DE3604531A1 - Verfahren zur herstellung von zahnersatzteilen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung von zahnersatzteilen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Zahnersatzteilen gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
eines derartigen Verfahrens.
Für die Herstellung von Zahnersatzteilen, wie Kronen,
Brücken und anderen Zahnprothesen, ist es bisher üblich,
daß der Zahnarzt zunächst bei dem Restgebiß des Patien
ten die für die Aufnahme von Zahnersatzteilen vorgesehe
nen Patientenzähne beschleift und dann vom Restgebiß
einen Abdruck macht. Anschließend gießt ein Zahntechni
ker von diesem Abdruck ein Positiv in Gips und trägt im
Modelierverfahren auf die separierten Gipszähne eine
Schicht aus Wachs oder anderen Materialien auf. Nach
Ermitteln der Bißrichtungsparallelität bzw. der Prothe
seneinschubrichtung wird in einer Schab- oder Frästech
nik die Passungsmodellation parallel zu der ermittelten
Richtung auf die gewünschte Form zugefräst. Von diesen
in Wachs vorgefertigten Modellationen werden im Schleuder
guß- oder Druckgußverfahren aus Gold oder anderen Mate
rialien Primärteile, beispielsweise Kappen, gegossen,
die anschließend auf den entsprechenden Gipszahnstümpfen
des Positivs befestigt werden. Danach erfolgt ein Nach
fräsen der Primärteile parallel zur Protheseneinschub
richtung mit einer Handfräsmaschine und schließlich das
Herstellen von Sekundärteilen, die ebenso wie das zu
geordnete Primärteil mit einer Befestigungseinrichtung
versehen werden können. Diese Befestigungseinrichtung
dient zur lösbaren Anbringung des Sekundärteils auf dem
entsprechenden Primärteil, das seinerseits fest mit dem
zugeordneten Zahnstumpf im Mund des Patienten verbunden
wird. Das Sekundärteil bildet das äußere des oder der
Kunstzähne und weist beispielsweise einen Überzug aus
Porzellan auf.
Als nachteilig ist bei dieser vorbekannten üblichen Her
stellung von Zahnersatzteilen vor allem der große Zeit
aufwand anzusehen, der für die manuelle Herstellung der
Passungsmodellation und des Primärteils aufzuwenden ist.
Hinzu kommt, daß die Qualität der entsprechenden Bear
beitungsvorgänge wesentlich vom fachlichen Geschick des
Zahntechnikers abhängt, wobei stets gewisse Verarbei
tungstoleranzen auftreten, die ihren Niederschlag in der
Oberflächengestaltung finden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art und eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens verfügbar zu machen,
nach dem bzw. mit der Zahnersatzteile schneller und hoch
genau reproduzierbar hergestellt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe verfahrensseitig
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und vorrich
tungsseitig durch die Merkmale des Patentanspruchs 7 ge
löst. Bevorzugte Merkmale, die die Erfindung vorteilhaft
weiterbilden, sind den jeweils nachgeordneten Patentan
sprüchen zu entnehmen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungs
gemäßen Vorrichtung lassen sich Zahnersatzteile mit einem
wesentlich geringeren Zeitaufwand herstellen. Der Zeitge
winn beträgt gegenüber der oben beschriebenen konventio
nellen Methode je nach Arbeitsumfang zwischen 1:10 und
1:20. Dabei kann vorteilhaft eine hochgenaue Herstellung
vorgenommen werden, die unabhängig vom fachlichen Ge
schick des Zahntechnikers erfolgt und auf Grund der er
mittelten Raumkoordinaten mehrfach mit derselben Präzi
sion durchgeführt werden kann. Es lassen sich optimale
Zahnersatzoberflächen erzielen, und durch die hohe Genau
igkeit der Bearbeitung ist es möglich, die Sekundärteile
hochgenau mit minimaler Nacharbeit im Aufgußverfahren herzustellen. Die
vorgesehene Ermittlung der Raumkoordinaten ermöglicht den Einsatz eines
vollautomatisch ablaufenden Fräsprogramms zur beliebig
häufigen Reproduktion eines entsprechenden Zahnersatzteils,
wobei selbst sehr dünne Fräser durch Ausfräsen eine
echte Parallelität in der Bißrichtung (Protheseneinschub
richtung) erreichen. Von Vorteil ist ferner, daß mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine Beweisführung gegenüber dem Zahnarzt
ermöglicht wird, falls sich im Zeitraum der Erstellung
der Zahnersatzteile die Zähne des Patienten verändern
(abwandern) sollten und daher die nach dem Abdruck ge
fertigte Arbeit im Mund des Patienten nicht mehr paßt.
