DE4212630A1 - Hydrostatisches radial-taschenlager fuer einen servozylinder - Google Patents
Hydrostatisches radial-taschenlager fuer einen servozylinderInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein hydrostatisches Radial-
Taschenlager für einen Servozylinder, insbesondere für einen
Hochleistungs-Prüfzylinder, gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Servozylinder, die beispielsweise in der Prüfstands- bzw.
Simulationstechnik Anwendung finden, zeichnen sich unter an
derem dadurch aus, daß sie unter Zuhilfenahme einer
hochpräzisen Regelung in der Lage sind, Kräfte im Bereich
von einigen N bis in Größenordnung bis zu einigen 10 000 N
mit hoher Genauigkeit hinsichtlich Größe und zeitlichem
Kraftverlauf auf ein System aufzubringen. Insbesondere beim
Einsatz in der Simulationstechnik wirken auf den ausge
fahrenen Kolben mehr oder weniger große radiale Reaktions
kräfte, was den Einsatz hydrostatischer Lagerungen im Be
reich der Kolbenstange rechtfertigt.
Ein hydrostatisches Taschenlager der eingangs beschriebenen
Art ist bereits bekannt. Um die Spaltregelung mit ausrei
chend großer Präzision vornehmen zu können, ist es generell
erforderlich, die Lagertaschen über jeweils eine Vordrossel
mit Druckflüssigkeit zu speisen, um auf diese Weise eine
reproduzierbare Abhängigkeit zwischen dem Taschendruck und
der Durchflußmenge des Druckmittels zu realisieren. Im be
kannten Fall wird die Vordrossel von einer Kapillardrossel
in Form eines wendelförmigen Röhrchens der Länge von etwa
beispielsweise 0,4 m und einem Innendurchmesser von etwa
0,6 mm gebildet. Hierdurch ergibt sich allerdings ein
verhältnismäßig großer herstellungstechnischer Aufwand, der
im Zuge der Weiterentwicklung dadurch verringert werden
konnte, daß anstelle der Kapillarröhrchen eine in die Lager
buchse radial eingeschraubte Gewindespindel verwendet wurde.
Dieser Lösungsansatz erlaubte zwar die Reduzierung der Her
stellungskosten, er konnte jedoch die Probleme bei der Jus
tage nicht beseitigen.
Im Falle der hydrostatischen Lagerung von Servozylindern der
eingangs beschriebenen Art kommt erschwerend hinzu, daß das
Belastungsspektrum des Kolbens bzw. der Kolbenstange äußerst
breit ist und dementsprechend dafür gesorgt werden muß, daß
der Leckageverlust unabhängig von den auftretenden Drücken
eingegrenzt werden kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
hydrostatische Taschenlagerung für Servozylinder gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, das hoch
beanspruchbar ist, sich durch eine gute Regelbarkeit des
Lagerspalts auszeichnet und gleichzeitig eine geringe
leckagebedingte Verlustleistung hat.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß kommt als Vordrossel eine Drossel zum Ein
satz, die nach dem Prinzip der sogenannten Membrandrossel
arbeitet. Die ringförmige Drosselfläche der Membrandrossel
wird hierbei vom gegenüberliegenden Lagerspalt zwischen Kol
benstange bzw. Kolben und Kolbenführung bzw. Kolbenstangen
führung gebildet. Beim Durchströmen dieses Drosselspaltes
auf der der zugehörigen Lagertasche gegenüberliegenden Seite
des Kolbens bzw. der Kolbenstange fällt der über die
Druckversorgungsleitung zugeführte Flüssigkeitsdruck, d. h.
der Pumpendruck auf den Taschendruck ab und wird über die
zugehörige Verbindungsleitung, die den Zwischendruck führt
in die Lagertasche geleitet. Wenn dementsprechend die Bela
stung auf Seiten einer Lagertasche steigt, wandert der Kol
ben bzw. die Kolbenstange unter Vergrößerung der Breite des
Drosselspaltes auf der gegenüberliegenden Seite von der Füh
rungsbohrung weg. Es fließt auf diese Weise eine größere
Hydraulikflüssigkeitsmenge durch die Vordrossel zum höher
belasteten Lager, so daß der Auslenkung des Kolbens entge
gengewirkt wird.
Dieses Prinzip der Lagerspalt-Regelung ist an sich bereits
durch eine hydrostatische Lagerung gemäß EP 01 05 050 B1 be
kannt geworden. Im Hinblick darauf, daß diese Anordnung und
Ausbildung der Vordrossel zu einem sehr empfindlichen, weil
dynamisch reagierenden Regelsystem führt, da sich mit der
Verlagerung des zu lagernden Bauteils aus der Sollage be
reits die Drosselcharakteristik ändert, ist man bislang da
von ausgegangen, daß zur Sicherstellung der Regelfunktion
des Lagers dafür zu sorgen ist, an den freien Rändern der
Lagertaschen den gleichen Druckabfall bereitzustellen. Die
Erfindung beruht demgegenüber auf der überraschenden
Erkenntnis, daß die Regelfunktion der Vordrossel unter Bei
behaltung der hohen Dynamik auch dann aufrechterhalten wer
den kann, wenn der Druckabfall der von der Lagertasche in
axialer Richtung zu beiden Seiten weggerichteten
Druckflüssigkeits-Strömung unterschiedlich ist. Auf diese
Weise kann der dem Zylinderraum zugewandte Rand der Lagerta
sche unmittelbar, d. h. ohne Zwischenschaltung einer Ab
laufnut über den Lagerspalt mit dem unter Druck stehenden
Zylinderraum in begrenzter, kontrollierter
Strömungsmittelverbindung stehen. Dabei ergibt sich der zu
sätzliche Vorteil, daß die Tragfähigkeit des Lagers erheb
lich angehoben werden kann und Leckageverluste minimiert
werden.
Zwar ist aus dem Dokument SU 6 16 455 A bereits ein hy
drostatisches Taschenlager für eine axial bewegte Führung
bekannt, bei dem ebenfalls die Vordrosseln für die Lagerta
schen vom Lagerspalt innerhalb der die gegenüberliegende La
gertasche bildenden Vertiefungen gebildet sind, wobei die
die Vordrosseln bildenden Bereiche des Lagerspalts jeweils
in Durchströmungsrichtung von Zuführnuten und Abführnuten
begrenzt sind, die über Zuführleitungen mit einer Druckflüs
sigkeitsquelle bzw. über Abführleitungen mit der gegen
überliegenden Lagertasche in Verbindung stehen. Auch in die
sem Fall herrschen im Bereich der Lagertasche zu beiden Sei
ten symmetrische Abströmverhältnisse, indem das aus der La
gertasche wegfließende Hydraulikmedium von einer von der La
gertasche umgebenen, kreisförmigen Ablaufnut aufgefangen
wird. Da die Zuführöffnung zwischen der Ablaufnut und der im
Zentrum der Lagertasche befindlichen Abführöffnung angeord
net ist, ergeben sich allerdings erhebliche Leckageverluste,
die dem Einsatz eines derartigen Lagers für einen Servozy
linder der Qualität der eingangs beschriebenen Art entgegen
stehen.
