DE4209032A1 - Niedermolekulare polyphenylenetherformmassen - Google Patents
Niedermolekulare polyphenylenetherformmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen, ent
haltend
- A) 5 bis 90 Gew.-% eines Polyphenylenethers mit einem mitt leren Molekulargewicht (Mw) von 8000 bis 30 000,
- B) 5 bis 90 Gew.-% eines schlagzähmodifizierten vinylaroma tischen Polymeren, wobei der Weichkompo nentengehalt 20 bis 50 Gew.-% bezogen auf B) beträgt und die Teilchen der Weichkomponente eine mittlere Teilchen größe von mindestens 3,5 µm aufweisen,
- C) 0 bis 60 Gew.-% übliche Zusatzstoffe und Verarbeitungs hilfsmittel.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung derartiger
Formmassen zur Herstellung von Fasern, Folien und Formkörper
und die aus den Formmassen erhältlichen Formkörper.
Thermoplastische Formmassen, die Polyphenylenether mit nie
driger Molmasse enthalten sind aus der DE-A 22 22 230 be
kannt. Aus der DE-A 22 55 930 sind Mischungen aus Poly
phenylenether mit niedriger Molmasse und A-B-A′-Blockmisch
polymerisaten bekannt. In der US-A 41 54 712 werden Poly
phenylenether mit niedriger Molmasse zusammen mit einem
elastomeren Blockcopolymer, das aus einer vinylaromatischen
Verbindung und einem konjugierten Dien aufgebaut wurde, und
einem Plastifizierungsmittel offenbart.
Diese Formmassen weisen eine ungenügende Spannungsrißbestän
digkeit auf.
Formmassen, die eine gute Wärmeformbeständigkeit und eine
gute Spannungsrißbeständigkeit aufweisen, sind Mischungen
aus Polyphenylenether und schlagfest modifiziertem Styrol
polymerisat, dessen Weichphase Teilchen eines mittleren
Teilchendurchmessers d50 (Volumenmittel) größer 3,51 µm auf
weisen (siehe EP-A 48 392, EP-A 48 399). Diese Formmassen
weisen aber ebenso wie die in der EP-A 347 598 zur Herstel
lung von Blasformteilen beschriebenen Mischungen aus Poly
phenylenethern und Styrolpolymerisaten mit einem mittleren
Teilchendurchmesser größer 3 µm und mehr als 12 Gew.-%
Kautschuk den Nachteil auf, daß sie bei mehrfacher Extrusion
einen starken Abfall der multiaxialen Zähigkeit zeigen.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde,
thermoplastische Formmassen zur Verfügung zu stellen, welche
eine gute Wärmeformbeständigkeit und Spannungsrißbeständig
keit in Kombination mit einer guten multiaxialen Zähigkeit
aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die eingangs definierten Formmassen
gelöst.
Bevorzugte Massen dieser Art und ihre Verwendung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Die in den erfindungsgemäßen Formmassen enthaltenen Poly
phenylenether A) sind an sich bekannt. Die Polyphenylenether
A) sind in den erfindungsgemäßen Formmassen in einer Menge
von 5 bis 90, bevorzugt 15 bis 80 und insbesondere 30 bis
80 Gew.-% enthalten.
Es handelt sich um Verbindungen auf Basis von substituier
ten, insbesondere disubstituierten Polyphenylenethern, wobei
der Ethersauerstoff der einen Einheit an den Benzolkern der
benachbarten Einheit gebunden ist. Vorzugsweise werden in 2-
und/oder 6-Stellung zum Sauerstoffatom substituierte Poly
phenylenether verwendet. Als Beispiele für Substituenten
sind Halogenatome wie Chlor oder Brom und Alkylreste mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, die vorzugsweise kein (α-ständiges
tertiäres Wasserstoffatom aufweisen, z. B. Methyl-, Ethyl-,
Propyl- oder Butylreste zu nennen. Die Alkylreste können
wiederum durch Halogenatome wie Chlor oder Brom oder durch
eine Hydroxylgruppe substituiert sein. Weitere Beispiele
möglicher Substituenten sind Alkoxyreste, vorzugsweise mit
bis zu 4 Kohlenstoffatomen oder gegebenenfalls durch Halo
genatome und/oder Alkylgruppen substituierte Phenylreste.