Überdies eröffnet die Verwendung eines Fräsprogramms vor
teilhaft die Möglichkeit, über bereits gespeicherte Unter
programme Aufnahmen für Verbindungselemente in die Zahn
ersatzteile einzufräsen. So muß beispielsweise die Auf
hängung der Sekundärteile in bestimmten Fällen über so
genannte schwalbenschwanzähnliche T-Geschiebe erfolgen,
und die Matrizen dieser jeweils einzugießenden Geschiebe
können direkt eingefräst werden.
Als günstig ist ferner anzusehen, daß die erforderliche
Masse an wertvollem Material für die Primärteile, insbe
sondere Gold, durch eine Optimierung der Wandstärke des
Primärteils auf ein Minimum gebracht werden kann. Der
durch die verringerte Bearbeitungszeit erzielte Kosten
vorteil kann dadurch weiter verbessert werden.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
sind den übrigen Patentansprüchen sowie dem anschließen
den Beschreibungsteil zu entnehmen, in dem die Erfindung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Verfahrens anhand eines Ablaufdiagramms;
Fig. 2 eine schematische Vorderansicht auf eine bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Vorrich
tung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Ermittlung der
Bißrichtung bzw. Protheseneinschubrichtung an ei
nem Positiv, das von einem bearbeiteten Zahn
hergestellt worden ist;
Fig. 4 eine Vorderansicht einer Abtasteinrichtung für
die erfindungsgemäße Vorrichtung; und
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Schnittlinie V-V in
Fig. 4.
In Fig. 1 sind die wesentlichen Verfahrensschritte zur
Herstellung von Zahnersatzteilen in Form eines Ablauf
diagramms dargestellt. Demgemäß beginnt das Verfahren
zur Herstellung von Zahnersatzteilen damit, daß zunächst
der Zahnarzt den bzw. die mit einem Zahnersatzteil zu ver
sehenen Patientenzähne beschleift und dann von dem Rest
gebiß einen Abdruck macht. Von diesem Abdruck gießt dann
der Zahntechniker ein Positiv in Gips. Nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren wird dann mit einem geeigneten Ge
rät, beispielsweise einer 3D-Kamera oder einem anderen
optischen Gerät, insbesondere mit einer Abtasteinrichtung
in Form eines dreidimensional aufnehmenden Taststiftes
von den präparierten Gipszähnen die parallele Einschub
richtung erfaßt (x- und y-Koordinaten), und deren vari
ierende Ebene (z-Koordinate) wird in beliebigen Sektoren
aufgenommen. Hierzu wird eine 3-Achsen-Fräsmaschine mit
einer 3-Achsenbahnsteuerungseinrichtung über Tippschal
ter in einem vorwählbaren Bereich von 2 µm bis 10 mm
bewegt. Diese Arbeit kann auch mit einem entsprechenden
Joystick ausgeführt werden. Die jeweils für richtig be
fundenen Ist-Werte der drei Koordinaten werden über eine
Software im Teach-in-Verfahren auf einmal in den Programm
speicher der Steuerung eingegeben.
Im nächsten Verfahrensschritt wird im Modellierverfahren
auf die separierten Gipszähne eine Schicht aus Wachs
oder einem anderen geeigneten Material aufgetragen. Diese
Schicht wird nun vollautomatisch und hochgenau von der
3-Achsenfräsmaschine mit Hilfe der 3-Achsen-Bahnsteuer
einrichtung entsprechend den eingegebenen Koordinaten
auf die notwendige Wandstärke abgefräst.
Anschließend werden von diesen in Wachs vorgefertigten
Modellationen im Schleuderguß- oder im Druckgußverfahren
aus Gold oder anderen Materialien Primärteile, beispiels
weise Kappen, gegossen. Diese Primärteile werden dann
auf den Positivgipszahnstümpfen befestigt und vollauto
matisch noch einmal entsprechend den eingegebenen Koordi
naten hochgenau in der gewünschten Wandstärke abgefräst.
