DE4210958A1 - Einrichtung zur Messung der Bogenlänge beim Transport von Bogen durch eine Druckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Messung der Bogenlänge beim Transport von Bogen durch eine Druckmaschine, bei der alle zum Transport dienenden Teilaggregate, wie z. B. An- und Ausleger, Druckwerke und Falzapparat, über einen geschlossenen Zahnräderzug miteinander gekoppelt sind.

In der veröffentlichten Patentanmeldung EP 00 95 647 A2 ist eine Vorrichtung zur Überwachung des Bogentransportes am Anleger von Druckmaschinen beschrieben, bei der mit Hilfe von fotoelektrischen Sensoren die Vorderkanten und die Ecken eines einlaufenden Bogens kontrolliert werden. Des weiteren ist eine Abfragescheibe mit Abfrageschalter vorgesehen, die mit der Drehbewegung der Druckmaschine synchronisiert ist. Mittels einer Steuereinrichtung, die mit den Sensoren und dem Abfrageschalter verbunden ist, kann die richtige Lage des Bogens kontrolliert werden, indem geprüft wird, ob sich ein Bogen zwischen zwei Abfragezeitpunkten im Ansprechbereich der Sensoren befindet. Entsprechend dem Prüfergebnis, wird von der Steuereinrichtung eine Fehlermeldung oder ein Signal an eine Maschinensteuerung ausgegeben.

Nachteilig hierbei ist, daß die Vorrichtung nur im Bereich des Anlegers vorgesehen ist, und daß keine maßliche Kontrolle der Bogenlänge durchgeführt wird.

In der Offenlegungsschrift DE 38 36 310 A1 ist eine Anordnung zur Steuerung von Schaltvorgängen an einer Druckmaschine beschrieben, bei der Schaltvorgänge in Abhängigkeit von den Signalen eines Inkrementalgebers für den Drehwinkel der Druckmaschine, eines optischen Sensors in Form einer Reflexlichtschranke an einer Wendetrommel und eines Schalters einer Abfragescheibe ausgelöst werden. In einem Ausführungsbeispiel dieser Anordnung wird zur Umstellung der Druckmaschine auf Schön- und Widerdruck die Verdrehung einer Wendetrommel gegenüber einer Speichertrommel um einen von der Druckbogenlänge abhängigen Winkel dadurch ermittelt, daß die Signale des Inkrementalgebers zwischen zwei Schaltflanken des Schalters der Abfragescheibe gezählt werden. Bei dieser Lösung ist es ,von Nachteil, daß der optische Sensor auf eine Kante der Wendetrommel gerichtet ist und nicht gleichzeitig für die Bogenlängenabfrage vorgesehen ist.

Die in dem Gebrauchsmuster DE-GM 77 00 430 beschriebene Bogenkontrollvorrichtung beinhaltet Abtastelemente, die Innerhalb eines Zylinders innerhalb eines Greiferrandes angeordnet sind. Diese Vorrichtung kontrolliert nur die exakte Lage im Greiferschluß des Bogens. Eine Kontrolle der exakten Bogenlänge erfolgt nicht.

Des weiteren sind Lösungen beschrieben, die mit Hilfe von Abtasteinrichtungen, welche auf die Vorder- und Hinterkante der Bogen gerichtet sind, feststellen, ob ein Bogen zu einem definierten Zeitpunkt oder in einem definierten Zeitbereich im Erfassungsbereich der Abtasteinrichtung liegt.

In der Offenlegungsschrift DE 37 20 272 A1 werden die Signale der Abtasteinrichtung den Signalen für die Winkelstellung des Zylinders zugeordnet.

In der Offenlegungsschrift JP 1-3062247 (A) werden die Bogensignale der Abtasteinrichtung zu Signalen in Bezug gesetzt, die von der Abtastung der Metalloberfläche des Zylinders entstehen. Dadurch kann geprüft werden, ob die Bogenvorderkante in einem vorbestimmten Drehwinkelbereich bezüglich einer Soll-Drehwinkelposition eines Druckzylinders liegt.

Diese Lösungen haben den Nachteil, daß diese Einrichtungen lediglich die Lage und/oder Lageänderung des Bogens relativ zur Winkelstellung der Druckmaschine erfassen und keine Auswertung dem Bogenlänge vorgenommen wird.

