DE4208743A1 - Rueckspuelfilter fuer fluessigkeiten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen automatischen Rückspülfilter für
Flüssigkeiten, bestehend aus einem oder mehreren Gehäusen mit
Filtrateinlaß und -auslaß sowie Schlammaustragsstutzen. Der
Rückspülfilter eignet sich besonders zum Einsatz in Systemen mit
hohem Druck, beispielsweise in Brenn- und
Schmierstoffsystemen.
Es ist bekannt, daß der Rückspülvorgang in Rückspülfiltern,
insbesondere wenn diese in Systemen mit hohem Druck eingesetzt
werden, zu einem plötzlichen, das Betriebsregime ganz erheblich
beeinflussenden Druckabfall führt. Ursache hierfür ist der bis
zu 25% in Schmierölsystemen und bei Brennstoffsystemen, die
einen hohen Druck und einen geringen Volumenstrom aufweisen, bis
zu 50% und mehr vom Betriebsvolumenstrom betragende
Rückspülvolumenstrom bei derzeit bekannten technischen
Anwendungen (DE-OS 36 11 075, DE-OS 34 43 752). Geteilte Düsen
in bekannten Rückspülfiltern haben einen komplizierten Bau- und/
oder Schaltungsaufwand zur Folge, ohne den Rückspülvorgang
entscheidend zu verbessern.
Das Ziel der Minimierung des Druckabfalls je Zeiteinheit über
die Reduzierung der Rückspülmenge je Zeiteinheit wird bei
verschiedenen Ausführungen nach Patent DE-OS 32 35 552, Patent
DE-OS 39 02 770 auch durch eine sektorartige Aufteilung der
Filtereinsatzfläche durch bogenförmige Stege am zylindrischen
Stützkäfig mit erheblichem Bauaufwand zu erreichen versucht.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem
zugrunde, einen automatischen Rückspülfilter in einfacher Bauform
mit drastisch verringertem absoluten Druckabfall und Druckabfall
je Zeiteinheit zu entwickeln, indem die Rückspülmenge je
Zeiteinheit zu Beginn und während des Rückspülvorganges selbst
reduziert wird.
Das Problem wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung des Problems ermöglicht es, den
Rückspülvolumenstrom, den absoluten Druckabfall sowie den
Druckabfall je Zeiteinheit in Abhängigkeit von der
Ausführungsvariante des jeweiligen Filters derart zu verringern,
daß die Rückspülvorgänge ohne wesentlichen Einfluß auf das
Betriebsregime des jeweiligen Systems ausgeführt werden.
Die Abstimmung von Düsenart (Ein- oder Mehrkammerdüse),
Düsenquerschnitt, Düsenanzahl, Kammeranzahl und Form der
Öffnungen im Steuerrohr erlauben weiterhin die Optimierung der
Prozeßparameter und damit den Einsatz eines bedarfsgerechten ,
Rückspülfilters, der sich durch seine einfache Bauform und die
präzise Steuerung des Rückspülvorgangs auszeichnet.
Eine weitere vorteilhafte Ausführung ergibt die formangepaßte
Ausbildung der Öffnungen im Steuerrohr als trapezförmige
Schlitze, so daß die durchströmende Rückspülmenge je Zeiteinheit
am Kammeraustritt infolge der allmählichen Freigabe der
Öffnungen im Steuerrohr durch ihre spezielle Formgebung noch
zusätzlich verringert wird.
Ein weiterer Vorteil ist die Unterbringung mehrerer Düsen auf
einer Düsenantriebswelle, die durch das Steuerrohr mit seinen
dazugehörigen Öffnungen eine optimale Anpassung des
Rückspülfilters an die Prozeßparameter ermöglicht.
Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich dadurch, daß mehrere Ein-
oder Mehrkammerdüsen durch eine spezielle, lösbare Kupplung
übereinander, im Winkel "alpha" versetzt angeordnet sind und auf
einem mit entsprechenden Öffnungen versehenen Steuerrohr geführt
werden. Dadurch wird eine verstärkte Standardisierung der Düsen
für verschiedene Filtergrößen unter Ausnutzung der o.g. Vorteile
möglich.
Ebenso ist von weiterem Vorteil, daß mehrere Filtereinsätze im
Filtergehäuse angeordnet sind, wobei deren Ein- oder
Mehrkammerdüsen mit den zugehörigen Steuerrohren durch einen
gemeinsamen Antrieb rotieren, so daß mit relativ geringem
Bauteilaufwand eine niedrige Bauhöhe für Rückspülfilter mit
hohen Durchsatzmengen erreicht wird.
Die Erfindung wird nachstehend an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch den Rückspülfilter,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Filtereinsatz nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß Fig. 2; A-A; bei Stellung t₀,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß Fig. 2; A-A; bei Stellung t₁,
Fig. 5 einen Schnitt gemäß Fig. 2; A-A; bei Stellung t₂,
Fig. 6 einen Schnitt durch einen Rückspülfilter mit zwei
Filtereinsätzen
Fig. 7 einen Filtereinsatz mit 2 lösbar gekuppelten
Einkammerdüsen,
Fig. 8 einen Schnitt gemäß Fig. 2; B-B; bei Stellung t₀,
Fig. 9 einen Schnitt gemäß Fig. 2; C-C; bei Stellung t₀,
Fig. 10 einen Schnitt gemäß Fig. 2; D-D; bei Stellung t₀.