Demgegenüber erlaubt es die erfindungsgemäße Gestaltung des
hydrostatischen Taschenlagers, den Versorgungsdruck und
dementsprechend auch den Arbeitsdruck des Servozylinders in
Druckbereiche bis etwa 280 bar anzuheben, ohne hierdurch Ge
fahr zu laufen, die Verlustleistung über Gebühr anheben zu
müssen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann das Taschenlager
sowohl im Bereich der Führung für die Kolbenstange als auch
im Bereich des Kolbens selbst vorgesehen sein. Bei der
Verwirklichung der Erfindung als Taschenlager für die Kol
benstange des Servozylinders ist die Weiterbildung gemäß Pa
tentanspruch 2 insbesondere hinsichtlich der Belastbarkeit
und der Reduzierung der Leckageverluste von besonderem Vor
teil.
Wenn der Axialabstand zwischen der Lagertaschenbegrenzung
auf der dem Zylinderraum abgewandten Seite und einer Ablauf
nut kleiner ist als die axiale Breite des an den Zylinder
raum angrenzenden Lagerspalts, kann der im Zylinderraum
wirksame Druck noch weiter angehoben werden, ohne die Regel
funktion der Membrandrossel zu beeinträchtigen.
Es hat sich herausgestellt, daß größte Tragzahlen dann
verwirklichbar sind, wenn eine Abstimmung der Geometrie ge
mäß Patentanspruch 6 getroffen wird.
Durch die Weiterbildung des Patentanspruchs 7 ergibt sich
eine vereinfachte Herstellung des hydrostatischen Taschenla
gers, wobei von zusätzlichem Vorteil ist, daß die Außenober
fläche der Lagerbüchse verhältnismäßig viel Freiraum für die
Gestaltung der erforderlichen Verbindungs- und/oder
Druckversorgungsleitungen bereitstellt.
In den Patentansprüchen 8 bis 19 sind vorteilhafte
Möglichkeiten für die Zuführung des Hydraulik-Strömungsmit
tels angegeben. Mit dieser Weiterbildung läßt sich sicher
stellen, daß sich evtl. auftretende Leckage aus den druck
führenden Nuten bzw. Nutabschnitten nicht nachteilig auf die
Funktionszuverlässigkeit des Lagers auswirkt.
Insbesondere durch die Gestaltung gemäß Patentanspruch 12
läßt sich mit einfachsten Maßnahmen sicherstellen, daß sich
die Zwischendrücke gegenseitig nicht negativ überlagern.
Durch die tangentiale Führung und Anordnung des Abschnitts
des Stichkanals läßt sich der Zentriwinkel, über den sich
der die diametral gegenüberliegenden Lagerbereiche verbin
dende, den Zwischendruck führende Kanalabschnitt erstreckt,
auf nahezu 90° reduzieren, so daß die im wesentlichen in ei
ner gemeinsamen Radialebene liegenden Nutabschnitte in Um
fangsrichtung um ebenfalls nahezu 90° beabstandet werden
können.
Die Stichkanäle liegen vorzugsweise in Radialebenen. In die
sem Fall ist es von Vorteil, die Nuten entsprechend Anspruch
14 und/oder Anspruch 15 anzuordnen.
Zumindest zwischen der den Pumpendruck führenden Nut und der
axial benachbarten Zwischendruck-Nut ist vorteilhafterweise
eine umlaufende bzw. ringförmig umlaufende Dichtung vorgese
hen, um eine Beeinflussung des Zwischendrucks durch Lecka
geöl auszuschließen. Noch wirkungsvoller kann dies selbst
für höchste Pumpendrücke ausgeschlossen werden, wenn gemäß
Anspruch 17 eine Leckage-Abführungsnut vorgesehen ist.
Bei der Ausbildung des Taschenlagers gemäß Anspruch 20 im
Bereich des Kolbens selbst ergeben sich die unterschiedli
chen Abströmverhältnisse zu beiden Seiten der Lagertaschen
durch die Druckdifferenz zu beiden Seiten des Kolbens. Bei
dieser Ausgestaltung entfällt eine Ablaufnut vollkommen.
Leckageverluste sind bei dieser Variante bedeutungslos. Der
Druck in den beiden Zylinderräumen kann bei dieser Ausge
staltung zu beiden Seiten der Lagertaschen zur zusätzlichen
Stabilisierung, d. h. zur Erhöhung der radialen Belastbarkeit
des Lagers herangezogen werden.
Mit der Weiterbildung gemäß Patentanspruch 26 ergibt sich
ein sehr einfaches Druckfluid-Versorgungssystem der
hydrostatischen Lagerung.
Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen mehrere
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 eine perspektivische, teilweise im Schnitt gezeigte
Ansicht eines Servozylinders, dessen Kolben mit ei
ner hydrostatischen Lagerung ausgestattet ist;
Fig. 2 eine schematische Ansicht der Einzelheit II in Fig.
1, d. h. einer ersten Ausführungsform der hydrosta
tischen Lagerung im Bereich der Kolbenstangenfüh
rung;
Fig. 3 den Schnitt gemäß III-III in Fig. 2;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer Lagerbüchse einer weiteren
Ausführungsform des hydrostatischen Lagers;
Fig. 5 eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht einer dritten Aus
führungsform des hydrostatischen Lagers;
Fig. 6 den Schnitt entsprechend VI-VI in Fig. 5;
Fig. 7 eine Ansicht einer vierten Ausführungsform des hy
drostatischen Lagers, wobei die Lagertaschen im Be
reich des Kolbens vorgesehen sind;
Fig. 8 den Schnitt gemäß VIII-VIII in Fig. 7;
Fig. 9 den Axialschnitt einer weiteren Ausführungsform ei
ner Lagerbuchse; und
Fig. 10 den Schnitt gemäß X-X in Fig. 9.
