DE4211612A1 - Saugmatte, insbesondere zum Aufnehmen und Festhalten von Kohlenwasserstoffen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Saugmatte, die insbesondere zum Auf­ nehmen und Festhalten organischer Kohlenwasserstoffe in flüssiger, pastöser oder fester Form, z. B. von Ölen, Fetten, Kraftstoffen oder Lösungsmitteln, geeignet ist.

Überall dort, wo nicht verhindert werden kann, daß Kohlenwasser­ stoffe aus einem Arbeits- bzw. Behandlungsprozeß emittieren oder emittiert werden, besteht aus Gründen des Umweltschutzes das Bedürf­ nis, diese Kohlenwasserstoffe daran zu hindern, in unerwünschter Weise in die Umwelt, und zwar insbesondere in die Bodenschichten der Pedosphäre einzudringen, weil sie dort zu unübersehbaren biolo­ gischen, chemischen und physikalischen Schädigungen führen können.

Die Erfindung zielt deshalb darauf ab, eine einfache und kostengün­ stige Möglichkeit aufzuzeigen, wie im Bereich von handwerklichen und industriellen Produktions-, Behandlungs- und Bearbeitungsanlagen oder dergleichen Grundflächen, Bühnen, Fahrbahnen, Laufgänge usw. gegen unerwünschte Benetzung mit solchen Kohlenwasserstoffen abge­ schirmt werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung die Benutzung von Saugmatten der eingangs erläuterten Gattung vor, die gekennzeichnet sind durch mindestens einen platten- und/oder blockartigen Formkör­ per aus einem offenzelligen, offenporigen oder kapillaren Material, der insich kompressibel ist und welcher an seiner Unterseite sowie an seinen Begrenzungskanten mit einer Sperrschicht aus gegen organi­ sche Kohlenwasserstoffe beständigem oder wenigstens eine dagegen beständige Schicht enthaltenden Werkstoff versehen ist.

Besonders eignen sich zur Benutzung bei einer solchen Saugmatte erfindungsgemäß Schaumstoff-Formkörper, die aus einem gegen organi­ sche Kohlenwasserstoffe beständigen Material, wie Elastomer, beste­ hen. Bspw. kann es sich um NBR-, CR-, ECO- und FKM-Elastomer han­ deln.

Der an einem solchen Schaumstoff-Formkörper vorgesehene Sperr­ schichtbelag kann erfindungsgemäß aus einem elastisch verformbaren Material gefertigt sein, das ebenfalls öl- und/oder lösungsmittel­ beständig ist, vorzugsweise zumindest aus ähnlichen Elastomeren besteht, wie der Schaumstoff-Formkörper. Zumindest sollte die Sperrschicht aber eine Folie aus öl- und/oder lösungsmittelbeständi­ gem Material, bspw. aus Polyimid, Polypropylen oder Polyäthylen, enthalten.

In vielen Fällen erweist es sich aber als vorteilhafter, nur den Schaumstoff-Formkörper aus einem kompressiblen bzw. elastisch verformbaren Material zu fertigen und ihn in einer Wanne aus starrem Material, z. B. aus metall- bzw. aus einem öl- und/oder lösungs­ mittelbeständigen Kunststoff zu fertigen.

Die auf einen platten- und/oder blockartigen Formkörper nach der Erfindung gelangenden Kohlenwasserstoffe werden nicht (ausschließ­ lich) absorbiert, sondern hauptsächlich durch Kapillarwirkung aufgesogen und auf diese Art und Weise festgehalten.

Nachdem der Formköper mit Kohlenwasserstoffen gesättigt oder weitgehend gesättigt ist, läßt er sich im Bereich eines Sammlers problemlos ausdrücken bzw. ausquetschen, wobei sich hieraus nur ein eventuell absorbierter - relativ geringer - Mengenanteil derselben nicht mehr wirksam entfernen läßt.

Während der ausgedrückte bzw. ausgequetschte Formkörper wieder aufnahme- und damit einsatzfähig ist, können die in den Sammler gelangten Kohlenwasserstoffe auf möglichst umweltschonende Art und Weise entsorgt werden.

Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 mit räumlicher Teilansicht und etwa in natürlicher Größe eine erste Ausführungsform einer Saugmatte mit einem insgesamt elastisch verformbaren Aufbau, wäh­ rend,

Fig. 2 eine zweite Bauform einer Saugmatte wiedergibt, die aus einem elastisch verformbaren Teil und einem starren Teil besteht.