Nach der Parallelfräsung erfolgt dann eine Weiterbear
beitung und ein Erstellen des Sekundärteils, wobei vor
gesehene Verbindungsmittel zwischen Sekundärteil und
Primärteil, die ein Lösen des Sekundärteils von dem spä
ter auf dem Patientenzahnstumpf aufzementierten Primär
teil ermöglicht, eingefräst werden. Sowohl das Abfräsen der
Modellierschicht aus Wachs als auch das Abfräsen der Pri
märteile auf die jeweils vorgesehene notwendige Schicht
dicke erfolgt mit einer Zugabe zu den ermittelten Raum
koordinaten, die abhängig von der Größe des verwendeten
Fräswerkzeugs ist.
Die Ermittlung der Raumkoordinaten der Gipspositivkontur
werden mit einer mechanischen Abtasteinrichtung, bezogen
auf eine ortsfeste Aufnahmehalterung für das Gipspositiv
mit der zu bearbeitenden Schicht aus Wachs oder dgl. und
das zu bearbeitende Primärteil in der zuvor erwähnten
Weise ermittelt, wobei die mechanische Abtasteinrichtung
mit Orientierung ihres Abtaststiftes in Richtung der
Fräserachse in das Aufnahmefutter der 3-Achsen-Fräsma
schine eingespannt und das in einer maschinenfesten Werk
stückaufnahme auf einem Koordinatentisch befestigte Po
sitiv an den Taststift heranbewegt wird.
Die Bearbeitungsvorgänge werden durch eine programmge
steuerte Fräsmaschine mit einem Datenspeicher vorgenom
men, in den die ermittelten Raumkoordinaten zur voll
automatischen Bearbeitungssteuerung eingegeben werden.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung 10 zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Mit 12 ist eine Bahnsteuer
einrichtung bezeichnet, die über eine elektrische Verbin
dungsleitung 14 mit einer Fräsmaschine 16 verbunden ist.
Die Fräsmaschine 16 besitzt eine Werkzeugaufnahme 18, bei
spielsweise in Form eines Spannfutters, in die der Schaft
einer Abtasteinrichtung 20 eingespannt ist. Die für die
Ermittlung von Raumkoordinaten einer darunter schematisch
angedeuteten Positivkontur vorgesehene Abtasteinrichtung
20 wird zur Fräsbearbeitung durch ein nicht dargestelltes
Fräswerkzeug ersetzt.
Unterhalb der Abtasteinrichtung 20 ist schematisch ein Gips
positivmodell 22 des Restgebisses dargestellt, das in
nicht gezeigter Weise lagegenau auf einem Koordinaten
tisch 24 befestigt ist. Der Koordinaten- bzw. Kreuz
tisch enthält in nicht dargestellter Weise ein im An
triebszentrum eingebautes inkrementales Linearmeßsystem mit
Referenzpunkt, wobei der Antrieb über drehzahlgeregelte
Gleichstrommotoren und Kugelumlaufspindeln erfolgt. Die
Schlittenführung ermöglicht auch unter hoher Belastung
durch ein spezielles System spielfreie und äußerst prä
zise Tischbewegungen mit einem Auflösungsvermögen von
0,001 mm und einer Wiederholgenauigkeit von ±0,003 mm.
Der Arbeitsbereich beträgt, bezogen auf ein übliches
orthogonales Achsensystem, 160 mm in der x-Achse und
jeweils 100 mm in der y- und in der z-Achse.
Die Steuereinheit 12 besteht aus einer 3-Achsen-Bahn
steuereinrichtung für die Fräsmaschine 16, die mit den
über die Abtasteinrichtung 20 ermittelten Raumkoordina
ten eines Positivs zur Durchführung eines vollautomati
schen Fräsvorgangs programmierbar ist. Die Steuerung
des Koordinatentischs 24 zur Ermittlung der Raumkoordi
naten und die Eingabe der entsprechenden Daten von Raum
koordinaten sowie zugehöriger Drehzahl und jeweiligem Drehmoment
des Fräswerkzeugs erfolgt über entsprechende Tastaturen
26, wobei die eingegebenen Werte einzeln in Digitalanzei
gen 28 und in Zusammenstellung auf einem Bildschirm 30
zur Überwachung dargestellt werden. Damit ist eine Ar
beitsweise im Dialogverkehr möglich.
