt werden, wobei die Förderluft zunächst gerei
nigt und anschließend an die Umgebung abgeführt wird. Gemäß
einer bevorzugten Anwendungsform dieses erfindungsgemäßen
Verfahrens kommen als Bearbeitungsrückstände Metallspäne in
Betracht, die beim Fräsen, Drehen, Bohren oder ähnlichem
spanenden Bearbeitungsverfahren anfallen.
Vorteilhafterweise wird der Luftstrom mittels Unterdruck
erzeugt durch eine Einrichtung, die am vorgegebenen Sam
melort angeordnet ist.
In günstiger Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorge
sehen, daß die Förderung der Rückstände periodisch erfolgt
und daß nach jeder Förderperiode ein Spülvorgang des jewei
ligen Strömungsweges erfolgt. Dieser Spülvorgang wird für
jeden Entstehungsort einzeln durchgeführt, das heißt, daß
die Spülung der jedem Entstehungsort zugeordneten Strö
mungswege sukzessive nacheinander stattfindet, wobei je
weils an dem betreffenden Entstehungsort Nebenluft ange
saugt wird, welche den betreffenden Strömungsweg von Rück
ständen freimacht, während an den übrigen Entstehungsorten
die Strömungswege abgesperrt sind.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des zu
vor beschriebenen Verfahrens ist gemäß Patentanspruch 9 da
durch gekennzeichnet, daß jeweils an jedem Entstehungsort
ein erster Sammelbehälter angeordnet ist, der zur Aufnahme
der örtlich angefallenen Rückstände dient, daß dieser erste
Sammelbehälter über eine Hohlleitung mit einem zweiten
Sammelbehälter strömungsmäßig verbunden ist. Dieser zweite
Sammelbehälter, der für eine bestimmte Anzahl von ersten
Sammelbehältern vorgesehen ist, besitzt eine Trennvorrich
tung zur Trennung der angeförderten Rückstände von mögli
chen Begleitstoffen, insbesondere Schmier- und Schneidflüs
sigkeit, sowie von der Förderluft und ist über eine Rohr
leitung mit einem Unterdruckerzeuger, z. B Vakuumpumpe,
verbunden, der die gesamte aus ersten Sammelbehältern,
Hohlleitungen und zweitem Sammelbehälter gebildete Anord
nung mit Unterdruck beaufschlagt. In vorteilhafter Weiter
bildung der Erfindung ist für jeden zweiten Sammelbehälter
jeweils ein Unterdruckerzeuger vorgesehen.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, welche die
selbsttätige Inbetriebsetzung jedes Unterdruckerzeugers
vornimmt.
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung sind die Hohl
leitungen als Rohrleitungen ausgebildet. Eingesetzte Bie
gungen weisen jeweils einen Krümmungsradius von wenigstens
dem zweieinhalbfachen Rohrdurchmesser auf. Vorzugsweise
werden für die Biegungen insbesondere aus Verschleißgründen
Rohrbiegungen aus rostfreiem Stahl, insbesondere aus auste
nitischem Stahl, eingesetzt. Grundsätzlich können gemäß der
Erfindung die Hohlleitungen zumindest teilweise auch als
Schlauchleitung ausgebildet sein, wobei dies jedoch auf Be
reiche mit geringer Strömungsgeschwindigkeit, z. B. unmit
telbar bei den ersten Sammelbehältern, beschränkt werden
sollte.
Zur Vorsorge gegen verschleißbedingte Schäden, z. B. Rohr
bruch, und der hiermit verbundenen Gefährdung durch austre
tendes Strömungsgut können die Bogenrücken jeweils ver
stärkt sein.
Die in den zweiten Sammelbehältern angeordnete Trennvor
richtung weist gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung
einen Schwer- oder Fliehkraftabscheider sowie ein zweistu
figes Filter mit einem Tuchfilter als Vorfilter und einem
Patronenfilter als Hauptfilter auf, wobei das zweistufige
Filter zur Reinigung der Förderluft dient, die nach Durch
strömen des Patronenfilters an die Umgebungsluft abgeführt
wird.
