DE4211116A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Katalysatorzustandserkennung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur KatalysatorzustandserkennungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Diagnose des Zustandes von Katalysatoren, die zur Reduzierung der
Schadstoffemissionen beim Betrieb von Brennkraftmaschinen eingesetzt
werden.
Es ist im Interesse möglichst geringer Schadstoffemissionen wün
schenswert, Katalysatoren mit verminderter Konvertierungsfähigkeit
zu erkennen und zu ersetzen. So existieren gesetzgeberische Forde
rungen nach Systemen, die in der Lage sind, den Rückgang der Konver
tierungsfähigkeit mit Bordmitteln (On Board Diagnose) zu diagnosti
zieren. Bei bekannten Systemen (P 40 24 210, US 4 622 809) werden
dazu die Signale von jeweils einer ersten vor dem Katalysator ange
ordneten Lambdasonde, die auch als Regelsonde dient, und einer hin
ter dem Katalysator angeordneten zweiten Abgassonde zu Diagnose
zwecken verglichen.
Dazu wird die periodische Schwingung des Lambdawertes ausgenutzt,
die sich, bedingt durch die Zweipunkt-Charakteristik des Gemischre
gelverfahrens, zumindest in stationären Betriebszuständen einstellt.
Der Mittelwert dieser Schwingung entspricht idealerweise dem Regel
sollwert, bspw. Lambda=1. Die Halbperioden der Schwingung, in denen
mageres Gemisch vorliegt, sind mit einem Sauerstoffüberschuß im Ab
gas verbunden, während in den anderen Halbperioden Sauerstoffmangel
aufgrund fetter Gemischzusammensetzung vorliegt. Aufgrund seiner
Sauerstoffspeicherfähigkeit puffert der Katalysator sowohl den
Sauerstoffmangel als auch den Sauerstoffüberschuß innerhalb gewisser
Grenzen und übt so einen mittelnden Einfluß auf den Sauerstoffgehalt
des Abgases aus. Dieser Einfluß wird bei den bekannten Verfahren
durch einen Vergleich der Amplituden der vor und hinter dem Kataly
sator angeordneten Abgassonden erfaßt und zur Beurteilung der Kon
vertierungsfähigkeit herangezogen.
Ein Nachteil der angegebenen Verfahren liegt in der ausgeprägten Ab
hängigkeit der Signalamplituden von anderen individuellen Parametern
wie der Temperatur und der chemischen und thermischen Alterung jeder
einzelnen der beiden Sonden. Die Beurteilung der Konvertierungs
fähigkeit nach diesen Verfahren ist daher mit entsprechenden Unsi
cherheiten behaftet. Dies kann dazu führen, daß Katalysatoren, die
die gesetzlichen Anforderungen nicht mehr erfüllen, nicht erkannt
werden, so daß die Schadstoffemission ansteigt.
Es ist zu erwarten, daß sich diese Nachteile bei weiter steigenden
Anforderungen an die Abgasqualität und an die Überwachung abgasrele
vanter Systemkomponenten noch vergrößern. So ist bei weiter herabge
setzten Grenzwerten der Fall denkbar, daß die von einem Fahrzeug un
ter Testbedingungen emittierten Schadstoffmengen auch dann schon
oberhalb der genannten Grenzwerte liegen, wenn sich im normalen Re
gelungsbetrieb noch kein Wechselanteil mit nennenswerten Amplituden
im Signal der hinteren Sonde findet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe eines Verfahrens und
einer Vorrichtung zur Beurteilung der Konvertierungsfähigkeit von
Katalysatoren, das nicht mit den genannten Unsicherheiten behaftet
ist, und das darüberhinaus auch bei den vorgenannten weiter ver
schärften Anforderungen zuverlässige Aussagen über die Katalysator
qualität liefert.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen
Verfahrens- und Vorrichtungsansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens und der ent
sprechenden Vorrichtung finden sich in der Zeichnung und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrich
tung in Verbindung mit einer bekannten Regelstrecke für die Regelung
des Kraftstoff/Luftgemisches für eine Brennkraftmaschine.
