DE4218466C2 - Rotierender Bohrkopf - Google Patents
Rotierender BohrkopfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen rotierenden Bohrkopf mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1.
Ein solcher Bohrkopf ist aus der DE 40 00 025 A1 be
kannt, bei welchem elastische Schwenkglieder mit unter
schiedlicher Dehnungscharakteristik in Form geschlos
sener plattenförmiger Sicheln vorgesehen sind, womit
der Bohrkopf jedoch einen relativ großen Durchmesser
aufweist.
In der modernen Fertigungstechnik tritt immer häufiger
die Forderung auf, insbesondere innere Zylindermantel
flächen möglichst schnell und maßgenau herzustellen,
deren Oberflächenkontur abhängig vom Weg des Schneid
meißels parallel zur Drehachse und in Abhängigkeit von
seinem Drehwinkel gegenüber dem Werkstück um maximal
500 bis 1.000 µm von einer exakt zylindrischen Mantel
fläche mit einer Toleranz im 1 µm-Gebiet ± 50% ab
weicht.
Hierzu müssen, unter der Voraussetzung, daß die Steuer
druckquelle den notwendigen Steuerdruck zur richtigen
Zeit und in richtiger Höhe bereitstellt, die mechani
schen Stellmittel derart ausgebildet sein, daß der
Schneidmeißel dem Steuerdruck hinreichend genau und
ohne Hysterese folgen kann und muß darüber hinaus die
von der Steife der mechanischen Stellmittel beeinflußte
Eigenfrequenz des Bohrkopfes deutlich über der Steuer
druckfrequenz liegen. Unterscheiden sich diese Frequen
zen nur wenig, so kommt es zu Resonanzerscheinungen,
welche den Bohrkopf für einen Einsatz oberhalb dieses
Frequenzbereiches unbrauchbar machen.
Zur Erfüllung dieser Forderungen ist es aus der genann
ten DE 39 29 472 A1 bekannt, anstelle der mit Reibung
aufeinander gleitender Teile behafteten Bohrköpfe nach
dem eingangs genannten Stande der Technik das mit der
Bohrstange einstückig oder starr verbundene Abtriebs
glied mit einem Kolben zu versehen, der einen mit dem
Basisteil fest verbundenen, außermittig zur Drehachse
des Bohrkopfes angeordneten Zylinder abdichtet, während
auswechselbare Biegefedern, welche die Steife der Bohr
stange bestimmen, mittels einer Schraubverbindung das
Abtriebsglied mit dem Basisteil fest verbinden. Infolge
der Exzentrizität der Federverbindung zwischen Basis
teil und Abtriebsglied ergibt sich bei einem Druckwech
sel des dem Druckmotor zuzuführenden Druckmediums ein
Kippen der Bohrstange im Ausmaße des Abtriebsweges, der
durch den Weg des Abtriebsschwerpunktes des Abtriebs
gliedes gegenüber dem Basisteil gegeben ist.
Ein solcher Bohrkopf besitzt zwar keine im Reibungs
schluß miteinander in Verbindung stehenden Bauelemente,
jedoch ist der Fertigungsaufwand erheblich, da die ein
zelnen Bauteile sehr maßgenau sein müssen.
Ferner weist ein solcher Bohrkopf noch folgenden Nach
teil auf.
Bekanntlich ist die für das Verstellung des Schneidmei
ßels notwendige mechanische Arbeit das Produkt aus
Kraft x Weg und ist die Kraft durch den zur Verfügung
stehenden Druck pro Flächeneinheit multipliziert mit
der wirksamen Fläche des hydraulischen Motors bestimmt.
Für jeden Schneidmeißelhalter gilt ferner die Forde
rung, daß die Federsteife zwischen der Einspannregion
und dem Schneidmeißel möglichst groß sein soll, z. B.
eine Tonne/mm und weiterhin soll der Schneidmeißel um
einen möglichst großen Betrag verstellt werden können,
z. B. 500 µm. Zur Bereitstellung der notwendigen Kraft
sind daher möglichst große wirksame Flächen des hydrau
lischen Motors erwünscht. Andererseits ist aber der Ar
beitsraum für solche Bohrköpfe zur maßgenauen Nachar
beitung von Innenmantelflächen in aller Regel sehr be
grenzt, so daß den geometrischen Abmessungen der Bohr
köpfe enge Grenzen gesetzt sind.
Bei dem aus der DE 39 29 472 A1 bekannten Bohrkopf neh
men beispielsweise bereits die Biegefedern etwa die
Hälfte des zur Verfügung stehenden Bereichs der Quer
schnittsfläche des Bohrkopfes ein, so daß für die
Druckkammer wenig Wirkfläche zur Verfügung steht, was
bei einem gegebenen maximalen Arbeitsdruck des Druckme
diums und einer geforderten Größe der Kraft eine Ver
ringerung der Federsteife bedingt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen rotie
renden Bohrkopf gemäß der im Oberbegriff des Patentan
spruches 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, daß
eine kompakte Bauart mit geringem Bohrkopfdurchmesser
ermöglicht wird.