Jeder erste Sammelbehälter ist als Absaugtrichter mit nach
oben offener Zuführöffnung ausgebildet, wobei gegebenen
falls zusätzlich das Abscheiden von Schmier- und/oder
Schneidflüssigkeit vorgesehen ist.
Darüberhinaus sind alle an einem ersten Sammelbehälter an
schließenden Hohlleitungen mit Absperrorganen versehen, die
vorzugsweise als Flachdichtschieber ausgebildet sind, die
mittels von der Steuereinrichtung angesteuerter Stellglie
der, insbesondere pneumatisch beaufschlagte Kolben-Zylin
der-Anordnungen, betätigbar sind.
Gemäß einer besonderen Einsatzvariante der Erfindung, näm
lich der Entsorgung von langspänigen Rückständen, die z. B.
bei Dreh- und Bohrstationen anfallen, ist eine Zerkleine
rungseinrichtung vorgesehen. Langspänige Rückstände, z. B.
in Form von Spiralspänen, führen aufgrund ihrer Sperrigkeit
bei gleichzeitig geringer Luftangriffsfläche häufig zu Stö
rungen, indem sie sich in den Hohlleitungen an beliebiger
Stelle festhaken und sich von der Strömungsluft nicht oder
nur schwierig losreißen lassen. Zur Vermeidung solcher
Störungen ist jeder erste Sammelbehälter, der von einer
Dreh- oder Bohrstation bzw. einer vergleichbaren Ferti
gungsstation mit langspänigen Rückständen beaufschlagt
wird, mit einer Zerkleinerungseinrichtung verbunden, die
zunächst die anfallenden Rückstände zerkleinert, bevor sie
über die angeschlossene Hohlleitung zum zweiten Sammelbe
hälter abgeführt werden.
Dabei ist als Zerkleinerungseinrichtung ein Mahl- oder
Brechwerk mit gegenläufigen Schneid- oder Brechwalzen vor
gesehen, in denen die langspänigen Rückstände auf ein sol
ches Maß zerkleinert werden, das durch ein ebenfalls in der
Zerkleinerungseinrichtung angeordnetes Lochsieb zur Einhal
tung der festgelegten Rückstandsgröße vorgegeben ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind in einem er
findungsgemäßen Entsorgungssystem jeweils nur solche erste
Sammelbehälter über die Hohlleitungen mit dem zweiten Sam
melbehälter verbunden, bei denen gleiche Spangrößen anfal
len, das heißt entweder nur kurze kommaartige Späne oder
aber langspänige Rückstände, die zunächst zerkleinert wer
den müssen.
Jedoch ist prinzipiell auch eine gemischte Anordnung mög
lich, wobei jedoch die Stationen, an denen langspänige
Rückstände anfallen, diese Rückstände einer Zerkleinerungs
einrichtung zuführen, von welcher sie dem in diesem Fall
gemeinsamen Sammelbehälter zugeführt werden.
Die Anzahl der mit einem zweiten Sammelbehälter verbundenen
ersten Sammelbehälter richtet sich sowohl nach der jeweili
gen örtlichen Anordnung der einzelnen ersten Sammelbehälter
in bezug auf den zweiten Sammelbehälter sowie nach der zur
Verfügung stehenden Leistung des Unterdruckerzeugers.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbes
serungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung sollen die Erfindung,
vorteilhafte Ausgestaltungen und besondere Vorteile der Er
findung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entsorgung
von kurzspänigen Rückständen,
Fig. 2 eine Vorrichtung entsprechend Fig. 1 jedoch für
langspänige Rückstände.
In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung eine Vorrich
tung 10 zur Entsorgung von kurzspänigen Rückständen wieder
gegeben, welche aus verschiedenen Komponenten zusammenge
setzt ist, nämlich ersten Sammelbehältern 12, die über
Rohrleitungen 14, 16, 18 mit einem zweiten Sammelbehäl
ter 20 verbunden sind, der seinerseits über eine Leitung 21
von einem Unterdruckerzeuger 22 beaufschlagt ist.
