DE19816546C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Käppchen, Gerüsten für Brücken und Kronen in der Zahntechnik - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Käppchen, Gerüsten für Brücken und Kronen in der ZahntechnikInfo
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Description
Aus der DE 196 11 734 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung von Gerüsten für Kronen und
Brücken bekannt, bei dem zur Herstellung des sog. Käppchens auf den Stumpf eines
Arbeitsmodelles eine Folie aufgezogen d. h. aufgeschrumpft wird. Die aufgezogene Folie wird
anschließend mit einem Schlicker versehen. Üblicherweise nach dem Antrocknen des Schlickers
wird die Folie vom Arbeitsmodell entnommen und der darauf befindlich Schlicker wird
gesintert, wobei die Folie verbrennt. Das hierbei entstehende Käppchen wird nach dem Sintern
mit Glaspulver infiltriert, indem ein Glaspulver aufgebracht wird und das Käppchen gebrannt
wird. Durch die Infiltrierung erhält das Käppchen bzw. das Gerüst die notwendige
Festigkeit, die mit der Festigkeit von Goldmaterial vergleichbar ist. Auf dem Käppchen oder
Gerüst erfolgt dann in an sich bekannter Weise der weitere Aufbau zur Zahnprothese mittels
Keramikmaterial.
Anstelle der Folie kann bei der Herstellung von Gerüsten für Implantate und/oder
Suprastrukturen ein lippenstiftartiges Trennmittel eingesetzt werden, was Gegenstand der
DE 198 12 664 A1 ist.
Durch das Verfahren nach der DE 196 11 734 C2 wurden bereits bekannte Verfahren zur
Herstellung von Vollkeramikzahnersatz im Zeitaufwand drastisch reduziert. Aber auch bei
diesem Verfahren ist, wie bei anderen Keramikarbeiten in der Zahntechnik, genauestes Arbeiten
nötig, was nicht von jedem Zahntechniker ausreichend beherrscht wird. Nicht umsonst wird die
Keramikarbeit in der Zahntechnik als besonders schwierige Arbeitsgebiet angesehen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Verfahren reproduzierbarer und
schneller zu machen, wobei individuelle Einflüsse auf die Qualität durch den Zahntechniker
weitestgehend ausgeschlossen werden.
Hierdurch wird der wegen seiner Biokompatibilität ohnehin begehrte Zahnersatz aus Keramik
für breite Bevölkerungsgruppen erschwinglich.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die technischen Merkmale des Anspruchs 1 im Hinblick auf
die Herstellung von Käppchen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch die Ausgangsbasis
für die Herstellung von Gerüsten für Brücken nach Anspruch 4 und fertige Kronen nach
Anspruch 6. Ferner findet die Erfindung ihre vorrichtungsmäßige Ausgestaltung in Anspruch 8.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird anhand der Fig. 1 und 2 weiter erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens,
Fig. 2 ein Gerüst ihr eine Brücke, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
In Fig. 1 zeigt 1 den Motor einer CNC-Fräsmaschine, der eine Welle 2 in Drehung versetzt.
Am Ende der Welle ist ein Sägestumpf 3 eines Arbeitsmodelles befestigt, der eine Präparation 4
aufweist, die formmäßig mit dem Zahnstumpf eines Patienten oder einem Implantat
übereinstimmt. Der Sägestumpf 3 wird zweckmäßigerweise mit einem Klebewachs 5 an der
Welle 2 befestigt, wobei eine gewisse Formschlüssigkeit zwischen dem Ende der Welle 2 und
dem Sägestumpf 3 hilfreich sein kann. Auf die Präparation 4 ist eine Schrumpffolie 6 faltenfrei
aufgeschrumpft. Anstelle der Folie ist gemäß der DE 198 12 664 A1 auch
der Auftrag eines lippenstiftartigen Trennmittels möglich. Die Erfindung wird aber
einfachheitshalber im nachfolgenden nur gemäß Folienverfahren beschrieben.
Als erster Schritt im CNC-Verfahren wird zunächst die Oberflächenkontur der Folie abgetastet
und numerisch gespeichert. Wie bei modernen CNC-Maschinen üblich, geschieht dies mittels
eines Lasers 7. Eine mechanische Abtastung ist jedoch auch möglich.