Ausgehend von einem Bohrkopf der eingangs genannten Art
ist diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die Schwenkglieder zwei parallel zueinander ange
ordnete Zugstäbe sind.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind Basis
teil und Abtriebsglied Teile eines rotationssymmetri
schen Grundkörpers, der im mittleren Bereich den Grund
körper vollständig durchsetzende Ausnehmungen aufweist,
von denen die die Drehachse durchsetzende Ausnehmungen
zur Aufnahme des Druckkraftwandlers dient, während die
dazu benachbarten Ausnehmungen als Zugstäbe dienende
Stege unterschiedlicher Stärke und Länge einschließen.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen 2 bis 5 aufgeführt.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der mechanischen Ver
bindungsmittel zwischen dem Basisteil des Bohrkopfes
und des mit der Bohrstange ein integrales Bauteil bil
denden Abtriebsgliedes als Zugstäbe ermöglicht eine den
vorstehend genannten Forderungen entsprechende, relativ
großflächige Ausbildung der das Druckmittel aufneh
menden Druckkammer und eine genaue Dimensionierung der
mechanischen Stellmittel, was eine stets reproduzier
bare Einstellung des Schneidmeißels proportional zur
Druckhöhe des steuernden Druckmediums bei gleichzeiti
ger Erfüllung der Forderung nach einer raumsparenden
und kompakten Ausbildung des Bohrkopfes ermöglichen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung mehr oder minder schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben.
Im einzelnen zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Bohrkopf gemäß
der Erfindung nach der Linie I-I in
Fig. 2 und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Bohrkopf nach
Fig. 1.
Ein insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichneter
Bohrkopf besteht, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, im
wesentlichen aus einem rotationssymmetrischen Grundkör
per 11, der eine Bohrstange 30 trägt, einen Druckkraft
wandler 50 aufweist und ferner auf der der hier nicht
dargestellten Drehmaschine zugewandten Seite einen dem
Einspannen dienenden zylindrischen Fortsatz 12 besitzt.
Ferner ist dort ein flanschartig radial sich erstrec
kender Ansatz 15 vorgesehen, an dem bündig ein mittels
Gewindeschrauben 39 lösbar befestigtes, nicht erfin
dungswesentliches Schutzrohr 18 anliegt. Das Schutzrohr
18 erstreckt sich in Richtung der Drehachse 20 des
Bohrkopfes annähernd über dessen gesamte Längenerstrec
kung und weist an der abgewandten Stirnseite einen nach
innen gerichteten, ringförmigen Fortsatz 22 auf, der
eine Ringdichtung 24 trägt, die auf der Außenmantelflä
che 25 des dort im Durchmesser abgesetzten Grundkörpers
11 dichtend aufliegt.
Der Grundkörper 11 ist also in seinem Durchmesser drei
fach gestuft, wobei der genannte Ansatz 15 als Teil des
Basisteils a den größten und der die Außenmantelfläche
25 aufweisende, als Abtriebsglied b bezeichnete Endbe
reich den kleinsten Durchmesser aufweist. Der die größ
te axiale Erstreckung aufweisende mittlere Bereich
weist den Grundkörper vollständig durchsetzende Ausneh
mungen 32, 33, 34 und 36 auf.
Die in bezug auf Fig. 1 die Rotationsachse 20 durch
setzende rechteckige Ausnehmung 32 dient der Aufnahme
des nicht näher zu beschreibenden vorzugsweise rota
tionssymmetrisch ausgebildeten Druckkraftwandlers 50,
der vorzugsweise konzentrisch zur Rotationsachse 20
innerhalb der Ausnehmung 32 angeordnet und mit einer
Stirnfläche mit der Ausnehmung 33 bündig ist. Die in
bezug auf die Drehachse 20 außermittigen Ausnehmungen
33, 34 und 36 schließen elastische Schwenkglieder 37
und 38, im folgenden auch als Zugstäbe oder als Stege
bezeichnet, zwischen sich ein, die in Stärke s1 und s2
sowie in ihrer Länge l1 und l2 unterschiedlich sind und
wirkungsmäßig zwei etwa parallel zueinander verlaufende
Zugstäbe 37 und 38 unterschiedlicher Länge und Stärke
bilden, die als Basisteil a mit dem Abtriebsglied b des
Grundkörpers 11 verbinden.
Das Abtriebsglied b des Grundkörpers 11 dient - wie
bereits erwähnt - als Träger für die Bohrstange 30,
deren Grundplatte 31 mit der Stirnseite des Grund
körpers 11 mittels Gewindeschrauben 39 (vgl. Fig. 2)
starr verbunden ist. Mit der Bohrstange 30 ist ein
Schneidmeißel 40 lösbar verbunden.