Fig. 2 offenbart beispielhaft Signalabläufe, wie sie an verschiede
nen Stellen der Vorrichtung nach Fig. 1 auftreten können.
Fig. 3 stellt Signalverläufe dar, wie sie bei der Durchführung wei
terer Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens auftre
ten können.
Fig. 4 offenbart Flußdiagramme zur rechnergesteuerten Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 5 dient zur Verdeutlichung einer Maßzahl A für die Katalysator
qualität.
Die Fig. 1 zeigt ein mit 1 bezeichnetes Kraftstoffzumeßmittel im An
saugrohr 2 einer Brennkraftmaschine 3. Je eine Abgassonde 4 und 5
ist vor, bzw. nach einem Katalysator 6 im Abgasrohr 7 der Brenn
kraftmaschine angeordnet. Weiterhin ist ein Vergleichsmittel 9 für
das Ausgangssignal der Abgassonde 4 mit einem Regelsollwert, ein
Sollwertgebermittel 10, ein Regler 11, ein Multiplikationsmittel 12
sowie ein Vorsteuermittel 13 vorhanden. Diese bereits aus dem Stand
der Technik bekannte Anordnung wird um den gestrichelt gezeichneten
Komplex 8 ergänzt.
Dieser umfaßt ein Mittel 15 zur Speicherung und Ausgabe von Regler
parametern, bzw. Steuerwerten zur Beeinflussung des Verhaltens des
Reglers 11, ein Ablaufsteuerungsmittel 14, ein Signalfilter 16 für
das Signal der Abgassonde 5, einen Schwellwertdetektor 17, ein Mit
tel 18 zur Feststellung der Häufigkeit H, mit der die Schwellwerte
im Mittel 17 überschritten werden, ein Mittel 19, das die Häufigkeit
H mit einem Schwellwert Hmin vergleicht, ein Mittel 20, das ein Feh
lersignal ausgibt oder speichert, wenn der Schwellwert Hmin über
schritten wird sowie optional ein Mittel 21 zur Mittelung des Regel
faktors FR.
Beim Betrieb der Brennkraftmaschine werden Vorsteuerwerte tp aus dem
Vorsteuermittel 13 in der Multiplikationsstufe 12 mit einem Regel
faktor FR multipliziert. Mit dem so erhaltenen Kraftstoffzumeßsignal
ti wird das Kraftstoffzumeßmittel 1, bspw. ein Einspritzventil, an
gesteuert. Das so im Ansaugrohr 2 gebildete Kraftstoff/Luft-Gemisch
gelangt nach der Verbrennung in der Brennkraftmaschine 3 als Abgas
in das Abgasrohr 7, in dem jeweils durch die Abgassonden 4 und 5 der
Restsauerstoffgehalt des Abgases erfaßt wird. Das Signal der Sonde 4
wird in dem Vergleichsmittel 9 mit einem Sollwert aus dem Sollwert
gebermittel 10 verglichen. Das Vergleichsergebnis dient als Ein
gangsgröße für den PI-Regler 11, der als Ausgangssignal den bereits
erwähnten Regelfaktor FR herausgibt. In den meisten Fällen wird auf
einen Lambdawert von 1 geregelt, da sich bei diesem Wert ein Optimum
der Konvertierung der verschiedenen Schadstoffe in dem Katalysator 6
ergibt. Der durch die katalytische Reaktion veränderte Sauerstoffge
halt des Abgases wird durch die zweite Abgassonde 5 erfaßt. Die Ver
bindung der Abgassonde 5 mit dem Regler 11 deutet eine bekannte Füh
rung der Regelung durch die Abgassonde 5 an, mit deren Hilfe Fehler
der vorderen Sonde 4 in gewissen Grenzen kompensiert werden können.