Ebenfalls geeignet sind Copolymere verschiedener Phenole wie
z. B. Copolymere von 2,6-Dimethylphenol und 2,3,6-Trimethyl
phenol. Selbstverständlich können auch Gemische verschiede
ner Polyphenylenether eingesetzt werden.
Beispiele für Polyphenylenether sind Poly(2,6-dilauryl-
1,4-phenylenether), Poly(2,6-diphenyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dimethoxy-1,4-phenylen-ether), Poly(2,6-dieth
oxy-1,4-phenylenether), Poly(2-methoxy-6-ethoxy-1,4-pheny
lenether), Poly(2-ethyl-6-stearyloxy-1,4-phenylenether),
Poly-(2,6-dichlor-1,4-phenylenether), Poly(2-methyl-6-phe
nyl-1,4-phenylen-ether), Poly(2,6-dibenzyl-1,4-phenylen
ether), Poly(2-ethoxy-1,4-phenylen-ether), Poly(2-chlor-
1,4-phenylenether), Poly(2,5-dibrom-1,4-phenylenether).
Bevorzugt werden Polyphenylenether eingesetzt, bei denen die
Substituenten Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind,
wie Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylenether), Poly(2,6-di
ethyl-1,4-phenylenether), Poly(2-methyl-6-ethyl-1,4-pheny
lenether), Poly(2-methyl-6-propyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dipropyl-1,4-phenylenether) und Poly(2-ethyl-6-
propyl-1,4-phenylenether).
Unter Polyphenylenethern im Sinne der Erfindung sollen auch
solche verstanden werden, die mit Monomeren wie Fumarsäure,
Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid modifiziert sind.
Derartige Polyphenylenether sind u. a. in der WO 87/00 540
beschrieben.
Hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften der Polypheny
lenether werden solche in den erfindungsgemäßen Formmassen
eingesetzt, die ein mittleres Molekulargewicht Mw (Gewichts
mittel) von 8000 bis 30 000, bevorzugt 12 000 bis 25 000 und
insbesondere 15 000 bis 25 000 aufweisen.
Dies entspricht einer Grenzviskosität von 0,18 bis 0,45,
bevorzugt von 0,25 bis 0,42 und insbesondere von 0,3 bis
0,42 dl/g, gemessen in Chloroform bei 25°C.
Die Bestimmung der Molekulargewichtsverteilung erfolgt im
allgemeinen mittels Gelpermeationschromatographie (Shodex-
Trennsäulen 0,8×50 cm des Typs A 803, A 804 und A 805 mit
THF als Elutionsmittel bei Raumtemperatur). Die Lösung der
PPE-Proben in THF erfolgt unter Druck bei 110°C, wobei
0,16 ml einer 0,25gew.-%igen Lösung injiziert werden.
Die Detektion erfolgt im allgemeinen mit einem UV-Detektor.
Die Eichung der Säulen wurde mit PPE-Proben durchgeführt,
deren absolute Molekulargewichtsverteilungen durch eine GPC-
Laser-Lichtstreuungskombination bestimmt wurde.
Die Komponente B) ist in den erfindungsgemäßen Formmassen in
Mengen von 5 bis 90, bevorzugt 10 bis 80 und insbesondere 10
bis 60 Gew.-% enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Komponenten A) bis C) sowie gegebenenfalls D).
Die Komponente B) ist ein vinylaromatisches Polymer, dessen
Weichkomponentengehalt 20 bis 50, vorzugsweise 25 bis
40 Gew.-% beträgt, bezogen auf 3) und die Teilchen der
Weichkomponente eine mittlere Teilchengröße von mindestens
3,5, bevorzugt mindestens 4,5 µm aufweisen (d50 Wert des Vo
lumenmittels). Der Kautschukgehalt beträgt im allgemeinen
von 3 bis 25, vorzugsweise von 5 bis 15 Gew.-%.