Das Bezugszeichen 2 in Fig. 1 zeichnet einen Servozylinder,
wie er beispielsweise für den Einsatz in der Prüfstandstech
nik oder Simulationstechnik Anwendung findet. Der Servozy
linder ist ein doppelt wirkender Zylinder, der als Gleich
gangzylinder ausgebildet ist. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf derartige Zylinder beschränkt, sondern für Differenti
alzylinder gleichermaßen anwendbar. Die beiden Zylinder-Druck
räume sind mit 8 bzw. 10 bezeichnet, die Kolbenstangenab
schnitte zu beiden Seiten des Kolbenteils 6 mit den Bezugsz
eichen 12 und 14.
Über den nach außen ragenden Kolbenstangenabschnitt 12 wird
je nach Anwendungsgebiet des Servokolbens eine vorbestimmte,
exakt geregelte Kraft auf ein System wie z. B. auf ein Bewe
gungs-Simulationssystem aufgebracht, wie dies in der
sogenannten Simulationstechnik üblich ist. Von derartigen
Servozylindern wird hierbei nicht nur eine zeitlich sehr ge
naue Bewegung gefordert, sondern es kommt hinzu, daß die von
derartigen Kolben aufgebrachten Kräfte in einem sehr weiten
Bereich genau dosiert werden müssen. Da diese Kräfte nicht
nur in axialer Richtung wirken, ist es erforderlich, die
Kolbenstange und/oder den Kolben in radialer Richtung ab
zustützen, d. h. hochpräzise zu lagern, um die Reibungs
verluste selbst bei verhältnismäßig großen, auf die nach
außen geführte Kolbenstange einwirkenden Radialkräften so
klein wie möglich zu halten. Zu diesem Zweck ist zumindest
im Bereich eines Führungsabschnitts 16 des Servozylinders 2
eine hydrostatische Lagerung vorgesehen, die anhand der in
den Fig. 2 und 3 dargestellten Einzelheit "II" näher be
schrieben werden soll. Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungs
form weist darüber hinaus auch im Bereich des eigentlichen
Kolbens 6 eine derartige hydrostatische Lagerung 18 auf, de
ren Einzelheiten unter Bezug auf die Fig. 7 und 8 weiter
unten beschrieben werden.
Die Ansteuerung der Zylinder-Druckräume erfolgt über ein
Hydraulik-Steuerteil 4, deren Aufbau im einzelnen nicht nä
her erläuterungsbedürftig ist. Das Steuerteil dient zum
einen zur Bereitstellung der Hydraulik-Druckflüssigkeit zur
Einspeisung in die Zylinder-Druckräume 8 bzw. 10. Eine ent
sprechende Druckfluidleitung hat gemäß Fig. 1 das Bezugsz
eichen 20. Zum anderen stellt das Steuerteil 4 die Hydrau
lik-Druckflüssigkeit für die noch zu beschreibenden hydro
statischen Lagerungen zur Verfügung. Eine entsprechende
Druckversorgungsleitung ist mit 22 bezeichnet.
In den Fig. 2 und 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
der hydrostatischen Lagerung im Bereich des Füh
rungsabschnitts 16 für den Kolbenstangenabschnitt 12 ge
zeigt. Der Kolbenstangenabschnitt 12 ist in einer Führungs
bohrung 28 einer Lagerbüchse 30 aufgenommen, die - wie dies
später noch beschrieben werden soll - vorzugsweise mit
Schrumpfsitz in einer Mantelbüchse im Bereich des Zylin
derabschnitts 16 sitzt. Mit 12 1 ist der dem Zylinder-Druck
raum 8 abgewandte Teil und mit 12 2 der dem Zylinder-Druck
raum 8 zugewandte Teil des Kolbenstangenabschnitts 12
bezeichnet. Zur Ausbildung eines mit 32 bezeichneten
hydrostatischen Radial-Taschenlagers sind in der
Innenoberfläche der Führungsbohrung 28 der Lagerbüchse 30
eine geradlinige Anzahl von gleichmäßig im Umfangsabstand
zueinander stehenden Lagertaschen 34 ausgenommen. Die La
gertaschen sind vorzugsweise von in sich zurücklaufenden
Vertiefungen 36 gebildet, deren Querschnitt der Darstellung
in Fig. 2 oben bzw. unten entnehmbar ist. Hierbei handelt
es sich um Nuten beispielsweise in Rechteckform, wobei die
Lagertasche 34 insgesamt eine im wesentlichen rechteckige
Außenkontur hat. Die Begrenzungslinien in Umfangsrichtung
und in axialer Richtung sind mit 38 bzw. 40 bezeichnet. Jede
Lagertasche 34 umschließt unter Zwischenschaltung eines
kreisringförmigen Steges 42 eine ebenfalls kreisringförmige
Abführnut 44, die ihrerseits mittels eines weiteren kreis
ringförmigen Steges 46 von einer Druckmittel-Zuführöffnung
48 abgeschirmt ist. Die Druckmittel-Zuführöffnung 48 wird
jeweils mittels einer Radialbohrung 50 mit Hochdruck-Hydrau
likflüssigkeit versorgt, und zwar jeweils über eine den
Pumpendruck führende Druckversorgungsleitung 22. Als Ener
giequelle dient eine Pumpe 24.
Die Darstellung gemäß Fig. 2 läßt ferner erkennen, daß die
kreisringförmige Abführnut 44 einer jeden Lagerstelle über
eine einen nachfolgend als Zwischendruck bezeichneten Druck
führende Verbindungsleitung 52 mit der Lagertasche 34 der
jeweils diametral gegenüberliegenden Lagerstelle in
Strömungsmittelverbindung steht. Auf diese Weise bildet der
kreisringförmige Steg 46 zwischen der Druckmittel-Zuführöff
nung 48 und der Abführnut 44 eine vorgeschaltete Spaltdros
sel für die diametral gegenüberliegende Lagertasche. Mit ei
nem solchen Aufbau der Spaltdrossel gelingt es, die Strö
mungsverhältnisse in der Vordrossel derart zu kontrollieren,
daß ein im wesentlichen linearer Zusammenhang zwischen dem
Druck in der Lagertasche 34 und der Durchflußmenge des
Hydraulik-Strömungsmittels aufrechterhalten wird. Durch die
vorstehend beschriebene Verschaltung der Lagertaschen mit
einander ergibt sich ein hoch dynamischer, d. h. schnell an
sprechender Regelkreis für die Relativlage zwischen Kolben
stange 12 und Lagerbüchse 30.
