DE4201927A1 - Evakuierter behaelter zum messen der viskositaet von fluessigkeiten - Google Patents
Evakuierter behaelter zum messen der viskositaet von fluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen evakuierten Behälter zum Messen
der Viskosität von Flüssigkeiten; dieser Behälter kann in
einer Viskositätsmeßvorrichtung für Flüssigkeiten eingesetzt
werden, ist einfach zu betreiben und ermöglicht derartige
Viskositätsmessungen innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums.
Bekanntlich wird die Viskosität von Blut durch den Gesund
heitszustand eines Menschen beeinflußt. Die Viskosität von
Blut eines Patienten, der unter Anämie, chronischer renaler
Insuffizienz, die eine Hämodialyse erfordert, unter myocar
dialem Infarkt, Diabetes mellitus oder unter einer bösarti
gen Geschwulst leidet, unterscheidet sich stark von der
Blutviskosität einer gesunden Person. In hochentwickelten
Ländern nehmen die Krankheiten von Erwachsenen, wie bei
spielsweise myocardialer Infarkt, Thromboembolismus und Dia
betes mellitus, mit zunehmendem Alter der Bevölkerung stark
zu. Die Viskositätsmessung von Blut ist daher wichtig und
ein wesentlicher Faktor bei der Therapie und/oder Prävention
von Krankheiten.
Bislang sind verschiedene Vorrichtungen zum Messen der Vis
kosität von Flüssigkeiten oder Lösungen entwickelt worden.
Im Bereich der klinischen Medizin sind jedoch im wesentli
chen nur zwei Vorrichtungen eingesetzt worden, nämlich das
Kapillarviskometer und das Rotationsviskometer. Im Kapillar
viskometer wird die Viskosität dadurch gemessen, daß man die
Flüssigkeit in das Kapillarviskometer einleitet und dann die
Flüssigkeit unter Einwirkung äußerer Kräfte wie der Gravita
tionskraft, durch eine Kapillare oder ein dünnes Rohr mit
einer gleichmäßigen Bohrung strömen läßt, wobei die Zeit er
mittelt wird, die der Flüssigkeitsmeniskus zum Durchlauf
zwischen vorgegebenen Pegeln benötigt. Derartige Kapillar
viskosimeter werden in großem Umfang eingesetzt, um die Vis
kosität von Blutplasma zu messen. Selten werden jedoch diese
Kapillarviskosimeter eingesetzt, um die Viskosität von Blut
zu messen, da das natürliche Blut hinsichtlich der Strö
mungseigenschaften Nicht-Newtonianisch ist.
Um die intrinsische Viskosität zu bestimmen, muß die Visko
sität mehrmals mit der gleichen Flüssigkeit und mit Kapilla
ren mit verschiedenem Durchmesser gemessen werden. Die Be
stimmung der intrinsischen Viskosität ist daher sehr aufwen
dig.
Die Viskosität von Blut wird im allgemeinen mit Rotations
viskosimetern gemessen. Ein typisches Rotationsviskosimeter
weist zwei konzentrische Zylinder auf, wobei der innere Zy
linder in dem feststehenden äußeren Zylinder oder der äußere
Zylinder um den feststehenden inneren Zylinder gedreht wird.
Die Flüssigkeit befindet sich dabei zwischen den zwei Zylin
dern, wobei das Drehmoment des um seine Achse gedrehten Zy
linders gemessen wird.
Drehviskosimeter haben jedoch die folgenden Nachteile: (a)
mehrere Messungen müssen mit dem gleichen Blut bei verschie
denen Scherbeanspruchungen durchgeführt werden, um die
intrinsische Viskosität zu bestimmen; (b) die Berechnungen
sind schwierig und führen zu erheblichen Fehlern, da eine
graphische Differenzierung von logarithmischen Werten durch
logarithmische Werte erforderlich ist; (c) spezielle und in
stabile Strömungen, wie die sogenannte Taylor-Vortex treten
bei hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten auf; (d) die zu unter
suchende Flüssigkeit erzeugt aufgrund ihrer Viskosität
Wärme; (e) es besteht die Gefahr, daß aufgrund der Zentrifu
galkraft Blutteilchen abgelenkt werden; (f) die Messung je
der Probe erfordert einen langen Zeitraum; und (g) die Hand
habung des Viskosimeters ist schwierig, da es bei jeder Mes
sung gereinigt werden muß und zwar durch Waschen mit Wasser
und anschließendem Trocknen, um das anhaftende Blut zu ent
fernen.