Soweit wie bisher beschrieben ist der Regelkreis mit dem Katalysator
und einer ersten, als Regelsonde vor dem Katalysator angebrachten
Abgassonde und einer zweiten Abgassonde, die den Sauerstoffgehalt
des Abgases hinter dem Katalysator erfaßt, aus dem Stand der Technik
bekannt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienen darüber
hinaus die im folgenden beschriebenen Komponenten aus dem gestri
chelt gezeichneten Komplex 8, die in bestimmten Betriebszuständen
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aktiviert werden.
Bei Verwendung einer 2-Punkt-Regelung im Normalbetrieb der Brenn
kraftmaschine löst das Ablaufsteuerungsmittel 14 über den Schalter
22 eine Testphase aus. Daraufhin greift das Mittel 15 zur gesteuer
ten Beeinflussung des Regelfaktors FR in die Regelschwingung so ein,
daß sich bspw. die Amplituden der Regelschwingung (FR-Schwingung) in
vorbestimmter Weise sukzessive vergrößern.
Wenn als Testfunktion eine gesteuerte Modulation der Gemischzusam
mensetzung durchgeführt wird, ist es sinnvoll, den Regelfaktor FR
vor Testbeginn zu mitteln und den Test mit diesem gemittelten Wert
zu beginnen. Für diesen Zweck ist das Mittel 21 vorgesehen. Ein
Signalfilter 16, das nur verhältnismäßig schnelle Änderungen des
Signals der Abgassonde 5 weitergibt und eine langsame Änderung
blockiert, ist zwischen der Abgassonde 5 und dem Schwellwertdetektor
17 angeordnet. Jedesmal wenn eine schnelle Änderung im Signal der
Abgassonde 5 eintritt und die Amplitude des Wechsels so groß ist, daß
beide Schwellwerte TVI und TVII durchlaufen werden, registriert ein
Mittel 18 dieses Ereignis und bildet daraus ein Signal H für die
Häufigkeit dieser Ereignisse. Die schnellen Änderungen im Signal der
hinteren Sonde 5 treten insbesondere dann auf, wenn sich ein Wechsel
der Gemischzusammensetzung auch noch nach dem Katalysator bemerkbar
macht. Der Schwellwertdetektor 19 vergleicht diesen Wert H mit einem
vorgegebenen Schwellwert Hmin. Wenn H den Schwellwert übersteigt,
d. h. wenn das Signal der hinteren Sonde 5 die Schwellwerte TVI, TVII
mit einer gewissen Mindesthäufigkeit durchläuft, gibt das Mittel 20
ein Fehlersignal aus oder speichert ein Fehlersignal zur späteren
Verwendung ab. Gleichzeitig wird über die Verbindung des Blocks 19
mit der Ablaufsteuerung 14 die Testphase beendet.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich anhand
der Fig. 2 beschreiben, in der verschiedene Signalverläufe über der
Zeit dargestellt sind. Zeitliche Verschiebungen zwischen den Signa
len (FR, USV, USH), die unvermeidlicherweise durch Gaslaufzeiten
auftreten und die bspw. entscheidend zum Entstehen der Lambdaschwin
gung im 2-Punkt-Regelungsbetrieb beitragen, wurden nicht darge
stellt.
Die Fig. 2a zeigt beispielhaft den Verlauf des Regelfaktors FR und
Fig. 2b das dazu korrespondierende Signal USV der vorderen Abgasson
de 4. Die Fig. 2c und d stellen zugehörige Signalverläufe USH der
hinteren Sonde 5 dar, wie sie sich bei Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens in zwei verschiedenen Alterungsstufen des Kataly
sators 6 einstellen können.
