DE4209838A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Sterilisieren einer Verpackungsmaterialbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Sterilisieren einer VerpackungsmaterialbahnInfo
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- B65—CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
- B65B—MACHINES, APPARATUS OR DEVICES FOR, OR METHODS OF, PACKAGING ARTICLES OR MATERIALS; UNPACKING
- B65B55/00—Preserving, protecting or purifying packages or package contents in association with packaging
- B65B55/02—Sterilising, e.g. of complete packages
- B65B55/04—Sterilising wrappers or receptacles prior to, or during, packaging
- B65B55/08—Sterilising wrappers or receptacles prior to, or during, packaging by irradiation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sterilisieren einer Ver
packungsmaterialbahn nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem beispielsweise durch die EP-A-1 42 758 bekannt gewordenen
Verfahren dieser Art wird die Vorreinigung der Verpackungsmaterial
bahn in einem Wasserbad mit Ultraschallwellen durchgeführt. Bei
dieser Reinigung wird ein Teil der Keime von der Oberfläche des Ver
packungsmaterials gelost und entfernt, so daß bei der nachfolgenden
Uv-(Ultraviolett-)Bestrahlung eine verminderte Keimbelastung vor
liegt. Dieses bekannte Verfahren erbringt eine im Durchschnitt recht
gute Entkeimungsrate. Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß immer
wieder eine nicht ausreichende Sterilität der Verpackungsmaterial
bahn vorkommt. Ferner ist durch die EP-A-4 46 455 ein nach dem Prin
zip einer Vorreinigung mit Wasser und einer Nachbehandlung mit
UV-Bestrahlung arbeitendes Sterilisierverfahren bekannt geworden,
bei dem die vorausgehende Reinigung in Anwesenheit von Wasser mit
Bürsten durchgeführt wird, deren Borstenspitzen die Packstoffbahn
bestreichen. Bei diesem bekannten Verfahren wird eine effektive Rei
nigung erzielt, wenn die Borstenspitzen die Packstoffbahn unter
einem ganz bestimmten Winkel bestreichen, d. h. der Abstand der
Bürsten zur Packstoffbahn hat einen maßgebenden Einfluß auf die
Reinigungswirkung. Da die Bürsten aber während des Betriebs ver
schleißen, sind laufende Kontrollen des Abstands und Nachjustie
rungen erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Entkeimungsverfahren für Ver
packungsmaterialbahnen zu schaffen, das verschleißfrei und ohne
Nachjustierung arbeitet.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 ange
geben.
Versuche haben gezeigt, daß nach diesem Verfahren behandelte Ver
packungsmaterialbahnen mit hoher Sterilitätsrate entkeimt werden
können, so daß sie anschließend zum Verpacken steriler Güter einge
setzt werden können. Die besonders effektive Sterilisierwirkung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist so zu erklären, daß der unter hohem
Druck auf die Oberfläche des Verpackungsmaterials auftreffende
Wasserstrahl auf der Bahn haftende Staubkörnchen und Ansammlungen
von Mikroorganismen wegreißt und wegspült, so daß die verhältnis
mäßig wenigen auf der Bahn verbleibenden Keime der nachfolgenden
UV-Bestrahlung ungeschützt ausgesetzt sind. Aus diesem Grund wird
durch die Kombination einer Naßreinigung mit Wasserstrahlen und
einer anschließenden UV-Bestrahlung eine sehr hohe Sterilisierwir
kung erzielt.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
Eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
hat wenigstens eine der UV-Strahlungsquelle vorgeschaltete, in einem
bestimmten Winkel zur Förderrichtung der zugeführten Verpackungs
materialbahn gerichtete Hochdruckdüse für Wasser. Sehr wirkungsvoll
ist die Anordnung der Düse in einem bestimmten spitzen Winkel gegen
die Laufrichtung der Verpackungsmaterialbahn.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und eine
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens werden im folgenden näher
beschrieben und anhand einer Zeichnung erläutert, die die Vor
richtung vereinfacht im Querschnitt zeigt.