Nach Fig. 1 ist eine Mehrkammerdüse 1 in einem vorzugsweise
zylindrischen Filtereinsatz 7, der sich in einem Filtergehäuse
6 befindet, drehbar angeordnet. Die Stirnkante der Düse 1
dichtet radial am Filtereinsatz 7 ab, um beim Rückspülvorgang
auftretende Spaltverluste zu minimieren. Der Querschnitt der
Düsenkammer 9 ist so gestaltet, daß die Rückspülmenge
ungehindert abströmen kann. Die Mehrkammerdüse 1 ist
vorzugsweise mit der hohlen Düsenantriebswelle 10 als ein
Gußteil ausgebildet und wird durch das paßgenaue, ebenfalls
drehbare, in die Schlammaustragsleitung 4 mündende Steuerrohr 2
geführt. Die Düsenantriebswelle 10 mit der Mehrkammerdüse 1 und
das Steuerrohr 2 rotieren zwangsweise, mit unterschiedlichen
Drehzahlen, so daß die Öffnungen 8 des Steuerrohres 2 langsam
und kontinuierlich, die Relativgeschwindigkeit zu der Mehrkam
merdüse 1 ausnutzend, die bisherige Passivkammer 9.2 nach Fig. 8
des rückzuspülenden Filtereinsatzes 7 aktivieren und
gleichzeitig die vorherige Aktivkammer 9.1 nach Fig. 3-5
verschließen. Der Rotationsantrieb 5 von Mehrkammerdüse 1 und
Steuerrohr 2 sowie die gleichzeitige Steuerung des
Rückspülvorgangs werden am besten durch ein Getriebe 3
realisiert.
Die Anzahl sowie die Verteilung der Öffnungen 8 auf dem Umfang
und der Höhe des Steuerrohres 2 sind abhängig von der Anzahl und
der Anordnung der Düsenkammern 9.1-9.4 nach Fig. 3 und 9.2-9.4
nach Fig. 8-10. Der Öffnungsquerschnitt der Düsen 1 zum
Steuerrohr 2 wird in seiner Größe durch die abzuleitende
Rückspülmenge und die Relativgeschwindigkeit zwischen
Düsenantriebswelle 10 und Steuerrohr 2 bestimmt. Die Drehzahlen
und die Anordnung der Öffnungen 8 im Steuerohr 2 werden derart
gewählt, daß nach Ablauf des Spülzyklus jede Düsenkammer
9.1-9.4, Stellungen nach Fig. 3 und Fig. 8-10, mindestens über eine
volle Umdrehung durch die Öffnung 8 im Steuerrohr 2 mit der
Schlammaustragsleitung 4 verbunden war und die zugehörige
Filtereinsatzfläche vollständig, partiell abgereinigt wurde.
Dieser Rückspülvorgang wird sofort oder zyklisch fortgesetzt,
bis alle Rückspülkammern 9.1-9.4 des Filtereinsatzes 7 aktiv
waren und die gesamte Filtereinsatzfläche abgereinigt wurde.
Die Fig. 3-5 aus dem Schnitt A-A nach Fig. 2 zeigen die
verschiedenen Stellungen der Düsenantriebswelle 10 und der
Öffnungen 8.1-8.4 des Steuerrohres 2 während der einzelnen
Phasen des Rückspülvorgangs (t₀, t₁, t₂) am Beispiel der aktiven
Düsenkammer 9.1.
Die Schnitte A-A, B-B, C-C nach Fig. 2 in den verschiedenen
Ebenen zum Zeitpunkt t₀, dargestellt in Fig. 8-Fig. 10, zeigen
das Steuerprinzip beim Rückspülvorgang am Beispiel der
Düsenkammern 9.1-9.4 in einer kompakten Vierkammerdüse 1, welche
kontinuierlich und nacheinander unter Ausnutzung der
Relativgeschwindigkeit durch das Steuerrohr 2 aktiviert bzw.
passiviert werden.
Fig. 2 mit den dazugehörigen Fig. 3-5 und Fig. 8-10 verdeutlichen
die eindeutige Zuordnung der Rückspülkammern 9.1-9.4 zu den
Öffnungen 8.1-8.4 im Steuerrohr 2 sowie die Unterteilung in
Aktiv- 9.1 nach Fig. 3-5 und Passivkammer 9.2-9.4 nach
Fig. 8-10 bei der Rückspülung zum Zeitpunkt t₀, t₁, t₂).
Weiterhin ist es mit o.g. Rückspülprinzip nach Fig. 7 möglich,
mehrere Ein- bzw. Mehrkammerdüsen 1 durch eine spezielle,
lösbare Kupplung 11 übereinander, im Winkel "alpha" versetzt
anzuordnen. Der Winkel "alpha" ist abhängig von der Düsenanzahl.
Im Gegensatz zur Ausführung mit nur einer Mehrkammerdüse nach
Fig. 1 und 2 können die Öffnungen 8 im Steuerrohr 2 senkrecht
übereinander angeordnet sein.
Fig. 7 zeigt als Variante einen Rückspülfilter mit 2 im Winkel
"alpha= 180°" versetzten Einkammerdüsen 1 und dem dazugehörigen
Steuerrohr 2. Bei einem Winkel von "alpha= 0°" erfolgt die
Steuerung des Rückspülvorgangs analog zur Fig. 1.
Bei Rückspülfiltern für große Volumenströme bietet sich die
Anordnung nach Fig. 6 von mehreren Filtereinsätzen 7 mit
dazugehörigen Ein- oder Mehrkammerdüsen 1 an. Der
Rückspülvorgang wird für jeden Filtereinsatz
nacheinander gemäß o.g. Rückspülprinzip zyklisch durchgeführt,
beispielsweise über das Öffnen und Schließen der Ventile in den
Schlammaustragsleitungen 4.
Claims (4)
1. Rückspülfilter für Flüssigkeiten, bestehend aus einem oder
mehreren Filtergehäusen mit Filtrateinlaß und -auslaß sowie
Schlammaustragsstutzen, dadurch gekennzeichnet, daß eine
kompakte bzw. mehrere koaxial, im Winkel "alpha" an der hohlen
Düsenantriebswelle (10) angeordnete Ein- bzw. Mehrkammerdüsen
(1) in einem oder mehreren, vorzugsweise zylindrischen
Filtereinsätzen (7) zwangsweise rotieren, durch das ebenfalls
drehbare, in die Schlammaustragsleitung (4) mündende Steuerrohr
(2) geführt werden, dessen Öffnungen (8) langsam und kontinuier
lich, die Relativgeschwindigkeit zu den Ein- oder Mehrkam
merdüsen (1) ausnutzend, die bisherige Passivkammer (9.2) oder
Passivdüse Fig. 6 des rückzuspülenden Filtereinsatzes (7)
aktivieren und gleichzeitig die vorherige Aktivkammer (9.1) oder
Aktivdüse Fig. 6 verschließen, dabei den Rückspülvorgang sofort
oder zyklisch fortsetzend, bis alle Rückspülkammern eines
Filtereinsatzes (7) aktiv waren, bei mehreren Filtereinsätzen
(7) diesen Rückspülvorgang zyklisch wiederholend, bis alle Fil
tereinsätze (7) abgereinigt wurden.
2. Rückspülfilter nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
die Freigabe des beim Rückspülvorgang zu durchströmenden
Querschnitts am Kammeraustritt durch eine angepaßte Form der
Öffnung (8) im Steuerrohr (2), beispielsweise trapezförmige
Schlitze, noch zusätzlich verzögert wird und sich damit der
Druckabfall je Zeiteinheit weiter verringert.
3. Rückspülfilter, nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Mehrkammerdüse (1) mit mindestens zwei
Rückspülkammern (9, 9.1-9.4) auf einem Steuerrohr (2) geführt
wird, das auf dem Umfang mindestens zwei im Winkel "beta"
angeordnete Öffnungen (8, 8.1-8.4) aufweist, um den
Rückspülvorgang, wie in Anspruch 1 angegeben, auszuführen.
4. Rückspülfilter nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Ein- oder Mehrkammerdüsen (1) durch
eine spezielle, lösbare Kupplung (11) übereinander, im Winkel
"alpha" versetzt angeordnet sind und auf einem mit
entsprechenden Öffnungen (8) versehenen Steuerrohr (2) geführt
werden.
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DE4208743A DE4208743C2 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Automatischer Rückspülfilter für Flüssigkeiten |
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DE4208743C2 DE4208743C2 (de) | 1995-09-14 |
Family
ID=6454406
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DE (1) | DE4208743C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2012104746A1 (en) * | 2011-02-04 | 2012-08-09 | Boll & Kirch Filterbau Gmbh | Reversible-flow filter with scavenging device |
Families Citing this family (1)
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DE102021004351A1 (de) | 2021-08-24 | 2023-03-02 | Hydac Process Technology Gmbh | Filtervorrichtung |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1039995B (de) * | 1955-10-22 | 1958-10-02 | Willersinn Komm Ges Geb | Rueckspuelbares Fluessigkeitsfilter |
DE3443752A1 (de) * | 1984-11-30 | 1986-06-05 | August G. Koch Maschinenfabrik, 2300 Kiel | Rueckspuelbares filter fuer fluessigkeiten |
DE4206282A1 (de) * | 1992-02-28 | 1993-09-02 | Koch August G Maschinen | Duesen-rueckspuelfilter |
-
1992
- 1992-03-16 DE DE4208743A patent/DE4208743C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4208743C2 (de) | 1995-09-14 |
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