Wird im Normalbetrieb eine 2-Punkt-Regelung ausgeführt, führt der
Regelfaktor FR eine Schwingung um den Wert 1 aus. Siehe dazu das
Zeitintervall (t=0, t=to) in der Fig. 2a. Während der Zeitspannen,
in denen FR größer als 1 ist, liegt fettes Gemisch und damit Sauer
stoffmangel vor. In diesen Zeiten wird vorher im Katalysator 6 ge
speicherter Sauerstoff abgebaut und die oberhalb der FR=1-Linie lie
genden schraffierten Flächen können daher als Maß für den Sauer
stoffmangeleintrag in den Katalysator oder allgemeiner als Maß für
die Sauerstoffmenge betrachtet werden, die dem Gemisch zur stöchio
metrischen Zusammensetzung fehlt. Analog dazu repräsentieren die un
ter der FR=1-Linie (Magerphasen) liegenden Flächen einen Sauerstoff
überschuß-Eintrag. Im folgenden werden diese Einträge auch als
Sauerstoffmangel- und Sauerstoffüberschußmengen bezeichnet.
Vor Beginn der Testphase zum Zeitpunkt to wird im dargestellten Fall
zunächst nach dem 2-Punkt-Prinzip mit normal großen Amplituden ge
regelt. Während der genannten Sauerstoffüberschußphasen nimmt der
Katalysator Sauerstoff aus dem Abgas auf und gibt ihn in Sauerstoff
mangelphasen wieder an das Abgas ab. Der Katalysator wirkt daher
ausgleichend auf den Sauerstoffgehalt des Abgases und mittelt die
Regelschwingung im Normalbetrieb im wesentlichen aus. Die hinter dem
Katalysator angeordnete Sonde 5 liefert in diesem Fall, wie in den
Fig. 2c und d dargestellt, noch kein Abbild des Signalverhaltens der
vorderen Sonde.
Anschließend wird zum Zeitpunkt to eine Testphase mit sukzessive an
wachsender Integratorsteigung gestartet. Wie aus der Fig. 2a ent
nehmbar, stellt sich als Folge in diesem Ausführungsbeispiel eine
sukzessiv anwachsende Amplitude der Regelschwingung ein, wobei die
Vergrößerungen im wesentlichen symmetrisch zur FR=1-Linie, also un
ter Beibehaltung des FR-Mittelwertes erfolgen.
Damit verbunden wachsen die abwechselnd erfolgenden Sauerstoffman
gel- und Sauerstoffüberschußeinträge ebenfalls symmetrisch an. Wie
aus Fig. 2b ersichtlich ist, zeigt die vor dem Katalysator angeordne
te Abgassonde 4 keine signifikante Reaktion auf die Vergrößerung der
Amplituden. Ihr Signal USV zeigt jeweils den fett-mager bzw. den um
gekehrten Wechsel an, wobei ein tiefer Signalpegel für Sauerstoff
überschuß charakteristisch ist.
Andere Verhältnisse ergeben sich bei den Abb. 2c und 2d, die
das korrespondierende Signal USH der hinteren Abgassonde 5 für zwei
verschiedene Alterungsstufen des Katalysators darstellen.
In den dort durch die Zeitpunkte to und t1c bzw. t1d markierten
Zeitspannen können die wachsenden Sauerstoffüberschuß- und Sauer
stoffmangelmengen noch durch die mittelnde Wirkung des Katalysators
kompensiert werden.
Diese mittelnde Wirkung ist jedoch durch die endliche Sauerstoff
speicherfähigkeit des Katalysators beschränkt.
Überschreiten die wachsenden Sauerstoffmangel- und Sauerstoffüber
schußmengen die Grenzen dieser mittelnden Wirkung, so machen sich
die Schwankungen des Regelfaktors FR auch im Signal USH der hinteren
Sonde bemerkbar. In den Fig. 2c und d tritt ein entsprechendes
Durchlaufen der Schwellwerte TVI, TVII zum Zeitpunkt t1c bzw. t1d
ein.
Bei einem Katalysator, dessen Konvertierungsfähigkeit den gesetzli
chen Anforderungen nicht mehr entspricht, kann bereits eine relativ
geringfügige Vergrößerung der Amplituden nicht mehr durch die mit
telnde Wirkung des Katalysators ausgeglichen werden.