Für die Ermittlung der Raumkoordinaten des Gipsmodells
bzw. Gipspositivs der geschliffenen Zahnstümpfe wird
erfindungsgemäß die aus einem mechanischen Abtaster be
stehende Abtasteinrichtung 20 verwendet. Fig. 3 zeigt
in der oberen Hälfte eine Seitenansicht eines präparier
ten Gipszahns 32 und unmittelbar darunter eine Drauf
sicht auf diesen Gipszahn 32. Mit der Abtasteinrichtung
20 werden die parallele Protheseneinschubrichtung bzw.
Bißrichtung, d. h. die in einer Ebene liegenden x- und
y-Koordinaten, und deren variierende Ebene, d. h. die
z-Koordinate in beliebigen Sektoren aufgenommen, wie
nachfolgend noch im Zusammenhang mit der Beschreibung
des Aufbaus der Abtasteinrichtung 20 erläutert wird.
Die Abtasteinrichtung 20 ist in Fig. 4 in einer Seiten
ansicht und in Fig. 5 in einem Schnitt dargestellt. Die
für das räumliche Abtasten von Gegenständen vorgesehene
Abtasteinrichtung 20 besteht aus einem Taststifthalter 32
und einem Taststift 34. Der Taststifthalter 32 setzt
sich aus einem ersten Gehäuseteil 36 und 38 und einem
zweiten Gehäuseteil 40 zusammen. Der Abschnitt 36 des
ersten Gehäuseteils hat die Form eines hohlen Schaftab
schnitts, der einstückig mit dem zweiten Abschnitt 38
des ersten Gehäuseteils ausgebildet ist. Der Abschnitt 38
besitzt die Form eines hohlen Flanschabschnittes. Das
zweite Gehäuseteil 40 weist eine zu dem Flanschabschnitt
38 passende hohle flanschartige Ausbildung auf. Der Ab
schnitt 38 des ersten Gehäuseteils ist mit dem zweiten Ge
häuseteil 40 durch drei gleichmäßig voneinander über den
Umfang des Flansches verteilte Schrauben 42 befestigt.
Gemäß Fig. 5 sind die Schrauben 42 in das zweite Gehäuse
teil 40 eingeschraubt, wobei für jede Schraube 42 eine
Unterlegscheibe 44 vorgesehen ist, und wobei jede Schrau
be 42 gegenüber dem ersten Gehäuseteil über einen Iso
lierring 46, eine Isolierhülse 48 und eine Isolierschicht
50 elektrisch isoliert ist. Die Isolierschicht 50 dient
gleichzeitig zur elektrischen Isolation des ersten Ge
häuseteils 36, 38 gegenüber dem zweiten Gehäuseteil 40.
Der erste Gehäuseteilabschnitt 36 ist an seinem dem
Flanschabschnitt 38 abgewandten Ende mit einem scheiben
artigen Deckel 52 verschlossen, dessen Durchmesser dem
Außendurchmesser des schaftförmigen Abschnitts 36 ent
spricht. Der Deckel 52 ist mit wenigstens einer Schraube
54 mit dem schaftförmigen Abschnitt 36 verbunden. An der
zylindrischen Außenfläche des flanschartigen Gehäuseteils
38 ist eine elektrische Anschlußklemme 56 mittels einer
Schraube 60 befestigt. Eine elektrische Anschlußklemme 58
ist mittels einer Schraube 62 auf der zylindrischen Aus
senfläche des zweiten Gehäuseteils 40 nahe der elektri
schen Anschlußklemme 56 angebracht. Die Anschlußklemmen
56 und 58 sind, wie in Fig. 5 schematisch dargestellt,
mittels elektrischer Leitungen 64 und 66 mit einer Span
nungsquelle 68, einer optischen Anzeige 70 und einer
akustischen Anzeige 72 zu verbinden.
Der federharte Taststift 34 hat die Form einer Nadel und
besteht aus einem gehärteten Stahl. Er weist ein Befesti
gungsende 74 und ein Abtastende 76 auf. Der Durchmesser
des Taststifts liegt etwa bei 0,9 mm, während seine Länge
etwa 38 mm beträgt. Das Abtastende 76 ist sphärisch ausge
bildet. Es hat die Form einer kugelförmigen Kappe, wobei
der Radius des sphärischen Abtastendes bzw. der Kugelkappe
größer ist als der Radius des Abtaststifts 34.
