DE4217105A1 - Verfahren zur Beurteilung des Geräusches von Relais, insbesondere von Kfz-Blinkrelais - Google Patents
Verfahren zur Beurteilung des Geräusches von Relais, insbesondere von Kfz-BlinkrelaisInfo
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- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R31/00—Arrangements for testing electric properties; Arrangements for locating electric faults; Arrangements for electrical testing characterised by what is being tested not provided for elsewhere
- G01R31/327—Testing of circuit interrupters, switches or circuit-breakers
- G01R31/3277—Testing of circuit interrupters, switches or circuit-breakers of low voltage devices, e.g. domestic or industrial devices, such as motor protections, relays, rotation switches
- G01R31/3278—Testing of circuit interrupters, switches or circuit-breakers of low voltage devices, e.g. domestic or industrial devices, such as motor protections, relays, rotation switches of relays, solenoids or reed switches
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Beur
teilung des Geräusches von Relais, insbesondere von
Kfz-Blinkrelais, mittels einer Vibrations- und/oder
Schallanalyse bei Betätigung der Relais.
Es wurde bereits vorgeschlagen, Funktionsprüfungen und die
Qualitätskontrolle von Schaltgeräten mittels einer Schwin
gungsanalyse beim Schalten durchzuführen. Aus der JP-A-
01-80876 ist ein Verfahren speziell zur Bestimmung der
Kontaktkraft bekannt, bei dem die beim Kontakt- und Anker
schließen erzeugten Vibrationssignale ausgewertet werden.
Weiterhin ist aus der SU-A-1 272 374 eine Anordnung zur
Qualitätskontrolle bei gekapselten Reed-Kontakten bekannt,
bei dem die Spule für die elektromagnetisch betätigten
Kontakte erregt und die beim Betätigen des Relais erzeug
ten Schwingungen im offenen und geschlossenen Zustand des
Relais erfaßt und ausgewertet werden. Damit soll sich be
reits eine Verbesserung der Qualitätskontrolle im Ver
gleich zum herkömmlichen Verfahren ergeben.
Abgesehen von einer Geräuschprüfung im Hinblick auf die
Funktionsfähigkeit von Schaltgeräten kann auch der Klang
des Schaltgeräusches selbst unterschiedlich sein und
zumindest subjektiv als Qualitätskriterium herangezogen
werden. Speziell bei Kfz-Komponenten spielen solche Ge
räusche eine immer größere Rolle, weil der Endabnehmer des
Fahrzeugs - bewußt oder unbewußt - vom Geräusch auch auf
die Qualität der diesbezüglichen Komponente schließt. Ins
besondere die Kfz-Zulieferer können ihre Produkte nur dann
verkaufen, wenn deren Betriebsgeräusche gemäß den subjek
tiven Vorstellungen des Kfz-Herstellers "angenehm" klin
gen. Letzteres gilt speziell für Kfz-Blinkrelais. Diese
sollen einen "trockenen" bzw. "satten" Klang als sogenann
ten Wohlklang erzeugen und dürfen beim Schalten nicht
nachklingen.
Speziell letzteres Problem einer sogenannten Wohlklang-
Beurteilung wurde bisher rein subjektiv durch Abhören ge
löst. Standardisierte akustische Meßverfahren, die von
einer Mittelwertbildung ausgehen und beispielsweise eine
Frequenzanalyse ausführen, sind dafür nicht geeignet.
In der Praxis werden durch das Fehlen eines geeigneten
objektiven Meßverfahrens die Abnahmeverhandlungen bei der
Lieferung von insbesondere Blink-Relais erschwert. Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Meßverfahren zur Geräusch
erfassung bei Relais vorzuschlagen, das Aussagen über den
Klang des Relais ermöglicht.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur
objektivierten Feststellung eines sogenannten Wohlklangs
der Relais die zeitlichen Anteile des Schalls, die von dem
Aufschlag der Kontakte und/oder des Ankers erzeugt werden,
von dem Schall, der nach dem eigentlichen Schaltgeräusch
auftritt und dessen Ursache ein Nachklingen von Bauteilen
ist, getrennt werden. Vorzugsweise wird dafür mittels
eines Sensors der bei Betätigung des Relais abgegebene
Schall erfaßt, digitalisiert und in einem Rechner hin
sichtlich unterschiedlicher Zeitabschnitte ausgewertet.