Wegen der synchron zur Zunahme der Testdauer verlaufenden Vergröße
rung kann daher die Zeitspanne Δt=t1-to zur Beurteilung der Sauer
stoffspeicherkapazität bzw. der Konvertierungsfähigkeit des Kataly
sators herangezogen werden. Je kleiner die Sauerstoffspeicherfähig
keit des Katalysators ist, desto früher wird der in der Fig. 2 mit
t1c bzw. t1d bezeichnete Zeitpunkt eintreten. Die dargestellte Zeit
spanne tg kann auf die jeweils geltenden gesetzgeberischen Forderun
gen zur Katalysatorqualität abgestimmt werden. Im Beispiel der Fig.
2c genügt der Katalysator demnach nicht mehr den Anforderungen, wäh
rend er im Beispiel der Fig. 2d noch als gut zu beurteilen ist.
Eine Messung der Zeitdauer Δt kann darüber hinaus ein stetiges Maß
für die verbleibende Konvertierungsfähigkeit eines Katalysators lie
fern.
Hervorzuheben ist, daß die Vergrößerung der Sauerstoffmangel- bzw.
Überschußeinträge solange durchgeführt wird, bis das Signal der hin
teren Abgassonde springt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ge
lingt es somit gewissermaßen die Sprungcharakteristik der hinteren
Abgassonde zur Katalysatordiagnose heranzuziehen. Aufgrund der ver
gleichsweise guten Stabilität der Lage des Sprungs im Abgassonden
ausgangssignal bezüglich Temperaturänderung und Alterungserscheinun
gen ergeben sich die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In der Praxis können auch bei einem noch guten Katalysator verein
zelte Wechsel im Sondensignal durch statistische Schwankungser
scheinungen auftreten. Um sichere Aussagen über den Katalysatorzu
stand zu ermöglichen, wird daher beobachtet, ob die Vergleichs
schwellwerte TVI und TVII in einer vorgegebenen Zeitspanne mit einer
vorbestimmten Mindesthäufigkeit H<Hmin durchlaufen werden. Außerdem
bleibt anzumerken, daß die verhältnismäßig schnelle Vergrößerung der
Amplituden aus Gründen der besseren zeichnerischen Darstellung ge
wählt wurde. In der Praxis wird man die Vergrößerung aus Gründen der
Auflösung des Verfahrens geringer wählen, so daß das Signal der vor
deren Abgassonde 4 den Signalpegel zwischen Testbeginn und Ende we
sentlich öfter passiert als dargestellt.
In der Fig. 2a wird die Vergrößerung der Sauerstoffmangel- und Über
schußmengen beispielhaft durch eine Erhöhung der Integratorsteigung
herbeigeführt.
Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf diese spezielle
Signalform, sondern umfaßt vielmehr alle weiteren Signalverläufe,
die eine Vergrößerung der Sauerstoffmangel- und Überschußmengen be
wirken. Ein weiteres Beispiel für einen Regelungseingriff auf die
Gemischbildung ist in der Fig. 3a dargestellt, die eine sukzessive
Vergrößerung der Proportionalsprünge P1, P2, . . . vorsieht.
Die Fig. 3b zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel die Verwendung
einer sukzessive ansteigenden Verzögerungszeit tIS, während der das
Ausgangssignal des Reglers 11 nach einem Sprung im Ausgangssignal
der vorderen Sonde 4 konstant gehalten wird (Integratorstop).
Fig. 3c offenbart ein Ausführungsbeispiel mit Verzögerungszeiten tv,
die ebenfalls nach einem Wechsel im Ausgangssignal der vorderen Son
de 4 wirksam werden. In diesem Fall soll die Integration während der
Zeitspannen tv1, tv2 . . . jeweils bei gleichbleibender Integrations
richtung und -Steigung weiterlaufen. Der Beginn der Zeitspannen tvi
wird jeweils durch das Ende der Totzeit tt markiert.
Neben diesen geregelten Verläufen der Gemischbildung kann das erfin
dungsgemäße Verfahren auch durch eine gesteuerte Modulation des
Kraftstoffzumeßsignals herbeigeführt werden. Als Beispiel dazu zeigt
die Fig. 3d einen sinusförmigen Verlauf des Faktors FR mit anstei
gender Amplitude.
