DE4208961A1

DE4208961A1 - Druckluftbetriebene doppelmembranpumpe

Info

Publication number: DE4208961A1
Application number: DE4208961A
Authority: DE
Inventors: Peter Lechner; Alfred Prinz
Original assignee: Wacker Chemie AG
Current assignee: LECHNER, PETER, 87471 DURACH, DE PRINZ, ALFRED, 87
Priority date: 1992-03-19
Filing date: 1992-03-19
Publication date: 1993-09-23
Anticipated expiration: 2012-03-20
Also published as: DE4208961C2

Description

Die Erfindung betrifft eine druckluftbetriebene Doppelmem branpumpe.

Druckluftbetriebene Doppelmembranpumpen sind bereits in ver schiedenen Ausführungsformen beispielsweise aus EP-A-61 706, EP-A-3 81 835, oder DE-C-3 310 131 bekannt.

Bei der Förderung schwer fluidisierbarer Güter, wie bei spielsweise sehr feiner Pulver oder Granulate, kommt es auf grund mangelhafter Fluidisierung des Förderguts häufig zu einer Verstopfung der Pumpenkammern und damit verbunden zu einer Unterbrechung des Fördervorganges.

Um die Förderung solcher Güter mittels Doppelmembranpumpen zu verbessern, wurden bisher Belüftungsanschlüsse an den Pumpenkammern angebracht oder es wurde ein automatisches Belüftungsventil am Saugstutzen der Pumpe eingebaut (siehe beispielsweise Prospekt "Druckluftmembranpumpen Baureihe DL" der Firma DEPA GmbH Ausgabe 6/82).

Über die Belüftungsanschlüsse an den Pumpenkammern wird Druckluft oder Gas zur Fluidisierung des Fördergutes in die Pumpenkammer gedrückt. Dadurch wird allerdings nachteiliger weise die Pumpenvolumen-Förderleistung um die während der Ansaugphase zugeführte Gas- oder Luftmenge verringert. Das automatische Belüftungsventil am Saugstutzen der Pumpe läßt sich über verschiedene Einstellungen der Federvorspan nung einem jeweils entsprechenden Unterdruck in der Sauglei tung anpassen. Unterschreitet die Pumpe bei der Förderung nicht leicht fluidisierbarer Pulver den eingestellten Wert, so öffnet das Ventil kurzzeitig und erlaubt das Einströmen von Umgebungsluft. Dadurch wird allerdings nachteiligerweise die Pumpenvolumen-Förderleistung um die gesamte Fluidisie rungsluftmenge verringert. Es ist also nur eine sehr be schränkte Fluidisierung auf Kosten der Förderkapazität er reichbar. Die in die Saugleitung zugeführte Fluidisierungs luft beseitigt zudem nicht die Verstopfungsgefahr in der Pumpenkammer.

Die bekannten Maßnahmen zur Verbesserung der Fluidisierung bei der Förderung mittels Doppelmembranpumpen sind für den Fall, daß ein Fördergut unter Inertgasüberlagerung transpor tiert werden muß, nur nach zusätzlichen Umbaumaßnahmen ein setzbar.

Aufgabe der Erfindung war es, eine Pumpe zur Verfügung zu stellen, die es ermöglicht auch schwierig fluidisierbare Gü ter auf einfache Weise zu fördern.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine druckluftgetriebene Dop pelmembranpumpe umfassend ein Pumpengehäuse mit zwei im Ab stand nebeneinander angeordneten Gehäusekammern, die jeweils eine Membraneinrichtung aufweisen und von dieser in eine Pumpenkammer und eine Luftkammer aufgeteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftung der jeweiligen Luftkammer in die Pumpenkammer der jeweils anderen Gehäusekammer er folgt.

Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Doppelmembranpum pe ist in Fig. 1 dargestellt. An den Ausgang der Luftkammer 1 am Steuerventil 2 ist die Fluidisierungsleitung 3 luftdicht angeschlossen. Diese Fluidisierungsleitung 3 endet in der gegenüberliegenden Pumpenkammer 4. Eine weitere Fluidisie rungsleitung 5 verbindet in gleicher Weise die Luftkammer 6 mit der Pumpenkammer 7.

Bei herkömmlichen Pumpen wird die Druckluft, die zum Betrieb der Doppelmembranpumpe dient, aus der Luftkammer nach Umschaltung des Steuerventils über einen Schalldämpfer ins Freie geleitet. Die erfindungsgemäße Doppelmembranpumpe leitet diese Druckluft (DL in den Fig. 2, 4, 6) durch eine Fluidisierungsleitung in die gegenüberliegende Pumpenkammer. Dies ist in Fig. 2 unter Beibehaltung der Numerierung von Fig. 1 schematisch dargestellt.