Der in der Ausnehmung 32 befindliche Druckkraftwandler
50 umfaßt in bekannter Weise ein Kolben- und ein Zylin
derteil 51 und 52, die mittels elastischer Dichtungen
53 gegeneinander abgedichtet sind. Das Kolbenteil 51
ist mittels Schrauben 57 mit dem Teil a des Grundkör
pers 11 konzentrisch zur Rotationsachse 20 fest verbun
den.
Über eine zentrische Bohrung 54 im Grundkörper 11, die
mit einer Bohrung 55 im Kolbenteil 51 kommuniziert, er
folgt die Druckmittelzufuhr.
Beim Wirksamwerden des Druckmittels im Druckkraftwand
ler wird der dünnere und längere Steg 37 (Zugstab) im
Grundkörper 11 mehr als der kürzere und dickere Steg
(38) (Zugstab) gedehnt, so daß ein Kippen der mit dem
Abtriebsglied b des Bohrkopfes 10 verbundenen Bohr
stange 30 in Richtung zum dickeren Steg 38 (Zugstab)
erfolgt und dabei der Schneidmeißel 40 aus der in der
Zeichnung dargestellten Ruhelage in Pfeilrichtung 60
auf einer etwa senkrecht zur Rotationsachse 20 verlau
fenden gekrümmten Bahn im µm-Bereich bewegt wird. Diese
Bewegung ist größer als der durch den Druckwechsel her
vorgerufene Weg des Abtriebsschwerpunktes des Abtriebs
gliedes b gegenüber dem Basisteil a.
aBasisteil
bAbtriebsglied
bAbtriebsglied
10
Bohrkopf
11
Grundkörper
12
Fortsatz
15
Ansatz
17
Gewindeschrauben
18
Schutzrohr
20
Rotationsachse
22
Fortsatz
24
Ringdichtung/Dichtung
25
Außenmantelfläche
30
Bohrstange
31
Grundplatte
32
Ausnehmung
33
Ausnehmung
34
Ausnehmung
35
36
Ausnehmung
37
Zugstab/Steg/elastische Schwenkglieder
38
Zugstab/Steg/elastische Schwenkglieder
39
Gewindeschrauben
40
Schneidmeißel
50
Druckkraftwandler
51
Kolbenteil
52
Zylinderteil
53
elastische Dichtungen
54
zentrische Bohrung
55
Bohrung
57
Schrauben
60
Pfeilrichtung
Claims (5)
1. Rotierender Bohrkopf (10), mit einer mittels eines
als Druckmittel wirkenden Fluids um kleine Verstell
beträge quer zur Rotationsachse (20) schwenkbaren
Bohrstange (30), wobei an der Bohrstange (30) ein
Schneidmeißel (40) angeordnet ist, mit einem druck
mittelgespeisten Druckkraftwandler (50) zwischen
einem Basisteil (a) des Bohrkopfes (10) und einem
Abtriebsglied (b) und mit elastischen Schwenkglie
dern (37, 38), die eine unterschiedliche Dehnungs
charakteristik aufweisen, zum Umsetzen der Bewegung
des Abtriebsgliedes (b) in eine Schwenkbewegung der
Bohrstange (30), die starr mit dem Abtriebsglied (b)
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkglieder zwei parallel zueinander angeordnete
Zugstäbe (37, 38) sind.
2. Rotierender Bohrkopf nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß Basisteil (a) und Abtriebglied (b)
Teile eines rotationssymmetrischen Grundkörpers (11)
sind, der im mittleren Bereich den Grundkörper voll
ständig durchsetzende Ausnehmungen (32, 33, 34, 36)
aufweist, von denen die die Rotationsachse (20)
durchsetzende Ausnehmung (32) zur Aufnahme des
Druckkraftwandlers (50) dient, während die dazu
benachbarten Ausnehmungen (33, 34, 36) als Zugstäbe
dienende Stege (37, 38) unterschiedlicher Stärke und
Länge (s1/l1, s2/l2) einschließen.
3. Rotierender Bohrkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckkraftwandler (50)
zwischen den beiden Zugstäben (37, 38) angeordnet
ist.
4. Rotierender Bohrkopf nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Basisteil (a), Ab
triebsglied (b) und die beiden Zugstäbe (37, 38) ein
integrales, aus einem Stück durch Elektroerosion
hergestelltes Bauteil bilden.
5. Rotierender Bohrkopf nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (11) von
einem Schutzrohr (18) umgeben ist, das mit dem Ba
sisteil (a) starr verbunden ist und dessen Durchmes
ser im Bereich des Abtriebsgliedes (b) so groß ist,
daß sich das Abtriebsglied (b) frei bewegen kann,
und daß zwischen Abtriebsglied (b) und Schutzrohr
(18) eine Dichtung (24) angeordnet ist.
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- 1992-06-04 DE DE19924218466 patent/DE4218466C2/de not_active Expired - Fee Related
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