Bei der in der Offenlegungsschrift DE 34 11 742 A1 offenbarten Faltmaschine zum Falten von Bogen, wird die Bogenlänge der in die Faltmaschine einlaufenden Bogen mit einer Meßrolle ermittelt, die auf dem Bogen berührend abläuft und mit einem Impulsgeber zusammenwirkt, dessen Ausgangssignale gezählt und einer Steuerschaltung zugeführt werden. Dazu werden die von der Meßrolle abgegebenen Impulse gezählt, welche zwischen einer Vorder- und einer Hinterkantensignalflanke des Bogens auftreten. Nachteilig hierbei ist, daß die Genauigkeit von der Bogenstärke und der Bogengeschwindigkeit abhängig ist, und daß die Messung nur an einer Stelle über der Bogenbreite vorgesehen ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Messung der Bogenlänge innerhalb einer Druckmaschine zu entwickeln, welche mit berührungslos wirkenden Mitteln die Erfassung der Länge von zugeführten Bogen ermöglicht.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß berührungslos wirkende Bogenlaufsensoren an definierten Überwachungsstellen ortsfest in der Druckmaschine angeordnet sind, wobei diese auf die Vorder- und Hinterkante der Bogen gerichtet sind, daß ein Geber zur Erfassung des Drehwinkels der Druckmaschine vorgesehen ist, daß die Steuereinrichtung mit den Bogenlaufsensoren und dem Drehgeber in Verbindung steht und daß die Steuereinrichtung eine Zählschaltung für die zwischen Vorderkantensignal- und Hinterkantensignalflanken in die Steuereinrichtung einlaufenden Impulse des Drehgebers beinhaltet.

Mit Hilfe der Sensoren wird bei jedem Bogen die Bogenvorder- und hinterkante erkannt und dem entsprechenden Maschinenwinkel zugeordnet. Die Winkeldifferenz zwischen Vorder- und Hinterkante ist direkt proportional der Bogenlänge.

Neben der reinen Bogenlängenmessung können über die Steuervorrichtung verschiedene bogenlängenabhängige Stellvorgänge eingeleitet werden, wie z. B. die automatische Einstellung der Wendeeinrichtung, die Überwachung des Bogentransportes bei der Wendung und die Steuerung der Pudereinsatzdauer. Desweiteren kann mit Hilfe der Bogenlängenmessung die Überwachung der Verschmutzung des Druckzylinders vorgenommen werden, indem Bogen erfaßt werden, deren Hinterkante innerhalb des Druckbildes liegen, wie z. B. bei schräg oder zu kurz geschnittenen Bogen. In diesem Fall wird die Farbe vom Gummituch auf den Gegendruckzylinder übertragen und von der Rückseite des nachfolgenden Bogens aufgenommen. Diese Bogen sind Makulatur, der Gegendruckzylinder muß gewaschen werden. Die Eingabe der Lage des Druckbildes kann gegebenenfalls manuell durch Ermittlung von Voreinstelldaten eines Plattenscanners oder mit Hilfe von Registereinstelldaten erfolgen.

Befindet sich die Hinterkante eines einzelnen Bogens zwischen Druckanfang und dem entsprechenden Druckbild, dann kann sich die Übertragung von Feuchtmittel auf den Gegendruckzylinder in ähnlicher Weise nachteilig auswirken. Wenn zur Bogenlängenermittlung zwei nebeneinanderliegende Bogenlaufsensoren eingesetzt werden, dann kann man vorteilhaft auch schräg geschnittene Vorder- bzw. Hinterkanten erkennen. Eine schräg geschnittene Hinterkante könnte auch bei Verwendung von Bogenlaufsensoren erkannt werden, welche alternierend von Druckwerk zu Druckwerk auf Antriebsseite und Bedienseite angebracht werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll anhand einer Zeichnung näher erläutert werden.

Es zeigen:

Fig. 1 ein Schema einer Bogenlängenmeßeinrichtung,

Fig. 2 ein Impulsdiagramm zur Bogenlängenmessung,

Fig. 3 ein Ablaufschema zur Bogenlängenmessung.

In Fig. 1 ist ein Schema einer Bogenlängenmeßeinrichtung beim Transport von Bogen 1 durch eine Druckmaschine 2 dargestellt. Die Druckmaschine 2 besteht neben dem Anleger 3 und dem Ausleger 4 aus fünf Druckwerken 5 mit den zum Bogentransport dienenden Zylindern 6. Alle zum Transport dienenden Teilaggregate sind über ein nicht weiter dargestelltes Zahnrädergetriebe miteinander gekoppelt. Der Drehwinkel der Druckmaschine 2 wird von einem Inkrementalen Drehgeber 7 erfaßt, der mit der Antriebseinrichtung 8 gekoppelt und mit einer Steuereinheit 9 verbunden ist.