Die der Fig. 1 entnehmbare Saugmatte 1 besteht aus einem platten- und/oder blockartigen Formkörper 2, der aus einem offenzelligen, offenporigen, zumindest aber kapillaren Material gefertigt ist. Dabei sollte dieses Material elastisch verformbar und dadurch kompressibel sein, dergestalt, daß es sich mit Hilfe geeigneter Vorrichtungen - z. B. Quetschwalzen - auf einen Bruchteil seines Normalvolumens zusammendrücken läßt. Am besten eignet sich zur Herstellung des platten- und/oder blockartigen Formkörpers 2 ein Schaumstoffmaterial, bspw. ein öl- und/oder lösungsmittelbeständiges Elastomer, bspw. NBR-, CR-, ECO- oder FKM-Elastomer.

Wenn in Kauf genommen werden kann, daß der platten- und/oder block­ artige Formkörper auch eine gewisse Menge der ihm zugeführten Kohlenwasserstoffe absorbiert, ist es auch möglich, den den platten- oder blockartigen Formkörper bildenden Schaumstoff aus einem Kohlen­ wasserstoffe absorbierenden bzw. aufnehmenden Elastomer, z. B. NR-, IR-, IIR-, BR- und SBR-Elastomer, zu fertigen.

Wichtig ist aber in jedem Falle, daß der platten- und/oder block­ artige Formkörper 2 an seiner Unterseite sowie an seinen Längs- und Querbegrenzungskanten mit einer Sperrschicht 3 ausgerüstet wird, die aus einem gegen organische Kohlenwasserstoffe beständigen Werkstoff besteht bzw. eine Folie aus einem solchen Material ent­ hält.

Beim Ausführungsbeispiel der Saugmatte 1 nach Fig. 1 der Zeichnung ist der die Sperrschicht 3 bildende Belag ein elastisch verform­ bares - verhältnismäßig dünnschichtiges, aber kompaktes - Material. Hieraus erwächst der Vorteil, daß die Saugmatte 1 insgesamt, also mit ihrem platten- und/oder blockartigen Formkörper 2 und der Sperrschicht, einer Quetschbehandlung unterworfen werden kann, um darin angesammelte Kohlenwasserstoffe mechanisch durch Volumens- Minimierung des Schaumstoffmaterials auszudrücken.

Beim Ausführungsbeispiel der Saugmatte 1 nach Fig. 2 besteht hingegen nur der platten- und/oder blockartige Formkörper 2 aus einem elastisch verformbaren, kompressiblen Material, während als Sperrschicht 3 eine Wanne aus starrem Werkstoff, z. B. aus Metall oder kompaktem Hartkunststoff, zum Einsatz gelangt, welche den platten- und/oder blockartigen Formkörper herausnehmbar aufnimmt.

Die Saugmatte 1 gemäß Fig. 2 kann in der die Sperrschicht 3 bilden­ den, starren Wanne der Entsorgungsanlage zugeführt werden. Dort läßt sich dann der platten- und/oder blockartige Formkörper 2 zum Zwecke der Entsorgung der Kohlenwasserstoffe aus der Wanne heraus in die Quetschwalzenvorrichtung einführen, mit deren Hilfe dann die Kohlen­ wasserstoffe ausgequetscht werden. Eventuell noch in der Wanne verbleibende Anteile von Kohlenwasserstoffen können dann unmittelbar aus dieser in die Entsorgungsanlage eingeleitet werden.

Liste der Bezugszeichen

 1 Saugmatte
 2 Formkörper
 3 Sperrschicht

Claims (3)

1. Saugmatte, insbesondere zum Aufnehmen und Festhalten organi­ scher Kohlenwasserstoffe in flüssiger, pastöser oder fester Form, wie z. B. von Ölen, Fetten, Kraftstoffen und Lösungs­ mitteln, gekennzeichnet durch, mindestens einen platten- und/oder blockartigen Formkörper (2) aus einem offenzelligen, offenporigen und/oder kapillaren Material, der elastisch nachgiebig und kompressibel ausgelegt ist, und welcher an seiner Unterseite sowie vorzugsweise auch an seinen Begrenzungskanten mit einer Sperrschicht (3) aus gegen organische Kohlenwasserstoffe beständigem oder wenigstens eine dagegen beständige Schicht enthaltenden Werkstoff versehen ist.

2. Saugmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der platten- und/oder blockartige Formkörper aus Schaum­ stoff besteht und mit einem elastisch verformbaren Sperr­ schicht-Belag (3) versehen ist.

3. Saugmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der platten- und/oder blockartige Formkörper (2) ein Schaumstoff-Formkörper ist, der in einer Wanne aus starrem Material, z. B. Metall oder kompaktem Kunststoff sitzt, welche die Sperrschicht (3) bildet.