Die unmittelbar an den ersten Sammelbehältern 12 anschlie
ßenden Leitungen 14 sind jeweils mit Absperrorganen 15 ver
sehen, mittels welcher jeder Sammelbehälter 12 von dem Ent
sorgungsstrang 16, 18 entkoppelt werden kann. Ferner ist
jedes Leitungsende der Leitungen 16 ebenfalls mit einem Ab
sperrorgan 17 verschließbar.
Der zweite Sammelbehälter 20 ist als großer Auffangbehälter
ausgebildet und besitzt einen trichterförmigen Auslaß 24
mit einem Schieber 25, der vorzugsweise pneumatisch betä
tigt ist und bei Bedarf geöffnet wird, um die im zweiten
Sammelbehälter 20 aufgenommenen Rückstände zu entleeren,
z. B. in eine Lore 26.
Der Unterdruckerzeuger 22 sorgt dafür, daß an den jeweili
gen ersten Sammelbehältern 12 über die Leitungswege 14, 16,
18 ein ausreichend hoher Unterdruck ansteht, damit das den
ersten Sammelbehältern 12 zugeführte aus kurzspänigen Rück
ständen gebildete Abfallgut dem zweiten Sammelbehälter 20
zuströmt. Zur Erzeugung der Unterdrucks kann je nach Größe
der zu entsorgenden Anordnung ein Drehkolbengebläse oder
eine Vakuumpumpe entsprechender Dimensionierung vorgesehen
sein. Dabei ist zu berücksichtigen, daß bei größeren
Leitungswegen ein höherer Unterdruck erforderlich ist, um
die erforderliche Förderleistung zu realisieren. Dies wie
derum führt zu einem entsprechend stärker dimensionierten
Unterdruckerzeuger.
Im zweiten Sammelbehälter 20, der vornehmlich als Aufnahme
behälter für das kurzspänige Abfallgut aus den Bearbei
tungsrückständen dient, ist ferner eine Filteranordnung
vorgesehen, welche zur Reinigung der Förderluft dient. Die
Förderluft ist nämlich erfahrungsgemäß durchsetzt mit den
Rückständen von Schmier-, Schneid- und Kühlmitteln, z. B.
Schneidöl, die üblicherweise bei der mechanischen Bearbei
tung von Werkstücken zur Schonung bzw. Kühlung der Schneid
werkzeuge zum Einsatz gelangen. Zwar ist auch an den ersten
Sammelbehältern vorgesehen, das sich an den Saugstellen an
sammelnde Öl vor dem Absaugen abzuscheiden, jedoch gelingt
dies nicht vollständig, sondern ein Teil dieser Flüssigkei
ten haftet an den spänigen Rückständen an und wird mit die
sen von der Förderluft mitgerissen.
Die mittels der in dem zweiten Sammelbehälter 20 angeordne
ten Filter, der beispielsweise zweistufig mit einem Tuch
filter als Vorfilter und einer Sicherheits-Schwebstoff
filter-Patrone als Hauptfilter ausgebildet sein kann, wird
nach Durchströmen des in Reihe dahinter befindlichen Unter
druckerzeugers 22 über einen Luftauslaß 28 an die Umgebung
abgeführt. Abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit der
aus strömenden Förderluft kann der Luftaustritt 28 zusätz
lich mit einem Schalldämpfer versehen sein, um den Ge
räuschpegel zu senken und so die Umweltbelastung zu min
dern.
Das aus den Leitungen 14, 16, 18, 21 gebildete Rohrsystem
besteht im wesentlichen aus verschleißfestem Material, vor
zugsweise aus austenitischem Edelstahl, wobei die Rohrbie
gungen, die einen Mindestbiegeradius von 2,5×Rohrdurch
messer aufweisen, an ihrem Rücken verstärkt ausgeführt
sind. Die Verstärkung kann beispielsweise durch im Rücken
bereich aufgeschweißte U-Profile erfolgen, die hierdurch
verhindern, daß die mit hoher Geschwindigkeit durch die
Rohre strömenden Rückstände in den besonders verschleißbe
anspruchten Biegungsaußenseiten bei verschleißbedingtem
Rohrbruch austreten und die Umgebung gefährden können.