Um diese Probleme zu lösen, werden verschiedene neue Verfah
ren angewendet, die beispielsweise eine Rollenpumpe oder ein
Hohlfasermodul einsetzen, um die Viskosität von Blut zu mes
sen. Derartige Viskosimeter erfüllen jedoch nicht alle Be
dingungen, die bei der Anwendung in der klinischen Medizin
erfüllt sein mussen.
Bekanntlich sind die Strömungseigenschaften von Blut Nicht-
Newtonianisch, während Blutplasma sich Newtonianisch ver
hält. Das Nicht-Newtonianische Verhalten von Blut beruht auf
der Gegenwart von Blutteilchen, die innerhalb des Blutplas
mas schweben. Vermutlich werden die Strömungseigenschaften
von Blut durch die Orientierung der Blutteilchen und ihre
verschiedenen Formen beeinflußt, wie z. B. die Scheibenformen
mit konkaven Oberflächen, die Stromlinienform oder die Pro
jektilform. Die Wirkung derartiger Faktoren auf die Strö
mungscharakteristika variiert mit der ablaufenden Zeit nach
der Blutaufnahme und wird weiter beeinflußt durch die Zugabe
anderer Substanzen, wie beispielsweise Antikoagulationsmit
tel, zum Blut. Die Strömungscharakteristika von Blut mit
seinem Nicht-Newtonianischen Verhalten können daher am be
sten dadurch bestimmt werden, daß man das in den Blutgefäßen
des Körpers zirkulierende Blut direkt mißt.
Bislang gibt es jedoch kein Viskosimeter zur direkten Mes
sung der Strömungseigenschaften von Blut, das in den Blutge
fäßen des Körpers zirkuliert. Es muß daher das abgenommene
Blut, d. h. es müssen die Strömungscharakteristika des Blutes
korrekt in der kürzestmöglichen Zeit nach der Blutabnahme
gemessen werden, wobei das aufgenommene Blut keine anderen
Materialien, wie Antikoagulationsmittel, enthalten darf.
Um ferner rheologische Blutuntersuchungen in der klinischen
Medizin routinemäßig vorzunehmen, müssen die folgenden drei
Bedingungen erfüllt werden: (a) die Messung wird mit natür
lichem Blut vorgenommen; (b) die Messung wird unmittelbar am
Bett des Patienten durchgeführt; und (c) das Viskosimeter
ist einfach zu handhaben.
Um diese Probleme zu lösen, ist in der JP-Patentanmeldung
2-4 18 855 eine Vorrichtung zum Messen der Viskosität von
Flüssigkeiten vorgeschlagen worden, die einen evakuierten
Behälter aufweist, der aus einem Hohlzylinder und einem Paar
Stopfen besteht, die an den beiden Enden des Zylinders vor
gesehen sind, um im Behälter einen niedrigen Druck aufrecht
zuerhalten; eine Hohlnadel soll einen der Stopfen durchste
chen und in den Behälter führen; ein Drucksensor ermittelt
den Innendruck des Behälters; eine Verbindungsnadel durch
sticht den anderen Stopfen, um eine Verbindung zwischen dem
Drucksensor und dem Behälterinnenraum herzustellen; schließ
lich ist noch eine Einrichtung zum Berechnen der Viskosität
der Flüssigkeit aus der Änderung des Innendrucks des Behäl
ters vorgesehen. Diese Vorrichtung kann leicht betrieben
werden und ermöglicht eine genaue und schnelle Messung der
Viskosität einer Flüssigkeit, wobei lediglich eine geringe
Menge der Flüssigkeit erforderlich ist.