Eine Verpackungsmaterialbahn 1, die zum Herstellen von Behältern zum
Verpacken steriler Güter verarbeitet wird, wird von einer Vorrats
rolle kontinuierlich abgezogen und im Zickzack um drei Rollen 11,
12, 13 in einer Auffangwanne 14 sowie daran anschließend über eine
bestimmte Strecke senkrecht nach oben und dann über eine Umlenkrolle
15 zu einer nicht dargestellten Verpackungsmaschine geführt. Ober
halb der Umlenkrolle 12 ist in einem bestimmten Abstand eine Flach
strahl- oder Breitschlitzdüse 17 angeordnet, deren Spritzebene gegen
die Umlenkrolle 12 gerichtet ist. Der flächige Flachstrahl 2 ist auf
die um die Umlenkwalze 12 laufende Verpackungsmaterialbahn 1 so aus
gerichtet, daß er an der Auftrefflinie 3 in einem Winkel von etwa 45
Grad zur Tangente der Auftrefflinie entgegen der Förderrichtung der
Verpackungsmaterialbahn 1 geneigt ist. Die Breitschlitzdüse 17 kann
auch von 20 bis 90 Grad ausgerichtet sein oder sogar in einem Win
kelbereich in Laufrichtung der Verpackungsmaterialbahn 1 liegen. Der
aus der Breitschlitzdüse 17 aus tretende Flachstrahl 2 ist vorzugs
weise steriles Wasser, das mit hoher Geschwindigkeit linienförmig
auf der Verpackungsmaterialbahn 1 quer auftrifft, so daß an deren
Oberfläche haftende Staubkörnchen, Keime oder Anhäufungen von Mikro
organismen unter der Wirkung des mit hoher Geschwindigkeit dort auf
treffenden Wassers weggerissen und fortgespült werden. Um dem Strahl
2 eine hohe Auftreffgeschwindigkeit zu verleihen, wird das Steril
wasser der Düse 17 mit hohem Druck beispielsweise 20 bis 150
bar zugeführt. Die Transportgeschwindigkeit der Verpackungsmaterial
bahn 1 wird in einem Bereich von 1 bis 10 Meter pro Minute gewählt.
Das Spritzwasser wird in der Wanne 14 aufgefangen und im Umlauf nach
Passieren eines Filters der Breitschlitzdüse 17 wieder zugeführt.
Die gereinigte Materialbahn 1 wird auf der Strecke zwischen der Um
lenkwalze 13 und der Umlenkwalze 15 zunächst zwischen zwei Breit
schlitzdüsen 17, 18 für Trocknungsluft hindurch und darauf mit
seiner gereinigten Seite an einem UV-Strahler vorbeigeführt, wo sie
mit UV-Licht bestrahlt wird. Der UV-Strahler 20 ist vorzugsweise vom
C-Typ mit einer Leistung im Bereich von 100 bis 400 Milliwattse
kunden/cm2, vorzugsweise 250 mws/cm2. Die Bestrahlungszeit be
trägt etwa 1 bis 10 Sekunden.
Bei Versuchen hat es sich gezeigt, daß bei einer Hochdruck-Wasser
reinigung mit einer Flachstrahldüse der Reinigungseffekt zunimmt, je
höher der Wasserdruck und je geringer die Fördergeschwindigkeit der
Verpackungsmaterialbahn 1 sind. Dabei beträgt die Keimreduktion 1,4
bis 4 Zehnerpotenzen. Eine Temperaturerhöhung des Wassers bringt nur
eine geringe Verbesserung der Reinigung. Ein Zusatz von Reinigungs
mitteln steigert den Effekt deutlich bis zu 5 Zehnerpotenzen.
Bei der, wie oben beschrieben, vorgereinigten und anschließend einer
UVC-Bestrahlung ausgesetzten Verpackungsmaterialbahn 1 wird bei
einer ursprünglichen Verkeimung mit Bakterium subtilis von etwa
102 bis 104 schließlich ein Verkeimungsniveau von Null erreicht;
selbst bei einer Ausgangskonzentration von fast 107Keimen/Plätt
chen ist die Endkeimzahl noch fast Null. Anstelle einer Breit
schlitz- bzw. Flachstrahldüse 17 ist auch die Verwendung einer ro
tierenden Punktstrahldüse angebracht. Versuche mit einer rotierenden
Punktstrahldüse erbrachten bei gleichen Voraussetzungen gleichwer
tige Ergebnisse wie mit einer Flachstrahldüse.
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen zeigten, daß bei einer Be
handlung einer Verpackungsmaterialbahn mit unter hohem Druck aufge
spritztem Wasserstrahl, Zellagglomerate abgelöst wurden, so daß dann
nur noch einzelne, ungedeckte Keime verblieben, die von der
UVC-Strahlung leicht erreicht wurden. Offensichtlich ist die Wahr
scheinlichkeit einer Ablösung von Keimen desto größer, je größer die
Agglomerate sind. Es zeigte sich auch, daß bei einer Verkeimung von
mit Staub vermischten Bac.subt.-Sporen bei gleichen Bedingungen die
Reinigungswirkung beider Wasserstrahlarten als auch der Kombina
tionseffekt aus Reinigung und UV-Bestrahlung hervorragend sind.
