DE4213829A1 - Verfahren zum herstellen eines umweltfreundlichen brennstoffes aus abgestorbenem holz - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines umweltfreundlichen brennstoffes aus abgestorbenem holzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines umweltfreundlichen Brennstoffes aus dem teilweise
verfaulten Holz abgestorbener Wälder. Die Erfindung be
trifft außerdem einen Brennstoff aus teilweise verfaultem
Holz.
Durch Umwelteinflüsse sind in einigen Regionen, vor allem
der neuen Bundesländer, Bäume großflächig ganz oder teil
weise abgestorben. Die Baumstümpfe mit den Ästen sind nicht
gerodet, oder sonstwie hereingewonnen worden, sondern
stehen seit mehreren Monaten oder gar Jahren, so daß sie in
der Zwischenzeit von Fäulnis befallen sind. Um eine
deutliche Beeinträchtigung der gesamten Umgebung zu ver
hindern, ist es notwendig, diese Bäume zu beseitigen.
Ein Zerschneiden der Bäume und Hölzer und eine brenn
technische Nutzung in kleinen Offenanlagen fällt aber aus,
weil das Holz von Bakterien befallen ist und auch anderes
Ungeziefer aufweist. Besonders problematisch ist, daß die
Hölzer zum Teil in Gärung übergegangen sind, so daß sich
Schwefelwasserstoff ansammelt. Abgesehen von den schlechten
Brenneigenschaften, würde somit beim Verbrennen dieser
Hölzer wiederum eine Belastung der Umwelt eintreten.
Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein
umweltfreundliches Verbrennen, der vor allem durch Umwelt
schäden nicht mehr lebensfähigen Bäume, zu ermöglichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Holz zerkleinert, mit bakteriziden Additiven sowie mit
einem Energieträger gemischt und dann geformt und als
Brennstoff eingesetzt wird.
Durch eine entsprechende Behandlung der stark angefaulten
Hölzer ergibt sich ein umweltfreundlicher, schwefelarm
verbrennender, auch noch lagerfähiger Brennstoff.
Das erfindungsgemäße Verfahren gibt somit die Mög
lichkeit, dieses ansonsten die Umwelt stark gefährdende
Abfallholz nutzbar zu machen, wobei der notwendige Heizwert
durch das Holz als solches sowie den zugemischten Energie
träger gewährleistet wird. Über die Additive werden die
schwefelhaltigen oder schwefeligen Bestandteile so neu
tralisiert, daß sie eine Behinderung beim Brennvorgang und
eine anschließende Umweltbelastung nicht ergeben können.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß das Holz aufgemahlen und mit Kalk, vorzugs
weise ungelöschtem Kalk gemischt wird. Abgesehen davon, daß
entsprechender Kalk annähernd überall zur Verfügung steht,
kann auf diese Art und Weise der im Holz bzw. dem Energie
träger enthaltene Schwefel vorteilhaft gebunden werden, so
daß eine Umweltbeeinträchtigung beim Brennvorgang nicht
erfolgen kann. Durch das entsprechende Aufmahlen des Holzes
auf eine Korngröße, die der des Kalkes sowie auch des
Energieträgers entspricht, ergibt sich ein Gemisch, das
vorteilhaft geformt und dann wie ein Brikett eingesetzt
werden kann.
Als Energieträger kann naturgemäß entsprechendes
trockenes Holz eingesetzt werden oder aber um den Heiz
wert gezielt zu gestalten, aufgemahlene Braunkohle und/oder
Steinkohle. Der Einsatz von aufgemahlener Braunkohle oder
entsprechender Steinkohle oder einem entsprechenden Gemisch,
gibt die Gewähr, daß auch bei stark befallenem Holz und
damit entsprechend hohem Einsatz von Kalk, die Einbindung
des Schwefels sicher erfolgt, so daß sich der angestrebte,
umweltfreundliche bzw. der umweltschonende Brennstoff ergibt.
Um eine sichere Einbindung des im Holz bzw. Braun- oder
Steinkohle enthaltenen Schwefels zu gewährleisten, sieht die
Erfindung vor, daß die Additive im stöchiometrischen Verhältnis
zum ermittelten Gehalt an Schwefel im Holz und gegebenfalls
im Energieträger zugegeben werden. Der aus dem Holz und
den übrigen Bestandteilen zusammengemischte und geformte Brenn
stoff kann somit an beliebigen Stellen sicher verbrannt
werden.
Weiter vorn ist bereits darauf hingewiesen worden, daß durch
die Zumischung eines Energieträgers beispielsweise in Form von
Braun- oder Steinkohle ein ausreichender Heizwert vorgehalten
bzw. erreicht werden soll. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen,
daß der Energieträger in einer den Heizwert von 4-7000 kcal,
vorzugsweise 5500 kcal ergebenden Menge, zugemischt wird.