Sollte es trotz vorsorglicher Verwendung von verschleiß
festem Edelstahl zu derartigen Rohrdurchbrüchen in Folge
von verschleißbedingtem Materialabtrag auf der Rohrinnen
seite kommen, so bewirkt die äußere Verstärkung zunächst
einen Prallschutz, wobei sich daß durch die Rohrwand ausge
tretene Abfallgut in dem Zwischenraum zwischen Rohraußen
wand und Verstärkung sammelt und hierdurch einen Puffer
bildet. Als bevorzugtes Maß für die Rohrabmessungen hat
sich die Nennweite 80 erwiesen mit 80 mm Innendurchmesser
und 4 mm Bandstärke.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 ist
so vorgesehen, daß die Absaugung der einzelnen Bearbei
tungsstationen, an denen die ersten Sammelbehälter 12 je
weils angeordnet sind, periodisch nach vorgegebenem Zeit
takt erfolgt. Dabei ist sowohl vorgesehen, daß jeweils nur
eine Bearbeitungsstation, das heißt nur einer der ersten
Sammelbehälter 12, gleichzeitig über die Leitungen 14, 16,
18 für eine bestimmte Zeitdauer mit Unterdruck beaufschlagt
ist. Diese Vorgaben können wahlweise durch ein hier nicht
näher dargestelltes Steuerungssystem, welches sowohl den
Unterdruckerzeuger als auch die einzelnen Absperrorgane 15,
17 ansteuert als auch manuell realisiert werden.
Gemäß einer vorteilhaften Verfahrensweise ist die Größe der
ersten Sammelbehälter so festgelegt, daß ihr Volumen groß
genug ist, um die in dem Intervall zwischen zwei Arbeitszy
klen eines ersten Sammelbehälters 12 anfallende Rückstands
menge aufzunehmen. Auch der Querschnitt der Saugleitun
gen 14, 16, 18 und 21 ist so festgelegt, daß in der für je
den ersten Sammelbehälter 12 vorgesehenen Arbeitsperiode
jeweils sämtliches Abfallgut abgeführt werden kann.
Wenn die gesamte Entsorgung abgeschlossen ist, das heißt,
wenn alle ersten Sammelbehälter 12 geleert sind, werden die
an den Leitungsenden der Leitungen 16 angeordneten Absperr
organe 17 geöffnet, so daß Nebenluft eintreten kann und die
Leitung 16, 18 luftgespült und von Rückständen freigemacht
werden kann. Wenn diese Spülvorgänge abgeschlossen sind,
sorgt die Steuerung dafür, daß die Vorrichtung 10 wieder
ihre Ausgangslage einnimmt und, sofern entsprechend der
Auslegung vorgesehen, neu startet.
In Fig. 2 ist eine der in Fig. 1 gezeigten Anordnung sehr
ähnliche Vorrichtung 11 wiedergegeben, die insbesondere zur
Entsorgung von langspänigen Rückständen dient. Um Wiederho
lungen zu vermeiden werden für baugleiche Teile entspre
chend Fig. 1 die gleichen Bezugsziffern zugrundegelegt.
Auch bei der Vorrichtung 11 gemäß Fig. 2 ist eine Vielzahl
von ersten Sammelbehältern 12 jeweils an Entstehungsorten
von Abfallgut, nämlich langspänigen Rückständen, angeord
net, die üblicherweise nicht näher gezeigte mechanische Be
arbeitungszentren, wie Drehmaschinen, Bohrmaschinen und
ähnliches sind. Aufgrund der durch dieses Arbeitsverfahren
bedingten Langspänigkeit der anfallenden Rückstände, insbe
sondere in Form von Spiralspänen, ist ein störungsfreier
Transport über die Leitungen 14, 16, 18 nicht sicher. Viel
fach passiert es, daß sich diese Spiralspäne an der Innen
wandung der Rohrleitung verzahnen und von dem Förderluft
strom nicht mehr mitgerissen werden. Hierdurch kann es zu
erheblichen Beeinträchtigungen des Entsorgungsablaufes kom
men, was dazu führt, daß die langspänigen Rückstände vor
der Einbringung in das Luftfördersystem 14, 16, 18, 20 auf
eine fördergerechte Größe zerkleinert werden müssen. Diese
Zerkleinerung ist vorgesehen in einem Schlag- oder Brech
werk 19, welches jeweils einer Mehrzahl von Bearbeitungs
stationen, hier symbolisiert durch die ersten Sammelbehäl
ter 12, zugeordnet ist.