Im Rahmen einer digitalen Auswertung mittels eines Rech
ners kann insbesondere das digitalisierte Schallsignal im
Rechner gespeichert werden. Dabei werden vorzugsweise aus
den gespeicherten Werten ein erster Zeitabschnitt, in dem
das Aufschlaggeräusch liegt, und ein zweiter Zeitab
schnitt, in dem das Aufschlaggeräusch bereits abgeklungen
ist, definiert und werden beide Zeitabschnitte separat
ausgewertet. Nunmehr können für jeden der beiden Zeitab
schnitte spezifische Merkmale, beispielsweise bandbegrenz
te Pegel, berechnet und hinsichtlich vorgegebener Krite
rien klassifiziert werden. Insbesondere für letzteres ist
es auch möglich, selbstlernende Klassifikatoren, bei
spielsweise neuronale Netze, einzusetzen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungs
beispielen, wobei auf die Zeichnung Bezug genommen wird.
Es zeigen in Diagrammdarstellung jeweils beim Schalten von
guten und schlechten Blinkrelais
Fig. 1 das Schallsignal als Funktion der Zeit
Fig. 2 ein sogenanntes Sonagramm für die in Fig. 1 geschal
teten Blinkrelais und
Fig. 3 die aus Fig. 2 abgeleiteten Schallpegel.
Das Prinzip der vorgeschlagenen Methode besteht darin, bei
einem Relais diejenigen zeitlichen Anteile des Schaltge
räusches, die vom Aufschlagen des Kontaktes einerseits und
des Ankers andererseits erzeugt werden, von denjenigen An
teile zu trennen, deren Ursachen das Nachklingen anderer
Bauteile des Relais sind. Letzteres Nachklingen kann bei
spielsweise durch eine Rückholfeder verursacht sein.
Fig. 1 zeigt beispielhaft das Ein- und Ausschaltgeräusch
von je einem "guten" und einem "schlechten" Relais. Dabei
ist der Einschaltvorgang jeweils mit E und der Ausschalt
vorgang mit A bezeichnet. Die Schallsignale sind jeweils
im einzelnen mit 11 bis 14 bezeichnet. Obwohl die Schall
signale in Abhängigkeit von der Zeit eine durchaus unter
schiedliche Struktur haben können, ist es nicht möglich,
allein daraus eine Aussage über die Art des Klanges des
Relais, insbesondere bei einem Blinkrelais, zu machen.
In Fig. 2 beinhaltet die sogenannte Sonagramm-Darstellung
für die einzelnen Relais-Betätigungen gemäß Fig. 1 jeweils
FFT-Spektren (fast fourier transformation) bei unter
schiedlichen Zeiten. Die beiden ersten Sonagramm-Darstel
lungen 21 und 22 entsprechen den Schallsignalen 11 und 12
von Fig. 1 und die beiden Sonagramm-Darstellungen 23 und 24
den Schallsignalen 13 und 14 von Fig. 1.
Speziell bei der Sonagramm-Darstellung wird im allgemeinen
die Intensität des bei den unterschiedlichen Fourier-Fre
quenzen auftretenden Schalls durch unterschiedliche Farben
wiedergegeben, die auch als Amplituden senkrecht zur Pa
pierebene vorstellbar sind. Letzteres ist aber bei vorlie
gender Auswertung nicht von Bedeutung. Wichtig ist viel
mehr, daß bei wohlklingenden Relais Schallintensität in
einem eng begrenzten Intervall I als erstem Zeitabschnitt
auftritt. Dagegen treten bei schlecht klingenden Relais
auch Schallintensitäten in einem Intervall II nach dem
ersten Zeitabschnitt auf. In diesem als zweiten Zeitab
schnitt definierten Intervall treten Schallintensitäten
häufig bei diskreten Frequenzen des Spektrums auf und
repräsentieren speziell den Nachhall beim Ausklingge
räusch.
