DE4213442A1 - Trainingseinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Trainingseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es sind Trainingseinrichtungen in Form von Seilzug­ geräten bekannt, bei denen das Ziehen entgegen der Kraft eines am Seil hängenden Gewichts erfolgt. Dies sind jedoch reine Krafttrainingsgeräte, die die kör­ perlichen Besonderheiten der trainierenden Person sowie spezielle Anforderungen an den Trainingsablauf nicht berücksichtigen und die für die Physiotherapie auch nur in beschränktem Maße eingesetzt werden kön­ nen.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Trainingseinrichtung für sportliche Betätigung und Physiotherapie, bei der ein durch eine Kraft ela­ stisch belastetes, über mindestens eine Umlenkrolle geführtes Seil entgegen der Kraft gezogen wird, zu schaffen, mit der es möglich ist, die erbrachte Trai­ ningsleistung so auszuwerten, daß die körperliche Verfassung und etwaige physische Besonderheiten der trainierenden Person festgestellt und beim weiteren Training oder anderen therapeutischen Maßnahmen be­ rücksichtigt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfin­ dungsgemäßen Trainingseinrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Dadurch, daß das Seil mit mindestens einem Meßwertge­ ber zur Erfassung der Seilgeschwindigkeit gekoppelt ist und daß der Signalausgang des Meßwertgebers mit einer Auswerteeinheit zur Auswertung des Bewegungs­ ablaufs verbunden ist, kann eine geeignete Analyse der erbrachten Leistung durchgeführt werden, die durch eine Rückkopplung oder über eine Anzeige auf das gerade absolvierte Training Einfluß nehmen kann oder durch die bestimmte Vorgaben für ein zu konzi­ pierendes Trainingsprogramm oder eine therapeutische Behandlung erhalten werden können.

Vorzugsweise greift die Kraft zwischen den beiden Enden des Seils an diesem an und kann das Seil an beiden Enden gezogen werden, wobei zu beiden Seiten des relativ zum Seil verschiebbaren Kraftangriffsbe­ reichs jeweils ein Meßwertgeber angeordnet ist. Hier­ durch kann festgestellt werden, ob die trainierende Person unterschiedliche Zugkräfte auf die beiden Seilenden ausübt, wodurch sich ebenfalls bestimmte Erkenntnisse hinsichtlich der körperlichen Verfassung der trainierenden Person gewinnen lassen.

Vorteilhaft ist mindestens ein Seilende mit einem Handgriff versehen, der um eine parallel und/oder eine senkrecht zum an das Seilende anschließenden Seilabschnitt verlaufende Achse schwenkbar ist, wobei jeweils ein Meßwertgeber zur Erfassung des entspre­ chenden Schwenkwinkels vorgesehen ist, dessen Signal­ ausgang mit der Auswerteeinheit verbunden ist. Auf diese Weise ist eine vollständige Erfassung aller Bewegungsgrößen, d. h. der translatorischen und der Winkelveränderungen möglich. Hieraus können die Ener­ gie, die Leistung sowie deren zeitliche Veränderungen errechnet werden. Mit Hilfe der unterschiedlichen Meßgrößen können auch die einzelnen skelettmotori­ schen Antriebe des menschlichen Bewegungsapparates in allen natürlichen Bewegungsbereichen überprüft wer­ den, so daß eine gezielte Beanspruchung und damit ein zweckgerichtetes Training für diesen durchgeführt werden kann. Es kann ein geeignetes Programm zur Be­ handlung anomaler Zustände oder auch ein besonderes Trainingsprogramm für Sportler erstellt werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu­ tert. Dies zeigt die Ansicht einer Trainingseinrich­ tung.

An einem starren Rahmen 1 sind mehrere Umlenkrollen 2 bis 8 zur Führung eines Zugseils angeordnet. Dieses ist in einen oberen Seilabschnitt 9 und einen unteren Seilabschnitt 10 unterteilt. Die Trennung zwischen oberem und unterem Seilabschnitt 9 bzw. 10 erfolgt in dem Bereich, in dem eine durch ein Gewicht 11 erzeug­ te Kraft auf das Zugseil einwirkt. Das Gewicht 11 ist an einer drehbaren Rolle 12 befestigt, die in das Zugseil eingeengt ist, so daß es eine elastische Zug­ belastung für das Zugseil darstellt. Das Gewicht 11 ist durch eine selbsttätige lastabhängige Bremsvor­ richtung 13 gegen Nachlauf bei Stillstand des Zug­ seils gesichert. Weiterhin ist ein Stoßdämpfer 14 vorgesehen, der den Stoß bei einem plötzlichen Her­ unterfallen des Gewichts 11 abfedert und so die Trai­ ningseinrichtung vor einer Beschädigung schützt. Das Gewicht 11 besteht aus einzelnen Gewichtselementen von jeweils 0,5 kg, die einzeln aufgelegt werden kön­ nen, so daß das Gewicht 11 in Stufen von 0,5 kg je­ weils in einem Bereich von 0,5 bis 24 kg verändert werden kann.

Ein Griff 15 ist in einen oberen Karabinerhaken 16 sowie einen unteren Karabinerhaken 17 eingehängt und hierüber mit den freien Enden der Seilabschnitte 9 und 10 verbunden. Durch Ziehen am Griff 15 wird somit das Gewicht 11 angehoben, wobei durch die Ziehrich­ tung bestimmt wird, ob die beiden Seilabschnitte 9 und 10 einen gleich langen oder einen unterschiedlich langen Weg zurücklegen. Um diesen Weg sowie auch die jeweilige Geschwindigkeit der bewegten Seilabschnitte 9 und 10 zu erfassen, liegen an der Umlenkrolle 3 ein Reibrad 18 und an der Umlenkrolle 8 ein Reibrad 19 an, die die Drehbewegung der jeweiligen Umlenkrolle auf einen Meßwertgeber 20 bzw. 21 übertragen. Die Ausgangssignale der Meßwertgeber 20 und 21 werden zu einer Auswerteeinheit, vorzugsweise einem Rechner übertragen und in dieser entsprechend einem vorgege­ benen Programm verarbeitet.

Die Umlenkrollen 5 und 6 sind mit ihrer Halterung 22 und dem Griff 15 um eine senkrechte Stange des Rah­ mens 1 verschwenkbar. Ein an der Halterung für die Umlenkrollen 5 und 6 befestigtes Kreissegment 23 überträgt die Schwenkbewegung auf ein Reibrad 24, das mit einem Meßwertgeber 25 gekoppelt ist. Anhand des Ausgangssignals des Meßwertgebers 25 können somit die horizontale Schwenkstellung des Griffes 15 sowie die Geschwindigkeit bei einer Veränderung dieser Stellung ermittelt werden.

Der Griff 15 ist über eine Öse 26 schwenkbar gela­ gert. Auf der Drehachse ist ein mit dem Griff 15 schwenkbarer Winkelgeber 27 angeordnet, der in Ein­ griff mit einem Reibrad 28 steht. Ein mit diesem ge­ koppelter Meßwertgeber 29 liefert somit ein Ausgangs­ signal, aus dem die vertikale Schwenkstellung des Griffes 15 sowie bei einer Veränderung dieser Stel­ lung die Änderungsgeschwindigkeit abgeleitet werden können. Auch die Ausgangssignale der Meßwertgeber 25 und 29 werden der Auswerteeinheit zugeführt und in dieser mit den Ausgangssignalen der Meßwertgeber 20 und 21 verknüpft.

Die Halterung 22 ist mit den Umlenkrollen 5 und 6 sowie dem Griff 15 in der Höhe verstellbar, so daß eine Anpassung an die Größe der trainierenden Person sowie an trainingsspezifische Gegebenheiten erfolgen kann. Der Meßwertgeber 25 wird durch einen ebenfalls in der Höhe verstellbaren Spannring 30 gehalten, um die Erfassung der horizontalen Schwenkbewegung des Griffes 15 sicherzustellen.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein an beiden Seilenden befestigter gemeinsamer Griff 15 vorgese­ hen. Es ist jedoch auch möglich, an jedem Seilende einen eigenen Handgriff zu befestigen, so daß die trainierende Person jeweils mit einer Hand an einem Seilende zieht.

Claims (9)

1. Trainingseinrichtung für sportliche Betätigung und Physiotherapie, bei der ein durch eine Kraft elastisch belastetes, über mindestens eine Um­ lenkrolle geführtes Seil entgegen der Kraft ge­ zogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (9, 10) mit mindestens einem Meß­ wertgeber (20, 21) zur Erfassung der Seilge­ schwindigkeit gekoppelt ist und daß der Signal­ ausgang des Meßwertgebers (20, 21) mit einer Aus­ werteeinheit zur Auswertung des Bewegungsablaufs verbunden ist.

2. Trainingseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwertgeber (20, 21) jeweils mit einer Umlenkrolle (3, 8) gekoppelt sind.

3. Trainingseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft zwischen den beiden Enden des Seils (9, 10) an diesem an­ greift und das Seil (9, 10) an beiden Enden zieh­ bar ist, und daß zu beiden Seiten des relativ zum Seil (9, 10) verschiebbaren Kraftangriffsbe­ reiches jeweils ein Meßwertgeber (20, 21) ange­ ordnet ist.

4. Trainingseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwert­ geber (20, 21) jeweils über ein am Seil (9, 10) oder an einer Umlenkrolle (3, 8) anliegendes Reibrad (18, 19) betätigbar sind.

5. Trainingseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Seilende mit einem Handgriff (15) versehen ist, daß der Handgriff (15) um eine parallel zum an das Seilende anschließenden Seilabschnitt verlaufende Achse schwenkbar ist, daß ein Meß­ wertgeber (25) zur Erfassung des entsprechenden Schwenkwinkels vorgesehen ist, und daß der Si­ gnalausgang des Meßwertgebers (25) mit der Aus­ werteeinheit verbunden ist.

6. Trainingseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Seilende mit einem Handgriff (15) versehen ist, daß der Handgriff (15) um eine senkrecht zum an das Seilende anschließenden Seilabschnitt verlaufende Achse schwenkbar ist, daß ein Meß­ wertgeber (29) zur Erfassung des entsprechenden Schwenkwinkels vorgesehen ist, und daß der Si­ gnalausgang des Meßwertgebers (29) mit der Aus­ werteeinheit verbunden ist.

7. Trainingseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die an die beiden Seilenden anschließenden Seilabschnitte parallel zueinander, jedoch von den Seilenden aus in entgegengesetzten Richtungen verlaufen.

8. Trainingseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seilenden mit einem gemeinsamen Handgriff (15) versehen sind.

9. Trainingseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Seilen­ de mit einem eigenen Handgriff versehen ist.