Wenn als Testfunktion die Variante der gesteuerten Gemischmodulation
gewählt wird, kann das Testergebnis verfälscht werden, wenn als
Startpunkt der Vergrößerung nicht der wirkliche Lambda-Mittelwert
gewählt wird. Um Fehldiagnosen auszuschließen, ist es daher sinn
voll, vor dem Beginn der Vergrößerung den Wert des Regelfaktors FR
oder des Signals der vorderen Abgassonde über einige Schwingungs
perioden zu mitteln und den erhaltenen Wert als Startwert für die
Vergrößerung zu benutzen. Dazu ist das Mittel 21 vorgesehen.
Wenn im Normalbetrieb eine stetige Regelung ausgeführt wird, kann
eine der dargestellten Möglichkeiten (2-Punktregelung, Steuerung der
Gemischmodulation) als Testfunktion ausgeführt werden.
Die Fig. 4a offenbart ein Beispiel eines Flußdiagramms zur rechner
gesteuerten Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dazu wird
in einem Schritt S1 durch die Ablaufsteuerung 14 zunächst geprüft,
ob die zur Testdurchführung notwendigen Voraussetzungen erfüllt
sind. Dazu zählen insbesondere: Ablauf einer Mindestbetriebszeit
seit der letzten Testdurchführung, um den Test nicht unnötig oft
auszuführen, Betriebsbereitschaft der beiden Sonden, ausreichende
Temperatur von Brennkraftmaschine und Katalysator und das Vorliegen
eines Betriebszustandes mit näherungsweise konstanter geringer Last,
bspw. des Leerlaufs. Ist eine der Voraussetzungen nicht erfüllt, so
wird der Normalbetrieb beibehalten (Schritt S10). Andernfalls wird
in einem Schritt S2, evtl. nach einer vorhergehenden Mittelung des
Regelfaktors FR durch das Mittel 21, die im wesentlichen symmetri
sche Vergrößerung der Sauerstoffmangel- und Sauerstoffüberschuß
mengen gestartet.
Nachdem die Startzeit to=tstart durch hier nicht dargestellte Zeit
geber und Speicherkomponenten in einem Schritt S3 erfaßt worden ist,
wird in einem Schritt S4 geprüft, ob die im Mittel 18 ermittelte
Häufigkeit H den Schwellwert Hmin im Mittel 19 überschreitet. Ist
dies der Fall vor Ablauf einer Zeitspanne tg der Fall, gilt der Ka
talysator als fehlerhaft und es erfolgt die Ausgabe eines entspre
chenden Fehlersignals in einem Schritt S9. Wird die Häufigkeit Hmin
dagegen noch nicht überschritten, so schließt sich ein Schritt S5
an, in dem die Zeitspanne t=t1-to, d. h. die seit Testbeginn abge
laufene Zeit bestimmt wird. Solange diese Zeit kleiner als ein vor
bestimmter Grenzwert tg bleibt, wird über einen entsprechenden Ab
frageschritt S6 wieder zum Schritt S4 zurückverzweigt. Wenn dagegen
t den Wert tg überschreitet, ohne daß H den Grenzwert Hmin über
schritten hat, wird die beschriebene Schleife verlassen. In diesem
Fall wird die genannte Vergrößerung in einem Schritt S7 gestoppt und
in einem Schritt S8 zum normalen Regelungsbetrieb zurückgekehrt.
Der vorstehend beschriebene Verfahrensablauf liefert eine Ja/Nein-
Entscheidung in der Frage, ob die Konvertierungsfähigkeit des Kata
lysators noch den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Gemäß dem
nachstehend beschriebenen Verfahrensablauf nach der Fig. 4b ist es
jedoch darüberhinaus auch möglich, ein stetiges Maß für die Kataly
satorqualität zu erhalten.