Die Weichkomponente liegt fein dispergiert in der Hartmatrix
vor. Diese Weichkomponente und ihr Aufbau kann in bekannter
Weise durch elektronenmikroskopische Aufnahmen der Kompo
nente B bestimmt werden. Bei der Weichkomponente handelt es
sich um Pfropfcopolymerisate aus den Monomeren der Hart
matrix, insbesondere von Styrol, welche auf einen Kautschuk
aufgepfropft werden.
Unter der Weichkomponente wird eine Elastomerphase mit einer
Glasübergangstemperatur von unter 25°C (nach K.H. Illers und
H. Breuer, Kolloidzeitschrift 176 (1961) S. 110) verstanden.
Es kommen sowohl Homo- als auch Copolymerisate von vinylaro
matischen Monomeren mit 8 bis 12 C-Atomen in Betracht. Unter
der Hartmatrix soll der in Toluol lösliche Anteil der Kompo
nenten B) verstanden werden, d. h. hierbei wird nicht das in
der Weichkomponente okkludierte vinylaromatische Polymerisat
und der gepfropfte Anteil des Polymerisats erfaßt.
Als monovinylaromatische Verbindungen für den Aufbau der
Hartmatrix kommen dabei insbesondere Styrol in Betracht,
ferner die kern- oder seitenkettenalkylierten Styrole. Als
Beispiele seien Chlorstyrol, α-Methylstyrol, Styrol, p-Me
thylstyrol, Vinyltoluol und p-tert.-Butylstyrol genannt.
Vorzugsweise wird jedoch Styrol allein verwendet.
Die Homopolymerisate werden im allgemeinen nach den bekann
ten Verfahren in Masse, Lösung oder Suspension hergestellt
(vgl. Ullmanns Enzyklopädie der techn. Chemie, Band 19, Sei
ten 265 bis 272, Verlag Chemie, Weinheim 1980). Die Homopo
lymerisate können Gewichtsmittel des Molekulargewichts Mw
von 3000 bis 300 000 aufweisen, die nach üblichen Methoden
bestimmt werden können.
Als Comonomere zur Herstellung von Copolymerisaten kommen
z. B. (Meth)acrylsäure, (Meth)acrylsäurealkylester mit 1 bis
4 C-Atomen im Alkylrest, Acrylnitril und Maleinsäureanhydrid
sowie Maleinsäureimide, Acrylamid und Methacrylamide sowie
deren N,N oder N-alkylsubstituierten Derivate mit 1-10 C-
Atomen im Alkylrest in Frage.
Die Comonomeren sind je nach ihrer chemischen Struktur in
unterschiedlichen Mengen in den Styrolpolymerisaten enthal
ten. Entscheidend für den Gehalt an Comonomeren im Mischpo
lymerisat ist die Mischbarkeit des Copolymerisates mit dem
Polyphenylenether. Solche Mischungsgrenzen sind bekannt und
beispielsweise in der US-P 41 360 618, 44 05 753 und in der
Veröffentlichung von J.R. Fried, G.A. Hanna, Polymer Eng.
Scie. Band 22 (1982) Seite 705 ff beschrieben. Die Herstel
lung der Copolymeren erfolgt nach bekannten Verfahren, die
beispielsweise in Ullmanns Enzyklopädie der techn. Chemie,
Band 19, Seite 273 ff, Verlag Chemie, Weinheim (1980) be
schrieben sind. Die Copolymerisate haben im allgemeinen Ge
wichtsmittel des Molekulargewichtes (Mw) von 10 000 bis
300 000, die nach üblichen Methoden bestimmt werden können.
Bei der Komponente B) handelt es sich vorzugsweise um
schlagfest modifiziertes Polystyrol, dessen Kautschukgehalt
im allgemeinen von 3 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise von 5 bis
15 Gew.-% beträgt.
Die meist angewandten Verfahren zur Herstellung schlagzähmo
difizierter Styrolpolymerisate sind die Polymerisation in
Masse oder Lösung in Gegenwart eines Kautschuks, wie es bei
spielsweise in der US-Patentschrift 26 94 692 beschrieben
ist, und Verfahren zur Massesuspensionspolymerisation, wie
sie beispielsweise in der US-Patentschrift 28 62 906 be
schrieben sind. Selbstverständlich sind auch andere Verfah
ren anwendbar, sofern die gewünschte Teilchengröße der Kaut
schukphase eingestellt wird.