Das erste Gehäuseteil 36, 38 und das zweite Gehäuseteil 40
bestehen aus einem elektrisch-leitenden metallischen Werk
stoff. Das dem Abschnitt 38 abgewandte Ende des Gehäuse
teilabschnitts 36 weist eine Aufnahmebohrung 78 auf, in
die das Befestigungsende 74 des Taststifts 34 eingepreßt
ist. Der Deckel 52 dient als Abschluß des schaftartigen
Gehäuseabschnitts 36 und vermag zugleich ein Heraustre
ten des Taststifts 34 zu verhindern. Der Befestigungs
bereich des Befestigungsendes 74 erstreckt sich etwa über
5 mm.
An die Aufnahmebohrung 78 schließt sich in dem schaft
artigen Gehäuseteilabschnitt 36 eine Bohrung 80 an, deren
Durchmesser etwa 3 bis 4 mm beträgt und die sich bis zum
Ende des flanschartigen Gehäuseteilabschnitts 38 er
streckt. In der Isolierschicht 50 befindet sich eine
zentrische Bohrung 82, deren Durchmesser dem der Bohrung
80 entspricht und die mit der Bohrung 80 fluchtet. In
dem zweiten Gehäuseteil 40 ist eine senkungsartige Boh
rung 84 zentrisch eingebracht, deren Durchmesser dem der
Bohrung 80 entspricht. Die Bohrung 84 geht im Bereich
der Austrittsseite des Taststifts 34 absatzartig in eine
Bohrung 86 über, deren Durchmesser in der Größenordnung
von 0,94 mm liegt und damit die Außenfläche des Tast
stifts 34 mit einem radialen Abstand von 0,02 mm in der
Ausgangsstellung der Abtasteinrichtung umgibt. Durch die
Bohrung 86 in dem metallischen zweiten Gehäuseteil 40
wird somit ein Kontaktring 88 gebildet, der einstückig
mit dem zweiten Gehäuseteil 40 hergestellt ist. Die Länge
der Bohrung 86 bzw. die Dicke des Kontaktrings 88 beträgt
etwa 0,5 mm. Der freie Abschnitt des Taststifts 34 zwi
schen seinem Befestigungsende und dem Bereich des Kontakt
rings 88 beträgt etwa 22 mm. Der Taststift 34 ragt aus
dem zweiten Gehäuseteil 40 etwa um ein Drittel seiner Ge
samtlänge, also um etwa 12 mm hervor. Der Radius der das
Abtastende 76 bildenden Kugelkappe beträgt etwa 0,6 mm.
Der Isolierring 46 und die Isolierschicht 50 haben jeweils
eine Dicke von ca. 1 mm. Sie bestehen ebenso wie die Iso
lierhülse 48 aus Epoxidharz oder einem anderen geeigneten
elektrisch-isolierenden Werkstoff.
Das zweite Gehäuseteil 40 weist ferner eine Abphasung 90
auf, die sich zwischen seiner zylinderförmigen Außenflä
che und der die Bohrung 86 umgebenden Fläche erstreckt.
Der Außendurchmesser des zweiten Gehäuseteils 40 beträgt
etwa 15,5 mm, während der Außendurchmesser des schaft
artigen Gehäuseteilabschnitts 36 etwa zwischen 5 und 6 mm
liegt und eine Länge von etwa 20 mm aufweist.
Für das Ermitteln von Raumkoordinaten der Positivkontur
wird die Abtasteinrichtung 20 mit ihrem schaftartigen Ge
häuseteilabschnitt 36 in die Werkzeugaufnahme 18 der
Fräsmaschine 16 eingespannt.
Danach wird das auf dem Koordi
natentisch 24 lagegenau befestigte Gipsmodell 22 an das
Abtastende 76 des Taststifts 34 herangeführt. Sobald das
Abtastende 76 in Berührung mit der abzutastenden Ober
fläche gelangt, kommt es zu einer elastischen Verformung
des Taststifts 34, wobei der Taststift 34 in Berührung
mit dem Kontaktring 88 gelangt und damit durch Schließen
des Stromkreises die optische Anzeige 70 und die akusti
sche Anzeige 72 auslöst. Für das Erfassen eines Profils
können die auf den Referenzpunkt des Koordinatentischs
24 bezogenen Raumkoordinaten jedes Oberflächenpunktes
des abzutastenden Gipsmodells 22 ermittelt und in der
jeweils entsprechenden Größe im Teach-in-Verfahrenin den
Datenspeicher der programmgesteuerten Fräsmaschine 10
eingegeben werden.