Anschließend erfolgt die Auftragung eines Schlickers mittels einer pipettenähnlichen
Auftragsvorrichtung 8. Die Austrittsspitze 8' wird hierbei im geringen Abstand über die sich
drehende Folie 6 geführt, wobei der Abstand der Austrittsspitze 8' zur Oberfläche der Folie
durch die vorher eingespeicherten Werte des Oberflächenprofils nummerisch gesteuert
wird. Die Drehgeschwindigkeit der Welle 2 und die Austrittsgeschwindigkeit des Schlickers an
der Spitz 8' sind hierbei so aufeinander abgestimmt, daß ein kontinuirlicher Materialfluß von der
Spitze 8' zu Oberfläche der Folie gewährleistet ist. Durch diese Maßnahmen besitzt das
Käppchen bereits im derzeitigen Verfahrensstand annähernd die gewünschte Wandstärke.
Als nächster Verfahrensschritt erfolgt das Abfräsen des überschüssigen Materials durch den
nummerisch gesteuerten Fräskopf 9 mit Fräse 10. Das Ausfräsen einer Kontur in der
Zahntechnik mittels einer CNC-Fräsmaschine ist zwar an sich nichts Neues, jedoch geschieht
dies grundsätzlich durch Ausfräsen aus dem Vollen. Bei der vorliegenden Erfindung ist jedoch
durch den gesteuerten Schlickerauftrag das abzufräsende Volumen bereits auf ein Minimum
reduziert, was um eine Größenordnung schnelleres Arbeiten ermöglicht.
Nach kurzem Antrocknen des Schlickers wird das auf der Präparation 4 befindlich Käppchen 12
von dieser abgezogen, gesintert und in der bekannten Weies infiltriert, damit die notwendige
Festigkeit erzielt wird.
Mit dem solchermaßen hergestellten Käppchen lassen sich auch Gerüste für Brücken
herstellen, wenn mindestens zwei Käppchen 12, 12', wie in Fig. 2 gezeigt, vor dem Sintern mit
einem Verbindungsglied 13 verbunden werden. Das Sintern und Infiltrieren erfolgt dann auf
die bekannte Weise.
Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Anordnung, bestehend aus einer an sich
bekannten CNC-Fräsmaschine, erfindungsgemäß kombiniert mit einer pipettenähnlichen
Dosiervorrichtung, läßt sich ferner für die Herstellung einer kompletten Keramikkrone,
verwenden. Hierzu wird das fertige Käppchen nach dem infiltrieren wieder auf die Präparation
4 aufgesetzt. Der vorher durch die Schrumpffolie eingenommene Raum läßt sich durch Wachs
oder ein ähnliches Material ersetzen, so daß ein sicherer Halt gewährleistet ist.
Das Keramikmaterial wird - wie der Schlicker vorher auf die Folie - auf das Käppchen
aufgetragen, wobei die Steuerung der Auftragspipette durch digital gespeicherte Werte
erfolgt die der gewünschten anatomischen Form der Krone entsprechen. Hierzu wird vorher
auf die Präparation 4 ein Modell des Zahnes, beispielsweise aus Wachs, aufgesteckt, dessen
Oberfläche in der bereits beschriebenen Weise gespeichert wird. Bei diesem Materialauftrag ist
selbstverständlich der Schrumpf der Keramik beim Brennen mit einzukalkulieren.
Das Auftragen des Keramikmaterials kann aus mehreren Auftragspipetten erfolgen, die Material
unterschiedlicher Farbtönungen enthalten. Durch entsprechende Schichtung und Steuerung läßt
sich so der gewünschte Farbton der Krone einstellen. Diese Steuerung kann über die
Einstellung des Auspressdruckes in der Pipette oder über den Kolbenvorschub erfolgen sowie
durch den Rechner in 3D-Graphik erstellt werden.