Als Kautschuke werden die üblicherweise für die Schlagzähmo
difizierung von Styrolpolymerisaten gebräuchlichen natürli
chen oder synthetischen Kautschuke eingesetzt. Geeignete
Kautschuke im Sinne der Erfindung sind neben Naturkautschuk
z. B. Polybutadien, Polyisopren und Mischpolymerisate des Bu
tadiens und/oder Isoprens mit Styrol und anderen Comonome
ren, die eine Glastemperatur, bestimmt nach K.H. Illers und
H. Breuer, Kolloidzeitschrift 190 (1), 16-34 (1963), unter
-20°C besitzen.
Als Komponente C) können die erfindungsgemäßen thermoplasti
schen Formmassen auch übliche Zusatzstoffe und Verarbei
tungshilfsmittel enthalten. Der Anteil dieser Zusätze be
trägt im allgemeinen nicht mehr als 60, insbesondere nicht
mehr als 50 und ganz besonders nicht mehr als 30 Gew.%, be
zogen auf das Gesamtgewicht der Komponente A) bis C).
Als Zusatzstoffe seien Schlagzähmodifier genannt, die in
Mengen bis zu 20 Gew.-%, bevorzugt bis zu 15 Gew.-% enthal
ten sein können und welche verschieden von Komponente B)
sind.
Geeignet sind übliche Kautschuke, z. B. Acrylatkautschuk und
Polymerisate konjugierter Diene, wie Polybutadienkautschuk
und Polyisoprenkautschuk. Die Dienpolymerisate können, in an
sich bekannter Weise, teilweise oder vollständig hydriert
sein. Außerdem kommen z. B. in Betracht: Acrylnitrilbutadien
kautschuk, hydrierter Styrolbutadienkautschuk, Ethylen-Pro
pylen-Dien-Kautschuk, Polybutylen- und Polyoctenamerkaut
schuke, Ionomere, Blockcopolymere aus vinylaromatischen Mo
nomeren mit Dienen wie Butadien oder Isopren (an sich be
kannt aus EP-A 62 282) mit dem Aufbau M1M2-, M1M2M1M2-,
M1M2M1- oder M1M2M1′- wobei diese Blockpolymerisate auch
Segmente mit statistischer Verteilung enthalten können, so
wie Stern-Block-Copolymere. Als besonders geeignet haben
sich Polymerisate konjugierter Diene wie Polybutadienkaut
schuk oder Polyisoprenkautschuk erwiesen. Derartige synthe
tische Kautschuke sind dem Fachmann geläufig und zusammen
fassend in "Ullmanns Encyklopädie der Technischen Chemie",
4. Auflage, Bd. 13, Seiten 595 bis 634, Verlag Chemie GmbH,
Weinheim 1977, beschrieben.
Zusätzlich können weitere flammhemmende Zusätze wie Triaryl
phosphinoxide oder Triarylphosphate in den erfindungsgemäßen
Formmassen enthalten sein.
Als Zusatzstoffe seien genannt Hitze- und Lichtstabilisato
ren, Gleit- und Entformungsmittel, Färbemittel, wie Farb
stoffe und Pigmente in üblichen Mengen. Weitere Zusatzstoffe
sind Verstärkungsmittel wie Glasfasern, Asbestfasern, Koh
lenstoff-Fasern, aromatische Polyamidfasern und/oder Füll
stoffe, Gipsfasern, synthetische Calciumsilikate, Kaolin,
calciniertes Kaolin, Wollastonit, Talkum und Kreide.
Auch niedermolekulare oder hochmolekulare Polymere kommen
als Zusatzstoffe in Betracht, wobei Polyethylenwachs als
Gleitmittel besonders bevorzugt ist.