Bei dieser Vorrichtung wird die in einem Flüssigkeitsbehäl
ter zu messende Flüssigkeit in den evakuierten Behälter
durch die Hohlnadel aufgrund der Differenz zwischen dem In
nendruck des Behälters und dem Atmosphärendruck eingeleitet.
Zum praktischen Einsatz muß ein preiswerter evakuierter Be
hälter entwickelt werden, der einfach in großen Mengen her
gestellt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen evakuierten
Behälter zum Messen der Viskosität von Flüssigkeiten bereit
zustellen, der preiswert ist und einfach in großen Mengen
hergestellt werden kann, so daß genaue und schnelle Viskosi
tätsmessungen von Flüssigkeiten leicht durchgeführt werden
können, wobei nur geringe Flüssigkeitsmengen erforderlich
sind.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche ge
löst.
Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die anliegende
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen, evakuier
ten Behälters;
Fig. 2 einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen, evakuierten Behälters; und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Viskositäts
meßvorrichtung für Flüssigkeiten mit dem evakuierten
Behälter gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen evakuierten Behälter 1 mit einem Hohlkör
per 1, der an beiden Enden offen ist, und einem Paar Dich
tungselementen 3, 4, die in jede Öffnung des Behälterhohl
körpers 2 eingepaßt sind, um die beiden Enden zu ver
schließen.
Der Behälterkörper 2 ist ein Hohlzylinder mit einer gleich
förmigen Bohrung mit einer Kapazität von z. B. 2 bis 50 ml
und besteht im wesentlichen aus durchsichtigem und gasun
durchlässigem Material, wie Glas oder Polyethylenterephtha
lat. Der Behälterkörper 2 ist hermetisch durch die Dichtele
mente 3 und 4 verschlossen, um den Innendruck des Behälters
auf einem bestimmten Unterdruck zu halten, beispielsweise
bei -240 mbar bezogen auf den Umgebungsdruck.
Die Dichtelemente 3 und 4 sind in Form von Stopfen ausgebil
det und passen jeweils in eine Öffnung des Behälterkörpers
2. Die Dichtelemente können jedoch auch kappenförmig ausge
bildet sein. Die Dichtelemente bestehen aus einem Material,
das ausgezeichnet gasundurchlässig ist, mittels einer Hohl
nadel durchstochen werden kann und dessen gelochter Teil
sich nach dem Entfernen der Nadel wieder dicht schließt. Ty
pische Materialien für die Dichtelemente 3 und 4 sind gum
mielastische Materialien, wie Synthetikkautschuk und natür
licher Kautschuk. Synthetikkautschuk umfaßt beispielsweise
Butyl-, Isopren- und Butadien-Kautschukarten. Besonders be
vorzugt ist Butylkautschuk, da die Dichtelemente eine hohe
Gasundurchlässigkeit haben müssen. Die Gasundurchlässigkeit
ist besonders wesentlich für Dichtelemente, die in Form
einer dünnen Kappe ausgebildet sind. Die Dichtelemente 3 und
4 können konisch ausgebildet sein oder an jedem Ende mit
einem Flansch versehen sein, um zu verhindern, daß sie auf
grund der Druckdifferenz zwischen dem Behälterinnenraum und
der umgebenden Atmosphäre in den Behälterkörper 2 gezogen
werden.
Bei der vorstehenden Ausführungsform ist der Behälterkörper
2 hohlzylindrisch mit gleichförmiger Bohrung ausgebildet.
Der Behälterkörper 2 kann jedoch auch andere Formen mit
einem geeigneten Querschnitt haben. Beispielsweise kann der
Behälterkörper 2 als eine Hohlsäule mit polygonalem Quer
schnitt ausgebildet sein. Ferner können die Dichtelemente so
ausgebildet sein, daß lediglich ein Mittelabschnitt, wo die
Hohlnadel eingestochen werden soll, aus einem gummielasti
schen Material besteht.
Wenn der Behälterkörper 2 ein Hohlzylinder mit relativ klei
nem Durchmesser ist, können die beiden Enden des Zylinders
als Mündungen des Behälters verwendet werden. Wenn jedoch
der Behälterkörper 2 eine Hohlsäule mit nicht-kreisförmigem
Querschnitt oder mit einem relativ großen Durchmesser ist,
so werden vorzugsweise Mündungen oder Öffnungen mit kreis
förmigem Querschnitt an den beiden Enden des Behälters vor
gesehen. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß man
einen kleinen hohlzylindrischen Abschnitt an jedem Ende des
Behälterkörpers 2 vorsieht (vgl. Fig. 2).
