DE4202215A1 - Verbundbruecke - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C13/00—Dental prostheses; Making same
- A61C13/225—Fastening prostheses in the mouth
- A61C13/26—Dentures without palates; Partial dentures, e.g. bridges
Description
Keramische Zahnrestaurationen werden klinisch und wissenschaftlich aufgrund ihrer
physikalisch - mechanischen, chemischen sowie biologischen Eigenschaften ausgespro
chen günstig beurteilt.
Die derzeit aufwendigen Fertigungstechniken, ihr Preis sowie die mangelhafte Bruchzä
higkeit herkömmlicher, sprödharter Dentalporzellane schränken ihr klinisches Anwen
dungsspektrum jedoch ein: Einzelzahnrestaurationen im Seitenzahngebiet und Brücken
konstruktionen aus Vollkeramik sind mit unvertretbar hohen Mißerfolgsquoten verknüpft
und derzeit nicht zu empfehlen.
Zur Verstärkung solcher Rekonstruktionen werden metallische Gerüste empfohlen, die
beispielsweise mit keramischen Massen verblendet werden.
Derartige Brückengerüste werden gewöhnlich im Gußverfahren hergestellt. Dazu wird auf
einem Kiefermodell zunächst ein Kern aus Verbrauchsmaterial und dann eine Form
hergestellt, in die Metall eingegossen wird. Gießverfahren sind zeit- und kostenaufwendig.
Durch die komplizierte Verfahrenstechnik sind Gußungenauigkeiten und -fehler sowie
Einschlüsse, Lunker und Abrundungen im Bereich spitz auslaufender Kanten kaum zu
vermeiden.
Desweiteren führt die Volumenschwindung beim Erstarren und beim Abkühlen des
Gußteiles zu internen Spannungen und inhomogenen Gefügestrukturen mit geringer
Korrosionsstabilität.
Metallische Brückengerüste können ferner z. B. durch Angießen, Einlöten bzw. Anschwei
ßen oder durch andere direkte und/oder indirekte Verbindungstechniken eines geeigneten
Verbindungselementes zwischen z. B. gefalste, gesinterte, erodierte oder elektrogalvanisch
gefertigter Gerüstkappen der Pfeilerzähne, hergestellt werden.
Derartige Verfahrenstechniken sind allerdings technisch aufwendig sowie zeit- und kosten
intensiv. Es kommt zu inhomogenen Mischgefügen, Einschlüssen und Spannungen im
Bereich der "Nahtstellen" zwischen den Gerüstkappen und dem Verbindungselement.
Dadurch werden sowohl Ermüdungseffekte begünstigt, als auch die Gesamtkonstruktion in
ihren physikalisch - mechanischen Eigenschaften limitiert (Sollbruchstellen).
Die verschiedenen Legierungen und Gefügeinhomogenitäten (elektrochemische Span
nungsreihe) der Gerüstkappen, Nahtstellen und Verbindungselemente begünstigen
Korrosionserscheinungen im Mundmilieu und beeinträchtigen dadurch und durch evtl. auf
tretende Niederspannungsstromflußeffekte die biologische Verträglichkeit.
Galvanisch beschichtete Subkonstruktionen (DE 40 11 865.7) erfordern spezielle Maschi
nen, relativ teure Goldbäder und benötigen zum Teil lange Laufzeiten zur Abscheidung
einer ausreichend dicken Schicht.
Im direkten metallurgischen Sinterverfahren können derzeit nur Metallgrundgerüste für
Einzelzahnrestaurationen gefertigt werden, die dann nach herkömmlichen Verfahrenstech
niken zahnfarben verblendet werden.
Die Vorteile der Zahnfarben (z. B. keramisch) beschichteten, sintertechnisch gefertigten
Metall- und/oder Keramiksubkonstruktionen können wie folgt zusammengefaßt werden:
- - ausgesprochen gute Paßgenauigkeit,
- - ausreichende Stabilität (Restaurationen im Seitenzahnbereich),
- - homogenes Gefüge der Gerüstkappe,
- - gleichmäßige Gerüstschichtdicke (steuerbar),
- - keine fertigungsbedingten Gußfehler, Falzimperfektionen, Spannungen, Lunker, . . .
- - einfache, sichere Verfahrenstechnik,
- - Materialersparnis,
- - wesentliche Zeitersparnis.
Die Erfindung ermöglicht u. a. die direkte Herstellung von Prothesenteilen, wie z. B.
Brückengerüsten in beliebiger Form und Größe.
Die Stabilität des zu ersetzenden Zahnes wird weitgehend durch die gestalteten Dimensio
nen und die geometrische Form des Gerüstes und der Brücke insgesamt sowie durch den
Verbund zwischen den verschiedenen Elementen, wie z. B. Gerüst und Verblendung
erreicht.
Dadurch werden sämtliche bei Einzelzahnrestaurationen geschätzten Vorteile des direkten
Sintersystems auch bei anderen, beliebigen medizinischen, zahntechnischen endo- und
exoprothetischen Paßkörpern, wie z. B. mehrgliedrigen Prothesenteilen und Zahnbrücken
möglich.