Die bisherige Erfahrung mit der Erfindung hat gezeigt, daß mit der vorliegenden Erfindung der
Widerspruch von Qualität und Kostengünstigkeit in der Zahnrestauration mit Vollkeramik
aufgehoben werden kann.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Käppchen für die Herstellung von Kronen oder Brücken aus
Spinell, Alumina, Zirconia, Metallpulver oder ähnlichen Materialien, bei dem auf die Präparation
eines Sägestumpfes eines Arbeitsmodelles eine Schrumpffolie aufgezogen oder ein Implantat
oder dessen Modell mit einem lippenstiftartigen Trennmittel überzogen wird die mit einem
Schlicker beschichtet werden, und der auf der Folie oder dem Trennmittel befindliche Schlicker
gesintert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sägestumpf an der Spitze der Drehwelle einer CNC-Fräsmaschine befestigt wird,
daß durch Abtasten des Oberflächenprofils der Präparation dieses Profil gespeichert wird,
daß über die gespeicherten Daten eine Dosiervorrichtung gesteuert wird die den Schlicker gleichmäßig auf die Folie aufbringt,
und daß anschließend das aufgebrachte Schlickermaterial mittels der gespeicherten Daten auf eine vorgegebene Stärke abgefräst wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sägestumpf an der Spitze der Drehwelle einer CNC-Fräsmaschine befestigt wird,
daß durch Abtasten des Oberflächenprofils der Präparation dieses Profil gespeichert wird,
daß über die gespeicherten Daten eine Dosiervorrichtung gesteuert wird die den Schlicker gleichmäßig auf die Folie aufbringt,
und daß anschließend das aufgebrachte Schlickermaterial mittels der gespeicherten Daten auf eine vorgegebene Stärke abgefräst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtasten mittels Laserstrahlen
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sägestumpf an der
Drehwelle mit einem Klebewachs fixiert wird.
4. Verfahren zur Herstellung von Gerüsten für Brücken unter Verwendung von mindestens
zwei nach Anspruch 1 hergestellten Käppchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Käppchen vor
dem Sintern mit Verbindungselementen zu einem Brückengerüst zusammengebaut werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Sintern
das Käppchen oder das Gerüst glasinfiltriert wird.
6. Verfahren zur Herstellung von Kronen, dadurch gekennzeichnet, daß ein nach Anspruch 5
hergestelltes Käppchen auf dem an der Drehwelle befindlichen Sägestumpf befestigt wird,
daß auf das Käppchen eine Form aufgesteckt wird die der gewünschten anatomischen Form der Krone entspricht,
daß dies Form abgetastet und gespeichert wird,
daß nach Entfernung dieser Form ein Keramikmaterial in der gewünschten Stärke CNC- gesteuert aufgetragen wird und
Käppchen plus Keramikmaterial zur fertigen Krone gebrannt wird.
daß auf das Käppchen eine Form aufgesteckt wird die der gewünschten anatomischen Form der Krone entspricht,
daß dies Form abgetastet und gespeichert wird,
daß nach Entfernung dieser Form ein Keramikmaterial in der gewünschten Stärke CNC- gesteuert aufgetragen wird und
Käppchen plus Keramikmaterial zur fertigen Krone gebrannt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Käppchen mittels Klebewachs
auf dem Sägestumpf befestigt wird.
8. Vorichtung zur Durchführung der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, bestehend aus
einer CNC-Fräsmaschine (1, 2, 9, 10) mit einer Laserabtastung (7), wobei in die Fräsmaschine
mindestens eine ebenfalls steuerbare Dosiervorrichtung (8) für Schlicker oder Keramikmaterial
integriert ist und die Dosiervorrichtung wie die Fräse gesteuert über die Oberfläche des zu
beschichtenden Objektes (3, 4, 6) verfahrbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiervorrichtung (8) nach
dem Pipettenprinzip arbeitet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch mindestens zwei
Dosiervorrichtungen (8) mit Keramikmaterial unterschiedlicher Farbtönung.
Priority Applications (13)
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CA002318097A CA2318097A1 (en) | 1998-01-16 | 1999-01-14 | Method for producing completely ceramic inlays, crowns, bridges, partial bridges, frames for implants or super structures in the field of dentistry |
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PCT/DE1999/000106 WO1999035994A1 (de) | 1998-01-16 | 1999-01-14 | Verfahren zur herstellung vollkeramischer inlays, kronen, brücken, teilbrücken, gerüste für implantate oder superstrukturen in der zahntechnik |
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