Der evakuierte Behälter 1′ gemäß Fig. 2 weist einen Behäl
terkörper 2′ auf, der aus einem relativ großen Hohlzylinder
2a mit einer gleichförmigen Bohrung und einem Paar kleiner
zylindrischer Mündungsabschnitte 2b besteht, die sich von
jeder Endwand des Hohlzylinders 2a in einer Richtung paral
lel zur Achse des Hohlzylinders erstrecken und mit dem In
nenraum des großen Hohlzylinders 2a in Verbindung stehen.
Die Form und die Größe des evakuierten Behälters werden für
den jeweiligen Anwendungszweck festgelegt.
Die vorstehend beschriebenen evakuierten Behälter 1 oder 1′
werden als ein Teil einer Viskositätsmeßvorrichtung für
Flüssigkeiten oder in dem nachstehend beschriebenen Viskosi
meter verwendet.
Fig. 3 zeigt eine Viskositätsmeßvorrichtung für Flüssigkei
ten mit einem evakuierten Behälter 1, einem Flüssigkeitsbe
hälter 5 zum Aufbewahren der zu messenden Flüssigkeit 6,
einer Hohlnadel 7, einer Hohlnadel 8, einem Drucksensor 9
zum Ermitteln des Innendrucks des Behälters, einem A/D-Wand
ler 10, einem Computersystem 11 zum Berechnen der Viskosität
der Flüssigkeit, einem Nadelhalter 13 und mit einem Thermo
stat 12.
Die Nadeln 7 und 8 sind dünne Röhrchen mit einer gleichför
migen Bohrung und einer scharfen Durchstechspitze und beste
hen vorzugsweise aus einem Metall, beispielsweise einem
rostfreien Stahl, wie SUS 304 nach dem japanischen Indu
striestandard JIS. Die erste Nadel 7 durchsticht das erste
Dichtelement 3, um die Flüssigkeit 6 im Behälter 5 in den
Behälter 1 einzuleiten, während die zweite Nadel 8 das
zweite Dichtelement 4 durchsticht, um den Innendruck des Be
hälters 1 zum Drucksensor 9 zu übertragen.
Die Nadel 7 ist in dem Halter 13 konzentrisch fixiert. Die
ser Halter 13 weist ein kurzes Rohrelement auf, das am einen
Ende geschlossen ist, und hält die Nadel 7 in Position und
führt sie richtig zu einem mittleren Abschnitt des Dichtele
ments 3 des Behälters 1, wenn die Nadel 7 in das Dichtele
ment 3 einsticht. Die Länge eines Teils der Nadel 7, der
sich in den Halter von der Unterseite aus erstreckt, ist so
bemessen, daß die Stechspitze der Nadel 7 sich in das Innere
des Behälters 1 erstrecken kann, wenn die Nadel 7 in das
Dichtelement 3 eingestochen worden ist, so daß die Unter
seite des Halters 13 in Kontakt mit der Unterseite des
Dichtelements 3 kommt.
Der Flüssigkeitsbehälter 5, der die Flüssigkeit 6 enthält,
wird in den Thermostaten 12 gegeben, um während der Messung
die Temperatur konstant zu halten. Bei der Benutzung ist der
evakuierte Behälter 1 unbeweglich durch einen geeigneten,
nicht dargestellten Halter fixiert, und danach wird die Na
del 8 in das Dichtelement 4 eingestochen, bis ihr unteres
Ende sich in das Innere des Behälters 1 erstreckt (vgl. Fig.
3).
Nach oder vor der vorstehenden Handhabung wird der Flüssig
keitsbehälter 5, der eine zu messende Flüssigkeit 6 enthält,
in den Thermostaten 12 gegeben, der bei einer Prüftemperatur
gehalten wird; der Flüssigkeitsbehälter 5 verbleibt dort
während eines bestimmten Zeitraums, der ausreichend ist, um
die Temperatur der Flüssigkeit konstant zu halten, während
das freie Ende 15 der Durchstechnadel 7 in die Flüssigkeit 6
im Behälter 5 eintaucht.
Nach Inbetriebsetzen des Computers 11 wird die Durchstech
spitze 14 der Nadel 7 durch das Dichtelement 3 gestochen.
Sobald die Durchstechspitze 14 in den Innenraum des Behäl
ters 1 gelangt, wird die Flüssigkeit 6 im Behälter 5 durch
die Nadel 7 in den Behälter 1 gedrückt, und zwar aufgrund
des Druckunterschiedes zwischen dem Innendruck des Behälters
1 und dem auf die Oberfläche der Flüssigkeit 6 einwirkenden
Druck (d. h. Atmosphärendruck).
Mit zunehmendem Einströmen der Flüssigkeit 6 nimmt das freie
Volumen im Behälter 1 ab, während der Innendruck des Behäl
ters allmählich zunimmt. Das Einströmen der Flüssigkeit
setzt sich solange fort, bis der Innendruck des Behälters 1
Atmosphärendruck erreicht.
Während des Einströmens der Flüssigkeit werden Änderungen
des Innendrucks des Behälters 1 durch den Drucksensor 9 ge
messen und in elektrische Signale umgewandelt, die dann mit
Hilfe des A/D-Umsetzers 10 in Digitalsignale umgewandelt
werden. Die Ausgangssignale des A/D-Umsetzers 10 werden dem
Computer 11 in bestimmten Zeitintervallen zugeführt, um Än
derungen des Innendrucks des Behälters 1 festzustellen.
Diese Druckänderungen werden in Volumenänderungen des freien
Raumes des Behälters 1 auf der Basis des Boyle′schen Geset
zes umgewandelt.
Die Änderungsgeschwindigkeit des Innendrucks des Behälters 1
während eines vorgegebenen Zeitraums hängt von der Strö
mungsgeschwindigkeit der durch die Nadel 7 strömenden Flüs
sigkeit ab, und diese Strömungsgeschwindigkeit der Flüssig
keit variiert mit der Viskosität der Flüssigkeit. Daher kann
die Viskosität der Flüssigkeit durch Messen der Änderung des
Innendrucks des Behälters 1 ermittelt werden. Da der Visko
sitätskoeffizient von im stationären Zustand strömenden
Flüssigkeiten als Verhältnis der Scherbeanspruchung zum
scheinbaren Schergefälle an einer Stelle der Wand der Nadel
7 definiert ist, und da die Scherbeanspruchung und das
scheinbare Schergefälle von der Änderung des Innendrucks des
Behälters 1 bzw. von der Strömungsgeschwindigkeit der Flüs
sigkeit abhängen, kann der Viskositätskoeffizient durch Be
rechnen der Scherbeanspruchung und des scheinbaren Scherge
fälles aus der Druckänderung des Behälters 1 und der Volu
menänderung des freien Raumes im Behälter 1 mittels Glei
chungen bestimmt werden, die theoretisch entsprechend dem
Strömungsmodell von Flüssigkeiten abgeleitet wurden. Die Be
rechnungen werden mit Hilfe des Computers 11 ausgeführt; die
Programme zur Ermittlung der Viskosität von Flüssigkeiten
werden hier weggelassen, da sie für die Erläuterung der Er
findung nicht wesentlich sind.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen, evakuierten Behälters
als Teil einer Vorrichtung zum Messen der Viskosität von
Flüssigkeiten führt zu den folgenden Vorteilen:
- a) Die Effizienz der Messungen kann erheblich verbessert werden, und die Viskositätsmeßvorrichtung mit dem erfin dungsgemäßen, evakuierten Behälter kann zur Viskositäts messung von Blut eingesetzt werden, das eine vollstän dige Messung innerhalb von etwa 10 Minuten nach der Blutabnahme erfordert. Bei bekannten Viskosimetern muß die Viskosität der Flüssigkeit mehrmals bei verschie denen Druckdifferenzen gemessen werden, um die intrinsi sche Viskosität zu bestimmen. Im Gegensatz dazu muß bei einer Viskositätsmeßvorrichtung mit dem erfindungsge mäßen, evakuierten Behälter die Viskositätsmessung nicht wiederholt werden, da die Flüssigkeitsviskosität durch Messen des Innendrucks des Behälters ermittelt wird, der sich mit der Zeit kontinuierlich ändert: dabei wird die Druckdifferenz zwischen dem Innendruck des Behälters und dem Atmosphärendruck bestimmt, und danach werden die entsprechenden Strömungsgeschwindigkeiten der Flüssig keit aufgrund des Boyle′schen Gesetzes berechnet, so daß die Viskosität von Blut in einem Zeitraum von etwa 1 bis 2 Minuten gemessen werden kann, wobei lediglich eine ge ringe Menge der Flüssigkeit in der Größenordnung von 5 bis 8 ml erforderlich ist.
- b) Der evakuierte Behälter muß nach der Viskositätsmessung nicht gereinigt werden, da der Behälter weggeworfen wer den kann.
- c) Die erfindungsgemäßen, evakuierten Behälter können preiswert hergestellt werden, da sie einfach aufgebaut sind.
- d) Der erfindungsgemäße, evakuierte Behälter ermöglicht eine einfache Viskositätsmessung, da diese Messung da durch ausgelöst werden kann, daß man die Nadeln in die Dichtelemente des Behälters einsticht.
- e) Auch toxische Flüssigkeiten können gemessen werden, da die Flüssigkeit nie in Berührung mit der Bedienungsper son kommt.
Claims (6)
1. Evakuierter Behälter für Flüssigkeitsviskositätsmessun
gen, mit einem Behälterkörper (2, 2′), der an beiden En
den offen ist, und mit einem Paar Dichtelementen (3, 4),
durch die die beiden Offnungen des Behälterkörpers ver
schließbar sind, wobei die Dichtelemente (3, 4) aus ei
nem Material bestehen, das mittels einer Hohlnadel
durchstochen werden kann und dessen durchstochener Teil
sich nach dem Herausziehen der Nadel wieder schließt,
und wobei der Innenraum des Behälters bis zu einem be
stimmten Druck evakuiert ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, wobei der Behälterkörper ein
Hohlzylinder mit gleichförmiger Bohrung ist.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälterkörper an jedem Ende mit einem kleinen
hohlzylindrischen Abschnitt versehen ist, der sich von
jeder Endwand des Hohlzylinders in einer Richtung paral
lel zur Zylinderachse erstreckt und mit dem Innenraum
des Hohlzylinders in Verbindung steht.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die
Dichtelemente (3, 4) in Form eines Stopfens ausgebildet
sind und in die Öffnungen des Behälters passen.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dichtelemente in Form einer Kappe
ausgebildet sind.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dichtelemente aus einem Material
bestehen bzw. der Durchstechabschnitt der Dichtelemente
aus einem Material bestehen, das die Gruppe der synthe
tischen Kautschuke und Naturkautschuke umfaßt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP2574591A JPH04240549A (ja) | 1991-01-25 | 1991-01-25 | 液体粘度測定装置用減圧容器 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4201927A1 true DE4201927A1 (de) | 1992-08-20 |
Family
ID=12174365
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924201927 Withdrawn DE4201927A1 (de) | 1991-01-25 | 1992-01-24 | Evakuierter behaelter zum messen der viskositaet von fluessigkeiten |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH04240549A (de) |
CN (1) | CN1064745A (de) |
DE (1) | DE4201927A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP4732875B2 (ja) * | 2005-11-29 | 2011-07-27 | ヤマト科学株式会社 | 液体粘度測定装置 |
-
1991
- 1991-01-25 JP JP2574591A patent/JPH04240549A/ja active Pending
-
1992
- 1992-01-24 DE DE19924201927 patent/DE4201927A1/de not_active Withdrawn
- 1992-01-25 CN CN 92101035 patent/CN1064745A/zh not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH04240549A (ja) | 1992-08-27 |
CN1064745A (zh) | 1992-09-23 |
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