Nach einem Abdruck des beschliffenen Zahnstumpfes im Mund des Patienten wird nach
herkömmlichen Verfahren ein Kiefermodell angefertigt. Es folgt die Duplierung des Modells
wobei über einen weiteren Abdruck ein zur Beschichtung z. B. mit metallischen und/oder
keramischen Sintermassen geeignetes temperaturbeständiges Modell, z. B. aus quarzge
bundener Einbettmasse, gefertigt wird (1).
Die präparierten Oberflächen der Zahnstümpfe des Einbettmassemodells können beliebig
konditioniert und/oder vorbeschichtet werden (z. B. Haftlack).
Die Zahnlücke(n) werden mit geeigneten, geometrisch definierten Verbindungselement(en)
(2) überbrückt. Die Verbindungselemente (2) können grundsätzlich additiv z. B. aus pla
stisch verarbeitbaren Werkstoffen und/oder subtraktiv z. B. aus einem Block gefertigt sein;
wobei in der routinemäßigen Anwendung konfektionierte Elemente Verwendung finden,
die durch manuelles Beschleifen individuell angepaßt werden.
Die beschriebenen Verbindungselemente (2) können grundsätzlich aus biologisch verträg
lichen organischen und/oder anorganischen und/oder metallischen Werkstoffen bestehen,
die entweder thermisch stabil sind (Sintertemperatur) und/oder unter den beschriebenen
Bedingungen beim Aufsintern der Verblendmassen (3 und 4) nur wenig expandieren.
Besonders eignen sich keramische Verbundwerkstoffe, die bereits als Verbundkonstruk
tion aus mindestens 2 Werkstoffkomponenten gefertigt sind.
Die Oberflächen der Verbindungselemente (2) können in geeigneter Art und Weise kondi
tioniert und/oder initial vorbeschichtet werden.
Die zu beschichtenden Oberflächen der Modellstümpfe (1) werden z. B. mit metallischen
Sintermassen beschickt, die in einem anschließenden Brandzyklus aufgesintert werden (3).
Danach wird das individuell zurechtgeschliffene Verbindungselement (2) reponiert und
z. B. mit Sintermassen (3) am Übergang zu den benachbarten, ggf. bereits mit Sintermasse
(3) beschichteten, Zahnstümpfen fixiert.
Es empfiehlt sich die gesamten Oberflächen des Verbindungselementes (2) und die Präpa
rationsflächen der Modellstümpfe (1) mit einer Schicht aus metallischen Sintermassen zu
beschichten (3), obgleich auch geeignete keramische Sintermassen verwendet werden
können.
Grundsätzlich kann das Verbindungselement (2) auch initial zwischen die unbeschichteten
Modellstümpfe (1) fixiert, und auf die Beschichtung des Kontaktbereiches zu den Zahn
stümpfen verzichtet werden.
Gegebenenfalls können mehrere Schichten metallischer und/oder keramischer Sintermas
sen aufgebrannt werden (m3). Forminkongruenzen zwischen dem Verbindungselement (2)
und den Modellstümpfen (1) werden ausgeglichen.
Die Oberflächen der so entstandenen Subkonstruktionen (3) können ggf. konditioniert und/oder
vorbeschichtet werden. Danach folgt die Beschichtung mit z. B. mit zahnfarbenen
(keramischen) Verblendmassen in herkömmlicher Verfahrenstechnik (4).
Grundsätzlich ist die Funktionsfähigkeit dann gewährleistet, wenn mindestens zwei der
beschriebenen Materialkomponenten kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
Claims (23)
1. Durch sintertechnische Beschichtung wenigstens zweier in gegenseitigem Kontakt ste
hender Formteile hergestelltes einteiliges Grundgerüst (3), z. B. für eine zahntechnische
Prothese, insbesondere Brücke.
2. Grundgerüst (3) nach Anspruch 1, bei dem das eine Formteil ein Kiefermodell (1) zweier
zu beiden Seiten einer Zahnlücke angeordneter Zahnstümpfe und das zweite Formteil ein
die Zahnlücke überbrückendes Verbindungselement (2) ist.
3. Grundgerüst (3) nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das zweite Formteil allseitig
sintertechnisch beschichtet ist.