Als Pigmente kommen z. B. in Frage TiO2 und Ruße.
Bei Verwendung von TiO2 liegt die mittlere Teilchengröße im
Bereich von 50-400 nm, insbesondere 150-240 nm. Techn.
Verwendung finden Rutile und Ahatas, die gegebenenfalls mit
Metalloxiden, z. B. Al-oxid, Si-Oxiden, Oxiden des Zn oder
Siloxanen beschichtet sind.
Als Ruße sollen mikrokristalline, feinteilige Kohlenstoffe
verstanden werden (vgl. Kunststofflexikon, 7. Auflage 1980).
Als geeignet seien die Ofenruße, Acetylenruße, Gasruße sowie
die durch thermische Herstellung erhältlichen Thermalruße
genannt.
Die Teilchengrößen liegen vorzugsweise im Bereich von 0,01
bis 0,1 µm und die Oberflächen im Bereich von 102 bis 104 m2/g
(BET/ASTM D 3037) bei DBP-Absorptionen von 102 bis 103 ml/100 g
(ASTM d 2414).
Über Art und Menge dieser Zusatzstoffe lassen sich die ge
wünschten Eigenschaften der Endprodukte in weitem Maße steu
ern.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen thermoplastischen
Formmassen erfolgt zweckmäßigerweise durch Mischen der Kom
ponenten bei Temperaturen im Bereich von 250 bis 320°C in
üblichen Mischvorrichtungen, wie z. B. Knetern, Banburymi
schern und Einschneckenextrudern, vorzugsweise mit einem
Zweischneckenextruder. Um eine möglichst homogene Formmasse
zu erhalten, ist eine intensive Durchmischung notwendig. Die
Reihenfolge des Mischens der Komponenten kann variiert wer
den, es können zwei oder gegebenenfalls drei Komponenten
vorgemischt sein oder es können auch alle Komponenten ge
meinsam gemischt werden.
Aus den erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen las
sen sich z. B. durch Spritzguß oder Extrusion Formkörper mit
guter Spannungsrißbeständigkeit herstellen, die insbesondere
eine gute Wärmeformbeständigkeit und einen geringen Abfall
der Zähigkeit bei mehrfacher Verarbeitung aufweisen.
Infolge dieses Eigenschaftsspektrums eignen sich die aus den
erfindungsgemäßen Formmassen herstellbaren Formkörper beson
ders für die Herstellung von Folien und Formteilen im
Spritzgußverfahren.
Es wurden folgende Komponenten eingesetzt:
- A(1): Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenether mit einem mittle ren Molekulargewicht (w) von 16 000.
- A(2): Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenether mit einem mittle ren Molekulargewicht (w) von 24 000.
- A(3): Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenether mit einem mittle ren Molekulargewicht (w) von 40 000 (zum Vergleich).
- B(1): Schlagfestes Polystyrol mit 8 Gew.-% Polybutadien und Zellteilchenmorphologie. Die mittlere Teilchengröße der Weichkomponente betrug 5,5 µm. Die Viskositäts zahl VZ der Hartmatrix betrug 70 ml/g (0,5%ig in Toluol bei 23°C).
- B(2): Schlagfestes Polystyrol mit 8 Gew.-% Polybutadien und Zellteilchenmorphologie. Die mittlere Teilchengröße der Weichkomponente betrug 2,0 µm. Die Viskositäts zahl VZ der Hartmatrix betrug 70 ml/g (0,5%ig in Toluol bei 23°C).
Die Komponenten A) bis C) wurden auf einem Zweischneckenex
truder bei 280°C konfektioniert, durch ein Wasserbad gelei
tet und granuliert. Das getrocknete Granulat wurde auf einer
Spritzgußmaschine bei 280°C zu Normprüfkörpern verarbeitet.
Die Spannungsrißbeständigkeit wurde nach DIN 53 499 an für
die Dauer von 1 Stunde in Isopropanol gelagerten Probekör
pern bestimmt. Die Probekörper wurden ebenfalls bei 280°C
spritzgegossen.
