DE4206109A1 - Infrarot-pyrolytische probenaufbereitungsvorrichtung und -verfahren fuer gaschromatographie/massenspektrometrie - Google Patents
Infrarot-pyrolytische probenaufbereitungsvorrichtung und -verfahren fuer gaschromatographie/massenspektrometrieInfo
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Description
Die Erfindung beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren
über eine infrarot-pyrolytische Probenaufbereitung für
Gaschromatographie/Massenspektrometrie (GC/MS).
Pyrolytische Zersetzung von chemischen
Substanzen wird in der analytischen Chemie gelegentlich
angewandt, um aus festen, meistens hochmolekularen Stoffen
niedermolekulare Produkte zu gewinnen. Pyrolysate, die bei
Raumtemperatur gasförmig sind oder Dämpfe von in den
Feststoffen enthaltenen Flüssigkeiten und flüchtigen Fest
stoffen können durch eine der Standardmethoden der instrumen
tellen Analytik, wie z. B. Gaschromatogra
phie/Massenspektrometrie oder Gaschromatographie/FT-Infrarot
spektroskopie, separiert und identifiziert werden.
In den meisten Anwendungen der Pyrolyse wird die Probe elek
trisch und direkt geheizt. Bei der Curiepunkt-Pyrolyse wird
eine sehr geringe Menge (Mikrogramm) feste Substanz mit einem
Heizdraht aus einer speziellen Legierung bis zu der Curie-Tem
peratur der Legierung schnell und ungeregelt erhitzt. So folgt
dem schnellen Ansteigen der Temperatur eine Konstanttempera
turpyrolyse am Curiepunkt. In anderen Fällen wird die Probe
durch einen elektrischen Heizdraht temperaturgeregelt geheizt.
Aufsätze über verschiedene Pyrolyseverfahren sind in dem Buch
von W. J. Irwin, "Analytical Pyrolysis - A Comprehensive Guide"
Chromatographic Science Series, Band 22, Marcel Dekker Inc.,
New York, 1982 zu finden. Ein sehr detaillierter Artikel über
pyrolytische Verfahren und Vorrichtungen in der Massenspektro
metrie ist H.-R. Schulten und Robert Lattimer, "Applications of
Mass Spectrometry to Polymers", Mass Spectrom. Rev. Band 3
Jahrgang 1984 auf Seiten 231-315. Ein weiterer Bericht über
Curiepunkt-Pyrolyse ist von R. Hempfling und H.-R. Schulten,
"Chemical Characterization of the Organic Matter in Forest
Soils by Curie-Point Pyrolysis-GC/MS and Pyrolysis-Field
Ionization Mass Spectrometry", in Organic Geochemistry Band 15
Jahrgang 1990 auf Seiten 31-145. Ein Aufsatz von A. D. Pouwels
und J. J. Boon behandelt Curiepunkt-Pyrolyse und Platinfila
mentpyrolyse von Holzproben: "Analysis of Beech Wood Samples,
its Milled Wood Lignin and Polysaccharide Fractions By Curie-
Point And Platinum Filament Pyrolysis Mass Spectrometry",
Journal of Analytical and Applied Pyrolysis Band 17 Jahrgang
1990, auf Seiten 97-126. H. Huai, R. Lo, Y.Yun, und H.
Meuzelaar, haben eine vergleichende Studie von verschiedenen
Pyrolysemassenspektrometriemethoden gemacht: "A Comparative
Study of Eight U.S. Coals by Several Different Pyrolysis Mass
Spectrometry Techniques", 38th ASMS Conference on Mass
Spectrometry and Allied Topics, Tucson, AZ, June 1990.
Eine weitere Methode in der Pyrolyse ist die Laserpyrolyse, bei
der die Pyrolysate von der Probe durch einen Laserstrahl
erzeugt werden. Teilchen, die in einem elektrischen Käfig
schwebend gehalten werden, können auch durch einen Laserstrahl
pyrolysiert werden. Ein Bericht von W. S. Maswadeh, und H.
Meuzelaar, "Laser Pyrolysis GC/MS of Single Coal and Coal Model
Particles", 39th ASMS Conference on Mass Spectrometry and
Allied Topics, Nashville, TN, May 1991 beschreibt Experimente
in diesem Gebiet.
Eine nicht-analytische Anwendung der Pyrolyse beschreibt das
deutsche Patent DE 38 22 534 A1 über eine Dekontaminiervor
richtung zur Befreiung anorganischer Materialien von orga
nischen Schadstoffen, wobei ein durch einen Brenner beheizter
Körper in einer Pyrolysekammer durch seine Wärmeausstrahlung
(Infrarotstrahlung) pyrolytische Zersetzung von organischen
Kontaminierungen verursacht.
Die Anwendungen der schnellpyrolytischen Zerset
zungen auf Polymere zwecks analytischer Bestimmung sind nicht
immer erfolgreich, da viele Polymere verschiedene Lösemittel
und Zusatzsubstanzen enthalten, welche sich bei niedrigerer
Temperatur als das eigentliche Polymer verflüchtigen lassen.
Eine Separation oder Fraktionierung der Produktgruppen schon
beim Ablauf des Prozesses ist bei den Schnellpyrolysen nicht
möglich. Analyse- und Separationsinstrumente können durch
größere Mengen von diesen Stoffen herausgefordert werden.
Anwendungen der Massenspektrometrie auf umweltanalytische
Aufgaben erfordern besondere Probennahme- und Probenaufbe
reitungsverfahren. Schnellpyrolytische Methoden wie Curiepunkt-
Pyrolyse oder Platinfilament-Pyrolyse, die mit sehr geringen
Probenmengen für organisches Material gut funktionieren,
versagen oft, wenn es um Aufbereitung von Bodenproben geht, die
sehr geringe Kontaminierungen von jedoch extrem niedriger
Toxizitätsgrenze enthalten.
Allgemein gibt es Proben, in denen die Substanzen, die analy
tisch bestimmt werden sollen, bei herkömmlichen pyrolytischen
Probenaufbereitungsmethoden sich sehr schwer oder überhaupt
nicht nachweisen lassen, entweder aus Flüchtigkeitsgründen oder
wegen ihrer geringen Konzentration im Gemisch.
Eine starke Adsorption der zu bestimmenden Substanzen von ge
ringer Konzentration an einem der restlichen Bestandteile des
Gemisches benachteiligt diese gegenüber andere Substanzen, die
vielleicht bei niedrigerer Temperatur in größeren Mengen in die
Gasphase übergehen. Da in diesem Fall eine thermisch-desorptive
oder pyrolytische Probenaufbereitung konventioneller Art keine
Trennung (Fraktionierung) der Produkte erlaubt, wird die Ana
lyse wesentlich erschwert.
Die Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrich
tung einzuführen, durch die, auch Gemische, die Spuren von
organischen Stoffen enthalten, pyrolytisch zur chemischen
Analyse aufbereitet werden können. Ferner sollen Proben, die
größere Mengen flüchtige Komponenten enthalten, mit Hilfe der
Erfindung, durch eine fraktionierte Pyrolyse zur Analyse
aufbereitete werden.
Die präsentierte Erfindung stellt eine Pyrolysevorrichtung zur
Probenaufbereitung für GC/MS-Analyse vor, die anstelle eines
herkömmlichen elektrischen Heizers einen Infrarotstrahler
(Infrarotlampe) enthält. Die Wahl dieser Heizquelle ermöglicht
die Probe vom Heizer örtlich zu separieren und kontaminierungs
frei in einem Reaktorbehälter zu pyrolysieren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erhitzt die Probe im Vergleich
zu den herkömmlichen Pyrolysevorrichtungen in geregelter Weise
viel langsamer, so daß bei dem Heizprozeß sequentiell
entstehende Desorbate und Pyrolyseprodukte zeitlich separiert
werden können. Die Vorrichtung gibt auch die Möglichkeit, diese
zeitlich getrennt auftretenden Pyrolysate auch örtlich separat
aufzusammeln, indem ein Satz von getrennt schaltbaren
Sammelvorrichtungen eingesetzt wird.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen schnellpyrolytischen
Probenaufbereitungsvorrichtungen erlaubt die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Verwendung von größeren Probemengen. So können
z. B. 1 Gramm Bodenprobe leicht pyrolsiert und nach
Kontaminierungen geringer Konzentration analytisch untersucht
werden.
Zur Ausschaltung von Verschleppungseffekten bei größeren
Probemengen ist die Erfindung in einer der Ausführungen mit
einem leicht austauschbaren Einweg-Reaktionsbehälter versehen.
Dadurch wird viel Zeit gespart, wenn nacheinander mehrere
Proben routinemäßig aufbereitet und analysiert werden sollen.
Weitere Einzelheiten können nun der folgenden Beschreibung
entnommen, in der die Erfindung lediglich beispielhaft anhand
der Zeichnung erleutert werden soll. Dabei zeigen
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 eine dreidimensionale Ansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit dem elliptisch-zylindrischen Reflektorgehäuse,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Ausführung der
erfindungsgemäßen, wo ein Satz von drei parallellen und einzeln
schaltbaren Sammelvorrichtungen zum Aufsammeln von Produkten
vorgesehen ist,
Fig. 4 schematische Darstellung von zwei erfindungsgemäßen
Einweg-Reaktorrohren mit jeweils einer externen Temperaturmeß
vorrichtung,
Fig. 5 eine alternative Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die zwei parabolisch zylindrische Reflektorplatten
enthält,
Fig. 6 eine alternative Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die mit einem rotationsellipsoidförmigen
Reflektorgehäuse ausgerüstet ist,
Fig. 7 eine alternative Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die mit zwei rotationsparaboloidförmigen
Reflektoren ausgerüstet ist,
Fig. 8 eine Ausführung der Erfindung, wo eine automatische
Adsorptions/Desorptions-Vorrichtung angeschlossen ist, in
dessen Sorptionsröhrchen die Pyrolyseprodukte angereichert
werden.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und Fig. 2 wird in der
Vorrichtung ein stabförmiger Halogen-Infrarotstrahler 1
benutzt. Sie wird in ein innen verspiegeltes horizontal
liegendes zylindrisches Gehäuse 2 mit elliptischem Querschnitt
entlang einer der Brennpunktachsen 3 eingebaut. Entlang der
zweiten Brennpunktachse 4 des elliptischen Zylinders wird ein
Quarz- oder Duranglasrohr 5 angebracht, das als Pyrolysereak
tionsbehälter (Reaktorrohr) benutzt wird. Die innen ver
spiegelten Reflektorgehäusewände sind von einem Metall
überzogen, daß eine möglichst hohe Reflexionszahl für die
verwendete IR-Strahlung aufweist (z. B. Aluminium). An das eine
Ende dieses Reaktionsbehälters wird eine Inertgaszuführung 6
angeschlossen. In dem Reaktionsbehälter wird die feste Probe 7,
wenn möglich in Pulverform, in einem Metallschiffchen 8 ein
geführt. Ein Probenzufuhrstab 9 , der als Halterung für das
Probenschiffchen dient, wird seitlich in den Reaktionsbehälter
5 eingesteckt. Der Zufuhrstab enthält zugleich einen Verschluß
körper 10, der das andere Ende des Reaktionbehälters ab
schließt, wenn das Schiffchen die Mitte des Reaktorrohres er
reicht hat. In den Verschlußkörper ist ein mit einem Sorbent
(z. B. Tenax) gefülltes Glasröhrchen 11 eingesteckt, so daß das
inerte Spülgas erst durch dieses Sorptionsröhrchen den Reaktor
verläßt. Die Temperatur des Probenschiffchens wird entweder
durch ein Thermoelement 12 im direkten Kontakt unterhalb des
Schiffchenbodens gemessen oder aber indirekt durch Messung an
einem oder an mehreren externen Punkten durch Korrelation
errechnet. Eine Kalibrierung sorgt für eine genaue Charak
terisierung der eigentlichen Pyrolysetemperatur, und diese kann
dann direkt auf dem Bildschirm eines Rechners abgelesen werden.
Eine rechnergesteuerte Elektronik sorgt dafür, daß das Proben
schiffchen auf eine vorher festgelegte Temperatur mit einer
ebenfalls festgelegten Heizrate hochgeheizt wird. Dabei wird die
Temperatur und die Heizrate dadurch geregelt, daß der Infrarot
strahler pulsbreitenmoduliert ständig ein- und ausgeschaltet
wird. Wird der Temperaturanstieg zu steil, so beginnt der
Infrarotstrahler längere Pausen zu machen, wird er jedoch zu
flach, so bleibt der Strahler für längere Zeiten eingeschaltet.
Im Rechner werden die Parameter in einer speziellen Datei ge
speichert, so daß die Pyrolysebedingungen einfach reproduziert
werden können.
Die Durchflußrate des Trägergasstroms, der das gasdichte
Reaktorgehäuse durchspült, wird durch ein Rotameter 13 gemessen
und durch ein Trägergasventil 14 einjustiert. Am Ende des
Experiments sorgt ein Gassperrventil 15 für ein sofortiges
Abstellen des Gasstroms.
Ein T-Stück 16 eingebaut in den Verschlußteil des Reaktors ist
an einem Ventil 17 und einer Saugpumpe 18 angeschlossen. Diese
Anordnung gibt einerseits die Möglichkeit die Pyrolysegase
zeitweise abzusaugen, wenn man nicht alle Pyrolyseprodukte
sammeln will, sondern nur die, die in einem definierten Tem
peraturbereich gebildet werden. Andererseits kann dieses System
mit dem T-Stück eine Split-Funktion erfüllen: Die Menge des im
Sorptionsröhrchen zu sammelnden Substanzes kann reguliert
werden.
Ein drehbar montierter Ventilator 19 ist an dem Sammelende des
Gehäuses angebracht. Er verhindert, daß der Anschlußteil 20
direkt am Sorptionsröhrchen während des ganzen Pyrolyse- und
Sammelprozesses überhitzt wird. Nach dem Ablauf der Pyro
lyseoperation wird der Lüfter zur Abkühlung des Reaktors in
Richtung des Gehäuses gedreht.
In Fig. 3 ist eine alternative Ausführung der Sammelanordnung
dargestellt. Dies ist ein System, bestehend aus mehreren Sorp
tionsröhrchen 21-23, einen computergesteuerten Ventilsystem
24-26 und einer Saugpumpe 27. Diese Anordnung bietet die Mög
lichkeit an, Pyrolyseprodukte temperaturabhängig zu frak
tionieren.
In der Ausführung nach Fig. 4a kann der Reaktorteil 28 ohne den
Zufuhrstab ausgerüstet werden. Die Temperatur wird extern mit
einem Temperatursensor 29 gemessen und die Probe 30 wird ohne
Schiffchen in das Reaktorrohr 28 eingebracht. So wird nur noch
der Gaszufuhranschluß 31 und der Sorptionsröhrchenanschluß 32
notwendig. Nach der Pyrolyse wird dann das Sorptionsröhrchen
entnommen und der ganze Reaktor ausgetauscht. Duranglasröhren
können als Einwegreaktoren eingesetzt werden. Eine vereinfachte
Version dieser Ausführung ist in der Fig. 4b dargestellt.
Dieser Reaktor 33 ist mit dem Sorptionsröhrchen 34 fest
verbunden. Nach der Pyrolyse wird der Reaktor samt Sorptions
röhrchen aus dem Gehäuse entnommen. Das Sorptionsröhrchen wird
an der verengten Stelle abgebrochen, und die gesammelten
Substanzen werden in einem Desorptions-GCMS desorbiert,
separiert und analysiert. Die Ausführung in der Fig. 4b hat den
Vorteil, daß hier zwischen dem Reaktorrohr und dem
Sorptionsröhrchen kein Versiegelungsmaterial notwendig ist.
Die durch das T-Stück abgesaugten Gase, sowie Gase, die aus dem
Sorptionsröhrchen austreten, werden erst durch einen Filter 35
geleitet, bevor sie in die Atmosphäre weitergegeben werden.
Eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
in der Fig. 5 dargestellt. Hier werden parabolisch-zylindrische
Reflektoren 36 und 37 zum fokussieren der Infrarotstrahlung auf
der Probe 38 eingesetzt. Der stabförmige Infrarotstrahler 39
befindet sich entlang der Brennpunktachse 40 eines der beiden
parabolischen Zylinder 37. Das Reaktorrohr 41 ist längs der
Brennpunktachse 42 des anderen parabolisch-zylindrischen
Reflektors 36 montiert.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
stellt die Fig. 6 dar. Hier wird ein rotationsellipsoidförmiges
Reflektorgehäuse 43 verwendet und eine kleine Infrarotstrahlen
quelle 44 eingesetzt. Das Reaktorrohr 45 ist in dieser
Ausführung durch die Öffnungen 46 des Reflektorgehäuses
durchgeschoben, so daß die Probe 47 zentriert im Brennpunkt des
Rotationsellipsoiden liegt. Der Infrarotstrahler 44 ist auf den
anderen Brennpunkt des Ellipsoiden zentriert. Die Kühlbelüftung
des Strahlers erfolgt mit Hilfe eines Schlitzes 48.
Fig. 7 zeigt eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wobei rotationsparaboloide Hohlspiegel 49 und 50
verwendet worden sind. Der Infrarotstrahler 51 ist am
Brennpunkt des einen Paraboloiden und das Reaktorrohr 52 führt
durch den Brennpunkt des anderen konkaven Reflektors, wo sich
auch die Probe 53 befindet.
Anhand des Ausführungsform mit dem elliptisch-zylindrischen
Reflektor wird in Fig. 8 die Kopplung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer automatischen Adsorptions/Desorptions-
Vorrichtung 54 gezeigt. Durch Aktivierung der Pumpen und
Ventile wird das Sorptionsröhrchen 55 computergesteuert
aufgeladen und desorbiert. Desorbierte Substanzen werden in das
Analysegerät 56 injiziert.
Der Ablauf einer pyrolytischen Probenaufbereitung wird am
Beispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit elliptisch-
zylindrischem Reflektorgehäuse im folgenden beschrieben: Die
Probe wird in dem Schiffchen 8 mit Hilfe des Zufuhrstabes 9 in
das Reaktorrohr 5 eingesteckt. Wenn die Probe die Zentral
position erreicht hat, verschließt das Verschlußstück 10 das
Reaktorrohr. Das Sorptionsröhrchen wird in den Anschlußteil 21
des Verschlußstücks vom Zufuhrstab eingesteckt. Der Lüfter wird
zu dem Teil gerichtet, das sich direkt mit dem Sorptionsröhr
chen in Kontakt befindet und eingeschaltet. Der Trägergasfluß
wird auch eingeschaltet und die gewünschte Flußrate mit Hilfe
des Gasventils und des Durchflußmessers eingestellt. Das
Temperaturprogramm wird aktiviert und die Operation startet.
Die Lampe schaltet sich ein und je nach der Art der Regulierung
heizt sich der Pyrolysator auf eine vorgegebene Temperatur. Die
Pyrolysate werden in dem Sorptionsröhrchen (oder in einer
Kühlfalle) gesammelt. Die angereicherten Pyrolysate werden
nachher in ein Gaschromatograph/Massenspektrometer eingelassen,
wo sie separiert und analysiert werden.
Claims (21)
1. Verfahren zur Herstellung flüchtiger Pyrolyseprodukte und
Desorbate aus festen Proben, bei dem diese flüchtigen Produkte
durch Erhitzen der festen Proben erhalten werden und zur Ana
lyse in ein Massenspektrometer oder einen Gaschromatographen
weitergeleitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe
von einem Infrarotstrahler über geeignete Infrarotreflektoren
fokussiert bestrahlt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung einer pyrolytischen Proben
aufbereitung für gaschromatographische und massenspektrometri
sche Analyse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pyrolysator einen Reaktionsbehälter und einen Infrarotstrahler
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Probe sich in einem Reaktionsbehälter befindet, der von dem
Infrarotstrahler durch eine für die verwendete Infrarot
strahlung transparente Wandung separiert ist.
4. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Infrarotreflektor ein hohlzylindrischer Körper mit
elliptischem Querschnitt ist, worin ein stabförmiger Infrarot
strahler entlang einer der Brennpunktachsen, und der rohrför
mige Reaktorbereich entlang der zweiten Brennpunktachse ein
gebaut sind.
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei parabolische Zylinderreflektoren vorgesehen sind,
wobei der stabförmige Infrarotstrahler entlang der Brennpunkt
achse eines der parabolischen Zylinder und der rohrförmige
Reaktorbereich entlang der Brennpunktachse des zweiten
parabolischen Zylinders eingebaut sind.
6. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein ellipsoidförmiges Reflektorgehäuse vorgesehen ist,
worin der Infrarotstrahler in einem der Brennpunkte eingebaut
ist, und der Reaktionsbehälter den zweiten Brennpunkt
beinhaltet.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für die fokussierende Infrarotreflektion zwei Rotations
paraboloidreflektoren vorgesehen sind, wobei der Infrarot
strahler am Brennpunkt eines der Reflektoren eingebaut ist, und
der Reaktorbereich den Brennpunkt des zweiten Reflektorteils
beinhaltet.
8. Vorrichtung zur Durchführung einer pyrolytischen Proben
aufbereitung nach Anspruch 1 und nach Ansprüchen 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsbehälter mit Anschlüssen
für den Gaseintritt und den Gasaustritt versehen ist.
9. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zwischenstufe zwischen der Probenaufbereitungsvorrich
tung und dem Analysegerät eine Sammelvorrichtung oder ein
System von mehreren parallellen und einzeln schaltbaren
Sammelvorrichtungen zum Aufsammeln von Pyrolyse- und Desorp
tionsprodukten vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit Sorptionsröhrchen als selektive Sammelvorrichtungen
ausgestattet ist.
11. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie mit einem automatisch steuerbaren und einen
Sorptionsröhrchen enthaltenden Adsorptions/Desorptions-
Vorrichtung ausgestattet ist.
12. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß Kühlfallen als Sammelvorrichtungen vorgesehen
sind.
13. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß ein nach jeder parallel geschalteten Sammelvorrichtung
nach Anspruch 9 ein Ventil vorgesehen ist und daß diese
zusammen an eine Pumpe angeschlossen sind.
14. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß Probeneinfuhrvorrichtung vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß ein austauschbarer Einweg-Reaktorteil vorgesehen ist,
in dem sich die Probe befindet und an dessen Enden die
Gaszufuhr, ein Sammelröhrchen und die Gasabfuhr angeschlossen
ist.
16. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung nach
Ansprüchen 1 bis 15 verwendet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Pryolyse die Heizrate und die Temperatur der
Probe geregelt wird.
17. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 16, wobei die Vorrichtung
nach Ansprüchen 2 bis 15 verwendet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Heizrate- und die Temperaturregelung durch
Pulsmodulierung des Infrarotstrahlers erfolgt.
18. Verfahren nach Ansprüchen 1, 16 und 17, wobei die
Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 15 verwendet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die gasförmigen Produkte entweder direkt in
ein Analysegerät weitergeleitet werden oder zuerst in einer
Sammelvorrichtung aufgesammelt werden.
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Produkte des thermischen Prozesses im
Reaktorbereich mit Hilfe eines Trägergases geführt und zwecks
Anreicherung in die Sammelvorrichtung weitergeleitet werden.
20. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Trägergas enthaltenen flüchtigen
Produkte in bestimmten Temperaturintervallen in der
Sammelvorrichtung angereichert werden, während die Produkte
anderer Temperaturintervalle abgepumpt und nicht gesammelt
werden.
21. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die erzeugten flüchtigen Produkte in
verschiedenen Temperaturintervallen der Aufheizkurve
nacheinander in verschiedenen, parallel geschalteten
Sammelvorrichtungen angereichert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924206109 DE4206109C2 (de) | 1992-02-27 | 1992-02-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung fester Proben mit Hilfe pyrolytischer Verdampfung für eine Analyse mittels eines Massenspektrometers oder eines Gaschromatographen |
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DE4206109C2 DE4206109C2 (de) | 1994-09-01 |
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ID=6452769
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1992
- 1992-02-27 DE DE19924206109 patent/DE4206109C2/de not_active Expired - Fee Related
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