DE4205133A1

DE4205133A1 - Doppelseitiges stanzmesser zum stanzen nichtmetallischer werkstoffe

Info

Publication number: DE4205133A1
Application number: DE19924205133
Authority: DE
Inventors: Konrad Havlat
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1992-02-20
Filing date: 1992-02-20
Publication date: 1993-08-26

Description

Die Erfindung betrifft ein doppelseitiges Stanzmesser, welches zum Stanzen nichtmetallischer Werkstoffe, wie Kautasit, Gummi, Papier etc. und insbesondere zum Stanzen gleichzeitig mehrerer Runddichtungen unterschiedlicher Nennweiten-Durchmesser anwendbar ist.

Es ist allgemein bekannt, zum Stanzen von Dichtungen einen mit einem Innendurchmesser versehenen Grundkörper zu ver wenden, an dessen äußeren Seite ein als Außenmesser aus gebildeter Ring lösbar befestigt ist.

Ein solches Stanzmesser weist vor allem den Nachteil auf, daß durch die Verbindung des Ringes mit dem Grundkörper Maßabweichungen auftreten können, die sich bei Runddichtungen sowohl auf die Nennweite als auch auf die Stanzqualität der Dichtung ungünstig auswirken. Hierbei ist durch hohen Fer tigungsaufwand eine präzisionsgenaue Bearbeitung der Verbindungsstelle zwischen Grundkörper und Ring sowie des Innen- und Außenmessers selbst erforderlich. Gleichfalls ist pro Stanzvorgang nur eine einzige Dichtungsgröße her stellbar, wobei jede weitere Dichtungsgröße aus ggf. an fallendem Materialabfall mittels eines gesonderten Stanzmessers anderen Nennweiten-Durchmessers gefertigt wird. Aus der EP-PS 3 21 437 ist desweiteren eine Lösung bekannt, bei der ein Messer an seiner Innenseite mit einer Nut versehen ist, in der durch Druck des Messers auf eine Platte aus nichtmetallischem Werkstoff dieselbe als Verstärkungsplatte zur Anlage kommt. Eine weitere Versteifung des Stanzmessers kann beispielsweise durch Verschrauben, Löten oder Verschweißen des Messers mit der Verstärkungsplatte erreicht werden.

Diese Lösung weist nur ein Außenmesser auf, während weitere Messer, wie sie beispielsweise für das Stanzen von Dichtungen erforderlich wären, unter hohem Fertigungsaufwand mit größter Präzisionsgenauigkeit auf die Verstärkungsplatte aufgebracht werden müßten. Zugleich läßt die doppelseitige Ausführung des Stanzmessers keine verschiedenartigen Größen des Außen messers beiderseitig zu, da der Boden der Nut auf der Verbindungslinie der beiden Schneiden liegt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein doppelseitiges Stanzmesser zum Stanzen nichtmetallischer Werkstoffe zu schaffen, wobei eine aufwendige Verbindung eines oder mehrerer Messer mit einem Grundkörper bzw. einer Verstärkungsplatte vermieden und eine hohe Präzisionsgenauigkeit der Abmessungen eines oder mehrerer Messer sowie insbesondere für Runddichtungen eine Vielzahl an gleichzeitig zu stanzenden Größen beiderseits des Stanzmessers mit geringem Fertigungsaufwand erreicht wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Stanzmesser aus einem einzigen Stück metallischen Werkstoffs besteht, eine Scheibe beiderseits ihrer Stirnflächen mit zwei oder mehreren Messern versehen ist, die Messer vorteilhafter weise nach genormten Größen und Nenndrücken der zu stanzenden Werkstücke und beiderseits der Scheibe nach verschiedenen Größen der zu stanzenden Werkstücke anordenbar sind.

Da das Stanzmesser aus einem einzigen Stück Material besteht, ist eine Fertigung der Rillen zwischen den Messern mit einem Spezialwerkzeug ohne großen Aufwand möglich. Vor der Bearbeitung dieser Rillen ist das Stanzmesser mit plangedrehten Stirnflächen versehen, wodurch die Schneidspitzen der Messer zueinander präzise fluchten und eine gleichmäßige Auflage beim Stanz vorgang gewährleisten.