Bei entsprechendem Heizwert kann der Brennstoff vorteilhaft
wirksam eingesetzt werden, wobei durch die entsprechende
Formgebung des Gemisches, die Sicherheit gegeben ist, daß der
Brennstoff entsprechend gelagert und dann auch vorteilhaft
verbrannt werden kann.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens, ergibt
sich ein Brennstoff, der vorteilhaft eingesetzt werden kann.
Hierzu sieht die Erfindung vor, daß der Brennstoff gekenn
zeichnet ist durch einen Formkörper aus gepreßtem Holz, Kalk
sowie Braun- und/oder Steinkohlengemisch. Ein solcher Form
körper kann die Form eines Braunkohlenbriketts oder auch
eines Eierbriketts beinhalten, wobei letztlich die Formgebung
von der vorgesehenen Verwendung abhängig gemacht werden kann.
Über die Formgebung wird dabei nicht nur eine günstige Lager
fähigkeit vorgegeben, sondern darüber hinaus ist auch sicher
gestellt, daß die einmal hergestellte Mischung in Form des
Formkörpers zusammengehalten wird, so daß beim Brennprozeß
auch wirklich die vorgesehene, gleichförmige Mischung in den
Brennprozeß gelangt.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß ein Ver
fahren geschaffen worden ist, mit dessen Hilfe bisher
umweltbelastendes Material umweltfreundlich genutzt werden
kann. Die aufgrund des Fäulnisbefalls, auch für die noch
lebenden Pflanzen, eine Gefahr darstellenden, zahlreichen
Bäume, können, nachdem sie gerodet worden sind, zerkleinert
werden, um dann in bestimmte Formen gebracht als Brennstoff
genutzt zu werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nach
folgend anhand der Zeichnungen weiter erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 ein Schema der Brennstoffherstellan
lage und Fig. 2 einen Schnitt durch einen Formkörper.
Fig. 1 zeigt ein Schema der Brennstoffherstellanlage 1,
in der das in Form von mehr oder weniger von Fäulnis be
fallenen Holzstämmen (2) anfallende Material zunächst in
einer Zerkleinerungsvorrichtung (3) soweit zerkleinert
wird, daß ein großer Prozentsatz das Sieb (4) passieren kann,
über das eine bestimmte Korngröße beispielsweise 2 mm (2-4 mm)
vorgegeben wird. Gröberes Material wird der Zerkleinerungs
vorrichtung (3) wieder zugeführt.
Dieses zerkleinerte Holzmaterial gelangt dann in eine
Mischtrommel (8), wo es mit aus dem Bunker (5) zugeführtem
Kalk, aus dem Bunker (6) zugeführter Braunkohle und aus dem
Bunker (7) zugeführter Steinkohle gemischt wird. Dieses gleich
mäßige Gemisch verläßt die Mischtrommel (8) am oberen Ende
und gelangt in eine Brikettpresse (9), wo gleichförmige
Formkörper (10, 11, 12) erpreßt werden. Diese Formkörper
(10, 11, 12) werden aufgeschichtet und der Verwertung zuge
führt.
Die Menge der einzelnen Komponenten Holz, Kalk, Braun-
und Steinkohle bestimmt sich nach dem Zustand der Holzstämme
und auch den Eigenschaften der Braun- und Steinkohle. Heraus
kommen soll und dementsprechend sind die einzelnen Komponenten
zu wählen, ein umweltfreundlicher, ein bakterizider, lager
fähiger und verbrennungstechnisch umweltfreundlich zu ver
arbeitender Brennstoff.
Einen entsprechenden Formkörper zeigt Fig. 2 im Schnitt,
wobei die verschiedenen Holzteile (14) als Fasern wiedergegeben
sind, der Kalk in Form von Kalkkörnern (15), die Braunkohle
(16) als etwas größere Körner und die Steinkohle (17)
schließlich als sehr kleine Bruchstücke.
Fig. 2 verdeutlicht, daß all diese verschiedenen
Komponenten relativ gleichmäßig im Formkörper (10) verteilt
angeordnet und aufgrund der Presswirkung so zusammengehalten
sind, daß sich ein stabiler und lagerfähiger Formkörper (10)
ergibt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines umweltfreundlichen
Brennstoffes aus dem teilweise verfaultem Holz abgestorbener
Wälder,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Holz zerkleinert, mit bakteriziden Additiven sowie
mit einem Energieträger gemischt und dann geformt und als
Brennstoff eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Holz aufgemahlen und mit Kalk, vorzugsweise
ungelöschtem Kalk gemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Energieträger aufgemahlene Braunkohle und/oder
Steinkohle eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Additive im stöchiometrischen Verhältnis zum
ermittelten Gehalt an Schwefel im Holz und gegebenenfalls
im Energieträger zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Energieträger in einer den Heizwert von 4-7000 kcal,
vorzugsweise 5500 kcal ergebenden Menge, zugemischt wird.
6. Brennstoff aus teilweise verfaultem Holz
abgestorbener Wälder, gekennzeichnet durch einen Formkörper
(10-12) aus gepreßtem Holz (14), Kalk (15) sowie Braun- (16)
und/oder Steinkohlengemisch (17).
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