DE4216021A1 - Kassette mit einem Aufzeichnungsträger und einem Halbleiterspeicher - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Kassette gemäß dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1. Eine derartige Kassette ist bekannt durch die DE-PS 29 43 409.

Es wurde vorgeschlagen (ältere Anmeldung P 42 07 381), das Kassettengehäuse mit einer Aufnahme für einen zweiten Halb­ leiterspeicher zu versehen, der zur Vergrößerung des Spei­ chervolumens wahlweise in das Kassettengehäuse einsetzbar ist. Dabei sind Kontakte vorgesehen, die die Kontakte des ersten, sogenannten Grundspeichers mit den Kontakten des zweiten Speichers verbinden und außerdem die Kontaktierung durch Kontakte an dem Auswertegerät ermöglichen. Der Grund­ speicher ist dabei auf einer flexiblen Leiterplatte mon­ tiert, die derart U-förmig gebogen ist, daß sie gleichzeitig in die Aufnahme für den ersten Speicher und die Aufnahme für den zweiten Speicher hineinragt. Dabei werden beide Speicher in der Kassette über relativ empfindliche vergoldete Kontakt­ flächen des Grundspeichers kontaktiert. Diese Kontaktflächen müssen über die gesamte Lebensdauer der Kassette und viele Arbeitszyklen hinweg zuverlässig funktionieren. Die zusätzli­ chen Kontakte für den zweiten Speicher sind in gleicher Tech­ nologie ausgeführt, erfahren jedoch normalerweise nur einen einzigen Arbeitszyklus beim Einsetzen des zweiten Speichers und müssen dann über Jahre hinweg bei allen Umwelt- und Transporteinflüssen einwandfrei und datierhaft Kontakt geben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und rationell herstellbare Befestigung eines oder mehrerer Halb­ leiterspeicher an dem Kassettengehäuse zu schaffen, bei der auch eine einwandfreie Kontaktgabe für ein oder mehrere Spei­ cher gewährleistet ist. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiter­ bildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angege­ ben.

Durch die erfindungsgemäße Lösung ergeben sich mehrere Vor­ teile. Die Lösung ermöglicht eine preisgünstige Herstellbar­ keit für die Massenproduktion. Die Montage für den Halblei­ terspeicher bei der Herstellung der Kassette oder auch die nachträgliche Montage eines weiteren Speichers durch den Kun­ den wird besonders einfach und preisgünstig. Für den ersten Speicher oder auch Grundspeicher, sowie für einen zweiten Speicher oder Erweiterungsspeicher, kann ein Modul mit der­ selben Gehäuse- und Kontaktausführung verwendet werden. Die vergoldeten Kontaktflächen des Speichers werden nur mit ab­ zählbar wenigen Arbeitszyklen mechanisch belastet, insbeson­ dere nur durch das Anlegen und Wiederabheben der Kontaktfe­ dern. Die Anpreßkräfte zwischen der Kontaktfläche an der Kas­ sette und dem Kontaktsatz im Gerät können nennenswert erhöht werden. Die Kontaktbelastung am Speichermodul selbst wird relativ gering gehalten. Ein Umbiegen einer den ersten Spei­ cher und Kontakte enthaltenden gedruckten Leiterplatte ist nicht erforderlich.

Die Kontaktmittel sind vorzugsweise als Drähte ausgebildet, die einen runden, rechteckigen oder quadratischen Quer­ schnitt haben können. Ein Draht ist für die Erfindung beson­ ders vorteilhaft. Er ist als Ausgangsmaterial mit den ge­ wünschten Werten von Abmessungen Material und Oberfläche bil­ lig verfügbar. Die federnden elastischen Eigenschaften eines Drahtes können für eine einwandfreie Kontaktgabe ausgenutzt werden. Ein Draht hat im allgemeinen eine gute definierte Oberfläche und bei einem Durchmesser von z. B. 0,6 mm eine ausreichende Materialstärke. Ein Vorteil besteht darin, daß im Gegensatz zu einer goldplatierten Fläche praktisch kein Abrieb erfolgt. Durch die geringen Abmessungen eines Drahtes wird durch die auf der Oberseite der Kassette angeordneten Drähte die Labelfläche nicht beeinträchtigt. Ein auf der Oberfläche vorgenommene Beschriftung wird im allgemeinen durch einzelne Drähte nicht gestört und bleibt lesbar.

