-
Die
Erfindung betrifft eine Separationsanlage mit Betriebsmitteln zur
Trennung von Bestandteilen, insbesondere von Wert- und/oder Reststoffen,
aus einem inhomogenen Eingangsmaterialgutstrom. Derartige Anlagen
werden auch als Recyclinganlagen bezeichnet, und dienen zur Trennung
von Bestandteilen aus inhomogenen Materialgutströmen. Dabei werden insbesondere
Wertstoffe, wie z. B. Metalle und brennbare Stoffe, auch Ersatzbrennstoff
EBS genannt, von unverwertbaren Reststoffen, insbesondere Mineralik
wie z. B. Sand Steinen, Porzellan, Glas, und von nicht verbrennbaren
Stoffen, wie z. B. PVC, getrennt. Derartige inhomogene Materialgutströme treten
insbesondere als Schutt- oder Stückgütern in Form
von Haus- und Gewerbemüll, Schrott,
Abraum auf.
-
Herkömmliche
Separationsanlage sind in der Regel horizontal aufgebaut, d. h.
deren Betriebsmittel sind in einer Ebene angeordnet und technologisch hintereinander
geschaltet. Diese hat eine Fülle
von Nachteilen. Neben dem großen
Bedarf an Fläche
und Arbeitsraum sind derartige Anlagen sehr statisch. Dies hat zur
Folge, dass bei einer Anpassung der Anlage, z. B. dem Austausch
oder der Einfügung
eines zusätzlichen
Betriebsmittels, häufig
die gesamte Anlage abgebaut, neu konzipiert und wieder aufgebaut werden
muss.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Separationsanlage anzugeben,
mit der die oben aufgeführten
Nachteile vermieden werden können.
-
Die
Aufgabe wird gelöst
mit der in Anspruch 1 angegebenen Separationsanlage. Vorteilhafte
weitere Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Die
erfindungsgemäße Separationsanlage besteht
aus übereinander
angeordneten Etagen an gekoppelten Separationsstockwerken. In diesen
sind unterschiedliche, zur Durchführung von gestuften Separationen
von Bestandteilen aus dem Eingangsmaterialgutstrom benötigte Betriebsmittel
angeordnet, und bevorzugt zu Gruppen zusammengefasst. Dabei wird
ein Eingangsmaterialgutstrom dem obersten Stockwerk zugeführt und
nach Durchlauf der dort platzierten Betriebsmittel entweder teilweise
in Form von Wert- bzw. Reststoffteilströmen bis zur Grundebene abgleitet,
oder teilweise gravitationsgetrieben in Form von verbliebenen Reststoffen
weiteren Betriebsmitteln zur Durchführung von vertieften Separationen
nach weiteren Bestandteilen zugeführt, welche in zumindest einer
darunter befindlichen weiteren Etage angeordnet sind.
-
Eine
solche vertikale Anordnung ist erheblich flexibler als eine herkömmliche
horizontale Anordnung. Je nach Anforderung können neue Betriebsmittel in
einer Etage hinzugefügt
bzw. nicht mehr benötigte
Betriebsmittel in einer Etage ohne weiteres abgebaut werden. Der
Aufbau der Anlage in den übrigen
Stockwerken und vor allen das Gelände um die Anlage herum wird
durch derartige Umbaumaßnahmen
kaum beeinträchtigt.
In vielen Fällen
ist lediglich die Verrohrung zur Führung der Materialströme zu benachbarten
Etagen anzupassen.