Bei einer Abtastung senkrecht zur Längsachse des Tast
stifts 34 kommt es zu einer elastischen Auslenkung der
Tastspitze 76 bis zur Berührung des Taststiftes 34 mit
dem Kontaktring 88. Demgegenüber kommt es bei einer senk
rechten Abtastung zu einem Ausknicken bzw. Durchbiegen
des Taststifts senkrecht zu seiner Längsachse, wobei die
Durchbiegung so weit erfolgt, bis irgendein Punkt an der
Umfangsfläche des nadelförmigen Taststifts 34 in Berüh
rung mit dem Kontaktring 88 gelangt. Die Abtasteinrich
tung weist eine hohe Abtastempfindlichkeit in der Größen
ordnung von etwa 20 µm in allen Abtastrichtungen auf und
ermöglicht eine hervorragende Reproduziergenauigkeit der
ermittelten Abtastwerte.
Mit Hilfe der Abtasteinrichtung läßt sich eine hochgenaue
Programmierung der Bahnsteuerung für die 3-Achsenfräsma
schine erreichen, wodurch sich nicht nur enorme Vorteile
bezüglich des Zeitaufwandes für die Herstellung von
Zahnersatzteilen, sondern auch hinsichtlich der Präzi
sion der Herstellung ergeben. Hierzu trägt auch die Mög
lichkeit bei, die Drehzahl der Fräserspindel sowie den
Vorschub einzuprogrammieren. Außerdem kann statt einer
kontinuierlichen Erfassung der Positivkontur eine schritt
weise Erfassung vorgenommen werden, wobei das für die
Steuerung resultierende Polygonprofil mit einem zusätzli
chen Rundungsprogramm der natürlichen Zahnform folgend
abgerundet werden kann.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Zahnersatzteilen, be
stehend aus folgenden Verfahrensschritten:
- a) Herstellen eines Abdrucks von einem bearbeiteten Restgebiß;
- b) Herstellen eines Positivs von diesem Abdruck;
- c) Auftragen einer Schicht aus Wachs oder anderen Materialien auf die Positivzähne;
- d) Ermitteln der Bißrichtung bzw. Protheseneinschub richtung und Bearbeiten der Passungsmodellation parallel dazu auf die gewünschte Form;,
- e) Herstellen von Primärteilen von diesen Modella tionen;
- f) Nachbearbeiten der auf dem Positiv befestigten Primärteile parallel zur Protheseneinschubrich tung; und
- g) Herstellen der Sekundärteile;
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Verfahrensschritt c) die Raumkoordinaten der Positivkontur, bezogen auf ein festgelegtes Koor dinatensystem reproduzierbar ermittelt werden; daß beim Verfahrensschritt d) die aufgetragene Schicht auf eine notwendige Wandstärke unter Berück sichtigung der ermittelten Raumkoordinaten bearbei tet wird; und
daß beim Verfahrensschritt f) eine Herstellung der Primärteile in gewünschter Wandstärke durch Nachbe arbeitung unter Berücksichtigung der Raumkoordinaten vorgenommen wird.
daß vor dem Verfahrensschritt c) die Raumkoordinaten der Positivkontur, bezogen auf ein festgelegtes Koor dinatensystem reproduzierbar ermittelt werden; daß beim Verfahrensschritt d) die aufgetragene Schicht auf eine notwendige Wandstärke unter Berück sichtigung der ermittelten Raumkoordinaten bearbei tet wird; und
daß beim Verfahrensschritt f) eine Herstellung der Primärteile in gewünschter Wandstärke durch Nachbe arbeitung unter Berücksichtigung der Raumkoordinaten vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Raumkoordinaten durch Erfassen der parallelen
Einschubrichtung (x- und y-Koordinaten) und deren
variierender Ebene (z-Koordinate) der Positivkontur
aufgenommen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahme der Raumkoordinaten sektorweise vor
genommen wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Raumkoordinaten der Positivkontur mit einer
mechanischen Abtasteinrichtung ermittelt werden, indem
das Positiv auf einem 3-Achsen-Koordinatentisch
befestigt und mit diesem an die ortsfeste Abtastein
richtung bewegt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Ermittlung der Raumkoordinaten die Ab
tasteinrichtung in die Werkzeugaufnahme einer 3-
Achsen-Fräsmaschine mit Orientierung in Richtung der
Fräserachse eingespannt wird, und daß das in einer
maschinenfesten Werkstückaufnahme des Koordinaten
tischs befestigte Positiv durch koordinatenweise Be
wegung an die Abtasteinrichtung heranbewegt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bearbeitungsvorgänge durch eine programmge
steuerte Fräsmaschine mit einem Datenspeicher vorge
nommen werden, in den die ermittelten Raumkoordinaten
zur vollautomatischen Bearbeitungssteuerung einge
geben werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine 3-Achsen-Fräsmaschine (16) mit einer Werkzeugaufnahme (18),
eine Abtasteinrichtung (20), die anstelle eines Fräs werkzeugs in der Werkzeugaufnahme (18) der Fräsma schine (16) befestigbar ist; und durch
eine für die Fräsmaschine (16) vorgesehene 3- Achsen-Bahnsteuereinrichtung, die mit den über die Abtasteinrichtung (20) ermittelten Raumkoordinaten eines Positivs zur Durchführung eines vollautomati schen Fräsvorgangs programmierbar ist.
eine 3-Achsen-Fräsmaschine (16) mit einer Werkzeugaufnahme (18),
eine Abtasteinrichtung (20), die anstelle eines Fräs werkzeugs in der Werkzeugaufnahme (18) der Fräsma schine (16) befestigbar ist; und durch
eine für die Fräsmaschine (16) vorgesehene 3- Achsen-Bahnsteuereinrichtung, die mit den über die Abtasteinrichtung (20) ermittelten Raumkoordinaten eines Positivs zur Durchführung eines vollautomati schen Fräsvorgangs programmierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtasteinrichtung (20) aus einem mechanischen
Abtaster besteht, der bei Berührung mit der abzuta
stenden Kontur des Positivs (22) infolge Verformung
ein akustisches und/oder ein optisches Signal auslöst.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
gekennzeichnet durch
einen mechanischen Abtaster, bestehend aus einem
elastischen Taststift (34) mit einem gerundet ausge
bildeten Abtastende (76), einem Taststifthalter (32, 36,
38, 40), an dem der Taststift (34) mit seinem anderen
Ende (74) befestigt ist und im Befestigungsbereich mit
einem elektrischen Kontakt in Verbindung steht, und
aus einem elektrischen Kontaktelement (88), das den
Taststift (34) von dessen Abtastende (76) und von
dessen Außenfläche beabstandet umgibt, wobei der
Taststift (34) wenigstens im Bereich zwischen seiner
Befestigung (78) und dem Kontaktelement (88) elek
trisch leitend ausgebildet ist und bei Berührung
des Kontaktelements (88) ein Signal (70, 72) auslöst.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abtastende (76) des Taststifts (34) sphärisch
ausgebildet ist, wobei der Radius des sphärischen Ab
tastendes (76) größer als der Radius des Taststifts
(34) ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Taststifthalter (32) aus zwei miteinander
verbundenen Gehäuseteilen (36, 38; 40) besteht, wobei
das erste Gehäuseteil (36, 38) einen hohlen in die
Werkzeugaufnahme (18) der Fräsmaschine (16) einsetz
baren Schaftabschnitt besitzt, in dem der Taststift
(34) befestigt ist, und wobei an dem zweiten Gehäuse
teil (40) das elektrische Kontaktelement (88) als
Kontaktring vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863604531 DE3604531A1 (de) | 1986-02-13 | 1986-02-13 | Verfahren zur herstellung von zahnersatzteilen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863604531 DE3604531A1 (de) | 1986-02-13 | 1986-02-13 | Verfahren zur herstellung von zahnersatzteilen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3604531A1 true DE3604531A1 (de) | 1987-08-20 |
Family
ID=6294023
Family Applications (1)
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DE19863604531 Withdrawn DE3604531A1 (de) | 1986-02-13 | 1986-02-13 | Verfahren zur herstellung von zahnersatzteilen und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
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