Der Speichermodul wird vorzugsweise auf einem Kunststoffträ­ ger, ähnlich wie bei einer Telefonkarte, montiert mit einer speziellen Kontaktausführung und geringen Abmessungen. Der Speichermodul kann z. B. ein Ausschnitt aus einer bekannten Telefonkarte sein. Eine normale Telefonkarte hat Abmessungen von 85×54×0,8 mm³. Der bei der Erfindung verwendete Speicher­ modul kann z. B. Abmessungen von 9×7×0,8 mm³ aufweisen. Das ist kleiner als das goldene Kontaktfeld auf einer Telefonkar­ te. Die Kassette hat vorzugsweise einen oder zwei von der Kassettenunterseite zugängliche Schlitze, in die eine oder je eine Mikrospeicherkarte vom Benutzer eingeschoben werden oder bereits vom Kassettenhersteller eingelegt sein kann. Die im allgemeinen Fall zwei eingelegten Chipkarten stehen dann hochkant in der Kassette. Die Kassette hat auf der Ober­ seite einige, vorzugsweise vier Kontakte, die wie auf der Oberfläche des Kassettengehäuses liegende parallele Draht­ stücke aussehen. Diese vorzugsweise aus nicht korrodierendem Material gefertigten Kontaktdrähte erlauben wesentlich höhe­ re Kontaktkräfte als empfindliche, nur dünn goldplatierte Chipkartenkontakte. Sie erlauben außerdem schleifende und damit selbstreinigende Kontakte im Recorder.

Die Kontaktdrähte sind in spezieller Weise geformt und erlau­ ben daher gleichzeitig die Kontaktierung des Grundspeichers, die Kontaktierung eines eventuell nachzurüstenden zweiten oder Erweiterungsspeichers und die Kontaktierung beider Spei­ cher zu dem Gerät hin. Die Kontaktdrähte realisieren zusätz­ lich durch ihre elastischen Eigenschaften und ihre mechani­ sche Formgebung die Kontaktkräfte zwischen den Kontakten an der Kassette und den Kontaktflächen der in das Kassettenge­ häuse eingeschobenen Speicherkarten.

Die schlitzförmig ausgebildeten Aufnahmen für ein oder mehre­ re Speichermodule sind vorzugsweise mit formschlüssigen Rast­ mitteln, sogenannten snap in, versehen, die ein versehentli­ ches Herausfallen einer einmal eingerasteten Mikrospeicher­ karte oder auch ein vom Hersteller unerwünschtes Herausneh­ men durch den Benutzer verhindern. Einer der beiden schlitz­ förmigen Aufnahmen kann auch nach außen hin verschlossen sein, so daß ein Einlegen einer Speicherkarte nur vor der Montage der beiden Kassettenhälften oder später nur nach Trennung der beiden Hälften des Kassettengehäuses, also ei­ nem Aufschrauben der Kassette, möglich ist. Eine derartige nach außen verschlossene schlitzförmige Aufnahme würde dann normalerweise einem herstellerseitig mit der Kassette mitzu­ liefernden Speicherbauelement vorbehalten sein.

Sowohl beim Einsetzen des Speichermoduls in die Kassette als auch beim Einsetzen der Kassette in das Gerät kann es zu Fehleinlegungen kommen. Dies kann durch eine Weiterbildung der Erfindung dadurch vermieden werden, daß der Halbleiter­ speicher oder die Kassette in der Draufsicht oder der Seiten­ ansicht konisch ausgebildet wird, also in diesen Ansichten die eines Trapez hat. Durch eine entsprechende Ausbildung des Aufnahmeschachtes in der Kassette oder dem Gerät kann dann eine Fehleinlegung ausgeschlossen werden. Die an dem Kassettengehäuse angeordneten Kontakte können so ausgebildet sein, daß sie zusätzlich zur Arretierung des Speichermoduls an dem Kassettengehäuse gegen unbeabsichtigtes Herausfallen dienen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläu­ tert. Darin zeigen

Fig. 1 eine Draufsicht auf das Kassettengehäuse,

Fig. 2 das Kassettengehäuse mit zwei Aufnahmen für Speichermodule,

Fig. 3 eine Detaildarstellung von Fig. 2,

Fig. 4-9 verschiedene Anordnungen der Kontakte an dem Speichermodul zur Verhinderung eines Fehleinle­ gens der Kassette oder der Auswirkungen eines Fehleinlegens,

Fig. 10, 11 eine weitere Anordnung der Speichermodule an dem Kassettengehäuse und

Fig. 12, 13 vollständige Kassetten mit den erfindungsgemäßen Aufnahmen und Kontakten.