Zum Stanzen von Runddichtungen sind die Schneiden der Messer jeweils dem Außen- und/oder Innendurchmesser der Runddichtungen entsprechend ausgebildet. Die mögliche Vielzahl von zugleich verschiedenen Dichtungs größen pro Stanzhub führt hierbei zu einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis. Zugleich entfällt durch die erfindungs gemäße Lösung eine große Lagerhaltung von einer großen Anzahl von Stanzmessern für die jeweiligen Dichtungsgrößen, verbunden mit einer ebenfalls enormen Materialersparnis.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt

Fig. 1 Seitenansicht eines doppelseitigen Stanzmessers für Runddichtungen in Schnittdarstellung

Fig. 2 Teildraufsicht auf das Stanzmesser aus Fig. 1.

Ein aus einem einzigen Stück metallischen Werkstoffs bestehendes Stanzmesser 1 weist eine rotationssymmetrische Scheibe 2 auf, welche beiderseits ihrer Stirnflächen mit jeweils neun rotationssymmetrischen Messern 3 bzw. 4 versehen ist. Die Messer 3; 4 sind derart angeordnet, daß deren Schneiden jeweils Außen- und/oder Innendurchmesser für Runddichtungen genormter Nennweiten NW 200, 150, 100, 65, 25 einerseits und der Nennweiten NW 175, 125, 80, 32, 15 andererseits der Scheibe 2 entsprechen. Zwischen den jeweiligen Dichtungsgrößen entsteht nach dem Stanzvorgang geringfügiger Abfall bzw. wie zwischen den Dichtungen mit den Nennweiten NW 100 und 65 bzw. NW 32 und 15, wo das entsprechende Messer 3 bzw. 4 zum Stanzen eines Innen- und Außendurchmessers vorgesehen ist, gar kein Abfall. Die Rillen zwischen den Messern 3; 4 werden vorteilhaft mittels Spezialwerkzeug gefertigt, wobei das Stanzmesser 1 vor der Bearbeitung dieser Rillen plangedrehte Stirnflächen aufweist. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Auflage der Messer 3; 4 beim Stanzvorgang. Die Tiefe und Breite der Rillen ist von der Größe und Ausführung der Dichtungen abhängig.

Neben dem geringen Fertigungsaufwand aus einem Stück Material ist als wesentlicher Vorteil gegenüber den bereits bekannten technischen Lösungen zu nennen, daß mit jeder Seite des Stanzmessers 1 zugleich fünf verschiedene Dichtungsgrößen mit genormter Nennweite und genormten Nenndruck gestanzt werden können, was zu einer enormen Zeit- und Kostenersparnis führt.

Gleichzeitig entfällt die Anschaffung einer großen Anzahl von Stanzmessern für die jeweiligen Dichtungsgrößen, wodurch eine wesentliche Menge an Material eingespart und vor allem die Lagerhaltung weit reduziert wird.

Claims

1. Doppelseitiges Stanzmesser zum Stanzen nichtmetallischer Werkstoffe, insbesondere zum Stanzen von Runddichtungen, mit einem Außen- und Innenmesser, dadurch gekennzeichnet, daß das Stanzmesser (1) aus einem einzigen Stück metallischen Werkstoffs bestehend, eine Scheibe (2) beiderseits ihrer Stirnflächen mit zwei oder mehreren Messern (3) bzw. (4) versehen, jedes der Messer (3; 4) vorteilhafterweise nach genormten Größen und Nenndrücken der zu stanzenden Werkstücke anordenbar, die Schneidspitze jedes der Messer (3; 4) zueinander präzise fluchtend und die Anordnung der Messer (3; 4) beiderseits der Scheibe (2) nach verschiedenen Größen der zu stanzenden Werkstücke vornehmbar ist.

2. Doppelseitiges Stanzmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Stanzen von Runddichtungen die Schneiden der Messer (3; 4) jeweils dem Außen- und/oder Innendurchmesser der Runddichtungen entsprechend aus gebildet sind.