Diese Zerkleinerungseinrichtung 19, die beispielsweise ge
genläufig drehende Schneidwalzen aufweisen kann sowie eine
Lochplatte mit einer Lochgröße entsprechend der erfor
derlichen Spangröße, wird über Förderwege 13 von den ein
zelnen Bearbeitungsstationen 12 mit langspänigen Rückstän
den beschickt, welche nach ihrer Zerkleinerung über die
Leitungen 14, 16, 18 in den zweiten Sammelbehälter 20 ge
langen. Ebenso wie der zweite Sammelbehälter 20 der Vor
richtung 10 gemäß Fig. 1 besitzt auch der zweite Sammelbe
hälter 20 der Vorrichtung 11 einen Schwer- oder Flieh
kraftabscheider, der die Trennung der Rückstände von den
Begleitstoffen sowie von der Förderluft bewirkt. Die Späne,
die in den Schwer- oder Fliehkraftabscheider gesaugt wer
den, fallen in einen unterhalb der Eintrittsöffnung instal
lierten Sammelbehälter, der als Austragsschurre 24 konstru
iert ist. Diese Austragsschurre 24, die trichterförmig aus
gebildet ist, mit einem Absperrorgan 25 verschließbar. Bei
Erreichen des maximalen Füllstandes erfolgt die Öffnung des
Absperrorgans 25 und das in dem zweiten Sammelbehälter 20
aufgenommene Abfallgut wird entweder in einen bereitstehen
den Transportwagen 26 gefüllt oder - abhängig von der ört
lichen Einrichtungen - in eine bauseitige Abfallverwer
tungseinrichtung. Die Entleerung ist nur bei Stillstand des
Unterdruckerzeugers 22 möglich.
Grundsätzlich ist es möglich, eine Vorrichtung 10 gemäß Fig. 1
mit einer Vorrichtung 11 gemäß Fig. 2 zu kombinie
ren. Dies hängt davon ab, wieviel Bearbeitungsstationen
entsorgt werden müssen. Da jeder einer Bearbeitungsstation
zugeordnete erste Sammelbehälter separat von den übrigen
jeweils geleert wird und für jeden Entleerungsvorgang ein
bestimmtes Zeitintervall erforderlich ist ergibt sich rein
rechnerisch ein bestimmtes Zeitraster, welches dazu führt,
daß pro Zeiteinheit mit einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung 10, 11 die Entsorgung einer bestimmten maximalen An
zahl von Bearbeitungsstationen nur möglich ist. Wird diese
maximale Anzahl überschritten, so ist es wirtschaftlicher,
eine weitere Vorrichtung 10, 11 vorzusehen, anstatt die
vorhandenen Komponenten, wie erste Sammelbehälter 12 und
zweite Sammelbehälter 20 sowie den Unterdruckerzeuger 22,
zu vergrößern.
Claims (23)
1. Verfahren zum Ableiten von Bearbeitungsrückstän
den, wie z. B. Späne, aus der mechanischen Bearbeitung,
insbesondere spanende Formgebung, von Werkstücken mittels
eines Luftstroms, der über Strömungswege mit wenigstens ei
nem Entstehungsort verbunden ist, an welchem die dort ange
fallenen Rückstände von dem Luftstrom erfaßt und gegebenen
falls mit Begleitstoffen, wie Schmier-, Schneid- oder Kühl
mittel mitgerissen und zu einem Sammelort gefördert werden,
an welchem die Rückstände von den Begleitstoffen und der
Förderluft separiert werden und gelagert werden, bis ein
vorgegebenes Lagervolumen erreicht ist, wobei die Förder
luft zunächst gereinigt und anschließend an die Umgebung
abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bearbeitungsrückstände Späne sind, die beim Fräsen,
Drehen, Bohren oder ähnlichen spanenden Bearbeitungsverfah
ren von Metallen, Keramik und Kunststoff anfallen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Luftstrom mittels Unterdruck erzeugt wird
durch eine Einrichtung, die am vorgegebenen Sammelort ange
ordnet ist.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Förderung der Rückstände pe
riodisch erfolgt und das nach jeder Förderperiode ein Spül
vorgang des Strömungsweges erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spülvorgang für jeden Entstehungsort einzeln durch
geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spülung der jedem Entstehungsort zugeordneten Strö
mungswege sukzessive nacheinander erfolgt, indem jeweils
durch Öffnen einer Zutrittsöffnung Nebenluft angesaugt
wird, welche den betreffenden Strömungsweg von Rückständen
freimacht.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Rückstände vor der Beauf
schlagung durch den Luftstrom zerkleinert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstände mit großen Längen, insbesondere Dreh-
und Bohrspäne, zerkleinert werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6 mit jeweils einem an jedem Ent
stehungsort angeordneten ersten Sammelbehälter (12) zur
Aufnahme der örtlich angefallenen Rückstände, der über eine
Hohlleitung (14, 16, 18) mit einem zweiten Sammelbehälter
(20) strömungsmäßig verbunden ist, welcher eine Trennvor
richtung zur Trennung der angeförderten Rückstände von mög
lichen Begleitstoffen, insbesondere Schmier-, Schneid- und
Kühlmittel, sowie von der Förderluft aufweist und über eine
Rohrleitung (21) mit einem Unterdruckerzeuger (22), z. B.
Vakuumpumpe in Verbindung steht, der die gesamte aus ersten
Sammelbehältern (12), Hohlleitungen (14, 16, 18) und
zweitem Sammelbehälter (20) gebildete Anordnung mit Unter
druck beaufschlagt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß für jeden zweiten Sammelbehälter (20) jeweils ein
Unterdruckerzeuger (22) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnete, daß eine Steuereinrichtung vorgesehen ist,
welche die selbsttätige Inbetriebsetzung jedes Unterdruck
erzeugers (22) vornimmt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlleitungen (14, 16, 18)
als Rohrleitung ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß Biegungen jeweils einen Krüm
mungsradius von wenigstens 2,5×Rohrdurchmesser aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
daß als Werkstoff für Biegungen austenitischer Stahl zum
Einsatz kommt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Hohllei
tungen (14, 16) als Schlauchleitung ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder zweite Sammelbehälter
(20) als Trennvorrichtung einen Schwer- oder Fliehkraftab
scheider sowie ein zweistufiges Filter mit einem Tuchfilter
als Vorfilter und einem Patronenfilter als Hauptfilter auf
weist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder erste Sammelbehälter (12)
als Absaugtrichter mit nach oben offener Zuführöffnung aus
gebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder erste Sammelbehälter (12) eine Einrich
tung zum Abscheiden von Schmier-, Schneid- oder Kühlflüs
sigkeit aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß jede an einem ersten Sammelbe
hälter (12) anschließende Hohlleitung (14) mit einem Ab
sperrorgan (15) versehen ist.
20. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 7 oder 8 mit den Merkmalen nach einem
der Ansprüche 9 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
erste Sammelbehälter (12), der mit langspänigen Rückständen
beaufschlagt wird, z. B. von einem Dreh- oder Bohrzentrum,
mit einer Zerkleinerungseinrichtung (19) zusammenarbeitet,
die mit der zum zweiten Sammelbehälter (20) Hohlleitung
(14, 16, 18) verbunden ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Zerkleinerungseinrichtung (19) ein Werk
zeug mit gegenläufigen Brech- oder Schneidwalzen zum Ein
satz kommt, welches ein Lochsieb zur Einhaltung der festge
legten Spangröße aufweist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die in jeder Hohlleitung (14,
16) angeordneten Absperrorgane als Flachdichtschieber aus
gebildet sind, die mittels von der Steuereinrichtung ange
steuerter Stellglieder betätigbar sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Stellglieder pneumatisch beaufschlagte
Kolben-Zylinder-Anordnungen vorgesehen sind.
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