In der Pumpenkammer wird durch die einströmende Luft das Fördergut in dem Zeitabschnitt, in dem die Verstopfungsge fahr am größten ist, fluidisiert.

Die Druckluft wird bevorzugt auf einem möglichst kurzen Weg vom Steuerventilausgang über getrennte Kammern in die gegen überliegende Pumpenkammer geleitet. Besonders bevorzugt ist ein Rückschlagventil (8 bzw. 9 in Fig. 1) in diese Leitung eingebaut, um sicherzustellen, daß kein Betriebsmedium in das Steuerventil gelangt.

In einer bevorzugten Ausführungsform läßt sich der Volumen strom der Druckluft, der von der jeweiligen Luftkammer in die gegenüberliegende Pumpenkammer geleitet wird getrennt einstellen.

Dies wird, wie in Fig. 3 dargestellt, beispielsweise dadurch erreicht, daß in die jeweilige Fluidisierungsleitung 3, bzw. 5, mindestens ein Rückschlag-Regulierventil 10 und 12, bzw. 11 und 13 bevorzugt mit Schalldämpfer 14, bzw. 15 eingebaut wird. Es ist jedoch ebenso möglich, statt eines Regulierven tils eine Drossel zu verwenden. Schematisch ist diese Aus führungsform unter Beibehaltung der Numerierung aus Fig. 3 in Fig. 4 dargestellt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform läßt sich der Volumenstrom der Druckluft, die von der jeweiligen Luftkam mer in die gegenüberliegende Förderkammer geleitet wird für beide Leitungen gemeinsam einstellen.

Dies wird, wie in Fig. 5 dargestellt, beispielsweise dadurch erreicht, daß die Fluidisierungsleitungen 3 und 5 jeweils mit einer Ableitung mit Rückschlagventil 10 bzw. 11 und einer gemeinsamen Drossel 16 bevorzugt mit Schalldämpfer 17 versehen werden. Statt der Drossel ist auch die Verwendung eines Regulierventils möglich. Schematisch ist diese Aus führungsform unter Beibehaltung der Numerierung aus Fig. 5 in Fig. 6 dargestellt.

Wegen der hohen Sicherheit gegen ein Festlaufen während des Fördervorgangs ist die erfindungsgemäße Pumpe besonders zum Transport von schwer fluidisierbaren Gütern geeignet. Dies sind beispielsweise sehr feinkörnige Pulver, wie Bornitrid Pulver mit einem Schüttgewicht von ca. 0,45 kg/l oder Kieselsäuren aller Qualitäten auch in gefällter oder gepreß ter Form.

Die erfindungsgemäße Doppelmembranpumpe ist daneben auch für die Förderung solcher Güter besonders geeignet, zu deren Förderung eine Inertgasüberlagerung erforderlich ist. In diesem Fall wird die Doppelmembranpumpe statt mit Luft mit einem Inertgas als Arbeitsgas betrieben. Beispielsweise eignet sich die erfindungsgemäße Pumpe zur inertgasüberla gerten Förderung von verdichteter hochdisperser Kieselsäure.

Claims

1. Druckluftgetriebene Doppelmembranpumpe umfassend ein Pumpengehäuse mit zwei im Abstand nebeneinander angeord neten Gehäusekammern, die jeweils eine Membraneinrich tung aufweisen und von dieser in eine Pumpenkammer und eine Luftkammer aufgeteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftung der jeweiligen Luftkammer in die Pum penkammer der jeweils anderen Gehäusekammer erfolgt.

2. Druckluftgetriebene Doppelmembranpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftung der jeweili gen Luftkammer in die Pumpenkammer der jeweils anderen Gehäusekammer über ein Rückschlagventil.

3. Druckluftgetriebene Doppelmembranpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftung der jeweili gen Luftkammer in die Pumpenkammer der jeweils anderen Gehäusekammer durch Einbau mindestens eines Rückschlag- Regulierventils pro Fluidisierungsleitung bezüglich des Volumenstroms einstellbar erfolgt.

4. Druckluftgetriebene Doppelmembranpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftung der jeweili gen Luftkammer in die Pumpenkammer der jeweils anderen Gehäusekammer durch Einbau mindestens einer Drossel pro Fluidisierungsleitung bezüglich des Volumenstroms ein stellbar erfolgt.

5. Verwendung einer druckluftgetriebenen Doppelmembranpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Förderung von schwer fluidisierbaren Gütern.

6. Verwendung einer druckluftgetriebenen Doppelmembranpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Förderung von För dergütern, die eine Schutzgasatmosphäre beim Transport benötigen.