Die Erfindung betrifft ein Klebstoffventil zum intermit
tierenden Auftragen von Klebstoffstreifen auf bahnenför
migem Material, beispielsweise Papierbahnen.
Vorrichtungen, mit denen ein intermittierender Klebstoff
auftrag möglich ist, arbeiten derart, daß der mehr oder
weniger dickflüssige Klebstoff mittels einer Pumpe zum
Klebstoffaustritt gefördert wird, wenn der Klebstoffaus
tritt geöffnet ist. Bei geschlossenem Klebstoffaustritt
soll die Pumpe stetig weiterlaufen, ohne daß sich nen
nenswerte Druckschwankungen ergeben. Aus diesem Grund
wird bei geschlossenem Klebstoffaustritt eine Verbindung
zwischen dem von der Pumpe beaufschlagten Klebstoffzulauf
und einem Klebstoffrücklauf hergestellt. Um zu vermeiden,
daß es längs der Kanäle, insbesondere wenn höher viskose
Klebstoffe verarbeitet werden, zu einem Druckabfall
kommt, der die Förderung und auch die präzise Steuerung
des Klebstoffauftrags erschwert, müssen die Durchlaßquer
schnitte der Leitungen bis möglichst nahe an die Aus
trittsdüse möglichst groß sein.
Um dies zu erreichen, wurde bereits vorgeschlagen, zwei
Ventile wechselweise anzusteuern, um einerseits einen
Klebstoffauftrag und andererseits einen Klebstoffrücklauf
zu bewirken.
Abgesehen davon, daß die Anordnung und das Ansteuern
zweier unabhängiger Ventile aufwendig ist und insbeson
dere bei der Steuerung Vorsichtsmaßnahmen erfordert, um
ein möglichst präzises Einstellen der Klebstoffmenge und
möglichst geringe Druckänderungen zu erreichen, lassen
sich zwei Ventile mit jeweils eigenen Steuerungen räum
lich nicht so anordnen, daß die Kanäle, Leitungen und de
ren Durchlaßquerschnitte die geforderten Werte aufweisen;
sie lassen sich auch nicht nahe genug an der Austritts
düse anordnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Klebstoff
ventil zum intermittierenden Auftragen von Klebstoff zu
schaffen, das einfach aufgebaut ist, aufgrund der Lei
tungsführung geringe Druckschwankungen beim Umschalten
verursacht, geringe Betätigungskräfte verlangt und sich
mit hoher Frequenz betätigen läßt.
Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird ein Ventil der
eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, das ein Doppel-Ke
gelsitz-Ventil und eine Betätigung aufweist, mit der in
der einen Stellung eine Verbindung zwischen dem Kleb
stoffzulauf und dem Klebstoffrücklauf bei geschlossenem
Klebstoffaustritt und in der anderen Stellung eine Ver
bindung zwischen dem Klebstoffzulauf und dem Klebstoff
austritt bei geschlossenem Klebstoffrücklauf hergestellt
wird. Auf diese Weise lassen sich die Klebstoffkanäle im
Ventilgehäuse auf kleinstem Raum unterbringen und so ge
stalten, daß die Druckverluste längs der Kanäle gering
und gleich sind, so daß beim Schalten keine nennenswerten
Druckschwankungen auftreten, die die Förderung und die
präzise Steuerung erschweren würden. Das Doppel-Kegel
sitz-Ventil ist unempfindlich gegen Klebstoffverkrustun
gen, weist eine geringe Masse auf, so daß es sich mit hö
herer Frequenz betätigen läßt und bleibt auch bei Tempe
raturschwankungen ausreichend dicht.
Bei der Verwendung einer das Doppel-Kegelsitz-Ventil in
Schließrichtung des Klebstoffaustritts beaufschlagenden
Feder, braucht die Betätigung nur in Öffnungsrichtung zu
wirken und kann vorteilhafterweise aus einer Pneumatik-
Kolben-Zylinder-Einheit mit kurzem Hub bestehen.
Im Ventilgehäuse kann ein Ventileinsatz mit einer Axial
bohrung, Ventilsitzen an jedem Ende der Bohrung und einer
radialen Klebstoffzulaufbohrung angeordnet sein, so daß
sich das Doppel-Kegelsitz-Ventil im Ventilsitzeinsatz
vormontieren läßt, wonach der Ventileinsatz mit dem mon
tierten Doppel-Kegelsitz-Ventil in das Ventilgehäuse ein
gesetzt wird.
Vorzugsweise besteht das Doppel-Kegelsitz-Ventil aus ei
nem Schaftteil mit einem am einen Ende angeordneten Ven
tilkegel für den Klebstoffaustritt, einem etwa im mittle
ren Bereich der Schaftlänge angeordneten Ventilkegel für
den Klebstoffrücklauf und einem abgedichtet durch das
Ventilgehäuse geführten Schaftteil mit einem gegenüber
dem Schaftteil zwischen den Ventilkegeln vergrößerten
Durchmesser. Auf diese Weise wirkt auf das Doppel-Kegel
sitz-Ventil in Schließrichtung des Klebstoffaustritts der
Druck des von der Klebstoffpumpe geförderten Klebstoffs
der die Wirkung der Schließfeder unterstützt und dafür
sorgt, daß sich das Ventil stets einwandfrei schließt,
wenn ein Klebstoffauftrag beendet werden soll, selbst
wenn sich Klebstoffverkrustungen im Bereich des Ventil
sitzes befinden.