-
Eine
bevorzugte Ausführung
der Erfindung ist in den nachfolgenden Figuren dargestellt. Dabei zeigt
-
1 eine
perspektivische seitliche Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform
einer vertikalen Separationsanlage gemäß der Erfindung mit beispielhaft
fünf Bearbeitungsetagen,
-
2 einen
Funktionsschema der beispielhaften vertikalen Separationsanlage
gemäß 1, wobei
die in den Etagen angeordneten Betriebsmittel und die einzelnen
Materialströme
zwischen den Betriebsmitteln und den Eta gen im Detail dargestellt sind,
-
3 eine
erste Längsschnittdarstellung
I-I durch alle Etagen der beispielhaften vertikalen Separationsanlage
von 1 entlang einer Schmalseite,
-
4 eine
zweite Längsschnittdarstellung II-II
durch alle Etagen der beispielhaften vertikalen Separationsanlage
von 1 entlang einer Breitseite orthogonal zur Schmalseite
von 3,
-
5 eine
erste Querschnittsdarstellung III-III durch die oberste Etage A
der beispielhaften vertikalen Separationsanlage von 1,
auch Siebebene oder „Screening
Level” genannt,
die mit Betriebsmitteln zur Korngrößentrennung des Eingangsmaterialgutstromes
insbesondere in grob-, mittel- und
feinkörnige
Bestandteile ausgestattet ist, auch Grob-, Mittel- und Feinkorn
genannt,
-
6 eine
zweite Querschnittsdarstellung IV-IV durch eine nächst tiefer
liegende Etage B der beispielhaften vertikalen Separationsanlage
von 1, auch Grundsortierung oder „Sorting Level 1” genannt,
die mit ersten Betriebsmitteln zur Abtrennung von Wert- und Abfallbestandteilen
aus den Materialgutströmen
von Mittel- und Feinkorn ausgestattet ist,
-
7 eine
dritte Querschnittsdarstellung V-V durch eine nächst tiefer liegende Etage
C der beispielhaften vertikalen Separationsanlage von 1,
auch Feinsortierung oder „Sorting
Level 2” genannt,
die mit Betriebsmitteln zur Abtrennung von weiteren Wert- und Abfallbestandteilen
aus den Materialgutströmen
von Mittel- und Feinkorn ausgestattet ist,
-
8 eine
vierte Querschnittsdarstellung VI-VI durch eine nächst tiefer
liegende Etage D der beispielhaften vertikalen Separationsanlage
von 1, auch Nachzerkleinerung oder „Afterschredding” genannt,
die mit Betriebsmitteln zur Nachzerkleinerung der nicht ausgeleiteten,
Ersatzbrennstoff (EBS) darstellenden Restbestandteile aus den Materialgutströmen und
gegebenenfalls mit technischen Anlagen, z. B. einer Leitwarte und
einer Energieverteilung, ausgestattet ist,
-
9 eine
fünfte
Querschnittsdarstellung VII-VII durch die tiefste Etage E mit Blick
auf eine darunter liegende Grundebene G der beispielhaften vertikalen
Separationsanlage von 1, auch Vorzerkleinerungs- und
Sammelzone oder „Storage
Level” genannt,
die mit Betriebsmitteln zur Vorbereitung des Eingangsmaterialgutstromes
und mit separaten Sammelbehältern
zur Entgegennahme ausgeleiteter Teilströme und Wertstoffe ausgestattet
ist, und
-
10a–10e beispielhafte Ausbaustufen von vertikalen
Separationsanlagen gemäß der Erfindung
mit verschiedenen Etagenanordnungen, die an unterschiedliche Anforderungen
bei der Bearbeitung und Separation von Eingangsmaterialgutströmen angepasst
sind.
-
Wie
aus den in den 10a–10e dargestellten
beispielhaften Konfigurationen ersichtlich ist, kann die erfindungsgemäße vertikale
Separationsanlage anwendungsabhängig
eine unterschiedliche Anzahl an Etagen aufweisen. Diese können auch
unterschiedlich mit Betriebsmitteln ausgestattet sein. Dabei kann
die Ausführung
einer Konfiguration von der Zusammensetzung des jeweiligen Eingangsmaterialgutstromes
bzw. von den Anforderungen an die Güte der Separation von Wertstoffbestandteilen
bzw. dem Brennwert nicht ausgesonderter, unsortierter Reststoffe
abhängen.
Je nach Anforderung können
z. B. eine Etage C zur Feinsortierung bzw. eine Etage D zur Nachzerkleinerung
vorgesehen sein oder auch nicht. Bei Bedarf können auch Etagen noch unbestückt sein,
und gegebenenfalls nachgerüstet
werden. Die möglichen
Stockwerkkombinationen sind nicht auf die in den beilie genden Figuren
dargestellten und beispielhaft beschriebenen Varianten beschränkt.
-
Eine
besonders vorteilhafte Ausführung
ergibt sich, wenn die erfindungsgemäße vertikale Separationsanlage
auf Grund einer speziellen Konstruktion einfach und zeitsparend
an einem bestimmten Ort errichtbar, und nach Aufarbeitung z. B.
einer dort befindlichen großen
Reststoffhalde wieder abbaubar gestaltet ist.
-
Bei
dieser Ausführung
ist die erfindungsgemäße vertikale
Separationsanlage besonders vorteilhaft aus einzelnen vorgefertigten
Stahlbauelementen baukastenartig zusammengesetzt. Dabei sind die Elemente
so dimensioniert, dass diese mit den üblichen Transportmitteln transportiert
werden können. Untereinander
werden diese Elemente vorteilhaft mit Schraubverbindungen zusammengefügt, und
sind beliebig demontierbar und wiederverwendbar. Dies trifft auf
alle verwendeten Teile zu. So sind in diesem Falle z. B. auch Böden und
Außenwände in Segmente
unterteilt, die mit dem Grundgerüst
verschraubt werden. Benötigte
geschlossene Räume,
wie z. B. Leitwarte, Schaltraum, elektrische Betriebsräume und
Sozialräume,
können
vorteilhaft in Form von transportablen Raumcontainern ausgeführt werden.
-
Diese
Ausführung
der erfindungsgemäßen vertikalen
Separationsanlage hat den besonderen Vorteil, dass diese temporär dort aufgebaut
werden kann, wo zwar eine große,
jedoch mengenmäßig begrenzte
Reststoffmenge auszuarbeiten ist. Ein solcher Fall kann z. B. beim
Abbau und dem Recycling von Mülldeponien
vorliegen. Die erfindungsgemäße vertikale
Separationsanlage wird dann direkt neben der Deponie aufgebaut,
und kann nach der erfolgreichen Auflösung der Deponie wieder transportiert
abtransportiert werden. Durch den wahlweisen Einsatz einzelner Betriebsmittel,
d. h. Maschinen, Module, kann die erfindungsgemäße vertikale Separationsanlage
kostengünstig
auch an wechselnde Input- und Output- Anforderungen angepasst werden.
Dies ist durch Einfügen
neuer Einzelkomponenten in einer Ebene bzw. sowie dem Einfügen kompletter
zusätzlicher
Ebenen möglich.
Andererseits können
einzelne Komponenten bzw. Ebenen bei einer Wiederrichtung auch wegge lassen
werden, sofern diese in dem neuen Anwendungsfall nicht benötigt werden,
und stattdessen als Ergänzung
einer anderen Separationsanlage eingesetzt werden.
-
Die
erfindungsgemäße Anlage
weist die Vorteile auf, dass diese einen erheblich geringeren Bedarf
an Grundfläche
im Vergleich zu einer horizontal aufgebauten Anlage aufweist, dass
auf Grund der Nutzung der Gravitation zur Förderung der einzelnen Materialströme zwischen
den Separationsstockwerken separate Förderanlagen und die Energie
zum Betrieb derartiger Förderanlagen
eingespart werden können,
und dass uneingeschränkte
Rangier- und Abstellmöglichkeiten
z. B. für
Aufnahmebehälter
und Container unterhalb und rund um die Vertikalanlage vorliegen.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Vertikalanlage sind
die zur Durchführung
einzelner Separationsschritte bzw. Teilschritte erforderlichen Betriebsmittel in
Etagen zusammengefasst, und die Etagen in Form von Stockwerken gebäudeartig
vertikal übereinander angeordnet.
Anlagen dieser Art können
abgekürzt auch
als vertikale Recyclinganlagen bezeichnet werden. In der Praxis
kann die Grundfläche
einer beispielhaften Vertikalanlage, welche z. B. einen jährlichen
Durchsatz von ca. 100.000 t Eingangsmaterial aufweist, ca. 15 × 15 Meter,
d. h. ca. 225 m2 betragen. Weist eine jede Etage ca. 5 bis 6 Meter
an Höhe auf,
so nimmt eine solche Vertikalanlage eine Höhe ist mit ca. 25 bis 30 Metern
ein und weist dann oberhalb der Grundetage z. B. vier Separationsstockwerke
auf.
