DE4206828A1 - Schmelzreduktionsverfahren mit hoher Produktivität - Google Patents
Schmelzreduktionsverfahren mit hoher ProduktivitätInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Schmelzreduktion
von Metallerzen, bei dem in einem Verbundprozeß die Metallerze ein-
oder mehrstufig teilreduziert und anschließend in einem Schmelzreak
tor vollständig zu Metall reduziert werden.
In einer Metallschmelze Metall-Sauerstoff-Verbindungen, bevorzugt
Metallerze, zu reduzieren und die erforderliche Energie der Schmelze
durch kohlenstoffenthaltende Brennstoffe und sauerstoffhaltige Gase
zuzuführen, ist nicht neu, und es existieren eine Reihe von
Schutzrechten und Vorveröffentlichungen, die sich mit der Schmelzre
duktion befassen.
Bereits bei der Stahlerzeugung nach den verschiedenen Windfrisch
verfahren hat man sich damit beschäftigt, Erze in einem Konverter
mit Kohlenstoff zu reduzieren. Der Sauerstoffgehalt des Blasemittels
dient u. a. dazu, die erforderliche Wärme durch die Oxidation eines
Teiles des Kohlenstoffs zu erzeugen. Die deutsche Patentschrift
6 05 975 aus dem Jahre 1932 beschreibt ein Verfahren, bei dem das
Blasemittel und der Kohlenstoff voneinander getrennt und abwech
selnd der Schmelze zugeführt werden, und man hat interessanterwei
se den Kohlenstoff in Form eines kohlenstoffhaltigen Gases zugege
ben. Dies geht auch aus dem Patentanspruch mit dem folgenden
Wortlaut hervor: "Verfahren zur Herstellung von Stahl in Konvertern
oder in mit Düsen versehenen Flammöfen, bei dem Erze in einem
Eisensumpf reduziert werden und der Kohlenstoff, getragen von
einem sauerstoffhaltigen Blasmittel, ergänzt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß man wechselweise Luft oder sauerstoffangereicherte
Luft oder reinen Sauerstoff und neutrale oder selbst Kohlenstoff
abgebende bzw. reduzierend wirkende Gase als Blas- und Kohlen
stofftragmittel verwendet."
Ein wesentlicher Beitrag, um die Reduktion von Metallerzen im
Metallbad wirtschaftlich zu betreiben, ist durch die Nachverbren
nung der Reaktionsgase, hauptsächlich CO und H2, im Gasraum
oberhalb der Metallschmelze und Rückführung der dabei entstehenden
Wärme an die Metallschmelze geleistet worden. Die Lehren zu dieser
Nachverbrennung der Reaktionsgase und der erfolgreichen Rücküber
tragung der Wärme an die Metallschmelze beschreibt erstmals das
weltweit geschützte Verfahren zur Verbesserung der Wärmebilanz
beim Stahlfrischen, u. a. US Patent 41 95 985. In dieser Patent
schrift ist in Spalte 14, Reihe 39, auch der Einsatz von Eisenerz
anstelle von Schrott als Kühlmedium bei der Stahlerzeugung genannt.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dieses Verfahrens und
seine Weiterentwicklung zu höheren Nachverbrennungsraten sowie
eine spezielle Vorrichtung sind in dem international geschützten
Verfahren und der Vorrichtung zur Nachverbrennung von Reaktions
gasen, u. a. im US Patent 50 52 918, niedergelegt.
Ein durchdachtes Verfahren zur Eisen-/Rohstahlherstellung mit einem
Kohlenstoffgehalt von 2 bis 3% ist in der deutschen Patentschrift
33 18 005 beschrieben. Bei diesem Prozeß werden in einem Ein
schmelzgefäß, in dem sich eine Eisenschmelze von ca. 120 t
befindet, pro Stunde ca. 70 t Rohstahl erzeugt. Bei dem Verfahren
handelt es sich um ein Verbundsystem aus einem Einschmelzreaktor,
einem Gaskonditionierungsgefäß und einem Schachtofen für die
Vorreduktion der Erze. Dieses Verfahren zur Eisenherstellung aus
Erz ist dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Eisenschmelze
austretenden Reaktionsgase im Einschmelzgefäß teilweise nachver
brannt werden, wobei die dabei entstehende Wärme weitgehend an
die Schmelze übertragen wird und die Reaktionsgase auf dem Weg
zum Erzreduktionsgefäß mit Reduktionsmitteln abgekühlt und redu
ziert werden. Dieser Prozeß zeichnet sich, neben der angegebenen
Produktivität, durch eine verhältnismäßig kleine Umlaufgasmenge
von 80 000 Nm3/h aus, mit der man 110 t Eisenerz bis zu einem
Metallisierungsgrad von ca. 75% reduziert, und anschließend
verläßt das Gas den Schachtofen mit einer Zusammensetzung von ca.
CO 41%, CO2
30%, H2 23%, H2O 1%, N2 4%, um als Brauchgas
zum Beispiel für Heizzwecke weiterverwendet zu werden.
In dem bislang beschriebenen Stand der Technik sind erfinderische
Schritte, die zur wirtschaftlichen Durchführung eines Schmelzreduk
tionsverfahrens wesentlich beitragen, deutlich zu erkennen. Während
man beispielsweise schon vor relativ langer Zeit die Grundüber
legungen zur Reduktion von Eisenerzen bei der Stahlerzeugung
dargelegt hat, beschreibt u. a. der letztgenannte Prozeß in seinen
Beispielen die betriebliche Anwendung der Schmelzreduktion mit
Erzeugungsdaten und Gaszusammensetzungen und -mengen. Demgegen
über ist in vielen neuen erteilten Schutzrechten zur Schmelzreduktion
lediglich eine Aneinanderreihung von an sich bekannten Schritten zu
finden, und quantitative Angaben zur Mengen- und Stoffbilanz
dieser Prozesse fehlen in den Patentschriften. Als Beispiel dafür sei
hier die zufällig ausgewählte US Patentschrift 49 85 068 genannt,
deren Hauptanspruch wie folgt lautet: "A method for smelting
reduction of iron oxide, comprising (a) feeding prereduced iron
oxide into an enclosed smelter; (b) heating, melting and reducing
said iron oxide to molten metal by combusting an excess of natural
gas with oxygen, carburizing the molten metal by dissolving
dissociated carbon in the metal, and forming a reacted off-gas; (c)
introducing hot air into the enclosed smelter above the molten bath
and oxidizing a portion of the off-gas to produce a flue gas; (d)
cleaning and cooling flue gas to a temperature of from about 800°C
to 950°C; (e) contacting said iron oxide with said cleaned flue gas
to perform the prereducing function; and (f) drawing off molten
iron product."