Zur Erleichterung der Montage kann das Doppel-Kegelsitz-
Ventil zweiteilig aus dem Ventilkegel für den Klebstoff
austritt mit dem Schaftteil kleineren Durchmessers sowie
dem Ventilkegel für den Klebstoffrücklauf mit dem Schaft
teil größeren Durchmessers bestehen; diese Ventilteile
sind miteinander verschraubt oder anderweitig verbunden.
Der Ventileinsatz kann abgedichtet in einer Bohrung des
Ventilgehäuses angeordnet sein, wobei die radiale Kleb
stoffzulaufbohrung im Ventileinsatz mit dem
Klebstoffzulauf im Ventilgehäuse verbunden ist, während
der Klebstoffrücklauf im Ventilgehäuse in einen mit dem
Ventileinsatz fluchtenden Ringraum im Ventilgehäuse über
gehen und durch den Ringraum der Schaftteil mit dem Ven
tilkegel für den Klebstoffrücklauf mittels einer Ring
dichtung abgedichtet nach außen geführt sein kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren er
läutert.
Ein im wesentlichen zylindrisches Ventilgehäuse 1 weist
einen Klebstoffzulauf 2 auf, der mit einer nicht darge
stellten Klebstoffpumpe verbunden ist, und einen Kleb
stoffrücklauf 3, der mit einem nicht dargestellten Kleb
stoffvorratsbehälter verbunden ist. Der Klebstoffrücklauf
3 geht in einen Ringraum 5 über, der gegenüber einer ko
axialen Bohrung 4 für einen Ventileinsatz 8 einen gerin
geren Durchmesser besitzt. Der Ringraum 5 setzt sich in
einer weiteren Bohrung 6 für eine Druckfeder 26 fort, von
der eine Leckagebohrung 7 nach außen führt.
Der Ventileinsatz 8 besitzt einen Außendurchmesser, der
dem Durchmesser der Bohrung 4 im Ventilgehäuse 1 ent
spricht. Dementsprechend läßt sich der Ventileinsatz 8 in
die Bohrung 4 einführen und ist darin mittels einer Dich
tung 13 zum Ringraum 5 hin abgedichtet. Der Ventileinsatz
8 wird mittels eines Flansches 14 und Befestigungsschrau
ben 15 am Ventilgehäuse 1 befestigt und ist nach außen
mittels einer Dichtung 30 abgedichtet.
Der Ventileinsatz 8 weist eine Axialbohrung 9 auf, die an
einem Ende in einem Ventilsitz 10 für den Klebstoffaus
tritt und am anderen Ende in einem Ventilsitz 11 für den
Klebstoffrücklauf endet. Des weiteren führt von der Axi
albohrung 9 eine Radialbohrung 12 zum Klebstoffzulauf 2
im Ventilgehäuse 1. An dem aus dem Ventilgehäuse 1 her
ausragenden Ende des Ventileinsatzes 8 ist mittels einer
Überwurfmutter 18 eine Auftragdüse 16 mit einer
Klebstoffaustrittsbohrung 17 befestigt. Zwischen dem Ven
tilsitz 10 und der Klebstoffaustrittsbohrung 17 befindet
sich ein Ringraum 19, in dem ein Ventilkegel 20 angeord
net ist. Dieser Ventilkegel 20 befindet sich an einem
Schaftteil 21, der einen geringeren Durchmesser als die
Axialbohrung 9 besitzt, so daß Klebstoff über den Kleb
stoffzulauf 2, die Radialbohrung 12 in den dadurch gebil
deten Ringraum und in der dargestellten geöffneten Stel
lung des Ventilkegels 20 über den Ringraum 19 bis zur
Klebstoffaustrittsbohrung 17 gelangt. Der Schaftteil 21
ist mit einem Ventilkegel 22 und dem dazugehörigen
Schaftteil 23 verschraubt oder anderweitig verbunden. Der
Schaftteil 23 weist einen größeren Durchmesser als der
Schaftteil 21 auf, so daß der Klebstoffdruck auf den Ven
tilkegel 22 im Sinne eines Schließens des Ventilkegels 20
ausgeübt wird.
Der Schaftteil 23 ist durch eine Dichtung 24 hindurch in
die Bohrung 6 geführt, in der sich eine Druckfeder 26
über Druckscheiben 25 am Ventilgehäuse 1 sowie über eine
Haltescheibe 27 und eine Befestigungsscheibe 28 am
Schaftteil 23 abstützt. Die Druckfeder 26 wirkt ebenfalls
in Schließrichtung des Ventilkegels 20, so daß das erfin
dungsgemäße Ventil in der Ruhestellung stets zum Kleb
stoffaustritt 17 hin geschlossen und zum Klebstoffrück
lauf 3 hin offen ist.
Das Öffnen des Ventilkegels 20 und das Schließen des Ven
tilkegels 22 wird durch eine Kurzhub-Pneumatik-Kolben-Zy
linder-Einheit 29 bewirkt, die intermittierend durch eine
nicht dargestellte Steuerung beaufschlagt wird und das
intermittierende Betätigen und damit den intermittieren
den Klebstoffauftrag bewirkt.
Das erfindungsgemäße Steuerventil ist in der Zeichnung
etwa im Maßstab 2,5 : 1 dargestellt, so daß sich die kom
pakte Bauweise ohne weiteres erkennen läßt. Die Kanäle 2,
3, 5 und 9 liegen so dicht beieinander, daß in diesem Be
reich keine nennenswerten zusätzlichen Druckverluste auf
treten und somit Druckschwankungen beim Umsteuern von
Klebstoffauftrag auf Klebstoffrücklauf weitestgehend ver
mieden werden. Die Steuerung des Ventils ist sehr ein
fach, da nur eine einfach wirkende Pneumatik-Kolben-
Zylinder-Einheit 29 erforderlich ist.