Des weiteren sind entlang des Transportweges der Bogen 1 mehrere optoelektronische Sensoren 10 fest in der Druckmaschine 2 installiert, die jeweils mit der Steuereinheit 9 in Verbindung stehen.

Anhand der Fig. 2 und 3 soll die Arbeitsweise der Einrichtung erläutert werden:
Der Drehgeber 7 erzeugt pro Umdrehung beispielsweise 4096 Impulse 11. Die in der Steuereinheit 9 abgespeicherten Sollwerte 12 für die Vorderkante eines Bogens 1 und die Sollwerte 13 für die Hinterkante des Bogens 1 werden mit den Signalen 14, 15 zweier Sensoren 10 verknüpft, woraus sich die Bogenlänge l ergibt. Im Ausführungsbeispiel hat die Bogenlänge l die Ausdehnung von über 3476 Inkrementen 11 des Drehgebers 7 wobei zwei Inkremente 11 bzw. eine Länge ∆l an der Sollbogenlänge fehlen. Der Bogen 1 könnte in diesem Fall zu kurz geschnitten sein, so daß der Gegendruckzylinder verschmutzen könnte, oder daß bei Schön- und Widerdruck der Bogen 1 nicht weiter transportiert werden würde.

Das in Fig. 3 dargestellte Ablaufschema zeigt die Signalflüsse bei der Bogenlängenmessung. Der Steuereinheit 9 werden die Signale des Drehgebers 7 und der Sensoren 10 zugeführt. Die Impulse des Drehgebers 7 werden in Abhängigkeit von den Kantensignalflanken 14, 15 in einen Zähler 16 aufgezählt. Aus den Bogenlängen l mehrerer Bogen 1 wird in einen Mittelwertbildner 17 der Mittelwert gebildet, aus dem sich ein Referenzwert 18 ergibt. Die Bogenlängen l von Bogen 1 deren Längenabweichung ∆l einen bestimmten Betrag überschreitet werden nicht zur Mittelwertbildung herangezogen. In einem Vergleicher 19 wird für jeden Bogen 1 der Referenzwert mit dem aktuellen Wert für die Bogenlänge l verglichen. An einem Ausgang erzeugt die Steuereinrichtung 9 im Falle einer unzulässigen Abweichung des Referenzwertes vom aktuellen Wert ein Alarmsignal in einer Ausgabeeinrichtung 20 oder ein Signal an Stellglieder 21 zum Einleiten des Transportes eines weiteren Bogens 1 vom Anleger 3 in Richtung Ausleger 4.

Bezugszeichenliste

 1 Bogen
 2 Druckmaschine
 3 Anleger
 4 Ausleger
 5 Druckwerk
 6 Zylinder
 7 Drehgeber
 8 Antriebseinrichtung
 9 Steuereinheit
10 Sensor
11 Impuls
12 Sollwert
13 Sollwert
14 Signal
15 Signal
16 Zähler
17 Mittelwertbildner
18 Referenzwert
19 Vergleicher
20 Ausgabeeinrichtung
l Bogenlänge
l Längenabweichung

Claims (1)

1. Einrichtung zur Messung der Bogenlänge beim Transport von Bogen durch eine Druckmaschine,

   • - bei der die zum Transport dienenden Teilaggregate über ein Zahnrädergetriebe miteinander gekoppelt sind, und
   • - bei der eine bogenlängenabhängige Steuereinrichtung für den Antrieb der Druckmaschine und für eine Vielzahl von Stellelementen vorgesehen ist,
     dadurch gekennzeichnet,
   • - daß berührungslos wirkende Bogenlaufsensoren (10) an definierten Überwachungsstellen ortsfest in der Druckmaschine (2) angeordnet sind, wobei diese auf die Vorder- und Hinterkante der Bogen (1) gerichtet sind,
   • - daß ein Geber (7) zur Erfassung des Drehwinkels der Druckmaschine (2) vorgesehen ist,
   • - daß die Steuereinrichtung (9) mit den Bogenlaufsensoren (10) und dem Drehgeber (7) in Verbindung steht und
   • - daß die Steuereinrichtung (9) eine Zählschaltung für die zwischen Vorderkantensignal- und Hinterkantensignalflanken in die Steuereinrichtung (9) einlaufenden Impulse des Drehgebers (7) beinhaltet.