Bei der Behandlung von Schimmelpilzsporen zeigten Versuche, daß bei
der Reinigung mit einer Flachstrahldüse und mit einer rotierenden
Punktstrahldüse Sporen von Aspergillus Niger ähnliche Entkeimungs
verhältnisse erzielt wurden wie bei Bac.sub.-Sporen. Hinsichtlich
der Keimfreiheit wird dennoch wegen der Bestrahlungsresistenz von A.
niger nicht das gleich gute Ergebnis der Reinigungs-/Bestrah
lungs-Behandlung erreicht. Wird jedoch in diesem Fall statt kaltem
heißes Wasser mit einer Temperatur von etwa 70 Grad C mit einem
Reinigungsmittelzusatz verwendet, so steigt die Reinigungswirkung
sprunghaft an. Als Folge wird in Kombination mit der UV-Bestrahlung
ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt. Durch eine weitere Erhöhung
der Temperatur des Spritzwassers läßt sich der Abtötungseffekt noch
wesentlich vergrößern.
Zum Erzielen einer maximalen Sicherheit des Abtötungseffekts ist
eine Ausführungsform des Sterilisierverfahrens vorzuziehen, bei der
mit erwärmtem Wasser mit Reinigungsmittelzusatz die Wasserstrahl
reinigung durchgeführt, danach mit reinem Sterilwasser nachgespült,
ferner mit Sterilluft aus einer Rakel getrocknet und anschließend
mit UV bestrahlt wird. Diese Maßnahmen können in Kombination an der
Verpackungsmaterialbahn ein- oder beidseitig angewandt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Sterilisieren einer Verpackungsmaterialbahn, bei
dem die Bahn zunächst einer Reinigung in Anwesenheit von Wasser,
darauf einer Trocknung mit einem sterilen Gas und schließlich einer
Bestrahlung mit UV-Strahlen unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorausgehende Reinigung mit einem unter hohem Druck auf die
Oberfläche der Verpackungsmaterialbahn aufgespritzten Wasserstrahl
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wasserstrahl mit einem Druck im Bereich von 20 bis 200 bar aufge
spritzt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wasserstrahl in einem Winkelbereich von 20 bis 90
Grad, vorzugsweise 45 Grad, entgegen der Laufrichtung der Ver
packungsmaterialbahn auf die kontinuierlich geforderte Verpackungs
materialbahn gerichtet ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Wasserstrahl als flächiger Strahl (2) mit Linienberüh
rung ausgebildet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Wasserstrahl als Punktstrahl ausgebildet ist und durch
Rotation die Verpackungsmaterialbahn flächig bestreicht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Wasserstrahl (2) im bogenförmigen Umlenkbereich einer
Führungswalze (12) auf die Verpackungsmaterialbahn gespritzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Wasserstrahl aus erwärmtem Wasser mit einer Temperatur
von 40 bis 90 Grad, vorzugsweise 70 Grad Celcius gebildet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß dem Wasser des Wasserstrahls ein Reinigungsmittel beige
mischt wird.
9. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 8, mit einer Ultraviolett-Lichtquelle, vor der die
Verpackungsmaterialbahn vorbeigeführt wird und mit einer vorgeschal
teten Naßreinigungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Naß
reinigungseinrichtung aus einer Hochdruck-Spritzdüse (17) besteht,
mit der ein Wasserstrahl (2) mit hoher Geschwindigkeit gegen die
kontinuierlich vorbeigeführte Verpackungsmaterialbahn (1) gespritzt
wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hochdruck-Spritzdüse als Flachstrahldüse (17) oder als rotierende
Punktstrahldüse ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hochdruck-Spritzdüse (17) unter einem Winkel von 20 bis 90 Grad
entgegen der Laufrichtung der Verpackungsmaterialbahn (1) zu dieser
ausgerichtet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209838 DE4209838A1 (de) | 1992-03-26 | 1992-03-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Sterilisieren einer Verpackungsmaterialbahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209838 DE4209838A1 (de) | 1992-03-26 | 1992-03-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Sterilisieren einer Verpackungsmaterialbahn |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4209838A1 true DE4209838A1 (de) | 1993-09-30 |
Family
ID=6455073
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924209838 Withdrawn DE4209838A1 (de) | 1992-03-26 | 1992-03-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Sterilisieren einer Verpackungsmaterialbahn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4209838A1 (de) |
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-
1992
- 1992-03-26 DE DE19924209838 patent/DE4209838A1/de not_active Withdrawn
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