Abstrakt betrachtet äußern sich die Schaltvorgänge in
der gewählten quasi-dreidimensionalen Darstellung des
Sonagramms gemäß Fig. 2 als vertikale, die Nachhalltöne
dagegen als horizontale Balken. Letztere sind dadurch in
einfacher Weise diskriminierbar.
Zur technischen Ausführung kann eine Auswertung der Dar
stellung gemäß Fig. 2 in einem Rechner dadurch realisiert
werden, daß nach Erfassung der Schallsignale mit einem
geeigneten Sensor, wie einem Mikrophon oder Beschleuni
gungsaufnehmer, eine Digitalisierung durch einen A/D-Wand
ler und eine temporäre Speicherung der digitalen Daten
erfolgt. Bei den gespeicherten Daten kann nunmehr der
erste Zeitabschnitt, in dem das Aufschlaggeräusch liegt,
und der zweite Zeitabschnitt, in dem das Aufschlaggeräusch
bereits abgeklungen ist, definiert werden. Für jeden der
beiden Zeitabschnitte werden Merkmale wie beispielsweise
bandbegrenzte Pegel berechnet. Durch Klassifikation der
Merkmale anhand von Erfahrungswerten kann dann die Aus
wertung und die Aussage über einen objektivierten Wohl
klang des Relais erfolgen.
Zur Klassifikation der Merkmale ist ein selbstlernender
Klassifikator unter Verwendung von beispielsweise neuro
nalen Netzen einsetzbar. Der Klassifikator kann sich in
einer Trainingsphase, in der neben den erfaßten Merkmalen
auch eine subjektive Klassifikation des Prüfers eingegeben
wird, selbst einstellen. In der anschließenden Prüfphase
wird somit die Beurteilung des Prüfers reproduzierbar
nachvollzogen.
Alternativ zur Verwendung eines selbstlernenden Klassifi
kators kann auch ein Merkmalssatz anhand einer Formel auf
einer Notenskala abgebildet werden und Grundlage für die
Beurteilung der Relais bilden.
In der Fig. 3 ist gemäß einer vereinfachten Auswertemethode
der Schallpegel in den einzelnen Zeitabschnitten darge
stellt. Dabei ergibt sich in eindeutiger Weise jeweils im
ersten Zeitabschnitt ein größenordnungsmäßig in etwa
gleicher Schallpegel 31 bis 34. Im zweiten Zeitabschnitt
gehen bei guten Relais die Schallpegel 31 und 32 mit ihrem
Wert gegen Null und klingen bei schlechten Relais die
Schallpegel 33 und 34 langsamer ab. Die Werte der Abkling
flanken können mittels geeigneter Schwellwerterfassungs
mittel gemessen werden. Wenn beispielsweise eine Schwelle
35 vorgegeben wird, kann daraus eine Aussage über ein
gutes bzw. schlechtes Relais abgeleitet werden.
In allen Fällen läßt die Realisierung eines objektiven
Prüfsystems eine bessere Aussage über den Klang von
Relais, insbesondere den sogenannten Wohlklang, zu. Mit
dem vorgeschlagenen Verfahren wird die Bemusterung von
neuen Varianten der Relais vereinfacht und es wird somit
die Qualitätsprüfung der Relais ergänzt. Das Verfahren
wird insbesondere zur Beurteilung von Kraftfahrzeug-
Blinkrelais eingesetzt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Beurteilung des Geräusches von Relais,
insbesondere von Kfz-Blinkrelais, mittels einer Vibra
tions- und/oder Schallanalyse bei der Betätigung der
Relais, dadurch gekennzeichnet,
daß zur objektivierten Feststellung eines sogenannten
Wohlklanges der Relais die zeitlichen Anteile des Schalls,
die von dem Aufschlagen der/oder Kontakte und des Ankers
erzeugt werden, von dem Schall, der nach dem eigentlichen
Schaltgeräusch auftritt und dessen Ursache ein Nachklingen
von Bauteilen ist, getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß mittels eines Sensors der
bei Betätigung des Relais abgegebene Schall erfaßt, digi
talisiert und in einem Rechner hinsichtlich unterschiedli
cher Zeitabschnitte ausgewertet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß mittels eines berührungs
los angebrachten Sensors der Luftschall erfaßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß mittels eines das Relais
berührenden Sensors der Körperschall erfaßt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das digitalisierte Schall
signal im Rechner gespeichert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach Erfassung und Digita
lisierung des Schallsignales aus den gespeicherten Werten
ein erster Zeitabschnitt, in dem das Aufschlaggeräusch
liegt, und ein zweiter Zeitabschnitt, in dem das Auf
schlaggeräusch bereits abgeklungen ist, definiert werden
und daß beide Zeitabschnitte separat ausgewertet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß für jeden der beiden
Zeitabschnitte spezifische Merkmale, beispielsweise
bandbegrenzte Pegel, berechnet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die berechneten Merkmale
hinsichtlich vorgegebener Kriterien klassifiziert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein selbstlernender Klas
sifikator, beispielsweise ein neuronales Netz, verwendet
wird.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924217105 DE4217105A1 (de) | 1992-05-22 | 1992-05-22 | Verfahren zur Beurteilung des Geräusches von Relais, insbesondere von Kfz-Blinkrelais |
PCT/DE1993/000433 WO1993024845A1 (de) | 1992-05-22 | 1993-05-18 | Prüfverfahren zur qualitätskontrolle von elektromagnetisch betätigten schaltgeräten |
US08/335,877 US5629864A (en) | 1992-05-22 | 1993-05-18 | Testing process for the quality control of electromagnetically actuated switching devices |
EP93909773A EP0641446B1 (de) | 1992-05-22 | 1993-05-18 | Prüfverfahren zur qualitätskontrolle von elektromagnetisch betätigten schaltgeräten |
DE59305084T DE59305084D1 (de) | 1992-05-22 | 1993-05-18 | Prüfverfahren zur qualitätskontrolle von elektromagnetisch betätigten schaltgeräten |
ES93909773T ES2096286T3 (es) | 1992-05-22 | 1993-05-18 | Procedimiento de ensayo para el control de calidad de aparatos de conmutacion activados electromagneticamente. |
CA002136232A CA2136232C (en) | 1992-05-22 | 1993-05-18 | Testing process for the quality control of electromagnetically actuated switching devices |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924217105 DE4217105A1 (de) | 1992-05-22 | 1992-05-22 | Verfahren zur Beurteilung des Geräusches von Relais, insbesondere von Kfz-Blinkrelais |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4217105A1 true DE4217105A1 (de) | 1993-11-25 |
Family
ID=6459568
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924217105 Withdrawn DE4217105A1 (de) | 1992-05-22 | 1992-05-22 | Verfahren zur Beurteilung des Geräusches von Relais, insbesondere von Kfz-Blinkrelais |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4217105A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE19949637A1 (de) * | 1999-10-14 | 2001-04-19 | Dietrich Kuehner | Verfahren und Vorrichtungen zur Geräuscherkennung und -trennung sowie Lärmüberwachung und -prognose |
CN101639518B (zh) * | 2009-09-08 | 2011-11-02 | 江苏省电力公司南京供电公司 | 电力变压器有载分接开关切换触头烧损故障诊断法及装置 |
-
1992
- 1992-05-22 DE DE19924217105 patent/DE4217105A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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