4. Verfahren zur Fertigung von beliebigen, z. B. zusammengesetzten Formteilen, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein definiertes Grundelement (2) sintertechnisch be
schichtet wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines Grundgerüstes (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei
weichem wenigstens zwei in gegenseitigem Kontakt stehende Formteile sintertechnisch
beschichtet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei welchem als Formteile die zu beiden Seiten einer
Zahnlücke angeordneten Zahnstümpfe eines Kiefermodells (1) und mindestens ein an den
Zahnstümpfen anliegendes, die Zahnlücke überbrückendes Verbindungselement (2)
verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 4 bis 6, bei welchem Materialien verwendet werden, die me
tallisch, organisch und/oder anorganisch (z. B. Graphit) und/oder biologisch verträglich
und/oder thermisch stabil sind und/oder beim Aufsintern der Verblendmassen nur wenig
expandieren, und/oder keine toxischen Produkte entstehen lassen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, bei welchem ein Verbindungselement (2)
verwendet wird, dessen geometrische Form durch eine oder mehrere mathematisch vorgeb
bare Funktion(en) definiert ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, bei welchem die mit keramischen und/oder
metallischen Sintermassen zu beschichtenden Oberflächen konditioniert und/oder initial
vorbeschichtet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9 bei welchem das Verbindungselement (2)
und/oder die Kontaktflächen zwischen dem Verbindungselement (2) und den Zahnstüm
pfen (1) zusätzlich beschichtet werden (3).
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei welchem als zusätzliche Schicht derselbe Werkstoff
wie das aufzusinternde Material verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, bei welchem das Verbindungselement
(2) zwischen den Zahnstümpfen durch Friktionsanpassung (Klemmpassung) befestigt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 12, bei welchem auf das Grundgerüst (3)
Verblendmasse(n) (4), insbesondere zahnfarbene Keramikmassen, zur Formung der Zahn
brücke aufgebracht werden.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 4 bis 13 mit
mindestens zwei, zur sintertechnischen Beschichtung vorbereiteten Formteilen in Gestalt
eines Kiefermodells (1) von zu beiden Seiten einer Zahnlücke angeordneten Zahnstümpfen
und mindestens einem an den Zahnstümpfen anliegenden, die Zahnlücke überbrückenden
Verbindungselement (2).
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, bei welcher das Verbindungselement aus konditionier
fähigen Materialien besteht.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, bei welchen das Verbindungselement (2) aus
temperaturbeständigen Materialien besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16 bei weicher die Materialien metallisch,
organisch und/oder anorganisch (z. B. Graphit) und/oder biologisch verträglich und/oder
thermisch stabil sind und/oder beim Aufsintern der Keramikverblendmasse nur wenig
expandieren, und/oder keine toxischen Produkte entstehen lassen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, bei welcher die geometrische Form
des Verbindungselementes (2) durch eine oder mehrere mathematisch vorgebbare
Funktion(en) definiert ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, bei welcher die Oberflächen der
Formteile ggf. konditionierfähig bzw. initial vorbeschichtet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 19, bei welcher das Verbindungselement
(2) und/oder die Kontaktflächen zwischen dem Verbindungselement (2) und den Zahn
stümpfen (1) zusätzlich beschichtet sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, bei welcher die zusätzliche Schicht aus demselben
Werkstoff wie das aufzusinternde Material besteht.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21, bei welcher das Verbindungselement
(2) zwischen den Zahnstümpfen durch Friktionsanpassung (Klemmpassung) befestigt ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 22 mit auf dem Grundgerüst (3)
aufgebrachter, z. B. zahnfarbener, Verblendmasse (4) zur Formung der Zahnbrücke.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924202215 DE4202215C2 (de) | 1992-01-28 | 1992-01-28 | Verbundbrücke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924202215 DE4202215C2 (de) | 1992-01-28 | 1992-01-28 | Verbundbrücke |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4202215A1 true DE4202215A1 (de) | 1993-07-29 |
DE4202215C2 DE4202215C2 (de) | 1993-11-18 |
Family
ID=6450368
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924202215 Expired - Fee Related DE4202215C2 (de) | 1992-01-28 | 1992-01-28 | Verbundbrücke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4202215C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0781530A3 (de) * | 1995-12-19 | 1999-01-20 | Ivoclar Ag | Verfahren zur Herstellung von Zahnkronen und/oder Zahnbrücken |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4011865A1 (de) * | 1990-04-12 | 1991-10-17 | Heschke Petra | Galvanobruecke |
-
1992
- 1992-01-28 DE DE19924202215 patent/DE4202215C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4011865A1 (de) * | 1990-04-12 | 1991-10-17 | Heschke Petra | Galvanobruecke |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
BERG, Ch., HAMMER, P.: In-Ceram: Ungeahnter Fortschritt in der metallfreien Keramik. In: dental-labor, 38, H. 8, 1990, S. 1043-1050 * |
CLAUS, Dr.-Ing., H.: Das Hi-Ceram-Verfahren, Metallfreie Kronen auf einem Keramikgerüst. In: dental-labor, 35, H. 4, 1987, S. 479-482 * |
FIEDLER, A., BAGANZ, D.: Vollkeramische Brücken mit der In Ceram-Technik im Gießverfahren. In: zahnärztliche praxis 6, 1991, S. 202-206 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0781530A3 (de) * | 1995-12-19 | 1999-01-20 | Ivoclar Ag | Verfahren zur Herstellung von Zahnkronen und/oder Zahnbrücken |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4202215C2 (de) | 1993-11-18 |
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