Wenn sich nämlich beispielsweise eine Verlagerung der
Kolbenstange 12 gemäß Fig. 2 nach unten in bezug zur
Führungsbohrung 28 einstellen sollte, so wird der Druckab
fall in dem in Fig. 2 oberen Drosselspalt, d. h. im Strö
mungsweg des Hydraulik-Druckmittels von der Druckmittel-Zu
führnut 48 über den Drosselsteg 46 zur Abführnut 44 verrin
gert, wodurch im Bereich der gegenüberliegenden Lagertasche
eine erhöhte Rückstellkraft entsteht, die dadurch um so
schneller aufgebaut wird, als auf seiten der nunmehr mit ei
nem höheren Druckmittelstrom versorgten Lagertasche der Ab
flußspalt verkleinert wird. Umgekehrt wird dann, wenn die
Kolbenstange von der Lagertasche weg weicht, der Druckabfall
im zugehörigen, diametral gegenüberliegenden Drosselspalt
größer, wodurch der Druck in der Lagertasche kleiner wird
und die Kolbenstange wieder in Richtung auf die Lagertasche
zu ausgelenkt wird.
Wie oben bereits angesprochen, bestimmen die Abström
verhältnisse insbesondere in axialer Richtung aus den
Lagertaschen 34 mit die Regelungscharakteristik der hy
drostatischen Lagerung. Die Besonderheit des zuvor be
schriebenen hydrostatischen Lagers ist darin zu sehen, daß
diese Abströmverhältnisse der Hydraulik-Druckflüssigkeit aus
der Lagertasche asymmetrisch sind. Hierbei wird die überra
schende Erkenntnis ausgenützt, daß trotz dieser Asymmetrie
der Abströmverhältnisse eine stabile Regelung des Lager
spalts sichergestellt werden kann. Gleichzeitig führt dieser
Schritt dazu, daß es nicht mehr erforderlich ist, die Lager
taschen so anzuordnen, daß für die seitlich abströmende
Hydraulik-Druckflüssigkeit gleiche Wege mit gleichem Druck
gefälle zu überbrücken sind. Die Lagerspalte 54 bzw. 56 zu
beiden Seiten der Lagertasche 34 können dementsprechend
unterschiedlich und sogar in unterschiedlichen Richtungen
durchströmt werden, was den erfindungsgemäßen Schritt zu
läßt, den der Zylinder-Druckkammer zugewandten Lagerspalt 54
unmittelbar in die Zylinder-Druckkammer 8 münden zu lassen.
Demgegenüber befindet sich im Bereich des Lagerspalts 56 auf
der dem Zylinder-Druckraum 8 abgewandten Seite der Lagerta
sche 34 in der Lagerbüchse 30 eine Ablaufnut 58, die zum
Tank entlastet ist. Aufgrund dieser einzigen, der Zylinder-
Druckkammer 8 abgewandten Ablaufnut kann selbst bei hohen
Systemdrücken von etwa 280 bar und dementsprechend hohen
Drücken in der Lagertasche von etwa 140 bar eine sehr nied
rige Leckage-Verlustleistung des Lagers sichergestellt wer
den. Gleichzeitig trägt die Verbindung des Lagerspalts 54
mit der Zylinder-Druckkammer 8 zu einer zusätzlichen
Stabilisierung der bewegten Kolbenstange 12 in der La
gerbüchse 30 bei, wodurch die Radial-Tragkraft des Lagers um
über 20% gegenüber einer herkömmlichen hydrostatischen La
gerung gemäß EP 01 05 050 B1 angehoben werden konnte.
Gleichzeitig konnte die Verlustleistung des Lagers um über
50% reduziert werden, so daß sich das vorstehend beschrie
bene hydrostatische Lager für den Einsatz selbst bei
höchsten Systemdrücken eignet. Durch geeignete Abstimmung
der axialen Längen der Lagerspalte 54 und 56 aufeinander,
d. h. durch Abstimmung des Axialabstandes A der Lagertaschen
kante 40 von der Ablaufnut 58 auf die axiale Breite BA des
Lagerspalts 54 kann ein Optimum bezüglich Leckage und Trag
kraft gefunden werden. Vorzugsweise liegt das Verhältnis von
BA zu A im Bereich von ca. 3 : 1. Durch die Ablaufströmung im
Lagerspalt 56, die in axialer Richtung nach außen gerichtet
ist, ergibt sich gleichzeitig ein wirksamer Schutz des La
gers vor Schmutzeintrag, was der Standzeit des Lagers weiter
zugute kommt.
Um die Herstellung des hydrostatischen Radial-Taschenlagers
zu vereinfachen, ist es vorzuziehen, die Lagertaschen, die
Zuführöffnungen, die Abführnuten und die Ablaufnut in einer
gesonderten Lagerbüchse 30 aus Stahl oder einer entsprechen
den Lagerbronze oder dergleichen auszubilden. Die innere
Lauffläche kann mit einer besonderen Lagerschicht wie z. B.
einer Weißmetall-Lagerschicht ausgestattet sein, um die
Notlaufeigenschaften des Lagers zu verbessern. Diese Lager
büchse ist vorzugsweise in eine stärkere, d. h. starre Man
telbüchse 62 eingepaßt, vorzugsweise eingeschrumpft, die ih
rerseits im Zylinder-Endabschnitt fixiert ist. Diese
Konstruktion erlaubt es, die jeweiligen Anschlüsse an die
Druckversorgungsleitungen 22 sowie die Verbindungsleitungen
52 zwischen den Abführnuten und den jeweils ge
genüberliegenden Lagertaschen als einfache Vertiefungen in
der äußeren Zylinderfläche 64 auszubilden. Dies soll nach
stehend anhand der Fig. 4 näher erläutert werden:
Eine erste, in die Außenoberfläche 64 eingearbeitete Kreis
nut 66 dient als Druckmittelleitung zur Versorgung der ein
zelnen Radialbohrungen 50, die jeweils in die Zuführöffnun
gen 48 münden. Über eine nicht näher dargestellte Zulaufboh
rung ist die Kreisnut 66 an die Druckversorgungsleitung 22
angeschlossen. Wendelförmig verlaufende Verbindungsnuten zur
Ausbildung der oben beschriebenen Verbindungsleitungen 52
sind mit 68 1 bis 68 4 bezeichnet, wobei sich jede dieser Ver
bindungsnuten etwa über einen Winkelsektor von 180° er
streckt und jeweils an einer Radialbohrung 70 bzw. 72 endet,
über die eine Verbindung zwischen den jeweiligen Abführnuten
und den zugehörigen Lagertaschen auf der gegenüberliegenden
Seite herstellbar ist. Die auf diese Weise gebildeten Kanäle
mit etwa rechteckigem Querschnitt sind durch die Innenober
fläche 74 der die Lagerbüchse 30 umgebenden Mantelbüchse 62
hermetisch verschlossen, so daß zusätzliche Abdichtmaßnahmen
nicht erforderlich sind. Dieses Prinzip der Kanalgestaltung
ist selbstverständlich auch dann anwendbar, wenn abweichend
von der gezeigten Ausführungsform mit vier über den Umfang
gleichmäßig verteilten Lagertaschen eine größere gerad
zahlige Anzahl von Lagertaschen vorgesehen sind.