Fig. 1 zeigt ein Kassettengehäuse 1 mit zwei das Magnetband aufnehmenden Bandspulen 2, 3. An dem Gehäuse 1 sind vier U- förmig gebogene Kontaktdrähte 4 angeordnet. Jeweils ein Teil eines Kontaktdrahtes 4 liegt an der Oberfläche des Gehäuses 1, während ein anderer Teil eines Kontaktdrahtes 4 in die Aufnahme 5 für einen Speichermodul 6 hineinragt. Der Spei­ chermodul 6, z. B. montiert an einer Art miniaturisierter Chipkarte, gelangt nach dem Einsetzen in die Aufnahme 5 mit seinen Kontaktflächen 7 in Berührung mit den Kontaktdrähten 4. In einem Auswertegerät, z. B. einem Recorder oder einem Aufnahmeständer, ist ein entsprechender Kontaktsatz vorgese­ hen, der mit den Kontaktdrähten 4 an der Oberfläche des Ge­ häuses 1 in Kontakt gelangt und dadurch ein Schreiben und Lesen von Daten in oder aus dem Speichermodul 6 ermöglicht.

In Fig. 2, 3 ist das Kassettengehäuse 1 mit zwei Aufnahmen 5a und 5b zur Aufnahme eines ersten oder Grundspeichers M1 und eines zweiten oder Erweiterungsspeichers M2 versehen. Die Kontaktfeder 4 ist U-förmig gebogen. Der Basisschenkel 4a liegt an der Oberfläche des Kassettengehäuses 1 und bil­ det den Kontakt für das auswertende Gerät. Die beiden paral­ lelen Schenkel 4b, 4c der Kontaktfeder 4 ragen in die beiden Aufnahmen 5a und 5b hinein. Dadurch sind die in die Aufnah­ men 5a und 5b eingesetzten Speicher mit ihren Kontakten in erwünschter Weise parallel geschaltet. Vorzugsweise sind vier derartige Kontaktdrähte 4 vorgesehen, und zwar für Er­ de, Betriebsspannung, Takteingang und Schreiben/Lesen.

Fig. 4 zeigt in vergrößerter Darstellung ein Speichermodul 6 mit den Kontakten 7 an einer Seite, die nach dem Einsetzen in eine der Aufnahmen 5a und 5b mit den Kontakten 4 einer Kassette in Kontakt gelangen.

In Fig. 5 erstrecken sich die Kontakte 7a und 7d über die eine Hälfte und die Kontakte 7b und 7c über die andere Hälf­ te der Oberseite des Speichermoduls 6. Dadurch kann zwar kein Fehleinlegen des Speichermoduls, jedoch eine Auswirkung eines derartigen Fehleinlegens verhindert werden. Wenn z. B. die Anschlüsse für die Betriebsspannung den Kontakten 7a und 7b zugeordnet sind, würden diese Kontakte bei einer Verdre­ hung des Speichermoduls 6 nicht auf Kontakte am Speichermo­ dul 6 treffen und könnten daher durch Anlegen der Betriebs­ spannung an die Speicher Schreib/Lese-Kontakteingänge den Speichermodul nicht zerstören.

In Fig. 6 erstrecken sich die Kontakte 7a und 7d über die halbe Breite und die Kontakte 7b und 7c über die ganze Brei­ te des Speichermoduls 6. Wenn die Kontakte für die Betriebs­ spannung an der Kassette wieder den Kontakten 7a und 7d zuge­ ordnet sind, können sie bei einer Verdrehung des Speichermo­ duls 6 keinen Schaden hervorrufen. Die Kontakte an der Kas­ sette für die Kontakte 7b und 7c würden indessen auch bei Fehleinlegung auf Kontakte am Speichermodul 6 treffen. Das hat den Vorteil, daß eine Kontaktgabe registriert und gegebe­ nenfalls das falsche Einlegen angezeigt werden kann.