Die Ermittlung der mittleren Teilchengröße für die Kompo
nente B) erfolgte in bekannter Weise durch Aufnahme elektro
nenmikroskopischer Dünnschnittaufnahmen. Die Bestimmung ge
schah mit Hilfe der Bildanalyse nach dem Verfahren, wie es
von W. Alex in der Zeitschrift für Aufarbeitung und Verfah
renstechnik 13, (1972) im Kap. 3.11 beschrieben wird. Die
Zahl der ausgewerteten Teilchen lag zwischen 4000 und
9500.
Bei der Angabe der mittleren Teilchengröße handelt es sich
in allen Fällen um das Volumenmittel der Teilchengröße. Die
Bildanalyse liefert die integrale Volumenverteilung des
Teilchendurchmessers einer Probe. Hieraus läßt sich entneh
men, wieviel Volumenprozent der Teilchen einen Durchmesser
gleich oder kleiner einer bestimmten Größe haben. Der mitt
lere Teilchendurchmesser, der als d50-Wert der integralen
Volumenverteilung bezeichnet wird, ist dabei als der
Teilchendurchmesser definiert, bei dem 50 Vol.-% der Teil
chen einen kleineren Durchmesser haben als den Durchmesser,
der dem d50-Wert entspricht. Ebenso haben dann 50 Vol.-% der
Teilchen einen größeren Durchmesser als den der dem d50-Wert
entspricht.
Die Vicattemperatur VST/B wurde nach DIN 53 460 bestimmt.
Die multiaxiale Zähigkeit wurde im Durchstoßtest nach
DIN 53 443 durch Ermittlung der Durchstoßarbeit Wges bei 23°C
ermittelt. Die Probekörper wurden bei 280°C spritzgegossen.
Die Eigenschaften der Formmassen und die Zusammensetzung
sind der Tabelle zu entnehmen.
Claims (5)
1. Thermoplastische Formmassen, enthaltend
- A) 5 bis 90 Gew.-% eines Polyphenylenethers mit einem mittleren Molekulargewicht (Mw) von 8000 bis 30 000,
- B) 5 bis 90 Gew.-% eines schlagzähmodifizierten vinyl aromatischen Polymeren, wobei der Weichkomponentengehalt 20 bis 50 Gew.-% bezogen auf B) beträgt und die Teilchen der Weichkomponente eine mittlere Teilchengröße von min destens 3,5 µm aufweisen,
- C) 0 bis 60 Gew.-% übliche Zusatzstoffe und Ver arbeitungshilfsmittel.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, in denen
das mittlere Molekulargewicht der Komponente A) 12 000
bis 25 000 beträgt.
3. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 oder
2, in denen der Weichkomponentengehalt, bezogen auf B)
25 bis 40 Gew.-% beträgt.
4. Verwendung der thermoplastischen Formmassen gemäß den
Ansprüchen 1 bis 3 zur Herstellung von Fasern, Folien
und Formkörpern.
5. Formkörper erhältlich aus dem thermoplastischen Form
körper gemäß den Ansprüchen 1 bis 3.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209032 DE4209032A1 (de) | 1992-03-20 | 1992-03-20 | Niedermolekulare polyphenylenetherformmassen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209032 DE4209032A1 (de) | 1992-03-20 | 1992-03-20 | Niedermolekulare polyphenylenetherformmassen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4209032A1 true DE4209032A1 (de) | 1993-09-23 |
Family
ID=6454578
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924209032 Withdrawn DE4209032A1 (de) | 1992-03-20 | 1992-03-20 | Niedermolekulare polyphenylenetherformmassen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4209032A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8722839B2 (en) | 2012-06-04 | 2014-05-13 | Sabic Innovative Plastics Ip B.V. | Poly(phenylene ether) fiber and method of making |
-
1992
- 1992-03-20 DE DE19924209032 patent/DE4209032A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8722839B2 (en) | 2012-06-04 | 2014-05-13 | Sabic Innovative Plastics Ip B.V. | Poly(phenylene ether) fiber and method of making |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |