DE4213318A1 - Verfahren zur Herstellen einer Ladungseinlage - Google Patents
Verfahren zur Herstellen einer LadungseinlageInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B1/00—Explosive charges characterised by form or shape but not dependent on shape of container
- F42B1/02—Shaped or hollow charges
- F42B1/036—Manufacturing processes therefor
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer La
dungseinlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Beschüssen mit Geschossen, deren Ladungen mit Einlagen
versehen sind, wurde festgestellt, daß sich ab einer bestimmten Abgangs
geschwindigkeit bleibende Konturänderungen der Oberfläche der Einlage
einstellen, so auch bei Projektil-Ladungseinlagen etwa aus hochreinem
Tantal. Diese Verformung ist eine Folge kleinster Oberflächenplastifi
zierungen aufgrund fliehkraftinduzierter Biegung wegen der entsprechend
niedrigen Streckgrenze des Einlagenmaterials.
Aus der DE-OS 35 25 613 ist es deshalb bekannt, eine Einlage
mit im wesentlichen hohlkugelkalottenförmiger Gestalt zum Belegen einer
Sprengladung und Bilden eines stabförmigen Projektils mit heckseitigen
Ausformungen zum aerodynamischen Stabilisieren der Flugbahn des Projek
tils durch Aufhärten einer ebenen Scheibe und Kaltverfestigung durch
Drücken der ebenen Scheibe von der Ober- und Unterseite her sowie an
schließende Bearbeitung auf Sollmaß herzustellen. Bei Projektil-Ladungs
einlagen insbesondere aus Tantal wird hierdurch jedoch das plastische
Umformvermögen, das zur Projektilbildung für eine Projektil-Ladungsein
lage zwingend erforderlich ist, reduziert.
Für Hohlladungseinlagen ist es aus der DE-OS 37 17 606 be
kannt, eine plastische Kaltverformung eines rotationssymmetrischen Roh
lings durch Pressen zur Einlage vorzunehmen, um eine Anisotropie der
metallurgischen Struktur der Einlage, wie sie beim Fließdrehen auftritt,
zu vermeiden, die sich sonst beim Verschießen von Geschossen ohne Drall
nachteilig auswirkt. Hierbei werden eine oder mehrere Wärmebehandlungen
vorgenommen. Die Metallfasern sollen sich hierbei parallel zur Kegeler
zeugenden der Einlage ausrichten.
Aus der DE-OS 36 25 965 ist es bekannt, eine konkave Einlage
eines hochenergetische Splitter erzeugenden Gefechtskopfes aus einem
ebenen Rohling durch spanlose Umformung herzustellen und anschließend
ganz oder bereichsweise durch Wärmebehandlung zu verspröden, um eine
hohe Duktilität des Werkstoffs bei geringen Dehnungsgeschwindigkeiten zu
erzielen, während er bei hohen Dehnungsgeschwindigkeiten spröde sein
soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 zu schaffen, daß es ermöglicht, Einlagen herzu
stellen, die praktisch keinen fliehkraftbedingten Verformungen unterlie
gen.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Die bei der Fliehkraftbeanspruchung der Einlage an den Ober
flächen infolge Biegung auftretenden Plastifizierungen bewirken eine ge
wünschte lokale Streckgrenzenerhöhung, so daß die so etwa auf einem
Drallbock behandelte Einlage im Beschuß unter Fliehkrafteinwirkung nicht
mehr plastifizieren kann. Die Behandlung ist mit einer bleibenden Einla
genverformung verbunden, die durch entsprechende Konturgebung eines zur
Herstellung der Einlage verwendeten Rohlings so kompensiert werden kann,
daß die Einlage nach der Fliehkraftbeanspruchung das erforderliche Soll
maß aufweist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt im Schnitt einen Rohling für eine Projektil-La
dungseinlage sowie dessen (stark überhöhte) Axialverformung unter Flieh
krafteinwirkung bei einer vorbestimmten Rotationsgeschwindigkeit.
Fig. 2 zeigt im Schnitt die aus dem Rohling von Fig. 1 herge
stellte Projektil-Ladungseinlage, bei der die bleibende Axialverformung
ebenso wie in Fig. 1 überhöht dargestellt ist, im Vergleich zum Rohling.
Fig. 3 zeigt diagrammartig die bleibende Verformung eines Roh
lings infolge Fliehkrafteinwirkung für unterschiedliche Rotationsge
schwindigkeiten.
Fig. 1 zeigt im Schnitt einen Rohling 1 für eine Projektil-La
dungseinlage, der eine leicht gewölbte Form mit kreisförmigem Umfang und
einer mittleren Durchtrittsöffnung bei praktisch gleichbleibender Wand
stärke aufweist und aus Tantal, insbesondere hochreinem Tantal, oder
einer Tantallegierung besteht. Tantal besitzt eine relativ niedrige
Streckgrenze und würde beim Beschuß zu einem frühzeitigen Plastifizieren
und damit zu einer Verformung der Einlage führen.
Der insoweit vorgefertigte Rohling 1 wird in einem gesonderten
Fertigungsschritt einer gezielten Fliehkrafteinwirkung bei vorbestimmter
Rotationsgeschwindigkeit etwa auf einem Drallbock o. dgl. unterworfen,
die im wesentlichen der während des Beschusses zu erwartenden Flieh
kraftbeanspruchung entspricht. Hierbei erfolgt keine Unterstützung des
Rohlings 1 durch eine Subhülle, so daß er einer axialen und einer radia
len Verformung Ua bzw. Ur unterliegt und eine Form 2 annimmt. Die dabei
an den Oberflächen infolge der durch die Fliehkraft bewirkten, zum
Außenrand des Rohlings 1 hin kontinuierlich zunehmenden Verformung durch
Biegung auftretenden Plastifizierungen haben eine gewünschte lokale, zum
Außenrand kontinuierlich zunehmende Streckgrenzenerhöhung zur Folge, so
daß die Einlage 3 beim Beschuß unter Fliehkrafteinfluß nicht mehr
plastifizieren kann. Das Umformungsvermögen, das zur Projektilbildung
erforderlich ist, wird hierdurch jedoch nicht nennenswert reduziert, so
daß die Projektilbildung praktisch nicht beeinträchtigt wird.
Bei einer Drehzahl f von 242/s ergibt sich für eine Einlage 3
aus hochreinem Tantal bei einem Durchmesser von 135 mm und einer Einla
gentiefe von 10 mm eine maximale Durchbiegung von ca. 0,4 mm am Außen
umfang, die in radialer Richtung kontinuierlich nach innen bis auf Null
abnimmt. Nach der Fliehkraftbelastung besitzt die Einlage 3 eine blei
bende Axialverformung Ua von ca. 0,16 mm am Außenumfang, die nach innen
kontinuierlich bis auf Null abnimmt.
Die nach der Fliehkraftbelastung bleibende axiale und radiale
Verformung Ua und Ur (vgl. Fig. 2) kann durch entsprechende Konturgebung
des Rohlings 1 so kompensiert werden, daß die Einlage 3 nach diesem
Fertigungsschritt das erforderliche Sollmaß aufweist, so daß sich eine
mechanische Nachbearbeitung erübrigt.
Fig. 3 zeigt die bleibende axiale Verformung Ua (Durchbiegung
in µm) der Einlage 3 infolge Rotation bei drei unterschiedlichen Ge
schwindigkeiten und damit Drehzahlen aufgetragen gegenüber dem Radius
der Einlage 3 als Kurven A, B und C entsprechend der nachstehenden Ta
belle, in der auch die radiale Aufweitung während und nach der Flieh
kraftbelastung angegeben ist.
Das Verfahren läßt sich auch auf andere Ladungseinlagen 3 als
Projektil-Ladungseinlagen, etwa bei Hohlladungseinlagen, anwenden und
bei anderen Metallen oder Legierungen als Tantal, wie sie für Ladungs
einlagen üblicherweise verwendet werden, einsetzen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen einer Ladungseinlage (3), insbe
sondere einer gewölbten Projektil-Ladungseinlage, aus einem rotations
symmetrischen Rohling (1), der kaltverformt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß der in eine gewölbte Form gebrachte Rohling (1)
einer Fliehkraftbeanspruchung, die im wesentlichen der während des
Beschusses zu erwartenden Fliehkraftbeanspruchung entspricht, ausgesetzt
und die danach auftretende, bleibende axiale Verformung beibehalten
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rohling (1) derart vorgeformt wird, daß er durch die bleibende Verfor
mung sein Sollmaß erreicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
durch die Fliehkrafteinwirkung bleibend verformte Rohling (1) mechanisch
auf Sollmaß nachgearbeitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Rohling (1) aus Tantal, insbesondere aus hochreinem
Tantal, verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924213318 DE4213318C2 (de) | 1992-04-23 | 1992-04-23 | Verfahren zur Herstellen einer Ladungseinlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924213318 DE4213318C2 (de) | 1992-04-23 | 1992-04-23 | Verfahren zur Herstellen einer Ladungseinlage |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4213318A1 true DE4213318A1 (de) | 1993-10-28 |
DE4213318C2 DE4213318C2 (de) | 2000-04-13 |
Family
ID=6457295
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924213318 Expired - Fee Related DE4213318C2 (de) | 1992-04-23 | 1992-04-23 | Verfahren zur Herstellen einer Ladungseinlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4213318C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5744747A (en) * | 1995-10-20 | 1998-04-28 | Giat Industries | Slug generating charge |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3525613A1 (de) * | 1985-07-18 | 1987-01-22 | Rheinmetall Gmbh | Einlage zum belegen einer sprengladung und bilden eines stabfoermigen projektils und verfahren zum herstellen der einlage |
FR2599648B1 (fr) * | 1986-06-10 | 1995-06-30 | Saint Louis Inst | Procede pour la fabrication d'un revetement de charge creuse |
DE3625965A1 (de) * | 1986-07-31 | 1988-02-11 | Diehl Gmbh & Co | Gefechtskopf und verfahren zur herstellung des gefechtskopfes |
-
1992
- 1992-04-23 DE DE19924213318 patent/DE4213318C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5744747A (en) * | 1995-10-20 | 1998-04-28 | Giat Industries | Slug generating charge |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4213318C2 (de) | 2000-04-13 |
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