-
Die
grundlegende Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anlage besteht darin, dass
ein Eingangsmaterialgutstrom über
eine Förderanlage
zunächst
in das erste, höchstgelegene
Separationsstockwerk gefördert
wird. In jeder Etage der Anlage wird dabei der Materialgutstrom
mit Hilfe dort angeordneter Betriebsmittel bestimmten Bearbeitungs- und/oder
Separationsschritten unterzogen und dabei in Teilströme aufgeteilt.
Je nach Art des jeweiligen Teilstromes werden diese entweder einem
tiefer liegenden Separationsstockwerk zugeführt und mit Hilfe der dort
angeordneten Betriebsmittel weiteren Bearbeitungs- und/oder Separationsschritten unterzogen.
Die Übergabe
der Teilströme
zwischen den einzelnen Bearbeitungs- und/oder Separationsschritten und den
Separationsstockwerken erfolgt dabei vorrangig unter Ausnutzung
der natürlichen
Gravitationskraft möglichst
unter Vermeidung von Fremdenergie. Dabei können Förderelemente wie z. B. Rutschen,
Wannen, Übergabehauben
u. s. w. eingesetzt werden. Weist allerdings ein Teilstrom bereits
einen Zustand auf, so dass dieser keinen weiteren Bearbeitungs-
und/oder Separationsschritten mehr ausgesetzt werden kann bzw. muss,
so sind die diesen Teilstrom bestimmenden Materialien entweder als
Wertstoffe oder nicht brauchbarer Reststoffe aussortierbar. Ein
solcher Teilstrom kann aus dem jeweiligen Separationsstockwerk,
in dem dieser anfällt
unter Umgehung der weiteren, tiefer liegenden Separationsstockwerke
ausgeleitet werden. Hierzu kann dieser Teilstrom z. B. über außen der
Vertikalanlage befindlichen Fallschächten nach unten in bereit
gestellte Behälter
in einer Grundebene G abgeworfen werden.
-
Bei
der in den Figuren beispielhaft dargestellten Vertikalanlage dient
die unterste Etage E der sowohl zur Lagerung und Vorbereitung des
Eingangsmaterialgutstromes als auch zur Entgegennahme und getrennten
Zwischenlagerung von Teilströmen,
welche als aussortierbare Materialien aus den einzelnen Separationsstockwerken
ausgeleitet wurden. Diese Ebene stellt also eine Verkehrs- und Lagerzone
dar und kann auch als „Storage
Level” bezeichnet
werden.
-
Vorzugsweise
ist in dieser Etage E ein Vorzerkleinerungsaggregat 80 für den Eingangsmaterialgutstrom,
insbesondere Müll,
angeordnet. Hierdurch wird der Eingangsmaterialgutstrom so zerkleinert,
dass dieser z. B. eine maximale Korngröße von ca. 200 mm aufweist. Über eine
Förderanlage 1,
insbesondere einen so genannten Müllelevator, wird der derart
vorbearbeitete Eingangsmaterialgutstrom 1a in das oberste
Separationsstockwerk A der Vertikalanlage befördert. Diese Etage kann auch
Siebebene oder „Screening
Level” genannt
werden.
-
In
diesem oberste Separationsstockwerk A befinden sich zumindest eine
Siebma schinen 21, z. B. eine Siebtrommel, welche den Eingangsmaterialgutstrom
in Teilströme
mit unterschiedlichen mittleren Korngrößen separieren. Nach gewünschtem
Materialdurchsatz können
auch mehrere Maschinen parallel betrieben werden. In dieser obersten
Etage A erfolgt bereits zu Beginn zumindest eine Ausleitung von mineralischen
Bestandteilen 23b aus dem Materialgutstrom, insbesondere
von Glas, Sand und Gestein. Andernfalls besteht die Gefahr einer
Beschädigung der
für die
weiteren Bearbeitungs- und/oder Separationsschritte in den tiefer
liegenden Separationsstockwerken eingesetzten Betriebsmittel. Da
Partikel dieser Art im Wesentlichen eine kleine Korngröße von ca.