Anläßlich der European Ironmaking Conference im September 1991 in
Glasgow, haben die Autoren Cusack/Hardie/Burke mit ihrem Beitrag
"HIsmelt - Second Generation Direct Smelting" einen umfassenden
Bericht über die Entwicklung der Schmelzreduktion vorgelegt, und
aus dieser Veröffentlichung lassen sich eine Reihe wichtiger
Prozeßparameter und deren Relation zueinander entnehmen. Auf den
Grad der Vorreduktion der Erze in Abhängigkeit vom Nachverbren
nungsgrad der Reaktionsgase und den daraus resultierenden
Kohlebedarf für die Eisenerzeugung, wird ebenso eingegangen, wie
auf den Entwicklungsstand der aus der Industrie bekanntgewordenen
Schmelzreduktionsverfahren und ihrer wesentlichen Charakteristika.
Aber den HIsmelt-Prozeß ist eine vereinfachte Stoff- und Wärmebilanz
angegeben, und es wird für die im Bau befindliche Demonstrations
anlage eine Erzeugungskapazität von 14 t Roheisen pro Stunde bzw.
100 000 t pro Jahr genannt.
Aus den vielen Vorveröffentlichungen über die Schmelzreduktion von
Metallerzen und der Kombination einer Erzvorreduktionsstufe mit
einem Einschmelzgefäß, sowie aus den bekanntgewordenen Einzelhei
ten über die Versuchs- und Produktionsanlagen auf dieser Basis,
lassen sich auch einige gemeinsame Nachteile erkennen. Die
bekanntgewordenen Erzeugungskapazitäten, d. h. die Metallproduktion
pro Zeiteinheit, sind relativ gering. Wahrscheinlich ergeben sich
hier Grenzen durch die hohen Energieumsätze im Einschmelzreaktor.
Weiterhin fällt auf, daß es zwar Unterschiede bei den aus dem
Prozeß abzuführenden Gasmengen und deren Restenergieinhalte gibt,
jedoch sind in jedem Fall erhebliche Gasmengen mit relativ hohem
Heizwert aus dem Prozeß abzuführen. Dies gilt selbst auch für
Verfahren, bei denen man die teilweise nachverbrannten Gase aus
dem Einschmelzgefäß zur Erzvorreduktion mit relativ niedrigem
Metallisierungsgrad nutzt. Die Wirtschaftlichkeit dieser Prozesse
bleibt davon abhängig, welche Erlöse aus dem Verkauf der
Gasüberschußmengen zu erzielen sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demzufolge darin,
ein Verfahren zu schaffen, mit dem es in wirtschaftlicher Weise
möglich ist, die Produktivität im Einschmelzgefäß einer Schmelz
reduktionsanlage deutlich zu steigern, d. h. auf das Gewicht der
Metallschmelze im Einschmelzreaktor bezogen, eine sehr viel größere
Menge Flüssigmetall im Vergleich zu den bekannten Verfahren pro
Zeiteinheit zu erzeugen und die Gasausnutzung im Gesamtprozeß zu
verbessern. Die erfindungsgemäße Aufgabenstellung zielt also auf
eine Verbesserung der Ökonomie bei der Metallerzeugung nach dem
Schmelzreduktionsverfahren ab.
Nach der Erfindung gelingt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß
der Verbundprozeß aus mindestens drei Verfahrenseinheiten besteht
und der Einschmelzreaktor eine Verfahrenseinheit bildet, während
die Teilreduktion der Metallerze in mindestens zwei weiteren
Verfahrenseinheiten durchgeführt wird, und daß in jeder dieser
mindestens drei Verfahrenseinheiten ein unterschiedliches Abgas
erzeugt wird, und daß das Abgas des Einschmelzreaktors nur durch
eine Verfahrenseinheit zur Teilreduktion geleitet wird.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Schmelz
reduktion von Metallerzen, bei dem in einem Verbundprozeß die
Metallerze ein- oder mehrstufig teilreduziert und anschließend in
einem Einschmelzreaktor vollständig zu Metall reduziert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verbundprozeß aus mindestens drei
Verfahrenseinheiten besteht und der Einschmelzreaktor eine Verfah
renseinheit bildet, während die Teilreduktion der Metallerze in
mindestens zwei weiteren Verfahrenseinheiten durchgeführt wird, und
daß in jeder dieser mindestens drei Verfahrenseinheiten ein nach
Menge, Zusammensetzung und Heizwert unterschiedliches Abgas
erzeugt wird.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung ist es in unvorhersehbarer
Weise gelungen, die Produktion von flüssiger Metallschmelze in dem
Einschmelzreaktor einer als Verbundprozeß aus mehreren Verfahrens
einheiten aufgebauten Schmelzreduktionsanlage auf ungefähr das
Doppelte gegenüber den bekannten Schmelzreduktionsanlagen zu
steigern. Weiterhin ließ sich der Kohleverbrauch für die Erzeugung
von 1 t Metallschmelze nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gegenüber den bekannten Prozessen um mehr als 10% senken. Diese
Brennstoffeinsparung ist wahrscheinlich auf den überraschenderweise
deutlich höheren Nachverbrennungsgrad der Reaktionsgase im
Einschmelzreaktor und gleichzeitig guter Wärmerückübertragung der
bei der Gasnachverbrennung entstehenden Energie an das Metallbad
zurückzuführen.
Bei allen bislang bekanntgewordenen Schmelzreduktionsverfahren in
Kombination mit einer Erzvorreduktion setzt man die Reaktionsgase
aus dem Einschmelzgefäß zur Vorreduktion der Metallerze ein. Dabei
kann entweder ohne oder mit einer relativ geringen Nachverbrennung
der Reaktionsgase im Einschmelzgefäß gearbeitet werden, um ein
anwendbares Reduktionsgas für die Metallerze bei ihrer Vorreduktion
zur Verfügung zu haben. Bei einem höheren Nachverbrennungsgrad
im Einschmelzgefäß sind die Abgase entsprechend aufzubereiten, um
ihr Reduktionspotential zu verbessern. Die dafür eingesetzten
Gasaufbereitungsanlagen sind aufwendig und erfordern die Abküh
lung der Gase für eine CO2-Wäsche. Anschließend ist das gereinigte
Gas dann wieder auf die günstige Reduktionstemperatur für die
Metallerze aufzuheizen. Bei der weiterhin bekannten, direkten
Reduktion der Abgase aus dem Einschmelzreaktor auf dem Weg zum
Erzreduktionsgefäß mit entsprechenden Reduktionsmitteln, wie Kohlen
stoff und Erdgas, ergeben sich bislang noch Schwierigkeiten bei der
Betriebssicherheit und Reproduzierbarkeit dieses Verfahrensschrittes.
Das Verfahren gemäß der Erfindung geht hier einen vollkommen
neuen Weg, der schließlich zu den überraschend günstigen Ergebnis
sen führt. Dabei wird von einem Verbundprozeß für die Schmelzre
duktion von Metallerzen ausgegangen, der sich aus mehreren, jedoch
mindestens drei, Verfahrenseinheiten zusammensetzt. Es wird in
diesem Zusammenhang bewußt der Begriff "Verfahrenseinheit" ge
wählt, um gegenüber einem üblichen Verfahrensschritt deutlich
herauszustellen, daß diese Einheiten im gesamten Verbundprozeß
relativ selbständige Anlagen darstellen, die man unterschiedlich
ausgestalten kann. Es sind lediglich die verfahrenstechnischen
Auslegungsdaten der einzelnen Verfahrenseinheiten so aufeinander
abzustimmen, daß ein für den erfindungsgemäßen Verbundprozeß
gleichmäßiger Stofffluß gewährleistet wird. Zum Beispiel kann jeder
der mindestens zwei Teilreduktionseinheiten mehrstufig ausgelegt
sein. Es läßt sich u. a. ein mehrstufiges zirkulierendes Wirbelbett
für eine oder beide der Verfahrenseinheiten für die Teilreduktion
der Metallerze anwenden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verbund
prozesses für die Schmelzreduktion von Metallerzen, kann aus drei
Verfahrenseinheiten bestehen, wobei die Verfahrenseinheit A der
Einschmelzreaktor ist. Die Abgase aus dem Einschmelzreaktor weisen
einen hohen Nachverbrennungsgrad auf und gelangen auf direktem
Weg zu der Verfahrenseinheit B, einer Vorheiz- und Anfangsreduk
tionsanlage für die Metallerze. Die Abgase aus dieser Verfahrensein
heit B sind vollverbrannt, und ihre physikalische Restwärme kann
beispielsweise direkt oder über Wärmeaustauscher für Heizzwecke
genutzt werden. Die in der Verfahrenseinheit B aufgeheizten und
ggf. leicht reduzierten Metallerze werden der dritten Verfahrensein
heit C, der eigentlichen Teilreduktionsanlage, zugeführt und dort
auf einen deutlich höheren Metallisierungsgrad vorreduziert und
dann der Verfahrenseinheit A, dem Einschmelzreaktor, zugeleitet.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung entstehen in den drei
verschiedenen Verfahrenseinheiten unterschiedliche Abgasströme, die
sich sowohl in der Menge, der Gaszusammensetzung und dem Heizwert
voneinander unterscheiden. Dabei wird im weiteren die Gaszusammen
setzung durch den Nachverbrennungsgrad ausgedrückt, der bei der
Beurteilung des Gesamtverfahrens, dem Verbundprozeß, und der
einzelnen Verfahrenseinheiten eine wichtige Kennzahl darstellt. Der
Nachverbrennungsgrad in Prozent ist wie folgt definiert:
Da als Reaktionsgase im Einschmelzreaktor praktisch nur CO und Hz
aus dem Metallbad austreten, die dann im Gasraum darüber mit
Sauerstoff oder Luft nachverbrannt werden, setzt sich das Abgas für
jede Verfahrenseinheit, abgesehen von geringen Verunreinigungen,
nur aus den Komponenten CO, H2, CO2, H2O und dem Anteil N2 aus
der Nachverbrennungsluft zusammen. Beispielweise weist die Gaszu
sammensetzung 16,3% CO, 10,0% CO2, 3,59% H2, 9,89% H2O und
60,23% N2 definitionsgemäß einen Nachverbrennungsgrad von 50%
auf. In der weiteren Beschreibung gilt diese Angabe über den
Nachverbrennungsgrad auch als implizite Größe für die Gaszusam
mensetzung.
Bei der angegebenen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verbundprozesses für die Schmelzreduktion von Metallerzen,
entstehen für die Erzeugung von 1 t Eisenschmelze mit ca. 3,5%
Kohlenstoff aus einem hochwertigen Eisenerz, ungefähr die folgenden
Abgasströme in den einzelnen Verfahrenseinheiten. Aus dem Ein
schmelzreaktor, der Verfahrenseinheit A, strömen ca. 2000 Nm3 mit
einer Temperatur von 1680°C und einem Nachverbrennungsgrad von
60% in die Vorheiz- und Anfangsreduktionsanlage, der Verfah
renseinheit B. Der Abgasstrom aus dieser Verfahrenseinheit beträgt
ca. 2600 Nm3 mit einer Temperatur von ca. 900°C und ist
vollverbrannt, d. h. der Nachverbrennungsgrad beträgt 100%. In
der Verfahrenseinheit C, also der Teilreduktionsanlage, wird aus
Kohle und einem oxidierenden Gas, hauptsächlich Heißwind, gezielt
ein Reduktionsgas erzeugt, und es verlassen diese Anlage ca.
825 Nm3 hochwertiges Brenngas mit einer Temperatur von 950°C,
einem Nachverbrennungsgrad von 30% und einem Heizwert von 1,2
Mcal/Nm3. Dieses Gas läßt sich beliebig nutzen, z. B. kann es für
die Erzeugung von Heißwind herangezogen werden.
Die einzelnen Anlagen oder Verfahrenseinheiten, in deren Verbund
das erfindungsgemäße Schmelzreduktionsverfahren abläuft, können
beispielsweise folgendermaßen gebaut und ausgelegt sein. Bei dem
Einschmelzreaktor, der Verfahrenseinheit A, kann es sich um ein
geneigt angeordnetes Trommelgefäß handeln, das über Einleitungs
düsen mit Schutzmediumummantelung unterhalb der Badoberfläche
verfügt, und Zugabevorrichtungen für verschiedene Feststoffe sowie
eine oder mehrere Aufblasdüsen für Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltige
Gase zur Nachverbrennung der Reaktionsgase im oberen Reaktorraum
aufweist. Als Unterbaddüsen haben sich sowohl die üblichen
Konstruktionen aus zwei konzentrischen Rohren und auch Ringschlitz
düsen, wie sie beispielsweise die deutsche Patentschrift 24 38 142
beschreibt, ebenso bewährt wie einfache Rohre für die Zugabe von
zusätzlichem Spülgas, um beispielsweise die Badbewegung in
begrenzten Bereichen des Einschmelzreaktors zu erhöhen. Auch die
Zufuhr von Spül- und Reaktionsgasen in die Schlackenzone des
Gefäßes liegt im Sinne der Erfindung. Selbstverständlich sind dann
die Düsen höher in der Seitenwand oder in einer entsprechenden
Zugabeebene des Gefäßes bzw. seiner Ausmauerung eingebaut. Für
die Zufuhr des Nachverbrennungssauerstoffes im Gasraum des
Einschmelzreaktors können einmal mehrere einfache Rohre und zum
anderen sogenannte Blockdüsen, bei denen aus einem Metallblock mit
mehreren Kanälen brauseähnlich Gasstrahlen austreten, oder bevor
zugt Aufblasdüsen gemäß der Patentschrift US 50 51 127 eingesetzt
werden. Als sauerstoffhaltige Gase für die Nachverbrennung kommen
reiner Sauerstoff, Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft und
bevorzugt Heißwind, d. h. vorgewärmte Luft, mit oder ohne Sauer
stoffzusatz, zum Einsatz.
Der Eintrag sämtlicher Feststoffe kann sowohl unterhalb der
Badoberfläche als auch auf die Badoberfläche erfolgen. Bevorzugt
führt man die Feststoffe, abhängig von ihrer Zusammensetzung,
Korngröße und Temperatur, sowohl unterhalb der Badoberfläche als
auch über die Aufblasdüsen bzw. besonderen Zuführungsrohre in den
Aufblasdüsen der Schmelze zu. Beispielsweise ist es häufig der Fall,
den abgeschiedenen Staub aus den verschiedenen Anlagenteilen durch
Bodendüsen in die Schmelze zu rezirkulieren. Gleichzeitig bläst man
Kohle, meistens nur Teilmengen des Gesamtbedarfs, und Erz, von
Fall zu Fall auch die vorgeheizten teilreduzierten Erze, durch die
Bodendüsen in den Einschmelzreaktor. Meistens führt man jedoch das
vorreduzierte heiße Erz direkt aus der Verfahrenseinheit C von oben
in den Einschmelzreaktor.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung strömt das Abgas aus dem
Einschmelzreaktor, der Verfahrenseinheit A, in die Vorheizanlage,
der Verfahrenseinheit B. Der Anlagentyp dieser Verfahrenseinheit ist
nicht festgelegt. Es kann sich beispielsweise um einen Drehrohrofen,
einen Schachtofen oder um ein normales Wirbelbett handeln. Als
vorteilhaft hat sich ein zirkulierendes Wirbelbett herausgestellt. In
diesem zirkulierenden Wirbelbett werden die Abgase aus dem Ein
schmelzreaktor mit Sauerstoff oder Luft, vorzugsweise aber mit
Heißwind, vollverbrannt. Jedoch nutzt man zuvor das Reduktionspo
tential der Abgase zur Vorreduktion der Metallerze, und diese
werden darüber hinaus von der eingebrachten Wärme getrocknet und
aufgeheizt. Zusätzlich läßt sich in diesem zirkulierenden Wirbelbett
Kalkstein entsäuern, um den entstehenden Branntkalk dann u. a. als
Schlackenbildner im Einschmelzvergaser einzusetzen. Ebenso können
hier weitere Zuschlagstoffe, insbesondere die Schlackenbildner,
aufgeheizt und ggf. kalziniert werden. Die weitere Überschußenergie
aus der Nachverbrennung der Abgase dient der Dampferzeugung in
den bekannten Kühlelementen eines zirkulierenden Wirbelbettes. Das
Abgas verläßt vollverbrannt und mit einer Temperatur von ca. 900°C
diese Verfahrenseinheit B. Normalerweise verlassen die vorgeheizten
Erze das zirkulierende Wirbelbett mit einem Vorreduktionsgrad von
10 bis 30%, jedoch liegt es auch im Sinne der Erfindung, die Erze
in der Verfahrenseinheit B nur zu trocknen und aufzuheizen, um sie
dann praktisch mit einem sehr geringen Vorreduktionsgrad oder gar
nicht vorreduziert der eigentlichen Teilreduktionsanlage, der
Verfahrenseinheit C, zuzuführen.
Gemäß der Erfindung handelt es sich bei der Teilreduktionsanlage,
der Verfahrenseinheit C, um ein zirkulierendes Wirbelbett. Bekann
termaßen setzt sich ein zirkulierendes Wirbelbett, stromabwärts
gesehen, im wesentlichen aus einer Mischkammer, einem Steigrohr
und einem Zyklon mit Feststoffrückführungsrohr zur Mischkammer
zusammen. Bei so einem Wirbelbettreaktor, beispielsweise der Bauart
Fluxflow, führt man der Mischkammer die Einsatzstoffe zu, und im
Steigrohr befinden sich die Kühlsysteme, hauptsächlich Wärme
austauscher, in denen auch Wasserdampf erzeugt werden kann.
Neben den etwa 900°C heißen und leicht vorreduzierten Erzen und
den Schlackenbildnern aus der Vorheiz- und Anfangsreduktions
anlage, beschickt man die Verfahrenseinheit C weiterhin mit Kohle
und den für die Verbrennung nötigen Sauerstoff, bevorzugt in Form
von Heißwind. Die Feststoffe, bevorzugt in körniger oder gemahlener
Form, werden pneumatisch zusammen mit der üblichen Trägergas
menge der Teilreduktionsanlage zugeleitet.
Gemäß der Erfindung ist die zugeführte Kohlemenge größer, als in
der Verfahrenseinheit C durch die eingeleitete oxidierende Gasmenge
verbrannt werden kann, um das gewünschte hochwertige Reduktions
gas zu erzeugen. Diese Überschußkohle befreit man in der
Teilreduktionsanlage von ihren flüchtigen Bestandteilen, und der
somit erzeugte Koks gelangt zusammen mit dem vorreduzierten Erz,
das meistens einen Metallisierungsgrad in der Größenordnung von
ca. 50% aufweist, und den Schlackenbildnern aus der Verfahrens
einheit C in den Einschmelzreaktor, der Verfahrenseinheit A, und
damit ist der Stoffkreislauf in diesem Verbundprozeß geschlossen.
Das zirkulierende Wirbelbett und dessen Betrieb mit der gezielten
Teilreduktion der Metallerze und der gesteuerten Erzeugung eines
wertvollen Abgases mit hohem Energieinhalt, stellt ein wesentliches
Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Schmelzreduktion von
Metallerzen dar. Diese Verfahrenseinheit bietet die Möglichkeit,
unabhängig vom Nachverbrennungsgrad der Reaktionsgase im Ein
schmelzreaktor und der weiteren Ausnutzung seiner Abgase, sowohl
das Reduktionsgas selbst als auch den Vorreduktionsgrad der Erze
optimal einzustellen. Neben dem Mengenverhältnis von Kohle und
Verbrennungssauerstoff, kann auch über die Verweilzeit der Erze in
diesem zirkulierenden Wirbelbett und durch die Menge des pneumati
schen Fördergases bzw. eines zusätzlichen Inertgases, der Metalli
sierungsgrad der Metallerze von 30% bis 70%, vorzugsweise von
35% bis 65%, gezielt eingestellt werden.
Weiterhin bietet das erfindungsgemäße Verfahren durch die zusätzli
che Erzeugung von Koks über die Befreiung der eingeleiteten Kohle
von ihren flüchtigen Bestandteilen im zirkulierenden Wirbelbett die
besonders wirtschaftliche Versorgung des Einschmelzreaktors mit
Kohlenstoff als Heizmittel. Beispielsweise werden in der Teilreduk
tionsanlage von der zugeführten Kohlemenge ungefähr die Hälfte als
Koks, zusammen mit dem teilreduzierten Metallerz mit einem
Metallisierungsgrad von ca. 55% und einer Temperatur von 950°C,
dem Einschmelzreaktor zugeführt. Unter diesen Voraussetzungen ist
es überraschenderweise möglich, die Roheisenerzeugung im gleichen
Einschmelzreaktor, d. h. bei gleichem Schmelzgewicht und gleichen
geometrischen Abmessungen, gegenüber den bekannten Verfahren
ungefähr zu verdoppeln. Diese erhöhte Produktivität in einem
Einschmelzreaktor bietet neben den bereits aufgezeigten ökonomischen
Vorteilen, z. B. die Kalzinierung der Schlackenbildner und die
Kokserzeugung, weitere wirtschaftliche Verbesserungen, hauptsächlich
durch die nichtproportional mit der Erhöhung der Roheisenerzeugung
ansteigenden Kosten für die feuerfeste Gefäßausmauerung, Wärmever
luste der Anlagen und allgemeine Betriebs- und Personalkosten.
Bei den bislang bekanntgewordenen Verfahren zur Schmelzreduktion
von Eisenerzen liegt die Produktionsrate in Tonnen pro Stunde,
bezogen auf das mittlere Schmelzgewicht im Einschmelzgefäß - im
weiteren Produktionskennzahl genannt -, bei maximal 0,6. Zum
Beispiel bei dem in der deutschen Patentschrift 33 18 005 beschrie
benen Einschmelzgefäß mit einem mittleren Gewicht der Eisenschmelze
von 120 t, werden pro Stunde 70 t Roheisen erzeugt. Daraus
errechnet sich eine Produktionskennzahl von 0,58. Unter "mittleres
Gewicht der Eisenschmelze im Einschmelzreaktor" wird dabei das
arithmetische Mittel des Gewichtes der Schmelze im Einschmelzgefäß
vor und nach dem Abstich einer Charge oder Teilmenge verstanden.
Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung lassen sich Produktions
kennzahlen von mehr als 0,8, vorzugsweise von mehr als 1,0,
erzielen.
Obwohl das Verfahren gemäß der Erfindung schon in dem beschrie
benen Verbund mit drei Verfahrenseinheiten eine überraschend hohe
Produktivität und erhebliche wirtschaftliche Vorteile aufweist, liegt
es im Sinne der Erfindung, weitere Verfahrenseinheiten, ggf. unter
Einbeziehung bestehender Werksanlagen und externer Gasnutzung, in
den Verbundprozeß einzubauen. So kann die Verfahrenseinheit B als
mehrstufiges Wirbelbett ausgelegt werden oder aus zwei getrennten
Anlagen vom gleichen oder unterschiedlichen Typ bestehen, bei
spielsweise ist die Kombination von Drehrohrofen mit einem
zirkulierenden Wirbelbett möglich. Vorteilhaft kann es sein, die
Verfahrenseinheit C anstelle eines zirkulierenden Wirbelbettes, mit
zwei weitgehend getrennt arbeitenden zirkulierenden Wirbelbettan
lagen zu betreiben. Es ist dann möglich, im ersten zirkulierenden
Wirbelbett eine höhere Nachverbrennungsrate einzustellen, d. h. die
chemische Energie der zugeführten Kohle weiter auszunutzen. Den
hohen Metallisierungsgrad des Erzes kann man dann im zweiten
zirkulierenden Wirbelbett erreichen. Für die Energiebilanz des
Verbundprozesses ergeben sich bei dieser zusätzlichen Verfahrensein
heit, nämlich dem zweiten zirkulierenden Wirbelbett, das der
eigentlichen Verfahrenseinheit C nachgeschaltet ist, Vorteile durch
einen um etwa 20% niedrigeren Kohleverbrauch.
Eine empfehlenswerte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah
rens mit dem Ziel, die Produktivität zu steigern und möglichst den
Energiebedarf, d. h. den Kohleverbrauch, zu senken, ergibt sich aus
einer Temperaturerhöhung des Heißwindes sowohl für die Kohlever
brennung als auch für die Nachverbrennung der Reaktionsgase.
Normalerweise wird Heißwind mit einer Temperatur von maximal
1200°C erzeugt. Bei den üblicherweise als Brennstoff für die
Luftvorwärmung genutzten Abgasen aus den bekannten Schmelzreduk
tionsprozessen ist eine weitere Steigerung der Heißwindtemperatur
ohne Zusatz von energiereichem Gas nicht möglich. Die Verwendung
des energiereichen Abgases aus der Verfahrenseinheit C erlaubt es
ohne weiteres, Heißwindtemperaturen bis ca. 1400°C zu erzielen. Als
Aufheizaggregat für die Luft läßt sich beispielsweise ein sogenann
ter Pebbie Heater, wie ihn die deutsche Patentschrift 38 41 708
beschreibt, einsetzen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit gleicher Zielsetzung, wie zuvor genannt, wird mit
der Sauerstoffanreicherung des Heißwindes erzielt. Die Sauer
stoffanreicherung des Heißwindes kann bis zu Sauerstoffgehalten von
50% erfolgen. Es haben sich aber auch sehr viel geringere
Sauerstoffanreicherungen, beispielsweise bis zu Sauerstoffgehalten
von 25%, als überraschend günstig gezeigt.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens läßt sich mit der Kombination der beiden letztgenannten
Verbesserungen erreichen, d. h. mit der Temperaturerhöhung des
Heißwindes bei gleichzeitiger Heraufsetzung seines Sauerstoff
gehaltes. So konnten beispielsweise mit Heißwindtemperaturen von
1350°C und zusätzlicher Anhebung des Sauerstoffgehaltes auf ca.
25%, bei der Erzeugung von 1 t flüssigem Roheisen ca. 50 kg Kohle
eingespart werden, und die Produktivität im Einschmelzreaktor nahm
in unvorhersehbarer Weise um ca. 40% zu.
Schließlich liegt es im Sinne der Erfindung, den Energiebedarf in
den einzelnen Verfahrenseinheiten teilweise durch die Zufuhr von
physikalischer Wärme zu decken, beispielsweise durch das Einleiten
hochaufgeheizter, sich inert verhaltender Gase. Hierzu können
unterschiedliche Gase mit Temperaturen von 900 bis 1600°C,
vorzugsweise von 1200 bis 1400°C, herangezogen werden. Es haben
sich beispielsweise das rückgeführte, vollverbrannte Abgas aus der
Verfahrenseinheit B, Kohlendioxid und Stickstoff bewährt. Selbstver
ständlich ist die Anwendung dieser heißen Gase zur Wärmezufuhr
nicht auf die genannten Gasarten beschränkt, sondern vielmehr
lassen sich vergleichbare Gase und beliebige Mischungen davon
einsetzen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist bei der Wahl der Brennstoffe
außerordentlich flexibel. Es können sowohl feste, flüssige und
gasförmige Brennstoffe einzeln oder in Mischungen verarbeitet
werden. Es lassen sich beliebige Kohlesorten von den Gasflammkoh
len bis hin zum Anthrazit ebenso einsetzen wie problematische
brennbare Rückstände bei der Graphit- und Aluminiumerzeugung.
Ebenso können Raffinerierückstände, alle Schwerölsorten, beliebige
Öltypen, bis hin zum Dieselöl und leichtes Heizöl verwendet werden.
Von den gasförmigen Brennstoffen haben sich neben Erdgas, Methan,
Äthan, Propan, Butan und Mischungen davon als geeignet erwiesen.
Die Erfindung wird nun anhand einer Schemazeichnung und anhand
verschiedener Anwendungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Verbundprozesses zur Schmelzreduktion von Metallerz mit den
mindestens drei Verfahrenseinheiten.
Die Verfahrenseinheit A besteht aus dem Einschmelzreaktor, der über
eine nicht dargestellte feuerfeste Ausmauerung verfügt, und in dem
sich die Metallschmelze 2 befindet. Die Reaktionspartner werden
durch die Bodendüsen 3, die Zugabevorrichtung 4 oberhalb der
Badoberfläche und die Aufblasdüse 5 für das sauerstoffhaltige Gas,
vorzugsweise Heißwind, in den Gasraum 6 des Einschmelzreaktors 1
eingeblasen. Die aus der Schmelze 2 austretenden Reaktionsgase
reagieren im Gasraum 6 mit dem Sauerstoff des Heißwindes aus Düse
5, und die dabei freiwerdende Wärme wird mit einem Wirkungsgrad
von über 80% an die Schmelze 2 übertragen. Das entstehende Abgas
verläßt den Einschmelzreaktor 1 über die Abgasöffnung, die der
Pfeil 7 symbolisiert. Die erzeugte Metallschmelze und die Schlacke
verlassen den Einschmelzreaktor 1 durch die Abstichöffnung 8.
Die Verfahrenseinheit B oder Vorheiz- und Anfangsreduktionsanlage,
besteht aus einem zirkulierenden Wirbelbett mit der Mischkammer 10,
dem Steigrohr 11, in dem sich der Wärmeaustauscher 12 für die
Dampferzeugung befindet, sowie dem Zyklon 13 mit der Feststoffrück
führungsleitung 14 und dem Austrag 15. Über die Eintrittsöffnung 17
gelangt das Abgas aus der Verfahrenseinheit A in die Mischkammer
10 der Verfahrenseinheit B. Den Heißwind für die Nachverbrennung
der eingeleiteten Gase sowie für die Erze und die zu kalzinierenden
Schlackenbildner führt man über Öffnung 18 in die Mischkammer 10
ein. Das Abgas tritt aus dieser Verfahrenseinheit über die Öffnung
16 aus. Die Austrittsöffnung 19 ist für die vorgeheizten Feststoffe
bestimmt, die von dort pneumatisch zur Verfahrenseinheit C
gefördert werden.
Durch die Einblasöffnung 20 gelangen sämtliche Feststoffe in die
Mischkammer 21 der Verfahrenseinheit C. Dabei handelt es sich um
die aufgeheizten und anfangs reduzierten Metallerze, die kalzinier
ten und aufgeheizten Schlackenbildner, die Kohle und um das für
den pneumatischen Transport benötigte Fördergas. Über die Einblas
öffnung 22 der Mischkammer 21 führt man die sauerstoffhaltigen
Gase, meistens Heißwind, zur Verbrennung, vorzugsweise Teilver
brennung, der in die Mischkammer 21 eingeführten Kohle zu. Durch
die Austragöffnung 23 gelangen die Feststoffe der Verfahrenseinheit
C, dies sind hauptsächlich die gezielt auf einen hohen Metallisie
rungsgrad reduzierten Metallerze, und weiterhin die Schlackenbild
ner und der Koks, in den Einschmelzreaktor, also in die
Verfahrenseinheit A. Das relativ energiereiche Abgas der Verfahrens
einheit C wird über die Abgasöffnung 24 den Verbrauchern,
beispielsweise den Brennern der Pebble Heater für die Heißwinder
zeugung, zugeleitet.
Der Betrieb der Verfahrenseinheit C und sinngemäß der Verfahrens
einheit B, da es sich in diesem Beispiel auch um ein zirkulierendes
Wirbelbett handelt, läuft grundsätzlich etwa folgendermaßen ab: In
der Mischkammer 21 werden die Feststoffe, zugeführt durch die
Öffnung 20 und über das Feststoffrückführungsrohr 29, durch die
über die Einblasöffnung 22 einströmenden sauerstoffhaltigen Gase
teilweise verbrannt und aus dem Gas und den Feststoffen eine
Wirbelschicht erzeugt, die in das Steigrohr 30 aufsteigt, in dem der
Kühler 25 angeordnet ist. Den Kühler 25 speist man über die
Eintrittsöffnung 26 mit Wasser, und der entstehende Dampf entweicht
über den Austritt 27. Die Wirbelschicht tritt anschließend tangential
in den Zyklon 28 ein, und das hier im Zyklon 28 weitgehend von
den Feststoffen befreite Abgas verläßt diesen über die Abgasöffnung
24. Die Feststoffe gelangen über das Feststoffrohr 31 zum Teil über
die Austragsöffnung 23 zum Einschmelzreaktor, und ein anderer Teil
strömt über das Feststoffrückführungsrohr 29 zurück in die
Mischkammer 21. Die Aufteilung des Feststoffstromes geschieht durch
nicht dargestellte Steuerventile, beispielsweise Schieber oder Aus
tragsvorrichtungen, beispielsweise Zellenradschleusen. Von der
Mischkammer aus zirkuliert der Feststoffstrom wie beschrieben erneut
durch die Anlage.
Es folgen nun mehrere Beispiele, die das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutern. Alle in den Beispielen genannten
Zahlenangaben beziehen sich dabei auf die Erzeugung einer
metrischen Tonne flüssigen Roheisens aus einem hochwertigen
Eisenerz, z. B. einem typischen australischen Erz. Der Einschmelz
reaktor, und damit auch die Roheisenproduktion, ist bei den
Beispielen relativ klein gewählt und entspricht ungefähr einer
Pilotanlage, bei der das Gewicht der Schmelze im Einschmelzreaktor
im Mittel etwa 15 t beträgt. Die Erzvorreduktion, d. h. die
Verfahrenseinheiten B und C, sind als zirkulierende Wirbelbett
anlagen zum Beispiel der Bauart Fluxflow ausgelegt.
Das erste Beispiel dient dem Vergleich und beschreibt das bekannte
Verfahren, bestehend aus einem Schmelzreduktionsgefäß mit einer
Erzvorreduktionsstufe, wie es z. B. für den HIsmelt-Prozeß veröffent
licht ist.
Dem Schmelzreduktionsgefäß werden über die Bodendüsen ca. 700 kg
Kohle, ca. 150 kg rückgeführter Staub und oberhalb der Badoberflä
che 1700 kg Erz mit einem Vorreduktionsgrad von 20% und der
Temperatur von 900°C zugeführt. Zur Nachverbrennung bläst man ca.
2800 Nm3 Heißwind mit einer Temperatur von 1200°C in den Gasraum
über der Schmelze. Aus dem Schmelzreduktionsgefäß strömen 3700 Nm3
Abgas mit einer Temperatur von 1700°C und einem Nachverbren
nungsgrad von 50% in die Erzvorreduktionsstufe, einem zirkulie
renden Wirbelbett, das mit 350 kg Schlackenbildnern und 1600 kg
Erz beschickt wird. Die Abgasmenge dieser Anlage beträgt 2300 Nm3
mit einer Temperatur von 900°C und einem Nachverbrennungsgrad
von 70%. Der Heizwert liegt bei ca. 0,35 Mcal. Mit diesem
bekannten Prozeß kann man maximal eine Produktionsrate von 7 t
pro Stunde, entsprechend einer Produktionskennzahl von 0,47,
erzielen, bei der eine Schlackenmenge von ca. 400 kg/t Roheisen
anfällt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich dagegen im gleichen
Einschmelzreaktor eine Produktion von ca. 13 t pro Stunde und
damit eine Produktionskennzahl von 0,87 erreichen. Dazu werden in
den Einschmelzreaktor 1 über die mit Schutzmedium ummantelten
Bodendüsen 3 ca. 100 kg Kohle und der rückgeführte Staub der
Gesamtanlage von ca. 250 kg, zusammen mit dem erforderlichen
Trägergas eingeleitet. Über die Zugabevorrichtung 4 gelangen
250 kg Koks, ca. 1300 kg vorreduziertes Erz mit einem Vorreduk
tionsgrad von 65% und einer Temperatur von 950°C in die Schmelze
2 des Einschmelzreaktors 1. Zur Nachverbrennung der Reaktionsgase
aus der Schmelze 2 werden in den Gasraum 6 durch die Nachver
brennungsdüse 5 ca. 1550 Nm3 Heißwind mit einer Temperatur von
1200°C geblasen. Durch die Abgasöffnung 7 gelangen ca. 2000 Nm3
Abgas mit einer Temperatur von ca. 1700°C und einem Nachverbren
nungsgrad von ca. 60% über die Eintrittsöffnung 17 in die
Mischkammer 10 der Vorheiz- und Anfangsreduktionsanlage. Dieser
Verfahrenseinheit B führt man über die Einlaßöffnung zusätzlich
350 kg Schlackenbildner, 1500 kg Erz und ca. 450 Nm3 Heißwind zu.
Die Abgasmenge dieser Verfahrenseinheit B beträgt 2500 Nm3 mit
einer Temperatur von 900°C, und es ist vollverbrannt, d. h. es weist
einen Nachverbrennungsgrad von 100% auf. Dieses Abgas strömt aus
der Öffnung 16 den Endverbrauchern zu, die die physikalische
Wärme des Gases nutzen.
Aus dieser Verfahrenseinheit B gelangen durch die Austragsöffnung
19 in das zirkulierende Wirbelbett der Verfahrenseinheit C 1600 kg
leicht vorreduziertes Erz mit einem Vorreduktionsgrad von 11% und
einer Temperatur von 900°C. Zusätzlich führt man der Anlage C
500 kg Kohle und 300 Nm3 Heißwind zu. Die Abgasmenge dieser
Anlage beträgt 800 Nm3 mit einer Temperatur von 950°C, einem
Nachverbrennungsgrad von 30% und einem Heizwert von 1,2 Mcal/
Nm3. Von dieser Teilreduktionsanlage führt man die am Anfang des
Beispiels genannten Erz- und Schlackenbildnermengen dem Ein
schmelzreaktor zu.
Bei einem typischen Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren
beträgt die Produktion ca. 15 t/h, entsprechend einer Produktions
kennzahl von 1,0. Dabei gelangen in den Einschmelzreaktor aus der
Teilreduktionsanlage (Verfahrenseinheit C) 250 kg Koks, 1300 kg
vorreduziertes Erz mit einem Vorreduktionsgrad von 65%, einer
Temperatur von 950°C und einem Trägergasanteil von 60 Nm3.
Zusätzlich strömen über die Bodendüsen 90 kg Kohle und ca. 250 kg
rückgeführter Staub. Zur Reaktionsgasnachverbrennung benutzt man
im Einschmelzreaktor 1500 Nm3 Heißwind mit einer Temperatur von
1200°C. Die Abgasmenge von ca. 1800 Nm3 mit einem Nachverbren
nungsgrad von 70% und einer Temperatur von 1700°C strömt in das
Wirbelbett der Vorheiz- und Anfangsreduktionsanlage (Verfahrensein
heit B). Diese Anlage wird weiterhin mit 340 kg Schlackenbildnern,
1540 kg Erz und 270 Nm3 Heißwind beschickt. Aus der Verfahrensein
heit B entweichen 2300 Nm3 vollverbranntes Abgas (Nachverbren
nungsgrad 100%) mit einer Temperatur von 900°C. Wie bereits
erläutert, führt man dieses Abgas zur Ausnutzung der physikali
schen Wärme einem beliebigen Endverbraucher zu.
In der Teilreduktionsanlage (Verfahrenseinheit C) wird aus 540 kg
Kohle und 660 Nm3 Heißwind ein hochwertiges Reduktionsgas
hergestellt, um die 1600 kg Erz mit einer Temperatur von 900°C und
einem Vorreduktionsgrad von 11%, die man aus der Verfahrensein
heit B in die Verfahrenseinheit C übergeführt hat, auf den bereits
genannten Vorreduktionsgrad (65%) zu reduzieren. Aus der Verfah
renseinheit C entweichen 1200 Nm3 energiereiches Abgas mit einer
Temperatur von 950°C, einem Nachverbrennungsgrad von 38% und
einem Heizwert von 0,9 Mcal/Nm3. Dieses Gas kann beispielsweise
dazu genutzt werden, um in einem Pebble Heater die Heißwindmenge
für den erfindungsgemäßen Verbundprozeß aufzuheizen.
Schließlich zeigt ein drittes Beispiel, das die besonders vorteilhafte
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens nutzt, nämlich eine
erhöhte Heißwindtemperatur mit gleichzeitiger Sauerstoffanreicherung
des Heißwindes, die folgende Wärme- und Mengenbilanz. Der
Schmelze im Einschmelzreaktor werden unterhalb der Badoberfläche
ca. 50 kg Kohle und ca. 100 kg rückgeführter Staub mit den
üblichen Trägergasmengen zugeführt. Oberhalb der Badoberfläche
gelangen 1400 kg teilreduziertes Erz mit einem Vorreduktionsgrad
von 65% und 900°C in die Schmelze. Zur Nachverbrennung benutzt
man ca. 1000 Nm3 Heißwind mit einer Temperatur von 1350°C und
einem Sauerstoffgehalt von 24,5%. Die Abgasmenge aus der
Verfahrenseinheit A, die der Verfahrenseinheit B zugeführt wird,
beträgt 1260 Nm3 mit einer Temperatur von 1720°C und einem
Nachverbrennungsgrad von 66%. Die Verfahrenseinheit B beschickt
man mit ca. 1540 kg Erz, 330 kg Schlackenbildner und ca. 190 Nm3
Heißwind, ebenfalls mit 1350°C und 24,5% Sauerstoff. Aus der
Verfahrenseinheit B entweichen 1680 Nm3 vollverbranntes Abgas mit
einer Temperatur von 900°C. Von dieser Vorheiz- und Anfangsreduk
tionsanlage gelangen 1640 kg Erz mit einem Vorreduktionsgrad von
11% und einer Temperatur von 900°C, zusammen mit 530 kg Kohle
und 530 Nm3 Heißwind, in das zirkulierende Wirbelbett der
Verfahrenseinheit C. Die Abgasmenge aus dieser Teilreduktionsanlage
liegt bei 1100 Nm3, und das Abgas weist eine Temperatur von 950°C,
einen Nachverbrennungsgrad von 40% und einen Heizwert von
0,9 Mcal/Nm3 auf.
Es ergab sich für dieses Beispiel die außerordentlich hohe
Produktionsrate von ca. 20 t pro Stunde Betriebszeit, entsprechend
einer Produktionskennzahl von 1,33.
Das Verfahren gemäß der Erfindung, das es ermöglicht, Metallerze
in einem Verbundprozeß aus mindestens drei Verfahrenseinheiten
gezielt auf einen bestimmten Metallisierungsgrad teilzureduzieren
und in einem Einschmelzreaktor mit bisher nicht gekannter
Produktivität vollständig zu Metall zu reduzieren, zeichnet sich
durch eine hohe Flexibilität aus. Es läßt sich in bestehende
metallurgische Werke, z. B. in ein Stahlwerk, vorteilhaft integrieren
und den verschiedenen Produktionsbedingungen in günstiger Weise
anpassen. Wie bereits zuvor erläutert, können sowohl die Vorheiz-
und Anfangsreduktionsanlage ebenso wie die eigentliche Teilreduk
tionsanlage ein- oder mehrstufig aufgebaut werden. Es kann
weiterhin neben den drei hauptsächlich beschriebenen Verfahrensein
heiten eine vierte Verfahrenseinheit, beispielsweise zur gleichzeiti
gen Versorgung eines entsprechend ausgelegten Einschmelzreaktors,
dem Verbundprozeß hinzugefügt werden.
Durch die gemäß der Erfindung getrennten Abgasströme der
Verfahrenseinheiten B und C kann es sich für bestimmte Anwen
dungsfälle auch als zweckmäßig erweisen, den Stofffluß zwischen
diesen beiden Verfahrenseinheiten ganz oder teilweise zu unterbre
chen. Es ist denkbar, einen Teil, bis hin zur gesamten Menge der
erzeugten getrockneten und anfangsreduzierten Metallerze, zeitweise
zwischenzulagern. Diese Betriebsweise ist zwar von der Energie
bilanz her ungünstig, kann aber für die Anpassung des Verbund
prozesses an bereits bestehende Produktionswege sinnvoll sein und
liegt daher im Sinne der Erfindung.
Weiterhin liegt es im üblichen Rahmen der zweckmäßigen Umge
staltung des Verbundprozesses, in den einzelnen Verfahrenseinheiten
den Stofffluß nach der Betriebserfahrung abzuändern und zu
variieren. Diese praxisnahen Anpassungen und vorteilhaften Weiter
entwicklungen liegen ebenfalls im Sinne des Verfahrens gemäß der
Erfindung.
Claims (18)
1. Verfahren zur Schmelzreduktion von Metallerzen, bei
dem in einem Verbundprozeß die Metallerze ein- oder mehrstufig
teilreduziert und anschließend in einem Einschmelzreaktor vollstän
dig zu Metall reduziert werden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verbundprozeß aus mindestens drei Verfahrenseinheiten besteht und
der Einschmelzreaktor eine Verfahrenseinheit bildet, während die
Teilreduktion der Metallerze in mindestens zwei weiteren Verfahrens
einheiten durchgeführt wird, und daß in jeder dieser mindestens
drei Verfahrenseinheiten ein unterschiedliches Abgas erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in den mindestens drei Verfahrenseinheiten ein nach Menge,
Zusammensetzung und Heizwert unterschiedliches Abgas erzeugt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbundprozeß aus drei Verfahrensein
heiten, dem Einschmelzreaktor, Verfahrenseinheit A, der Vorheiz-
und Anfangsreduktionsanlage, Verfahrenseinheit B, und der Teilre
duktionsanlage, Verfahrenseinheit C, besteht.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbundprozeß aus mehr als
drei Verfahrenseinheiten besteht.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Vorheiz- und Anfangsre
duktionsanlage, Verfahrenseinheit B, als Drehrohrofen oder Schacht
ofen oder Wirbelbett oder zirkulierendes Wirbelbett eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Teilreduktionsanlage,
Verfahrenseinheit C, ein zirkulierendes Wirbelbett eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrenseinheiten B und C
ein- oder mehrstufig aufgebaut werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsgase im Ein
schmelzreaktor mit hohem Nachverbrennungsgrad von 50 bis 80% mit
sauerstoffhaltigen Gasen nachverbrannt werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase aus dem Ein
schmelzvergaser in der Vorheiz- und Anfangsreduktionsanlage
vollverbrannt werden.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vorheiz- und Anfangs
reduktionsanlage die Metallerze aufgeheizt und mit einem Vorreduk
tionsgrad von 0 bis 30% vorreduziert werden.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vorheiz- und
Anfangsreduktionsanlage die Schlackenbildner für das Erzreduk
tionsgefäß, insbesondere Kalkstein (CaCO3) und Flußmittel, aufge
heizt und entsäuert werden.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgeheizten und leicht
vorreduzierten Metallerze aus der Vorheiz- und Anfangsreduktionsan
lage der Teilreduktionsanlage zugeführt und dort mit Kohleüberschuß
weiter reduziert werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche l
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der Teilreduktionsanlage
von der zugeführten Kohle ein Anteil verbrannt und der andere
Anteil von den flüchtigen Bestandteilen befreit wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallerze in der
Teilreduktionsanlage auf einen Metallisierungsgrad von 30% bis
70%, vorzugsweise von 35% bis 65%, gezielt vorreduziert werden.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die teilreduzieren Erze, der
Koks und die Schlackenbildner im aufgeheizten Zustand aus der
Teilreduktionsanlage dem Einschmelzreaktor zugeführt werden.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß als oxidierende Gase für die
Verbrennung der zugeführten Brennstoffe in allen Verfahrenseinheiten
und für die Nachverbrennung der Reaktionsgase im Einschmelzreaktor
Sauerstoff, Luft, mit Sauerstoff angereicherte Luft eingesetzt werden.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die sauerstoffangereicherten
Gase, hauptsächlich Luft und sauerstoffangereicherte Luft, auf
Temperaturen von 1000°C bis 1600°C und vorzugsweise von 1200°C bis
1400°C vorgeheizt werden.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Produktionskennzahl,
definiert als die Produktionsrate der Metallschmelze in Tonnen pro
Stunde, bezogen auf das mittlere Gewicht der Schmelze im
Einschmelzgefäß in Tonnen, größer als 0,8, vorzugsweise größer als
1,0, eingestellt wird.
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