In den Fig. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform des
hydrostatischen Radial-Taschenlagers für einen ser
vohydraulisch gesteuerten Hochleistungs-Prüfzylinder darge
stellt. Zur Vereinfachung der Beschreibung sind diejenigen
Bauteile, die mit den Elementen der zuvor beschriebenen Aus
führungsform vergleichbar sind, mit identischen Bezugszei
chen bezeichnet. Abweichungen von der zuvor beschriebenen
Ausführungsform bestehen lediglich hinsichtlich der Gestal
tung der Lagertaschen und der Spaltdrosseln. So ist die mit
134 bezeichnete Lagertasche von einer im wesentlichen
rechteckförmigen Nut gebildet, wobei sich die Lagertasche -
in Übereinstimmung mit der zuvor beschriebenen Ausführungs
form - hauptsächlich in Umfangsrichtung erstreckt. Die
Dimensionen und Lageanordnungen der Lagerspalte 54 und 56
sind ebenfalls im wesentlichen gleich gehalten, wobei auch
in diesem Fall der Lagerspalt im Bereich von einigen
1/1000stel des Kolbenstangendurchmessers D liegt. Anstelle
der zuvor beschriebenen, kreisförmigen Druckmittel-Zuführnut
ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5, 6 eine sich in
Axialrichtung erstreckende Vertiefung 148 vorgesehen, die
mittig zwischen zwei seitlich und parallel dazu verlaufenden
Abführ-Vertiefungen 144 angeordnet ist. Die zur Lagerspalt
regelung erforderliche Spaltdrossel wird somit durch die
Oberflächenbereiche 146 1 und 146 2 zu beiden Seiten der Ver
tiefung 148 gebildet. Die Regelungscharakteristik der
hydrostatischen Lagerung kann durch geeignete Abstimmung der
Maße M, N und P aufeinander gesteuert werden.
Die beiden Abführ-Vertiefungen sind über entsprechende
Radialbohrungen 151 1 und 151 2 und entsprechende Lei
tungsabschnitte an eine gemeinsame Verbindungsleitung 52
angeschlossen, um eine Strömungsmittelverbindung zur diame
tral gegenüberliegenden Lagertasche 134 herzustellen. Die
Verbindungsleitungen 52 sowie die zugehörigen
Zwischenleitungsabschnitte können wiederum in die Au
ßenoberfläche einer Lagerbüchse 130 eingearbeitet sein, wie
es weiter oben bereits beschrieben ist. Die Druck
mittelversorgung der Vertiefungen 148 erfolgt über Druckver
sorgungsleitungen 22, die von einer Pumpe 24 gespeist wer
den.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform der
hydrostatischen Taschenlagerung, wie sie in Fig. 1 mit dem
Bezugszeichen 18 angedeutet ist. Abweichend von den zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispielen ist dieses Radial-
Taschenlager im Bereich des Kolbens 6 vorgesehen. Mit dem
Bezugszeichen 212 ist eine vom Kolben ausgehende Kolben
stange bezeichnet. Mit strichpunktierten Linien ist eine
weitere Kolbenstange 213 angedeutet, wodurch zu erkennen ge
geben wird, daß das nachfolgend näher zu beschreibende hy
drostatische Radial-Taschenlager gleichermaßen für
Differentialzylinder oder Gleichgangzylinder verwendet wer
den kann. Die Zylinder-Druckräume zu beiden Seiten des Kol
bens 6 sind mit 8 und 10 gekennzeichnet.
Die Darstellung nach Fig. 7 läßt erkennen, daß die Geome
trie der mit 234 bezeichneten Lagertaschen im wesentlichen
unverändert aus der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 4
übernommen ist. Gleiches gilt für die Anordnung und Ausbil
dung der Spaltdrosseln, d. h. der Stege 242, der ringförmigen
Abführnut 244, der Stege 246 und der zentralen Druckmittel-
Zuführöffnung 248. Die zur Ausbildung der vorstehend genann
ten Elemente erforderlichen Vertiefungen 234, 244 und 248
sind allerdings nicht im feststehenden Lagerteil, sondern im
bewegten Lagerteil, d. h. im Kolben 6 ausgebildet bzw.
ausgenommen. Dementsprechend erfolgt auch die Versorgung des
hydrostatischen Radial-Taschenlagers durch das Innere des
Kolbens. Die von der nicht näher dargestellten Pumpe kom
mende Druckversorgungsleitung 22 ist als zentrische Bohrung
ausgeführt, die durch die Kolbenstange 212 verläuft. Radial
innerhalb des Lagers zweigt sich die Druckversorgungsleitung
22 in eine der Anzahl der Lagertaschen 234 entsprechende
Zahl von radialen Stichleitungen 22 1 bis 22 4 auf, die je
weils zu den Druckmittel-Zuführöffnungen 248 geführt sind.
Durch den kreisringförmigen Steg 246 erfolgt eine Drosselung
des Versorgungsdrucks auf den eigentlichen Taschendruck, wo
bei das gedrosselte Druckfluid aus der Abführnut 244 in die
Lagertasche 234 des diametral gegenüberliegenden Lager
bereichs geführt wird. Die zugehörigen Verbindungsleitungen
sind mit 252 1 bis 252 4 bezeichnet.
Die Funktionsweise des auf diese Weise modifizierten hydro
statischen Radial-Taschenlagers 18 entspricht im we
sentlichen derjenigen der zuvor beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele. Die Besonderheit dieses Lagers besteht al
lerdings darin, daß auf eine gesonderte Ablaufnut verzichtet
werden kann, indem das Druckniveau in den beiden Zylinder-
Druckräumen 8, 10 ausgenützt wird. Die asymmetrischen Ab
strömverhältnisse in axialer Richtung aus der Lagertasche
234 ergeben sich dadurch, daß bei Betätigung des servo
hydraulisch gesteuerten Hochleistungs-Prüfzylinders ein
Druckgefälle zwischen den Druckräumen 8 und 10 herrscht, das
jedoch die Regelfunktion des Taschenlagers nicht beeinträch
tigt. Auch bei dieser Ausführungsform kann der Druck in den
Druck-Zylinderräumen 8 bzw. 10 zur zusätzlichen Stabilisie
rung des Lagers herangezogen werden, wodurch auch im Bereich
des Kolbens die Lager-Tragkraft erhöht wird.