Fig. 7 zeigt wieder den Grundaufbau des Speichermoduls 6. In Fig. 8 ist der Speichermodul in der Seitenansicht trapezför­ mig ausgebildet, hat also eine sich konisch verändernde Dicke. Dadurch kann ein falsches Einlegen des Speichermoduls 6 in die Kassette verhindert werden. In Fig. 9 ist die Drauf­ sicht auf den Speichermodul 6 trapezförmig, der Speichermo­ dul 6 also in Einschiebrichtung konisch. Auch dadurch kann ein Fehleinlegen verhindert werden.

Fig. 10 zeigt wieder den Grundaufbau des Speichermoduls 6. Gemäß Fig. 11 sind die Schlitze 5a und 5b zur Unterseite 10 des Kassettengehäuses 1 zugänglich und liegen im Bereich der Rückseite 9 des Kassettengehäuses 1. Die Querschenkel 4a der Kontaktfedern 4 liegen an der Oberseite 8 des Kassettengehäu­ ses 1.

Fig. 12 zeigt ein vollständiges Kassettengehäuse 1 mit zwei schlitzförmigen Aufnahmen 51 und 5b an der Unterseite des Kassettengehäuses, in die der Speichermodul M1 oder beide Speichermodule M1, M2 einsetzbar sind.

Fig. 13 zeigt ebenfalls ein vollständiges Kassettengehäuse 1, das an der oberen, hinteren Oberfläche vier Kontaktdrähte 4 trägt, die von außen durch einen Kontaktsatz am Recorder kontaktierbar sind und gemäß 1-3 in Aufnahmen an dem Kas­ settengehäuse 1 zum wahlweisen Einlegen von Speichermodulen hineinragen.

Claims (11)

1. Kassette mit einem Aufzeichnungsträger und einem Halblei­ terspeicher (M) für kassettentypische Daten, der in eine am Kassettengehäuse (1) vorgesehene Aufnahme (5) einsetzbar oder eingesetzt ist und Kontakte (7) aufweist, die durch Kon­ takte eines Gerätes kontaktierbar sind, dadurch gekennzeich­ net, daß die Aufnahme (5) schlitzförmig zur Aufnahme eines chipkartenähnlichen Speichermoduls (6) ausgebildet ist und elektrische Kontaktmittel (4) einem Teil (4a) an der Oberflä­ che des Kassettengehäuses (1) und mit einem anderen Teil (4b, c) in der Aufnahme (5) liegen.

2. Kassetten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktmittel als Drähte (4) ausgebildet sind.

3. Kassette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Kontakt aus einem U-förmig gebogenen Draht (4) besteht, dessen Basisschenkel (4a) an einer Oberflä­ che des Kassettengehäuses (1) liegt und dessen paralle­ len Schenkel (4b, 4c) in getrennte Aufnahmen (5a, 5b) am Kassettengehäuse (1) hineinragen.

4. Kassette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht (4) mit einem Teil seines Querschnitts in das Material des Kassettengehäuses (1) eingebettet ist.

5. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine Aufnahme (5) mit formschlüssigen Rastmit­ teln zur Halterung der eingeschobenen Speichermoduls (6) versehen ist.

6. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufnahme nach außen hin verschlossen und nur nach einem Auseinandernehmen der beiden Hälften des Kasset­ tengehäuses (1) zugänglich ist.

7. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kassettengehäuse (1) und/oder das Speichergehäuse in der Draufsicht und/oder der Seitenansicht die Form eines Trapez aufweist.

8. Gerät für eine Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß am Gerätechassis federnde Kontakte vorge­ sehen sind, die mit den Kontaktmitteln der in das Gerät eingelegten Kassette zusammenwirken.

9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte Einkerbungen aufweisen, in die die Drähte aus der Kassette eingreifen.

10. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (4) zusätzlich zur Arretierung des Speichermo­ duls (6) an dem Kassettengehäuse (1) ausgebildet ist.

11. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (7) an dem Speichermodul (6) derart unter­ schiedlich lang sind, derart unterschiedliche Bereiche auf der Oberfläche des Speichermoduls (6) einnehmen oder derart unterschiedliche Formen haben, daß bei ei­ nem Fehleinlegen des Speichermoduls (6) in das Kasset­ tengehäuse (1) der Speichermodul elektrisch nicht ge­ fährdet ist.