Dazu wird im Anschluß an die Verfahrensschritte aus der Fig. 4a, die
vor der Marke A liegen, die Testdauer Δt=t1-to in einem Schritt S11
erfaßt. In einem Schritt S12 erfolgt eine Prüfung, ob der Wert H den
Schwellwert Hmin überschritten hat. Die aus diesen beiden Schritten
gebildete Schleife wird erst nach Überschreiten von Hmin verlassen.
Im anschließenden Schritt S13 wird eine Ja/Nein Entscheidung im
Hinblick auf die Katalysatorqualität getroffen. Ist die Zeitdauer
Δt kleiner als der Grenzwert tg, erfolgt das Setzen eines Katalysa
torfehlersignals in dem Schritt S15. Ist die Zeitdauer Δt dagegen
größer als tg wird ein Signal A=A(Δt) gebildet, das bspw. wie in
der Fig. 5 dargestellt, ein stetiges Maß für die Qualität des Kataly
sators darstellt. A ist umso größer, je größer Δt ist. Der Wert
A=100% charakterisiert auf diese Weise einen neuwertigen Katalysa
tor, während der Wert A=0% für einen Katalysator an der Alterungs
grenze typisch ist. Das Bestimmen eines solchen stetigen Maßes für
die Katalysatorqualität erlaubt die Abschätzung der noch zu erwar
tenden Lebensdauer des Katalysators. Bei festen Prüfintervallen,
z. B. im Rahmen von Wartungsdiensten oder Kontrolluntersuchungen kann
somit abgeschätzt werden, ob der Katalysator die Zeit bis zur näch
sten Prüfung voraussichtlich noch störungsfrei funktioniert oder ob
er bereits vorher ausgetauscht werden sollte.
Claims (12)
1. Verfahren zur Beurteilung der Sauerstoffspeicherfähigkeit (Kon
vertierungsfähigkeit) eines Katalysators zur Reduzierung der Schad
stoffemissionen einer Brennkraftmaschine, die mit einer
2-Punkt-Lambdaregelung und einer ersten vor dem Katalysator angeord
neten, als Regelsonde dienenden Abgassonde und einer hinter dem
Katalysator angeordneten zweiten Abgassonde ausgerüstet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die im normalen Regelungsbetrieb periodisch
wechselnden Einträge von Sauerstoffüberschuß (magere Gemischzusam
mensetzung) und von Sauerstoffmangel (fette Gemischzusammensetzung)
in den Katalysator sukzessiv und symmetrisch, d. h. unter Beibehal
tung des Mittelwerts solange vergrößert werden, bis sich die Wechsel
in der Gemischzusammensetzung im Signal der hinter dem Katalysator
angeordneten Abgassonde bemerkbar machen und daß dann vom Ausmaß der
symmetrischen Vergrößerung auf die Sauerstoffspeicherfähigkeit des
Katalysators geschlossen wird und daß bei nicht mehr ausreichender
Sauerstoffspeicherfähigkeit ein Katalysatorfehlersignal ausgegeben
wird.
2. Verfahren zur Beurteilung der Sauerstoffspeicherfähigkeit (Kon
vertierungsfähigkeit) eines Katalysators zur Reduzierung der Schad
stoffemissionen einer Brennkraftmaschine, die mit einer stetigen
Lambdaregelung und einer ersten vor dem Katalysator angeordneten,
als Regelsonde dienenden Abgassonde und einer hinter dem Katalysator
angeordneten zweiten Abgassonde ausgerüstet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß periodisch wechselnde Einträge von Sauerstoffüberschuß
(magere Gemischzusammensetzung) und von Sauerstoffmangel (fette Ge
mischzusammensetzung) in den Katalysator hervorgerufen werden, daß
diese Einträge sukzessiv und symmetrisch, d. h. unter Beibehaltung
des Mittelwerts Lambda=1 solange vergrößert werden, bis sich die
Wechsel in der Gemischzusammensetzung im Signal der hinter dem Kata
lysator angeordneten Abgassonde bemerkbar machen und daß dann vom
Ausmaß der symmetrischen Vergrößerung auf die Sauerstoffspeicher
fähigkeit des Katalysators geschlossen wird und daß bei nicht mehr
ausreichender Sauerstoffspeicherfähigkeit ein Katalysatorfehler
signal ausgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wech
sel in der Gemischzusammensetzung durch Ausführen einer Testfunktion
herbeigeführt werden, wobei die Testfunktion darin besteht, eine
Zweipunktregelung der Gemischzusammensetzung auszuführen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Vergrößerung solange durchgeführt wird, bis sich die
Änderungen in der Gemischzusammensetzung bei fehlerhaftem Katalysa
tor auch im Signal der hinter dem Katalysator angeordneten Abgasson
de bemerkbar machen müßten und daß, wenn dies nicht der Fall ist,
auf einen funktionsfähigen Katalysator geschlossen wird.
5. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vergrößerung der genannten Einträge durch eine
Veränderung von Regelparametern im Regelungsbetrieb hervorgerufen
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Pro
portionalanteile der Regelung vergrößert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Verzöge
rungszeiten, die im Anschluß an einen Sondensignalwechsel zur Wir
kung kommen, vergrößert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
der Verzögerungszeiten der Wert des Regelfaktors FR oder der Wert
der Integratorsteigung konstant gehalten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vergrößerung der genannten Einträge über eine gesteuerte Modulation
des Kraftstoffzumeßsignals hervorgerufen wird.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1-9, dadurch ge
kennzeichnet, daß es nur in bestimmten Betriebszuständen, beispiels
weise bei geringer Last oder im Leerlauf der Brennkraftmaschine aus
gelöst wird.
11. Vorrichtung zur Beurteilung der Sauerstoffspeicherfähigkeit
(Konvertierungsfähigkeit) eines Katalysators zur Reduzierung der
Schadstoffemissionen einer Brennkraftmaschine, die mit einer Lambda
regelung und einer vor dem Katalysator angeordneten, als Regelsonde
dienenden ersten Abgassonde und einer hinter dem Katalysator ange
ordneten zweiten Abgassonde ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorhanden sind, die zur Beurteilung der Sauerstoffspei
cherfähigkeit das Kraftstoffzumeßsignal so verändern, daß sich die
Sauerstoffeinträge und die Sauerstoffmangeleinträge sukzessive ver
größern und daß ferner Mittel vorhanden sind, die das Signal der
hinteren Abgassonde mit vorgegebenen Schwellwerten vergleichen und
daß ferner Mittel vorhanden sind, die feststellen, ob diese
Schwellwerte mit einer Mindesthäufigkeit durchlaufen werden und daß
ferner Mittel zur Ausgabe eines Signal, das den Katalysatorzustand
charakterisiert, vorhanden sind.
12. System zur Bildung eines Fehlersignals in Verbindung mit der
Konvertierungsfähigkeit eines Katalysators bei einer Brennkraftma
schine, die mit einer Lambdaregelung und einer ersten vor dem Kata
lysator angeordneten, als Regelsonde dienenden Abgassonde und einer
hinter dem Katalysator angeordneten zweiten Abgassonde ausgerüstet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftstoffzumeßsignal in einer
Testphase so moduliert wird, daß es um einen Mittelwert schwingt und
daß die jeweils oberhalb und unterhalb dieses Mittelwertes liegenden
Inhalte der Flächen, die durch eine Gerade, die den Mittelwert re
präsentiert, und den zeitlichen Verlauf des Kraftstoffzumeßsignals
zwischen zwei Schnittpunkten mit der genannten Gerade begrenzt wer
den, mit zunehmender Testdauer solange symmetrisch, d. h. unter Bei
behaltung des Mittelwerts vergrößert werden, bis sich die Wechsel in
der Gemischzusammensetzung im Signal der hinter dem Katalysator an
geordneten Abgassonde bemerkbar machen und daß ein Maß der bis dahin
erfolgten Vergrößerung mit einem Grenzwert verglichen wird und daß
bei Erreichen dieses Grenzwerts ein Katalysatorfehlersignal ausgege
ben wird.
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