30 mm aufweisen, wird dieser Teilstrom auch Feinkorn genannt. Dieser
Teilstrom 23b wird über Rutschen
unterhalb der Siebmaschinen 21 ausgeleitet und kann über einen
Fallschacht direkt aus dem obersten Separationsstockwerk A ausgeleitet
und in die unterste Ebene E abgeführt werden.
-
Bei
einer anderen Ausführung
kann das Feinkorn auch zunächst
in das darunter liegende Separationsstockwerk B oder in zusätzlichen
Bearbeitungs- und/oder Separationsschritten nachgereinigt. So können Metallteile
aus dem Feinkorn z. B. über eine
nachgeschaltete Magnettrommel ausgeleitet werden. Bei Bedarf können aus
dem restlichen Teilstrom noch flugfähige Bestandteile, wie z. B.
Papier und Folien, z. B. über
einen nachgeschalteten Vertikalwindsichter ausgeleitet werden. Diese
drei Subteilströme
aus mineralischen, metallischen bzw. flugfähigen Feinpartikeln werden
schließlich über entsprechende
Schächte
direkt bis in die unterste Ebene zur getrennten Sammlung abgeleitet.
-
Vorteilhaft
erfolgt eine Trennung in drei Teilströme mit abgestuften Korngrößen, auch
Fraktionen genannt. Vorteilhaft kann dabei eine Trennung in einen
ersten Teilstrom 21c mit einer mittleren Korngröße von ca.
30 mm, auch Feinkorn genannt, in einen zweiten Teilstrom 21b mit
einer mittleren Korngröße von ca.
120 mm, auch Mittelkorn genannt, und in einen dritten Teilstrom 21a mit
Teilen größer als
120 mm, auch Grobkorn genannt, erfolgen. Das Feinkorn wird mit einer
Rutsche unter der Siebtrommel 21 ausgetragen und einer
Magnettrommel 37 zugeleitet, die das Feinkorn von Metallteilen
befreit. Der restliche Strom wird einem Windsichter 39 zugeführt, der
flugfähige
Teile wie Folie, Papier abtrennt. Das gereinigte Feinkorn 39b fällt durch
einen Fallschacht in einen Container auf der Grundebene G.
-
Das
Mittelkorn wird in einer Rutsche unterhalb der Siebtrommel 21 gesammelt
und kann z. B. einem Windsichter 36 zugeführt werden.
Hier werden die leichten Bestandteile 36a von den schweren
Bestandteilen 36b getrennt. Die leichten Bestandteile 36a gelangt über Rutschen
z. B. in die nächste
tiefer liegende Etage C. Dort ist zur Durchführung einer Feinsortierung
z. B. ein NIR Sorter 56 zur Abtrennung nicht brennbaren
Restbestandteilen, z. B. PVC, angeordnet. Die schweren Bestandteilen 36b gelangen über eine
NE- und FE-Magnetscheidung und dann ebenfalls zur NIR- oder Röntgen-Sortierung.
-
Das
Grobkorn durchläuft
dieselben Verfahrensschritte wie das Mittelkorn. Die Leichtfraktion
des Mittel- und Grobkorns kann bei Bedarf über einen Bogen-Schwerkraft NE Abscheider
von NE-Teilen befreit werden. Die jeweils aussortierten Fraktionen, wie
z. B. Nichteisenmetalle (NE), Eisenmetalle (FE), PVC und sonstige
Störstoffe,
die keine weitere Behandlung erfahren, werden ebenfalls durch Fallschächte auf
die unterste Ebene E gebracht dort in Containern gesammelt. Das
als Ersatzbrennstoff 52c fähige Material EBS kann, nachdem
es die verschiedenen Aufbereitungsschritte durchlaufen, hat nach Bedarf
in einer weiteren Etage D auf die entsprechenden Korngrößen nachzerkleinert
werden.
-
Bei
dem in den Figuren dargestellten Beispiel ist eine oberste Etage
A vorhanden, welche auch als Screening Level bezeichnet werden kann. Hier
wird das Material in mit Hilfe von Siebmaschinen in die Korngrößen aufgeteilt,
die für
den weiteren Prozess gefordert werden. In dem Beispiel erfolgt eine Aufteilung
in die drei Größen Fein-,
Mittel- und Grobkorn. Die Einleitung des Eingangsmaterialstromes erfolgt
durch eine Förderanlage 1,
insbesondere einen Müllelevator.