Mit strichpunktierter Linie ist in Fig. 7 unten eine Vari
ante des Lagers dargestellt, gemäß der eine besonders einfa
che Versorgung der Lagertaschen mit Druckflüssigkeit bewerk
stelligt werden kann. Diese Druckflüssigkeits-Versorgungs
einrichtung - die im übrigen auch bei den eingangs beschrie
benen Varianten anwendbar ist - ist mit dem Bezugszeichen
280 bezeichnet. Anstelle der zentralen Druck
versorgungsleitung 22 tritt eine erste Druckmittelleitung
282, die in Strömungsmittelverbindung mit dem Zylinder-
Druckraum 8 steht, und eine zweite Druckmittelleitung 284,
die mit dem Zylinder-Druckraum 10 verbunden ist. Diese bei
den Druckmittelleitungen sind zu einem Wechselventil 286 ge
führt, von dem eine Versorgungsleitung 222 zu den einzelnen
Stichleitungen 22 1 bis 22 4 ausgeht. Über das Wechselventil
wird der jeweils höhere, in den beiden Zylinder-Druckräumen
8, 10 herrschende Druck auf die Lagerstellen, d. h. auf die
Zuführöffnungen 248 gegeben, so daß eine separate Druckver
sorgungseinheit und damit eine separate Pumpe für die Lager
stellen entfallen kann.
Selbstverständlich ist es auch im Zusammenhang mit dieser
Ausführungsform des hydrostatischen Radial-Taschenlagers
möglich, die Anzahl der Lagertaschen zu verändern, ohne
hierdurch am grundsätzlichen Aufbau und an der Funktions
weise des Lagers etwas zu ändern. Die Verbindungsleitungen
252 1 bis 252 4 sind vorzugsweise von Durchgangsbohrungen ge
bildet, die besonders einfach herstellbar sind. Abweichend
von der gezeigten Ausführungsform ist es auch möglich, die
Vertiefungen im Kolben zur Ausbildung der Lagertaschen, der
Abführnuten und der Zuführöffnung in einer separaten Lager
hülse auszubilden, die mit Preßsitz auf dem Kolbenkörper be
festigt ist. Die Lagertaschen können selbstverständlich auch
in der Weise ausgeführt sein, wie dies unter Bezug auf die
Fig. 5 und 6 erläutert wurde.
Schließlich ist in den Fig. 9 und 10 noch eine
Ausführungsform des hydrostatischen Radial-Taschenlagers ge
zeigt, das sich durch einen einfachen Aufbau bei gleichzei
tig hoher Betriebszuverlässigkeit auszeichnet. Der Einfach
heit halber sind bei dieser Variante diejenigen Teile der
Lagerung, die funktionsmäßig den zuvor beschriebenen Kompo
nenten entsprechen mit Bezugszeichen versehen, denen eine
"3" vorangestellt ist.
Bei dieser Ausführungsform sind die Lagertaschen 334 - wie
in Fig. 4 - in eine Lagerbüchse 330 eingearbeitet, die wie
derum in eine stärkere, mit strichpunktierten Linien ange
deutete Mantelbüchse 362 eingepaßt ist. Die Mantelbüchse 362
bildet somit eine Art Schrumpfverband für die Lagerbüchse
330.
Auch bei dieser Konstruktion erfolgt die Zuführung von
Hydraulik-Strömungsmittel über außen in einer Zylinderfläche
364 ausgebildete Nuten, die in Umfangsrichtung verlaufen und
untereinander abgedichtet sind. Die den Pumpendruck führende
Druckversorgungsleitung ist mit 322 bezeichnet und sie wird
in axialer Richtung von einer Stirnseite 390 aus gespeist.
Jeder Lagertasche 334 ist eine axial verlaufende Sackbohrung
394 zugeordnet, die in jeweils einen zum Lager führenden
Stichkanal 396 übergeht. Eine der Sackbohrungen hat ein
Gewinde für den Druckmittelanschluß, während die anderen
Sackbohrungen mittels eines Stopfens verschlossen sind. Die
Sackbohrungen stehen untereinander über eine ringförmig um
laufende Nut 366 in der Außenoberfläche 364 in Verbindung,
von der jeweils Stichbohrungen 398 zu den zugehörigen Sack
bohrungen 394 ausgehen.
Mit 346 sind kreisringförmige Stege bezeichnet, die zwischen
einer Pumpendruck-Zuführöffnung 396 und einer
kreisringförmigen Abführnut 344 liegt, in der der vorstehend
erwähnte Zwischendruck herrscht, welcher in die Lagertasche
der diametral gegenüberliegenden Lagerstelle über eine Ver
bindungsleitung eingespeist wird. Die Verbindungsleitungen
zwischen den Abführnuten und den jeweils gegenüberliegenden
Lagertaschen sind größtenteils als einfache Vertiefungen
bzw. Nuten 368 1 bis 368 4 in der äußeren Zylinderfläche 364
ausgebildet, so daß auch die Zufuhr des Lagertaschenöls von
außen erfolgt.
Während die in die Außenoberfläche 364 eingearbeitete Ring
nut 366 zur Verteilung des Pumpendrucks ringförmig umläuft
und damit in sich geschlossen ist, erstrecken sich die
Nutabschnitte 368 1 bis 368 4 nur über einen so klein wie
möglichen Zentriwinkel PHI, der kleiner ist als 180°. Jeder
dieser Nutabschnitte endet jeweils an Stichkanälen 370 bzw.
372, über die der Anschluß an die betreffende Abführnut 344
bzw. an die Lagertasche 334 auf der diametral gegenüberlie
genden Seite herstellbar ist.
Jeweils zwei der Nutabschnitte - im gezeigten
Ausführungsbeispiel die jeweils gegenüberliegenden Lager
stellen zugeordneten Nutabschnitte 386 1 und 368 3 bzw. die
Nutabschnitte 368 2 und 368 4 - liegen in einer Radialebene,
so daß bei einem Lager mit 4 Lagertaschen zwei axial neben
einander liegende Nutenreihen vorgesehen sind. Der axiale
Abstand der Nutenreihen ist aus Fig. 9 erkennbar und dort
mit AX bezeichnet. Er wird vorzugsweise groß gewählt und
kann maximal so groß wie der Durchmesser der Abführnuten 344
gehalten sein, wenn die Stichkanäle jeweils in einer Radial
ebene liegen.
Der Zentriwinkel PHI ist dadurch minimierbar, daß zumindest
ein Stichkanal - im gezeigten Ausführungsbeispiel der
Stichkanal 372 - nicht radial zur Achse der Buchse, sondern
im wesentlichen tangential bezüglich des Lager-Innendurch
messers DL geführt ist, wobei eine kurze Stichbohrung 398
die Verbindung zwischen dem Stichkanal 372 und der Abführnut
344 herstellt. Aufgrund dieser Gestaltung ergibt sich ein
möglichst großer Umfangsabstand (Zentriwinkel 180°-PHI) zwi
schen den zwei auf dem Umfang benachbarten Nutabschnitten,
so daß sich im montierten Zustand der Mantelbüchse 362 keine
gegenseitige Beeinflussung der Zwischendrücke ergibt, selbst
wenn geringe Mengen Leckageöl aus den Nutabschnitten austre
ten sollten.
Mit 397 sind Dichtungen bezeichnet, die in Ringnuten 399 der
Büchse 362 aufgenommen sind und sich zwischen den axial
benachbarten Nuten bzw. Nutenreihen befinden. Auf diese
Weise wird eine gegenseitige Beeinflussung der in den ein
zelnen Nuten bzw. Nutabschnitten herrschenden Drücke ausge
schlossen, wobei insbesondere die Dichtung zwischen der
Ringnut 366 und der axial benachbarten Nutenreihe 368 1 und
368 2 von Bedeutung ist. Da die den Pumpendruck führende Nut
366 außen und zwar insbesondere im äußeren Bereich der
Lagertasche liegt, jedoch nicht zwischen den den Zwischen
druck führenden Nutabschnitten 368 1 bis 368 4, ist nur eine
solche, den Pumpendruck gegen den Zwischendruck abdichtende
Dichtung erforderlich.
Fig. 9 läßt erkennen, daß seitlich neben der Pumpendruck-
Nut 366, und zwar auf der den Zwischendruck-Nuten abgewand
ten Seite - noch eine weitere, ggfs. über eine Dichtung 397
abgeschirmte Leckageabführungsnut 395 vorgesehen ist, die
über einen Kanal 393 entlastet ist.
Das vorstehend beschriebene Prinzip der Kanalgestaltung ist
selbstverständlich auch dann anwendbar, wenn abweichend von
der gezeigten Ausführungsform mit vier über den Umfang
gleichmäßig verteilten Lagertaschen eine größere gerad
zahlige Anzahl von Lagertaschen vorgesehen sind.
Die Erfindung schafft demgemäß ein hydrostatisches Radial-
Taschenlager für einen Servozylinder, insbesondere für einen
Hochleistungs-Prüfzylinder, wie er beispielsweise in der
Prüfstands- oder Simulationstechnik Verwendung findet. Das
Radial-Taschenlager eignet sich zur hochpräzisen Regelung
des Kolbens und zur Aufnahme von großen auf die Kolbenstange
einwirkenden Querkräften. Es ist eine über den Lagerumfang
gleichmäßig verteilte gerade Anzahl von Lagertaschen vorge
sehen, die jeweils über zugeordnete, an Druck
versorgungsleitungen angeschlossene Vordrosseln und eine
zugehörige Verbindungsleitung von einer Druckflüssigkeits
quelle gespeist werden. Die Vordrosseln sind vom Lagerspalt
zwischen einer Zuführöffnung und zumindest einer Abführnut
innerhalb einer gegenüberliegenden Lagertasche gebildet, wo
bei die Lagertasche als eine in sich zurücklaufende Vertie
fung entweder im feststehenden oder im bewegten Lagerteil
ausgeführt ist. Zur Verminderung der leckagebedingten Ver
lustleistung unter gleichzeitiger Anhebung der Lager
tragkraft ist der Druckabfall der von der Lagertasche in
axialer Richtung zu beiden Seiten wegströmenden Druckfluid-
Abströmung unterschiedlich.
Claims (26)
1. Hydrostatisches Radial-Taschenlager für einen
Servozylinder, insbesondere für Rochleistungs-Prüfzy
linder, zur Aufnahme von Querkräften, die auf dessen
aus dem Arbeitszylinder herausragende Kolbenstange ein
wirken, mit einer über den Lagerumfang gleichmäßig ver
teilten, geraden Anzahl von Lagertaschen, die jeweils
über zugeordnete, an Pumpendruck führende
Druckversorgungsleitungen angeschlossene Vordrosseln
und eine zugehörige, einen Zwischendruck führende
Verbindungsleitung von einer Druckflüssigkeitsquelle
gespeist werden, dadurch gekennzeichnet, daß
in an sich bekannter Weise die Vordrosseln (46; 146 1, 146 2; 246) vom Lagerspalt zwischen einer Zuführöffnung (48; 148; 248; 396) und zumindest einer Abführnut (44; 144; 244; 344) innerhalb einer gegenüberliegenden La gertasche (34; 134; 234; 334) gebildet sind, die als eine in sich zurücklaufende Vertiefung ausgeführt ist, und
der Druckabfall der von der Lagertasche (34; 134; 234; 334) in axialer Richtung zu beiden Seiten wegströmenden Druckflüssigkeits-Abströmung unterschiedlich ist.
in an sich bekannter Weise die Vordrosseln (46; 146 1, 146 2; 246) vom Lagerspalt zwischen einer Zuführöffnung (48; 148; 248; 396) und zumindest einer Abführnut (44; 144; 244; 344) innerhalb einer gegenüberliegenden La gertasche (34; 134; 234; 334) gebildet sind, die als eine in sich zurücklaufende Vertiefung ausgeführt ist, und
der Druckabfall der von der Lagertasche (34; 134; 234; 334) in axialer Richtung zu beiden Seiten wegströmenden Druckflüssigkeits-Abströmung unterschiedlich ist.
2. Taschenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es im Bereich zumindest einer Kolbenstangenführung
(16) des Servozylinders (4) ausgebildet ist und daß im
Axialabstand (A) von der Lagertaschenbegrenzung (40)
auf der dem Zylinderraum (8) abgewandten Seite eine
Ablaufnut (58) vorgesehen ist.
3. Taschenlager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagertaschen (34, 36), die Zuführöffnungen (48;
148) sowie die Abführnuten (44; 144) im feststehenden
Lagerteil ausgebildet sind.
4. Taschenlager nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ablaufnut (58) im feststehenden
Lagerteil ausgebildet ist.
5. Taschenlager nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Axialabstand (A) kleiner ist
als die axiale Breite (BA) des an den Zylinderraum (8)
angrenzenden Lagerspalts (54).
6. Taschenlager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß (BA) der axialen Breite etwa das zwei- bis
dreifache des Axialabstandes (A) ausmacht.
7. Taschenlager nach einem der Ansprüche 3 bis 6, gekenn
zeichnet durch eine Lagerbüchse (30; 130; 330), die
kraftschlüssig in einer starren Mantelbüchse (62; 362)
der Kolbenstangenführung (16) sitzt.
8. Taschenlager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführung des Hydraulik-Strömungsmittels an die
Lagerstelle über in der Außenoberfläche (64; 364) der
Lagerbüchse (30; 330) verlaufende, untereinander abge
dichtete Nuten (68, 66; 368 1 bis 368 4, 366) erfolgt.
9. Taschenlager nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckversorgungsleitungen (66; 366) und/oder
die Verbindungsleitungen (68 1 bis 68 4; 368 1 bis 368 4)
in die Außenseite (64; 364) der Lagerbüchse (30; 330)
eingearbeitet und von der Mantelbüchse (62; 362) ver
schlossen sind.
10. Taschenlager nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Pumpendruck (P) führende
Nut (366) umlaufend ist und die den Zwischendruck (Z)
führenden Nuten von über den Umfang verteilten Nutab
schnitten (368 1 bis 368 4) gebildet sind.
11. Taschenlager nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand zwischen zwei am Umfang
benachbarten Nutabschnitten (368 1 und 368 3 bzw. 368 2
und 368 4) möglichst groß gehalten ist.
12. Taschenlager nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein, von einem Nutabschnitt (368) ausge
hender Stichkanal (372) zum Lagerbereich einen im
wesentlichen tangential zum Lagerungsdurchmesser (DL)
verlaufenden Abschnitt aufweist.
13. Taschenlager nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei Nutabschnitte
(368 1 und 368 3) in einer gemeinsamen Radialebene lie
gen.
14. Taschenlager nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Pumpendruck führende Nut
(366) seitlich im Axialabstand neben den axial benach
barten, den Zwischendruck führenden Nuten (368) liegt.
15. Taschenlager nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die den Pumpendruck führende
Nut (366) radial außerhalb der Lagertasche (334) befin
det.
16. Taschenlager nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den axial benach
barten Nuten (366) bzw. Nutabschnitten (368) jeweils
ein in einer umlaufenden Nut (399) liegender Dichtungs
ring (397) angeordnet ist.
17. Taschenlager nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Nut (368) für
den Zwischendruck abgewandten Seite der den Pumpendruck
führenden Nut (366) im Axialabstand eine vorzugsweise
umlaufende Leckage-Abführungsnut (395) angeordnet ist.
18. Taschenlager nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anschluß der den Pumpendruck
führenden Nut (366) und/oder der Leckage-Abführungsnut
(395) über axiale Kanäle (394, 393) von einer Stirnseite
(390, 392) der Lagerbüchse (330) aus erfolgt.
19. Taschenlager nach einem der Ansprüche 8 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerbüchse (30; 330) von einem
Schrumpfverband (362) umgeben ist.
20. Taschenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es im Bereich des Kolbens (6) vorgesehen ist und
daß die Lagertaschen (234), die Zuführöffnungen (248) sowie die Abführnuten (244) in der Kolbenoberfläche ausgebildet sind.
daß es im Bereich des Kolbens (6) vorgesehen ist und
daß die Lagertaschen (234), die Zuführöffnungen (248) sowie die Abführnuten (244) in der Kolbenoberfläche ausgebildet sind.
21. Taschenlager nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckversorgungsleitungen (22 1 bis 22 4) von
einer zentralen Druckmittelleitung (22) im Kolben (6)
ausgehen.
22. Taschenlager nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindungsleitungen (252 1 bis 252 4)
von axial versetzten Querbohrungen gebildet sind.
23. Taschenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuführöffnungen von einer
kreisförmigen Vertiefung (48; 248) gebildet sind, die
konzentrisch zu einer sie umgebenden Abführnut (44;
244) angeordnet sind.
24. Taschenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuführöffnungen von Axialnuten
(148) gebildet sind, die sich jeweils zwischen einem
Paar von axial ausgerichteten Abführnuten (144)
erstrecken.
25. Taschenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagertaschen (34; 134; 234) von
im wesentlichen rechteckförmig verlaufenden flachen
Nuten gebildet sind.
26. Taschenlager nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckversorgungsleitungen (282,
284, 222) der Lagertaschen (234) über ein Wechselventil
(286) geführt sind, das an die beiden Zylinder-Druck
räume (8, 10) angeschlossen ist.
Priority Applications (6)
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---|---|---|---|
DE19924212630 DE4212630A1 (de) | 1991-04-25 | 1992-04-15 | Hydrostatisches radial-taschenlager fuer einen servozylinder |
FR929204996A FR2675863B1 (fr) | 1991-04-25 | 1992-04-23 | Palier hydrostatique radial a poches pour un verin d'asservissement. |
CA002067073A CA2067073A1 (en) | 1991-04-25 | 1992-04-24 | Hydrostatic radial pocket bearing for a servo cylinder |
GB9208909A GB2255139B (en) | 1991-04-25 | 1992-04-24 | Hydrostatic radial pocket bearings |
JP4131858A JPH0626523A (ja) | 1991-04-25 | 1992-04-25 | サーボシリンダ用静圧ラジアルポケット軸受 |
US08/257,581 US5391002A (en) | 1991-04-25 | 1994-06-09 | Hydrostatic radial pocket bearing for a servo cylinder |
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DE9116286U DE9116286U1 (de) | 1991-04-25 | 1991-04-25 | |
DE19924212630 DE4212630A1 (de) | 1991-04-25 | 1992-04-15 | Hydrostatisches radial-taschenlager fuer einen servozylinder |
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---|---|
DE (1) | DE4212630A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8485729B2 (en) | 2010-12-03 | 2013-07-16 | Industrial Technology Research Institute | Self-compensating hydrostatic journal bearing |
CN116044903A (zh) * | 2023-01-16 | 2023-05-02 | 山东大学 | 一种集成压电节流器的高频响可控静压轴承 |
-
1992
- 1992-04-15 DE DE19924212630 patent/DE4212630A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102011050021B4 (de) * | 2010-12-03 | 2015-01-08 | Industrial Technology Research Institute | Selbstkompensierendes hydrostatisches Gleitlager |
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CN116044903B (zh) * | 2023-01-16 | 2023-08-25 | 山东大学 | 一种集成压电节流器的高频响可控静压轴承 |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |