DE4205433C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung der Emissionen beim Tanken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung der Emissionen beim TankenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1, sowie eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 11 zur Durchführung des Verfahrens.
Eine derartige Behandlung von verkehrsbedingten
Kohlenwasserstoff-Emissionen, die sich als ein überschüssiges
Kraftstoff-Luftgemisch aus dem Betrieb von Fahrzeugen
einstellen, ist aus US 33 52 294 bei dem Betrieb eines
Fahrzeuges und aus EP 02 40 303 A2 bei der Betankung eines
Fahrzeuges bekannt, wobei noch besondere Maßnahmen getroffen
werden müssen, um den Verlust an Leichtsiedern im Restkraftstoff
und den Anstieg von Luftanteilen im Freiraum des Pkwtankes
auszugleichen.
Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei der Beseitigung von
entstehenden Dämpfen, die bei Umfüllvorgängen von brennbaren
Flüssigkeiten anfallen, sind von H. J. Schwefer und H. Weyer in
Chem. Ing.-Tech. 56, 1984, Nr. 4 S. 286-291 beschrieben, wobei
hier verschiedene Maßnahmen für die Behandlung der Dämpfe
aufgezeigt werden. Eine besondere Behandlung für den flüssigen
Kraftstoff, durch welche die Menge und die Konzentration der
Dämpfe während des Umfüllvorganges beeinflußbar ist, ist
hiernach nicht vorgesehen.
Die Gasrückführung der beim Betanken frei werdenden Kraftstoff-
Luftgemische ist aus DE 40 00 165 A1 bekannt, wobei hier zwar die
Behandlung des Kraftstoff-Luftgemisches aufgezeigt wird. Aber
die Einflüsse des physikalischen Zustandes des Restkraftstoffes
im Pkwtank auf die Minderung der Emissionen und der nachteilige
Effekt der Entgasungseinrichtungen, die in einem kalten Pkwtank
bei der Befüllung wegen der höheren (inerten) Luftanteile zu
einer Vergrößerung des verdrängten Volumens beim Betanken
führen, werden in DE 40 00 165 A1 nicht und in keiner der obigen
Schriften aufgezeigt. Dies gilt für die Behandlung des
Gasvolumens in einer fahrzeugseitigen Abscheidevorrichtung, die
während der Betankung nach EP 02 40 303 A2 in dem sogenannten
großen Kohlekanister erfolgt und für die vorgeschlagene
Behandlung des Kraftstoff-Luftgemisches im übrigen Zeitraum nach
US 33 52 294 außerhalb eines Betankungsvorganges.
Der Erfindung liegt ausgehend von diesem Stand der Technik die
Aufgabe zu Grunde, den durch die Verarmung des Restkraftstoffes
im Pkwtank bedingten Anstieg der Inerten Anteile vor Beginn
einer Betankung zu kompensieren, um die Betankungsemission
generell zu reduzieren.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach
Anspruch 1 sowie die Vorrichtung nach Anspruch 11 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens und der Vorrichtung sind
in den Unteransprüchen 2-10 und 12 bis 14 angegeben.
Der Erfindung basiert also auf der Erkenntnis,
daß die Gesamtemissionen bei dem Einfüllvorgang kleiner werden,
je weniger inerte Anteile sich vor Tankbeginn in dem leeren Tank
befinden. Diese ist dadurch begründet, daß die inerten Anteile
während des Nachfüllens von Benzin und beim Austreten aus dem
Tankstutzen in Stoffaustausch mit dem Benzinzulauf stehen und
sich über dem Benzin hauptsächlich mit den vorhandenen
Leichtsiedern aufsättigen.
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann die Emission
zusätzlich verringert werden, wenn die Stoffaustauschvorgänge
zwischen Benzinzulauf und austretendem Gas verbessert werden.
Die Erfindung wird nun im folgenden weiter beschrieben.
Fig. 1 zeigt den Druckverlauf von zwei Benzinqualitäten
aufgetragen über der Temperatur sowie den Druckverlauf eines
Gemisches der beiden Benzinqualitäten als die mittlere Kurve.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Zunächst werden mit Hilfe von Fig. 1 die physikalischen
Grundlagen der Erfindung erläutert.
Die Stoffaustauschvorgänge zwischen den inerten Anteilen im
Pkwtank und dem Benzin unterliegen den Gesetzen der
physikalischen Chemie nach der allgemeinen Gasgleichung.
p . V = m . R . T;
Es bedeuten: p Gesamtdruck V Volumen
m Menge R Gaskonstante
T Temperatur
m Menge R Gaskonstante
T Temperatur
Gemäß der Erfindung wird der Partrialdruck des Benzins pB auf
der Zufahrt zur Tankstelle erhöht. Bei gleichbleibendem
Gasamtdruck nimmt entsprechend der Gleichung
pgesamt = pLuft + pBenzin;
der Partialdruck der Luft entsprechend der Drucksteigerung über
dem Benzin ab. Die Menge m der Luft im leeren Tank nimmt also
proportional zu ihrem reduzierten Druck ab.
Die aus dem Tank auströmende Luft ist mit Benzin weitgehend
gesättigt und bildet ein Benzindampf-/Luftgemisch. Der effektive
Benzinanteil hängt von dem Partialdruck des Benzinzulaufes ab.
Je weniger Luftanteile also ausströmen oder vor dem Tankvorgang
vorhanden waren, um so geringer ist die freiwerdende
Benzinmenge. Oder anders ausgedrückt:
"Je höher die Benzinanteile im leeren Tank umso geringer ist die
Emission eines Tankvorgangen".
Auch ohne die umweltfreundliche Benzindampfrückführung werden
also die Emissionen beim Tanken durch eine Erhöhung der
Partialdrücke erheblich reduziert.
Bei einem Tankvorgang an einer Tankanlage mit
Benzindampfrückführung benötigen die reduzierten Luftanteile
weniger Platz in dem Lagertank.
In Fig. 1 ist die untere Kurve der Dampfdruck eines Restbenzines
mit einem Reid'schen Dampfdruck (RVP) von 0,41 bar bei 37,5°C.
Die obere Kurve entspricht einem Benzinzulauf mit einem RVP von
0,8 bar. Die Benzine mit den unterschiedlichen Dampfdruckkurven
unterscheiden sich nur durch unterschiedliche Anteile an
Leichtsiedern.
Wird der Pkw in kaltem Zustand am Morgen betankt, so ist bei 0
°C der Partialdruck über dem Restbenzin 0,11 bar und über dem
Benzinzulauf bei 10°C 0,31 bar.
Bei einer Vorwärmung auf 30°C auf der Fahrt zur Tankstelle
steigt der Partialdruck ebenfalls auf 0,31 bar und die
Luftanteile im Tank reduzieren sich bereits auf der Fahrt zur
Tankstelle.
Die Emissionsverminderung wird also über eine Vorwärmung des
Restbenzin auf der Fahrt zur Tankstelle erreicht.
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann der Partialdruck
auch über ein Vermischen des Restbenzin im Tank mit einem
weniger entgasten Benzin erzeugt werden, welches den
Verdunstungseffekten weniger oder nicht ausgesetzt wurde.
Die Dampfdruckkurve dieses Gemisches aus Restbenzin und
Orginalbenzin ist als mittlere Kurve dargestellt. Entsprechend
dem obigen Beispiel hat dieses Gemisch bei 30°C bereits einen
Partialdruck von 0,49 bar.
Der Anteil an Luft in dem Tank ist gegenüber dem ursprünglichen
Beispiel entsprechend dem Partialdruck der Inerten von 0.81 bar
bei 0°C auf 0,51 bar bei 30°C gesunken.
Alleine diese Anhebung des Partialdruckes im Fahrzeug als
fahrzeugseitige Maßnahme zur Reduzierung der Emissionen noch vor
dem Tankvorgang bringt eine Reduktion der Emissionen beim Tanken
im Bereich 40%.
Durch die hohen Partialdrücke im Restbenzin gegenüber dem
Benzinzulauf können die Luftanteile, entsprechend diesem
Beispiel, auch zur Gänze in den Lagertank geführt werden.
Für die Berechnung der Partialdrücke wurde angenommen, daß der
Gesamtdruck in dem Tank konstant 1 bar ist und sich aus den
Partialdrücken der Inerten und den Benzinanteilen zusammensetzt.
Der in der Luft enthaltene Wasserdampf mit ca. 1% wurde nicht
berücksichtigt.
Bei einer Installation des Tankes innerhalb des geschützten
Fahrgastraumes, wie z. B. bei den Mercedes Limousinen, kann also
alleine durch die Betankung eines warmen Pkw unmittelbar nach
einer Reise oder vor dem Abstellen auf einem Parkplatz die
Emission reduziert werden.
Über diese kostenlose Methode der Reduzierung der Emissionen
kann der Fahrzeughalter erfindungsgemäß in der Betriebsanleitung
informiert werden und damit zukünftig die Emissionen aus dem
Betrieb seines Fahrzeuges und die Belastung durch die
Benzindämpfe reduzieren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand des Schema in Fig. 2
beschrieben.
Fig. 2 zeigt einen Tank für Ottokraftstoff als Teil einer
Kraftstoffverdunstungsanlage mit der schematischen Darstellung
des Verfahrens zur Erhöhung des Partialdruckes in diesem Tank
als Vorbereitung auf den Betankungsvorgang.
Der Tank 1 hat einen Einfüllstutzen 2, der durch einen
abnehmbaren Tankdeckel 3 verschlossen ist. Der Benzinabzug
erfolgt an dem Entnahme-Stutzen 4 über die Leitung 5 zu der
nicht gezeigten Kraftstoffeinspritzanlage. Die Tankbe- und
entlüftung erfolgt über die Leitung 6 zu einem druckgesteuerten
Ventil 7 und von dort in den Behälter mit Aktivkohle 10.
Über den Aktivkohlebehälter 10 wird über die Leitung 11 sowohl
die Frischluft zur Belüftung des Tank 1 wie die Verbrennungsluft
für den Motor angesaugt. Der Austritt der Verbrennungsluft
erfolgt über die Leitung 12. Der Behälter 10 ist also bis zur
Niveauhöhe 13 mit Aktivkohle gefüllt. Die senkrechten Wände 14
und 15 dienen als Leitbleche für die Luftführung innerhalb des
Behälters und trennen den Eintritt der Frischluftzufuhr 11 von
dem Eintritt der Verbindungsleitung 6 zu dem Tank 1 und dem
Austritt der Leitung 12 für die Verbrennungsluft.
Die Be- und Entlüftung des Tankes 1 wird durch das Ventil 7
geregelt. Entsteht im Tank 1 durch eine Nachverdampfung von
Benzin ein Überdruck, so öffnet das Ventil z. B. ab einem Druck
größer 100 mm WS und der Druck im Tank 1 baut sich ab. Wird im
Tank 1 Benzin entnommen oder der Tankinhalt kühlt sich ab, so
entsteht ein Unterdruck. In diesem Fall öffnet das Ventil 7 bei
einem Unterdruck von z. B. -20 mm WS und es strömt frische Luft
als Druckausgleich aus dem Aktivkohlebehälter in den Tank 1.
Hiermit ist die Funktion der Kraftstoffverdunstung beschrieben,
wie sie in modernen Pkw z. B. von Mercedes Benz heute eingebaut
ist.
Zur besseren Dosierung des Kraftstoffes sind die Motoren der
Fahrzeuge mit einer Benzineinspritzung ausgerüstet. Dieser
Einspritzanlage wird über die Leitung 5 mehr Treibstoff
zugeführt als für den Betrieb des Motor zur Verbrennung
erforderlich ist. Die überschüssige Menge wird über die Leitung
9 in den Tank 1 zurückgeführt.
Gemäß der Erfindung wird vor Beginn des Tankens der Partialdruck
des Restbenzin im Tank erhöht, um die Luftanteile im Tank zu
reduzieren. Hierzu ist in die Leitung 9 ein Wärmetauscher 16
eingebaut. Über diesen Wärmetauscher wird zeitweise indirekt
Wärme auf das zurückfließende Benzin übertragen und das
Restbenzin 8 im Tank 1 erwärmt. Als Wärmeträger kommen
vorgewärmtes Öl, Kühlwasser, ein Abgas oder elektrische Energie
infrage.
Auf dem Weg zur Tankstelle kann der Pkwfahrer diesen
Wärmetauscher zuschalten und damit für einen bestimmten Zeitraum
über das zurückfließende Benzin den Tankinhalt 8 aufheizen. Eine
Erwärmung der Restmenge 8 im Tank 1 um 20°C z. B. von 10°C auf
30°C bringt gemäß der unteren Dampdruckkurve in Fig. 1 eine
Verdoppelung des Partialdruckes.
Entspechend der Erhöhung des Partialdruckes steigt der
Gesamtdruck im Tank 1 und die Konzentration des Benzindampf über
der Flüssigkeit an. Durch das selbsttätige Öffnen des Ventiles 7
wird die überschüssige Gasmenge über die Tankentlüftung
abgezogen und in dem gezeigten Schema dem Kohlebehälter 10 und
weiter der Leitung 12 zugeführt. Die in dem ausströmenden Gas
enthaltenen Benzinanteile werden zunächst in der Aktivkohle
absorbiert und erst im folgenden Betrieb über die zugeführte
Frischluft mittels Desorption aus der Aktivkohle dem Motor über
die Leitung 12 zugeführt.
Allein durch ein Aufheizen des Kraftstoff ist es also möglich,
den Partialdruck der Benzindämpfe entscheidend zu erhöhen und
damit den Luftanteil im Tank 1 zu reduzieren.
In Fig. 2 ist ein weiterer Benzintank 17 dargestellt. Dieser
Tank 17 ist über die Leitung 18 mit dem Restbenzin 8 und über
die Leitung 19 gasseitig mit der Leitung 6 der
Verdunstungsanlage verbunden.
Das Ventil 20 ist als Schieber ausgeführt und beim Betanken
geöffnet. Es ermöglicht ein Füllen des Tankes 17 mit frischem
Kraftstoff. Das Ventil 21 in der Gasleitung 19 ist beim Betanken
ebenfalls geöffnet und ermöglicht ein Entweichen der gasförmigen
Anteile aus dem Tank 17 beim Befüllen. Am Ende des Tankvorganges
werden beide Ventil 20 und 21 geschlossen. Das Benzin in dem
Tank 17 steht also dann in keinem Stoffaustausch mit der
Atmosphäre im Tank 1. Es wird auch zunächst kein Benzin
entnommen.
Entsprechend dem weiteren Gedanken der Erfindung kann zur
Erhöhung des Partialdruckes vor Beginn des Tankens der Inhalt
des Tankes 17 mit dem Restbenzin 8 im Tank 1 vermischt werden.
Dieser Treibstoff aus dem Tank 17 enthält noch die
ursprünglichen Leichtsiederanteile des getankten Kraftstoff. Bei
einer Vermischung der beiden Treibstoffqualitäten ergibt sich
also ein Kraftstoff mit höheren Leichtsiederanteilen also auch
ein höherer Partialdruck im Tank 1 als ursprünglich über dem
Restbenzin 8.
Der Dampfdruck dieser Mischung ist in Fig. 1 als die mittlere
Kurve dargestellt.
Vor Beginn des Tankens auf der Zufahrt zur Tankstelle werden
also die Ventile 21 und 22 geöffnet. Der aufbewahrte Kraftstoff
fließt über die Leitung 18 zu dem Restbenzin und der
Druckausgleich erfolgt über die Leitungen 19 und 6. Das
überschüssige Gasvolumen entweicht über die Tankentlüftung und
wird dem Verbrennungsmotor über den Aktivkohlebehälter
zugeführt.
Da der Motor ca 40 ltr/sec Luft ansaugt, kann also kurzzeitig
der gasseitige Überschuß von einigen Litern aus dem Tank 1
umweltfreundlich abgeführt werden.
Gleichzeitig hat sich der Luftanteil im Tank 1 erheblich
reduziert, sodaß bei dem anschließenden Tankvorgang die
austretende Luftmenge kleiner ist.
Der Inhalt des Tankes 17 beträgt z. B. 5 ltr und kann mit dem
Restbenzin 8 von ebenfalls 5 ltr gemischt werden. Mit der
Verlängerung der Flüssigkeitsleitung 22 und der Verlängerung 23
der Gasleitung 19 wird gezeigt, daß der Anschluß eines weiteren
Tankes z. B. mit 10 ltr Inhalt möglich ist.
Diese Tankkammer kann entleert werden, wenn in einem relativ
vollen Tank 1 nachgetankt wird und damit noch relativ viel
Restbenzin vorhanden ist. Für die Benzinentnahme heißt das, im
Betrieb wird zunächst der Tank 1 mit dem größten Inhalt entleert
und anschließend kaskadenförmig die jeweils größte Kammer
entleert.
Ist das Ventil 21 als Schieber ausgeführt, so kann in dem
Behälter 17 ein Unter- oder Überdruck entstehen. Damit bleiben
auch die Leichtsiederanteile in der Flüssigkeit enthalten.
Sobald der Behälter beim Tanken jedoch gefüllt ist und die
gasförmige Atmosphäre verdrängt wurde, sind die
Stoffaustauschvorgänge weitgehend unterbunden. In diesem Fall
kann das Ventil als Druck-/Vakuumventil ausgeführt werden oder
überhaupt entfallen. Die möglichen Atmungsverluste mit dem
Inhalt der Rohrleitung 19 sind gering. An der Stelle des
Ventiles 21 kann auch ein kleiner nicht gezeigter Behälter mit
Aktivkohle eingebaut werden.
In den Tankstutzen 2 ist ein Austauschkörper 24 eingezeichnet.
Dieser ist für den Betrieb des Fahrzeuges nicht erforderlich.
Beim Betanken des Fahrzeuges strömen die austretenden Gase von
unten durch den Körper 24 gegen das herabfließende Benzin. Das
austretende Gas wird also über dem eintretenden Kraftstoff
gesättigt.
Als Austauschkörper kann z. B. eine geordnete Packung der Fa.
Sulzer in Winterthur verwendet werden.
Durch die Abkühlung des austretenden Gases auf die Temperatur
des Benzinzulaufes können das Volumen und die enthaltenen
Benzindämpfe zusätzlich reduziert werden.
Bei den vorstehend beschriebenen Bedingungen von 10°C und einem
Partialdruck über dem Benzin von 0,31 bar sind in einem ltr
austretenden Gas nur ca. < 0,8 g - Benzindampf enthalten.
Demgegenüber hat Dr. H. Waldeyer (Emissionsminderung beim
Tanken, TÜV Rheinland, 1990, S. 30 und folgende) 1,2 bis 2,2
g/ltr getankten Kraftstoff als Emission festgestellt.
Mit dem vorliegenden Verfahren lassen sich also die Emissionen
beim Tanken durch einfache Maßnahmen beim Betrieb des Fahrzeuges
entscheidend reduzieren. Dies gilt für die normale Tankanlage
wie die Tankanlage mit Gasrückführung.
Die Erfindung zur Reduzierung der Emissionen beim Befüllen eines
geleerten Tankes mit einer leichtsiedenden Flüssigkeit wurde am
Beispiel der Betankung von Fahrzeugen beschrieben. Generell ist
es möglich, das Verfahren auch beim Befüllen von anderen Tanks
und mit anderen Flüssigkeiten einzusetzen.
Im folgenden wird nun eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nämlich, im Gegensatz zu Fig. 2, ein Lagertank mit
innen liegender Kammer beschrieben.
Fig. 3 zeigt einen Benzintank 25 mit einem Einfüllstutzen 26 und
einem Entnahmestutzen 27. In den Tank 25 ist ein weiterer Tank
28 eingebaut mit einer Ein- und Austrittsöffnung für Benzin 29,
die mit einem Ventil 30 verschließbar ist. Weiter hat dieser
hier eingebaute Tank 28 eine Verbindungsleitung 31 zu der
gasseitigen Tankentlüftung 32. Ein weiterer Behälter 33 zeigt
die Möglichkeit, den Kraftstoff in mehreren Behältnissen zu
lagern und kaskadenförmig in das Restbenzin 34 zu entleeren. Das
öffnen des Ventiles 30 kann elektronisch gesteuert und von dem
Fahrzeuglenker eingeleitet werden.
Dadurch, daß bei dem normalen Betrieb des Fahrzeuges auf der
Flüssigkeitsseite aus der Tankkammmer 28 keine Benzinentnahme
stattfindet, entsteht auch keine Ansaugung eines Gasvolumens.
Hierdurch ist die Atmung der Atmosphäre des Tankes 28 und ein
mögliches Entgasen von Leichtsiedern relativ gering. Der Einbau
eines Absperrventiles oder eines kleinen Aktivkohlebehälters in
die Leitung 31 kann diese Verluste weiter reduzieren.
Der Austauschkörper 35 ist für den Betrieb des Fahrzeuges also
die Flüssigkeitsentnahme nicht erforderlich. Er ermöglicht aber
während des Tankvorganges eine Reduzierung der entstehenden
Gasmenge.
Mit dem Verfahren und der Vorrichtung in Fig. 3 ist es also
möglich, die Nachteile für den Betankungsvorgang, die sich
aufgrund der Leichtsiederverdunstung ergeben, auszugleichen und
den Tankvorgang bei solchen physikalischen Bedingungen zu
beginnen, daß die Emissionen reduziert werden.
Die separate Lagerung eines Teiles der getankten Flüssigkeit
(als Reservemenge) in der Tankkammer 28 bringt für die
Stoffaustauschvorgänge den Effekt, daß die übliche
Volumenzunahme bei Tankbeginn bereits in dem fahrenden Fahrzeug
stattfindet. Hierdurch kann der Volumenüberschuß über die
Entlüftungsanlage entsorgt oder für die Verbrennung im Motor
genutzt werden.
Claims (14)
1. Verfahren zur Reduzierung der Emissionen beim Befüllen eines
Fahrzeugtankes (1, 25) mit Ottokraftstoffen (Benzin 8, 34), wobei der Tank (1, 25)
wenigstens teilweise mit flüssigem Kraftstoff und einem darüber befindlichen
Gemisch, bestehend aus inerten Luftanteilen und aus dampfförmigen
Kraftstoffanteilen ausgefüllt ist, wobei Mittel vorgesehen sind, um in dem
Fahrzeugtank (1, 25) entstehende überschüssige Kraftstoff-Luftgemische,
wenigstens im Stillstand und im Betrieb des Fahrzeuges über eine
Abscheidevorrichtung (10) für Kraftstoffdämpfe zu führen, dadurch
gekennzeichnet, dass
- - zeitlich vor dem Betankungsvorgang, das überschüssige Kraftstoff-Luftgemisch durch eine Reduzierung des Partialdruckes der (inerten) Luftanteile vergrößert wird, diese Vergrößerung durch eine Erhöhung des Partialdruckes im flüssigen Kraftstoff (8, 34) erfolgt,
- - und bei der Betankung die Befüllung des Tankes (1, 25) im noch warmen Zustand erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Partialdruck
durch eine Erwärmung des Kraftstoffes z. B. des Kraftstoffrücklaufes (9) von der
Einspritzpumpe erhöht wird.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Rücklauf indirekt, durch eine angewärmte Flüssigkeit,
ein heißes Abgas oder elektrisch erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Steigerung des Partialdruckes auch durch Zufuhr von
Wärme auf die Höhe des Partialdruckes oder über den Partialdruck des zu
tankenden Kraftstoffes erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das freiwerdende überschüssige Kraftstoff-Luftgemisch
dem Verbrennungsmotor zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Partialdruck im Restbenzin (8) durch ein Mischen mit
einer Flüssigkeit mit höheren Leichtsiederanteilen erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Tanksystem für Ottokraftstoff als Mehrkammersystem
mit mindestens 2 Kammern (1, 17 oder 25, 28, 33) aufgebaut ist, der Kraftstoff in
der oder den noch vollen Kammern (17 oder 28, 33) abgetrennt von der Kammer
(1 oder 25) mit der Kraftstoffentnahme gelagert wird, und vor dem Tanken der
Kraftstoff aus diesen Kammern (17 oder 28, 33) mit dem Restbenzin (8, 34)
vermischt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass auf der Fahrt zur Tankstelle die Verbindungsleitungen
zwischen den Kammern (1, 17 oder 25, 28, 33) geöffnet werden und zur
Erhöhung des Druckes über dem Benzin (8, 34) die Flüssigkeiten miteinander
vermischt werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die einzelnen Kammern (1, 17 oder 25, 28, 33) des Tankes
(1, 25) beim Betanken gefüllt werden und anschließend untereinander durch
Schließen des (der) Absperrelemente (-ventile 20, 21 oder 30) voneinander
getrennt werden.
10. Verfahren zur Erhöhung des Partialdruckes in einem entleerten Tank (1, 25)
mit einer Abscheidevorrichtung (10) für Kraftstoffdämpfe nach einem oder
mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
anstelle eines Fahrzeugtankes ein stationärer Tank auf die Befüllung vorbereitet
wird, anstelle von Benzin andere Leichtsiedergemische umgefüllt werden und der
Tank in nicht ausgekühltem Zustand befüllt wird.
11. Vorrichtung zur Lagerung von Kraftstoff und zur Durchführung des Verfahren
nach einem oder mehreren der vorstehend beschriebenen Ansprüche und
geeignet zum Einbau in ein Kraftfahrzeug, gekennzeichnet, durch:
- - mindestens 2 Kammern (1, 17 oder 25, 28, 33) zur Aufnahme von frischem Kraftstoff, davon eine Kammer (1, 25) mit einer Austrittsöffnung (4, 27) für die kontinuierliche Entnahme von Kraftstoff,
- - einen Einfüllstutzen 2, 26) für den Benzinzulauf und das beim Tanken verdrängte Gasvolumen,
- - mindestens eine Öffnung (12, 32) für die Be- und Entlüftung,
- - eine gasseitige Verbindung (6, 14, 31) zwischen den Kammern (1, 17 oder 25, 28, 33),
- - eine verschließbare, flüssigkeitsseitige Verbindung (18, 29) zu der Kammer (1, 25) mit der Kraftstoffentnahme, sowie
- - einer Abscheidevorrichtung (10) für die Kraftstoffdämpfe.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die gasseitige
Verbindung zwischen den Kammern mit einer Rohrleitung (6, 19 oder 31) erstellt
ist und zur Kontrolle des Stoffaustauschs zwischen den Kammern (1, 17 oder 25,
28, ein Ventil (21, 22 oder 30) oder ein Aktivkohlefilter eingebaut ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Reduzierung der Volumenbildung während des Tankvorgang ein Austauschkörper
(24, 35) im oder unterhalb des Eintrittsstutzens (2, 26) eingebaut ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass die kleinere als Reservetank vorgesehene Kammer (28, 33)
in die große Kammer (25) eingebaut ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914103115 DE4103115C2 (de) | 1991-02-03 | 1991-02-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Rückführung des Gasvolumens beim Tanken |
DE19924205433 DE4205433C2 (de) | 1991-02-03 | 1992-02-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung der Emissionen beim Tanken |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914103115 DE4103115C2 (de) | 1991-02-03 | 1991-02-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Rückführung des Gasvolumens beim Tanken |
DE19924205433 DE4205433C2 (de) | 1991-02-03 | 1992-02-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung der Emissionen beim Tanken |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4205433A1 DE4205433A1 (de) | 1993-08-26 |
DE4205433C2 true DE4205433C2 (de) | 2001-05-03 |
Family
ID=25900714
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924205433 Expired - Fee Related DE4205433C2 (de) | 1991-02-03 | 1992-02-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Reduzierung der Emissionen beim Tanken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4205433C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3352294A (en) * | 1965-07-28 | 1967-11-14 | Exxon Research Engineering Co | Process and device for preventing evaporation loss |
DE2540082A1 (de) * | 1974-09-16 | 1976-04-01 | Combustion Unltd Inc | Anlage zum abzug und zur beseitigung von brennbaren daempfen |
EP0240303A2 (de) * | 1986-03-31 | 1987-10-07 | Stant Inc. | Sammelsystem für Kraftstoffdämpfe |
DE4000165A1 (de) * | 1989-01-04 | 1990-07-05 | Nuovo Pignone Spa | Vorrichtung zur dampfsicherheitsrueckgewinnung, insbesondere fuer kraftstoffabfuellanlagen |
-
1992
- 1992-02-23 DE DE19924205433 patent/DE4205433C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3352294A (en) * | 1965-07-28 | 1967-11-14 | Exxon Research Engineering Co | Process and device for preventing evaporation loss |
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DE4000165A1 (de) * | 1989-01-04 | 1990-07-05 | Nuovo Pignone Spa | Vorrichtung zur dampfsicherheitsrueckgewinnung, insbesondere fuer kraftstoffabfuellanlagen |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
SCHWEFER,H.J. * |
WALDEYER, H.: Emissionsminderung beim Tanken, Verlag TÜV Rheinland,Köln 1990,ISBN 3-88585-845-2 * |
WEYER, H.: Behandlung sowie Beseitigung der bei Lagerung und Verladung brenn- barer Flüssigkeiten entstehenden Dämpfe. In: Chem.Ing.-Tech. 56,1984,Nr.4,S.286-291 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4205433A1 (de) | 1993-08-26 |
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