Die einzelnen gesiebten Fraktionen werden über Rutschen den nachfolgenden
Maschinen zugeleitet.
-
Weiterhin
ist vorteilhaft eine darunter liegende Ebene B vorhanden, welche
auch als „Sorting
1 Level” bezeichnet
werden kann. Dort erfolgt nach der Absiebung des Materials in der
Art einer Grundsortierung eine Trennung bevorzugt aller drei Korngrößen Feinkorn,
Mittellkorn und Grobkorn jeweils in leichte und schwere Bestandteile
durch separat zugeordnete Windsichter. Zusätzlich können in dieser Etage B für diese
drei Korngrößen auch
Abscheidungen die FE- und NE-metallhaltigen Materialien mittels
entsprechenden FE- und NE-Abscheidern durchgeführt.
-
Bei
dem dargestellten Beispiel schließt sich eine nächst tiefere
Etage C an, welche auch als „Sorting
2 Level” bezeichnet
werden kann. Je nach Zusammensetzung des Eingangsmaterialgutstromes bzw.
den jeweiligen Anforderungen an die Güte der zu erreichenden Sortierung
können
in diesem weiteren, tiefer liegenden Separationsstockwerk C weitere Betriebsmittel
angeordnet sein, welcher eine tiefer gehende Separation des verbliebenen
Materialgutstromes in weitere Stoffgruppen in der Art einer Feinsortierung
ermöglicht.
Dort können
weitere Betriebsmittel zur Materialabtrennung angeordnet sein, z.
B. eine NIR Sortieranlage, d. h. ein Nahinfrarot-Detektor, und sensorgestützte Sortiervorrichtungen,
z. B. eine Röntgensortieranlage.
Dabei stellt eine NIR Sortieranlage eine auf der Basis von Nahinfrarotspektroskopie
basierende optische Sortieranlage dar, womit die wichtigsten Kunststoffarten
wie PVC (Polyvinylchlorid), PP (Polypropylen), PR, PET und Pappe,
Papier, Holz u. U. getrennt nach Farben erkannt und z. B. mit Hilfe
von pneumatischen Ausschleusungsverfahren separiert werden können. Mit
einer sensorgestützte
Sortiervorrichtung, wie z. B. einem Röntgengerät, können noch im Material vorhandene
metallische Störstoffe
wie z. B. Kupferkabel, Litzen, Edelstähle etc. abgetrennt werden.
-
Bei
dem dargestellten Beispiel schließt sich eine weitere, tiefer
liegende Etage D an, die auch als „Aftershredding Level” bezeichnet
werden kann. Hier kann eine anwendungsabhängige Endkorngröße der Materialien
mit der Nachzerkleinerungsstufe erreicht werden. Im dargestellten
Beispiel schließt
sich eine fünfte,
ganz unten auf der Grundebene G liegende Etage E an, welche auch
als „Storage
Level” bezeichnet werden
kann. Hier können
die gewonnen Wert- und Abfallstoffe bis zur Abholung gelagert werden.
-
Bei
Bedarf können
zusätzliche
Etagen eingeplant werden oder auch welche wegfallen. Vorteilhaft ist
eine Schaltanlage 66 (NSHV und NSUV) zur Energieverteilung
in der zweiten Etage D aufgestellt. Von dort aus können die
Kabeltrassen an den Innenwänden
des Gebäudes
der Vertikalanlage verlegt werden. Auf der zweiten Etage D befindet
sich vorteilhaft auch ein Kontrollraum in Form einer Leitwarte 65 zur
Steuerung der gesamten Anlage. Ein durchgängiges Treppen- und Bühnensystem
garantiert die Erreichbarkeit aller Ebenen bzw. der einzelnen Aggregaten
und Maschinen. Durch Fluchttüren
gelangt man nach außen
und von dort über
die Feuertreppen nach unten. Der Brandschutz wird mit einer Sprinkleranlage
realisiert. Eine Entstaubungsanlage 22 ist voreilhaft in
der obersten Ebene A aufgestellt und über einen Abluftkamin 221 mit
der Umgebung verbunden.
-
Grobkornbearbeitung
- 31
- Grobkorn
FE-Abscheider, d. h. Eisenmetallabscheider
- 31a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 31b
- Abgang
für die
aus dem Grobkorn aussortierten FE-Bestandteile
- 32
- Grobkorn
NE-Abscheider, d. h. Nichteisenmetallabscheider
- 32a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 32b
- Abgang
für die
aus dem Grobkorn aussortierten NE-Bestandteile
- 33
- Grobkorn
Windsichter
- 33a
- Abgang
für die
leichten Grobkornbestandteile
- 33b
- Abgang
für die
schweren Grobkornbestandteile
-
Mittelkornbearbeitung
- 34
- Mittelkorn
FE-Abscheider
- 34a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 34b
- Abgang
für die
aus dem Mittelkorn aussortierten FE-Bestandteile
- 34c
- Abgang
für die
zusammengeführten
FE-Bestandteile aus dem Grob- und Mittelkorn
- 34d
- Abgang
für die
zusammengeführten
FE-Bestandteile aus dem Fein-, Grob- und Mittelkorn zur Abführung in
die Grundebene G
- 35
- Mittelkorn
NE-Abscheider
- 35a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 35b
- Abgang
für die
aus dem Mittelkorn aussortierten NE-Bestandteile
- 35c
- Abgang
für die
zusammengeführten
NE-Bestandteile aus dem Grob- und Mittelkorn
- 35d
- Abgang
für die
zusammengeführten
NE-Bestandteile aus dem Fein-, Grob- und Mittelkorn zur Abführung in
die Grundebene G
- 36
- Mittelkorn
Windsichter
- 36a
- Abgang
für die
leichten Mittelkornbestandteile
- 36b
- Abgang
für die
schweren Mittelkornbestandteile
- 36c
- Zusammenführung von
schweren Mittel- und Grobkornbestandteilen
-
Feinkornbearbeitung
- 37
- Feinkorn
FE-Abscheider
- 37a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 37b
- Abgang
für die
aus dem Feinkorn aussortierten FE-Bestandteile
- 38
- Feinkorn
NE-Abscheider
- 38a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 38b
- Abgang
für die
aus dem Feinkorn aussortierten NE-Bestandteile
- 39
- Feinkorn
Windsichter
- 39a
- Abgang
für die
leichten Feinkornbestandteile
- 39b
- Abgang
für die
schweren Feinkornbestandteile zur Abführung in die Grundebene G
- 39c
- Zusammenführung von
leichten Fein- und Mittelkornbestandteilen zur Weiterleitung in die
Feinsortierebene C
-
Zusammenführungen
und Ausleitungen
- 40
- zweiter
Steuerschieber
- 40a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 40b
- Abgang
für Feinkorn
in die Grundebene G
- 41
- dritter
Steuerschieber
- 41a
- Abgang
für leichte
Grobkornbestandteile zur Weiterleitung in die Feinsortierebene C
- 41b
- Abgang
für leichte
Grobkornbestandteile zur Abführung
in die Grundebene G
- 42
- vierter
Steuerschieber
- 42a
- Abgang
für leichte
Mittelkornbestandteile zur Weiterleitung in die Feinsortierebene
C
- 42b
- Abgang
für leichte
Mittelkornbestandteile zur Abführung
in Grundebene G
- 42c
- Zusammenführung von
leichten Mittel- und Grobkornbestandteilen zur Abführung in
die Grundebene G
- 43
- fünfter Steuerschieber
- 43a
- Abgang
für schwere
Mittel- und Grobkornbestandteile zur Weiterleitung in die Feinsortierebene
C
- 43b
- Abgang
für schwere
Mittel- und Grobkornbestandteile zur Abführung in die Grundebene G
- C
- Etage „Feinsortierung”, ein fakultatives
Stockwerk im Anschluss an die Etage „Grundsortierung”
- 53
- Mittel-
und Grobkorn FE-Abscheider
- 53a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 53b
- Abgang
für die
aus dem Mittel- und Grobkorn aussortierten FE-Bestandteile zur Abführung in
die Grundebene G
- 54
- Mittel-
und Grobkorn NE-Abscheider
- 54a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 54b
- Abgang
für die
aus dem Mittel- und Grobkorn aussortierten NE-Bestandteile
- 55
- sechster
Steuerschieber
- 55a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 55b
- Abgang
für die
aus dem Mittel- und Grobkorn aussortierten NE-Bestandteile zur Abführung in
die Grundebene G
- 56
- NIR-Sorter,
d. h. Nahinfrarotsortiereinheit
- 56a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 56b
- Abgang
für die
nicht brennbaren Reststoffe zur Abführung in die Grundebene G
- 51
- sensorgestütze Sortiereinheit
für leichte
Grobkornbestandteile
- S1,
S2, Sn
- beispielhafte
Sensorköpfe,
z. B. Metallsensor, Nahinfrarotsensor, Röntgentransmissionssensor
- 51a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 51b
- Abgänge für die von
den einzelnen Sensorköpfen
aussortierten Wertstoffe zur Abführung
in die Grundebene G
- 52
- sensorgestütze Sortiereinheit
für leichte
Fein- und Mittelkornbestandteile
- S1,
S2, Sn
- beispielhafte
Sensorköpfe,
z. B. Metallsensor, Nahinfrarotsensor, Röntgentransmissionssensor
- 52a
- Abgang
für die
unsortierten Reststoffe
- 52b
- Abgänge für die von
den einzelnen Sensorköpfen
aussortierten Wertstoffe zur Abführung
in die Grundebene G
- 52c
- Zusammenführung von
brennbaren, schweren Reststoffen aus den sensorgestützen Sortiereinheiten
- 56b
- Zusammenführung brennbarer schwerer
Reststoffe aus den sensorgestützen
Sortiereinheiten und dem NIR-Sorter zur Weiterleitung in die Nachzerkleinerungsebene
D
- D
- Etage „Nachzerkleinerung”, ein fakultatives
unteres Stockwerk bevorzugt von der untersten Sammelzone,
- 61
- Nachzerkleinerungsaggregat
- 61a
- Abführung für nachzerkleinerten
Ersatzbrennstoff
- 62
- Ballierungseinheit
- 63
- Pelletierungseinheit
- 64
- Brikettierungseinheit
- 65
- Leitwarte
- 66
- Energieverteilungsanlage
- E
- Etage „Vorzerkleinerungs-
und Sammelzone”
- 80
- Vorzerkleinerungsaggregat
- G
- umgebende
Grundebene als erweiterte „Transport-
und Lagerfläche”
- 71
- Hauptlagerplatz
für angeliefertes, noch
nicht zerkleinertes Materialgut
- 72
- Umschlag-
und Verkehrsbereiche
- 73
- Unterfahrbereich,
z. B. LKW Zufahrt, Gleisbereich
- 74
- Stellbereiche
- 75
- Sammelbehälter, insbesondere
Wertgutcontainer
- 75a
- Wertgutcontainer
für NE-Metalle
aus Grundsortierung
- 75b
- Wertgutcontainer
für FE-Metalle
- 75c
- Restcontainer
für Feinkorn,
z. B. Klas, Keramik, Steine, Porzellan, Sand
- 75d
- Wertgutcontainer
für NE-Metalle
aus Feinsortierung
- 75e
- zwischengelagerte
Wertgutcontainer und Container für
Ersatzbrennstoffe
- 75f
- Wertgutcontainer
für nachzerkleinerten
Ersatzbrennstoffe
- I-I
- Längsschnittdarstellung
durch Gebäudestirnseite
gemäß 3
- II-II
- Längsschnittdarstellung
durch Gebäudefrontseite
- III-III
- Querschnitt
durch die Etage A ”Siebung”
- IV-IV
- Querschnitt
durch die Etage B ”Grundsortierung”
- V-V
- Querschnitt
durch die Etage C ”Feinsortierung”
- VI-VI
- Querschnitt
durch die Etage D ”Nachzerkleinerung”
- VII-VII
- Querschnitt
durch die Etage E ”Vorzerkleinerung
und Sammeln”